Laurence Jones – Support: The Tightropes, 19.04.2019, Luxor Live, Arnheim – Konzertbericht

LJ-haupt

Endlich mal wieder im schönen Luxor Live in Arnheim! Nach knapp über einem Jahr, nachdem wir zuletzt King King in dieser außergewöhnlich schönen Location reviewt hatten, bot sich mit dem mir nur durch seine zur Zeit noch aktuelle CD „The Truth“ bekannte Brite Laurence Jones als nächster Kandidat unserer musikalischen Begierde an.

Zunächst schepperte uns das niederländische Trio The Tightropes um ihren Leader Marco Boers eine halbe Stunde ihren Fusion-, Funk- Psychedelic Blues Rock in der Tradition von Hendrix, Cream, Led Zeppelin & Co. um die Ohren. Für Passionisten dieser Genrearten war die spielfreudig auftretende Band (Boers mit vielen quirligen Soli, Tieftöner-Bediener Dennis Hemstra und Schlagzeuger Alan Luring mit kräftigem Groove), sicherlich fein destilliertes Wasser auf ihre Mühlen.

Für mich als eher melodie-fokussiertem Hörer doch eher anstrengend, zumal der Wiedererkennungswert der Eigenkreationen gen Null verlief. So war auch das nicht gerade zu meinem Lieblingstracks zählende Cover „Voodoo Chile“, die einzige Nummer, die vom Gig in einigermaßen Erinnerung blieb. Dennoch Respekt vor der anspruchsvollen instrumentellen Darbietung.

Das änderte sich natürlich abrupt, als Laurence Jones, das volle Auditorium zu ja bereits fortgeschrittener Stunde um 20:45 Uhr mit dem „Good Morning Blues“ begrüßte (na ja Musiker eben…).

Zu meiner Freude hatte der 27-jährige, aus der Nähe von Liverpool stammende Protagonist, mit Christina Chen Matovu und Tyrena Agy zwei, in diesem Genre, nicht so oft anzutreffende Backgroundsängerinnen mit an Board, die seinen Stücken phasenweise eine schöne soulige und gospelige Würze verliehen.

Seine eingespielten Mitmusiker Phil Wilson, der hippiesk gekleidete Greg Smith und Bennett Holland boten Jones das routinierte, aber höchst-engagierte Fundament für seine mitreißende Show. Da ein neues Werk noch auf sich warten lässt und voraussichtlich erst im nächsten Jahr live beworben wird, standen natürlich noch Tracks von „The Truth“ wie „Gone Away“, das herrliche „Never Good Enough“ (mein Lieblingsstück des Abends), „What Would You Do?“ oder „Take Me“ (mit Publikumsgesang) im Mittelpunkt.

Der Bereich der Covernummern wurde mit Sachen wie „Before You Accuse Me“ (Bo Diddley/Eric Clapton), „Feelin Alright“ (Traffic/Joe Cocker – mit Ben Holland als Leader), einer furiosen Version vom CCR-Klassiker „Fortunate Son“ (als launiges Finale des Hauptteils) und dem spontan dazwischen genommenen „Driftin‘ Blues“ (Charles Brown), als es technische Probleme (Laurence teilweise ohne Mikro singend) vor Jones‘ Paradestück „Thunder In The Sky“ (mit schöner Pink Floyd-Aura) gab, abgedeckt.

Jones brillierte mit zahlreichen wirbeligen Soli, teilweise in epischen Dimensionen („Thunder In The Sky“), vornehmlich auf einer Stratocaster und partiell einer Gibson SG, denen die Rhythmusfraktion, Holland mit einigen Orgelschwurbeleien und HT-Geklimper, sowie die Backgoundsängerinnen mit diversen ‚Uuuhs‘ und ‚Aaahs‘ Paroli boten.

Die frenetisch geforderte Zugabe ließ nicht lange auf sich warten. Laurence Jones und seine Truppe bedankten sich mit einer fulminanten Version von „Live It Up“, wo nochmals die Audienz mitsingend zum Zuge kam und der junge Brite im langen E-Gitarren-Soloteil, das Bad in der Menge genoss. Kaum war der Song beendet, hüpfte er von der Bühne und eilte direkt zum Merchandising-Stand, um die angebotenen Fan-Utensilien zu signieren. Vorbildlich!

Eine starke Vorstellung von Laurence Jones und Mannschaft im Luxor Live, die seinen Status als einer der Spitzenvertreter der jungen wilden British Blues Rock-Generation Marke Ben Poole, Aynsley Lister, Kris Barras & Co., weiter gefestigt haben sollte.

Arnheim war wieder eine Reise wert und wir freuen uns schon jetzt auf den nächsten Termin bei Sass Jordan am 09.05.2019. Danke an Marijn de Valk und das freundliche Luxor Live-Team für die gewohnt nette Zusammenarbeit!

Line-up The Tightropes:
Marco Boers (lead vocals, electric guitar)
Dennis Hemstra (bass)
Alan Luring (drums)

Line-up Laurence Jones:
Laurence Jones (lead vocals, electric guitar)
Greg Smith (bass)
Phil Wilson (drums, backing vocals)
Bennett Holland (keys, backing vocals, lead vocals)
Tyrena Agy (backing vocals)
Christina Chen Matovu (backing vocals)

Bilder: Gernot Mangold
Bericht: Daniel Daus

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Luxor Live, Arnheim

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