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Fünf Jahre sind tatsächlich schon wieder vergangen seitdem ich den Protagonisten des Abends, Andreas Diehlmann, samt seiner beiden Mitstreiter (an diesem Abend assistierten ihm Bassist Jörg Sebald und der ehemalige Drummer der Klaus Lage Band, Dieter Steinmann) an genau gleicher Stelle, dem Cafe Steinbruch in Duisburg live erlebt hatte.
Dort und auch in der gesamten Zwischenzeit danach hat er sich als fleißiger und konstant liefernder Blues Rock-Interpret. einen renommierten Ruf von internationalem Format erarbeitet. Gerade, was sein exzellentes Gitarrenspiel in allen erdenklichen Tempi und Varianten betrifft, braucht er sicherlich mittlerweile keinen Vergleich mehr zu scheuen.
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Zunächst hatten wir schon vor dem Gig wieder das Vergnügen. mit ihm ein paar Worte zu wechseln, als auch das obligatorische VIP-Bild mit dem nunmehr aktualisierten Logo machen zu dürfen.
Der Ort des Geschehens war proppevoll, irgendwie hatte ich das Gefühl, als wenn mich eine Zeitmaschine zurück gebeamt hätte und genau die gleichen Leute wie damals anwesend gewesen wären, die blues-typisch, inklusive uns, zu gut 95 Prozent wieder aus der zahlungskräftigen Babyboomer+-Generation bestand, nur um fünf Jahre würdevoll gealtert.
Ich denke mal bezüglich seiner Klientel ist es zwar um den Nachwuchs im Publikum ziemlich schlecht bestellt, zumindest aber, was die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre betrifft, trotzdem eine gute musikalische Investition von Andreas, Fremdgehen ist da in der Regel nicht mehr (einmal Blues, immer Blues!). Wo Anders hat man in der freien Wirtschaft heutzutage noch solch eine Planungssicherheit? Danach dürfte er dann wohl eh auch in Rente sein.
Das Konzert begann mit der berühmten akademischen Viertelstunde Verspätung um 20:15 Uhr und Diehlmann wählte mit dem zünftig stampfenden, ZZ Top-umwehten „Head Down Low“ einen guten Einstand, um auch die Leute im Publikum auf Betriebstemperatur zu bringen.
Apropos ZZ Top: Der Blues Rock-Stil der Texaner ist in Diehlmanns DNA sowohl stimmlich (irgendwo zwischen Gibbons und Hill), im knarzigen und slidenden E-Gitarrenspiel, als auch bezüglich seines Songwritings, ganz tief verankert. So dominierte dieser Einfluss auch den überwiegenden Teil der unterhaltsamen Show, die zusätzlich auch von der sympathischen und kommunikativen Art des Fronters, der sich mehrfach sowohl als absoluter Beziehungsexperte (u. a. „Long Forgotten Nightmare“, „Rita“) wie auch höchst-geschulter Psychologe („Bad Luck“) offenbarte.
So präsentierte er im ersten Set (vorwiegend auf seiner abgewetzten Stratocaster) Tracks wie „Pretty Baby“ (Boogie), die ruhigeren „Gypsy Woman“ (vom aktuellen Album „That Old Blues Again„, mit tollem psychedelischen Part), „Got To Get Over It“ (ZZ Top-Flair) und griff zum Ende beim von Howlin Wolf inspirierten „Nothing But The Blues“ zur Cigar Box-Gitarre (inklusiv kleiner Story dazu vor Songbeginn), wobei er offenbarte, dass man auch auf drei Saiten fulminant wirbeln kann.
Nach der Pause diente der Texas Rocker „Gonna Raise Hell“ als idealer Wachrüttler, „Hard Times“, „Way To Hell“ (samt kleiner Instrumentalschlacht mit seinen beiden Kollegen), der tolle Slowblues „Broken“ , Whiskey And Women“ (wieder mit Cigar Box-Gitarre) und „Boogie Woogie Rock’N’Roll (Diehlmann zum Abschluss jetzt auf der Les Paul mit fetzigen Soli unterwegs) bildeten das Gerüst in Set 2.
Ohne Zugabe wäre nach dieser starken Leistung und der guten Stimmung im Cafe Steinbruch ein ‚No-Go‘ gewesen und so gab es dann noch mit dem Fan-Favoriten „Price To Pay“, einer Gänsehautversion von „Purple Rain“ und dem Hendrix-Cover (Andreas‘ zweite Passion) „Little Wing“ (am Ende wieder auf der Strat) ein tolles Triple, das dann wirklich keine Wünsche mehr offen ließ.
Die Andreas Diehlmann Band überzeugte die Anwesenden und mich an diesem Abend in Duisburg wieder restlos, sodass ich mir durchaus vorstellen kann, bis zum nächsten Aufeinandertreffen nicht mehr fünf Jahre verstreichen zu lassen. Und sicher ist sicher…!
Line-up:
Andreas Diehlmann (lead vocals, electric guitars)
Jörg Sebald (bass)
Dieter Steinmann (drums)
Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus
Andreas Diehlmann Band
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Café Steinbruch Duisburg