Brent Cobb & The Fixin’s – Ain’t Rocked In A While – CD-Review

Brent Cobb ist aufgefallen, dass er schon etwas länger nicht mehr als der typische (Southern) Rockmusiker wahrgenommen wird. Mir, der sich noch an seine grandiosen Alben „No Place Left To Be“ und „Providence Canyon“ gut erinnern kann und den Protagonisten aus dem Staate Georgia schonmal in einem kleinen Club in Köln live ungezwungen beiwohnen durfte, ist das in den letzten Jahren, besonders auf seinen letzten Werken, ebenfalls nicht verborgen geblieben.

Brent dazu: „Ich habe manchmal das Gefühl, dass es eine Kluft gibt, wenn die Leute zu unseren Shows kommen. Sie sehen mich vielleicht nur als Singer-Songwriter, der sich hinsetzt und ihnen eine nette kleine Geschichte aus dem Süden erzählt. Und dann singe ich ihnen ein Lied. Aber unsere Live-Shows rocken ziemlich. Manchmal sind die Leute davon überrascht. Ich möchte, dass die Leute ein Album haben, an dem sie sich orientieren können.“

Diese Selbstreflexion wird dann auch im Titel der neuen Scheibe und im Titeltrack an sich „Ain’t Rocked In A While“ deutlich proklamiert, wo der immer etwas introvertiert wirkende Musiker besonders im Schlussteil des wild rockenden Stücks auch vokal völlig aus sich herauszugehen scheint.

Und in der Tat überwiegt dann bei den meisten Songs im weiteren Verlauf, die mit seiner neuen Begleitband The Fixin’s, bestehend aus Ben Clark (Schlagzeug), Matt McDaniel (Gitarren) und Josh Williams (Bass), eingespielt wurden, der rockige Unterton.

„Ain’t Rocked In A While“ wurde von Cobb und Oran Thornton produziert und live im The Black Palace in Springfield, Missouri, aufgenommen.

„Beyond Measure“, das es gleich zweimal, einmal in einer Piano-Version am Anfang und einmal in der Band-Variante zum Ausklang, gibt, besteht eigentlich nur aus einem Refrain und umrahmt die anderen Songs als Intro und Outro.

Die zwei ruhigeren Lieder „In Our Hands“ und „Til Dawn“ erinnern in ihrer progressiven Art an die von Blackberry Smoke, ansonsten wird im klassischen Southern-Stil zünftig gerockt, Lynytd Skynyrds berühmtes „Gimme Back My Bullets“-Werk lässt grüßen. Da geht das Herz des geneigten Liebhabers dieser Zeit auf!

Am Ende bewahrheite sich auch bei Brent Cobb die alte Weisheit, dass Selbsterkenntnis immer der erste Schritt zur Besserung ist. Das Talent und Potential des Musikers war schon immer unverkennbar, seine Leistungen eigentlich bis dato konstant gut. Mit „“Ain’t Rocked In A While“ geht es, wie es sich schon auf dem Vorgänger „Southern Star“ andeutete, in jedem Fall weiter in der richtigen Spur!

Ob das nichtssagende Cover künstlerischen Wert hat oder nur einfach als scheußlich wahrgenommen wird, liegt wie immer im Auge des Betrachters.

Ol‘ Buddy Records (2025)
Stil: Southern Rock

01. Beyond Measure (Piano)
02. Ain’t Rocked In A While
03. Bad Feelin‘
04. Do It All The Time
05. Even If It’s Broke
06. In Our Hands
07. Powerman
08. Take Yer Meds
09. Til Dawn
10. Beyond Measure (Fixin’s)

Brent Cobb
Brent Cobb bei Facebook
Oktober Promotion

Lynyrd Skynyrd – Support: Julian Sas, Simon McBride – 05.07.2025, KUNST!RASEN, Bonn – Konzertbericht

Lynyrd Skynyrd via open air, da kommen bei mir persönlich, der die Band schon zig mal live erlebt hat, zwei besondere Ereignisse aus der Vergangenheit in den Sinn, einmal das legendäre Rockpalast-Konzert auf der Lorelei und zum anderen das im Hamburger Stadtpark mit anschließender unvergessener zünftiger Feier zusammen mit der Band im dortigen Maritim-Hotel (wann steht man im Leben beim Pinkeln schonmal im Sanitärbereich so einer schicken Herberge zwischen Johnny Van Zant und Gary Rossington…?) Mitte der Neunziger Jahre.

Das war in der Besetzung als Rickey Medlocke und Hughie Thomasson neben Gary Rossington, die das grandiose 3er-Gitarren-Line-up bildeten und  Billy Powell als auch Leon Wilkeson sich auch noch des Lebens erfreuten.

Mittlerweile, viele Jahre später, sind vom einstig charismatischen Ensemble nur noch Johnny Van Zant und Rickey Medlocke verblieben, mit Gary Rossington verstarb vor geraumer Zeit das letzte echte Mitglied der Alben aus der Ronnie Van Zant-Ära, deren Songs mittlerweile ausschließlich präsentiert werden. Ungeachtet dessen geht es nach dem Motto ‚the legacy lives on‘  mit den ‚jüngeren‘ Mitgliedern Peter Keys, Mark Matejka, Damon Johnson, Robbie Harrington, Stacy Michellese und den schon sehr lange involvierten Michael Cartellone und Carol Chase  weiter.

Da man weiß, dass in dieser Band weiterhin Klasse-Musiker am Werk sind, sah ich dem Gig im wunderbar gelegenen KUNST!RASEN in Bonn recht unvoreingenommen entgegen. Das Schöne war, dass wir das Ganze sehr entspannt vom seitlich gelegenen VIP-Bereich aus genießen konnten, der umtriebige Kollege Mangold (sein 5. Gig innerhalb von 7 Tagen – O-Ton: „der Begriff ‚Schlaf‘ wird grenzenlos überbewertet“) musste zwischenzeitlich immer fotografieren gehen.

Supportet wurde die unverwüstliche Southern Rock-Combo zunächst vom niederländischen Blues Rocker Julian Sas, der im Trio in Hendrixscher Manier am Anfang etwas hektisch losrockte, aber dann nach den ersten Tracks zu gewohnter Stärke fand.

Besonders in der Endphase mit den Stücken „Stand Your Ground“, dem wüsten „Sugarcup Boogie“ und dem finalen „The Devil Got My Number“ hatte er das noch nicht ganz vollzählig anwesende Publikum auf seine Seite gezogen und erhielt am Ende den verdienten Applaus für einen engagierten Auftritt.

Line-up Julian Sas:
Julian Sas (lead vocals, electric guitar)
Edwin Van Huik (bass)
Lars Erik van Elzakker (drums)

Meinen persönlichen Mehrwert der Veranstaltung bildete, abgesehen von der tollen Location, der Middle-Act Simon McBride. Der Brite verdeutlichte dem anwesenden Publikum eindrucksvoll, warum die legendäre Rockband Deep Purple ihn als Ersatz für Steve Morse auserkoren hat.

Hatte das Wetter bis dato gehalten, verdunkelten sich bei seinem Auftritt kurzeitig für zwei Tracks die Wolken und ein Sprühregen prasselte hinab, was seiner glänzenden Performance allerdings keinen Abbruch tat.

Als Leader seines eigenen Trios offerierte er mit Nummern wie u. a. „Don’t Dare“, „The Stealer“, „High Stakes“, der schönen Cure-Ballade „Lovesong“, „King Of The Hill“, dem Bryan Adams-Cover „The Kids Wanna Rock“ und dem atmosphärischen „Show Me How To Love“, seine eigene Art mit britischer Prägung, zwischen Free und Gary Moore, zu rocken.

Dabei ließ er, unterstützt von einem starken Rhythmus-Duo, zahlreiche quirlige als auch filigrane und atemberaubende Soli auf der eigens für ihn gebauten PRS-Signature-E-Gitarre ab. Er und seine beiden Begleiter wurde dementsprechend von der KUNST!RASEN-Audienz gefeiert.

Aus meiner Sicht hatten wir da eine Art britische Variante von Joe Bonamassa bestaunen können. Ein Mann, den man sich auch abseits von Deep Purple merken sollte.

Line-up Simon McBride:
Simon McBride (lead vocals, electric guitar)
Dave Marks (bass, backing vocals)
Marty McCloskey (drums)

20:25 Uhr war es dann soweit. Die Mannen um Van Zant und Medlocke betraten unter dem Applaus der mittlerweile knapp 5.000 anwesenden Zuschauer die geräumige Bühne, um nach einem Einspieler zur frühen Bandentstehung auf den großen LED-Leinwänden  mit „Workin‘ For MCA“ loszulegen.

Das ‚Geschäftsmodell‘ Lynyrd Skynyrd versteht es weiter hervorragend, mit visuellen Emotionen im Hintergrund, seine Kundschaft auf US- als auch internationaler Ebene an sich zu binden. Wenn man ehrlich ist, bleiben sie die einzige Band, die immer noch Zuschauer bei uns in größerer Anzahl aktivieren kann, da kann keiner der Acts der damaligen großen Southern Rock-Ära mithalten.

Aber auch aktuelle Bands wie Blackberry Smoke, die Skynyrd in kreativer Hinsicht längst abgehängt haben, stehen, was die Gunst der Leute bei Konzerten angeht, immer noch hinten an.

In der üblichen Setlist gefiel mir das nicht so oft gehörte „Cry For The Bad Man“, das Gary Rossington auch bildlich gewidmete „Tuesday’s Gone“ (mit vielen Bildern des Gitarren-Idols auf den Leinwänden) samt schönem Harp-Pluster-Solo und natürlich „Simple Man“, in dem  immer wieder auch die Deutschland-Flagge zum Zeichen der Verbundenheit zwischen Amis und Deutschen eingeblendet. Hier versteht man es wieder mal blendend, sich die Sympathien seiner potentiellen Klientel weiterhin warm zu halten.

„Call Me The Breeze“ und Skynyrds größter Hit „Sweet Home Alabama“  waren dann die gewohnten Anheizer und Vorboten für das große Finale.

Neu war im gewohnt von einem furiosen E-Gitarrenfinale getragenen „Free Bird“, in dem nochmal alle Verstorbenen visuell gehuldigt wurden, dass die zweite Strophe mit einer Ronnie Van Zant-Einspielung performt wurde (bildlich als auch gesanglich, ähnlich wie man es früher schon einmal mit „Travellin‘ Man“ gemacht hatte), nachdem sich Johnny Van Zant zunächst für den Beginn verantwortlich gezeigt hatte.

Klar war, dass mit dem Paradestück der Band der Gipfel der Emotionen erreicht war und wie üblich der krönende Abschluss gekommen war.  Insgesamt war damit ein unterhaltsamer Abend mit transparentem Sound und stark wirkenden Bildern in einer tollen Location zu Ende gegangen, der die etwas längere Anreise für uns  in jedem Fall wert war.

Line-up Lynyrd Skynyrd:
Johnny Van Zant (lead vocals)
Rickey Medlocke (electric guitar)
Mark “Sparky” Matejka (electric and acoustic guitar)
Damon Johnson (electric guitar)
Peter Keys (kexboards)
Robbie Harrington (bass)
Michael Cartellone (drums)
Carol Chase (backing vocals)
Stacy Michellese (backing vocals)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

Julian Sas
Julian Sas bei Facebook
Simon McBride
Simon McBride bei Facebook
Lynyrd Skynyrd
Lynyrd Skynyrd bei Facebook
ELHartz Promotion GmbH
KUNST!RASEN, Bonn

Bywater Call – 29.06.2025, to hoop, Rheinberg – Konzertbericht

Eine weitere Band aus der Teenage Head Music-Familie neben Robert Jon & The Wreck, die emsig daran arbeitet, ihren Bekanntheitsgrad kontinuierlich zu steigern, ist Bywater Call.

Während sich erstgenannte Kalifornier mehr auf den geradlinigen straighten Southern Rock a la Lynyrd Skynyrd, Allman Brothers & Co. konzentrieren, gehen die Kanadier um  Sängerin Meghan Parnell und Gitarrist Dave Barnes eher den bläser-unterstützten, soulig-jammigen Weg der Marke Marcus King Band oder der Tedeschi Trucks Band.

Wenn mich nicht alles täuscht, war es für das Septett der erste Auftritt in unserem heimischen Rheinberg, und das hiesige to hoop war für eine Premiere und das an einem warmen Sonntagabend, durchaus ansprechend gefüllt.

Im ersten Set mit Songs u. a. wie „For All We Know“, „Way To Go“, „As If“, „Clutter“ und dem einzigen Cover-Stück „The Weight“, war Parnells Stimme etwas ‚dünn‘ ausgesteuert (zumindest in der vorderen Reihe, in der ich mich befand). So war hier auch die countryeske zurückgenommene Ballade „Clutter“ der Höhepunkt, wo Keyboarder John Kervin von den Tasten zum Banjo wechselte.

Nach der Getränkepause nahm der Gig mit einem deutlich transparenteren Sound richtig Fahrt auf. Toll gespielte Fassungen von Tracks wie „Arizona“, „Don’t Do It“, „Josephine“, „Left Behind“, „Holler“, des schönen Titelstücks des 2022-Albums „Remain“ und „Everybody Knows“ mit vielen surrendenn Slide-Soli von Barnes und ordentlich Bläser-Power ließen richtig Stimmung aufkommen.

So war es auch kein Wunder, dass am Ende mit dem lautstark geforderten „Sweet Maria“ dann auch noch die fällige Zugabe zum Tragen kam, wo es sich sogar noch zu einer kurzen Mitsing-Interaktion hochschaukelte.

Insgesamt ein schöner Bywater Call-Gig zum Wochenausklang. Wenn die Truppe weiterhin so fleißig Präsenz zeigt und vielleicht der Wiedererkennungswert der Tracks etwas gesteigert werden kann, gar mal ein kleiner Hit geschrieben werden sollte, steht dem jungen Ensemble durchaus eine gute musikalische Zukunft bevor.

Line-up:
Meghan Parnell (lead vocals, percussion)
Dave Barnes (guitar, bgv)
John Kervin (keys, banjo, bgv)
Mike Meusel (bass, bgv)
Bruce McCarthy (drums)
Stephen Dyte (trumpet, percussion, bgv)
Julian Nalli (saxophone, percussion)

Text: Daniel Daus
Bilder: Gernot Mangold

Bywater Call
Bywater Call bei Facebook
Teenage Head Music
To Hoop

Robert Jon & The Wreck – 24.06.2025 – Kulturrampe, Krefeld – Konzertbericht

Robert Jon lässt es sich nicht nehmen, der Kulturrampe für ein Überraschungskonzert einen Besuch abzustatten. Der Termin für den Gig wurde erst zwei Tage zuvor bekannt gegeben, dennoch hat sich für einen Dienstagabend eine ansehnliche Zahl an Fans eingefunden.

Pünktlich um 20:30 Uhr betritt die Band die Bühne und legt bei tropischen Temperaturen los wie die Feuerwehr. Neben altbekannten Songs streuen sie auch einige neue, bisher noch nicht auf einem Album veröffentlichte Tracks ein, die durch knallharte Riffs von Henry James den Club zum Kochen bringen. Warren Murrel am Bass und Andrew Espantman sorgen für einen krachenden Rhythmus, sodass von Beginn an der so genannte Funke überspringt und auf die Bühne zurückgeschleudert wird, Die Band spielt sich danach fast förmlich in einen Rausch.

Jake Abernathie sorgt an den Keyboards nicht nur für einen vollen Sound, er glänzt auch durch einige zum Teil rasante Soloparts, die ihren Höhepunkt haben, als er sich in einem minutenlangen Jam bei „Cold Night“ mit Henry James duelliert, was bei den Fans für Szenenapplaus sorgt.

Robert Jon selbst genießt den Auftritt der Band sichtlich und schaut vom Bühnenrand oft zu, wie sich seine Mannen austoben, denen er viele Freiräume gibt, sich in den Vordergrund zu spielen. Dabei zeigt er eine beeindruckende Bühnenpräsenz und Interaktion mit den Fans. Stimmlich bestens aufgelegt steuert er dazu auch einige Gitarrensoli bei und sorgt vor „Cold Night“ für einen Gänsehaut Moment.

Er zählt einige Tourshirts der Fans auf, die von sechs verschiedenen Touren sind und berichtet von den Anfängen der Band in Europa, wo auch die Kulturrampe mit ihrer besonderen Atmosphäre eine wichtige Rolle spielt. Er beschreibt sie als einen Ort, an dem sie sich immer sehr willkommen gefühlt haben und dass es jetzt für sie etwas Besonderes ist, den Fans, die sie hier über Jahre begleitet haben, in dieser intimen Location etwas zurück zu geben.

Dass Clubs wie die Kulturrampe für Robert Jon & The Wreck mittlerweile viel zu klein sind, ist den Fans bewusst und so genießen diese diesen besonderen Moment, der sich hoffentlich noch oft wiederholt. Das sich die Band nach dem Konzert unter die Fans gesellt zeigt auf eindrucksvolle Weise die besondere Beziehung, die sich trotz der wachsenden Popularität nicht verändert hat.

Zu guter Letzt muss auch noch einmal die Arbeit des Tontechnikers und  Lichtmischers hervorgehoben werden, der es geschafft hat, einen differenzierten Sound mit entsprechender visueller Unterstützung in die Rampe zu zaubern.

Line-up:
Robert Jon Burrison – lead vocals, guitar
Henry James – lead guitar, vocals
Warren Murrel – bass
Andrew Espantman – drums, vocals
Jake Abernathie – keyboards

Text & Bilder: Gernot Mangold

Robert Jon And The Wreck
Robert Jon And The Wreck bei Facebook
Teenage Head Music
Kulturrampe, Krefeld

The Band Of Heathens – Live At Rockpalast 2009 – CD-/DVD-Review

Die 2005 gegründete aus Austin, Texas, stammende Combo The Band Of Heathens, vordergründig angeführt von Ed Jurdi, Gory Quist und Colin Brooks traten quasi mit ihrem 2008 erschienenen Debütalbum in mein Leben. 2009 sah ich sie zum ersten Male live im Weseler Karo. Es folgten fortan bis zum heutigen Tage recht viele Besuche u. a. in Venlo, Dortmund, Köln, etc.) und CD-Besprechungen.

Das hier als CR/DVD veröffentlichte Live-Werk fand im Rahmen des Rockpalasts noch im gleichen Jahr in der Bonner Harmonie statt und promotete das kurz zuvor auf den Markt gekommene Zweitwerk „One Foot In The Either„, das hier demnach auch den Schwerpunkt bei der Songauswahl darstellte.

Die durch Colin Chipman (The Resentments) und Seth Whitney ergänzte Band zeigte sich damals in ihrer absoluten Blüte, was dieser tolle Konzertmitschnitt auch nochmals nachhaltig vor Ohren und Augen führt.

Das besonders Gelungene ist aus meiner Sicht, dass die Setlist (natürlich auch mit diversen Tracks des Debüts bestückt), eine nahezu perfekte Aufteilung beinhaltete, sodass jeder der drei markanten Fronter (mit jeweiligem Platzhirsch-Potential), seine Talente in gerechter Weise präsentieren konnte.

Selten habe ich eine Band erlebt, wo die unterschiedlichen Gesangscharaktere so stimmig ineinander griffen, insbesondere natürlich bei den perfekten Harmoniegesängen. Brooks brillierte stimmlich als auch am Dobro sowie der Lap Steel, Quist mit seinem juvenilen Draufgängertum und tollem E-Gitarrenspiel, Jurdi als der Große Allrounder und eher ruhende Pol.

Wunderbar die Ohrwürmer „Say“ und „40 Days“ (als Abschluss),  das rockige, dezent stoneske und immer noch mein Lieblingsstück der Band, „“Heart On My Sleeve“ und  die Sachen wie u. a. „Hey Rider“ und das ebenfalls sehr melodische „Don’t Call On Me“, wo Chipman und Whitney die drei Jungs in furiose Instrumentalabschlüsse, voller entfachter Dynamik trieben.

Insgesamt ein höchst unterhaltsamer Gig, mit einem Top-Niveau, das bis zum heutigen Tag nach dem Ausscheiden von Colin Brooks (Quist und Jurdi führen die Truppe ja mit anderen Co-Musikern bis zum heutigen Tage weiter), wohl nicht mehr erreicht wurde.

Als Bonus gibt es noch den ‚Hit‘ „Jackson Station“ quasi unplugged performt durch die drei Burschen in einem Hinterraum der Harmonie. Wenn man bedenkt, dass schon wieder 16 Jahre seither vergangen sind, ist diese CD-/DVD-Kombination schon fast als ein tolles Zeitdokument zu betrachten. Absolut empfehlenswert!

MIG (2025)
Stil: Americana / Roots / Country Rock

Tracklist (CD+DVD):
01. What’s This World
02. Shine A Light
03. Nine Steps Down
04. Right Here With Me
05. Somebody Tell The Truth
06. Judas ‚Scariat Blues
07. Say
08. Hey Rider
09. Golden Calf
10. L.A. County Blues
11. Heart On My Sleeve
12. Don’t Call On Me
13. Unsleeping Eye
14. 40 Days

The Band Of Heathens
The Band Of Heathens bei Facebook
MIG

Vandoliers – Life Behind Bars – CD-Review

Review: Michael Segets

Im April vor zwei Jahren konnte ich die Vandoliers in der Krefelder Kulturrampe erleben. Seitdem hat sich in der Bandbesetzung des Sextetts eigentlich nichts geändert – oder eben doch. Wenn man in binären Geschlechtskategorien denkt, wurde die Frontfrau Jenni Rose damals noch als Mann wahrgenommen. Noch im gleichen Jahr outete sie sich als Transfrau: Ein mutiger Schritt in den Vereinigten Staaten von Amerika, die sich zwar die Freiheit auf die Fahne schreiben, sich dann aber doch mit der Toleranz von Diversität schwer tun. Ein mutiger Schritt im Country-Bereich, dessen Fans oftmals nicht zu einer progressiven Klientel gehören.

Anstoß für Jenni Rose, sich als Transfrau zu outen, gab die Verabschiedung eines Gesetzes in Texas im Mai 2023, das Drag-Shows zum Schutz der Jugend verbietet. Die Vandoliers setzten am gleichen Tag ein politisches Zeichen und traten in Frauenkleidern auf. Dies fühlte sich für Rose richtig an und so zog sie letztlich die Konsequenz, ihre Transsexualität öffentlich zu machen. Das Verhältnis von Musik und Politik bietet genug Stoff, um einige Artikel zu füllen – wie nicht zuletzt der Disput zwischen Bruce Springsteen und Donald Trump belegt. Für Rose war der Widerstand gegen staatliche Diskriminierung ein Akt persönlicher Befreiung.

Das Gefühl, bisher ein Leben hinter Gittern geführt zu haben, teilte Rose mit einigen Bandmitgliedern – wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. So entstanden der Titeltrack und die thematische Ausrichtung des neuen Albums. Die Suche nach Authentizität sowie die Schwierigkeiten, diese zu gewinnen, durchziehen die Texte. Insgesamt konnte die Band auf einen Pool von vierzig neuen Songs zurückgreifen. Zusammen mit Ted Hutt, der u. a. Alben von Dropkick Murphys, The Gaslight Anthem, Lucero, Old Crow Medicine Show produzierte, wurden zehn Titel für „Life Behind Bars“ ausgewählt.

Die Vandoliers zeigen dort eine ähnliche Bandbreite wie auf dem vorangegangenen, selbstbetitelten Album aus dem Jahr 2022. Es finden sich ein Country-Schwofer („You Can’t Party With The Light On”) mit Twang und Slide, eine Tex-Mex-Nummer („Valencia”) und eine sehr stimmungsvolle Country-Ballade („Your Picture”) auf der Scheibe. Einen Indie-Einschlag erhält „Thoughts And Prayers”, indem mit dem gängigen Country-Rhythmus im Verlauf des Tracks gebrochen wird. Etwas Punk scheint bei dem losgaloppierenden „Jim’s Barn” durch.

Sehr stark ist der Einstieg der CD mit den gradlinigen Country-Rockern „Dead Canary“ und „Life Behind Bars“. Ebenso überzeugt „Bible Belt“, das in Richtung Roots-Rock geht. Cory Graves untermalt den Song mit seinen Keys. Auf anderen Tracks setzt er mit seiner Trompete Akzente, die ein charakteristisches Soundelement der Vandoliers darstellt. Das Werk lässt die Band mit dem lockeren „Evergreen“ und dem getragenen „Dead In A Ditch“ ausklingen. Mit den beiden Folkstücken endet ein Album, das auch in musikalischer Hinsicht Beachtung und Respekt verdient.

Break Maiden Records – Thirty Tigers/Membran (2025)
Stil: Alternative Country/Roots Rock

Tracks:
01. Dead Canary
02. Life Behind Bars
03. Your Picture
04. Bible Belt
05. Thoughts And Prayers
06. You Can’t Party With The Light On
07. Valencia
08. Jim’s Barn
09. Evergreen
10. Dead In A Ditch

Vandoliers
Vandoliers bei Facebook
Thirty Tigers
Oktober Promotion

Ipach Maibaum – Finding Places – CD-Review

Frank Ipach und ich kennen uns jetzt schon fast seit knapp 25 Jahren. Es begann mit dem Besuch eines Craving Hands-Konzert in Duisburg, danach folgte eine gemeinsame Zeit als Redakteure eines Online-Rockmusikmagazins (relativ zu Beginn des Internet-Zeitalters).

Nach Auflösung des Mags trennten sich zwar die Wege, der lose Kontakt als Schreibkollegen, sei es durch Treffen bei Konzerten oder über die heute üblichen digitalen Kanäle blieb bis zum heutigen Tage bestehen.

So war es dann auch nicht verwunderlich, dass Frank mich um die Beurteilung seiner neuen CD „Finding Places“ gebeten hat, die er in Kooperation mit dem Multiinstrumentalisten Rolf Maibaum realisiert hat.

Rolf Maibaum kenne ich bis dato zwar nicht, aber allein der Blick auf sein Bild sagt einem schon, dass er vermutlich ähnlich wie sein hier vertretener Kompagnon geerdet ist. Involviert auf dem Werk als Mitmusiker sind u. a. natürlich auch Franks langjährige Weggefährten von den Craving Hands.

Die textliche Inspiration holte sich Fronter Ipach zum Teil in Silvia Rüthers Rock’n’Roll Romanze „Rock This Way“ (briefgestoeber.de), ergänzt um Thematiken wie Obdachlosigkeit (‚Somewhere‘), Verlustängste (‚Falling Through‘) und Politikverdrossenheit (‚Leaving The Country‘) sowie Großvaterfreuden (Grandpa’s Advice‘), deren Verarbeitung ihm selbst auf der Seele brannte.

Auf der musikalischen Seite reicht das Einflussspektrum von den Siebziger- bis in die Neunziger Jahre, die ich auch als Hochphase der musikalischen Sozialisation von Leuten unserer Generation bezeichnen würde.

So startet der Silberling mit dem, durch ein Akustikgitarrenintro vorangestellten fluffigen Opener „Falling Through“, im Verlauf ein schöner Westcoast-Rocker mit markantem Country-/Southern-Einschlag im gelungenen E-Solo-Gitarrenpart, in dem Maibaum bereits seine spielerischen Qualitäten offenbart. Könnte von der Machart her fast aus dem Repertoire von Nashville Country Acts der 90er wie Brooks & Dunn, Little Texas, Restless Heart & Co. stammen, aber auch von Rock-Acts wie Del Amitri oder Journey, für mich das Highlight des Werks!

Auch das folgende „Cedar Lake“ macht richtig Spaß. Der Song hätte durchaus auf Pocos „Rose Of Cimarron“ eine gute Figur abgegeben. Lediglich die inkludierten Synthie-Strings hätte ich weggelassen. „Grandpa’s Advice“ mit leichtem Steely Dan-Touch und Southern-E-Parts oder auch der grassige Titelsong „Finding Places“ (mit Banjo, Mandoline und Fiddle) wissen in der ersten Hälfte zu gefallen.

Im zweiten Part kann der Longplayer das überwiegend hohe Niveau nicht mehr ganz halten, auch wenn die Intention einer anspruchsvollen instrumentellen Gestaltung der Tracks weiterhin stets spürbar bleibt. Teilweise manchmal mir fast zu ambitioniert (z. B. im Programming besonders bei den mehr poppigeren Tracks).

„All The Ending Roads“ mit ein wenig Del Amitri-Flair und „Ghost Of The Highway“ wieder mit dezentem Southern-Touch in den Gitarren stehen dabei auf der Haben-Seite. Das zurückgenommene „Sally Reed“ (nur Gesang und Resonator-Gitarren-Klänge) hätte ich vielleicht eher als Abschluss des Albums gewählt.

Am Ende bleibt eine unterhaltsame Ipach Maibaum-CD von zwei gereiften Musikern, die sich für ein Projekt zusammengefunden haben und frei von Zwängen ihre musikalischen Passionen samt eigener Ideen (voller melodischer Stücke mit einprägsamen Refrains, markanten Hooks und verspielten Soli) verwirklicht haben. Auch alle anderen involvierten Leute bis hin zur Covergestaltung leisten dazu ebenfalls ihren geschmackvollen Beitrag.

Eigenproduktion (2025)
Stil: Pop, Rock, Country

Tracks:
01. Falling Through
02. Cedar Lake
03. Grandpa’s Advice
04. Somewhere
05. Finding Places
06. Safe And Sound
07. All The Ending Roads
08. Sally Reed
09. Ghost Of The Highway
10. Used To Bad News
11. Fool’s Heaven
12. Leaving The Country

Frank Ipach bei Facebook
Rolf Maibaum bei Facebook

Pavlov’s Dog – 25.05.2025 – Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertnachlese

Pavlov’s Dog haben auch über 50 Jahre nach der Bandgründung nichts an ihrem Flair verloren. In etwa zwei Stunden zeigt sich die Band um Mastermind David Surkamp spielfreudig, als seien sie in einen Jungbrunnen gefallen.

Dass Surkamps Stimme sich mit dem Alter leicht verändert hat, ist absolut normal und tut der Qualität keinen Abbruch. Das Debütalbum „Pampered Menial“ wird anlässlich des 50-jährigen Jubiläums komplett gespielt und bildet mit dem Folgewerk „At The Sound Of The Bell“ das Gerüst der Setlist.

Mit dem rockigen „Another Blood Moon“ wird zudem ein bisher nicht auf einem Album veröffentlichter Song gespielt, der als Appetizer für das im Herbst erscheinende neue Album gesehen werden kann. Mit Abbie Steiling an der Geige und Phil Ring hat Surkamp zwei Musiker in der Frontline, die den Liedern mit abwechslungsreichen Soli ihren Stempel aufdrücken.

Ring begeistert mit filigran gespielten Soli, die oft im Kontrast zu Surkamps eher rauem Gitarrenspiel steht. Aber auch die zweite Reihe hat einen nicht unerheblichen Anteil an einem starken Konzert, was die Fans begeistert. Rick Steiling am Bass und Drummer Steve Bunck sorgen nicht nur für den Rhythmus, sie zeigen auch in Soloparts ihre spielerische Qualität. Den fetten Sound rundet Keyboarder Mark Maher ab, der den Tracks eine psychedelische Note gibt, aber auch virtuose Soli einfließen lässt.

Die Setlist ist geschickt gewählt, dass gewissermaßen ein Spannungsbogen aufgebaut wird, der in einem Finale Furioso endet. Mit „Valkerie“ beendet die Band den Hauptteil, wo die Fans minutenlang den Refrain „Bring Back The Good Old Days“ mitsingen.

Auf dem Konzert hat Surkamp mit seiner Band sprichwörtlich die guten alten Tage der Band zurückgeholt und mit „Song Dance“ und Julia werden noch zwei Zugaben draufgelegt, wo danach nichts mehr kommen kann. Was sich die Band nicht nehmen lässt, dass sie sich geschlossen für Smalltalk, Erinnerungsfotos und das Signieren von Alben nur wenige Minuten nach dem Konzert in den Merchandisingbereich begibt.

Gespannt darf man auf die Tour im Herbst sein, wo zu erwarten ist, dass das neue Album promotet wird.

Text & Bilder: Gernot Mangold

Line-up:
David Surkamp – vocals, guitars
Abbie Steiling – violin, bgv
Mark Maher – keyboards
Rick Steiling – bass
Steve Bunck – drums
Phil Ring – guitars

Pavlov’s Dog
Pavlov’s Dog bei Facebook
Musiktheater Piano
3dog-Entertainment

The Kerry Kearney Band– Same – CD-Review

Review: Michael Segets

Wer die Erinnerung an Warren Zevon und seine Musik wachhält, sammelt bei mir schon mal einen Pluspunkt. Dies tut The Kerry Kearney Band, indem sie „Rub Me Raw“ von dessen letzter CD „The Wind“ (2003) covert. Kerry Kearney und seine Band interpretieren noch zwei weitere Songs, die von Bob Dylan und Otis Rush stammen. Von Dylan spielt die Band „Meet Me In The Morning“, das sich im Original auf „Blood On The Tracks“ (1975) findet. Noch älter ist „All Your Love” (1958). Mit dem Klassiker des Chicago-Blues steigt The Kerry Kearney Band in den Longplayer ein. Die Tracks auf dem selbstbetitelten Album hören sich im positiven Sinne wie alte Bekannte an, auch wenn sie gerade erst der Feder von Kearney entsprungen sind.

Kearney hat den Blues. Er bewegt sich souverän mit und zwischen den Größen des Genres. Er ging mit Dickey Betts und The Allman Brothers Band auf Tour, spielte mit BB King, Robert Cray und der Urbesetzung der Blues Brothers. Bei seinen zahlreichen Veröffentlichungen setzt er oftmals auf eine Mischung von Covern und Eigenkompositionen. Dieses Vorgehen führt Kearney bei seinem aktuellen Werk fort. Sieben Eigenkompositionen – darunter zwei Instrumentals („Bobbique Romp“, „West Of The Ashley“) – komplettieren den Longplayer neben den bereits erwähnten Coversongs.

Die von Kearney selbst verfassten Titel sind auf den Punkt gebracht. Mit Ausnahme von „Harder To Breathe“ überschreitet kein Track die drei Minuten, was für Bluesstücke ja eher selten ist. Mir kommt das entgegen, da ich kein Fan von langen Instrumentalpassagen bin. Natürlich zeigt Kearney an der einen oder anderen Stelle, was er an der Gitarre kann. So fügt er in die eingängige Nummer „Voodoo Ways“ ein kratzig- quietschendes Solo ein, welches dem Song nochmal einen besonderen Reiz mitgibt.

Die Eigenkompositionen bewegen sich meist im mittleren Tempobereich. Der knackige Jive „Walk Right Out The Door“ weicht nach oben hin ab, „Harder To Breathe“ in die andere Richtung. Der Slow-Blues wird von Camryn Quinlan gesungen, die auch dem bluesrockigeren Abschluss des Albums „Santa’s Got A Brand New Bag“ ihre Stimme leiht. Der Wechsel der Lead Vocals ist ein Aspekt, der dafür sorgt, dass der Longplayer abwechslungsreich wirkt. Eine Verbindung erhalten die Stücke dadurch, dass sie Genrekonventionen nicht brechen, sondern variieren. Ein Reinhören in das neue Werk der Kerry Kearney Band lohnt sich nicht nur für Bluesfans, sondern für alle Freunde handgemachter Musik.

Das Album produzierten Kearney, der Keyboarder der Band Jack Licitra sowie Bill Herman. Herman gab dem Sound im Paradiddle Studio auf Long Island den letzten Schliff. Paradiddle Records veröffentlichte dieses Jahr bereits das ebenfalls empfehlenswerte „American Equator“ von Pete Mancini. Für den Herbst steht ein Projekt zu Warren Zevon auf dem Programm, bei dem u. a. Willie Nile mit von der Partie ist.

Paradiddle Records (2025)
Stil: Blues

Tracks:
01. All Your Love
02. Harder To Breathe
03. Walk Right Out The Door
04. Rub Me Raw
05. Voodoo Ways
06. Bobbique Romp
07. Meet Me In The Morning
08. West Of The Ashley
09. Off To The Jubilee
10. Santa’s Got A Brand New Bag

Kerry Kearney
Kerry Kearney bei Facebook
Paradiddle Records

Laura Cox – Support: Alastair Greene – 23.05.2025 – Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertnachlese

An einem Freitag eröffnet Alastair Greene (über Jahre Gitarrist bei Alan Parsons) im gut gefüllten Musiktheater Piano den Abend für Laura Cox. Dabei sorgt er in knapp 50 Minuten schon für beste Stimmung mit seinen southern-getränkten, zum Teil mit Boogie gewürzten Blues-Songs.

Die meisten Stücke unterlegt er mit stark gespielten Soli, wo er sich auf die fette Rhythmusarbeit von Drummer Chris Trafton und Bassist Justin Nicolai Sedillo verlassen kann. Was fehlt, ist ein Song mit einem Wiedererkennungswert, der einen aus den Socken haut. Das ist Jammern auf hohem Niveau, insgesamt sind es gelungene kurzweilige 50 Minuten als Support, in denen Greene zeigt, dass er den Blues in der Stimme und im Blut hat.

Line-up Alastair Green Band:
Alastair Green – guitar, vocals
Chris Trafton – Drums
Justin Nicolai Sedillo – bass

Die kurze Pause nutzen die Fans sich an den Tresen im Piano mit Getränken einzudecken und gegen 21:00 Uhr betritt die Band von Laura Cox die Bühne, spielt ein kurzes Intro, zu dem Cox dann dazu stößt und passend rockig mit „Freaking Out Loud“ die Show beginnt.

Auf der Setliste hat sie neben bekannten Stücken aus den bisherigen drei Studioalben auch ein paar Überraschungen. Gelungen ist die Trackgauswahl, die für einen nicht abfallenden Spannungsbogen sorgt. Stark ist, wie sie in „Grosse Bouche“ den Smith-Song „Big Mouth Strikes Again“ hart mit punkigen Elementen covert. Überhaupt ist der Auftritt im Vergleich zu den Vorjahren härter, stimmlich fast rebellisch wirkend.

Da geht auch direkt ein Lob an die Mischer, denen es gelingt, den Sound so abzumischen, dass Cox Stimme, die kräftiger wirkt als im letzten Jahr, nicht untergeht. In der Mitte des Sets wird dann doch einmal Fahrt aus der Sache genommen.

Akustisch spielt sie zunächst solo im Americana-Stil „Fire Fire“ um noch „Personal Jesus“ nachzulegen, zu dem dann nach und nach die Band einsteigt und Leo Cotten an den Keyboards das Depeche Mode-Feeling reinbringt. Danach nimmt die Show wieder Fahrt auf, Antonin Guerin an den Drums und Bassist Adrian Kah legen einen stampfenden, krachenden Rhythmus vor, in den Laura das eine oder andere Gitarrensolo schießt.

Dabei zeigt sie sich sehr flexibel und bildet vom Hard Rock, über Southern- bis hin zum Blues stilistisch Einiges ab und zeigt sich auch als Meisterin des Slidens. Bei „One Big Mess“ bringt sie das ohnehin bestens mitgehende Publikum zum Mitsingen und beendet mit „Hard Blues Shot“ einen rockigen Abend. in den sie auch schon ein paar Songs des kommenden Albums eingebaut hat.

Line-up Laura Cox Band:
Laura Cox – vocals, guitars
Leo Cotten – keyboards
Adrian Kah – bass
Antonin Guerin – drums

Text & Bilder: Gernot Mangold

Laura Cox
Laura Cox bei Facebook
Alastair Greene
Alastair Greene bei Facebook
Musiktheater Piano
3dog-Entertainment