The Steel Woods- Old News – CD-Review

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Ich hatte The Steel Woods ja schon bereits 2017 bei ihrem Debüt „Straw In The Wind“ über den grünen Klee hinaus gelobt. Jetzt lag die Messlatte in Sachen Nachfolger dem nach extrem hoch. Um es vorwegzunehmen: Das Nashville-Quartett um ihre beiden Kreativköpfe Wes Bayliss und Jason Cope samt der Rhythmusfraktion Johnny Stanton und Jay Tooke, gehen auch auf „Old News“ unbeirrt ihren eingeschlagenen Weg weiter und liefern das nächste tolle Werk ab.

15 Tracks mit fast 70 Minuten Spielzeit bieten dabei ein ausgedehntes Musikvergnügen. Man darf sich über neun starke Neukreationen und sechs wirklich klasse, als auch spannend umgesetzte Covernummern freuen, die sich schwerpunktmäßig im hinteren Bereich auf Songs verstorbener Größen wie Townes Van Zandt, Merle Haggard, Gregg Allman, Tom Petty sowie Wayne Mills konzentrieren.

Nicht zu vergessen ihr scheinbarer Faible für Black Sabbath, denen sie, wie schon auf dem Erstling, wieder die Ehre erweisen. Hier mit der Umwandlung von dem damaligen, fast schon kammermusikartigen „Changes“ in eine lässig groovende Southern Soul-Version. Genial gemacht!

Die CD beginnt aber direkt mit einem Paukenschlag. Das furios rockende und stampfende „All Of These Years“ hätte wunderbar auf Skynyrds damalige „Gimme Back My Bullets“-Platte zwischen Tracks wie „Double Trouble“, „Trust“ und „Searching“ gepasst. Ein fulminanter Auftakt.

Mit „Without You“, dem bereits erwähnten „Changes“ und „Wherever You Are“ geht es dann zunächst in ruhigere Gefilde, wobei immer ein gewisses Grummeln in der Magengrube erzeugt wird, besonders zum Beispiel durch den Streichereinsatz bei letztgenanntem Lied.

Womit wir bei den dezent, aber sehr effektiv eingesetzten Gastmusikern wären. Die wieder herrlich episches Flair verursachenden Strings wurden von Jake Clayton bedient, die starke Backgroundsängerin Joanne Cotton ist am besten beim shuffligen Rocker „Blind Lover“ rauszuhören. Für leiernde, weinende und wimmernde Steeleinlagen zeichnet sich Eddie Long bei den countryeskeren Liedern wie „Anna Lee“, One Of These Days“ und „Are The Good Times Really Over (I Wish A Buck Was Still Silver)“ verantwortlich.

Ganz großes Southern-Kino bieten das politisch nachdenkliche Titelstück „Old News“, das episch anmutende, aber auch voller Pathos und Inbrunst von Bayliss gesungene „The Rock That Says My Name“ (Rambler-Flair) und die drei grandios gecoverten „The Catfish Song“ (Townes Van Zandt – mit fulminanter Harp- und E-Gitarrenpassage), „Whipping Post“ (Gregg Allman – wahnsinnige Drum- und E-Gitarren-Dynamik, unterschwengliche Doors-Note) und die wunderbare Tom Petty-Huldigung mit „Southern Accents“ als krönendem Abschluss.

Das Southern Rock-Jahr hat noch keine 20 Tage absolviert und schon haben The Vegabonds mit ihrem knackigen „V“-Werk und The Steel Woods mit „Old News“ für die ersten fetten positiven Schlagzeilen gesorgt. Weiter so, Jungs!

Woods Music/Thirty Tigers (2019)
Stil: Southern Rock

01 All Of These Years
02 Without You
03 Changes
04 Wherever You Are
05 Blind Lover
06 Compared To A Soul
07 Old News
08 Anna Lee
09 Red River (The Fall Of Jimmy Sutherland)
10 The Catfish Song
11 Rock That Says My Name
12 One Of These Days
13 Are The Good Times Really Over (I Wish a Buck Was Still Silver)
14 Whipping Post
15 Southern Accents

The Steel Woods
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Oktober Promotion
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Thirty Tigers

Henrik Freischlader – 11.01.2019, Alte Molkerei, Bocholt – Konzertbericht

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Im Rahmen der aktuellen „Old School“-Tour machte Henrik Freischlader mit seiner Band auch Halt in Bocholt. Im gemütlichen Foyer der Kulturstätte Alte Molkerei, mit Bar und diversen Ausstellungsbildern an den Wänden, hatten sich schon einige Fans zum Klönen eingefunden. Um kurz vor Neun füllte sich die Halle dann relativ schnell. Der verantwortlichen Kulturinitiative ist es gelungen ein kleines Schmuckstück für Konzerte dieser Größenordnung zu bieten, denn  jeder der Besucher hatte durch den mehrstufigen und tribünenartigen Aufbau, einen tollen Blick auf die gut ausgeleuchtete Bühne.

Mit sichtlichem Stolz kündigte der Veranstalter püntklich um neun Uhr an, dass es endlich, nach mehrmaligen Versuchen in den letzten fünf Jahren, gelungen ist, einen Termin zu finden, an dem der aus Wuppertal stammende Bluesmusiker, auch der Alten Molkerei endlich mal einen Besuch abstattet.

Ein sichtlich gut aufgelegter Henrik Freischlader betrat mit seinen Mitstreitern die Bühne und fragte in seiner charmanten Art, wie es den Leuten geht, wünschte noch einmal alles Gute für das neue Jahr und kündigte direkt an, dass er einiges aus dem aktuellen Album „Hands On The Puzzle“ promoten werde.

Diesen Ausdruck benutzte er augenzwinkernd, da er nach dem Konzert einiges auf CD, aber auch richtig  ‚oldschool‘ auf Vinyl anzubieten habe. Doch damit genug der Vorrede.

Mit „Community, Imunitty“ und „Love Straight“ bot die Band zu Beginn direkt zwei Songs vom aktuellen Tonträger, welche eher ruhig, swingend und mit einem Hauch von Jazz daherkamen. Auffällig war das sehr harmonisch aufeinander abgestimmte Gitarren- und Saxofonspiel. Hier geht Freischlader mit dem derzeitigen Werk scheinbar bewusst auch etwas neue Wege, was beim Publikum aber sichtbar gut ankam.

Mit „Too Cool For Me“ legte Freischlader dann eine für ihn typische Bluesnummer von „Get Closer“ nach. Schmunzelnd merkte er bei der Anmoderation an, dass dieser tolle Song eigentlich nie ein Hit war. Vielleicht ist es auch gut so, dass Freischlader nie den Weg des radiotauglichen Mainstreams gegangen ist und somit nicht im Moloch der auswechselbaren Musiker landete.

Mit diesem ‚Nichthit‘ nahm das Konzert an Fahrt auf und Freischlader legte mit „Master Plan“ aus dem Jahr 2016 direkt einen Song aus „Openess“ nach, in dem er das Publikum zum Mitsingen und Klatschen einlud. Dem wurde gerne nachgegangen. und es entwickelte sich eine schöne Interaktion zwischen Bühne und Audienz. Henrik merkte am Ende des Tracks über sich selbst an, wie schwer es ihm persönlich fällt, bei anderen Konzerten mitzusingen.

Mit „Cuttin‘ In“ von Johnny Guitar Watson folgte eine von insgesamt drei Covernummern, die er gekonnt in seine eigenen Songs einbettete. Nach diesem Intermezzo alter Stücke widmeten sich Henrik und seine Mitstreiter, bis auf die beiden letzten Lieder, nur noch dem aktuellen Longplayer, welcher somit fast komplett vorgestellt wurde. Für meinen Geschmack kamen die Songs live auch mit mehr Pep rüber, was ich persönlich als sehr positiv empfand.

Die folgenden Songs „Share Your Money“ „Rat Race Carousel“, “Those Strings”, “Animal Torture”, “I Don`t Work” und “Winding Stair” bot das Quintett in einer begeisternden Form, wobei Freischlader an der Gitarre und Marco Zügner am Saxophon sich entweder die Melodien gegenseitig ‚zuschmissen‘ oder gemeinsam im Einklang darboten. Dieses Interagieren der beiden Instrumente stand sowohl visuell im Vordergrund (da sich die beiden Musiker auf der Bühne auch meist vorn im Rampenlicht bewegten), wie auch auditiv, da dieses Zusammenspiel eine Art musikalisches Skelett des neuen Albums darstellt.

Das bedeutete aber nicht, dass die drei restlichen Musiker hinten anstehen mussten. Moritz Meinschäfer am Schlagzeug, Armin Alic am Bass und Roman Babik an den Keyboards hatten genügend Zeit, in kürzeren oder auch längeren Soloeinlagen, ihr spielerisches Können unter Beweis zu stellen.

Beim letzten Song, einem weiteren Johnny Guitar Watson-Cover. “Ain’t That A Bitch”, stellte Henrik in seiner angenehmen Art noch einmal einen Zusammenhang zu „I Don’t Work“ her, insofern, dass Arbeit manchmal die sprichwörtliche ‚Bitch‘ sei. Er und seine Bandkollegen sehen ihr Treiben allerdings auf der Bühne nicht als Arbeit, da ihnen auch dieser Abend sichtlich Spaß machte. Bei diesem Song glänzten alle Musiker mit diversen Soli, wobei das ausladende Gitarrensolo des Hauptprotagonisten in seiner Intensität und Variabilität schon beeindruckend war.

Jeder Abend geht leider einmal zu Ende. Das Quintett ließ sich, nachdem es die Bühne verlassen hatte, jedoch  nicht lange bitten, um als Zugabe noch eine Version der Extraklasse des Donny Hathaway-Klassikers “I Love You More Than You’ll Ever Know” nachzulegen. Das Publikum war restlos begeistert. Nach ziemlich genau zwei Stunden abwechslungsreicher Blues Rock-Musik war dann endgültig Schluss. Freischlader verlegte den Verkauf der Merchandise-Artikel dann kurzerhand auf die Bühne, wo zudem mit der  gesamten Band gefachsimpelt und diverse Musikträger unterzeichnet wurden.

Fazit: Freischlader und Band konnten das bluesbegeisterte Publikum in der Alten Molkerei in Bocholt absolut zufrieden stellen und offerierten, dass ein Liveerlebnis doch ganz andere Dimensionen hat, als ein im Studio abgemischtes Album zu Hause zu hören. Einen gehörigen Anteil hatte auch die ausgesprochen schönen Location samt ihrem zuvorkommenden Personal.

Ein in allen Punkten gelungener Abend hatte so einen schönen Abschluss gefunden. Fans handgemachter Bluesmusik kann nur geraten werden zu schauen, ob Konzerttermine der Freischlader Band auch in deren Nähe zu finden sind. Nähe kann manchmal dabei auch relativ gesehen werden, ich erinnere mich an den Fan, mit dem ich nach dem Konzert ein nettes Gespräch hatte, der eigens hierfür aus Alkmaar angereist war, um später hocherfreut die Rückfahrt anzutreten.

Solange es solch einen Typus Mensch noch gibt, braucht man sich über Livemusik keine Sorgen zu machen. In dem Sinne, besucht weiter Konzerte! Mein Dank an Florence Miller für die, wie immer, unproblematische Akkreditierung.

Line-up:
Henrik Freischlader (lead vocals, electric guitar)
Roman Babik (keys)
Armin Alic (bass)
Moritz Meinschäfer (drums)
Marco Zügner (saxophone)

Text+Bilder: Gernot Mangold

Henrik Freischlader
Florence Miller Agency bei Facebook
Alte Molkerei Bocholt

Wishbone Ash – 12.01.2019, Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertbericht

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„When it is January, it is Germany!“ Als Andy Powell mit diesen Worten seine Hände vor dem  6. Stück „Lifeline“ liebevoll und gut gelaunt zum Gruß gen Publikum ausstreckte, deutete sich, wie bereits im Vorjahr an gleicher Stelle, ein fulminanter Gig an,  besonders was die hohe Kunst des Leadgitarre-Spielens angeht.

Wenn es Januar ist, ist es für Sounds Of South Wishbone Ash, im wie so oft wieder gern besuchten Musiktheater Piano! Seit unserem Bestehen eröffnen wir mit diesem jetzt bald 50 Jahre agierenden Urgestein der Rockmusikgeschichte, meist zu absolutem Sauwetter bei der An- und Heimreise, eigentlich immer unsere  neue Konzertberichterstattungssaison.

Ein perfekter Abend auch für Kollege Gernot , der an diesem Tag Geburtstag hatte und die ganze Mangoldsche Sippe von Kindern, Gattin, Bruder und Schwester bis hin  zum Schwager samt Ehefrau mitgebracht hatte.

Allein schon der rein instrumentale Opener „Real Guitars Have Wings“ bei dem der charismatische Fronter Andy Powell, der mich rein äußerlich immer so ein wenig an den nicht mehr unter uns weilenden Schauspieler Götz George erinnert, und der überragende andere Gitarren-Wizard, Mark Abrahams, ihre Arbeitsgeräte in Richtung Twin-Modus skalierten, war schon eine Klasse für sich.

Überhaupt hat dieses Stilelement des Quartetts ja auch eine wesentliche Bedeutung für unser Magazin, schließlich übernahmen es viele Bands aus unserem bevorzugten Dunstkreis wie Skynyrd & Co. ebenfalls in ihre Musizierweise.

„Mountainside“, die beiden, durch Abrahams knarziges Les Paul-Spiel dezent ZZ Top-umwehten „Deep Blues“ und „Come In From The Rain“, „Frot Page News“ und das bereits erwähnte „Lifeline“ sorgten schon für ein begeisterndes erstes Drittel, wobei das Quartett ja noch nicht mal in Ansätzen seine „Hauptmunition“ verschossen hatte.

Das änderte sich allerdings auf dem Fuße, als die Band die „Argus“-Karte zog und mit „The King Will Come“, „Warrior“ sowie „Throw Down The Sword“ drei Klassiker aus ihrem proggig-folkigen Paradealbum in den Ring warfen.

Das auch aus diesem Werk stammende „Leaf And Stream“ und das 1998 im Rahmen des Mauerfalls in Berlin entstandene „Wings Of Desire“, das Andy für eine kritische Anmerkung zu Donald Trumps Grenzplänen in Richtung Mexiko nutzte, läutete eine kurzweilige Semi-Akustikgitarren-Phase ein, die eindrucksvoll bewies, dass auch mit diesen Instrumenten Twinspiel zelebriert werden kann.

Der kauzige Bassist Bob Skeat, der sich auch für Harmoniegesänge verantwortlich zeichnete, eröffnete mit einer schönen Pump-Hook das grandios performte, fast jammige Instrumental „F.U.B.B.“, das mit seinen ganzen Soli, Wendungen, Verschachtelungen und Tempowechseln ein Genuss für sich war.

Als die Briten dann mit „Standing In The Rain“ und „Jailbait“ das Piano in Grund und Boden rockten, glich die Lütgendortmunder Spielstätte bereits einem Tollhaus. Als wenn es nicht genug gewesen wäre, setzte der Vierer mit dem ‚Wishbone Ash-Stück schlechthin‘, „Phoenix“, noch einen oben drauf.

Was Mark Abrahams dann hier an Soli abfeuerte, verschlug selbst einem Dino der Musikgeschichte wie Andy Powell den Atem. Der setzte sich zwischenzeitlich auf die Kante der Empore zu Joe Crabtrees Schießbude (der übrigens auch wieder mit starker Leistung an den Drums) und hörte seinem kongenialen Partner einfach nur fasziniert zu.

Selbst der Zugabenteil mit dem saustarken  „Why Don’t We“ (wieder eine einzige Abrahams-Les Paul-Show) und dem weiteren Ur-Klassiker „Blowin‘ Free“, bei dem dann auch Andy Powell gitarrentechnisch nochmals alles in die Waagschale warf, büßte nichts von der Intensität der wie im Fluge verstrichen knapp zwei Stunden Spielzeit ein.

Was für ein Auftakt! Dieser Wishbone Ash-Gig im Rahmen ihrer jetzt noch „XLIX“ (römische Ziffer für 49) benannten Tour muss eindeutig im Gedächtnis behalten werden, wenn es Ende 2019 im Rückblick darum geht, das ‚Konzert des Jahres‘ zu reminiszieren.

Und Anfang 2020, wenn das 50. Jahr des Bestehens der Band endgültig aktenkundig ist, wird es voraussichtlich für uns ganz sicher im von Jenny Dore und Thomas Falke so toll bewirteten Musiktheater Piano wieder heißen: When it is January, it is Wishbone Ash!

Line-up:
Andy Powell (lead vocals, lead guitar, acoustic guitar)
Mark Abrahams (lead guitar, acoustic guitar)
Bob Skeat (bass, vocals)
Joe Crabtree (drums)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

Wishbone Ash
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Musiktheater Piano
3Dog Entertainment

Seth Rosenbloom – Keep On Turning – CD-Review

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Review: Stephan Skolarski

Für das Cover des ersten Longplayers posiert Seth Rosenbloom in schwarzer Lederjacke mit seiner Fender-Gitarre als junger Blues-Rocker, der sein Instrument im Griff hat.

Da dieser Weg zum ersten eigenen Album jedoch oft schwierig ist, hatte der US-Amerikaner aus Waltham, Massachusetts mit Josh Smith einen erfahrenen Produzenten und begnadeten Blues-Musiker an seiner Seite, der in Sounds Of South mit Konzertberichten  und einem Albumreview  schon ausführlich beschrieben wurde. Nachdem Rosenbloom vor zwei Jahren bereits eine erstklassige EP veröffentlicht hat, war abzusehen, dass der Schritt zum Longplayer nicht groß sein würde.

Der angenehme Slow-Blues-Opener und gleichzeitig das Titelstück der Platte „Keep On Turning“ ist ein typischer Song für Rosenblooms Repertoire, der gerne auf persönliche Erfahrungen beim Schreiben seiner Lieder zurückgreift. „Crawling Back“ ist ein Paradestück für einen melodischen Blues-Rock-Song, wie ihn beispielsweise auch Laurence Jones in ähnlicher Weise auf seinem letzten Album gespielt hat.

Viel schneller und Rock-lastiger geht es bei „I Can’t Help It“ zu, das mit intensiven Guitar-Solo-Parts ausgedehnt wird. Auf „Right About Now“ verknüpft Rosenbloom den amerikanischen und rauen Blues-Stil eines Mike Zito mit gefühlvollen Blues-Passagen des Engländers Aynsley Lister.

Drei Tracks stammen aus eigener Feder (3, 5 & 8) und drei weitere hat er mit seiner Co-Writerin Sonya Rae Taylor geschrieben (1, 2 & 7). Auf den übrigen beweist der Blues-Gitarrist großen Mut und wagt sich an Songs von wahren Blues-Ikonen. „Heartbreaker“ von B.B. King performt er im Stil des Originals und verzichtet auch nicht auf die Bläser der Ur-Fassung.

Elmore James würdigt er mit „Look Over Yonders Wall“ und einem Gitarrensolo, das den echten Chicago-Blues perfekt zur Geltung kommen lässt. „Palace Of The King“, ein Track des vielseitigen und nicht nur dem Blues verschriebenen Leon Russel, wirkt durch die gekonnte Zusammenarbeit von Background-Gesang und der aufgedrehten Gitarre wie ein fesselndes Live-Erlebnis. Ein beherzter und zielstrebiger Abschluss-Song des Albums!

„Keep On Turning“ ist vor allem ein sehr hingebungsvoller Longplayer auf dem Seth Rosenbloom seinem Leitmotiv, Emotionen mit seiner Musik auszudrücken, voll und ganz nachkommt. Das Album ist ein gelungener Start ins Jahr 2019 – zur Freude der Blues-Szene.

HOLMZ Music (2019)
Stil: Blues, Blues-Rock

Tracklist:
01. Keep On Turning
02. Crawling Back
03. I Can’t Help It
04. Heartbreaker
05. Right About Now
07. Broke And Lonely
08. Come Back Around
09. Palace Of The King

Seth Rosenbloom
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Chris O’Leary – 7 Minutes Late – CD-Review und Gewinnspiel

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Der aus Mount Vernon, New York, stammende Chris O‘Leary, dürfte in unserem Lande vermutlich nur Blues-Insidern bekannt sein. Mit „7 Minutes Late“ veröffentlicht er jetzt sein 5. Album, neben einer Live-Scheibe, sein 4. Studiowerk.

Americana-Fans könnte er vielleicht durch die Mitwirkung in Levon Helms Begleittruppe The Barnburnes eventuell geläufig, sein. Hier war er immerhin sechs Jahre für den 2012 verstorbenen Mitbegründer von The Band tätig.

Chris O‘Leary hat sich in eigener Sache (mittlerweile ohne den Zusatz ‚Band‘ firmierend) mit Haut und Haaren dem Blues der guten alten Schule verschrieben, allerdings mit all seinen unterschiedlichen Facetten. Als passionierter Harpspieler werden natürlich unweigerlich Assoziationen in Richtung von Akteuren wie James Cotton, Howlin‘ Wolf oder Paul Butterfield geweckt.

Der 12 Stücke umfassende Neuling ist vom Rhythm ‘n Blues-lastigen Opener „What The Devil Make Me Do“ (hätte auch gut in den legendären Blues Brothers-Film integriert werden können) bis zum finalen Slowblues “Daddy’s Here” (mein persönlicher Favorit) ein Sammelsurium an Untersektionen des Genres wie u. a. Barroom Blues („Your Day Will Come“), Texas Blues („One More Chance To Love“), Delta Blues („She Ain’t Coming Back“), Southern Swing-Blues („Circus Left Town“ – mit ABB-ähnlichem E-Gitarrensolo), Soul Blues (“Unbelievable”), klassischer Harp Blues (“Bones”) oder bluesiger Dixieland (“Crazy“).

Sämtliche Stücke sind sehr ausführlich und intensiv instrumentiert und werden nach sich anbahnendem Ende meist noch weiter verlängert, was sich bei O’Leary so als kleines Stilmittel zu erweisen scheint. Sicherlich auch ein Zeichen für die spürbare Spielfreude der Beteiligten im Studio wie Andrei Korbanics (drums, percussion), Matt Raymond (bass), Peter Hopkinson (guitar), Greg Gumpel (guitar, mandolin, bgv), Jeremy Baum,(keys), Andy Stahl (tenor sax, bgv), Chris Difrancesco (baritone, alto, tenor sax, clarinet, bgv) und Gästen wie Jimmy Voegli (keys), Pete Kanaras (guitar) sowie Chris Vitarello (guitar).

Produziert haben Ben Elliott (Savoy Brown, Hubert Sumlin, Sean Chambers) und der Protagonist Chris O’Leary selbst, der von der Intensität seiner Stimme her an einen Malford Milligan (Storyville, Big Cat) erinnert. Ohne O’Leary je performen gesehen zu haben, würde ich live auf eine echte ‚Rampensau‘ tippen.

Der Titelsong „7 Minutes Late“ (als einziger textlich abgedruckt) ist ein atmosphärisch ziemlich bedrückender Blues mit beklemmendem Ende, den depressiv veranlagte Menschen vor allem in dieser Jahreszeit nicht unbedingt als Lieblingstrack auswählen sollten.

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben, heiß es in einer Redensart. „7 Minutes Late“ von Chris O’Leary kann ab dem 18.01.2019 käuflich erworben werden. Blues-Traditionalisten sollten den Termin und Erwerb nicht verpassen.

American Showplace Music (2019)
Stil: Blues & More

01. What The Devil Made Me Do
02. Your Day Will Come
03. One More Chance At Love
04. Second Time Around
05. She Ain’t Coming Back
06. Circus Just Left Town
07. Seven Minutes Late
08. Unbelievable
09. Bones
10. Heartbreak Waiting To Happen
11. Driving Me Crazy
12. Daddy’s Here

In Zusammenarbeit mit American Showplace Music verlosen wir ein Exemplar dieser CD.

Folgende Frage muss dazu richtig beantwortet werden:

In welcher Band hat Chris O’Leary sechs Jahre lang mitgewirkt?

a) Levon Hat & The Barnburners
b) Levon Helm & The Barnburners
c) Levon Cap & The Barnburners

Bitte sende eine E-Mail mit der richtigen Lösung bis zum 18.01.2019 an dan@sounds-of-south.de.

Wir losen unter allen richtigen Einsendern eine/n Gewinner/in aus, der/die dann umgehend benachrichtigt und mit der CD beliefert wird.

Chris O’Leary
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American Showplace Music

The Vegabonds – V – CD-Review

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Fünftes Album der Vegabonds, die wir ja unter der Teenage Head Music-Flagge vorletztes Jahr auch live beleuchten konnten. Mit nur acht Stücken und knapp 35 Minuten Spielzeit fällt das Werk quantitativ zwar nicht allzu üppig aus, weiß dafür aber gerade im qualitativen Bereich und auch in gestalterischer Hinsicht absolut zu  überzeugen.

Wie schon auf dem Vorgänger „What We’re Are Made Of“ haben die fünf Nashville-basierten Musiker Daniel Allen (lead vocals, guitars), Richard Forehand (guitars, pedal steel, vocals), Beau Cooper (keys), Paul Bruens (bass) und Bryan Harris (drums) wieder auf die Zusammenarbeit mit dem Grammy-nominierten Produzenten Tom Tapley (u. a. Blackberry Smoke, Sugarland, Tyler Farr) an den Reglerknöpfen vertraut.

Sämtliche Tracks gefallen vom partytauglichen „Partyin‘ With Strangers“ (launige Harmoniegesänge) bis zum überragenden Abschlusslied „Help Is On The Way“ (tolle Bruce Hornsby-mäßige Piano-Passage in Kombination mit E-Gitarrensolo) durch ihre flockige melodische Gangart und die schöne transparente – Tapley sei Dank – instrumentelle Ausstaffierung auf.

Dabei sind es immer wieder Richard Forehand mit vielen quirligen Southern Rock-typischen E-Gitarrensoli, sowie einigen countryesken Pedal Steel-Einlagen („Partyin‘ With Strangers“, „When The Smoke Chears Up“, „Traveling Man“) und der variable Tastenmann Beau Cooper (piano, organ, wurlitzer), welche die Hauptakzente zu Daniel Allens Gesang  hinzufügen.

Das atmosphärische „Generation Of Happiness“, sich besonders durch den tollen Refrain und Forehands kreischende E-Soli auszeichnend, das relaxt groovende „I Ain’t Having It“ (E-Piano, Orgel), das grandiose treibende „Everything I Need“ (Bariton-E-Gitarre, klirrende Soli) und das 38 Special-mäßige, recht poppige „Best I Can“ stehen als weitere gelungene Blaupausen für den neuen modernen Southern Rock der jüngeren SR-Band-Generation.

Explizit möchte ich auf jeden Fall noch das tolle Coverartwork von Charlie Robinson (Iconoclast Design Co.) erwähnen. Das Titelbild mit den sich wie im anmutigen Kunstsynchronflug als ‚V‘ (hier auch als Synonym für die römische Kennziffer Fünf) zusammenfindenden Seeadlern zwischen zwei Felsformationen (auch wenn es natürlich nur am PC gezaubert wurde) sieht klasse aus und gibt es nochmal als eingestecktes Klapp-Poster, wobei auf der Rückseite alle Songtexte abgedruckt sind.

The Vegabonds liefern mit mit ihrem fünften Werk „V“ ein kurzweiliges Gesamtpaket im wahrsten Sinne des Wortes ab. Sämtliche selbst kreierten acht Studio-Songs wecken große Lust, in ihrer Wirkung auch live begutachtet zu werden. Ein toller Start in das Southern Rock-Jahr 2019!

Blue Elan Records (2018)
Stil: New South Rock

01. Partyin‘ With Strangers
02. Generation Of Happiness
03. I Ain’t Having It
04. When The Smoke Chears Up
05. Everything I Need
06. Best I Can
07. Traveling Man
08. Help Is On The Way

The Vegabonds
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Music Matters

Jesse Kinch – I’m Not Like Everybody Else – CD-Review

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Review: Stephan Skolarski

Musik-Castingshows gibt es mittlerweile wie „Sand am Meer“. In allen erdenklichen Formaten werden neue Superstars gesucht. Allein in Deutschland konkurrieren mit „DSDS“, „Voice of Germany“ oder „Das Supertalent“ regelmäßige Sendungen, um die nächste große Entdeckung zu präsentieren. International, vor allem im englischsprachigen Raum, sind Castingshows ebenso zahlreich im TV vertreten. Die Erfolgreichen dieser Shows können den schnellen Erfolg jedoch meistens nicht lange aufrechterhalten und bleiben oft nur als One-Hit-Wonder im Gedächtnis.

Der Sieger der US-Show „Rising Star“, Jesse Kinch, musste sich 2014 dem Urteil der Jury aus US-Country-Star Brad Paisley, Pop-Sternchen Kesha und Rapper Ludacris stellen. Entgegen der weit verbreiteten Methode, Gewinner solcher Sendungen sofort zu vermarkten und Alben zu veröffentlichen, beschritt Kinch, teils unfreiwillig, einen anderen Weg. Aufgrund von Unstimmigkeiten mit seinem früheren Label über seine musikalische Ausrichtung konnte sein Debüt-Album leider erst vier Jahre (inklusive Label-Wechsel) nach seinem TV-Erfolg erscheinen.

Die Vorab-Single „Preaching Like The Pope“, zu der auch ein Musikvideo aufgenommen wurde, ist für diese Platte ein stimmiger, rockiger Opener mit überzeugendem Refrain. Im 90er ‚Take That-Stil‘ wirkt die schöne Rock-Ballade „How Do I Reach You (The Last Veil)“ besonders eindrucksvoll. Die Auswahl des Ray Davies-Covers und Titelstücks „I’m Not Like Everybody Else“ kann auch als persönliches Statement verstanden werden, da der 24-jährige als Casting-Show-Gewinner nicht den üblichen Einstieg ins Musikbusiness hatte. Der ursprüngliche Beat-Song begeistert als sehnsuchtsvolle Rock-Ballade mit Streicher-Arrangement. Auf „After All These Lovers“ kommt seine Bariton-Stimme voll zum Einsatz. Die Spencer Davies Group-Adaption „I’m A Man“ bleibt hingegen sehr nah am Original.

Bis auf das Schlagzeug hat Kinch in Lenny Kravitz-Manier alle Instrumente selbstständig eingespielt. Insgesamt werden acht Eigenkompositionen und fünf Cover-Songs angeboten, deren Schwerpunkt in den 1960er Jahren liegt, eine Phase, die Kinch auch als sehr wichtig für seine Musik erachtet und dabei bekannte Größen, wie Jim Morrison, Jimi Hendrix oder CCR als Vorbilder nennt.

„No Reason At All“ hat einen 1960er-Beat-Anstrich und „Nighttime New York City“ ist viel bluesiger als die anderen Songs. Der Michael-Jackson-Pop-Hit „Billie Jean“ verwandelt sich bei Jesse Kinch in eine einfühlsame Rock-Ballade und wird von Streichern im langsamen Rhythmus begleitet. Das vielfach neu aufgelegte „I Put A Spell On You“ ragt leider nicht aus der Masse der zahlreichen Versionen heraus. An den Beatles Song „This Boy“ von der „Meet the Beatles“-LP (1964) wagt sich Kinch ebenfalls heran, weicht aber nicht bedeutend von der Lennon/McCartney-Originalausgabe ab. Der letzte Track „Tamed“ ist vielschichtig komponiert, Gitarrensolo, Schlagzeug- und Keyboard-Parts bringen die Scheibe rockig zum Ende.

Auf seiner Debüt-Platte „I’m Not Like Everybody Else“ beweist Jesse Kinch, dass er aus der Menge der Casting-Show Teilnehmer qualitativ herausragt. Es ist zu hoffen, dass er sich zukünftig mit seinen musikalischen Ideen und Fähigkeiten behaupten kann.

Curb Records (2018)
Stil: (Retro) Rock-Pop / Singer/Songwriter

Tracks:
01. Preaching Like The Pope
02. How Do I Reach You (The Last Veil)
03. I’m Not Like Everybody Else
04. After All These Lovers
05. I’m A Man
06. Rain On The Dog
07. Masami (The Elegant Beauty)
08. No Reason At All
09. Nighttime New York City
10. Billie Jean
11. I Put A Spell On You
12. This Boy
13. Tamed

Jesse Kinch
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Der Sounds Of South-Rückblick 2018

Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Drei Jahre ist nun schon her, seit das eigentlich von mir als persönliches Hobby (so als kleiner Zeitvertreib nebenbei) gestartete Magazin Sounds Of South, den Weg ins World Wide Web angetreten ist. Als reinster Glücksfall dabei erwies sich sicherlich das Treffen mit meinem Abi-Kumpel Gernot Mangold, der sich mit rasender Geschwindigkeit von einem engagierten Privat-Fotografen zu einem der mittlerweile stärksten Musikkonzerte-Knipser entwickelt hat. Ein verdienter Lohn seiner immensen Arbeit war dieses Jahr unter anderem, dass seine Bilder für das Booklet der aktuellen Blues Caravan-CD-DVD mit verwendet wurden. Mit Jörg Schneider fanden wir einen ebenfalls nicht minder talentierten Akteur auf diesem Gebiet mit dem Gespür für den richtigen Auslöse-Moment. Den Löwenanteil des geschriebenen Wortes teilen uns seit jeher Jungspund Stephan Skolarski, der immer stärker auftrumpfende Michael Segets und meine Wenigkeit. Unser Dank gilt natürlich auch den Leuten, die hier ihren sporadischen Beitrag geleistet haben. Wenn man aber bedenkt, was hier quasi mit fünf Leuten nebenberuflich auf die Beine gestellt wurde (alleine schon die 90 Konzertberichte in diesem Jahr, die meist am nächsten Tage online waren!!!), dürfen wir uns schon ohne den Anschein des Eigenlobs imaginär auf die Schulter klopfen. All dies wäre natürlich nicht möglich ohne die nahezu perfekte Zusammenarbeit mit unseren vielen Kooperationspartnern wie Promotionagenturen, Labels, Clubbesitzern, etc. und den stetig wachsenden Zuspruch unserer Leserschaft, deren Vertrauen in dieser Zeit mit qualitativ guter und zuverlässiger und termingetreuer Arbeit gewonnen wurde. Erfreulich war 2018 besonders, dass unser Konzertberichterstattungsniveau mittlerweile den positiven Trend, auch auf ‚höherer Ebene‘ (u. a. mit Joe Bonamassa, Deep Purple) zu berichten, fortgesetzt hat. Selbst wenn die arrivierten Southern Rock-Bands mittlerweile immens schwächeln (vor allem in kreativer Hinsicht), offerierten die letzten 12 Monate merklich, dass unter der neuen Vorherrschaft von Blackberry Smoke, sich doch eine sehr verheißungsvolle New Southern Rock-Generation mit Acts wie der euen Allman-Betts Band i.Gr., The Cadillac Three,  Robert Jon & The Wreck, Hogjaw, Voltage, Red Beard, The Trongone Band, Smokey Fingers, Them Dirty Roses, The Vegabonds & Co. gebildet hat, die das Erbe der einstigen Genre-Größen wie Skynyrd, Hatchet und den Allman Brothers unbeirrt weiterführen. Mit dem Ableben von Ed King, Jimmy Farrar und Tony Joe White gab es natürlich auch wieder einige schmerzliche Hiobsbotschaften zu vermelden, die das Leben aber immer mit sich bringen wird. Viel Wirbel gab es in der ersten Jahreshälfte um die neue Datenschutzverordnung, der sich dann aber am Ende im Prinzip als laues Lüftchen erwies. Nichtsdestotrotz gilt auch 2019 wieder unser Versprechen, uns nach besten Kräften am Puls der Southern Way Of Music zu bewegen und unsere Leserschaft mit den relevanten und aktuellen Informationen zu versorgen.

Hier nochmal eine kleine Auswahl meiner persönlichen Highlights des Jahres 2018:

CD des Jahres:

Wade Bowen – Solid Ground
Eric Church – Desperate Man
Brent Cobb – Providence Canyon

DVD des Jahres:

Various Artists – Nashville In Concert At The Royal Albert Hall

Überraschungs-CD des Jahres:

Jonathon Long – Same

Newcomer-CD des Jahres:

Shea Abshier & The Nighthowlers – Potluck

Interview des Jahres:

Inti-Haupt

Kris Barras (Supersonic Blues Machine/Kris Barras Band)

Interpret des Jahres:

Brent Cobb

Starke neue CD „Providence Canyon“ und ein Klasse-Konzert im Kölner Studio 672 – ein Musiker mit Zukunft

Song des Jahres:

Day Of The Dead – Wade Bowen

Diese Songs machten beim Reviewen ebenfalls Spaß:

Bury Me – Jonathon Long
Desperate Man – Eric Church
King Of Alabama – Brent Cobb
Run Away From It All – Blackberry Smoke
Ticket To L.A. – Brett Young
Propane – Kris Barras Band
Selfish – Jordan Davis
Holiday – Damon Fowler
Bring Me Back – Shea Abshier & The Nighthowlers
All On Me – Devin Dawson

April-Scherz:

H(e)art And King

Enttäuschung des Jahres:

Absage des Wade Bowen-Konzerts im Kölner Blue Shell

Konzerte:

Konzert des Jahres:

Ryan McGarvey – 14.09.2018, Blues, Rhede

Robert Jon & The Wreck, 25.10.2018, Kulturrampe, Krefeld

Joe Bonamassa – 28.03.2018, Lanxess Arena, Köln

Devon Allman Project – 23.08.2018, Musiktheater Piano, Dortmund

VDELLI – 14.10.2018, Schwarzer Adler, Rheinberg

Voltage, 29.04.2018, De Bosuil, Weert

Blackberry Smoke – Support: Quaker City Night Hawks – 27.10.2018, Musiekcentrum De Bosuil, Weert

Supersonic Blues Machine, Support: Chris Kramer – 11.07.2018, Casino Zeche Zollverein, Essen

Brent Cobb – Support: Zack Logan, 12.09.2018, Studio 672, Köln

Savoy Brown – 01.04.2018, Musiktheater Piano, Dortmund

Konzertbilder:

Bilder Gernot Mangold:

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Bilder Jörg Schneider:

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Bilder Karl Bongers:

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Bilder Michael Segets:

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Bilder Martina Middeke:

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Bilder Adam Zegarmistrz Glagla:

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Bilder Peter Schepers:

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Bilder Albrecht Schmidt:

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Irgendwann 2017 kam die Idee auf, unser Logo mal als Schild herstellen zu lassen und eine Galerie von Künstlern/Leuten ins Leben zu rufen, die von unserer Arbeit angetan sind und sich, im Sinne einer Identifikation mit unserem Magazin, ablichten ließen. Hier ein kleiner Auszug von 2018 –  die ganze Galerie findet man unter diesem Link.

Bilder Sounds Of South VIP-Galerie:

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To be continued…

Wir wünschen unseren Lesern, allen Musikfreunden, Künstlern und Mediapartnern ein gesundes, erfolgreiches und (Southern) rockiges neues Jahr!

Sounds Of South is gonna do it again!

Euer

Daniel Daus

The Cadillac Three – Interview

Gut zwei Jahre nachdem wir mit den Jungs von The Cadillac Three schon einmal gesprochen hatten, sind wir von Oktober Promotion um ein weiteres Interview gebeten worden, dem wir natürlich gerne nachgekommen sind. Das hatten Jaren Johnston, Kelby Ray und Neil Mason vor ihrem Konzert in einem Büroraum oberhalb des Luxors diesmal preiszugeben:

Sounds Of South: Schön euch wieder zusehen. Ihr seid jetzt schon mehrfach im Luxor in Köln aufgetreten. Was zieht euch immer wieder hierhin, was gefällt euch an diesem Club?
The Cadillac Three: (Jaren) Wir lieben den ‚Duftstoff‘ dieser schwitzigen Rock Clubs. Wir kommen aus den Staaten hierher und spielen vor diesen wirklich Southern Rock-verrückten Deutschen. Das gibt uns ein heimisches Gefühl. So macht es hier dann einfach eben großen Spaß!

Sounds Of South: Im Sommer habt ihr auf einigen Festivals gespielt. Wo ist für euch der Unterschied zu Konzerten in Clubs wie dem Luxor?
The Cadillac Three: (Kelby) Es ist eigentlich nur die Größe, nehmen wir mal als Vergleich das Ramblin‘ Man-Festival. (Jaren) Die Energie bei beiden ist aber meist dieselbe. Es war dort wohl mit die größte Zuschauermenge, vor der wir mit einigen anderen Bands gespielt haben, aber ich persönlich mag  diese Gigs hier mehr, weil sie in einer viel intimeren Atmosphäre stattfinden. Du schwitzt hier gemeinsam mit der Menge. Insgesamt sind  beide Sachen sehr schön, haben aber natürlich auch ihre kleinen Unterschiede.

Sounds Of South: Bei den Konzerten, die wir von euch bisher gesehen haben, habt ihr eure Songs eher hart gespielt. Gibt es einen Unterschied zu euren Performances in Amerika und Europa, speziell in Deutschland?
The Cadillac Three: (Kelby) Nicht wirklich, wir spielen eigentlich immer auf gleiche Art, egal, wo wir gerade sind. Die Musik überträgt sich einfach von alleine auf die verschiedenen Menschen auf diesem Erdball. (Jaren) Es ist schon eine wilde Sache. In den Staaten spielen wir zum Beispiel mit großen Countrystars, auch da machen wir einfach unser Ding.  Eigentlich ist es immer der gleiche verrückte Kram, aber es gefällt überall und das ist das Gute daran. Es hilft uns in unserer Entwicklung und auf unterschiedliche Situationen zu reagieren. Auch wenn wir fast immer die gleiche Setliste spielen, es überträgt sich auf sehr viele Audienzen. Die Country-Kundschaft liebt die harte Seite unserer Musik, die Rock-Gemeinde mag, dass wir hart sind, aber auch einiges bieten, was ihre Bands nicht liefern.

Sounds Of South: Ich gehe davon aus, dass die kreativen Synapsen bei euch nicht still stehen. Wie steht es bei euch mit neuem Songmaterial?
The Cadillac Three: (Kelby) Wir haben neue Lieder! (Jaren) Wir arbeiten  an einer neuen Scheibe. (Neil) Wir spielen zur Zeit schon welche im Set. Wir sind dabei die Sache abzuschließen, sie wird irgendwann nächstes Jahr herauskommen. Wir arbeiten eigentlich immer an neuer Musik, auch wenn wir ein Album gerade abgeschlossen haben. Wir schreiben die ganze Zeit neue Songs, so sind sie dann halt wieder auf dem darauf folgenden Album.

Sounds Of South: Eure Besetzung ist in dieser Form etwas Besonderes. Gab es irgendwann einmal das Bestreben einen Bassspieler einzusetzen?
The Cadillac Three: (Kelby) Nein! Auf gar keinen Fall! (Jaren) Ein Typ in Berlin fragte mich letzte Nacht nach dem Gig das gleiche. (Kelby) Er war wahrscheinlich Bass-Spieler… (Jaren) Wir haben mit Kelby ja quasi einen Bass-Spieler. Er bedient auf seiner Pedal Steel beide Felder, wir sind da untereinander genügsam. Wir hatten zu Beginn mal an einem Punkt darüber nachgedacht, einen anderen Rahmen zu setzen, sind dann aber zum Entschluss gekommen, dass es einfach nicht mehr dasselbe wäre. Du kannst niemand anderen in diesen speziellen Mix hineinbringen. Wir sind schon so lange miteinander verbunden. Kelby macht solch einen fast schon wissenschaftlich coolen und so differenzierten Job, den andere Leute einfach nicht bieten. Es ist ein außerordentliches Element sowohl für die Band als auch für die Besucher. (Kelby) Es ist schon einzigartig.

Sounds Of South: Du hattest ja mit der Produktion von Steven Tylers Album einen echten Clou gelandet. Mit welchen prominenten oder auch nicht bekannten Musikern würdest du nochmal gerne kooperieren?
The Cadillac Three: (Jaren)  Die Steven Tyler-Geschichte war eine spaßige Sache aber auch absolutes Neuland für mich. Für uns alle wäre es toll, mal mit Dave Grohl (Scream, Nirvana, Queens Of The Stone Age, Them Crooked Vultures, Foo Fighters) zu arbeiten. Ich war schon immer ein absoluter Fan von ihm. (Kelby) Wir würden natürlich auch gerne Tom Petty sagen, aber der ist ja leider nicht mehr unter uns, somit ist es wohl am Ende Dave Grohl.

Sounds Of South: Was waren für euch die herausragenden Alben/Bands 2019?
The Cadillac Three: (Jaren) Wir alle lieben die Brent Cobb-Scheibe, er hat einen Super-Job gemacht. Wir finden eine Menge Bands gut, jetzt gerade auch welche aus Großbritannien, mit denen wir Freundschaft geschlossen haben. Da wären zum Beispiel die Rival Sons. Die Jungs sind klasse. Puh, irgendwie fragt mich das jeder… Bevor wir nach Europa gekommen sind, haben wir eigentlich durchgängig ZZ Top gehört und über ihre Musik diskutiert. Wir mögen auch vieles von Kurt Vile, der hat einige großartige Platten gemacht.

Sounds Of South: Wer hat (außer euch) am ehesten das Potential, den Southern Rock populär zu halten, die ehemaligen ‚Alphatiere‘ (Skynyrd, Molly Hatchet) sind ja mittlerweile doch beträchtlich in die Jahre gekommen.
The Cadillac Three: (Kelby) Niemand außer uns! (Jaren) Wir müssen da vorsichtig mit der Antwort sein, das hat uns schon mal Ärger eingebracht. Blackberry Smoke machen einen hervorragenden Job, ich liebe die Jungs. Black Stone Cherry natürlich, die auch  hier waren. Es passieren gerade viel Dinge, ihr habt diese Band aus Kalifornien (Robert Jon & The Wreck) eingangs vor dem Interview erwähnt. Wir haben einige Southern Rock Bands in Großbritannien erlebt. Ich glaube wir sind mit die besten Botschafter der Dinge, die diese Bands einst begonnen haben. Wir machen eine recht spezielle Sache, ähnlich wie ZZ Top, aber natürlich stilistisch ganz anders. So mitten drin in der direkten Nähe zu den Allman Brothers sehe ich Blackberry Smoke. Aber es gibt auch einige coole Bands aus Nashville, wie The Steel Woods zum Beispiel, die auch ihr ganz eigenes Ding durchziehen. Lukas Nelson (Sohn von Willie Nelson) hat auch eine tolle Scheibe herausgebracht.

Sounds Of South: Welchen Stellenwert haben Online-Magazine wie unser Sounds Of South für euch?
The Cadillac Three: (Jaren) Ich bekomme jeden Morgen Google-Updates, was online bezüglich meines Namens oder des von The Cadillac Three passiert. (Neil) Wir kennen eigentlich recht viele. (Jaren) Sie sind für unsere Weiterentwicklung sehr hilfreich.

Sounds Of South: Wie sehen eure Planungen für das Jahr 2019 im Groben und Ganzen aus? Werdet ihr wieder in Deutschland präsent sein?
The Cadillac Three: (Kelby) Wir werden wieder ziemlich viel touren, da ja das neue Album ansteht. (Jaren) Wir werden eine große Tour zusammen mit der Charlie Daniels Band und Travis Tritt spielen. (Kelby) Auch einige Gigs zusammen mit Marshall Tucker. (Neil) Wir werden die Country Fuzz Tour als Headliner anführen, im Sommer und Herbst auch wieder hierhin zurückkehren.

Sounds Of South: Wie hat sich dein Leben durch Sohnemann Jude verändert? Habt ihr schon den ersten Song zusammen geschrieben…?:-)
The Cadillac Three: (Jaren lachend) Wir jammen schon ein wenig, er spielt schon ganz gut Drums. Dabei ist er gerade mal zwanzig Monate alt. Wir nehmen ihn in den Staaten schon des öfteren mit zu den Konzerten, wann immer es geht. Hierhin ist es aber noch zu weit. Er ist schon richtig besessen, er erfährt alles ziemlich authentisch. Mein Vater, der Vater meiner Frau als auch meine Frau sind alle Drummer, so hat er es wohl schon im Blut. Klar, dass er auch uns alle ein wenig verändert hat, wir fühlen uns älter und reifer. Für mich persönlich hat der Tag, wo es früher acht Stunden Beschäftigung waren, jetzt 16 Stunden, dieser übliche Schlafloskram, du weißt schon. Aber es ist schon unterhaltsam, ihn von der Bühne mit seinen Kopfhörern beobachten, wie er unsere Shows verfolgt.

Danke für das Interview, wir wünschen euch eine gute Heimreise, frohe Weihnachten und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2019.

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Das Interview in Englisch:

Sounds Of South: It’s great to see you again. As far as I know you guys have performed a couple of times in the Luxor Cologne. What do you like most about it?
The Cadillac Three: (Jaren) We love the gamone of these sweaty Rock clubs. We came up playin‘ the States and it’s a feeling at home but you’re playing for these crazy Germans that are really in the Southern Rock.  It’s a sweaty Rock’n’roll club, so it’s a lot of fun.

Sounds Of South: In summer you played a few festivals. What is the difference for you to gigs like these in the Luxor?
The Cadillac Three: (Kelby) It’s just the seize, really, for example when we played Ramblin‘ Man. (Jaren) The energy of both is mostly the same, it was probalby the biggest crowd we’d ever played for with a couple of bands, but I like these things more, it’s so intimate, you are sweating on each other with the crowd,  they are both amazing, but they have their kinda differences both.

Sounds Of South: The Cadillac Three concert songs we have seen so far here were really hard played. Are there any differences about your performances between America, Europe and especially in terms of Germany?
The Cadillac Three: (Kelby) Not really, we play the same no matter where we are, the music translates to all the different types of people all over the world. (Jaren) It’s pretty wild, cause we are playing in the States with big country artists and we came out playing the same thing tonight. It’s sweaty, drunken and buffoon, the same stupid shit every night, it works everywhere, but that’s what’s been so good. It helps our band grow every night and cross through the different situations. We do play the same set every night, but it’s catering to a lot of audiences. The Country genre loves our heavier side of that, the rock genre loves us, because we are heavy, but having a lot of different things other bands don’t have in genre.

Sounds Of South: I presume that your creative synapsis do not stand still. What about any new song materials?
The Cadillac Three: (Kelby) We have new songs! (Jaren) We are working on a new record. (Neil) We are playing a few in the live sets. It is done, we are finishing it now, so it will be out some time next year. We are always working on new music, even when we are finishing an album like we did right now, we writing new stuff all the time, so it could be easily to be on the next album.

Sounds Of South: Your line-up is something special. Have you ever thought to involve a bass player?
The Cadillac Three: (Kelby) No! (Jaren) A guy in Berlin asked me that question last night, too.  (Kelby) He probably was a bass player… (Jaren) We do have a bass player! Kelby is covering both grounds, we are frugal with each other. We thought about it some point when we were starting, bringing another frame, but it just wouldn’t be the same. You can’t through someone else in this mix, cause we are so close, the fact that Kelby is doing such a scientific cool different thing that other people aren’t doing. It is a really exciting element for our band and the spectators, too. (Kelby) It’s a unique thing.

Sounds Of South: You used to be indeed very successful with the production of Steven Tyler’s album. With which prominent or less prominent musicians would you love to work with in future?
The Cadillac Three: (Jaren) The Steven thing was a lof fun, but it was a bucket list moment. For all of us it would be a great fun to work with Dave Grohl (Scream, Nirvana, Queens Of The Stone Age, Them Crooked Vultures, Foo Fighters).  I’ve always been a huge Dave Grohl fan. (Kelby) We use to say Tom Petty but he passed away,  so it’s tough – so it would be probably Dave Grohl.

Sounds Of South:What albums /bands were the most outstanding ones in 2018.
The Cadillac Three: (Jaren) We all loved the Brent Cobb record, he did a great job on that.  We like a bunch of bands, especially from the UK we became friends with, for example the Rival Sons. We love those guys. Ooh everyone asks me that shit… We constantly heard ZZ Top before we went to Europe and talked about their music. We love a lot of Kurt Vile. I think he is making some great records.

Sounds Of South: Who (except you guys) will rather have the biggest potential to keep Southern Rock alive/popular? The former alpha animals like Skynyrd or Molly Hatchet e. g. became meanwhile pretty old…
The Cadillac Three: (Kelby) Just us, nobody else! (Jaren) We must be careful probably to answer this, because we got some trouble one time. Blackberry Smoke is doing a great job, I love those guys. Black Stone Cherry obviously, they are still doin‘ really great over here. There’s a lot of cool things happening, you mentioned a band from California earlier (before the interview), we saw some Southern Rock bands over here in the UK. I think we are the best torch carriers. We are doing something very unique, it’s our aproach to what those guys did, it’s close to ZZ Top, but something different. Right on the middle the next the Allman Brothers is Blackberry Smoke, no question, you know. But there are lot of cool bands from Nashville like The Steel Woods, they are doing their own take on what these guys pay. Lukas Nelson made a killer record, too.

Sounds Of South: Which rank has an online magazine like ours in your mind?
The Cadillac Three: (Jaren) I get google updates on my phone concerning my name or The Cadillac Three every morning. (Neil) We know a lot of them. (Jaren) They are very helpful for us kinda building what we are doing.

Sounds Of South:What are the plans in 2019 so far? Are you guys going to take on tour next year again?
The Cadillac Three: (Kelby) A lot of touring you know, like we have new songs recorded and the new album’s coming out at some point. (Jaren) We do a tour with The Charlie Daniels Band and Travis Tritt. (Kelby) Some shows with Marshall Tucker. (Neil) we headline Country Fuzz Tour, we’ll be back here summer and fall.

Sounds Of South: How has changed your life since the birth of your son Jude? Have you already written a song together…?:-)
The Cadillac Three: (Jaren laughs) We jammed quite a bit, he’s playin‘ drums pretty well. He’s 20 month old, we got to bring him on the road pretty lot in The United States whenever we can, but we haven’t done the journey over here with him yet. He’s obsessed in music, he gets it very honestly, you know. My dad, my wife’s dad and my wife are drummers, he’s easy up with it. It changed all of us a little bit, it make us all feel older and more mature. But the main thing that has changed in me is he gets up early and your day  – where it used to be 8 hours before – is now 16 hours long – the doing without sleeping shit…, you know. But it is very amazing being on stage and seeing him with the head phones on watching our shows.

Sounds Of South: Thanks for the interview, good luck for your trip home, merry Christmas, keep healthy and a successful 2019!

Bilder: Gernot Mangold
Interview/Text: Daniel Daus

The Cadillac Three
The Cadillac Three bei Facebook
Oktober Promotion

Super Vintage – Destiny – CD-Review

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Review: Michael Segets

Griechenland zählt nicht unbedingt zu den Hochburgen des Rock ‘n Roll. Dass dort aber nicht nur Sirtaki gespielt wird, beweisen Super Vintage, die mit „Destiny“ ein Hard Rock-Album produzierten, das sich vor den internationalen Größen nicht zu verstecken braucht.

Mastermind der Band ist Stavros Papadopoulos, der 2012 die Band Hush ‘N Rush gründete. Nach vier Veröffentlichungen in Eigenproduktion unterschrieb die Band drei Jahre später einen Vertrag bei Grooveyard Record und benannte sich in diesem Zuge in Super Vintage um. Neben einer Zusammenstellung aus dem Frühwerk liegen mit „Destiny“ nun drei weitere Alben der Band unter neuem Namen vor.

Songwriter, Sänger und Gitarrist Stavros Papadopuolos wird von Anbeginn der Band vom Gitarristen Panagiotis Zabourlis und vom Schlagzeuger Lazaros Simitsis begleitet. Seit 2016 ist Jim Moralis am Bass mit dabei.

Mit ihrem melodiösem Hard Rock liegen die Jungs von Super Vintage auf der gleichen Wellenlänge wie Little Caesar und auch die rauchige, leicht angekratzte Stimme von Papadopuolos weist Ähnlichkeiten mit der von Ron Young auf.

Bis zum abschließenden „Destiny“ lassen es die Hellenen mächtig rocken. Das akustisch gehaltenen Titelstück ist dabei mehr als die für Hard Rock-Scheiben quasi obligatorische Ballade. Es zeigt Super Vintage von einer filigraneren Seite, von der ich zukünftig gerne mehr hören würde.

Bei den anderen Tracks des Albums geht die Band straight drauflos. Super Vintage versteht es dabei, die Songs zu strukturieren und Melodien erkennbar zu halten. Dabei nutzen Stavros Papadopuolos und Panagiotis Zabourlis stets die Gelegenheit zu längeren Gitarrenintermezzi. Diese sind mir schon etwas zu viel, aber das mögen eingefleischte Genreliebhaber anders sehen.

Das Album wirkt sehr homogen. Das heißt, dass es auf der einen Seite keine Ausfälle gibt, die Songs sind durchweg gelungen. Auf der anderen Seite ist der Wiedererkennungswert der einzelnen Beiträge jedoch nicht besonders ausgeprägt.

„Streets Of This Town“ sticht durch den aggressiv gesungenen Refrain allerdings etwas hervor. Auch finden sich einige schöne Intros, wie auf „Down Home Tradition“, zu dessen Abschluss Lazaros Simitsis gehörig auf die Becken zimmert. Ebenso treibt der Schlagzeuger „The Road“ ordentlich an.

Für den Abschluss von „Southern Train“ hat sich die Band etwas einfallen lassen, ansonsten wirken die Fade Outs mancher Songs eher etwas lieblos. Anspieltipps wären vielleicht die erdigen „Brotherhood Of Blues“ und „Naked Tree“.

Super Vintage liefern gitarrenorientierten und melodiösen Rock der härteren Gangart ab. Dem durchgehend gut hörbaren Longplayer „Destiny“ fehlen die hervorragenden Highlights, die sich sofort einprägen. Dies kann sich bei mehrmaligem Hören noch ändern – eine Chance, die man den Griechen getrost geben kann.

Grooveyard Records (2018)
Stil: Hard Rock

Tracks:
01. Rock N‘ Roll Saviors
02. Brotherhood of Blues
03. Edge of Time
04. Naked Tree
05. Streets of This Town
06. Down Home Tradition
07. Everything You Wanted
08. Southern Train
09. The Road
10. Destiny

Super Vintage
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Grooveyard Records