UFO, 30.07.2019, Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertbericht

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Eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche, wenn UFO ins Musiktheater Piano nach Dortmund kommt, ist die Hütte voll. An diesem Abend natürlich erst recht, wo sich das britische Hard Rock Urgestein, live wohl zum letzten Mal seinen Fans präsentierte.

Wie es der Titel der Tour ‚Last Orders‘ schon andeutet, war Abschied nehmen angesagt. Für mich persönlich hieß es in Sachen UFO ‚aller guten Dinge sind drei‘, jedes Mal war das Piano der Gastgeber. Mit der berühmten akademischen Viertelstunde Verspätung betraten dann Moog, Moore & Co. nach dem Glockenschlag durch ihren Tourmanager, die Bretter des Lütgendortmunder Schuckkästchens und rockten ihr Standardprogramm, das sie u. a. auch in der Kölner Kantine abgeliefert hatten, sukzessive runter.

Mit “Mother Mary “, “We Belong To The Night” und “Run Boy Run” stampften und rockten der sich scheinbar irgendwie nie verändernde Hosenträger tragende Phil Moog und seine Begleiter, geradeaus los. Lead-Gitarrist Vinnie Moore ließ bereits die ersten seiner unzähligen quirligen und hymnischen Soli auf einer Dean Vinman Semi Hollow Metallic White-E-Gitarre vom Stapel.

Bei „Venus“ wurde es zum ersten Mal etwas ruhiger. Sowohl Moore mit Akustik- und E-Gitarreneinsatz, als auch, der als Ersatz für den kürzlich leider verstorbenen Paul Raymond fungierende, Neil Carter, mit E-Gitarren- und Keyboardseinsätzen, mussten bei diesem Lied Multitaskingfähigkeiten an den Tag legen.

Apropos Neil Carter, der füllte seine Doppelrolle deutlich temperamentvoller als Raymond aus, er war wie ein Irrwisch ständig auf der Bühne in Bewegung und hatte auch noch, genau wie der ebenfalls gewohnt agile Bassist Rob de Luca, dezente Harmoniegesangseinsätze.

Die Piano-Lichtanlage hielt dem musikalischen Druck von „Lights Out“ problemlos stand, während bei der Powerballade „Baby Blue“ das Doppelspielchen von Vinnie und Neil, erneut vollzogen wurde, Der langmähnige Lockenkopf hatte hier allerdings zur Abwechslung eine Stratocaster im Anschlag.
Das stimmungsträchtige “Only You Can Rock Me” ließ Anflüge von Wehmut erst garnicht aufkommen, mein Lieblingsstück des Abends „Burn The House Down“ hatte auch keine Evakuierungen, beziehungsweise Feuerwehreinsätze zur Folge.

Ab dem herrlichen „Love To Love“ gab es dann den gewohnt starken Abgang mit Klassikern wie u. a. „Too Hot To Handle“, „Rock Bottom“ und „Doctor Doctor“, den Phil Moog (trotz seines fortgeschrittenen Alters, stimmlich immer noch in bester Verfassung), der zwischenzeitlich die Träger seiner Hose runtergelassen hatte, locker und gewohnt humorvoll absolvierte.

„U-F-O, U-F-O“ skandierte das Publikum lauthals, als es nach dem schallenden Schluss (Trommelwirbel von Andy Parker) von „Shoot, Shoot“ realisiert hatte, dass eine bravuröse Hard Rock-Ära zumindest live an diesem Abend zu Ende gegangen war. Phil Moog und seine Mannen kamen dann auch nicht mehr auf die Bühne zurück. Ein kurzes, schmerzloses und doch irgendwie stimmungsvolles Finale, bei dem man gerne nochmals zugegen war. Die letzte UFO-Runde in Dortmund war somit Geschichte.

Vielen Dank wie immer an Jenny Dore für die unkomplizierte und nette Kooperation.

Line-up:
Phil Mogg (lead vocals)
Vinnie Moore (electric and acoustic guitars)
Rob de Luca (bass, vocals)
Andy Parker (drums)
Neil Carter (keys, electric guitar, vocals)

Bilder: Gernot Mangold
Bericht: Daniel Daus

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UFO, 07.09.2017, Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertbericht

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UFO ist eine Band, die Gernot und mich durch unsere Jugend und auf so mancher Fete begleitet hat, demnach war klar, dass wir auch im SoS über ein Konzert berichten würden, sofern sich die Gelegenheit dazu bieten würde. Und am 07.09. war es, im von uns immer überaus gerne besuchten Musiktheater Piano in Dortmund, soweit.

Besitzerin Jenny Dore durfte sich am Abend zuvor schon über ein ausverkauftes Haus bei Mothers Finest freuen, auch bei der legendären britischen Truppe um Phil Mogg war die Hütte wieder rappelvoll. Ich hatte die Band schon an gleicher Stelle drei Jahre zuvor gesehen, als sie noch ihre damalige CD „Seven Deadly“ im Gepäck hatte, die mir, wie auch der Vorgänger „The Visitor“, ziemlich gut gefallen hatten.

Die Briten starteten, aus nicht ersichtlichen Gründen, mit 20 Minuten Verspätung und ließen vermutlich deswegen auch mit „Baby Blue“ und „Making Moves“ zwei geplante Stücke unter den Teppich fallen, der vielleicht einzige kleine Kritikpunkt dieses Abends.

Aber als das Quintett mit Phil Moog, Vinnie Moore, Rob de Luca, Paul Raymond und Andy Parker zu „Faith Healer“-Klängen auf die Bühne marschierte und mit dem Opener „We Belong To The Night“ direkt in die Vollen ging, war sofort prächtige Stimmung in der Bude, die auch bis zur letzten Sekunde des Konzerts anhielt.
Nach „Run Boy Run“ vom letzten Studioalbum aus eigener Hand „A Conspiracy Of Stars“ (später gab es mit „Messiah Of Love“ noch einen weiteren Track daraus), und „Ain’t No Baby“ folgten mit „Lights Out“ und „Only You Can Rock Me“ die ersten Highlights aus ihrer großen Zeit (damals ja noch mit Michael Schenker), was natürlich sofort mit frenetischen „U-F-O, U-F-O“- Rufe gefeiert wurde.

Bereits zu dieser Zeit hatte Vinnie Moore mit seinen vielen quirligen E-Gitarrensoli neben dem wieder mit britischem Charme singenden und moderierenden Fronter Phil Mogg die Co-Hauptrolle eingenommen. Andy Parker überzeugte mit einer überaus fetten Drum-Performance, dem agilen Basser de Luca wurden einige Harmoniegesänge gegönnt, während sich Paul Raymond mit Piano- und Orgel- sowie Rhythmus-E-Gitarren und Backgroundvocals-Einsätzen als der variabelste zeigte.

„Burn Your House Down“ (sehr schön knackig) von „Seven Deadly“ und das vom Tempo her abwechslungsreiche „Cherry“ läuteten die heiße Schlussphase des Hauptteils ein. Das teil-balladeske „Love To Love“ mit Piano- und Akustikgitarrenklängen (Moore wechselte auch zur E-Gitarre), das dreckig rockende „Too Hot To Handle“ (mein persönlicher Favorit des Abends) und eines ihrer Paradesongs „Rock Bottom“ (Mitgrölrefrain, saustarke mehrphasige E-Gitarrepassage von Moore) brachten den, auch mit vielen jüngeren Besuchern durchzogenen Saal, endgültig in Rage.

Mit den beiden allseits bekannten und launig performten Hit-Rausschmeißern „Doctor Doctor“ und „Shoot Shoot“ gab es am Ende kein Halten mehr. UFO hatten ihre treue Fan-Gemeinde wieder voll (na ja, wie oben erwähnt, fast voll…) auf ihre Kosten kommen lassen. Ein gelungener Abend im Piano mit Hard Rock der guten alten Schule und Zeit, der viele schöne Erinnerungen wach rief.

Vielen Dank wie immer an Jenny Dore für die unkomplizierte und nette Kooperation.

Line-up:
Phil Mogg (lead vocals)
Vinnie Moore (electric and acoustic guitars)
Rob de Luca (bass, vocals)
Andy Parker (drums)
Paul Raymond (keys, guitar, vocals)

Bilder: Gernot Mangold
Bericht: Daniel Daus

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