Absolva – 30.09.2023 – Kulturrampe, Krefeld – Konzertbericht

Kurz vor 21:00 Uhr läutet „Hells Bells“ von AC/DC den Auftritt von Absolva in der ausverkauften Krefelder Kulturrampe ein. Wie gewohnt sagt Pille Peerlings die Band an und sorgt dabei für den ersten großen Applaus, als er verkündet, dass ein Nachfolger für die Rampe gefunden ist, der das bewährte Konzept weiterführt.

Danach folgen etwa 100 Minuten melodischer Hard- und Heavy Rock klassischer britischer Machart. Die Setlist umfasst dabei Songs aus allen Alben der elfjährigen Bandgeschichte. Mit den Titelsongs der ersten drei Alben „Flames Of Justice“, „Anthems To The Dead“ und „Never A Good Day To Die“ geht die Reise zunächst in die Anfangszeiten der Truppe.

Harte Gitarrenriffs der Appleton Brüder fliegen den begeistert mitgehenden Hard Rock-Fans um die Ohren, aber auch starke Soli der beiden zum Teil in Twin Manier begeistern die Zuschauer. Christopher Appleton gelingt es mit seiner Stimme jederzeit gegen das instrumentale Gewitter anzusingen, was auch daran liegt, dass Drummer Martin Mcnee druckvoll, aber mit der nötigen Zurückhaltung die Drumsticks schwingt.

Auch Bassist Karl Schramm legt starke Bassläufe aufs Parkett und zeigt sich fast durchgehend in headbangender Pose, dass es fast verwunderlich ist, dass er das Konzert nicht mit Schleudertrauma beendet. Im weiteren Verlauf des Abends bilden dann Songs des 2022er Albums „Fire In The Sky“ wie der Titelsong, „Stand Your Ground“ oder „Historic Year“ das Skelett der Setlist. Gespickt wird dies mit einigen Stücken von „Deflance“ und „Side By Side“, sodass jedes Album musikalisch erwähnt wird.

Mit „Code Red“ einem Song vom Debüt und „Refuse To Die“ von letzten Wek beendet Absolva unter tosenden Applaus das Konzert, und nach vehementen Zugabeforderungen gehen die vier Briten direkt wieder auf die Bühne. Als Zugaben legt das Quartett noch „From Beyond the Light“, „Who Dares Wins“, What Does God Know?“ und „Burning Star“ nach. Beim letzten Track singt das Publikum im Refrain als Chor mit und beendet, als sich das Quartett verabschiedet, stimmgewaltig einen starken Hard Rock-Abend, den die Jungs von Absolva mit den Fans in der Kneipe der Rampe ausklingen lassen.

Line-up:
Christopher Appleton – vocals, guitar
Luke Appleton – guitars, backing vocals
Karl Schramm – bass, backing vocals
Martin Mcnee – drums

Text & Bilder: Gernot Mangold

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Michael Schenker Fest, 01.11.2018, Turbinenhalle, Oberhausen – Konzertbericht

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Der mittlerweile 63 jährige Hard Rock-Gitarrist Michael Schenker machte mit seinem derzeitigen Projekt, dem Michael Schenker Fest, auch Halt in der Oberhausener Turbinenhalle, die mit knapp 700 Besuchern nicht ausverkauft, aber gut gefüllt war. Im Line-up hatte er die Sänger dabei, die ihn hauptsächlich in seiner Karriere nach den Anfangsjahren bei den Scorpions und bei UFO begleitet hatten. Das musikalische Material sollte ein Querschnitt durch sein gesamtes musikalisches Schaffen werden.

Nachdem die Vorband Absolva knapp 45 Minuten das Publikum mit einem sehr ansprechenden Hard Rock Performance auf Betriebstemperatur gebracht hatte, betrat Michael Schenker gegen 21:15 Uhr nach einer recht zügigen Umbaupause zu Klängen von AC/DC die Bühne. Schnurstracks ging er zu seinem Mikrofon und beschrieb kurz alle seine musikalischen Stationen. Einer der in Japan einen fast Gottes-ähnlichen Status hat, darf das eben.

Direkt danach begann Michael Schenker mit dem einzigen Song, bei dem er die Lead vocals inne hatte. Der 79er Hit „Holiday“ vom Scorpions-Album „Lovedrive“ war ein würdiger Einstieg in das Konzert. Unterstützt wurde er dabei an den Drums von Ted McKenna, der ihn schon bei Michael Schenker Group begleitete und der vor seiner Zeit mit Schenker, unter anderem für die Sensational Alex Harvey Band, Rory Gallagher die Drumsticks schwang und auch heute noch mit Gary McAvoy in der Band Of Friends die Musik des Iren zelebriert.

Chris Glenn am Bass war wie McKenna bei der Sensational Alex Harvey Band tätig, bevor er mit kurzen Unterbrechungen ab 1980 immer wieder mit Schenker zusammen arbeitete. Er leistete eine starke Rhythmusarbeit, glänzte mit kurzen Basssoli und war optisch der Hingucker bei den Songs, die jeweils zwischen den Parts der verschiedenen Sänger als Instrumentals gespielt wurden.

Glenn, mittig stehend, leuchtete mit grünen Laserstrahlen, die an seine Brille montiert waren, die Bühne aus . Der dritte im Bunde war Steve Mann an der zweiten Gitarre und den Keyboards, der auch schon für mehrere Jahre Mitglied der MSG war und während der Tracks auch genügend Raum für Soli bekam.

Nach „Holiday“, was einem Intro glich, wurde die Bühne immer voller, als Schenker die ersten Klänge des UFO-Knallers „Doctor Doctor“ intonierte. Graham Bonnet , Gary Barden und Robin McAuley wechselten sich über die Strophen im Leadgesang ab, wobei zu Beginn mischtechnische Probleme erkenn- und hörbar waren, die aber nach einen Nachjustieren der Tontechniker, schnell behoben waren.

Nach diesem ersten Highlight verließen die drei Sänger die Bühne und Michael kündigte Doogie White, Sänger bei Michael Schenkers Temple Of Rock an, mit dem er dann fünf Songs präsentierte. Doogie, der einige Wochen zuvor im Dortmunder Piano mit Demon’s Eye schon einen starken Auftritt hatte,  glänzte auch heute mit einem starken gesanglichen Auftritt und poste entsprechend über die Bühne.

Den Einstieg machte „Vigilante Man“ von „Temple of Rock“ und nach dem stark vorgetragenen Ufo-Klassiker „Natural Thing“ bedankte und verabschiedete Michael Doogie zunächst. Schon bei diesem ersten Teil des Konzertes, das in verschiedene Kapitel unterteilt wurde, war zu erkennen, mit welchem Spaß Schenker seine Songs präsentierte und immer wieder vom Bühnenrand posend, manchmal fast tänzelnd, seine Gitarren bearbeitend, Kontakt mit dem Publikum suchte. Den Vordergrund überließ er dabei den Lead-Sängern. Er zog sich meist, auf der Gitarre wirbelnd, zu seinen Marshall-Türmen im hinteren Teil der Bühne zurück.

Mit „Nemo“, einem mystisch wie aus unendlichen Tiefen daher kommenden Instrumental wurde Kapitel 1, klar vom danach folgenden Kapitel 2 abgegrenzt. Unterstützt wurde dieser psychedelische Track durch das etwas dunklere bläuliche Bühnenlicht, das von den Anfangs beschriebenen Lasereffekten Glenns durchbrochen wurde.

Im zweiten Kapitel begleitete der mittlerweile 71 jährige Graham Bonnet, in seiner Karriere unter anderem tätig bei MSG, Rainbow und Alcatrazz, die Band am Mikro. Für ihn typisch, mit Stoffjacke und Schlips bekleidet, trug er ebenfalls einen Anteil von fünf Stücken. Bonnet benötigte auch ein paar Minuten, bis gesanglich alles auf der Höhe war,  was aber auch durch Unstimmigkeiten bei der Monitor-Abmischung begründet war. „Assault Attack“ vom gleichnamigen MSG-Album, das mit ihm eingesungen wurde, war dabei die stärkste Nummer, die er entsprechend intonierte und gestenreich interpretierte.

Nachdem Graham von Michael gebührend verabschiedet wurde, füllte „Coast To Coast“, das Schenker damals, Ende der 70er Jahre mit den Scorpions auf „Lovedrive“ einspielte, den Übergang zu Kapitel 3. Ruhig beginnend entwickelte der Song immer mehr Dynamik und das Publikum feierte das gebotene Hard Rock-Gewitter entsprechend frenetisch ab.

Mit dem 63jährigen Gary Barden, Sänger in den Anfängen der Michael Schenker Band und wieder Mitglied in späteren Phasen, betrat nun der dritte Sänger die Bühne. Passend machte „Ready To Rock“ den Einstieg. Beim folgenden „Axeman“ unterstützte ihn Robin McAuley für einen Song und mit  „Armed And Ready“ wurde das Kapitel 3 beendet.

Beim starken „Warrior“ hatten alle vier Sänger abwechselnd und teilweise mehrstimmig ihren Anteil.

Dem vierten Kapitel setzte dann der 65-jährige, aber noch sehr vital daher kommende Robin McAuley, mit seinem ganz speziellen Charisma, den Stempel auf. Nach den zwei starken rockenden Nummern „Bad Boys“ und „Shoot Shoot“ kamen für „Heart & Soul“ noch einmal die anderen Sänger dazu, um Robin dann für die Knaller „Only You Can Rock Me“ und „Too Hot To Handle“ die Bühne nochmals allein zu überlassen.

Die beiden letzten Tracks setzten dem Konzert noch einmal die Krone auf. Eine etwa 10-minütige Version von „Rock Bottom“, bei der Schenker sich mit diversen Soli austoben konnte, beendete das Konzert zunächst.

Dennoch wurden, von dem weitgehend über das Konzert gut mitgehenden Publikum, eine Zugabe gefordert. Schenker und alle Mitstreiter ließen sich nicht lange bitten, obwohl es schon wirklich spät geworden war, und lieferten mit „Lights Out“ den entsprechenden Rausschmeißer, nach dem auch eigentlich nichts mehr kommen konnte.

Nach einem gewaltigen Lichtgewitter über die Bühne wurde es nach dem letzten Gitarrenanschlag Schenkers, entsprechend des Songstitels, dunkel in der Halle und zweieinhalb Stunden durch das musikalische Schaffen Schenkers waren wie im Fluge vergangen.

Den Zuschauern wurde, von einem glänzend aufgestellten und sehr vitalen agierenden Michael Schenker, eine starke Show mit einer gut durchdachten Song-Auswahl geboten, in der jede Schaffensphase ihren Platz finden konnte.

Schön war auch zu sehen, mit welchem Spaß die Musiker gemeinsam dieses Werk präsentierten. Wer auf guten Hard Rock steht, dem sei geraten, eines der noch anstehenden Konzerte zu besuchen. Dies gilt auch für die Vorband Absolva, die Ende November unter anderem in der Krefelder Kulturrampe zugegen sein wird.

Ein besonderer Dank geht an a.s.s. concerts & promotion gmbh für die kurzfristige und problemlose Akkreditierung und das gesamte Team in den Turbinenhalle, das auch einen Anteil an dem gelungenen Konzertabend hatte.

Line-up:
Michael Schenker (lead vocals, electric guitar)
Robin McAuley (lead vocals)
Graham Bonnet (lead vocals)
Doogie White (lead vocals)
Gary Barden (lead vocals)
Chris Glenn (bass)
Steve Mann (guitars, keyboards)
Ted McKenna (drums)

Text und Bilder: Gernot Mangold

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Turbinenhalle, Oberhausen