Roger Chapman – Life In The Pond – CD-Review

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Beim Name Roger Chapman kommt in mir immer so ein wenig Sentimentalität hoch. Er ist auch ein Musiker, mit dem man unweigerlich sozialisiert wurde, ich vor allem durch seine schweißtreibenden Rockpalast-Auftritte. Seine Family-Zeit habe ich kaum zur Kenntnis genommen, das „Red Card“-Album der Streetwalkers, war damals tonträger-mäßig mein erster Berührungspunkt.

Der Hauptgrund für meine Gefühlsregungen ist allerdings mein erster Live-Review als Online-Musik-Redakteur und das ist jetzt gut zwanzig Jahre her, als all dieser digitale Wahnsinn mit seinen Suchmaschinen, Onlinehändlern und Social-Media-Kanälen, noch als reine Science-Fiction anmutete. Roger Chapman trat am 27.04.2001 in der knapp 150 Meter von uns zu Hause entfernten Rheinberger Stadthalle auf, als Support spielte der damalige niederländische Jungspund und Newcomer Julian Sas.

Jetzt in diesen heutigen kaum noch zu durchschauenden Zeiten, erreichte mich sein neuestes Werk „Life In The Pond“ auf ziemlich verrückte Weise und mit vermutlich verheerender Klimabilanz. Eigentlich ja unter deutscher Flagge bei Ruf Records produziert, erhielt ich es aber von einer uns verbundenen Agentur aus Amerika zugesendet, die uns seit Beginn immer wieder mit Blues (Rock)-Highlights bemustert.

Eines kann man zu „Life In The Pond“ schon vorweg konstatieren: Obwohl Roger Chapman mittlerweile stramm auf die Achtzig zugeht, merkt man ihm sein hohes Alter auf diesem Werk überhaupt nicht an. Seine Stimme klingt wie anno dazumal, rotzig, angriffslustig und nach wie vor energiegeladen. Auch wenn er nur in produktionstechnischer, kompositorischer und gesanglicher Hinsicht in den Credits erwähnt ist, gehe ich davon aus, dass die sporadischen Harp- und Saxofon-Einlagen auch von ihm entstammen.

Für das Werk hat er sich mit zwei alten Bekannten zusammengetan: John ‚Poli‘ Palmer aus der Family-Zeit, der hier mitproduziert und -komponiert hat und sich an den Keys, sowie beim Sequencing, den Overdubs und Vibs eingebracht hat und Ex-Shortlist-Mitspieler Geoff Whitehorn, der sein E-Gitarren-Können in Songs wie „The Playtime Is Over“ (da scheinen neben ihm auch noch Gary Twigg, Paul Hirsh und John Lingwood mitzuwirken), „Green As Guacamole (GAG)“ und „Collar Turned Up“ einfließen lässt.

Chapman hat ja immer betont, dass er sich mehr zur amerikanischen als zur seiner heimatlichen Musik hingezogen fühlt. Auch hier ist tendenziell ein leichter Hang zu New Orleans-typischem Flair sichtbar, was ich sich in den Keys Palmers (viel HT-Geklimper, Akkordeontupfer), aber auch in einigen integrierten Bläsersätzen (wie auch immer die erzeugt wurden) widerspiegelt.

Mein persönlicher Favorit ist hier auf jeden Fall das southern-rockige „The Playtime Is Over„, klasse! Die CD insgesamt hat viel Abwechslung zu bieten. Bei den hypnotisch-psychedelisch stampfenden Harmoniegesängen in „Nightmare #5“ („I been workin‘ – I been workin'“) kommt man sich fast vor wie in einer Chain Gang.

Sehr atmosphärisch wird die reinigende Wirkung des Regens von Chapman in „After The Rain“ in Szene gesetzt. Spielt man den vielen Gebeutelten der aktuellen Flutkatastrophen besser nicht vor. Klasse der schön der feierliche Mendelssohnsche Beginn zu „Having Us A Honey Moon“, das allerdings der Eheschließung eher Humor mit einer gewissen Skepsis entgegensetzt. Der Kernsatz dieses fröhlichen Songs lautet: „We don’t need to have a wedding to having us a honeymoon“.

Das in Hooters-Manier gebrachte „Green As Guacamole (GAG)“ begeistert mit einem wunderbar einprägsamen Refrain und Chapmans toll auf den Punkt gebrachten Kritik an unseren heutigen Entscheidungsträgern, um wen auch immer es sich hierbei handeln mag. „Are we as green as guacamole, To these two-faced hypnocrats, Are we as green as guacamole, Do we believe these bag o‘ rats?“ keift der Protagonist empört. Da hat wohl jeder, nebst der heutigen scheinheiligen Politikermischpoke jeder Couleur, sicherlich auch in anderen Bereichen so seine persönlichen Favoriten…

Mit „Collar Turned Up“ (rockt und shuffelt nochmal klasse) und „Naughty Child“ (mit schöner globaler Kritik) werden am Ende nochmals zwei finale Glanzpunkte gesetzt.

Roger Chapman meldet sich mit „Life In The Pond“ zurück, als wär die Zeit stehen geblieben. Eine echte Energieleistung für so ein Alter. Der Brite röhrt, krächzt und rotzt wie zu seinen besten Zeiten. Dazu packt das Album (auch dank Palmer und Whitehorn) sowohl musikalisch als auch textlich. Ich verneige mich zutiefst vor ihm und sage: „Chapeau, Chappo!“

Label: Ruf Records / Chappo Music
Stil: Blues Rock

Tracks:
01. Dark Side Of The Stars
02. The Playtime Is Over
03. Nightmare #5
04. Rabbit Got The Gun
05. After The Rain
06. Having Us A Honey Moon
07. Snake
08. On Lavender Heights
09. Green As Guacamole (GAG)
10. Collar Turned Up
11. Naughty Child

Roger Chapman
Ruf Records

Derek Davis – Resonator Blues – CD-Review

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Review: Michael Segets

„Babylon A.D.“ ist nicht nur der Titel eines mittelmäßigen Science-Fiction-Actionfilms mit Vin Diesel, sondern auch der Name einer Hardrock-Band, die sich vor dreißig Jahren formierte, in den neunziger Jahren einige Erfolge landete, sich zwischenzeitlich auflöste und wieder vereinigte.

Derek Davis, Frontmann und Songwriter der Combo, wandelt seit 2012 auf Solopfaden und bringt mit „Resonator Blues” sein drittes Album heraus.
Der Titel der CD umreißt deren Programm. Der spezielle, etwas metallische Klang von Resonatorgitarren – oft mit Bottleneck-Slide gespielt – prägt den Longplayer, bei dem Davis auf eine Mischung von Blues und Rock unterschiedlicher Richtungen setzt.

Ob Dobro, Telecaster, Cigar Box Gitarre oder Bass, Davis zupft nicht nur sämtliche Saiten, sondern klopft auch auf die Tasten der Keys. Für die Mundharmonika-Einlagen holte er sich Charlie Knight. Am Schlagzeug sitzt James Pacheco, ein Kollege von Babylon A.D.

Mit angerauter Stimme treibt Davis die schnelleren Stücke voran oder gibt den langsameren eine intensive Note. Wenn er eine kräftige Vibration in seinen Gesang legt, erinnert dieser stellenweise an Roger Chapman. In jedem Fall ergänzt die Klangfarbe der Stimme die erdigen Gitarren hervorragend.

Davis covert zwei klassische Bluesstücke: „Death Letter“ von Son House sowie „It Hurt’s Me Too“ von Elmore James, die er auf seine Art interpretiert und modernisiert. Die anderen Songs schrieb Davis selbst und greift dabei auf verschiedene stilistische Einflüsse der Roots Music zurück.

„Resonator Blues“ ist ein Bluesrocker, wie er im Buche steht. Am Rock ’n Roll der 50er und 60er Jahre orientieren sich „Sweet Cream Cadillac“ und „Red Hot Lover“. Hervorragend sind „Mississippi Mud“ und „Whiskey and Water“, bei denen Davis dem Southern Rock alle Ehre macht. Charlie Knight glänzt hier, wie auch auf anderen Stücken – beispielsweise bei „Prison Train“ – mit seiner Mundharmonika.

Davis schreibt gute Texte, mit denen er zum Teil eindrucksvolle Geschichten entwirft. So thematisiert er in dem Folk-Song „Penitentiary Bound“ ein trauriges Familienschicksal. Das Stück hebt sich von den anderen der Scheibe dadurch ab, dass es akustisch gehalten ist. Dynamik erhält es allein durch Davis‘ kraftvollen Gesang.

Mit stampfenden und klatschenden Hillbilly-Anflügen erzählt „Jesus Set Me Free“ von zwei Brüdern, die aufseiten der Konföderation im Amerikanischen Bürgerkrieg die Schrecken des Krieges erleben. Der treibende Titel ist mein Favorit der Scheibe.

Derek Davis kommt ursprünglich aus einer anderen musikalischen Ecke, legt mit „Resonator Blues“ aber ein beeindruckendes Roots-Rock-Album vor. Ähnlich wie unlängst Chris Shiflett scheinen die harten Jungs langsam erwachsen zu werden und sich mehr auf die Wurzeln des Rocks zu besinnen, ohne ihren Drive oder die Power zu verlieren.

„Resonator Blues“ ist das richtige Album, um im Cabrio über die Autobahn zu cruisen – da fehlt eigentlich nur noch das richtige Auto.

Southern Blood Records/Two Side Moon (2019)
Stil: Blues, Roots Rock

Tracks:
01. Resonator Blues
02. Sweet Cream Cadillac
03. Mississippi Mud
04. Penitentiary Bound
05. Jesus Set Me Free
06. Red Hot Lover
07. Death Letter
08. Whiskey and Water
09. Unconditional Love
10. It Hurts Me Too
11. Back in My Arms
12. Prison Train

Derek Davis
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Two Side Moon Promotion

Julian Sas – 24.02.2018, Schwarzer Adler, Rheinberg – Konzertbericht

Mit Julian Sas feierten wir unsere diesjährige Premiere, was die Berichterstattung aus unserem heimischen Schwarzen Adler angeht. Auch für den beliebten Rheinberger Blues-Kult-Tempel, war es der erste ‚Hochkaräter‘ in diesem, sich noch im Anfangsstadium befindlichen Jahr 2018.

Da der letzte Sas-Gig im Adler erst gefühlt wenige Momente her ist (tatsächlich sind es nicht mal neun Monate), hatte ich über meinen, in unserer Hauptstadt lebenden, früheren Rocktimes-Kollegen Mike Kempf, der zu Julian ein privates und freundschaftliches Verhältnis pflegt, und mittlerweile mit Soundanalyse, auch ein eigenes Rockmusikmedium sein Eigen nennt, versucht, einige Infos zu ‚ziehen‘, was denn so zu erwarten sei.

Von seiner ansonsten gewohnten ‚Berliner Schnauze‘ und Diplomatie, ganz zu Schweigen, keine Spur! Lediglich, dass Sas in letzter Zeit 27 Kilo abgenommen hatte, war ihm zu entlocken. So ging es dann halt, frei nach dem Motto eines früher beliebten holländischen Entertainers, ‚Lass Dich überraschen‘, ab nach Vierbaum.

In der Tat sah man dem Protagonisten den üppigen Gewichtsverlust deutlich an, als er um 20:15 Uhr mit seinen gewohnten Begleitern Roland Bakker an den Keys (wieder mit vielen wüsten Orgel- und HT-Piano-Einlagen), und seiner starken Rhythmusfraktion, Fotis Anagnostou und Rob Heijne, die Bühne im ziemlich vollen Adler betrat.

Das Überraschungsmoment blieb an diesem sehr schönen Blues Rock-typischen Abend dann doch eher aus, außer, dass sich vielleicht auch ein paar jüngere Menschen, im überwiegend von der gewohnten Ü55-Generation besiedelten Saal, eingefunden hatten…

Das Quartett stieg nach kurzem, aber furiosem Instrumental-Intro, mit den im ersten Abschnitt oft gebrachten „Swamplands“ und „Mercy“ ein – natürlich zwei ideale, rhythmische und stampfende Tracks, um direkt Stimmung in die Bude zu bringen.

„Jump For Joy“, das mit ein bisschen Moore- und Gilmour-Flair behaftete „Shame On You“, Bound To Roll“, das mit einer markanten E-Hook geführte, atmosphärische „That’s Enough For Me“, das überragende „Helping Hand“ (mit ZZ Top-, Allman Brothers- und auch dezenten Santana-Anleihen in den schier endlosen Soli von Sas) und der fulminante „Blues For The Lost And Found“ standen für einen ersten Set, der jetzt schon kaum an Spielfreude und Leidenschaft der Beteiligten zu überbieten war.

Zu erwähnen ist vielleicht, dass Julian, der zunächst mit einer rot-weißen Fender-Stratocaster überwiegend spielte, im Verlauf, auf so alle typischen, bekannten E-Gitarren-Modelle im Blues- und Southern Rock , wie zum Beispiel, die Les Paul, Firebird und ES aus der Gibson Familie, als auch am Ende noch die Telecaster für die Zugaben „Walkin‘ Blues“ (Muddy Waters) und das obligatorische „Bullfrog Blues“, bei denen heftig geslidet wurde, zurückgriff.

Das dem „Statesboro Blues“ ‚verwandte‘ „Stranger Blues“ wurde dann zu Beginn der zweiten, mehr Cover-dominierten Hälfte, auch mit einem kurzen Intermezzo des berühmten Willie McTell-Klassikers, durchzogen. „Twighlight Of The Skies“ (Peter Green-Flair), das herrlich melodische „Coming Home“ (mein Favorit des Abends), ein weiterer Rory Gallagher-Cover-Song und „Hey Joe“ quasi in einer ‚Hendrix 2.0 Version‘, hielten das hohe Level weiter aufrecht.

Am Ende nach den bereits oben angeführten Zugaben, konnten wir Julian dann noch für das mittlerweile obligatorische Bild mit unserem Logo für die VIP-Galerie gewinnen. Hier attestierte er uns dann auch seine Passion für unser bevorzugtes Genre, speziell für das Gitarrenspiel von Dickey Betts, was man bei so manchem seiner Soli auf der Les Paul bestätigt bekam.

Ein toller Jahresauftakt im Adler mit Julian Sas und seiner Truppe (danke nochmals an das Team um Ernst Barten), dem mit u. a.  Band Of Friends, Ana Popovic, der Vega-Strauss Band, Danny Bryant, Ryan McGarvey, Josh Smith, Vdelli, Mike Anderson und  Sari Schorr illustre Gäste im Verlauf der nächsten Monate folgen werden.

Line-up:
Julian Sas (lead vocals, electric & slide guitar)
Roland Bakker (piano, organ)
Fotis Anagnostou (bass)
Rob Heijne (drums)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

Julian Sas
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Schwarzer Adler

Julian Sas – 10.06.2017, Schwarzer Adler, Rheinberg – Konzertbericht

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Mit Julian Sas verbindet mich so ein Hauch von Nostalgie in eigener Sache. Er war der allererste Musiker, über dessen Live-Künste ich als Rezensent ein paar Zeilen verfasst habe. Wir schrieben das Jahr 2001 und Sas machte den Support für Roger Chapman in der Rheinberger Stadthalle. Es war die Zeit, als das Internet erst allmählich begann, Fahrt aufzunehmen und wir hatten gerade mit ein paar Typen aus ganz Deutschland, wovon sich niemand gegenseitig kannte, das erste Rockmusik-Online-Magazin gegründet und in die Tat umgesetzt.

Damals schrieb ich über Julian: „… Äußerlich mich an den noch etwas jüngeren Hughie Thomasson (The Outlaws, später Lynyrd Skynyrd) erinnernd, die lange, gelockte Mähne durch ein Stirnband umringt, aber dem mit der Zeit immer breiter werdenden Mittelscheitel hilflos ausgeliefert, ließ er ein Blues’n’Boogie Rock-Gewitter über uns fegen, das sicherlich bei jedem Genre-Fan für eine recht hohe Ausschüttung von Glückshormonen sorgte…“

Seitdem ist viel Wasser den Rhein heruntergelaufen. Viele Veröffentlichungen und unzählige Konzerte auf Seite des Protagonisten und weit über 1000 Reviews und als Inhaber eines noch recht jungen Magazins meinerseits später, nutzen Fotograf Gernot und ich die Gelegenheit, den Holländer samt seiner Mitstreiter Roland Bakker, Fotis Anagnostou und Rob Heijne, im Schwarzen Adler erneut unter die Lupe zu nehmen.

Die Leute und wir beide brauchten unser Kommen in der rappelvollen Vierbaumer Blues-Kult-Kneipe nicht zu bereuen, das Quartett zog alle Register der heutigen Blues Rock-Kunst und überzeugte mit ungeheurer Dynamik, Power und sympathischer Ausstrahlung in zwei ausgiebig ausstaffierten Sets.

Hängen geblieben aus dem ersten Part sind Songs wie das Wah-Wah-begleitete, schön stampfende „Mercy“, die in texanischer Manier zelebrierten Boogies „Jump For Joy“ (Wahnsinns-Power) und „Driftin‘ Boogie (ZZ Top-Flair), sowie der atmosphärische Slow Blues „Fear Of Falling“, die bis dato allesamt von Sas mit einer Stratocaster abgewickelt wurden. Für das Gregg Allman gewidmete, mit passenden ABB-Jam-Anleihen ausgeschmückte „Helping Hand“ zum Ende des ersten Sets und im weiteren Verlauf wechselte der Niederländer dann zu den, auch von Warren Haynes gerne gespielten, Gibson Firebird-Gitarren.

Im zweiten Set legten die vier Musiker in Sachen Intensität und Spielfreude noch einen oben drauf. Als Toptracks hab ich das hymnische, mit ein wenig „Freebird“-Esprit performte „Coming Home“ auf meinem Notizzettel stehen. Herrlich auch das vor Power nur so strotzende Freddie King-Cover „Going Down“ mit launig integriertem E-Gitarren-Hammond-Orgel-Duell zwischen Sas und dem rein äußerlich eher weniger nach Tasten-Virtuose, sondern mehr wie ein schlitzohriger Metzgermeister („…darf es gerne eine Scheibe mehr sein…?“) wirkenden, wuchtigen Roland Bakker (auch mit einigen tollen HT-Piano-Einlagen), das seiner Frau gewidmete „Blues For J“ (mit dezenten Gary Moore-Reminiszenzen) und das rhythmisch rockende „The Devil Got My Number“ zum Ende des musikalischen Hauptteils.

Unter zurecht tosendem Applaus und Zugabe-Gesängen ließ das Quartett es sich nicht nehmen, noch Sas‘ bekannten Rory Gallagher-Präferenzen zu huldigen. Der Bandleader schnappte sich eine Telecaster und slidete zunächst den allseits beliebten „Bullfrog Blues“ in Alleinunterhalter-Manier, bis sich der Rest seiner Kumpanen samt der schwer schuftenden Rhythmusfraktion Anagnostou/Heijne und Bakker (erneut klasse HT-Piano) für ein furioses Finish dazu stießen.

Julian Sas und Band untermauerten nachhaltig, dass ihnen auf europäischen Blues Rock-Parkett nur sehr wenige Acts das Wasser reichen können. So kann ich erneut eine tadellose und vor allem äußerst energiegeladene Leistung im, wieder durch einen klaren und transparenten Sound glänzenden Adler, attestieren.

Besonders gut gefallen hat mir, dass Julian, wie bereits erwähnt, auch diverse Southern Rock-typische Akzente mit in manche Lieder einfließen ließ. Bei schwül-warmen Temperaturen draußen, gab es das fällige Gewitter, allerdings wie damals schon, nur in musikalischer Hinsicht, und zwar innerhalb des Rheinberger Bluestempels. Und ich wette, dass auch diesmal bei Ernst Barten und seinem Adler-Publikum, wieder jede Menge Endorphine freigesetzt wurden…

Line-up:
Julian Sas (lead vocals, electric & slide guitar)
Roland Bakker (piano, organ)
Fotis Anagnostou (bass)
Rob Heijne (drums)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

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