Die britische Blues Rock-Szene hat sich mittlerweile, zumindest was unsere Konzertberichterstattung betrifft, fest in unserem Magazin etabliert. Jetzt bot sich in unserem geliebten Musiktheater Piano in Dortmund nochmals der Besuch von Laurence Jones mit seiner Band an, der uns bereits schon im April dieses Jahres in Arnheim überzeugt hatte.
Die Zuschauerresonanz blieb für einen Blues Rocker seiner Güteklasse ein wenig hinter den Erwartungen zurück. Ob es am Tag mitten in der Woche oder am gleichzeitig stattfindenden Fußballmatch zwischen Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach (2:1) lag, dass potentielle Genre-Kundschaft wie auch einige sonstige Stammgäste fernblieben, darüber kann nur gemutmaßt werden, fest steht, die deutlich attraktivere Begegnung fand jedenfalls parallel in Essen statt (Niederrheinpokalspiel SpVg Schonnebeck – Rot-Weiss Essen 0:9)…
Wie dem auch sei, um 20:20 Uhr betrat der Protagonist und sein durch zwei Umbesetzungen verändertes Line-up (jetzt dabei Jack Alexander Timmis am Bass und Abbie Adi als Backroundsängerin) die Bretter des Pianos und legte mit dem neuen „I‘m Waiting“ schon mal die erste rockige Duftmarke hin.
Im weiteren Verlauf gab es mit Stücken wie „Wipe Those Tears Dry“, dem treibenden „Stay“, „Heart Is on Fire“, „Beautiful Place“ „Quite like You“, „Mistreated“ schon eine ordentliche Portion aus seinem aktuellen Album, wobei Laurence natürlich einige filigrane Soli (sehr hoher Wah-Wah-Anteil) auf seiner abgewetzten Stratocaster abließ.
Für „Long Long Lonely Ride“ schulterte er einmalig die akustische Gitarre und es zog kurzzeitig eine ordentliche rockende Countrybluesbrise durchs Piano. Keyboarder Benny Holland blühte schon zu diesem Zeitpunkt auf und klimperte sich an seinen Tastengeräten (Piano und Hammond-Orgel) auch mehrmals in den Vordergrund.
Die neue langbeinige Backgroundsängerin Abbie Adi (toller Anblick in ihrem eleganten schwarzen Outfit) machte das, was man bei diesen Damen kennt und liebt: Sie schwang die Hüften, sang ihre ‚Uuhs‘ und ‚Aahs‘, und schüttelte ab und zu auch mal rhythmisch mit dem Tambourine.
Während der schmächtige Phil Wilson (Bruder von Ash Wilson) mit einigen schöne Poltereinlagen glänzen konnte, erledigte der zweite Neuling, Jack Alexander Timmis, ein soliden Job am Bass, hatte aber auch kaum Gelegenheit, sich großartig zu profilieren.
Mit der ganz starken Ballade „Take Me“, der furiosen Version von „All Along The Watchtower“, bei der Laurence immer wieder zum großen Hendrix-Bild seitlich der Bühne hinblickte, Jones‘ Paradesstück „Thunder In The Sky“ (Wahnsinns-Soli des Briten), besserte sich die Stimmung von Minute zu Minute.
Das Bo Diddley-Cover „Before You Accuse Me“, das stonesk angehauchte “Everything’s Gonna Be Alright” und der flott interpretierte CCR-Klassiker “Fortunate Son” schlossen dann den kurzweiligen Hauptteil ab. Die eingeforderte Zugabe ließ nicht lange auf sich warten. Jones & Co. ließen mit „Live It Up“ die feine Lütgendortmunder Location zum Ende des Abends nochmals aufleben. Ein gelungener finaler ‚Rausschmeißer‘.
Nach dem Gig nahm sich Laurence noch Zeit für unser obligatorisches Bild für die VIP-Galerie und auch für seine Fans. Vielen Dank an Jenny Dore vom Piano, die für sich für die gewohnt herzliche Gastfreundschaft verantwortlich zeigte.
Line-up:
Laurence Jones (lead vocals, electric and acoustic guitar)
Jack Alexander Timmis (bass)
Phil Wilson (drums, backing vocals)
Bennett Holland (keys, backing vocals, vocals)
Abbie Adi (backing vocals, percussion)
Bilder: Gernot Mangold
Bericht: Daniel Daus
Laurence Jones
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Musiktheater Piano