
Review: Michael Segets
Pünktlich zum zwanzigsten Jahrestags ihres Debüts überraschen die Turnpike Troubadours mit einem neuen Studioalbum. Seit letzter Woche ist „The Price Of Admission“ digital erhältlich. Die Veröffentlichung als CD und LP soll folgen. Ihr Abtauchen in 2019 hat der Popularität der aus Oklahoma stammenden Band keinen Abbruch getan. Ausgiebige Touren mit vollen Häusern waren den Turnpike Troubadours auch rund um ihr Wiederauftauchen mit „A Cat In The Rain“ (2023) gewiss.
Auch in diesem Jahr sind sie quasi im Dauereinsatz. Vier aufeinanderfolgende Abende im Boone Pickens Stadium in Stillwater sind bereits absolviert. Von ihrem Heimatstaat geht es dann für zwei Gigs nach Colorado ins Red Rocks Amphitheatre, von dem sich zuletzt Ryan Bingham mit einem Livealbum meldete. Sie nehmen an Willie Nelsons Jubiläumstour des Outlaw Music Festivals zusammen mit Bob Dylan, Sheryl Crow und The Red Clay Strays teil. Zwischendurch machen sie einen Abstecher nach Großbritannien. Dort sind sie mit Zach Bryan unter anderem im BST Hyde Park unterwegs. Die Turnpike Troubadours, mittlerweile in die Oklahoma Music Hall of Fame aufgenommen, sind von klangvollen Namen umgeben und spielen ausverkaufte Shows an ehrwürdigen Orte. Sie können damit zu den Institutionen der Country- beziehungsweise Roots-Music-Szene gezählt werden.
„The Price Of Admission“ dürfte ihre Fans nicht enttäuschen. Der Longplayer bietet erneut souverän dargebotenen Country mit einer Prise Red Dirt. Sänger und Songwriter Evan Felker schrieb alle Songs mit Ausnahme des abschließenden „Nothing You Can Do“, das vom Geigenspieler der Band Kyle Nix stammt. Beim Verfassen einiger Stücke kooperierte Felker mit John Fullbright („Searching For A Light“), Dave Simonett („Leaving Town“) oder Lance Roark („Ruby Ann“).
Mit seinem Troubadour-Kollegen Nix komponierte Felker „The Devil Piles His Trade“. Dank der aufgekratzten Geige erhält der erste Uptempo-Track in der Mitte des Albums einen keltischen Einschlag. Dieser tritt bereits zuvor „Be Here“ noch deutlicher hervor. Sehr stimmungsvoll ist dabei das Zusammenspiel von Felker und dem Chor im call and response. Da ich einen Faible für irisch angehauchten Folkrock habe, punktet das Sextett mit diesen Titeln bei mir.
In der ersten Hälfte des Albums gehen es die Turnpike Troubadurs ruhig an. Hervorzuheben ist dort der Opener „On The Red River“. Die atmosphärische Ballade schrieb Felker zusammen mit Ketch Secor (Old Crow Medicine Show). Durch seinen hervorragenden Refrain verdient „Heaven Passing Trough” ebenfalls besondere Erwähnung. Der Song wäre meine Single-Empfehlung. Der zweite Teil des Longplayers zieht das Tempo etwas an. Die Songs sind mit dem richtigen Maß an Twang versehen und durchweg in einem positiven Sinne eingängig. Hier gehören „What Was Advertised“ und „Nothing You Can Do“ zu meinen Anspieltipps.
Das siebte Studioalbum der Turnpike Troubadours ist erneut ein gutes geworden. „The Price Of Admission“ hält schöne Balladen, eingängige Midtempo-Nummern und ein paar galoppierende Songs bereit. Die Troubadoure sitzen dabei stets fest im Sattel.
Bossier City Records – Thirty Tigers (2025)
Stil: Country
Tracks:
01. On The Red River
02. Searching For A Light
03. Forgiving You
04. Be Here
05. Heaven Passing Through
06. The Devil Piles His Trade
07. A Lie Agreed Upon
08. Ruby Ann
09. What We Advertised
10. Leaving Town
11. Nothing You Can Do
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