Dirty Honey – 15.02.2024, Luxor, Köln – Konzertbericht

Donnerstag Abend in der Domstadt, ausverkauftes Luxor, die amerikanischen Rock-Shooting-Stars Dirty Honey hatten sich angesagt.

Als Vorband durfte das Frankfurter Quartett Bird’s View ihre Musik innerhalb von 35 Minuten präsentieren. Dem jüngeren Publikum schien das aggressive Gedresche und Gebrülle einigermaßen zu gefallen, mir persönlich sagte das handwerklich bescheidene und ohne jeden Wiedererkennungswert daher kommende Songkonglomerat überhaupt nicht zu. Ich nenne eine Vorband dieses Kalibers innerhalb der Woche immer ‚Feind des arbeitenden Menschen‘, da sie mich inklusive der damit verbundenen Umbaubauarbeiten für den Hauptact um gut eine Stunde Nachtruhe gebracht hat.

Dafür entschädigten Dirty Honey, um es vorwegzunehmen,  mit einem ganz starken und engagierten Auftritt, der ihnen zurecht überaus großen Zuspruch in Form einer tollen Stimmung einbrachte, was letztendlich in drei Zugaben münzte.

Ich bin mir garnicht sicher, welcher ihrer Tonträger in meiner stetig anwachsenden Sammlung irgendwo verborgen ist, ich meine allerdings, es wäre ihre Debüt-EP gewesen, die mir sehr gut gefallen hatte und auch schließlich den Auslöser dieses Besuchs abgab.

Allein schon mit dem Titelsong ihres aktuellen Albums und Namensgeber der Tour, „Can’t Find The Brakes“, der hier als Opener gewählt wurde, machte das Quartett um Fronter Marc LaBelle eine klare Ansage, dass es an diesem Abend das Luxor abrocken wird. Nicht nur am Aussehen von LaBelle konnte man den wohl größten Einfluss der Band ausmachen, die Spuren der Black Crowes zogen sich wie ein roter Faden durch den gesamten Gig. Auch AC/DC-Reminiszenzen waren in der Rhythmusgabe des Öfteren unverkennbar.

Dass es nicht nur immer heftig zugehen muss, bewies das Kollektiv im gelungenen Akustik-Intermezzo bei „Coming Home (Ballad of the Shire)“ (John Notto hier mit schönem Slidespiel) und der herrlich countryesken Fassung von „Honky Tonk Women“, aber auch bei melodischen Rock-Balladen der Mark Black Crowes, Cinderella, Manic Eden & Co. wie u. a. „Another Last Time“ oder „You Make It Alright“.

Eines der Highlights war sicher auch die shufflige Umsetzung von Aerosmiths „Last Child“.

Mit den insgesamt drei tollen Zugaben „Won’t Take Me Alive“, „You Make It Alright“ und dem launigen Abschluss „Rolling 7’s“, wo Marc  seine Kumpels vorstellte und diese jeweils in ihren Soli ihr gekonntes Handwerk nochmals explizit offerierten, gaben die vier Burschen  eindrucksvoll ihre Freude an diesem Abend preis.

Ihre Mischung aus klassischem-, Sleaze- und Hard Rock sowie ein wenig Country, scheint nicht nur den Nerv der Zeit und der anwesenden ‚Dirty Honies‘, sondern auch der vom Alter her gut gemischten Rest-Audienz exakt getroffen zu haben. Ich denke, es war somit auch schon zugleich die Visitenkarte für größere Locations in Köln (ähnlich wie bei Blackberry Smoke)  bei folgenden Touren hier in Deutschland. Ein klasse Abend mit Dirty Honey!

Setlist:
Can’t Find The Brakes
California Dreamin‘
Satisfied
Scars
Dirty Mind
Tied Up
Coming Home (Ballad of the Shire)
Honky Tonk Women (The Rolling Stones cover)
Don’t Put Out The Fire
Last Child (Aerosmith Cover)
The Wire
Another Last Time
When I’m Gone
Zugaben:
Won’t Take Me Alive
You Make It Alright
Rolling 7’s

Line-up:
Marc LaBelle (lead vocals)
John Notto (guitars)
Jaydon Bean (drums)
Justin Smolian (bass, acoustic guitar)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

Dirty Honey
Dirty Honey bei Facebook
Prime Entertainment
Luxor Köln

The Dead Daisies – Support: Jonathan ‚Spike‘ Gray – 13.12.2023 – Zeche, Bochum – Konzertbericht

Nach 2,5 Stunden Anfahrt für knapp 60 Kilometer hatte Jonathan „Spike“ Gray, der Support der Dead Daisies, bereits begonnen. Eventuell fehlt mir auch deshalb der Humor für einen etwa 30 minütigen Auftritt, wo er Songs anspielt, dann Geschichten erzählt, um dann wieder einen anderen Song anzustimmen. Zumindest kann der Fronter der Quireboys in den Sequenzen, als er Musik macht, zeigen, dass er eine gute Stimme hat und auch vernünftig Gitarre spielen kann.

Um 21:00 Uhr ist es dann soweit. Die Dead Daisies betreten die Bühne der proppevollen Zeche und geben mit „Resurrected“ direkt Vollgas. Bei der Vita der Bandmitglieder ist auch wenig Anderes zu erwarten und entsprechend ist auch die Stimmung während des gesamten Konzerts. Nachdem sie zum zehnjährigen Bandbestehen ein „Best Of“-Album herausgebracht haben, sind dessen Songs auch das Grundgerüst des etwa 120 minütigen Gigs.

Neben den meist eigenen Stücken spielt die Band mit „Fortunate Son“ von CCR, „Midnight Moses“ von Alex Harvey, „Slide It In“ von Whitesnake und „Helter Skelter“ von den Beatles in krachenden Hard Rock-Versionen. Insbesondere bei „Midnight Moses“, mit lautstarker Unterstützung der Fans, hat man das Gefühl die Decke der Zeche hebt gleich ab.

Aus den eigenen, stark gespielten Songs ragt „Mexiko“ noch etwas heraus. Im Mittelpunkt stehen bei den meisten Stücken Sänger John Corabi (1992-2004 Mötley Crüe)und und Lead Gitarrist Doug Aldrige (2003-2014 bei Whitesnake), der in den meisten Tracks furiose Soli einstreut. Corabi gelingt es stimmlich gegen das instrumentale Klanggwitter anzusingen, wobei der Sound zuweilen etwas undifferenziert rüberkommt, was eventuell aber auch an meinem Standort (zu Beginn unmittelbar vor der Bühne und dann ganz hinten in der Nähe der Be- und Entlüftungsrohre) liegen konnte.

In einem Medley, in dem alle Bandmitglieder vorgestellt werden, kann auch Bandmitgründer David Lowy zeigen, dass er ein exzellenter Gitarrist ist. In den meisten Songs spielt er meist den Rhythmus und hat nur wenige Solo-Parts. Auch Bassist Michael Devin (2010-2021 Bassist bei Whitesnake) hat hier seine Sondereinlage und legt ansonsten gemeinsam mit Drummer Brian Tichy (u. a. Whitesnake, Foreigner, Ozzy Osbourne, Glenn Hughes), der zudem ein mehrminütiges Schlagzeug-Solo hinlegt, einen rasanten Rhythmus vor.

In den 120 Minuten hegten die Dead Daisies keinen Zweifel daran, dass sie noch lange nicht tot sind und zu den besten Bands gehören, die den klassischen Hard Rock spielen, was sich auch in der furiosen Stimmung der Fans in der ausverkauften Zeche widerspiegelt.

Ein besonderer Dank geht an Lars Berndt für die schnelle und unkomplizierte Akkreditierung.

Line-up: The Dead Daisies
John Corabi – vocals, acoustic guitar
Dough Aldrich– lead guitars
David Lowy – guitars
Michael Devin – bass, backing vocals
Brian Tichy – drums, backing vocals

Text und Bilder: Gernot Mangold

The Dead Daisies
The Dead Daisies bei Facebook
Spike
Spike bei Facebook
Zeche Bochum
Lars Berndt Events

Nazareth – Support: Rook Road & Surrender The Crown – 05.12.2023 – Zeche, Bochum – Konzertbericht

Pünktlich um 18:30 Uhr öffnen sich die Pforten der Zeche in Bochum und gegen 19:30 eröffnet der erste Support, die seit über 10 Jahren bestehenden Surrender The Crown den Konzertabend. Mit ihrem etwa 40-minütigen Auftritt gelingt es der Band schon Stimmung in die Zeche zu bringen. Der zweite Gitarrist Mathias Sander sowie Bassist Oliver Quinten und Drummer Matthias Schmidt. sorgen für den nötigen Druck für den klassischen Hard Rock der Band, in den Gitarrist Patrick Meyer einige starke Soli einbaut und Sänger Matthias Braun stimmlich einen guten Shouter abgibt. So haben die Fünf mit Sicherheit einige neue Fans dazugewonnen.

Nach einer kurzen Umbaupause geht es mit den etwa drei Jahren bestehenden Rook Road weiter. Die Band aus dem Saarland erhält nicht umsonst mehr als einmal Szenenapplaus. Sie lassen Blues, Classik Rock und Hard Rock in ihren Songs verschmelzen, wo Bassist Sebastian Mitzel und Drummer Thomas Luther den Rythmus vorgeben. Hannes Luy setzt mit der Hammond und den Keys zuweilen fast klassische Akzente. Im Mitelpunkt stehen auch visuell Gitarrist Uwe Angel, der neben seinen Spielkünsten und krachenden Soli auch einige posende Akzente setzt und der charismatische Sänger Patrick Jost, der vom Aussehen her auch vor Dekaden bei Bands wie den Black Crowes hätte mitspielen können. In der Form kann man von dem Quintett noch einiges erwarten. So ist für das nächste Jahr das zweite Album der Band geplant.

Um 21:40 Uhr wird es in der Halle düster und „Lust For Life“ von Iggy Pop ertönt aus den Boxen. Zu einem schottischen Song mit Dudelsack betreten dann die Musiker von Nazareth die Bühne, um mit den Hard Rock-Krachern „Miss Misery“ und „Razamanaz“ direkt Stimmung in die Zeche zu bringen. 

Dabei tut es der Stimmung keinen Abbruch, dass mit Pete Agnew nur noch ein Gründungsmitglied dabei ist. Spätestens nach dem gesundheitlich bedingten Ausstieg von Dan McCafferty 2013 sahen viele Fans das Ende der Band gekommen. Nach einem kurzen Intermezzo mit Linton Osborne als Sänger stieß dann 2015 Carl Sentance zur Band, der in der Zeche unter Beweis stellt, dass er mehr als nur ein Ersatz McCaffertys ist.

Stimmlich bestens aufgelegt haucht er den Songs neues Leben ein und versucht dabei nicht McCafferty zu immitieren. Zudem zeigt er eine Bühnenpräsenz, die der Band gut tut und ist immer wieder in Kontakt mit den Fans. Hemdsärmlig mit löchriger Hose und Kajal um die Augen passt er auch stilisch in die Zeiten, als die Schotten ihre größten Erfolge hatten. Dies spiegelt sich auch in der Setlist, die Songs aus der Zeit von 1971 bis 1982 umfasst.

Jimmy Murrison, der seit 1994 Leadgitarrist ist, überzeugt mit seinem gradlinigen Spiel ohne übermäßige Effekte und zeigt, dass er nicht nur die harten Gitarrenriffs beherrscht, sondern bei den Balladen gefühlvoll über die Saiten huscht. Dabei hat er den Kopf meist etwas gesenkt, dass sein Gesicht von den Haaren verdeckt ist.

Über „Shanghai’d in Shanghai“ und „Love Leads to Madness“ kommt es dann zu einem ersten emotionalen Highlight. Sentance beginnt zunächst alleine mit Akustik Gitarre das verträumte „Sunshine“, in das die anderen Musiker dann später mit einsteigen. Nach dem ruhigen Moment wird dann wieder etwas aufs Gaspedal getreten. „Holiday“, eine rockige Version des JJ Cale-Klassikers „Cocaine“, läuten vier Songs aus der harten Phase von Nazareth ein. „Turn On Your Receiver“, „Beggars Day“, „Changin‘ Times“ und „Hair Of The Dog“ werden druckvoll mit Heavy-Einschlägen gespielt, wo Murrison mit einigen Soli glänzen kann.

Da kommt das sentimentale „Love Hurts“ gerade richtig, um den Puls wieder herunter zu fahren. Nicht wenige der meist älteren Fans verdrückten hier so manche Träne zum schmachtenden Gesang von Sentance. Als letzten Song spielen die Schotten dann mit „Morning Dew“ das älteste Stück der Set List; 52 Jahre ist die Veröffentlichung her, da waren eventuell noch nicht einmal die Eltern der jüngsten Fans geboren, die heute auch dabei sind.

Hier schlägt die Stunde der Familie Agnew. Vater Pete am Bass, ihm sah man das ganze Konzert an, mit welchem Spaß er die Songs vorträgt, und Sohn Lee an den Drums halten über Minuten den treibenden Rhythmus des Songs, in den später Murrison zunächst mit kurzen psychedelischen Klängen an der Gitarre und dann auch Sentance stimmlich einsteigen.

Nach dem Stück verlassen die vier kurz die Bühne und kommen nach frenetischen Zugaberufen schnell wieder zurück, um mit „Broken Down Angel“, dem balladesken „Dream On“ und dem stark gespielten „This Flight Tonight“ einen Abend zu beenden, an dem sie gezeigt haben, dass die Band auch durch die aktuelle Besetzung nichts an ihrer alt bekannten Energie verloren hat.

Ein besonderer Dank geht an den Veranstalter Lucky Bob für die kurzfristige Akkreditierung und den freundlichen Empfang sowie die Möglichkeit des uneingeschränkten Fotografierens.

Line-up Nazareth:
Carl Sentance – vocals, acoustic guitar
Jim Murrison – lead guitars
Pete Agnew – bass, backing vocals
Lee Agnew – drums, backing vocals

Line-up Rook Road:
Patrik Jost – vocals
Hannes Luy – hammond & keys
Uwe Angel – guitars
Frank Rummler – Bass
Thomas Luther – drums

Line-up Surrender The Crown:
Mattias Braun – vocals
Patrick Meyer – guitar
Mathias Sander – guitar
Oliver Quinten – Bass
Matthias Schmidt – drums

Text und Bilder: Gernot Mangold

Nazareth
Nazareth bei Facebook
Rook Road
Rook Road bei facebook
Surrender The Crown
Surrender The Crown bei facebook
Lucky Bob Music Agency
Zeche Bochum

Absolva – 30.09.2023 – Kulturrampe, Krefeld – Konzertbericht

Kurz vor 21:00 Uhr läutet „Hells Bells“ von AC/DC den Auftritt von Absolva in der ausverkauften Krefelder Kulturrampe ein. Wie gewohnt sagt Pille Peerlings die Band an und sorgt dabei für den ersten großen Applaus, als er verkündet, dass ein Nachfolger für die Rampe gefunden ist, der das bewährte Konzept weiterführt.

Danach folgen etwa 100 Minuten melodischer Hard- und Heavy Rock klassischer britischer Machart. Die Setlist umfasst dabei Songs aus allen Alben der elfjährigen Bandgeschichte. Mit den Titelsongs der ersten drei Alben „Flames Of Justice“, „Anthems To The Dead“ und „Never A Good Day To Die“ geht die Reise zunächst in die Anfangszeiten der Truppe.

Harte Gitarrenriffs der Appleton Brüder fliegen den begeistert mitgehenden Hard Rock-Fans um die Ohren, aber auch starke Soli der beiden zum Teil in Twin Manier begeistern die Zuschauer. Christopher Appleton gelingt es mit seiner Stimme jederzeit gegen das instrumentale Gewitter anzusingen, was auch daran liegt, dass Drummer Martin Mcnee druckvoll, aber mit der nötigen Zurückhaltung die Drumsticks schwingt.

Auch Bassist Karl Schramm legt starke Bassläufe aufs Parkett und zeigt sich fast durchgehend in headbangender Pose, dass es fast verwunderlich ist, dass er das Konzert nicht mit Schleudertrauma beendet. Im weiteren Verlauf des Abends bilden dann Songs des 2022er Albums „Fire In The Sky“ wie der Titelsong, „Stand Your Ground“ oder „Historic Year“ das Skelett der Setlist. Gespickt wird dies mit einigen Stücken von „Deflance“ und „Side By Side“, sodass jedes Album musikalisch erwähnt wird.

Mit „Code Red“ einem Song vom Debüt und „Refuse To Die“ von letzten Wek beendet Absolva unter tosenden Applaus das Konzert, und nach vehementen Zugabeforderungen gehen die vier Briten direkt wieder auf die Bühne. Als Zugaben legt das Quartett noch „From Beyond the Light“, „Who Dares Wins“, What Does God Know?“ und „Burning Star“ nach. Beim letzten Track singt das Publikum im Refrain als Chor mit und beendet, als sich das Quartett verabschiedet, stimmgewaltig einen starken Hard Rock-Abend, den die Jungs von Absolva mit den Fans in der Kneipe der Rampe ausklingen lassen.

Line-up:
Christopher Appleton – vocals, guitar
Luke Appleton – guitars, backing vocals
Karl Schramm – bass, backing vocals
Martin Mcnee – drums

Text & Bilder: Gernot Mangold

Absolva
Absolva bei Facebook
Kulturrampe

MojoThunder – 08.04.2023 – Kulturrampe, Krefeld – Konzertbericht

Wenn sich Bands aus dem Teenage Head Music-Fundus nach Europa begeben und dann auch in der Kulturrampe auftreten, weiß man mittlerweile, dass eine dementsprechend gute musikalische Qualität zu erwarten ist. Wo früher Bands wie u. a. Robert Jon & The Wreck sich ihr Standing und den entsprechenden Publikumszuspruch hart erkämpfen mussten, haben es Debütanten jetzt doch schon etwas leichter.

Das gilt auch für das erstmals in der Rampe aufschlagende, aus Lexington in Kentucky stammende Quartett MojoThunder, die ihren energiegeladenen, Southern-umwobenen Hard Rock bei uns salonfähig zu machen versuchen. Die Kulturrampe war so gut wie voll. Ihr 2021 erschienenes, auch bei uns besprochenes Album „Hymns From The Electric Church“ bildete dabei den Schwerpunkt.

Der Black Crowes-umwehte Opener „Movin‘ On“, eine Single aus dem Jahr 2019, gab bereits die Richtung vor, es wurde ordentlich laut. Auffällig für den Les Paul-, Strato- und Telecaster-gewohnten Southern-Kenner war, dass die beiden Gitarristen (Sänger Sean Sullivan und Solist Bryson Willoughby) im ersten Set, bis auf eine Ausnahme bei „Evergreen“, zunächst beide mit rot-schwarzen Gibson SG-Klampfen (wie man sie u. a. von Angus Young, Derek Trucks oder Gary Rossington kennt) agierten.

Obwohl der Gesang von Fronter Sean Sullivan gut zu vernehmen war, litten die E-Gitarren für meinen Geschmack etwas zu sehr durch den viel zu laut ausgesteuerten Drum-Sound, des agilen und immens heftig polternden Schlagzeugers Zac Shoopman, der quasi immer die Pace vorgab. Apropos ‚agil‘: Ich habe selten einen solch beweglichen Bassisten live gesehen wie MojoThunders Andrew Brockman, dessen aus Gummi zu bestehen scheinender Körper vom Anfang bis zum Ende tanzte, in diversesten Verrenkungen poste und natürlich auch einen heftigen Groove entfachte.

Im ersten Set wussten noch „Blackbird“, das psychedelisch verarbeitete Stones-Cover „Can’t You Hear Me Knocking“ und das etwas ruhigere und atmosphärische, mit einem Allman-Touch versehene „Soul“ zu gefallen. Nach der Pause wechselten dann sowohl Sullivan als auch Willoughby (der spielte sich mit einigen längeren Soli etwas in den Vordergrund) ausnahmslos zu Les Paul-Gitarren und ließen dann auch sporadisch die Southern-typischen Twin-Einlagen (u. a. bei „Untitled #69“ oder „Rising Sun“) einfließen.

Meine Favoriten in Set 2 waren das an eine härtere Version von „Midnight Rider“ erinnernde „Memphis Motel“ und das wie eine Mischung aus AC/DC, Bad Company und den Black Crowes wild dahinrockende „No Good“. Mit dem ebenfalls AC/DC-trächtigen „Jack’s Axe“, auf dem aktuellen Werk „Hymns From The Electric Church“ der Opener, wurde erneut nochmal die Hard Rock-Axt geschwungen und beim Konzert im Hauptteil der Schlusspunkt gesetzt. Insgesamt erinnerte mich alles ein wenig an die ebenfalls aus Kentucky stammenden Black Stone Cherry, nur in etwas kleineren Dimensionen.

Das Publikum war vom harten Stil des Kentucky-Vierers sehr angetan und auch Sullivan & Co. genossen den offerierten Zuspruch bei ihrem Rampen-Debüt sichtlich. So ließen sie ich nicht lange bitten und brachten auch die Freunde des psychedelischen Classic Hard Rocks mit einem ca. 10-minütigen Led Zeppelin-Medley in Euphorie.

Am Ende gab es noch ein kurzes Gespräch mit den sympathischen MojoThunder-Jungs am Merchandising-Stand, wo sie sich dann auch für unser obligatorisches SoS-VIP-Bild ablichten ließen. Dabei versprachen sie bereits eine baldige Wiederkehr nach Deutschland.

Line-up:
Sean Sullivan – lead vocals, electric guitar
Bryson Willoughby – electric guitar
Andrew Brockman – bass
Zac Shoopman – drums

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

MojoThunder
MojoThunder bei Facebook
Teenage Head Music
Kulturrampe

Laura Cox – 25.03.2023, Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertbericht

Wenn man wie ich bereits unzähligen Konzerten beigewohnt hat und diverse Künstler auch schon mehrfach gesehen hat, verfolgt man, gerade als Rezensent, bei einem erneuten Besuch gewisse Intentionen, man geht also nicht immer unbedingt um des reinen Musikvergnügens zu einem Gig.

Laura Cox war aufgrund ihres überragenden Albums „Head Above Water“ zu Anfang dieses Jahres, ein Quantensprung wie ich meine (vor allem beim Gesang), bei mir gesetzt, obwohl mir ihre bisherigen Live-Auftritte trotz ihres unbestrittenen Gitarrenspielkönnens eher ‚mittelprächig‘ in Erinnerung geblieben waren.

So war ich sehr gespannt, wie sie die neue, eher Country-rockige Fokussierung des Werks, auch auf ihre Live-Performance übertragen können wird. Die aufgebaute Lap Steel-Anlage ließ im Vorfeld da schon mal Gutes erhoffen. Netter Weise stellte sie sich vor Konzertbeginn noch für unser obligatorisches VIP-Bild zur Verfügung, obwohl sie, wie man es sofort bemerkte, doch gesundheitlich kränkelte, die Stimme bereitete Probleme.

Aufgrund der Tatsache aber, dass eine volle Hütte angesagt war, biss sie sich am Ende, um es vorwegzunehmen, vorbildlich professionell durch und begeisterte die dann auch zahlreich erschienene, gut mitgehende Audienz mit ihrer energiegeladenen Show.

Auch ich war zunächst vom Auftakt mit den drei Tracks der neuen CD „Wiser“, „Head Above Water“, „So Long“ und dem dazwischen positionierten ZZ-Top-umwehten „Bad Luck Blues“, richtig angetan, die Phase gehörte ganz klar dem heute modern gespielten Southern Rock, wo Laura besonders mit den typischen E-Soli zu punkten wusste.

Ab dem folgenden „Take The Broken Home“ verfiel sie dann aber, trotz sporadischer Lap Steel-Einlagen, zunehmend wieder fast bis zum Ende des Hauptteils hin, in die alte Hard Rock-Attitüde, was allerdings im Publikum überaus gut ankam. Mir persönlich fehlten allerdings das auf dem Album viele Akzente setzende Banjo, das garnicht zum Einsatz kam, als auch besonders die ruhigeren Tracks des aktuellen Silberlings wie „Old Soul“, „Before We Get Burned“, das hypnotische „Seaside“ oder „Glassy Days“.

Die Viererkonstellation mit ihr als einzige Gitarristin ließ die Umsetzung folgerichtig nicht zu, die sympathische US-Französin kann sich, anders als wie es die Studiotechniken zulassen, auf der Bühne natürlich nicht zweiteilen. Hier fehlte mir persönlich dann doch der ergänzende Saitenspieler. Die aufgestellte Lap Steel brachte dann zwar für die Fotografen mit ihr ein schönes Motiv, aber die sporadischen Einsätze hätten eigentlich auch mit dem Bottleneck auf ihrer E-Gitarre als Slide abgewickelt werden können.

Was mir, der über die vielen Jahre gelernt hat, bei einem Konzert etwas genauer zu beobachten, auch auffiel, war, dass ihre drei Mitstreiter bei ihrer One-Woman-Show, trotz jeweils eines Kurz-Solos (da verließ die Protagonistin dann die Bühne), ein paar zartgehauchten Harmoniegesängen und ein paar sporadisch sehr einstudiert wirkenden Posen zusammen mit Bassist Adrien Kah, quasi überwiegend zu einem Statistendasein verurteilt waren.

Das hatte schon was von einer imaginären Bühnendiktatur, wie man sie zum Beispiel von Bobby Ingram bei Molly Hatchet kennt, das natürlich völlig legitim und wahrscheinlich auch notwendig ist, wenn man in der heutig schnelllebigen Zeit im Musicbiz als Solokünstlerin seinen Lebensunterhalt dauerhaft verdienen möchte.

So musste ich dann bis zum gut performten Black Crowes-Cover „Hard To Handle“ und „Set Me Free“ (mit klirrendem Skynyrd-E-Solo) warten, bis zumindest mein Southern-Herz wieder zum Schlagen gebracht wurde. Mit „One Big Mess“, auch von „Head Above Water“, gab es aus den beschriebenen gesundheitlichen Gründen, trotz der hervorragenden Stimmung, nur noch eine Zugabe.

Fazit: Mademoiselle Cox‘ Entwicklung spricht Bände, was ihr Selbstbewusstsein, die Zuschauerzahlen als auch die damit verbundene Stimmung betrifft (darüber war sie auch offensichtlich erfreut und gerührt). Den Country-Spirit ihres aktuellen Albums, mit nur fünf, eher im Southern Hard Rock-Stil gespielten Tracks, konnte sie auf der Bühne allerdings noch nicht verbreiten. Trotzdem ein insgesamt lohnenswerter Besuch.

Line-up:
Laura Cox (lead vocals, electric guitar, keys, percussion)
Florian Robin: (keys, vocals)
Adrien Kah (bass, vocals)
Antonin Guérin (drums)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

Laura Cox
Laura Cox bei Facebook
Musiktheater Piano
3Dog Entertainment
Networking Media
Onstage Promotion

The Poor – 11.03.2023 – Kulturrampe, Krefeld – Konzertbericht

The Poor spielen erstmals in der Krefelder Kulturrampe und schon Tage vorher konnte ein ausverkauftes Haus vermeldet werden. Dabei ist die Band kein Newcomer, sondern trat schon ab den neunziger Jahren als Support für z. B. Rose Tattoo auf.

Um 21:00 Uhr begibt sich die Band auf die Bühne, die mit einem Vorhang abgehängt ist und nach einer kurzen Ankündigung öffnet sich der Vorhang. Fronter Skenie begrüßte kurz das Publikum und es folgen nicht ganz 90 Minuten Hard Rock aus Australien, bei dem die Band direkt auf die Überholspur geht und diese auch nicht mehr verlässt.

Skenie, rockt singend und schreiend die Bühne und nimmt die Fans von Beginn an mit, dass sich die Rampe schnell in ein headbangendes Tollhaus verwandelt. Gegen Ende des Konzertes geht er sogar durchs Publikum, um die Treppe zum nicht genutzten Obergeschoss zu entern, um schließlich von dort über den Köpfen der Fans weiter zu singen.

Daniel Cox schmettert das eine oder andere Hard Rock-Riff in die Rampe und zeigt dabei auch vielfältige Poserqualitäten unter dem Motto „Das Auge isst mit“. Der fast dauerhaft grinsende Drummer Matt Whitby und der am rechten Bühnenrang agierende Bassist Gavin Hansen geben krachend den Takt vor, der sich über die gesamte Zeit im hohen Drehzahlbereich befindet.

Nach etwa 80 schweißtreibenden Minuten, auf und vor der Bühne, verabschieden sich die Aussie-Rocker, um sich direkt zum Merchstand zu den zahlreichen wartenden Fans zu begeben und so einen stimmungsvollen Hard Rock- Abend ausklingen zu lassen.

Line-up:
Skenie– vocals, guitar
Daniel Cox – guitars, backing vocals
Matt Whitby – bass
Gavin Hansen – drums

Text & Bilder: Gernot Mangold

The Poor
The Poor bei Facebook
Teenage Head Music
Kulturrampe

Dizzy Mizz Lizzy – Support: Jesper Binzer Band – 11.02.2023 – de Bosuil, Weert – Konzertbericht

Das skandinavische Doppelpack mit der Jesper Binzer & Band und Dizzy Mizz Lizzy sorgte dafür, dass das de Bosuil mit etwa 700 Besuchern sehr gut besucht war. Den Auftakt machte die Jesper Binzer Band, die einen knapp einstündigen rasanten Auftritt hinlegte, bei dem der Anfangssong „Dying Is Easy (Rock`n`Roll Is Hard)“ aussagte, was Programm war. Dabei beschränkte sich Binzer anders als bei D-A-D nur auf den Gesang, wo er bewies, dass seine markante Stimme zu den besten des Classic- und des Hard Rock zählt.

Unterstützt wurde er von seiner Stammband, wo der schwedische Gitarrist Søren Andersen, der auch für Glenn Hughes schon in die Saiten griff, fast schon als zweiter Fronter zu sehen war und satte Hard Rock-Soli, zuweilen mit Blues- und Southernflair hinlegte. Aber auch der zweite Gitarrist Christian Hede Madsen hatte starke, zuweilen slidende Soloanteile.

In der zweiten Reihe auf der Bühne waren die anderen drei Musiker platziert, die aber auch einen großen Anteil am fetten Sound hatten. Jesper Bo Hansen gelang es an den Keyboards zuweilen psychedelische Klänge in die Songs zu bringen und Drummer Jakob Rønlow und Bassist Anders Borre Mathiesen sorgten für eine energiegeladene Rhythmusgrundlage. Humorvoll war, als Binzer Rønlow als Poseidon an den Drums vorstellte und dieser drei Drumsticks in Form von Neptuns Dreizack hochhielt.

Neben den krachenden Hard Rocksongs wie „Tell Myself To Be Kind“, wo man dachte, die Band will das Bosuil zum Einsturz bringen und dem letzten Stück „The Future Is Now“ zeigte die Band aber auch, dass sie es sehr melodisch kann. Während „Rock On Rock On Rock“ wurde es ruhiger und Anderson hängte sich die akustische Gitarre um und bei „Save Your Soul“ ließ die Band eine Prise Blues- und Southern Rock in ihren Stil einfließen. Schnell war so eine knappe Stunde mit dem charismatischen Dänen zu Ende und die Fans konnten für den Auftritt von Dizzy Mizz Lizzy erst mal Kraft schöpfen.

Dieser begann allerdings mit einem technischen Fauxpas. Als Bassist Martin Nielsen in die Saiten griff, erklangen Bassfrequenzen, die enorm waren, Der Mischer schien das Publikum erlösen zu wollen und pegelte ihn runter, wodurch aber auch der Gesang verschwand. Nach nur wenigen Minuten verließ die Band die Bühne, der technische Fehler wurde gefunden.

Kurz danach starteten die Dänen dann mit kräftigen und gut abgestimmten Sound nochmals ihr etwa 90-minütiges Konzert mit dem progressiv rockenden „The Ricochet“, geprägt von stampfenden Bassläufen Nielsens. Zur Unterstützung hatte das Trio den Keyboarder Anders mit auf der Bühne, sodass der komplexe Sound richtig zur Geltung kam. Es kam sehr schnell eine gute Stimmung im Publikum auf und der holprige Beginn war somit vergessen.

Highlights in einem Konzert ohne Längen waren „California Rain“ mit treibenden harten Gitarrenriffs, das melancholische „The Middle“, die progressiv psychedelischen 5 Parts von „Amelia“, das orientalisch angehauchte „Wateline“, wo Beatles und Led Zepelin ineinander zu verschmelzen schienen.

Fronter Christensen konnte nicht nur an der Gitarre glänzen, sondern es gelang ihm auch gegen den harten instrumentellen Sound mit seiner klaren Stimme anzusingen, was aber auch dadurch bedingt war, dass dieser sehr gut abgemischt war. Bassist Martin Nielson drückte den Songs mit starken Bassläufen seinen Stempel auf und Drummer Søren Friis hatte meist einen treibenden Part, wobei er aber insbesondere bei ruhigeren Phasen die notwendige Zurückhaltung zeigte, um die Stücke nicht zu zerdreschen. Anders an den Keyboards, der vom Publikum noch ein Geburtstagsständchen bekam, sorgte in Intros aber auch während der Songs für so manches psychedelische Highlight.

Beendet wurde der dänische Abend dann mit der gefeierten Zugabe „Silverflame“ und die anwesenden Fans in der fast vollen Location werden ihr Kommen mit Sicherheit nicht bereut haben. Ein besonderer Dank geht an das de Bosuil für den freundlichen Empfang und die kurzfristige unproblematische Fotoerlaubnis. Musikfans, auch aus der deutschen Grenzregion sollten mal auf das Programm der nächsten Monate schauen, da ist einiges Interessantes dabei. In dem Sinne „Tot Zienz“ bis zum nächsten Mal.

Der Bericht auf holländisch:

Het Scandinavische dubbelconcert met Jesper Binzer & Band en Dizzy Mizz Lizzy zorgde ervoor dat De Bosuil met zo’n 700 bezoekers zeer goed bezocht werd. De Jesper Binzer Band trapte het bijna een uur durende concert knallend af met “Dying Is Easy” (Rock and Roll Is Hard) en meteen bleek wat ons te wachten stond. Een stevig concert! Daarbij beperkte Binzer zich net als bij D-A-D alleen tot de zang, waarin hij bewees dat zijn markante stem tot het beste behoort in de klassieke rock- en hardrockwereld.

Ondersteund werd hij door zijn vaste band; de Zweedse gitarist Soren Andersen, die ook bij Glenn Hughes speelde en bijna als tweede frontman opereerde met spetterende hardrocksolo’s, maar soms ook met blues- en southernrockspel. Tweede gitarist Christian Hede Madsen viel op met sterke slidesolo’s. De andere bandleden hadden plaats genomen op de tweede podiumrij en hadden een groot aandeel in het ‘vette’geluid. Jesper Bo Hansen haalde regelmatig psychedelische klanken uit zijn keyboards en drummer Jakob Ronlow en bassist Anders Borre Mathiesen zorgen voor een zeer energieke ritmische basis.

Een grappig moment kwam, toen Binzer Ronlow als Poseidon voorstelde aan de drums en drie drumstokken in de vorm van Neptunus driehoek hooghield. Naast de knallende hardrocksongs zoals “ Tell Myself To Be Kind” waarbij men denken kon dat ze de Bosuil wilden laten instorten, maar dat het ook heel melodisch kon bleek later.. Bij de laatste song “Rock on, Rock On Rock” werd het rustiger en Andersen pakte de akoestische gitaar en in “Save Your Soul” menge de band een vleug blues en southernrock tot hardrock. Te snel ging het optreden van de charismatische Denen voorbij en de fans konden even hun hoofd leegmaken voor het optreden van Dizzy Mizz Lizzy.

Hun optreden had een technisch valse start. Toen bassist Martin Nielsen zijn snaren beroerde, klonken er enorme basfrequenties die het publiek als het ware verdoofden en de zang ging helemaal tenonder in de geluidsbrij. Na enkele minuten verliet de band het podium en de technische fout werd gevonden.

Kort daarna startten de Denen met een krachtig en goed afgestemd geluid hun negentig minuten durende show met het progressieve hardrockende “The Ricochet” , doorspekt met stampende baslopen van Martin Nielsen. Het trio had ter ondersteuning keyboarder Anders meegenomen die van grote waarde was voor het complexe geluid en spel van de band. Het zorgde al snel voor een prima stemming bij het publiek en het stuntelige begin met het basgeluid was snel vergeten.

Hoogtepunten in een concert zonder zwakheden, waren California Rain” met pakkende harde gitaarriffs, het melancholische “The Middle”, Het progressief psychedelische 5 Parts van “Amelia”, het oriëntalisch getinte “Wateline’ waar Beatles en Led Zeppelin in elkaar leken te smelten.

Frontman Christensen overtuigde niet alleen met de gitaar maar het lukte hem tegenover het harde instrumentale geluid, met zijn heldere stem overeind te blijven, wat ook kwam door het prima gemixte geluid. Bassist Martin Nielsen drukte met sterke baslopen zijn stempel op de songs en drummer Soren Friis was waar nodig stuwend, krachtig en in de bijzonder rustige nummers terughoudend om niet te overheersen en het nummer plat te slaan. Anders aan de keyboards, die nog even toegezongen werd op zijn verjaardag, zorgde in intro’s, maar ook gedurende de songs, regelmatig voor psychedelische highlights.

Afgesloten werd de Deense avond met de gevierde toegift “Silverflame”en de aanwezige fans in de bijna volle Bosuil zullen hun komst met zekerheid niet betreurd hebben! Grote dank aan de mensen van de Bosuil voor de zeer vriendelijke ontvangst en de op korte termijn soepel geregelde toestemming foto’s te mogen maken. Muziekfans, ook uit de Duitse grensregio, kunnen eens het programma van aankomende maand bekijken, er zit vast iets interessants bij! “Tot ziens”en tot de volgende keer.

Line-up Jesper Binzer Band:
Jesper Binzer – vocals
Søren Andersen – guitars, backing vocals
Christian Hede Madsen – guitars, backing voices
Anders Borre Mathiesen – bass
Jesper Bo Hansen „Jay Boe“ – keyboards
Jakob Rønlow – drums

Line-up Dizzy Mizz Lizzy:
Tim Christensen – guitars vocals
Martin Nielsen – bass
Søren Friis – drums
Anders – keyboards

Text und Bilder: Gernot Mangold
Übersetzung: Andre Wittebroek

Dizzy Mizz Lizzy
Dizzy Mizz Lizzy bei Facebook
Jesper Binzer
Jesper Binzer bei Facebook
de Bosuil
Dragon Productions

Go Music – 10.02.2023 – Die Butze, Tönnisvorst – Konzertbericht

In der seit erst wenigen Monaten bestehenden Konzert- und Veranstaltungslocation, Die Butze, machte Martin Engelien mit seiner Konzerttour Go Music halt. Die sehr ländlich, wenige Kilometer von Kempem und Tönnisvorst gelegene Location hatte zuvor eine Geschichte die von außen noch an der Rot blinkenden Hausnummer und einer Stange mitten im Kneipenbereich zu erahnen ist. Innen eröffnet sich dann eine Location, die etwa 200 Besuchern Platz bietet. An diesem Abend fanden etwa 80 Musikfans den Weg in den neuen Musikclub.

Die Besetzung der Go Music-Reihe ließ diesmal erahnen, dass für die Besuchern eher rockige, neu interpretierte Klassiker der Musikgeschichte auf dem Programm stehen würden. Der Brite David Readman, seit Mitte der 90er Jahre Sänger der Hard Rock-Band Pink Cream 69 und Gitarrist Francesco Marras aus Sardinien, der letztes Jahr bei Tygers Of Pan Tang eingestiegen ist, zeigten dabei, dass sie aber nicht nur die härtere Gangart beherrschen.

Neben stark interpretierten Hard Rock-Evergreens wie „Hush“ oder „Smoke On The Water“ oder „Highway To Hell“ begeistere das Quartett auch mit dem Hendrix-Klassiker „Vodoo Cild“ und dem Kinks-Song „You Really Got Me“. Zudem präsentierte Francesco Marras mit “Do You Hear Me Now“ einen tollen Rocksong seines aktuellen Soloalbums, mit dem er bewies, dass er nicht nur ein guter Rockgitarrist und Sänger ist, sondern ein gutes Händchen im Songwriting hat.

Readman, von Engelien als Goldkehlchen vorgestellt, untermauerte mit seiner sehr klaren und kräftigen Stimme, dass diese Bezeichnung zu Recht erfolgte. Zusammen mit Drummer Ditk Sengotta, der schon für zahlreiche Topstars aktiv war, sorgte Martin Engelien am Bass für die notwendige Rhythmusgrundlage und beide holten mit mehreren Soli alles aus ihren Instrumenten heraus.

Zum Ende des Konzertes kündigte Engelien schon an, dass man die Go Music-Konzerttour jetzt auch regelmäßig in der Butze erleben kann.

Line-up:
David Readman – vocals
Francesco Marras – guitars, vocals
Martin Engelien – bass
Dirk Sengotta – drums

Text und Bilder Gernot Mangold

Martin Engelien / Go Music
Go Music bei Facebook
Die Butze, Tönnisvorst

Rhino Bucket, 06.01.2023, Kulturrampe, Krefeld – Konzertbericht

Mit einem Jahr Verzögerung machte die kalifornische Hard Rock-Band Rhino Bucket den Konzertauftakt in der Krefelder Kulturrampe. Schon einige Tage zuvor meldete die Kulturrampe ein ausverkauftes Haus, und so hatte das Quartett Mühe, sich den Weg durch den proppevollen Zuschauerbereich auf die Bühne zu bahnen.

Danach folgte ein 90-minütiger Trip mit klassischen Hard Rock, der einen an die frühen Jahre von AC/DC erinnerte. Dies lag nicht nur an der Stimme Georg Dolivios, die eine große Ähnlichkeit zu Bon Scott hat (da hätten die Australier vor ein paar Jahren einen besseren Ersatz für den erkrankten Brian Johnson finden können als Axl Rose), sondern auch an den Rhythmusstrukturen der Songs, die Brian Forsythe mit einigen kernigen Gitarrensoli würzte.

Dave DuCey an den Drums und Reeve Downes am Bass sorgten für eine druckvolle aber bestens ausgesteuerte Soundgrundlage, die schnell dafür sorgte, dass sich eine tolle Stimmung in der Rampe entwickelte, von der sich die Band anstecken ließ. So war während der gesamten Dauer gehörig Druck auf dem Kessel.

Neben altbekannten Songs wie „Hey There“, „Welcome To Hell“, dem groovigen „Bar Time“, den Zugaben „Hammer & Nail“, „Ride The Rhino“ und dem Rausschmeißer „Smile“ gab es mit „Raise Your Glass“ auch ein neues, bisher nicht veröffentlichtes Stück, das auf die kommende Platte kommen soll.

Die wird dann bestimmt auf der nächsten Tour vorgestellt werden, weil Dolivio schon ankündigte, dass man sich nächstes Jahr wiedersehen werde. Abgerundet wurde der Jahresauftakt in der Kulturrampe dadurch, dass sich nach dem Konzert die gesamte Band unter die Fans in den Kneipenbereich begab und einiges an Foto- und Autogrammwünschen erfüllte.

Es bleibt zu hoffen, dass dieser Jahresauftakt auch eine Wende bezüglich der Besucherzahlen eingeläutet hat und die Clubs nun öfters wieder ein volles Haus vermelden können.

Line-up:
Georg Dolivo (lead vocals, electric guitar)
Brian Forsythe (electric guitar, vocals)
Reeve Downes (bass, vocals)
Dave DuCey (drums)

Text und Bilder: Gernot Mangold

Rhino Bucket
Rhino Bucket bei Facebook
Teenage Head Music
Kulturrampe Krefeld