Michael Schenker – Support: Everdawn, 04.05.2022, Zeche, Bochum – Konzertbericht

Etwa drei Jahre liegt der letzte Auftritt von Michael Schenker in NRW mittlerweile zurück. Damals war es ein Gastspiel mit dem Michael Schenker Fest mit vier verschiedenen Sängern. Diesmal war die Besetzung an den Vocals geringer und Robin McAuley, der auch beim Fest dabei war, war einziger Frontmann.

Ansonsten war sonst nur Steve Mann, der aber auch zuvor in der Vergangenheit öfter mit Schenker zusammengearbeitet hatte, als zweiter Gitarrist und Keyboarder übrig geblieben. Die Rhythmussektion ersetzte Schenker mit Barend Corbois am Bass und Bodo Schopf an den Drums, der den verstorbenen Ted McKenna schon bei den letzten Konzerten ersetzt hatte.

Nachdem die Tore der Zeche ab 19:00 Uhr geöffnet wurden tröpfelten die Besucher zunächst eher in die Halle, dass sich um 19:30 etwa 40–50 Gäste im Konzertsaal befanden. Dann änderte sich ab 20:30 schlagartig, als um 20:00 Uhr  die aus New Jersey kommende Band Everdawn die Bühne betrat.

Etwa 40 Minuten präsentierten die Amerikaner um Frontfrau Alina Gavrilenko und den Gitarristen Richard Fischer Songs, die sie selber als Ultra Melodic Metal bezeichnen. Harte Gitarrenriffs, stampfende Bass- und Drum-Rhythmen verschmelzen dabei mit der sehr hohen Stimme der Fronterin und dem Keyboardspiel, das den Songs zuweilen eine gewisse Milde einhauchte. Es gelang ihnen, den Besuchern, die vor allem wegen Schenker gekommen waren, die Wartezeit zu verkürzen, was sich auch an dem Applaus der Zuschauer zeigte.

Um 21.00 Uhr betrat Michael Schenker nach einer relativ kurzen Umbaupause mit seinen Instrumentalisten die Bühne. In einer Ansage sagte Schenker, dass das folgende „Ascention“ seinem leider zu früh verstorbenen Drummer Ted McKenna gewidmet ist. Erst nach diesem instrumentalen Feuerwerk kam auch Sänger Robin McAuley suf die Bühne. Und es sollte in dem knapp 120 Minuten dauernden Konzert ein bunter Mix aus Songs folgen, an denen Michael Schenker in seiner mittlerweile 50 Jahre dauernden Karriere beteiligt war.

Schnell war der Funke auf das begeisternd mitgehende Publikum übergesprungen und es entwickelte sich ein toller Hard Rock-Abend. An den Gesichtern der Musiker konnte man erkennen, mit welcher Freude sie die Tracks spielten, und wie sie es genossen, die Resonanz der Zuschauer zu bekommen.

Dem „Cry For The Nations“ folgenden „Doctor Doctor“, der ersten UFO-Darbietung, konnte man etliche Besucher mitsingen sehen. McAuley ist gesanglich noch absolut auf der Höhe und hatte, wie auch im weiteren Konzert mit dem einen oder anderen Fan Augenflirts. Schön war, dass Schenker den anderen Musikern immer wieder die Möglichkeit gab, sich in der Frontline zu präsentieren und nicht irgendwo im Bühnenhintergrund ein Schattendasein zu fristen.

Dies lag aber auch an der geschickten, meist ausgewogenen Bühnenausleuchtung, wo Schenker nur bei einigen seiner von filigran bis brachialen Soloarbeit mit Spots klar in den Vordergrund gestellt wurde. Vor dem Licht steht eigentlich der Sound, der so abgemischt war, dass die Instrumente eindeutig zu identifizieren waren und auch so ausgesteuert waren, dass McAuleys Gesang in der Wucht, insbesondere der Drums und des Basses ,nicht unterging.

Nach einigen MSG-Stücken, wie „Warrior“ oder „Arena“ durfte sich mit „In Search Of Peace Of Mind“ auch ein alter Scorpions-Track (vermutlich sogar der erste, den er als Teenager selbst schrieb) aus den relativ kurzen Phasen seiner Anfangsband einreihen, aus der er ausstieg, um danach in der erfolgreichsten UFO-Zeit mitzuwirken.

Mit „Lights Out“ brachte die Band den Saal zum Kochen. Corbois bewies, dass er nicht nur ein begnadeter Bassist ist, sondern auch durch sein Auftreten und Posen dazu beiträgt, visuell die Fans aufzupuschen. Überhaupt muss gesagt werden, dass Corbois und Drummer Bodo Schopf einen stampfenden Sound vorlegten, der durch den Gitarristen und Keyboarder Steve Mann noch verfeinert wurde. 

Nach „Lights Out“ verließ McAuley für einen Song die Bühne und überließ Michael Voss das Mikro, der dann das sehr melodische, eher ruhige „After The Rain“ sang. Nachdem die Fans für einen Song lang etwas heruntergekühlt wurden, gab es kein Halten mehr. Ein famoser Hard Rock_Kracher jagte regelrecht den anderen und Schenker baute mit dem wieder etwas ruhigeren „A King Has Gone“, das Ende des Monats auf dem neuen Album erscheinen wird, ein Stück aus der Zukunft ein, was beim Publikum sehr gut ankam.

Als die ersten Töne von „Rock Bottom“ erklangen, brandete Applaus durch die Halle und Schenker zeigte in minutenlanger Soloarbeit, was so alles aus einer Gitarre zu entlocken ist. Dabei offerierte er seine gesamte spielerische Bandbreite, die weit über den Hardrock hinausgeht und zuweilen auch klassische Elemente beinhaltet.

Wer gedacht hätte, nach diesem fast schon monomentalen Song könne nichts mehr kommen, wurde eines Besseren belehrt. Praktisch ohne große Pausen folgten „Shoot Shoot“, “Let It Roll“, „Natural Thing“, „Too Hot To Handle“ und „Only You Can Rock Me“, bei denen sich die Musiker scheinbar in einen Rausch spielten und es auch die Besucher auf der kleinen Tribüne nicht mehr auf den Sitzen hielt.

Zum Ende des Fegers schnappte Schenker sich sein Handy und knipste ins Publikum, um deutlich zu machen, dass dieser Abend auch für die Band etwas Besonderes war. Ein besonderer Dank geht neben dem an die Band für die tolle Musik auch an  a.s.s.concerts & Promotion und an die wie immer sehr freundlichen Mitarbeiter der Zeche.

Line-up MSG:
Michael Schenker – Guitars, Backing Vocals
Robin McAuley – Lead Vocals
Bodo Schopf – Drums
Barend Courbois – Bass, Backing Vocals
Steve Mann – Guitars, Keyboard, Backing Vocals

Line-up Everdawn:
Alina Gavrilenko – Lead Vocals
Mike LePond – Bass
Dan Prestup – Drums
Boris Zaks – Keyboards
Richard Fischer – Guitars, Vocals

Text und Bilder: Gernot Mangold

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Zeche, Bochum

UFO, 30.07.2019, Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertbericht

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Eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche, wenn UFO ins Musiktheater Piano nach Dortmund kommt, ist die Hütte voll. An diesem Abend natürlich erst recht, wo sich das britische Hard Rock Urgestein, live wohl zum letzten Mal seinen Fans präsentierte.

Wie es der Titel der Tour ‚Last Orders‘ schon andeutet, war Abschied nehmen angesagt. Für mich persönlich hieß es in Sachen UFO ‚aller guten Dinge sind drei‘, jedes Mal war das Piano der Gastgeber. Mit der berühmten akademischen Viertelstunde Verspätung betraten dann Moog, Moore & Co. nach dem Glockenschlag durch ihren Tourmanager, die Bretter des Lütgendortmunder Schuckkästchens und rockten ihr Standardprogramm, das sie u. a. auch in der Kölner Kantine abgeliefert hatten, sukzessive runter.

Mit “Mother Mary “, “We Belong To The Night” und “Run Boy Run” stampften und rockten der sich scheinbar irgendwie nie verändernde Hosenträger tragende Phil Moog und seine Begleiter, geradeaus los. Lead-Gitarrist Vinnie Moore ließ bereits die ersten seiner unzähligen quirligen und hymnischen Soli auf einer Dean Vinman Semi Hollow Metallic White-E-Gitarre vom Stapel.

Bei „Venus“ wurde es zum ersten Mal etwas ruhiger. Sowohl Moore mit Akustik- und E-Gitarreneinsatz, als auch, der als Ersatz für den kürzlich leider verstorbenen Paul Raymond fungierende, Neil Carter, mit E-Gitarren- und Keyboardseinsätzen, mussten bei diesem Lied Multitaskingfähigkeiten an den Tag legen.

Apropos Neil Carter, der füllte seine Doppelrolle deutlich temperamentvoller als Raymond aus, er war wie ein Irrwisch ständig auf der Bühne in Bewegung und hatte auch noch, genau wie der ebenfalls gewohnt agile Bassist Rob de Luca, dezente Harmoniegesangseinsätze.

Die Piano-Lichtanlage hielt dem musikalischen Druck von „Lights Out“ problemlos stand, während bei der Powerballade „Baby Blue“ das Doppelspielchen von Vinnie und Neil, erneut vollzogen wurde, Der langmähnige Lockenkopf hatte hier allerdings zur Abwechslung eine Stratocaster im Anschlag.
Das stimmungsträchtige “Only You Can Rock Me” ließ Anflüge von Wehmut erst garnicht aufkommen, mein Lieblingsstück des Abends „Burn The House Down“ hatte auch keine Evakuierungen, beziehungsweise Feuerwehreinsätze zur Folge.

Ab dem herrlichen „Love To Love“ gab es dann den gewohnt starken Abgang mit Klassikern wie u. a. „Too Hot To Handle“, „Rock Bottom“ und „Doctor Doctor“, den Phil Moog (trotz seines fortgeschrittenen Alters, stimmlich immer noch in bester Verfassung), der zwischenzeitlich die Träger seiner Hose runtergelassen hatte, locker und gewohnt humorvoll absolvierte.

„U-F-O, U-F-O“ skandierte das Publikum lauthals, als es nach dem schallenden Schluss (Trommelwirbel von Andy Parker) von „Shoot, Shoot“ realisiert hatte, dass eine bravuröse Hard Rock-Ära zumindest live an diesem Abend zu Ende gegangen war. Phil Moog und seine Mannen kamen dann auch nicht mehr auf die Bühne zurück. Ein kurzes, schmerzloses und doch irgendwie stimmungsvolles Finale, bei dem man gerne nochmals zugegen war. Die letzte UFO-Runde in Dortmund war somit Geschichte.

Vielen Dank wie immer an Jenny Dore für die unkomplizierte und nette Kooperation.

Line-up:
Phil Mogg (lead vocals)
Vinnie Moore (electric and acoustic guitars)
Rob de Luca (bass, vocals)
Andy Parker (drums)
Neil Carter (keys, electric guitar, vocals)

Bilder: Gernot Mangold
Bericht: Daniel Daus

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UFO – 20.06.2019, Kantine, Köln – Konzertbericht

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Im Rahmen der ‚Last Orders‘-Tour kamen UFO an einem frühsommerlichen Abend auch in die Kantine im Kölner Norden. Diese Tour zum 50-jährigen Bandjubiläum, bildet, wie der Name es schon suggeriert, vermutlich den Abschluss einer der erfolgreichsten englischen Hard Rock-Vertreter der ersten Stunden. Somit kam aus diesem Grund eine gewisse Wehmut auf, aber auch, weil Paul Raymond, langjähriger Keyboarder und Gitarrist der Band, kurz nach den ersten Auftritten überraschend verstorben war und zunächst nicht klar war, ob fortgesetzt werden würde.

In einem Statement vor einigen Wochen wurde dann aber mitgeteilt, dass es im Sinne Raymonds, einem absolut sympatischen Musiker und Menschen, weitergeht. An den Keyboards und der Gitarre sprang Neil Carter ein, der schon 1980 -1983 bei UFO spielte.

Kurz nach 20:00 Uhr dunkelte sich die Halle ab und es erklangen die Töne des Alex Harvey-Klassikers „Faith Healer“, um dann das Tourlogo hell anzustrahlen: Ein im Zentrum stilisierter Kronkorken samt Logo, dem Tourtitel und der Zeitspanne des Bestehens. Daneben strahlte ein Spot auf eine Glocke, die auf einem der Verstärker platziert war und diese letzte ‚Bestellung‘ der Fans eingeläutet wurde.

Nachdem das Quintett die Bühne betreten hatte und Moog kurz die Fans begrüßt hatte, ging es direkt hardrockend mit „Mother Mary“ los. Andy Parker an den Drums und Rob de Luca erzeugten einen hämmernden Rhythmus in die Kantine, in der der Sound laut, aber differenziert ausgesteuert war. Moore legte furiose Soli hin und zeigte sich, wie die anderen Mitglieder, bestens gelaunt und spielfreudig.

Unterstützt wurde er zunächst von Neil Carter, der zumeist als Rhythmusgitarrist fungierte, später aber auch starke Keyboardpassagen beisteuerte. Über den mittlerweile 73-jährigen Phil Mogg kann man nur staunen. Drahtig und charismatisch zeigte der Fronter, dass man auch in seinem Alter noch die Töne entsprechend treffen kann und man ihn, obwohl er sich demnächst zurückziehen wird, noch lange nicht zum alten Eisen zählen darf.

Nach dem Klassiker „Mother Mary“, der auch Bestandteil des legendären „Strangers In The Night“-Livealbums war, kamen mit „We Belong To The Night“ vom 82er Album „Mechanix“ und dem relativ neuen „Run Boys Run“ von „A Conspiracy Of Stars“, zwei klassische Nummern, die für die entsprechende Stimmung in der recht gut gefüllten, aber nicht ausverkauften Kantine sorgten.

Vor dem nächsten Track stellte ein Crew-Mitglied eine Akustikgitarre an einem Ständer auf die linke Seite der Bühne, auf der sich zuvor Moore an seiner elektrischen Gitarre ausgetobt hatte. Es folgte einer der vielen Höhepunkte des Konzertes. Bei lila Licht begann Vinnie das akustische Intro von „Venus“ von „Walk On Water“ aus dem Jahr 1995, später einsetzend mit gefühlvollen Gesangspassagen, um die Ruhe des Songs immer wieder dann mit seiner E-Gitarre infernalisch zu durchbrechen.

Mit „Lights Out“ aus dem Jahr 1977, folgte ein absoluter Kracher, den viele auch wahrscheinlich als Rausschmeißer erwartet hätten. Hämmernde Bassläufe von Rob de Luca und ein Gewitter vom sehr agilen Any Parker legten eine Basis, als gäbe es kein Morgen mehr. Wenn man es so will, gingen nach dem Konzert in der Kölner Kantine, die UFO-Lichter vermutlich auch für immer aus.

Moore und Carter bespielten auf dieser Grundlage im Highspeed ihre Gitarren und zeigten, warum UFO in der damaligen Zeit einer der besten Acts ihrer Sparte waren und auch bis heute geblieben sind. Über die gesanglichen Stärken Moogs, der seine Fähigkeiten bis ins Jetzt transportiert hat, ist eingangs schon alles gesagt worden.

Zwischen den Stücken gab er den gut gelaunten Entertainer und nahm sich auch selbst mal auf die Schippe. Ich erinnere mich, als er vor einem Song etwas verwirrt tat, welcher Song denn folgen sollte und bemerkte, dass er ja zum Glück nur nach unten sauf die Tracklist am Boden schauen müsste. Vielleicht auch eine Anspielung auf sein Alter und dass es besser sei aufzuhören, bevor es peinlich wird.

Mit „Baby Blue“ von „You Are Here“ aus 2004 wurde es wieder ruhiger. Akustische Klänge von Moore, Keyboardwolken Carters, gefühlvoller Gesang und eine zurückhaltende Rhythmussektion zeichneten diesen Song in weiten Teilen aus, wobei er von Gitarrenpassagen mit balladeskem Solo von Moore durchbrochen wurde.

Danach nahm das Konzert aber direkt wieder Fahrt auf. „Only You Can Rock Me“ aus dem Jahr 1978 von „Obsession“, später auch in „Strangers In The Night“ live eingespielt, brachte die Halle zum Kochen.

Mit „Burn Your House Down“ begab sich die Briten auf einen Zeitsprung ins Jahr 2012. Wenn man den Titel des Songs sprichwörtlich nimmt, war die Band schon zu diesem Zeitpunkt auf dem besten Wege die Hütte abzubrennen. Danach ging es bis zum Ende des Gigs in die ganz früheren Phasen der Bandgeschichte.

Mit dem eher langsamen, aber trotzdem rockenden „Cherry“ wurde „Love To Love“ eingeläutet. Ich hatte hier den Eindruck, dass Carter mit seinen Blicken die Decke der Halle durchbrechen wollte, um Richtung Raymonds im Himmel zu schauen, da dieser bei diesem Song früher seine eindrucksvollsten Passagen hatte.

Diese zum Teil träumerisch vorgetragene Ballade entwickelte sich im Laufe des Liedes in eine Härte, die ich zuvor bisher so nicht wahrgenommen hatte. Absolute Spitzenklasse, mit welcher Dynamik die Band ihre Instrumente dabei bearbeitete. um immer wieder beim eigentlichen Grundrhythmus des Songs wieder anzukommen. „Makin‘ Moves“ brachte die Besucher im Highspeed in Bewegung, und wenn es nur das Bewegen des Kopfes war.

Mit dem Klassiker „Too Hot To Handle“, wurde das Ende des Konzertes eingeläutet. Die Band ließ es sich aber nicht nehmen, dem Publikum, das den Auftritt bisher frenetisch gefeiert hatte, noch eine ‚Last Order‘ zu gewähren, die mit einem galaktisch gespielten „Rock Bottom“ begann, wo sich scheinbar nicht endend, ein Gitarrensolo an das nächste reihte und auch Moog seine gut geölte Stimme noch nicht verloren hatte.

Moore bespielte seine Gitarre zum Teil über und hinter dem Kopf, Carter und de Luca trafen sich immer wieder auf der Bühne, um direkt gegenüberstehend, kurze Soli einzuwerfen oder auch zu posen. Auch Parker steuerte kurze Intermezzi bei, während Moog, der zu weiten Teilen ‚arbeitslos’war, mit seinem Mikrfonständer über die Bühne wirbelte. Topfit der ‚Alte Mann‘ des Hard Rocks!

Kein UFO Konzert, ohne dass der Arzt kommt. Schon beim ersten Ton auf der rot ausgeleuchteten Bühne, feierte das Publikum ein stark und hart vorgetragenes „Doctor Doctor“, dem zum Abschluss noch „Shoot Shoot“ folgte. Moore hatte sich zu diesem Song einen Cowboyhut auf seine wallende Mähne gesetzt und es folgte ein kräftig gespielter Rausschmeißer, in dem er zum Teil Soli spielte, die im Ansatz an klassische Sachen des Southern-Szene, Richtung Allman Brothers, erinnerten.

Nach etwa 100 Minuten war dann der letzte Song gereicht und die Halle begann sich zu leeren. Man konnte in zufriedene Gesichter blicken, die noch einmal bei einem der letzten Auftritte einer der größten Hard Rock-Bands ‚ever‘, zugegen gewesen sind. Wer die Chance hat, eines der noch folgenden Konzerte zu besuchen, sollte sich diese nicht entgehen lassen, in der eine alte Band zeigt, dass man auch mit zig Jahren auf dem Buckel, immer noch dynamisch und mit einer fast jugendlichen Spielfreude, ein Publikum begeistern kann.

Hervorzuheben ist auch der gut abgemischte Sound und ein Lichttechniker, dem es gelungen ist, passend zu Dramaturgie des Konzertes, das Bühnenbild entsprechend zu illuminieren.

Ein Dank auch an Marcus Neu von der Kantine, der mit dem Veranstalter alles regelte, sodass wir über dieses Konzert in Wort und Bild berichten konnten. In eigener Sache auch ein Dank an die Band, die nach der Show noch ein Bild von vor zwei Jahren, aufgenommen im Dortmunder Piano, zeichnete und dem Tourmanager, mit dem ich mich anschließend noch über die Entstehung des Bildes unterhielt. In dem Sinne: Bis Ende Juli in Dortmund, wo ich vermutlich den ‚Last Orders‘ von UFO nochmals nachkommen werde.

Line-up:
Phil Mogg (lead vocals)
Vinnie Moore (electric and acoustic guitars)
Rob de Luca (bass, vocals)
Andy Parker (drums)
Neil Carter (keys, guitar, vocals)

Text und Bilder: Gernot Mangold

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Kantine Köln
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Paul Raymond Project – High Definition – CD-Review

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Review: Gernot Mangold

Mit „High Definition“ veröffentlichte Paul Raymond mittlerweile das siebte Album seines Projektes, das er neben seiner Arbeit bei UFO betreibt. Im Inlay des Booklets beschreibt Raymond, dass es in der Rockmusik über die Jahre immer wieder Coversongs gab, die als solches, oft auch durch ein abweichendes Arrangement, sogar bekannter wurden, als das eigentliche Original.

Raymond hofft, dass es ihm gelungen ist, diese, von ihm ausgewählten, zum Teil sehr alten Lieder, in einem neuen Geist wieder aufleben zu lassen, sodass sie nicht in Vergessenheit geraten. Neben dem Hören der Tracks ist es interessant zu erfahren, welchen Bezug Raymond zu ihnen und den damaligen Interpreten hat, und wie sie ihn selbst in seinem künstlerischen Schaffen beeinflusst hatten.

Es ist ihm gelungen, die Stücke sowohl in ein bluesiges Gewand einzupacken (Raymond spielte vor seiner Zeit bei UFO ja einige Jahre bei der heute noch bestehenden englischen Blues Rock-Band Savoy Brown), als auch melodische Hard Rock-Elemente einzubringen.

Da die Songs verschiedenste Ursprünge haben, ist „High Definition“ ein sehr abwechslungsreiches Album geworden. Raymond versteht es, seine präferierten Stücke – man hätte die meisten in den Achtzigern schon als Oldies bezeichnet -wie der Titel es schon aussagt, auch dank der heutigen technischen Möglichkeiten, in einer Klarheit, eben ‚High Definition‘, ohne Längen, aber mit einigen positiven Überraschungen, zu präsentieren.

Auf jeden Track einzeln einzugehen, würde absolut den Rahmen sprengen, deshalb hier ein Querschnitt meiner persönlichen Favoriten:
Ganz stark die Version des Small Faces-Songs „Afterglow“ von 1969, in der Paul, der fast alle Instrumente einspielte und auch stimmlich brilliert. Steve Marriott, der den Song schrieb, war für den damals jungen Paul Raymond sowohl von der Frisur, wie auch musikalisch, ein großes Vorbild.

Was er aus dem Ginger Rogers & Fred Astaire Song “Let’s Face The Music And Dance“ macht, ist schon atemberaubend. Die Filmschnulze (dies ist nicht despektierlich gemeint) aus dem Jahr 1936, lässt er regelrecht hardrockend abheben. Interessant ist dabei das Intro, in dem in leicht abgewandelter Form der Anfang des Kiss-Klassikers „I Was Made For Loving You“ eingebaut wurde.

Aber Raymond widmet sich auch einem englischen Künstler, zu dessen Musik er in britischer Weise sagt, dass diese eigentlich nie seine ‚Cup of tea ‚ war. Mit „The Man Who Sold The World“ verneigt er sich dabei vor dem leider zu früh verstorbenen David Bowie. Dem Bill Withers-Klassiker „Ain’t No Sunshine“ haucht er in fast schon hymnischer Hard Rock-Manier neues Leben ein.

Es gibt eine Band, der nachgesagt wird, dass man sie schon am ersten Akkord der Songs erkennt. Mit „Cold Hearted Man“ covert er AC/DC und auch bei der Raymondschen Version ist der Bezug zu den Australiern unverkennbar. Gelungen ist hier die Unterlegung mit Keyboardklängen, was ihn etwas sanfter, aber immer noch durch aus hard rockend daherkommen lässt. Gewagt, aber gekonnt, wurde der Willie Dixon-Evergreen „Wang Dang Dong“, leicht an Bad Company erinnernd, umgesetzt.

Fazit: „High Definition“ ist ein Album, welches bei Fans alter englischer Bands, aber auch Blues-affinen Musikliebhabern gefallen wird. Dabei darf aber eine Härte wie bei UFO nicht erwartet werden. Überraschend sind neben den instrumentalen Stärken Raymonds, auch seine gesanglichen Qualitäten, mal rauchig wie Rod Stewart, aber auch sehr klar, wie beim jungen David Bowie. Ein Kompliment an Raymond dafür, zum Teil längst vergessene Nummern wieder in Erinnerung zu bringen und in einer Form aufzulegen, die fast schon als zeitlos zu bezeichnen ist.

Eigenproduktion (2019)
Stil: Rock

Tracks:
01. I Wanna Be There
02. Afterglow
03. The Price Of Love
04. Let`s Face The Music And Dance
05. The Man Who Sold The World
06. Ain’t No Sunshine
07. Heart Full Of Soul
08. Heartbreak Hotel
09. Cold Hearted Man
10. Tired Of Waiting For You
11. My Funny Valentine
12. Wang Dang Doodle
13. Every Little Bit Hurts

Paul Raymond Project
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Michael Schenker Fest, 01.11.2018, Turbinenhalle, Oberhausen – Konzertbericht

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Der mittlerweile 63 jährige Hard Rock-Gitarrist Michael Schenker machte mit seinem derzeitigen Projekt, dem Michael Schenker Fest, auch Halt in der Oberhausener Turbinenhalle, die mit knapp 700 Besuchern nicht ausverkauft, aber gut gefüllt war. Im Line-up hatte er die Sänger dabei, die ihn hauptsächlich in seiner Karriere nach den Anfangsjahren bei den Scorpions und bei UFO begleitet hatten. Das musikalische Material sollte ein Querschnitt durch sein gesamtes musikalisches Schaffen werden.

Nachdem die Vorband Absolva knapp 45 Minuten das Publikum mit einem sehr ansprechenden Hard Rock Performance auf Betriebstemperatur gebracht hatte, betrat Michael Schenker gegen 21:15 Uhr nach einer recht zügigen Umbaupause zu Klängen von AC/DC die Bühne. Schnurstracks ging er zu seinem Mikrofon und beschrieb kurz alle seine musikalischen Stationen. Einer der in Japan einen fast Gottes-ähnlichen Status hat, darf das eben.

Direkt danach begann Michael Schenker mit dem einzigen Song, bei dem er die Lead vocals inne hatte. Der 79er Hit „Holiday“ vom Scorpions-Album „Lovedrive“ war ein würdiger Einstieg in das Konzert. Unterstützt wurde er dabei an den Drums von Ted McKenna, der ihn schon bei Michael Schenker Group begleitete und der vor seiner Zeit mit Schenker, unter anderem für die Sensational Alex Harvey Band, Rory Gallagher die Drumsticks schwang und auch heute noch mit Gary McAvoy in der Band Of Friends die Musik des Iren zelebriert.

Chris Glenn am Bass war wie McKenna bei der Sensational Alex Harvey Band tätig, bevor er mit kurzen Unterbrechungen ab 1980 immer wieder mit Schenker zusammen arbeitete. Er leistete eine starke Rhythmusarbeit, glänzte mit kurzen Basssoli und war optisch der Hingucker bei den Songs, die jeweils zwischen den Parts der verschiedenen Sänger als Instrumentals gespielt wurden.

Glenn, mittig stehend, leuchtete mit grünen Laserstrahlen, die an seine Brille montiert waren, die Bühne aus . Der dritte im Bunde war Steve Mann an der zweiten Gitarre und den Keyboards, der auch schon für mehrere Jahre Mitglied der MSG war und während der Tracks auch genügend Raum für Soli bekam.

Nach „Holiday“, was einem Intro glich, wurde die Bühne immer voller, als Schenker die ersten Klänge des UFO-Knallers „Doctor Doctor“ intonierte. Graham Bonnet , Gary Barden und Robin McAuley wechselten sich über die Strophen im Leadgesang ab, wobei zu Beginn mischtechnische Probleme erkenn- und hörbar waren, die aber nach einen Nachjustieren der Tontechniker, schnell behoben waren.

Nach diesem ersten Highlight verließen die drei Sänger die Bühne und Michael kündigte Doogie White, Sänger bei Michael Schenkers Temple Of Rock an, mit dem er dann fünf Songs präsentierte. Doogie, der einige Wochen zuvor im Dortmunder Piano mit Demon’s Eye schon einen starken Auftritt hatte,  glänzte auch heute mit einem starken gesanglichen Auftritt und poste entsprechend über die Bühne.

Den Einstieg machte „Vigilante Man“ von „Temple of Rock“ und nach dem stark vorgetragenen Ufo-Klassiker „Natural Thing“ bedankte und verabschiedete Michael Doogie zunächst. Schon bei diesem ersten Teil des Konzertes, das in verschiedene Kapitel unterteilt wurde, war zu erkennen, mit welchem Spaß Schenker seine Songs präsentierte und immer wieder vom Bühnenrand posend, manchmal fast tänzelnd, seine Gitarren bearbeitend, Kontakt mit dem Publikum suchte. Den Vordergrund überließ er dabei den Lead-Sängern. Er zog sich meist, auf der Gitarre wirbelnd, zu seinen Marshall-Türmen im hinteren Teil der Bühne zurück.

Mit „Nemo“, einem mystisch wie aus unendlichen Tiefen daher kommenden Instrumental wurde Kapitel 1, klar vom danach folgenden Kapitel 2 abgegrenzt. Unterstützt wurde dieser psychedelische Track durch das etwas dunklere bläuliche Bühnenlicht, das von den Anfangs beschriebenen Lasereffekten Glenns durchbrochen wurde.

Im zweiten Kapitel begleitete der mittlerweile 71 jährige Graham Bonnet, in seiner Karriere unter anderem tätig bei MSG, Rainbow und Alcatrazz, die Band am Mikro. Für ihn typisch, mit Stoffjacke und Schlips bekleidet, trug er ebenfalls einen Anteil von fünf Stücken. Bonnet benötigte auch ein paar Minuten, bis gesanglich alles auf der Höhe war,  was aber auch durch Unstimmigkeiten bei der Monitor-Abmischung begründet war. „Assault Attack“ vom gleichnamigen MSG-Album, das mit ihm eingesungen wurde, war dabei die stärkste Nummer, die er entsprechend intonierte und gestenreich interpretierte.

Nachdem Graham von Michael gebührend verabschiedet wurde, füllte „Coast To Coast“, das Schenker damals, Ende der 70er Jahre mit den Scorpions auf „Lovedrive“ einspielte, den Übergang zu Kapitel 3. Ruhig beginnend entwickelte der Song immer mehr Dynamik und das Publikum feierte das gebotene Hard Rock-Gewitter entsprechend frenetisch ab.

Mit dem 63jährigen Gary Barden, Sänger in den Anfängen der Michael Schenker Band und wieder Mitglied in späteren Phasen, betrat nun der dritte Sänger die Bühne. Passend machte „Ready To Rock“ den Einstieg. Beim folgenden „Axeman“ unterstützte ihn Robin McAuley für einen Song und mit  „Armed And Ready“ wurde das Kapitel 3 beendet.

Beim starken „Warrior“ hatten alle vier Sänger abwechselnd und teilweise mehrstimmig ihren Anteil.

Dem vierten Kapitel setzte dann der 65-jährige, aber noch sehr vital daher kommende Robin McAuley, mit seinem ganz speziellen Charisma, den Stempel auf. Nach den zwei starken rockenden Nummern „Bad Boys“ und „Shoot Shoot“ kamen für „Heart & Soul“ noch einmal die anderen Sänger dazu, um Robin dann für die Knaller „Only You Can Rock Me“ und „Too Hot To Handle“ die Bühne nochmals allein zu überlassen.

Die beiden letzten Tracks setzten dem Konzert noch einmal die Krone auf. Eine etwa 10-minütige Version von „Rock Bottom“, bei der Schenker sich mit diversen Soli austoben konnte, beendete das Konzert zunächst.

Dennoch wurden, von dem weitgehend über das Konzert gut mitgehenden Publikum, eine Zugabe gefordert. Schenker und alle Mitstreiter ließen sich nicht lange bitten, obwohl es schon wirklich spät geworden war, und lieferten mit „Lights Out“ den entsprechenden Rausschmeißer, nach dem auch eigentlich nichts mehr kommen konnte.

Nach einem gewaltigen Lichtgewitter über die Bühne wurde es nach dem letzten Gitarrenanschlag Schenkers, entsprechend des Songstitels, dunkel in der Halle und zweieinhalb Stunden durch das musikalische Schaffen Schenkers waren wie im Fluge vergangen.

Den Zuschauern wurde, von einem glänzend aufgestellten und sehr vitalen agierenden Michael Schenker, eine starke Show mit einer gut durchdachten Song-Auswahl geboten, in der jede Schaffensphase ihren Platz finden konnte.

Schön war auch zu sehen, mit welchem Spaß die Musiker gemeinsam dieses Werk präsentierten. Wer auf guten Hard Rock steht, dem sei geraten, eines der noch anstehenden Konzerte zu besuchen. Dies gilt auch für die Vorband Absolva, die Ende November unter anderem in der Krefelder Kulturrampe zugegen sein wird.

Ein besonderer Dank geht an a.s.s. concerts & promotion gmbh für die kurzfristige und problemlose Akkreditierung und das gesamte Team in den Turbinenhalle, das auch einen Anteil an dem gelungenen Konzertabend hatte.

Line-up:
Michael Schenker (lead vocals, electric guitar)
Robin McAuley (lead vocals)
Graham Bonnet (lead vocals)
Doogie White (lead vocals)
Gary Barden (lead vocals)
Chris Glenn (bass)
Steve Mann (guitars, keyboards)
Ted McKenna (drums)

Text und Bilder: Gernot Mangold

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Turbinenhalle, Oberhausen

UFO, 07.09.2017, Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertbericht

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UFO ist eine Band, die Gernot und mich durch unsere Jugend und auf so mancher Fete begleitet hat, demnach war klar, dass wir auch im SoS über ein Konzert berichten würden, sofern sich die Gelegenheit dazu bieten würde. Und am 07.09. war es, im von uns immer überaus gerne besuchten Musiktheater Piano in Dortmund, soweit.

Besitzerin Jenny Dore durfte sich am Abend zuvor schon über ein ausverkauftes Haus bei Mothers Finest freuen, auch bei der legendären britischen Truppe um Phil Mogg war die Hütte wieder rappelvoll. Ich hatte die Band schon an gleicher Stelle drei Jahre zuvor gesehen, als sie noch ihre damalige CD „Seven Deadly“ im Gepäck hatte, die mir, wie auch der Vorgänger „The Visitor“, ziemlich gut gefallen hatten.

Die Briten starteten, aus nicht ersichtlichen Gründen, mit 20 Minuten Verspätung und ließen vermutlich deswegen auch mit „Baby Blue“ und „Making Moves“ zwei geplante Stücke unter den Teppich fallen, der vielleicht einzige kleine Kritikpunkt dieses Abends.

Aber als das Quintett mit Phil Moog, Vinnie Moore, Rob de Luca, Paul Raymond und Andy Parker zu „Faith Healer“-Klängen auf die Bühne marschierte und mit dem Opener „We Belong To The Night“ direkt in die Vollen ging, war sofort prächtige Stimmung in der Bude, die auch bis zur letzten Sekunde des Konzerts anhielt.
Nach „Run Boy Run“ vom letzten Studioalbum aus eigener Hand „A Conspiracy Of Stars“ (später gab es mit „Messiah Of Love“ noch einen weiteren Track daraus), und „Ain’t No Baby“ folgten mit „Lights Out“ und „Only You Can Rock Me“ die ersten Highlights aus ihrer großen Zeit (damals ja noch mit Michael Schenker), was natürlich sofort mit frenetischen „U-F-O, U-F-O“- Rufe gefeiert wurde.

Bereits zu dieser Zeit hatte Vinnie Moore mit seinen vielen quirligen E-Gitarrensoli neben dem wieder mit britischem Charme singenden und moderierenden Fronter Phil Mogg die Co-Hauptrolle eingenommen. Andy Parker überzeugte mit einer überaus fetten Drum-Performance, dem agilen Basser de Luca wurden einige Harmoniegesänge gegönnt, während sich Paul Raymond mit Piano- und Orgel- sowie Rhythmus-E-Gitarren und Backgroundvocals-Einsätzen als der variabelste zeigte.

„Burn Your House Down“ (sehr schön knackig) von „Seven Deadly“ und das vom Tempo her abwechslungsreiche „Cherry“ läuteten die heiße Schlussphase des Hauptteils ein. Das teil-balladeske „Love To Love“ mit Piano- und Akustikgitarrenklängen (Moore wechselte auch zur E-Gitarre), das dreckig rockende „Too Hot To Handle“ (mein persönlicher Favorit des Abends) und eines ihrer Paradesongs „Rock Bottom“ (Mitgrölrefrain, saustarke mehrphasige E-Gitarrepassage von Moore) brachten den, auch mit vielen jüngeren Besuchern durchzogenen Saal, endgültig in Rage.

Mit den beiden allseits bekannten und launig performten Hit-Rausschmeißern „Doctor Doctor“ und „Shoot Shoot“ gab es am Ende kein Halten mehr. UFO hatten ihre treue Fan-Gemeinde wieder voll (na ja, wie oben erwähnt, fast voll…) auf ihre Kosten kommen lassen. Ein gelungener Abend im Piano mit Hard Rock der guten alten Schule und Zeit, der viele schöne Erinnerungen wach rief.

Vielen Dank wie immer an Jenny Dore für die unkomplizierte und nette Kooperation.

Line-up:
Phil Mogg (lead vocals)
Vinnie Moore (electric and acoustic guitars)
Rob de Luca (bass, vocals)
Andy Parker (drums)
Paul Raymond (keys, guitar, vocals)

Bilder: Gernot Mangold
Bericht: Daniel Daus

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