30 Jahre Ruf – 06.02.2024 – Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertnachlese

Zum 30-jährigen Bestehen von Ruf Records hat sich Thomas Ruf etwas Besonderes einfallen lassen. Ähnlich dem seit vielen Jahren erfolgreichen Format Blues Caravan schickt er drei Künstler auf eine Tour und macht dabei auch Halt im Dortmunder Musiktheater Piano.

Im für einen Dienstag Abend ordentlich besuchten Piano macht die junge Pianistin Katie Henry den Anfang. Im etwa 30-minütigen Auftritt präsentiert sie ausschließlich Songs aus dem Album, das zunächst exklusiv auf der Tour zu erwerben ist. Begleitet wird sie dabei von Allisons Drummer Matthew Mwangi der bei einigen Soli zeigt, dass er auch ein guter Gitarrist ist, von George Moye am Bass und Ron an den Drums. Die bluesrockigen Songs „Love Like Kerosene“ und „Voodoo Woman“ sowie das balladeske „Wake Up Time“ ragen aus dem starken Set besonders heraus.

Ohne Umbaupause geht es dann mit der aufstrebenden Texanerin Ally Venable weiter, die sich auf der fetten Grundlage von Ej Bedfort am Bass & synth sowie Isaac Pulido an den Drums mit starken Soli austoben kann. Die meisten Stücke sind eher härterer Blues Rock. Stark das Buddy Guy-Cover „Justifyin“ und „Tribute to SRV“, mit dem sie das erste Set des Konzertabends abschließt. Spätestens bei dem Song ist zu hören, welch begnadete Gitarristin sie ist, die in dieser Homage an SRV auf dessen Spuren wandelt.

Nach etwa 30 Minuten Pause betritt dann Bernard Allison mit seiner Band unter dem Applaus der Bluesfans die Bühne und liefert einen knapp 90 minütigen Gig ab, der für beste Stimmung sorgt. Er lässt zuweilen Reggae und Soul in den Blues einfließen und kreiert damit seinen ganz eigenen Stil.

Dabei kann er sich absolut auf seine Band verlassen. George Moye am Bass und Matthew Mwangi an den Drums legen nicht nur eine starke Rhythmusarbeit hin, sie zeigen auch in kurzen Soloparts ihre musikalische Klasse. Neben dem bestens aufgelegten Allison steht Keyboarder Eric Robert mit teilweise explosiven Soli einige Male im Zentrum des Geschehens.

Der Star des Abends ist aber Bernard Allison, Gefühlvolle Soli wechseln sich mit furiosen Einlagen ab und sorgen einige Male für Szenenapplaus. Zudem zeigt er eine große Nähe zum Publikum, mit dem er des Ofteren regelrecht flirtet.
Neben eigenen Track wie „So Excited“, „Night Train“ und „Bad Love“ ragt eine krachende Extended-Version des Hendrix-Klassikers „Voodoo Child“ heraus. Für die letzten drei Stücke bekommt Allison dann Verstärkung auf die Bühne. Bei „Serious“ wird die Band von Ally Venable als zweite Gitarristin und Katie Henry als zweiter Keyborderin unterstützt. So entwickelt der Song eine besondere Dynamik für das mittlerweile enthusiastisch mitgehende Publikum, worauf passend SRV´s „The House is Rockin`“ folgt.

Mit einer knapp 20 minütigen jammenden Version von „Going Down“, zu der aich alle Musiker auf der Bühne einfinden, endet ein würdiges Jubiläums-Konzert. In der Form erlebt man den oft gecoverten Song selten. Gitarren-Soli wechseln sich mit Keyboard- bzw. Synthie- Intermezzi ab und die drei Schlagzeuger lösten sich an den Drums ab oder sorgen durch Percussionarbeit für einen fetten Sound.

Mit Ovationen werden die Musiker verabschiedet, denen jederzeit anzumerken war, mit welcher Freude sie den Blues an dem Abend zelebrierten. Sie erzeugten somit schon eine gewisse Vorfreude auf den im Frühjahr kommenden Blues Caravan.

Setlist Katie Henry:
Nobody’s Fault But Mine (Blind Willie Johnson cover)
Love Like Kerosene
Voodoo Woman
Wake Up Time 
Get Goin‘ Get Gone
Clear Vision

Setlist Ally Venable:
Real Gone
Justifyin’ (Buddy Guy cover)
Don’t Lose Me
Comfort In My Sorrows
Tribute To SRV

Setlist Bernard Allison:
So Excited
Night Train
Bad Love
Change Your Way of Living
Too Many Women
I Believe
Voodoo Child (Slight Return) (The Jimi Hendrix Experience cover)
Serious (Luther Allison cover) (with Katie Henry and Ally Venable)
The House Is Rockin‘ (Stevie Ray Vaughan cover) (with Katie Henry and Ally Venable)
Going Down (The Alabama State Troupers cover) (with Katie Henry and Ally Venable)

Line-up:
Katie Henry – keyboards & vocals
Matthew Mwangi – guitars
George Moye – bass
Ron – drums
Ally Venable – guitars & vocals
Ej Bedfort – bass & synth
Isaac Pulido – drums
Bernard Allison – guitars & vocals
George Moye – bass
Eric Robert – keyboards
Matthew Mwangi – drums

Text & Bilder Gernot Mangold

Ruf´s Blues Caravan
Rufs Blues Caravan bei Facebook
Katie Henry
Katie Henry bei facebook
Bernard Allison
Bernard Allison bei facebook
Ally Venable
Ally Venable bei facebook
Musiktheater Piano

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert