Montgomery Gentry – My Town – CD-Review

Was für ein geiles Album! Nur den wenigsten, selbst guten, Bands des Business gelingt es heutzutage, nach zwei sehr guten CDs eine dritte auf gleichem Level nachzulegen. Und was machen Eddie Montgomery und Troy Gentry? Sie toppen noch ihre beiden Vorgänger, die mit so vielen tollen Songs wie „Hillbilly Shoes“, „Lonely And Gone“, „Daddy Won’t Sell The Farm“, „She Couldn’t Change Me“ oder „Cold One Comin‘ On“, nur um einige zu nennen, gespickt waren.

Dabei erfreut, dass man sich zwar aus finanziellen Aspekten weiter in New Country-Gefilden bewegt, aber inoffiziell immer mehr mit dem Southern Rock liebäugelt. Wahrscheinlich auch eine Folge des Wechsels von Producer Joe Scaife zu Blake Chancey, der dem Duo viel frischen Wind eingehaucht zu haben scheint.

So ist der kommerzielle Part mit dem Titelstück schnell abgearbeitet, bei dem aber eigentlich auch nur die „Nananas“ im Refrain nerven.
Danach reiht sich Knüller an Knüller: Ob bei Killerballaden wie „Break My Heart Again“ oder „Speed“, Midtempostücken wie „Scarecrow“ oder „Lie Before You Leave“, dreckigem Honky Tonk bei „Bad For Good“, Skynyrd-angehauchten Songs wie „Hell Yeah“ und „Free Fall“, oder zu Allman Brothers tendierenden Sachen wie „Why Do I Feel Like Running“ und dem Cover „Good Clean Fun“; das Duo verbreitet Southern-Feeling pur.

Die Scheibe besticht durch Ihre Abwechslung, die allein auch durch die unterschiedlichen Stimmcharaktere gewährleistet ist. Alles mit einem perfekten Klang glasklar abgemischt. Ein wahrer Hörgenuss! Die Nische, die bisher von Charlie Daniels oder der Marshall Tucker Band lange Zeit besetzt wurde, hat heute zurecht einen neuen Platzhalter: Montgomery Gentry!

Sony Music (2002)
Stil: New Country

01. My Town – Piano Intro
02. My Town
03. Break My Heart Again
04. Scarecrow
05. Bad For Good
06. Speed
07. Hell Yeah
08. Lonesome
09. Why Do I Feel Like Running
10. Free Fall
11. Lie Before You Leave
12. For The Money
13. Good Clean Fun

Montgomery Gentry
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David Nail – The Sound Of A Million Dreams – CD-Review

David Nail ist einer dieser typischen Musiker, bei denen man – von den ersten gehörten Klängen an – sofort das in ihnen steckende Potenzial erahnt. Seine bisherige Geschichte ist schnell erzählt. Der smarte Frauentyp stand zunächst vor der Entscheidung zugunsten einer Sport- oder einer Musikerkarriere. Nachdem aus gesundheitlichen Gründen die Wahl auf Letzteres fiel, ergatterte er Anfang des Jahrtausends einen ersten Plattenvertrag. Seiner ersten Single war der erwartete Erfolg jedoch nicht vergönnt und so entschied sich das damalige Mercury-Label den dazu geplanten Longplayer einzustampfen.

Der aus Missouri stammende Nail blieb trotz jeder Menge Frust hartnäckig und ergatterte bei der gleichen Musikgruppe (allerdings einem anderen Unterlabel) eine weitere Gelegenheit, auf dem Musiksektor Fuß zu fassen. Beim 2009er Album „I’m About To Come Alive“ und den drei ausgekoppelten Singles (davon landete „Red Light“ zumindest auf Platz 7 der Country-Charts), merkte man noch allgegenwärtig den Versuch des Labels, Nail kommerziell zu etablieren. Insgesamt trotzdem ein gutes Werk, wenn auch wieder mit eher bescheidenem Erfolg. Für viele seiner Kollegen/innen oft gleichbedeutend mit dem Genickbruch in Sachen Vertragsverlängerung bei einer Major-Group.

Mit seinem aktuellen Werk „A Sound Of A Million Dreams“ verhält sich die Sache allerdings anders. Das Label zeigte völlig überraschend mal einen langen Atem, und gewährte ihm deutlich mehr künstlerischen Freiraum, was sich besonders in der Spielzeit der Tracks bemerkbar macht (fast alle liegen deutlich über vier Minuten). Und paradoxerweise landete David ausgerechnet jetzt mit „Let It Rain“ seinen ersten Nr. 1-Hit (emotional vorgetragene Powerballade, klasse Harmoniegesänge von Sara Buxton).

Die neue Platte offenbart dabei ganz eindeutig, dass Nail eher im nach allen Richtungen offenen Singer/Songwriter-Gefilde seine Stärken am besten ausleben kann. So pendelt die Scheibe auch recht gekonnt zwischen New Country, Pop, Rock und, in weitestem Sinne, melodischem Roots Rock. Nicht von ungefähr leiht Will Hoge beim grandiosen Abschlusslied „Catherine“ seine Stimme für die im Refrain ergänzenden Vocals (dazu göttliches Slidespiel von Doug Pettibone). Ein weiterer prominenter Gast ist Lee Ann Womack beim feinen, der Arbeiterschicht gewidmeten „Songs For Sale“.

Nail, der drei der insgesamt elf Stücke mitkreiert hat, weist (ähnlich wie Tim McGraw) ein tolles Gespür bei der Auswahl der Fremdlieder auf. Klasse, seine neue Version von Keith Urbans „Desiree“, ein Stück aus der Zeit, als der heutige Megastar mit seiner Begleitband The Ranch noch auf völlig unkommerziellen Pfaden wandelte. Schön dezent und trotzdem sehr atmosphärisch, „Half Mile Hill“ aus der Feder von Mark Selby und Gattin Tia Sillers. Oder der starke, pianogeprägte Titelsong „A Sound Of A Million Dreams“, geschrieben von Nashville-Musiker/Pianist/Songwriter Phil Vassar, der so ein wenig an Marc Cohns „Walking In Memphis“ (saustarke Piano-Performance von Chuck Leavell) angelehnt ist. Da wundert man sich, dass Vassar das Lied nicht für sich selbst verwendet hat.

Bei vielen Songs mit einer leicht poppigen Note („She Rides Away“, „I Thought You Knew“, „That’s How I’ll Remember You“) könnte man aufgrund Davids oft genäseltem Gesang fast meinen, einen Christopher Cross hätte es in New Country-Gefilde verschlagen. Dass er es aber auch mal kräftig krachen lassen kann, beweist er direkt beim Opener „Grandpa’s Farm“, ein Stück, das bereits von Adam Hood (der das Lied auch mitkreiert hat) und Frankie Ballard (ebenfalls ein hochtalentierter Nashville-Jungspund, sau-talentierter Gitarrist) auf ihren letzten Silberlingen musikalisch aufgegriffen wurde. Nail entschied sich hier für eine swampige, brodelnde Countryrock-Version (herrliche weibliche Uuuh- und Aaah-Backs von Kim Parent und Joanna Cotton, rassige Banjopassage am Ende von Ilya Toshinsky).

David Nail hat mit seinem Zweitwerk „A Sound Of A Million Dreams“ einen ganz gewaltigen Schritt nach vorne gemacht (und das Ende der Fahnenstange ist sicher längst noch nicht erreicht…). Hier stimmt es von der Auswahl der Stücke mit klugen Texten, der tollen Produktion (Chuck Ainlay, Frank Liddell, Glenn Worf), Nails markantem Gesang bis hin zu den umwerfenden Instrumentalisten (u.a. Chuck Leavell mit phantastischer Piano- und B3-Arbeit, den filigranen Gitarristen Ilya Toshinsky, George Marinelli, Doug Pettibone sowie Drummer Fred Eltringham, Bassist Glenn Worf und Steel-Virtuose Dan Dugmore) einfach alles. Hammer-Album! Man kann nur attestieren. David Nail hat hier mit dieser CD den Nagel frontal auf den Kopf getroffen!

MCA Nashville (2011)
Stil: New Country

01. Grandpa’s Farm
02. Songs For Sale
03. Desiree
04. She Rides Away
05. Let It Rain
06. I Thought You Knew
07. Catch You While I Can
08. Half Mile Hill
09. That’s How I’ll Remember You
10. The Sound Of A Million Dreams

11. CatherineDavid Nail
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Danielle Peck – Same – CD-Review

Danielle Peck, geboren in Jacksonville, N.C., aufgewachsen in Coshocton, Ohio bringt sicher alle Voraussetzungen mit, sich in der „Belle-Etage“ der Nashville Damen-Riege zu behaupten. Sie stammt, wie es so oft ist, aus einer Familie, in der generationenübergreifend aktiv Countrymusic praktiziert und unterstützt wird, und hatte dementsprechend seit Kindestagen ehrgeizige Ambitionen in dieser Hinsicht weiterzukommen. Schon mit zehn Jahren fing sie an Songs zu komponieren. Es folgten der Kirchenchor, die ersten Band-Erfahrungen und Auftritte bei unzähligen Events im Umkreis ihrer heimatlichen Gefilde. Dazu ist sie mit einer starken, ausdrucks- und kraftvollen Stimme gesegnet, und, -das dürfte im Business wahrlich auch nicht von Nachteil sein-, sie sieht blendend aus! Es folgte, wie bei so vielen anderen talentierten Kolleginnen und Kollegen auch, der Gang nach Nashville.

Gelegenheitsjobs am Tage, Songwriter-Aktivitäten zu später Stunde. Und wie der Zufall es so wollte, arbeitete Danielle in einem Restaurant, wo eine der Führungspersönlichkeiten des ehemaligen „DreamWorks“-Labels, Scott Borchetta, dinierte. Danielle wurde zu einem Spontan-Auftritt überredet und erhielt umgehend einen Platten-Deal, der allerdings erst jetzt, nachdem Borchetta sein eigenes Label „Big Maschine Records“ gegründet hatte, verwirklicht werden konnte. Herausgekommen ist ein klasse, durchweg äußerst professionell durchkonzipiertes, überaus vielversprechendes Debüt!

Von der Aufmachung (mehrfach gefalztes Blatt mit einigen schönen Abbildungen der Interpretin, mit allen Texten und Infos zu den beteiligten Musikern, das sich darüber hinaus zu einem DIN A3 Poster aufklappen lässt, welches auf der Rückseite ein tolles Riesenfoto von Danielle präsentiert) bis zur musikalischen Umsetzung (drei namhafte Produzenten sorgen für einen Top-Sound: Jeremy Stover, Tommy Lee James und Byron Gallimore; in der Szene anerkannte Co-Writer unterstützen Danielles Songwriting: u.a. Jeremy Stover, Taylor Rhodes, Clay Mille, Sonny Lemaire etc.; das „Who-Is-Who“ der Nashville Studio-Mannschaft ist am Start: z.B. Lonnie Wilson, Glenn Worf, Bryan Sutton, Tom Bukovac, JT Corenflos, Dan Dugmore, Paul Franklin, Stuart Duncan, usw.) wurde an nichts gespart!

Kein Wunder also, dass das Album bereits im guten Mittelfeld der Billboard-Charts eingestiegen ist! Elf klasse, moderne, kraftvolle und knackkige, poppige New-Country-Stücke, die, wie bereits erwähnt, von Danielle Peck (bis auf 3 Ausnahmen) mitkomponiert wurden und durchgängig als radiotauglich zu bezeichnen sind. Das Konzept geht eindeutig in Richtung solcher Kolleginnen wie Shania Twain, Jo Dee Messina, Faith Hill, Martina McBride und Terri Clark. Die vokale Leistung Pecks ist sehr variabel, reicht von kraftvoll powernd, voller Sex-Appeal, bis hin zu sehr gefühlvoll und zerbrechlich. Die bereits erwähnten, glänzenden Musikerleistungen führen sie dabei sicher durch das eingängige Repertoire. Starker Auftakt mit „Findin’ A Good Man“ (rhythmisch-poppig Richtung der „Come-On-Over“-Shania), „Isn’t That Everthing“ (flott, melodisch, poppig-folkig, mit toller Fiddle, Steel, Mandoline) und der sexy-sanften Ballade „Kiss You On The Mouth“ (kratzige Akustikgitarre, wunderbare Mandoline)!

Ebenso kraftvoll geht es bei „Fallin’ Apart“ (schöne Tempobreaks), „Sucks To Be You“ (eine der wenigen Fremdkompositionen mit sehr direktem Text) und „Only The Lonely Talkin’“ (klasse Country-Pop-Song, mit nettem Piano), wobei einem Jo Dee Messina, die auch momentan ziemlich auftrumpfenden The Wreckers und einmal mehr Shania Twain in den Sinn kommen. Richtig deftig kommt das großartige „Honky-Tonk Time“ rüber, ein absolut traditionell verwurzelter, rockiger, partytauglicher Roadhouse-Country-Kracher, bei dem der Titel schon für sich spricht (herrrliche, satte E-Gitarre und das so typische Piano-Geklimper)! Bei den „fetten“ Power-Balladen, wie der Single „I Don’t“, „Thirsty Again“, “ A Woman Does Too“ oder dem abschließenden „Somebody For You“ scheint es so, als hätten die Regisseure der nächsten, großen Hollywood-Epen hier die freie Auswahl zur Untermalung ihrer emotionalen Bilder.

Sie stehen einem Stück wie beispielsweise „There You’ll Be“ von Faith Hill, mit ihren recht bombastischen, aber gut inszenierten Einlagen, in nichts nach. Trotzdem gelingt es den erfahrenen Musikern, weitestgehend die Countrynote in allen Liedern präsent zu halten. Kleiner Bonus auf der CD: Sie enthält auch das Video zur ersten Single „I Don’t“ (ebenfalls sehr ansehnlich), sowie ein paar Live-„Snippets“ aus den CMT „Studio 330-Sessions“! Ein durchaus beeindruckender, erfolgversprechender Start in eine sicherlich längerfristig zu betrachtende Karriere. Danielle Peck, eine Name, den man sich merken sollte. Starke und äußerst hübsche Konkurrenz für die etablierten Nashville-Diven!

Big Machine Records (2006)
Stil: New Country

01. Findin‘ A Good Man
02. Isn’t That Everything
03. Kiss You On The Mouth
04. Fallin‘ Apart
05. I Don’t
06. Sucks To Be You
07. Honky-Tonk Time
08. Thirsty Again
09. Only The Lonely Talkin‘
10. A Woman Does Too
11. Somebody For You

Danielle Peck
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Bobby Pinson – Songs For Somebody – CD-Review

Zweitwerk des sympathischen Blondschopfes! Die Major-Ehe RCA/Pinson war trotz eines überragenden Debüts leider nur von kurzer Dauer. Daher erscheint der Nachfolger „Songs For Somebody“ konsequenterweise jetzt auf dem Independent Label „Cash Daddy Records“ (die Vermutung liegt nahe, dass es Pinsons eigenes Label ist, denn sein gerade geborener Sohn heißt „Cash“). Als Songwriter nach wie vor in Nashville überaus gerne gesehen (Pinson hat unzählige Songs für etablierte Interpreten wie Sugarland, Toby Keith, LeAnn Rimes, Trent Tomlinson und viele andere geschrieben), erschien er in den Augen der Major-Bosse als Musiker mit seiner kantigen Art offensichtlich zu wenig massenkompatibel.

Der Vergleich mit einer ähnlichen Entwicklung wie seiner Zeit der eines Steve Earle in Nashville liegt nahe, mit dem Pinson u. a. auch immer wieder in einem Atemzug genannt wird, wenn es um die Charakterisierung seiner Musik geht. Die gute Nachricht in jedem Fall: Der gebürtige Texaner geht weiterhin konsequent seinen Weg, seine zweite CD steht dem Vorgänger in nichts nach. Marginale Änderungen wie das äußere Erscheinungsbild (jetzt im „modischen“ Kurz-Haarschnitt, die strohig herabhängenden Haare und der Cowboyhut sind verschwunden), die Produktion (diesmal in Eigenregie, vormals zusammen mit Joe Scaife), sowie die leicht abgespeckte Musiker-Mannschaft (der Korpus vom Debüt mit Troy Lancester, Billy Panda, Mark Hill, Mike Rojas, Russ Pahl und Brian Pruitt ist aber erhalten geblieben), sind ein Zeichen für Frische in Kombination mit Kontinuität, bei weiterhin hohem Qualitätsanspruch.

Und so verbindet Pinson erneut seine intelligenten und lebensnahen Texte (“I put myself into the character of that guy who’s made some mistakes but lived to learn from them. My music allows me to carry other peoples pain on my shoulders with hopes that the weight of their world might get a little lighter three minutes and twenty seconds at a time.”) mit einer auf Country-Traditionen befindlichen, rockig rootsigen Americana-nahen New Country-Basis. Ruhige Storytelling-Songs („Back In My Drinkin’ Days“, das melancholische „If I Met God Tonight“, „This Close To Heaven“ oder das traurige „If I Don’t Make It Back“, welches auch von Tracy Lawrence auf seinem letzten Werk interpretiert wurde), bei denen Bobbys rauchig kratziges Stimmorgan bei wunderschön zurückhaltender Instrumentierung mit Akustik- und E-Gitarre, ganz dezent Piano, Orgel, Steel oder Mandoline (diesmal komplett ohne Streicher) unnachahmlich zur Geltung kommt, wechseln in gut dosierter Form mit rockigeren und etwas temperamentvolleren Liedern, die dann meist von Pinson’s eigenwilligem Humor begleitet werden.

Das an Jack Ingram erinnernde „Just To Prove I Could“, das von einem dezenten U2-E-Riff getragene „Don’t Think I Don’t Think About It“, das southern-swampige „Right To Be Wrong“ (fast wie für Van Zant auf den Leib geschrieben), das poppige, mit einer Prise Heartland-Touch versehene „I Probably Will“, das recht flotte, ein wenig an Big & Rich angelehnte „Past Comin’ Back“ oder das von den Van Zant-Brüdern bereits auf ihrem New-Country-Debüt-gecoverte „Takin’ Up Space“ beweisen, dass Bobby auch bei flotteren Nummern eine gute Figur abgibt. Hervorragend, wie bereits erwähnt, die Instrumentierung auf höchstem Niveau, bei der es einfach Spaß macht zuzuhören. Mit „Songs For Somebody“ hat Bobby Pinson in einer schwierigen Situation einen exzellenten Nachfolger hingelegt. Das spricht schon für sich. Leute mit Vorliebe für eine gewisse musikalische Eigenständigkeit werden erneut voll auf ihre Kosten kommen. Der John Deere-Traktor mit dem Flugzeug-Motor (mit dem sich Pinson einst verglich) läuft weiter auf vollen Touren…

Cash Daddy Records (2007)
Stil: New Country

01. Back In My Drinkin‘ Days
02. Just To Prove I Could
03. Don’t Think I Don’t Think About It
04. Right To Be Wrong
05. If I Met God Tonight
06. I Probably Will
07. This Close To Heaven
08. Past Comin‘ Back
09. Takin‘ Up Space
10. If I Don’t Make It Back
11. The Miles

Bobby Pinson
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Rich O’Toole – Seventeen – CD-Review

Ric

Ist das herrlich! Die pure „Red Dirt“-Countryrock-Wonne – und dieser Southern-Duft! Toll! Okay, die texanischen Ölquellen mögen in einigen Jahren naturbedingt versiegen, das Reservat an herausragenden jungen Musikern allerdings scheint im Lonestar State weiterhin nahezu unerschöpflich zu sein. Ein weiteres Paradebeispiel in der ewig langen Liste der von uns vorgestellten Künstler ist der gerade mal 23-jährige, aus Houston stammende Sänger, Songwriter und Gitarrist Rich O’Toole, der jetzt mit „Seventeen“ (seine persönliche Glückszahl) ein wundervolles Debüt abliefert. Dabei ist es eher einem bedauerlichen Zufall zu verdanken, dass O’Toole überhaupt den Weg des Musikers wählte.

Der Mann stand vor einer vielversprechenden Baseball Profi-Karriere, als diese abrupt durch einen Unfall beendet wurde. Und wie es in Amerika scheinbar so üblich ist, vorausgesetzt natürlich man hat Talent (und das hat dieser O’Toole über alle Massen), schnappt man sich seine Gitarre, und beginnt sich musikalisch zu entfalten. Schon verrückt so etwas! Aber auch unglaublich, wie begabt diese Burschen sind! So arbeitete sich die Rich O’Toole Band mit ihren fulminant abgehenden Live-Auftritten rasend schnell von der vielbeachteten College-Underground-Szene ins Vorprogramm solcher namhaften Texas-Bands wie Reckless Kelly und der Randy Rogers Band. Die Fans waren schier aus dem Häuschen, ob der Tatsache, wie diese junge Truppe aufspielte.

Kein Wunder also, dass sich für das Debüt des Songwriters (alle Songs stammen aus der eigenen Feder) sofort eine äußerst prominente Musiker-Schar der Texas-Szene (u. a. Chris Masterson aus Jack Ingrams Beat Up Ford Band, Rich Brotherton aus der Robert Earl Keen Band, Nick Worley von Cooder Graw/Cory Morrow Band, Multi-Saiten-Virtuose Bobby Flores, usw.) zusammenfand, und das zudem noch in den Studios und unter der Regie des angesagten, Grammy-nominierten Produzenten Mack Damon abgemischt wurde. Bei den zehn Songs, die allesamt vorwiegend von einem prächtig klingenden, transparenten, satten Gitarrensound bestimmt werden und von herrlichen Melodien durchzogen sind, geht es, bis auf wenige Ausnahmen, sehr dynamisch, knackig, rootsig rockig und äußerst würzig zur Sache, weshalb O’Tooles Stil auch gern als „elektrifizierter Country-Rock’n’Roll’ umschrieben wird.

Bestes Beispiel dafür ist der schon rau und dreckig rockende Opener „When Kelly Comes To Town“, der mit feurigen Southern-rocking E-Gitarren-Riffs und druckvollen Drums in allerbester „Red Dirt“-Manier zwischen Cross Canadian Ragweed und der Ryan Bales Band daher fegt, und zum Schluss mit den rotzfrech eingeworfenen Harmonie-Gesängen von Rebecca Valadez endgültig veredelt wird. In eine ähnliche Kerbe schlagen weitere Uptempo-Roots-/Countryrocker wie das trocken und kantig rockende „Cleveland“, „Everything’s Legal“ oder das rasante, dabei hoch melodische, genauso angeraute, wie erfrischende „Summertime“, die alle irgendwie Richtung gut abrockender Reckless Kelly und Konsorten zielen.

Überhaupt scheint ein Vergleich zu Reckless Kelly durchaus legitim, zumal Rich O’Toole’s Stimme zuweilen eine leichte Ähnlichkeit zu RK-Frontmann Willy Brown aufweist. Phantastisch beispielsweise auch die traumhaft melodische, flockige, wie Öl runter gehende, knackige Countryrock-Nummer „Queen Of The Misfits“ mit ihren tollen Harmonies im Refrain (ein Gänsehaut-Countryrocker, der übrigens bis auf Platz 5 der bedeutenden Texas Music Charts stieg), die abermals von einem dezenten Southernflair durchwehte, mit feinen Fiddle- und Steelguitar-Klängen verzierte Ballade „Alone“ oder das tolle „Just My Luck“ (southern-bluesig, klasse Harmonies, heulende E-Gitarren-Fills)! Mit dem dynamischen „Robert E. Lee“ gibt es dann sogar noch einen tollen, zum Mitrocken animierenden, honky-tonkin‘ Saloon-/Roadhouse-Feger mit markantem, flinkem Telecaster-Spiel von Masterson, inklusive tollem Solo, das sogar ein wenig an Hughie Thomassons Outlaws erinnert.).

Dass O’Tooles Stärken durchaus auch von abwechslungsreicher Variabilität geprägt sind, und nicht nur im Uptempo-Bereich liegen, zeigt er auch bei den zwei eher balladeskeren Nummern „Texas Blues“ (herrliches Mandolinen- und Fiddle-Spiel, Huldigung zweier großer Texaner in der Textzeile „…Stevie Ray in the morning, Townes Van Zandt in the afternoon…“) und dem mit entspanntem Tex Mex-Flair umgarnten „Pancho Villa“ (klasse Gesang von Rich, starke Harmonies, filigranes, spanisch anmutendes Akustikgitarrenspiel). Keine Zweifel: Micky & the Motorcars, No Justice, Buster Jiggs, The Bois D’Arcs, die Tyler McCumber Band, die Kyle Bennett Band, Cross Canadian Ragweed, Reckless Kelly und wie sie alle heißen, haben einen neuen, absolut ebenbürtigen Kollegen in ihren Reihen, der uns mit einem umwerfenden, rootsigen „Red Dirt“-Countryrock-Album wie aus einem Guss einfach nur begeistert.

Mit Rich O’Toole hat die Texas-Szene ein weiteres, mächtig funkelndes Juwel hinzugewonnen. „Seventeen“ dürfte erst der Anfang einer tollen, vielversprechenden Karriere sein! Man ist jetzt schon „heiß“ auf neuen Stoff! Einfach famos, dieser so unverbraucht und „musikgierig“ wirkende Bursche! Rock on, Rich!

PTO Records (2006)
Stil: Red Dirt

01. Kelly Comes To Town
02. Queen Of The Misfits
03. Alone
04. Just My Luck
05. Robert E. Lee
06. Cleveland
07. Everything’s Legal
08. Texas Blues
09. Pancho Villa
10. Summertime

Rich O’Toole
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Willie Nelson – The Great Divide – CD-Review

Tja, eigentlich waren die Countrybarden a la Johnny Cash, Merle Haggard, Waylon Jennings und wie sie alle heißen, wenn ich ehrlich bin, nie so mein Ding. Gut, irgendwie hat man ihre Konstanz in diesem Geschäft ehrfürchtig, aber distanziert bewundert, immerhin gelten sie heute noch als oft angeführte Vorbilder für viele Musiker, die ich gerne höre. Mehr aber eigentlich auch nicht. Ihre Songs waren mir immer zu staubig, zu trocken, es fehlte der gewisse Pep.

Und plötzlich landet in meinem Player der gute alte Willie Nelson, mit seiner neuen Scheibe „The Great Divide“; er ist eine der unbestrittenen Größen der Szene, als Schauspieler, Leiter vieler Projekte wie z. B. Farm Aid und natürlich als Musiker auf unzähligen Alben, schon zu einer Zeit, wo ich noch mit der Trommel um den Weihnachtsbaum gerannt bin.

Auffällig direkt die schöne Digipackaufmachung, wo man viel zu blättern, lesen und anzugucken hat. Und zu meiner eigenen Überraschung scheint der kauzige Altstar eine musikalische Frischzellenkur hinter sich zu haben. Er präsentiert jedenfalls eine New-Country-Pop-Rock-Platte auf Höhe der Zeit, nicht zuletzt auch ein Resultat der Idee, viele Künstler einzubinden, die momentan up to date sind, sowie mit Matt Serletic einen der angesagten Produzenten zu engagieren.

Ursache dafür wahrscheinlich Willies schon immer währender Hang zu Duetts. Wir erinnern uns beispielsweise noch mit Schaudern an seinen Song „To All The Girls I’ve Loved Before“ mit der notgeilen Schmalzlocke, oder im Volksmund auch als Latin-Lover bezeichneten, Julio Iglesias in grauer Vorzeit.
Aber keine Angst, auf dieser CD hat er viel Fingerspitzengefühl mit der Auswahl der Interpreten bewiesen: Country-Music-Awards-Titelträgerin Lee Ann Womack, Sheryl Crow, Bonnie Raitt, Brian McKnight oder Kid Rock. Mit Letztgenanntem liefert er auch den Höhepunkt des Albums. „Last Stand In Open Country“, eine Art Country-Metal-Ballade vom Feinsten, wo der gute Pamela Anderson-Bekannte immer wieder dreckig zwischen den Leadgesang von Willie röhrt, ähnlich wie Gregg Allman beim Dickey Betts-Klassiker „Seven Turns“.

Schön auch das melodische Midtempoauftaktstück „Maria (Shut Up And Kiss Me)“, das irgendwie gut gelaunt daherplätschert oder auch die nett gemachte Coverversion des Cyndie Lauper-Megahits „Time After Time“. Überhaupt zeigt sich der bald 69-jährige passionierte Golfspieler in einer ausgelassenen und relaxten Stimmung, der man in ebenso entspannter Weise gerne Folge leistet. Das Werk lohnt sich auf jeden Fall für Leute, die es lieber etwas ruhiger und melodisch haben.

Apropos Golf. Eine amüsante Vorstellung, den stoppelbärtigen Willie mit seinen baumelnden rot geflochtenen Zöpfen unter dem Käppi, in bunt karierten Knickerbockern in einem Flight zum sicheren Schlag aufs Green ausholen zu sehen, während die statusgeplagten Herr Rechtsanwalt und Frau Doktor ihren Ball verzweifelt im Gebüsch suchen…

Lost Highway Records (2002)
Stil: Country & More

01. Maria (Shut Up And Kiss me)
02. Mendocino County Line
03. Last Stand In Open Country
04. Won’t Catch Me Cryin‘
05. Be There For You
06. The Great Divide
07. Just Dropped In (To See What My Condition Was In)
08. This Face
09. Don’t Fade Away
10. Time After Time
11. Recollection Phoenix
12. You Remain

Willie Nelson
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Bobby Pinson – Man Like Me – CD-Review

Bobby Pinson galt lange Zeit als ‚Nashville’s best gehütetes Geheimnis‘. Denn trotz höchster musikalischer und auch kompositorischer Begabung erwies sich sein Gang nach Music City zunächst als großer Flop. Statt Musik machen war lange Zeit nach Beendigung seines Militärdienstes hartes Arbeiten in diversen Gelegenheitsjobs angesagt, bis eines Tages zumindest die Labels Sony/ATV Music und Stage Three Music sich seiner Dienste als Songwriter annahmen, und ihn jeweils für einige Zeit verpflichteten (Ergebnis u. a. . Stücke wie „Takin‘ Up Space“ für Van Zant, für „Everywhere But Hollywood“ Tracy Lawrence, Blake Shelton, Trent Willmon oder LeAnn Rimes).

Aber wer ist dieser Bobby Pinson überhaupt? Aufgewachsen im texanischen Niemandsland schnappte er sich schon als junger Bursche mangels anderer Gelegenheiten die Gitarre seines Vaters und begeisterte sich nebenbei auch noch für prosaische Werke des Dichters Shel Silverstein. Erste Auftrittserfahrungen sammelte er bei Geschichtenerzählwettbewerben. Seine musikalischen Neigungen erstreckten sich von Bruce Sprinsteen, Steve Earle bis zu Countryikonen wie Willie Nelson oder Johnny Cash.

Die große Wende in seinem Leben leitete wohl Produzent Joe Scaife ein, der auch sein Debütalbum „Man Like Me“ mitbetreute. Dieser hatte kurz zuvor mit Gretchen Wilson einen unerwarteten Riesen-Coup gelandet, und das Label RCA bat um weitere Geistesblitze dieser Art. Scaife hatte Bobby mehrfach live gesehen und witterte hier weiteres unentdecktes Potential. Wie recht er hatte, wenn es bisher auch nicht ganz so durchschlagend klappte wie bei der vorangehend erwähnten Interpretin. Immerhin knackten das Album und auch die erste Single „Don’t Ask Me How I Know“ für einige Zeit die Billboard-Top-Twenty.

Die CD bewegt sich zwischen New-Country („Man Like Me“, vielleicht die Antwort auf Tim McGraws Hit „Live Like You Were Dying“) der eher trockeneren Sorte mit dezentem Southern-Feeling (I’m Fine Either Way“, tolle Mundorgel, klasse Double Leads), trotzdem knackig und klar produziert, und einer gehörigen Portion Roots-Rock („One More Believer“, „Way Down“) mit jede Menge Heartland-Flair („Nothin‘ Happened In This Town“, ähnelt eine wenig „Small Town“, „Ford Fairlane“ und „Shadows Of The Heartland“), wie er für John Mellencamp typisch ist. Für den Spaß-Faktor sorgt der flotte, rhythmische Gute-Laune-Song „Started A Band“ im Stile von Dr. Hook auf Countrypfaden.

Das Resultat lebt natürlich auch von Bobbies unglaublich erwärmender Kratzstimme, die aber sehr variabel eingesetzt wird. Vieles erinnert an Steve Earle, John Mellencamp, Tom Waits und, wenn der Gute das Reibeisen mal in die Ecke geworfen hat, an Johnny Van Zant, Eddie Montgomery (Montgomery Gentry) oder auch Tim McGraw, gerade, wenn sich die Stücke in emotionaler Richtung bewegen. Ich würde einiges darauf verwetten, dass letztgenannter Herr McGraw sich in Zukunft auch mal eines Pinson-Songs bedienen wird. Grandios natürlich auch die beteiligten Klasse-Instrumentalisten, wobei Bill Panda (Akustikgitarre und Mandoline), sowie die exzellenten E-Gitarristen Troy Lancaster und David Grissom (Ex-Mellencamp, Storyville) unaufdringliche Glanzarbeit leisten. Toll wie bei einigen Balladen, statt wie sooft verwendeter schmalziger Violinen und bombastischer Keyboards, hier ein dumpf klingendes Cello (John Catchings) eingebracht wurde, und einem Stück wie „Time Well Spent“ bei seinem dramatischen E-Gitarren-Finale noch weitere Tiefe vermittelt.

Die Botschaften in Pinsons Texten sind ähnlich wie bei Johnny Van Zants Songwriting nicht gerade spektakulär (don’t quit your High School football team halfway through the season, don’t drink the water in Mexico…), zum Teil religiös (Jesus loves me – Hidden Track) und autobiographisch (nothin‘ happens in this town) geprägt, aber teilweise auch mit hintergründigem Humor versehen (makin‘ plans that didn’t make sense, wastin‘ time, wastin‘ time well spent).

Insgesamt eine ansprechende Dreiviertelstunde, die ich persönlich nur jedem empfehlen kann. Bobby Pinson erscheint mir als gerade entdeckter hochtalentierter Künstler mit einer phantastischen Stimme, den es gilt, einer noch breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Man darf sich schon jetzt auf seine nächsten Ideen, Lieder oder Alben freuen. Wie bereits anfangs erwähnt, gut dass manche Geheimnisse auch schon mal gelüftet werden…

RCA Records BMG Music (2005)
Stil: New Country

01. I’m Fine Either Way
02. Nothin‘ Happens In This Town
03. One More Believer
04. Don’t Ask Me How I Know
05. Man Like Me
06. Started A Band
07. Ford Fairlane
08. Shadows Of The Heartland
09. Way Down
10. I Thought That’s Who I Was
11. Time Well Spent
12. Jesus Loves Me (Hidden Track)

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Pirates Of The Mississippi – Walk The Plank – CD-Review

Pir

Die hier besprochene CD ist eine meiner ganz großen Favoriten im Countrybereich. Im Fahrwasser des Erfolges der Kentucky Headhunters Ende der Achtzigerjahre eigentlich nur des Spaßes wegen gegründet, konnten Bill McCorvey (voc, g), Rich Alves (g), Dean Townson (b), Jimmy Lowe (dr) und Pat Severs (steelg), allesamt bis dato Nashville-Sessionsmusiker, leider kein Kapital aus diesem tollen Album schlagen.

Beinhaltete das Debütalbum noch mit Feed Jake und dem Hank-Williams-Cover „Honky Tonk Blues“ vordere Platzierungen in den Country-Charts sowie für ersteres Stück eine Nominierung bei der ‚Academy of Country Music‘ als Top New Vocal Group, floppten eigentlich sämtliche Nachfolgewerke der Band und führten wieder einmal zum Aus einer hochtalentierten Gruppe.

Die CD beginnt mit einer ironischen Homage an unsere Überflussgesellschaft. Das Stück „Too Much“, verpackt in einen lustigen Text, stellt dann auch sofort den Stil der Band in den Vordergrund: Eigenwilliger Einsatz von Slide und Steelgitarre vermischt mit einem fantastischen Gesang. „I Wouldn’t Have It Any Other Way“ folgt als knackige Up-Temponummer, die einfach nur Spaß bringt.

Für mich als großem Balladenfan kommt dann mit „Til I’m Holding You Again“ der erste Höhepunkt mit Gänsehautgarantie. Bill McCorveys tiefe, angenehme, Ruhe ausstrahlende Stimme scheint für solche Songs regelrecht erschaffen worden zu sein. „Georgia Peaches“ macht dann mit swingendem und wippendem Drive wieder richtig gute Laune. Im Anschluss daran „Fighting For You“, eine erneute Killerballade.

Mit „This Ain’t The Denver I Remember“ folgt eine echte Countryschnulze, die aber im Gesamtkonzept der CD abgefangen wird und deshalb auch nicht sonderlich nervt. „Nashville Nights/Redneck Blues“, ein Medley, das mich im ersten Abschnitt an ein Dickey Betts-Instrumental erinnert, sich im zweiten Teil zu einem relaxten Southern-Blues wandelt. Dann geht’s Schlag auf Schlag, von einem Highlight zum nächsten. „The Storm“, eine Ballade mit interessanten Tempowechseln, die hoffentlich nicht nur bei mir einen Sturm der Begeisterung auslöst. Das sozialkritische „Uncommon Man“ wird von Bill McCorvey einfach ehrlich und mit viel Gefühl rübergebracht.

Den Abschluss eines tollen, stimmigen Albums bildet das Stück „Honky Tonk Highway“, ein Lied über die rastlose Suche nach der Erfüllung des „American Dream“, in dem die Gruppe nochmal die geballte Kraft ihrer Stilelemente in die Waagschale wirft. Ein echter Knaller mit tollem Southern-Gitarrensolo, frei nach dem Motto, wenn’s am schönsten ist, sollte man aufhören.

Ich bin mir sicher, dass jeder, dem die Scheibe gefällt, neugierig nach mehr sein wird, das Niveau bleibt auf der mir bekannten ersten CD (geht noch, enthält eine tolle Ballade „Anything Goes“) und auf „A Street Man Named Desire“, die mir gar nicht gefällt, unerreicht.

Capitol Records (1991)
Stil: Southern Country Rock

01. Too Much
02. I Wouldn’t Have It Any Other Way
03. Til I’m Holding You Again
04. Georgia Peaches
05. Fighting For You
06. This Ain’t The Denver I Remember
07. Nashville Nights/Redneck Blues
08. The Storm
09. Uncommon Man
10. Honky Tonk Highway

Pirates Of The Mississippi
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The Wreckers – Way Back Home: Live From New York City – CD/DVD-Review

The Wreckers sind eines der wenigen mir bekannten weiblichen New Country-Duos, die in letzter Zeit in Nashville einen beachtenswerten Erfolg erringen konnten. Mit ihrer schönen Debütscheibe „Stand Still, Look Pretty“ hielten sie sich eine recht lange Zeit im oberen Bereich der Billboard Country Charts. The Wreckers. Das sind die dunkelhaarige Michelle Branch, die Musikhörern eventuell aufgrund ihres mit einem Grammy belohnten Hits „The Game Of Love“ zusammen mit Carlos Santana vielleicht bekannt sein dürfte und die ehemals blonde, jetzt brünette Jessica Harp, Branchs langjährige Tour-Backgroundsängerin.

Und kaum hat dieses vielversprechende Kapitel gerade mal begonnen, pfeifen die Spatzen bereits von den Dächern, dass die weitere Zusammenarbeit des Duos erstmal ad acta gelegt wird und beide sich wieder primär ihren Solo-Projekten widmen werden. Eigentlich schade, denn dieses Live-Dokument auf DVD macht eigentlich genauso viel Spaß (wenn nicht noch mehr) wie ihr erster Silberling. Und von Zickenalarm auf der Bühne ist auch gar nichts zu spüren. Mag es vielleicht daran gelegen haben, dass mit Teddy Landau am Bass, Branchs Gatte, und dem Multiinstrumentalisten Jason Mowery, Harps Verlobter, männertypisch ruhende Pole im Hintergrund mitwirkten?

Aufgenommen wurde der Gig im Bowery Ballroom in New York City und er erinnert mich von der Location und der Atmosphäre her sehr an mein vor geraumer Zeit erlebtes Konzert von Chely Wright im Hamburger Knust. Alles schön übersichtlich, tolle Stimmung, ein paar Teppiche auf der recht engen Bühne, die fast Wohnzimmeratmosphäre suggerieren. Zumindest weiß ich jetzt auch, wer anscheinend die Nutzer von in den Tageszeitungen so häufig zu findenden Beilagen über Räumungsverkäufe dieser Knüpfauslegewaren sind – Rockmusiker!

Den Schwerpunkt und auch die Highlights bilden naturgemäß die Stücke ihrer Debüt-CD, aber mit „Love Me Like That“ (ein flockiger, mit Banjo unterlegter Countrysong, aus Branchs Solo-Schaffensphase), „Damn That Radio“ (schöner, rockiger New Country mit Honkytonkpiano, von Gretchen Wilson mitkomponiert) und „Different Truck, Same Loser“ (ein launiger, fiddlelastiger Countryheuler) gibt es auch ’neues Material‘ zu bewundern. Michelle und Jessica, die ja recht ähnliche Stimmen besitzen, tun sich beim Gesang nicht viel, die Lead vocals sind absolut gleichwertig verteilt, wenn die eine singt, kommt die andere bei den Harmonies dazu oder die Rollen wechseln auch oft innerhalb der Stücke. Michelle Branch erweist sich allerdings in der Instrumentenbedienung (Akustikgitarre, Mandoline, E-Gitarre) als die wesentlich variablere Dame.

Heimlicher Star des Abends ist allerdings der bereits o.a. Jason Mowery, der zwar größtenteils in wunderbarer Art und Weise die Fiddle bedient, allerdings zusätzlich an Banjo, Dobro und Mandoline mit vorzüglichem Spiel zu brillieren weiß. Aber auch der Rest der Musiker bildet eine angenehme, versierte und mit den Frontfrauen gut harmonierende Einheit. Die visuelle Darstellung wird durch eingeflochtene Schwarz-/Weiß-Bilder und sporadische Split Screen-Technik aufgepeppt. Auch die Soundqualität ist hervorragend. Als Bonus gibt es noch ein Interview mit den Hauptakteurinnen, sowie ein paar Backstage-Impressionen.

Insgesamt eine schöne Sache für den New Country-Freund wie mich, der sich schon mal ab und zu ganz gerne von netten, jungen und höchst talentierten Mädels musikalisch betören lässt. The Wreckers, alias Michelle Branch und Jessica Harp, sorgen mit dieser Live-DVD für angenehme Unterhaltung auf gehobenem instrumentellen Niveau, wobei auch das optische Vergnügen (zumindest, was die männliche Klientel betrifft) nie zu kurz kommt. Die Aufnahme/Tracklist der beiliegenden CD ist übrigens absolut identisch zur DVD, die ‚code free‘ ist und somit auf allen Playern abgespielt werden kann.

Warner Bros. Records (2007)
Stil:  New Country

01. The Good Kind
02. Love Me Like That
03. Way Back Home
04. Damn That Radio
05. Crazy People
06. Cigarettes
07. My, Oh My
08. Different Truck, Same Loser
09. Tennessee
10. Lay Me Down
11. Leave The Pieces
12. Stand Still, Look Pretty
13. Rain

The Wreckers
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Bärchen Records

Jeff Gallagher (Dry County) – Interview

Gall

Sounds of South: Herzlichen Glückwunsch zunächst nochmal zu eurem starken Album „Cowboy Up“. Wie sieht die aktuelle Situation bei euch aus, auf eurer Homepage geizt ihr ja noch ein wenig mit ausführlicheren Informationen?
Jeff: Die Situation bei uns ist im Moment klasse. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Homepage mit Leben zu füllen, was natürlich längst überfällig war. Allerdings investieren wir auch schon viel Zeit in ein neues Album.
Sounds of South: Es scheint als wären Randy Solski und du die treibenden Kräfte der Band. Wie ist die Chemie im allgemeinen unter euch?
Jeff: Obwohl Randy und ich als Songschreiber und auch als Produktionsteam meist im Vordergrund stehen, stimmt die Chemie unter uns. Wir sind wie fünf Brüder, die alles für einander tun würden.
Sounds of South: Wie kamt ihr auf die Idee, Countrymusik mit harten Gitarrenriffs zu verbinden?
Jeff: Wenn jemand für so etwas wie die Entwicklung des speziellen Sounds von Dry County geehrt werden würde, dann wäre es sicherlich Randy. Ich könnte schwören, er schläft nie. Er feilt fast wie ein Besessener ständig an unserem Sound und analysiert jeden Aspekt einer Dry County-Show.
Sounds of South: Stimmt ihr mit mir überein, dass „Cowboy Up“ ein Album für harte Männer und heiße Girls ist?
Jeff: „Cowboy Up“ ist was für jeden, der es wagt, anders zu sein und kein Album voller langsamer Balladen haben will. Keiner aber feiert damit so schön wie Rednecks, wir müssen es schließlich wissen!
Sounds of South: Klasse fand ich die super fette und glasklare Produktion des Albums von dir und Randy, habt ihr ein eigenes Studio?
Jeff: Auch hier muss ich wieder die Lorbeeren an Randy weiterreichen. Ihm gehört R.S. Sounds und auch das Studio. Er wickelt auch die wirtschaftlichen Dinge in diesem Zusammenhang ab. Dazu kommt, dass er schon mit vielen Major Labels gearbeitet und quasi sein Leben der Musik-Industrie verschrieben hat. Der Junge kennt sich wirklich in seinem Kram bestens aus… aber erzähl es ihm nicht, sein Ego ist schon groß genug!
Sounds of South: Wie ist die Resonanz insgesamt auf euer Album ausgefallen, jetzt nachdem doch schon wieder eine Weile verstrichen ist?
Jeff: Das allgemeine Feedback war und ist immer noch großartig. Unsere Popularität nimmt jeden Tag zu und unsere iTunes-Verkäufe scheinen dies zu untermauern.
Sounds of South: Wann ist mit einem neuen Werk zu rechnen? Vielleicht dann auch mit mehr weiblichem Backgroudgesang (ich liebe weibliche Backs)?
Jeff: Mit unserem neuen Album kannst du 2012 rechnen. Obwohl wir in der Vergangenheit weibliche Backs bisher nie eingesetzt haben, haben wir gelernt, uns alle Optionen offen zu halten. Man weiß also nie…
Sounds of South: Habt ihr nach zwei so tollen Alben wie „Waitin‘ On Hank“ und Cowboy Up“ überhaupt noch Steigerungspotential in petto?
Jeff: Es gibt immer Raum, sich zu verbessern oder zu wachsen. Am Tag, an dem du allwissend bist, bist du tot. In diesem Geschäft gibt es immer was, von dem man kontinuierlich lernen kann, und so entwickelt sich auch Dry County ständig weiter.
Sounds of South: Ich las, dass ihr mittlerweile auch für eine ganze Reihe von namhaften US-Künstlern wie Trace Adkins, Montgomery Gentry, Jason Aldean etc. als Support unterwegs gewesen seid. Ist keine einfache Aufgabe für die gewesen, wenn ihr denen vorher schon so viel Dampf unterm Hintern gemacht habt, oder?
Jeff: Mit Leuten wie Trace, Montgomery Gentry oder Jason Aldean zu arbeiten war natürlich sehr schön für uns. Es war etwas nervenaufreibend vor den Shows doch am Ende des Tages haben wir den Musikbusinessleuten und – sehr wichtig – auch uns bewiesen, dass wir auf die größeren Bühnen gehören.
Sounds of South: Wie waren die Reaktionen der US-Zuschauer? Meint ihr, ihr schafft es, auch auf dem dortigen Markt Fuß zu fassen, vielleicht sogar mal einen Major-Vertrag zu ergattern?
Jeff: Die US-Zuschauer haben uns klasse angenommen. 80 Prozent unserer iTunes-Verkäufe resultieren von dort her. Manche von denen waren doch ziemlich überrascht, dass wir aus Kanada stammen, aber das ist das Großartige an der Musik, sie verbindet Leute. Was den Major Deal angeht, sind wir natürlich offen für alles, aber so lange wir noch genug Geld verdienen, werden wir unser eigenes Ding durchziehen. Klar, so ein Deal wäre schon toll, aber es muss auch einen Sinn ergeben.
Sounds of South: In Kanada gibt es ja aus dem Country-Umfeld immer wieder sehr tolle Acts, die bei uns alle eher weniger bekannt sind – Doc Walker, Johnny Reid oder einer unserer Sounds of South-Lieblinge Melanie Dekker fallen mir da spontan ein – kennt man sich untereinander? Gibt es eine feste Szene? Pflegt man Kontakte?
Jeff: Die meisten talentierten kanadischen Künstler kennen sich untereinander. Wir haben eine relativ kleine Bevölkerung im Vergleich zur Größe des Landes. Mit 90 Prozent haben wir sicher in der einen oder anderen Form schon mal zusammengearbeitet und meistens waren das auch gute Erfahrungen. Aber da wir so anders sind als unsere kanadischen Kollegen im Country-Business kann das auch schon mal sehr interessant sein.
Sounds of South: Bei uns in Deutschland entwickelt sich das New Country-Fieber erst allmählich. Mittlerweile sind aber schon einige Interpreten wie Keith Urban, Chely Wright, Lonestar und Eric Heatherly mal hier gewesen. Toby Keith, Reba McEntire und Little Big Town sind angekündigt. Gibt es eine realistische Chance Dry County auch mal in Deutschland zu erleben?
Jeff: Dry County in Deutschland? Es wäre natürlich riesig bei euch zu spielen. Nochmals, das was ich immer wieder gelernt habe… sag niemals nie. Diese Industrie kann einiges möglich machen.
Sounds of South: Was treibt ihr so privat, wenn ihr mal keine Musik macht?
Jeff: Freizeit? Was ist das? Ähm, Randy reist sehr viel und liebt es, Hockey zu spielen. Ich bereise gerne die Inseln und ich schlafe auch sehr gerne. Donald (Laframboise) ist ein wahrer Familienmensch, der seine Tochter zum Campen mitnimmt oder zum Disneyland fährt oder eben alles das tut, was seine Familie glücklich macht. Uncle Dik befolgt alles, was seine bessere Hälfte ihm sagt und – verdammt noch mal – er mag es scheinbar. Und Keith (Silver), hmmm, was zum Teufel tut der Typ eigentlich? Keine Ahnung! Aber alle zusammen mögen wir unser Bier. Wir sind eine recht einfache Ansammlung von Männern, mit einem coolen Job und tollen Fans. Jede Band behauptet, sie hätte die besten Fans auf der Welt… Dry County hat zumindest die größte FAMILIE: Die Redneck Mafia.
Sounds of South: Danke für das Interview!

Sounds of South: Hello Jeff, first of all congratulations for your brilliant „Cowboy Up“ album again! How is the current situation at Dry County? On your homepage you are a little bit stingy with information.
Jeff: The situation in Dry County is great. We are currently working on the launch of a new website which has been long over due, and are dedicated a lot of time towards the new album.
Sounds of South: Randy Solski and you seem to be the driving forces of the band? How is the ‚general chemistry‘ inside of the group?
Jeff: Although Randy and I are the primary writers and production team, the general chemistry is amazing. We are 5 brothers who would do anything for one another.
Sounds of South: Who came up with the idea to combine hard guitar riffs with country music?
Jeff: If anyone can take credit for developing our sound, it would have to be Randy. I swear he never sleeps. He is continually tweeking sounds and analizing every aspect of the Dry County show.
Sounds of South: Do you agree with me that „Cowboy Up“ is an album for tough guys and hot girls?
Jeff: „Cowboy Up“ is anyone who dares to be different and doesn’t want to buy an album full of slow ballads. Nobody parties like rednecks, we just prove it.
Sounds of South: I was really impressed by the powerful and the crystal-clear album-production. Do you have an own recording studio?
Jeff:Again, I have to give Randy the credit for the production on our albums. He owns and operates R.S Sounds and Productions recording studio. He has worked with many major labels and has dedicated his life to this industry. The guy knows his shit but don’t tell him that, his ego’s big enough already.
Sounds of South: What was the general feedback to „Cowboy Up“ as there has passed some time now?
Jeff: The general feedback has been and still is amazing. It’s popularity continues to grow every day, and our iTunes sales back it up.
Sounds of South: When can we expect a new Dry County-CD? Maybe with some more female backings (I love those…)?
Jeff: You can expect another Dry County album next year (2012). Although we have never had female back ups in the past, we’ve learned to keep all options open, so you never know.
Sounds of South: Do you think you still have potential for improvement after such two great albums like „Waitin‘ On Hank“ and „Cowboy Up“?
Jeff: There is always room for improvement or growth. When there comes a day you think you know it all, yer dead. This business is full of things you can constantly learn from, so Dry County is constantly evolving.
Sounds of South: I read that you supported acts on stage like Trace Adkins, Montgomery Gentry, Jason Aldean etc in the States. No easy job for those, after you gave them a kick in their butts right before, wasn’t it?
Jeff: Working with some of the big boys like Trace, Montgomery Gentry and Jason Aldean was truly amazing for us. It was a little nerve racking before the shows but at the end of the day we proved to the industry and more importantly to ourselves that we belong on the bigger stages.
Sounds of South: How was the reaction of the US-audience? Do you think you can gain the ground there, maybe even getting a major contract?
Jeff: The U.S audiences have been great to us. 80% of our iTunes sales comes from there. Some of the folks down there were a little shocked to find out we were Canadian, but that’s a great thing about music, it can pull people together. As far as a major recording deal goes, we are always willing to listen to offers, but as long as we keep making a buck, Dry County will continue to do our thing. Sure we would love a deal, but it’s gotta make sense.
Sounds of South: In Canada you have many talented Country artists, who are not very well known in Germany – I think of Doc Walker, Johnny Reid or Melanie Dekker, one of our Sounds of South darlings, for example – do you know each other? Is there a permanent scene? Do you have contacts towards each other?
Jeff: Most of our Canadian talent knows one another. we are a very small population for such a huge land mass. We’ve worked with probably 90% of our Canadian talent and for the most part they have been good experiences but Dry County is sooooo different from our colleagues in the Canadian country industry it can get interesting at times.
Sounds of South: In Germany the ‚New Country-fever‘ has been growing bit by bit. Some acts like Keith Urban, Chely Wright, Lonestar and Eric Heatherly have already played here. Toby Keith, Reba McEntire and Little Big Town are announced. Is there a realistic chance to see Dry County in good ole Germany or in Europe in the near future?
Jeff: Dry County in Germany? We would love to perform over seas. Again, something I’ve learned time and time again… never say never. This industry has a way of making things happen.
Sounds of South: What do you do in your spare time (besides from the music thang)?
Jeff: Spare time? What is that? Ummm well, Randy does a lot of travelling and enjoys playing hockey. I myself love travelling to the islands, I also enjoy sleeping. Donald (Laframboise) is a true family man who takes his daughters camping, or to disneyland or whatever makes his family happy. Uncle Dik does whatever his better half tells him, and he’ll god damn like it. And Keith (Silver), ummmm, what the hell does that guy do? And as a whole, we all love our beer. We are a simple group of guys with really cool jobs and great fans. Every band says they have the best fans in the world. Dry County has the biggest FAMILY. The Redneck Mafia.
Sounds of South: Thank you very much for the interview!