Ben Granfelt – 22.09.2023 – Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertbericht

Zu seinem 60. Geburtstag im Sommer brachte Ben Granfelt sein aktuelles Album „Gratitude“ auf den Markt und im Rahmen der Tour spielt er erstmals im Dortmunder Musiktheater Piano. Leider ist der Saal mit knapp unter 100 Besuchern nur überschaubar gefüllt, was der Stimmung allerdings keinen Abbruch tat.

Das neue Album „Gratitude“ steht mit der Songauswahl auch im Mittelpunkt und mit „Techno Blues“, JB Reggae“, „I Got The Blues From You“, „Life Goes On“ und „Remember, Never Forget“ präsentiert er direkt zu Beginn nur neue Songs, die zeigen, dass Granfelt ein exzellenter Gitarrist ist.

Die Stücke des Albums hat er allen seinen musikalischen Vorbildern wie Jeff Beck, Robin Trower und Gary Moore gewidmet und er beweist eindrucksvoll, dass er ihnen stilistisch das Wasser reichen kann. Nicht nur die musikalische Qualität Granfelts begeistert die Zuschauer, auch die sympatische, positive und humorvolle Art des Finnen kommt gut an, der manches zur Entstehung einiger Songs erzählt. Nicht ohne Stolz berichtet er davon, dass er bei einer großen englischen Band, Wishbone Ash, spielen durfte, was für ihn wie ein Traum war. Was liegt da näher, als aus der Ära zwei Stücke zu spielen, die aus seiner Hand stammen.

Im melodiösen „Faith, Hope & Love“ ersetzt Keyboarder Miika Aukio die für Wishbone Ash prägende zweite Lead Gitarre mit seinen Keyboards und beim „Almighty Blues“ im zweiten Set lässt Granfelt seine Gitarre krachen. Mit „Wayward Child“ beendet er den ersten Teil des Konzertes nach etwa 50 Minuten, um nach einer kurzen Pause mit „Desire, The Sirens Call“ das Konzert mit einem Stück von „Gratitude“ fortzusetzen.

Nach „Hey Stranger“, dem rockigen „Check Up From The Neck Up“ und „My Soul To You“ mit einem tollen Gitarrenintro, das an die alten Dire Straits erinnerte, wird noch einmal tief durchgeatmet und Granfelt spielt mit „Breathe“ einen Pink Floyd-Klassiker, wo ihm zu Gute kommt, dass er diesmal einen Keyboarder dabei hat.

Der schon angesprochene „Almighty Blues“ läutet dann das Finale des Konzerts ein, dem das hymnische „Going Home“ als letzter Song des Sets folgt. Der tosende Applaus zum Ende des Stücks zeigt, dass die Fans noch keine Lust haben nach Hause zu gehen und der, wie er im Laufe des Konzertes sagte, der beste finnische Gitarrist im Piano kommt mit seiner Band noch einmal auf die Bühne um den Gig passend mit Jeff Becks „Cause We Ended As Lovers“ zu beenden.

Hier sei auch noch die Rhythmusfraktion mit Masa Maijanen am Bass und Jari Salminen an den Drums positiv hervorzuheben. Je nach Song passten sie ihre Spielweise an und hielten sich in ruhigen Passagen gefühlvoll zurück, um es dafür in den rockigen Stücken krachen zu lassen. An diesem Abend wird Granfelt, passend zum letzten Song, nicht nur Liebhaber seiner Musik dazugewonnen haben. Der Finne begab sich dann direkt zum Smalltalk an den Merchandisingstand und ließ auch in Sachen Fannähe  nichts anbrennen.

Line-up:
Ben Granfelt (lead vocals, electric guitar)
Masa Maijanen (bass)
Jari Salminen (drums)
Miika Aukio (keyboards)

Text und Bilder: Gernot Mangold

Ben Granfelt
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