Montgomery Gentry – My Town – CD-Review

Was für ein geiles Album! Nur den wenigsten, selbst guten, Bands des Business gelingt es heutzutage, nach zwei sehr guten CDs eine dritte auf gleichem Level nachzulegen. Und was machen Eddie Montgomery und Troy Gentry? Sie toppen noch ihre beiden Vorgänger, die mit so vielen tollen Songs wie „Hillbilly Shoes“, „Lonely And Gone“, „Daddy Won’t Sell The Farm“, „She Couldn’t Change Me“ oder „Cold One Comin‘ On“, nur um einige zu nennen, gespickt waren.

Dabei erfreut, dass man sich zwar aus finanziellen Aspekten weiter in New Country-Gefilden bewegt, aber inoffiziell immer mehr mit dem Southern Rock liebäugelt. Wahrscheinlich auch eine Folge des Wechsels von Producer Joe Scaife zu Blake Chancey, der dem Duo viel frischen Wind eingehaucht zu haben scheint.

So ist der kommerzielle Part mit dem Titelstück schnell abgearbeitet, bei dem aber eigentlich auch nur die „Nananas“ im Refrain nerven.
Danach reiht sich Knüller an Knüller: Ob bei Killerballaden wie „Break My Heart Again“ oder „Speed“, Midtempostücken wie „Scarecrow“ oder „Lie Before You Leave“, dreckigem Honky Tonk bei „Bad For Good“, Skynyrd-angehauchten Songs wie „Hell Yeah“ und „Free Fall“, oder zu Allman Brothers tendierenden Sachen wie „Why Do I Feel Like Running“ und dem Cover „Good Clean Fun“; das Duo verbreitet Southern-Feeling pur.

Die Scheibe besticht durch Ihre Abwechslung, die allein auch durch die unterschiedlichen Stimmcharaktere gewährleistet ist. Alles mit einem perfekten Klang glasklar abgemischt. Ein wahrer Hörgenuss! Die Nische, die bisher von Charlie Daniels oder der Marshall Tucker Band lange Zeit besetzt wurde, hat heute zurecht einen neuen Platzhalter: Montgomery Gentry!

Sony Music (2002)
Stil: New Country

01. My Town – Piano Intro
02. My Town
03. Break My Heart Again
04. Scarecrow
05. Bad For Good
06. Speed
07. Hell Yeah
08. Lonesome
09. Why Do I Feel Like Running
10. Free Fall
11. Lie Before You Leave
12. For The Money
13. Good Clean Fun

Montgomery Gentry
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