These Wicked Rivers zeigen als Vorband von King King, dass ein Support auch ein Gewinn für einen Konzertabend sein kann. Im sehr gut besuchten Musiktheater Piano spielt die Band ein Programm, das insbesondere bei Freunden des Southern Rock Freude aufkommen ließ. Das Quintett aus Derby nutzt mit seinem überzeugenden Auftritt die Gunst der Stunde, im knapp 40 minütigen Set Werbung in eigener Sache zu machen.
Line-up These Wicked Rivers: John Hartwell (Lead Vocals and Rhythm Guitar) Arran Day (Lead Guitar and Backing Vocals) Jon Hallam (Bass) Dan Southall (Drums) Ric Wilson (Keyboards)
Um kurz nach 21:00 Uhr betreten die Schotten dann die Bühne im gut gestimmten Piano und lassen es über 100 Minuten krachen. Sie haben zwar seit dem 2020er Werk “Maverik” keine neue Scheibe rausgebracht, aber im Vergleich zum Vorjahr einige Songs ausgetauscht. Sie bringen mit „Cried Out For Love“ ein Stück, das erst vor kurzem als Single veröffentlicht wurde und schon einmal Appetit auf das im Herbst geplante neue Album macht.
Alan Nimmo wie gewohnt mit Schottenrock auftretend zeigt eine starke Bühnenpräsenz, gewährt seinem Bruder Stevie aber bei einigen Tracks die Bühne, um sich mit starken Soli und auch kraftvollen Gesangsparts in den Vordergrund zu spielen.
Auch Jonny Dyke kann mit einigen Soli an der Hammondorgel und den Keyboards sein Können zeigen und Bassist Zander Greenshields sowie Drummer Andrew Scott legen mit ihrer Rhythmusarbeit das Fundament des gut ausgesteuerten transparenten Sounds.
Line-up King King: Alan Nimmo (lead vocals, guitars) Stevie Nimmo (guitars, vocals) Zander Greenshields (bass) Jonny Dyke (keyboards) Jon Lodge (drums)
Nach drei Studiowerken hat Vanja Sky zur laufenden „Reborn“-Tour das Live-Album “Access All Areas: Live” herausgebracht , was sie an dem Abend mit kleinen Veränderungen komplett durchspielt. Dafür, dass sie das erste Mal (abgesehen von einem Auftritt bei Rufs Bluescaravan) im Piano auftritt, ist der Saal ansehnlich gefüllt und schnell sorgt sie dafür, dass Stimmung in die Bude kommt.
Das liegt nicht nur an ihrer charmanten Art (während “To Love Somebody” begibt sie sich, während die Zuschauer den Refrain in Dauerschleife singen, mit einem Eimerchen in den Saal und verteilt einige kleine Präsente), sondern auch an der Qualität der Musik. Dabei ist insbesondere Guenther Haas zu nennen, der schon für einige Hochkaräter Gitarre spielte, der nicht wenige der Besucher mit seinem variablen Gitarren Spiel faszinierte.
Stark ist das eingeschobene Medley in “Crossroads Of Life”, wo Sky ihrer Band für einige Minuten die Bühne überlässt und ein Bogen von Metallica bis zu ZZ Top gespannt wird, um mit Sky zusammen wieder in den eigentlichen Song abzubiegen. Der gut abgestimmte transparente Sound wird getragen von der Rhythmussektion um Drummer Sebastian Harder und Bassist Joshua Hoffmann, auf den Sky und Haas wechselweise Akzente mit ihren Soli setzen.
Nach einem schon starken ersten Set gelingt es Sky mit ihrer Band im zweiten Part noch einen drauf zu setzten um obligatorisch mit dem Gallagher-Hit “Shadow Play” ein bejubeltes Konzert abzuschließen. Laute Zuhabeforderungen holen die Band schnell wieder auf die Bühne und mit einer rasanten Version des Cheap Trick- Klassikers “I Wan´t You To Want Me” und “Louie, Louie” verabschiedet sich eine, ob der Stimmung sichtlich gerührte Sky von den Besuchern, um nur wenige Minuten später samt gesamter Band für ein Meet and Greet zur Verfügung zu stehen, wo sich nicht wenige der Fans die Live-CD als Andenken für den Abend zeichnen ließen.
Mit einem neuen Album im Gepäck fegt Thorbjørn Risager mit seinem Black Tornado regelrecht durch das bestens gefüllte Musiktheater Piano. Die neuen Songs (er spielt fast das gesamte Album „House Of Sticks“) kommen bei den von Beginn an mitgehenden Fans bestens an, wobei er in den Ansagen seinen Gitarristen mehrfach für sein Songwriting bei einigen der Stücke hervorhebt.
Das Piano gibt mit einer gut beleuchteten Bühne und einem transparenten Sound den Rahmen für einen gelungenen Konzertabend mit einer gewohnt spielfreudigen Band und einem enthusiastisch mitgehenden Publikum.
Ein bestens aufgelegter Risager nimmt mit seinen humorvollen, oft auf deutsch angesagten Stücken die Fans von Beginn an mit, präsentiert sich gewohnt stimmgewaltig und wechselt sich an der Leadguitar mit Joachim Svensmark ab. Besonders hervorzuheben ist, dass er ihm große Spielräume gibt, sich auszutoben. Dies gilt aber auch für die restlichen Bandmitglieder, die sich mehrfach in den Vordergrund spielen können, während Risager das Treiben aus der hinteren Reihe genussvoll verfolgt.
Ein besonderer Moment ist, als Joachim Svensmark die Gitarre in einem Intro mit einem Geigenbogen bespielt und dabei einen Sound erzeugt, der den Putz sprichwörtlich aus den Wänden rieseln lässt.
Die beiden Bläser Hans Nybo und Peter W. Kehl setzen nicht nur gekonnt voluminöse Akzente in die Songs, sondern sorgen mit Tanzeinlagen und Percussion Sequenzen für Stimmung im Musiktheater.
Keyboarder Emil Balsgaart glänzt in einigen starken Soli oder in der Begleitung balladesker Songs.
Grundlage für den druckvollen Sound ist die Rhythmussektion um Bassist Soren Bojgaard, der einige Male über einen Synth Basslinien beisteuert und Drummer Martin Seidelin, der auf die Ferne mit seinem oft schelmischen Lächeln und stoischen Ruhe mit seinem roten Hut ein bisschen an Terence Hill erinnert, die Drums dabei aber je nach Notwendigkeit wie ein Berserker bearbeitet.
In dem knapp zweistündigen Konzert in zwei Sets ist es Thorbjørn Risager mit seiner Band gelungen, das Musiktheater Piano in einen scheißtreibenden Rockschuppen zu verwandeln, den, wenn man die Gesichter der Fans, auch am umlagerten Merchandising.Stand nach der Show, sieht, alle bestens gelaunt verlassen. Auf das der Tornado auch im nächsten Jahr wieder in das Piano hineinfegt.
Line-up: Thorbjørn Risager (lead vocals, electric guitar) Joachim Svensmark (electric guitars, percussion, vocals) Emil Balsgaard (keys) Søren Bøjgaard (bass, synthie) Martin Seidelin (drums, percussion, vocals) Hans Nybo (saxophone, percussion, vocals) Peter W Kehl (trumpet, percussion, vocals)
Nach Kontaktaufnahme mit Jill Kremer von a.s.s.concerts in Hamburg war das Interview mit Andy Powell schnell und problemlos organisiert. Wie immer war die Zusammenarbeit mit Jenny Dore vom PIANO perfekt. Nach unserer Begegnung begaben sich ein äußerst freundlicher Andy Powell, Gernot Mangold und Andre Wittebroek backstage, für das Interview mit Andy Powell.
Interview: – Wishbone Ash wurde 1969 gegründet und existiert noch immer, wobei sie volle Säle füllen. Gibt es dafür einen bestimmten Grund, wie macht ihr das? Andy Powell:Das liegt daran, dass wir doch einen einzigartigen Sound mit unseren Doppelgitarren haben. Wir sind auch eine echte Live-Band und haben immer einen guten Kontakt zu den Fans, die für uns am wichtigsten sind. Ohne Fans würden wir nicht existieren. Unser Herz steckt in unserer Musik, und daher entsteht immer eine hervorragende Chemie zwischen Band und Fans. Die Resonanz bei Auftritten ist stets großartig, wir genießen das ungemein, und dafür machen wir es. – In den 55 Jahren gab es natürlich Besetzungswechsel, und du bist das einzige Originalmitglied. Ist es schwierig, adäquate Ersatzleute zu finden, und wie findest du sie? Andy Powell: Auf Tour trifft man viele Musiker und sieht Leute, die definitiv für die Band geeignet wären. So habe ich zum Beispiel Ben Granfelt entdeckt, einen wahnsinnig guten Gitarristen, der wirklich alles spielen kann und einmal mit den Leningrad Cowboys für uns eröffnete. Er hat vier Jahre bei uns gespielt. Ich mag keine Auditions; meistens melden sich die Leute bei uns, ob sie einmal mitspielen dürfen, wenn es einen Platz gibt. Aber wir haben schon seit geraumer Zeit eine feste Band. Bassist Bob Skeat ist bereits seit 1998 dabei und Gitarrist Mark Abrahams auch schon seit Jahren. – Du bist bekannt für deine Gitarre, die Flying V. Du spielst sie von Anfang an. Gibt es dafür einen besonderen Grund? Andy Powell:: Es begann so: Ich war in einem Gitarrenladen und sah Flying Vs. Ich nahm eine von der Wand, schloss sie an, und sie klang fantastisch – seitdem bin ich dabei geblieben. Die Gibson Firebird ist meine Gitarre. Das gesamte Argus-Album habe ich damit eingespielt, und dieses Album ist auch unser erfolgreichstes und wurde zum Best British Album Of The Year gewählt. Mit dieser Gitarre hatte ich nie Probleme, warum also ändern? Sie hat einen charakteristischen Klang, der zu Wishbone Ash gehört, und Argus ist das beste Beispiel dafür. Sie ist auch so etwas wie ein Symbol für Wishbone Ash. Sie war außerdem ein Vorbild für andere Gitarristen, wie zum Beispiel Michael Schenker. – Albert King war ebenfalls für seine Flying V bekannt. Ein Vorbild für dich? Andy Powell: Natürlich, ich bin ein großer Fan von ihm. Von Peter Green auch, und von Richard Thompson. Außerdem natürlich Stevie Ray Vaughan. Ein fantastisches Album ist In Session von diesen beiden. B.B. King, Sonny Landreth mit seinem Slidespiel und eigentlich alle klassischen Bluesmusiker – besonders wenn man jung ist und anfängt zu spielen, wird man von solchen Vorbildern beeinflusst. Wenn man dann seinen eigenen Stil entwickelt, hat man einen eigenen Sound und unterscheidet sich vom Rest. Ein Ton und man weiß, es ist B.B. King. Großartig! – Das Markenzeichen von Wishbone Ash ist der doppelte Gitarrensound. Immer in derselben Besetzung gespielt – keine Orgel, keine Bläser, keine Backgroundsängerinnen. Man sieht zum Beispiel, dass Joe Bonamassa oder Danny Bryant das später machen, ihr aber nicht. Ihr wart doch auch ein Vorbild für andere Bands mit diesen zwei Leadgitarren. Andy Powell: Dafür gibt es eine einfache Erklärung. Ich habe in der Band Dekois begonnen, die ebenfalls zwei Leadgitarren hatte. Und damals war es zu teuer, eine Orgel mitzuschleppen, ebenso Bläser. Wir versuchten, das Fehlen einer Orgel durch einen Gitarrensound zu kompensieren. In jener Zeit hörte ich viel Soul, wie Sam and Dave, Otis Redding, Motown – in dieser Musik stecken viele coole Riffs, die ich dann verwendete, zum Beispiel in „Blind Eye“. Ich würde unsere Musik als bluesigen, kraftvollen, melodischen Rock beschreiben, mit etwas Psychedelic und Jazz, meist in längeren Songs umgesetzt. Die Texte, die ich schreibe, handeln von allem Möglichen, vom Leben, und sind manchmal etwas philosophisch und offen. Keine Liebeslieder mit Texten wie: „Ich bleibe dir treu mit deinen so blauen Augen“ usw. Ich bin ein Beobachter und sehr an Geschichte interessiert, etwa dem Zweiten Weltkrieg oder dem Amerikanischen Bürgerkrieg. Ich reise gerne, und meine Erfahrungen sowie das Philosophische, die Hintergründe, fließen oft in meine Texte ein. Wie du sagst, haben wir ganz sicher andere Bands beeinflusst. Lynyrd Skynyrd sahen uns in Südamerika und waren sehr beeindruckt. Ihr Klassiker „Freebird“ ist eng verwandt mit unserem Song „Phoenix“. Thin Lizzys „The Boys Are Back In Town“ und Steely Dans „Reelin’ In The Years“ sind ebenfalls mit einem unserer Songs verwandt. Iron Maiden sah uns auch als Vorbild. Thin Lizzy sah uns bei einem Auftritt in Irland, und Phil Lynott sagte zu uns: „Wir brauchen diesen Sound auch!“ Darauf sind wir sehr stolz. – Was hältst du von der aktuellen Musikszene? Es ändert sich viel. Andy Powell: Trotzdem großartig. Durch die modernen Medien hat man jetzt Zugang zu viel mehr Musik. Es ist ein riesiger Markt geworden. Veränderungen gab es schon immer: als die elektrische Gitarre kam, der Aufstieg der House-Musik, R&B. Als Band muss man heutzutage von Live-Auftritten und dem dazugehörigen Merchandise leben. Zum Glück sind wir eine echte Live-Band, haben viele Auftritte, und dann läuft es. Deshalb sind Vertrauen und eine gute Beziehung zum Publikum sehr wichtig. Wie hier im PIANO – wir kommen seit Jahren jedes Jahr im Januar oder Februar hierher, immer ausverkauft. Wir geben immer alles; die Leute wissen, was sie erwarten können: eine Band, die Vollgas gibt und Spaß hat, und das überträgt sich aufs Publikum. Eine perfekte Symbiose! – War es in eurer Anfangszeit schwierig, an einen Plattenvertrag zu kommen, wo es doch so viele aufstrebende Bands gab? Andy Powell: : Da gehört oft eine Portion Glück dazu, eine Art Sprungbrett. Bei uns passierte Folgendes: Wir hatten einen Auftritt mit Deep Purple. Ritchie Blackmore spielte sich gerade ein, und ich stand hinter ihm und spielte mich auch auf meiner eigenen Ausrüstung ein. Er spielte etwas, und ich spielte mit, ohne dass er wusste, dass ich da war. Wir fingen an zu jammen. Ritchie war beeindruckt und fragte, ob wir einen Plattenvertrag hätten. Den hatten wir nicht. Daraufhin sagte er, er kenne jemanden bei MCA International Records in Los Angeles, und so bekamen wir dort einen erstklassigen Deal. Das war für das Marketing großartig, denn da wir in Amerika unter Vertrag waren, konnten wir weltweit promotet werden und überall auftreten. Die meisten britischen Bands hatten einen Vertrag in Europa, und das verlief viel zäher. Leider hat unser damaliger Manager die Rechte an unserer Musik an MCA verkauft, und wir verdienen heute fast nichts mehr daran. – Machst du neben Wishbone Ash noch andere Dinge? Andy Powell: Vor Kurzem noch mit einer Band aus der Bretagne, die keltische Musik macht. Wir haben in der Die Kantine in Köln eine DVD und CD aufgenommen, mit akustischer Musik, Geige, Mandoline, Gitarre – etwas ganz anderes. – Ich las, dass eine Box mit 11 CDs herauskommt, samt einem 72-seitigen Buch. Alles Aufnahmen von der BBC. Stimmt das? Andy Powell: Ja, sicher. Alle Aufnahmen sind perfekt bearbeitet und die Qualität ist hervorragend. Es werden nur 1500 Exemplare auf den Markt kommen, und sie kosten, glaube ich, 1500 Pfund. Ein Muss für den Liebhaber und Sammler. – Letzte Frage, denn du musst zum Soundcheck – sie haben schon angefangen. Diese Tour heißt „The Wish List Tour“. Fans konnten Songs einschicken, die sie gerne hören wollten. Gab es da Reaktionen? Andy Powell: : Auf jeden Fall, wir spielen also nicht immer dieselben Songs. Wir haben so viele Alben gemacht, es gibt eine riesige Auswahl, aber einige Klassiker wollen die Leute natürlich immer hören. – Dürfen wir dir ganz herzlich für dieses sehr angenehme Gespräch danken. Andy Powell: Gerne, und wenn das Interview fertig ist, schick es mir bitte zu. Und danke für den JB-Wein!! – Mach ich, ich lass dich wissen, wann es veröffentlicht wird.
Fragen: André Wittebroek (Blues Magazine) Fotos: Gernot Mangold (Sounds Of South)
Konzertnachlese: Im ausverkauften Musiktheater Piano überrascht Wisbone Ash auf ihrer „The Wish List“ Tour mit einer Setlist, die auch abseits der Top-Hits einige Songs beinhaltet, die fast in Vergessenheit geraten sind.
Mit dem Instrumental „Real Guitars Have Wings“ zelebrieren Andy Powell und Mark Abrahams direkt den Gedanken der Twin Guitars. Über „Outward Bound“, „(In All Of My Dreams) You Rescue Me“ und „Runaway“ geht es zu den Klassikern „The King Will Come“ und „Throw Down The Sword“, die in einer seltenen Härte gespielt werden, ohne dabei ihre bekannte melodische Struktur zu verlieren und sorgen sofort für eine begeisternde Stimmung.
Nach einem starken Intermezzo von „In The Skin“ und „In Crisis“ folgt einer der Höhepunkte des Abends. In einer 11-minütigen Version von „F.U.B.B.“, in der Andy Powell, den entfesselnd aufspielenden Mark Abrahams sprichwörtlich von der Leine lässt, sodass sich der Song zu einem regelrechten Gitarrengewitter entwickelt, steuern Bob Skeat am Bass und Mike Truscott an den Drums einen stampfenden Rhythmus bei.
Nach „Jailbait“ und dem live nicht so oft gespielten „Standing In The Rain“ beendet die Band mit „Blowing Free“ zunächst das Set, um noch drei Zugaben nachzulegen, die man nicht unbedingt auf der Liste hat. „Way Of The World“, Living Proof“ und „Peace“ runden einen ganz starken Gig von Wishbone Ash ab.
Im Vergleich zu den letzten Jahren wurde noch mehr Augenmerk auf jammende Phasen gelegt, in denen sich Powell und Abrahams gegenseitig zu Höchstleistungen anstacheln. Es ist erstaunlich, wie erfrischend die Musiker, insbesondere Andy Powell und Bob Skeat aufspielen, da Powell noch Anfang des Monats, wegen eines Infekts, einige Konzerte absagen musste.
Line-up: Andy Powell – guitar, vocals Bob Skeat – bass,vocals Mark Abrahams – guitar Mike Truscott – drums
Ein an einem Sonntag Abend anständig gefülltes Musiktheater Piano bildet einen Rahmen für einen ganz besonderen Konzertabend. Im gedämmten Licht betritt die Band unter dem Applaus der Fans die Bühne und als das Frontlicht angeht, sieht man eine nahezu rundum erneuerte Band. Danny Bryant scheint nach gesundheitlichen Problemen in den letzten Jahren die Kurve gekriegt zu haben und wirkt agil wie schon lange nicht mehr.
Was er in etwa 100 Minuten mit seiner Bigband präsentiert ist ein fettes Brett und zeigt die spielerische Vielfalt Bryants und seiner Mitstreiter. Neben rockigen Bluesnummern streift er mit „Prisoner Of The Blues“ den Southern Rock, wobei er das Publikum mit seinem zweiten Gitarristen Marc Rahner mit stilistisch entsprechenden Soli begeistert.
In einem instrumentalen mehrminütigen verträumten Intermezzo könnte man glauben, man wäre bei Pink Floyd gelandet, woran Keyboarder Jamie Pipe einen gewaltigen Anteil hat. Er unterlegt die Songs entweder mit progressiven Klangteppichen oder würzt diese mit zuweilen rasanten Soli. Drummer Alexander Hinz und Bassist Artjom Feldtser sorgen gut dosiert für den entsprechenden druckvollen Rhythmus bei den meisten Songs, die durch die dreiköpfige Bläsersektion eine besondere Note bekommen.
Emotionaler Höhepunkt ist das zunächst balladeske „Painkiller“, am Anfang geprägt durch das melodische Keyboardspiel von Pipe und die akustische Gitarre Rahners sowie Bryants ausdrucksstarke Stimme. Während eines Keyboardsolos wechselt Rahner die Gitarre, Hinz drischt plötzlich auf die Drums ein, sodass die Fans regelrecht aus den Träümen gerissen werden und es folgt ein fast episches Gitarrensolo von Bryant, zu dem Rahner twinmäßig seinen Teil beisteuert. Ganz großes Kino im Musiktheater Piano!
Nur wenige Minuten nach dem letzten Song findet sich Bryant mit seiner Band am Merchandising-Stand ein und es ist ihm anzusehen, dass er auch diese Zugabe nach dem Konzert genießt. Von Danny Bryant ist in dieser bestechendden Form in den nächsten Jahren noch einiges zu erwarten.
Line-up:
Danny Bryant (lead vocals, electric guitar)
Marc Rahner (electric & acoustic guitar)
Ardjom Feldster (bass)
Alexander Hinz (drums)
Jamie Pipe (keys, vocals)
Niko Halfmann (saxophone)
Jacob Karg (trumpet)
Uli Binetsch (Posaune)
Text und Bilder Gernot Mangold
Ana Popovic sorgt mit ihrer Band für ein ausverkauftes Musiktheater Piano und einem starken Auftritt für beste Stimmung. Sie lässt mit ihren Musikern Blues, Jazz und Funk miteinander verschmelzen und gibt allen Bandmitgliedern einen großen Freiraum, sich mit Soloparts in den Vordergrund zu spielen, wofür es vielfach Szenenapplaus gibt.
Die Rhythmussektion um Bassist Cory Burns und Drummer Jerry Kelly sorgt für eine groovige Grundlage der Sounds und unterstützt mit starken Backgroundgesang. Die Italofraktion um Keyboarder Michele Papadia und die beiden Bläser Claudio Giavagnola und Davide Ghidoni treibt Popovic zuweilen regelrecht an, als sie sich mit ihr die Noten hin- und herschmissen.
Die stimmlich bestens aufgelegte Serbin, die in vielen Gitarrensoli ihre Qualität zeigt, beendet mit einem Slowdance ein furioses Konzert und bedankt sich sichtlich gerührt von den Fans, die animiert von der Musik, eine tolle Atmosphäre ins Musiktheater gebracht haben.
Line-up:
Ana Popovic (lead vocals, electric guitar)
Cory Burns (bass, vocals)
Jerry Kelley (drums)
Michele Papadia (keys, vocals)
Claudio Giovagnoli (saxophone)
Davide Ghidoni (trumpet)
Robert Jon & The Wreck spielten im sehr gut gefüllten Musiktheater Piano, getrieben vom stark mitgehenden Publikum, ein begeisterndes Konzert, kurz bevor es weiter ins UK ging. Die Herbst-Europa-Tour ist mittlerweile vorbei und für die Band ist, zumindest in Europa, das erfolgreichste Jahr beendet. Ob auf Festivals oder in Clubs, die Kalifornier sind in der Gunst der Southern-Gemeinde mittlerweile weit oben angekommen und fürs Frühjahr ist die nächste Reiser durch Europa geplant. Wenn man die Entwicklung der Zuschauerzahlen, mit einigen ausverkauften Shows und vielen sehr gut besuchten Gigs sieht, stehen die Kalifornier vor dem nächsten Schritt, der auch in größere Locations führen könnte.
Line-up:
Robert Jon Burrison – lead vocals, guitar
Hanry James Schneekluth– guitar, vocals
Warren Murrel – bass
Andrew Espantman – drums, vocals
Jake Abernathie – keyboards
Seit 1970 gibt es die Band Epitaph mit einigen Unterbrechungen und Umbesetzungen. 54 Jahre später sind von der Urbesetzung noch Cliff Jackson und Bernd Kolbe dabei und Bernd Glass stieg auch schon 1977 bei Epitaph ein, sodass man von einer der ältesten deutschen Rockbands sprechen kann.
Die Setlist zieht die Spanne aus der ersten Phase der Band bis in die Gegenwart und Bernd Kolbe sowie Cliff Jackson haben die eine oder andere Anekdote zur Entstehung der Songs und der Bandgeschichte parat, die mit viel Humor preisgegeben werden, was schnell eine gute Chemie zwischen Band und den Fans fördert.
In knapp 120 Minuten zeigen Epitaph, dass sie eine Live-Band der Extraklasse sind. Harte Riffs wechseln mit gefühlvollen Gitarrenpassagen und oft wird das Stilmittel der so genannten Twin Guitars gezeigt, dass eine Nähe zu Wishbone Ash erkennbar ist. Stark sind auch die Harmoniegesänge von Jackson und Kolbe, die dem sehr abwechslungsreichen Sound eine besondere Note geben.
Interessant ist, dass es gewissermaßen drei Fronter gibt. Bassist Bernd Kolbe ist meist für den Lead-Gesang zuständig und so im Mittelpunkt des Geschehens, aber auch Cliff Jackson und Heinz Glass treten oft an den vorderen Rand der Bühne, um zum Teil rasante Gitarren-Soli zu spielen, für die sie mehrfach Szenenapplaus vom begeistert mitgehenden Publikum erhalten. Bei manchen Songs verschmelzen die drei fast, indem sie im Halbkreis direkt nebeneinander stehen. Es erinnert mich an den Phasen, als Neil Young mit den Gitarristen von Crazy Horse sich zu einem Kreis zusammenfinden und in ihrer Musik zu entschwinden scheinen.
Einen großen Anteil an einem starken Auftritt hat auch das jüngste Bandmitglied, Carsten Steinkämper an den Drums, der je nach Bedarf den stampfenden Rhythmus einer Dampflokomotive vorgibt oder sich in ruhigeren Stücken auch angenehm zurückhält.
Mit den beiden Tracks „Lost In America“ und „Windy City“ erinnert die Band an die Phase, als sie in Amerika lebte und den 2016 geschriebenen Song „Nightmare“ widmeten sie passend dem neu gewählten US Präsidenten. Ein Highlight eines durchweg starken Auftritts ist das Hendrix-Cover „Villanove Junction“, das Heinz Glass mit einem minutenlangen Solo regelrecht zelebriert. Mit „Don´t Let The Grey Hair Fool You“ drückt die Band gewissermaßen aus, dass sie trotz der grauen Haare weitermachen, was sich auch durch das neue Songmaterial widerspiegelt, in dem Epitaph den klassischen härteren Rock weiterlebt.
Zu den Klängen von Hans Albers Reeperbahn-Song betritt die Hamburg Blues Band die Bühne mit dem Ton eines Nebelhorns eines Schiffs. Die Band nimmt von da an die Fans auf eine rasante Fahrt mit knackigen Rock- und Blues- Songs. Gert Langes prägnante Stimme bringt den Blues in die Stücke und im zweiten Teil des Konzerts stößt der mittlerweile 84-jährige Chris Farlowe dazu und zeigt, dass er stimmlich noch voll auf der Höhe und dazu noch ein humorvoller Entertainer ist.
Krissy Matthews fegt zuweilen wie ein Irrwisch über die Saiten und setzt mit seinen gold-glitzernden Schuhen für einen schmunzelnden Seitenhieb von Farlowe. Reggie Worthey am Bass und Eddie Filip an den Drums sorgen wie gewohnt für eine fette Rhythmusarbeit. Nach etwa 100 Minuten beendet das Nebelhorn die zuweilen emotionale musikalische Reise der Hamburg Blues Band an diesem Abend.
Neben den eigenen Songs wie „Stony Times“ oder „Try Me Again“ kann Matthews mit „Hairdrying Drummer Man“ einen eigenen Track beisteuern und auch Farlowe bringt mit „I´ll Sing The Blues For You“ und „Shaky Grounds“ eigene Stücke. Stark ist auch, wie die Band, neben einigen eingestreuten Coversongs, den Small Faces-Hit „All Or Nothing“ gewissermaßen wiederbelebt.
Die Fans, die an dem Abend im Piano waren, werden ihr Kommen nicht bereut haben, wer weiß, wie oft man Chris Farlowe noch als Gastmusiker begrüßen darf.
Line-up: Gert Lange (lead vocals, electric guitar) Krissey Matthews (lead guitar, vocals) Reggie Worthey (bass, vocals) Eddie Filip (drums) Special guest: Chris Farlowe (lead vocals)
Im zumindest ansehnlich gefüllten Musiktheater Piano eröffnen The Cold Stares die Spätsommer- und Herbstkonzerte in Lütgendortmund. Im Vergleich zum letzten Auftritt wird damit die Besucherzahl mehr als verdoppelt und auch die Band hat sich verändert. Aus dem Powerduo ist jetzt ein Powertrio geworden, was den Songs noch einmal ein größeres Volumen verleiht.
Im Gepäck haben die Amerikaner das in wenigen Tagen herauskommende tolle Album „The Southern“ (Review folgt zeitnah), das sie mit vier Songs auf der Setlist auch promoteten und den Fans vorab schon einmal auf der Tour anbieten können. Was die Drei dann zeigen, ist beachtlich. Im Vordergrund steht Chris Tapp mit seiner markanten und ausdrucksstarken Stimme, der durch den Bassisten noch mehr Möglichkeiten im Gitarrenspiel hinzugewonnen hat.
Dabei spielt er seine Soli auf den Punkt, von knallhart bis hin zu gefühlvoll, wobei die ruhigen Passagen an dem Abend eher die Ausnahme bildeten. Getrieben von der Rhythmussektion Bryce Klueh am Bass und Brian Mullins an den Drums fegt die Band eher mit knallharten Rock mit einigen Blues- und Southern-Einflüssen durchs Piano und sorgt für beste Stimmung im Laden.
Da ist es klar, dass es sich die drei Musiker nicht nehmen lassen sich, schon wenige Minuten nach der Show, am Merchandising-Stand einzufinden, um von den Fans gekaufte Alben mit ihrer Unterschrift zu veredeln und für Smalltalk und Erinnerungsfotos zur Verfügung zu stehen.
So endet ein toller Konzertabend, an dem The Cold Stares Werbung in eigener Sache gemacht haben und bei der Stimmung unter den Fans mit Sicherheit gerne wieder ins Piano zurückkehren.
Line-up: Chris Tapp – vocals, guitar Brian Mullins – drums Bryce Klueh – bass, keyboards
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