Ryan McGarvey – Support : The Blues Vaccination, 01.09.2019 – Musiekcentrum De Bosuil, Weert, Konzertbericht

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Zu einer in Deutschland eher untypischen Zeit stand ein Konzert des aus Albuquerque stammenden Ryan McGarvey im niederländischen Weert auf dem Programm. Schon um 15:00 Uhr öffneten sich die Türen des schönen Veranstaltungsortes de Bosuil.

Die Wartezeit bis 16 Uhr, wo die Vorband Blues Vaccination beginnen sollte, verkürzten sich die Besucher mit Smalltalk. Einige kamen auch aus Deutschland und ein Hardliner hatte sich sogar von Kent/England auf den Weg in die Niederlande gemacht. Es handelte sich um einen harten Kern von Fans, die Ryan McGarvey auf zahlreichen Konzerten begleiten, in den man direkt integriert war.

Interessant war auch ein Gespräch mit einem aus Düsseldorf stammenden Gitarrentechniker, der ein klein wenig über die Tour und anstrengende Fahrten quer durch Europa (teilweise bis Barcelona zur Bluescruise) berichtete.

Pünktlich um 16:00 Uhr begann die aus der Nähe von Roermond stammende Combo Blues Vaccination mit dem Vorprogramm. Die erst seit kurzen bestehende Band spielte einen bunten Mix verschiedener Interpreten und bewies dabei ihre spielerischen Fähigkeiten. Stephan Bastiaens überzeugte stimmlich bei allen Songs, die Rhythmusfraktion um Erwien Gelen an den Drums und Jules Meffels am Bass sorgte für eine starke Grundlage.

Besonders stark war der treibende Rhythmus zu Joe Bonamassas „Slow Train“. Stark auch der junge Gitarrenhexer Tom Renet, der bei machen Soli kaum zu bremsen war. Aber auch die anderen Songs, wie z.B. „Sloe Gin“ (Tim Curry, aber ebenfalls von Bonamassa performt), oder „Everyday I Have The Blues“ (u. a. B.B. King, Jimi Hendrix) brachte das Quartett souverän auf die Bühne und die Anwesenden sparten nicht mit dem berechtigten Applaus.

Zu der guten Stimmung trug auch bei, dass die Band sehr gut abgemischt war und ihr eine Spielzeit von etwa 70 – 80 Minuten gewährt wurde, was im Umgang mit Vorbands nicht immer der Fall ist. Somit ein Kompliment für den Support. Schön wäre es, wenn sie nach dem Einstieg mit Coversongs, eine Weiterentwicklung mit eigenem Material vollziehen würden.

Nach einer relativ kurzen Umbaupause betraten dann Ryan McGarvey und Band die zunächst spärlich beleuchtete, leicht vernebelte Bühne.  Mit “Right Side Of The Dirt” vom aktuellen Album “Heavy Hearted” legte das Trio gewohnt dynamisch los. Mit Logan Miles Nix und Artha Meadors an seiner Seite scheint der Protagonist mittlerweile sein ideales, prächtig harmonierendes Kollektiv gefunden zu haben, das Ryan mit gekonnten Rhythmusspiel alle Freiheiten für sein exzellentes Gitarrenspiel lieferte. An der druckvollen Gangart änderte sich auch bei den folgenden Songs wenig.

Nach “Little Red Riding Hood” von „The Road Chosen“ folgte mit “Ain’t Enough Whiskey” von “Heavy Hearted” ein Song, der vermutlich die Gefühlslage McGarveys nach dem Verlust seines Vaters widerspiegelte.

Nach „Fading Away”, “Surrendered” und “Pennies” brachte er mit “I Wish I Was Your Man” den Track, welchen er sonst oft zum Konzerteinstieg spielt. Dies zeigt, dass McGarvey immer wieder die Setliste wechselt und nicht, wie bei anderen Acts, ewig dieselben Songs runtergenudelt. Er präsentierte auch einen Querschnitt durch all seine Schaffensphasen, was verdeutlicht, dass sowohl das ältere, wie auch das neue Material für ihn von Bedeutung ist.

Danach legte McGarvey seine E-Gitarre bei Seite und ließ sich die akustische reichen. Dies änderte bei „Six Feet” allerdings nichts an der Dynamik der Songs. Auch akustisch ließt er es zunächst in Begleitung der Band krachen.

Mit der wunderschönen Ballade „My Heart to You” durchwehte ein Hauch von Melancholie das de Bosuil. McGarvey alleine auf der passend moderat illuminierten Bühne bewies, dass in zurückgenommener Art und Weise das Publikum begeistern kann.

Mit „Four Graces”, einem akustischen Inferno, riss er das Publikum anschließend jäh aus allen Träumen. Nach “So Close To Heaven” kam das hart rockende „Memphis“, bei dem sich auch seine Mitstreiter wieder austoben konnten.

Mit dem sphärischen psychedelischen „Mystic Dream“ kam dann das absolute Highlight der Show. Über knapp 10 Minuten entlockte McGarvey seiner Gibson Les Paul Töne und Klangteppiche, die das Publikum immer wieder ins Staunen versetzen. Filigranes Spiel wechselt mit brachialen Passagen, in denen McGarvey einen Belastungstest für alle Regler und Schalter an seiner Gitarre durchzuführen scheint. Es sei vorweggenommen, die Les Paul hat es überlebt und das Publikum war begeistert.

Nachdem das Trio kurz die Bühne verlassen hatte, kam zunächst Logan Miles Nix alleine auf die Bühne, setzte sich hinter sein Schlagzeug und lieferte ein schon in Richtung Hardrock gehendes Drum Solo ab, in das dann Artha Meadors mit seinem Bass einstieg, um den letzten Song „Joyride“ einzuläuten. Dieser wurde in einer ‚Extended Version‘ den Zuschauern vorgetragen, sodass auch Meadors seine Soloeinlage hatte, den Bass am Gurt durch die Luft schleuderte, um ihn am Ende in die Zuschauer zu halten, damit diese die Saiten anschlagen konnten.

Knapp 100 Minuten waren wie im Fluge vergangen und die Erwartungen der Besucher wurden gänzlich erfüllt. Dies lag neben den gut aufgelegten Künstlern auch am differenziert ausgesteuerten Sound, einer abwechslungsreichen Ausleuchtung der Bühne, aber auch am, wie immer freundlichen Personal des de Bosuil und natürlich dem begeisterungsfähigen Publikum.

Nach der Show standen Ryan & Co. noch am Merchandise-Stand, um Smalltalk zu halten und CDs zu signieren.  Ein Dank auch an Manni Küsters und Ryan McGarvey für die problemlose Akkreditierung sowie die Zeit für ein Interview kurz nach dem Konzert, als auch die Möglichkeit, von der, beim Konzert nicht genutzten Empore, fotografieren zu dürfen.

Line-up The Blues Vaccination:
Stephan Bastiaens (lead vocals)
Tom Renet (electric guitar)
Jules Meuffels (bass)
Erwin Gielen (drums)

Line-up Ryan McGarvey:
Ryan McGarvey (lead vocals, guitars)
Artha Meadors (bass)
Logan Miles Nix (drums)

Text und Bilder: Gernot Mangold

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Musiekcentrum De Bosuil Weert

Ryan McGarvey – 12.05.2019, Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertbilder

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Unglaublich, aber wahr. ‚Konzertjunkie‘ Gernot Mangold besuchte einen Tag nach Ryan McGarveys starkem Gig im Schwarzen Adler, glatt auch noch seinen Auftritt im Dortmunder Musiktheater Piano. Hier seine wie immer farbenfrohe Bildergalerie.

Line-up:
Ryan McGarvey (lead vocals, guitars)
Artha Meadors (bass)
Logan Miles Nix (drums)

Bilder: Gernot Mangold

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Musiktheater Piano
3Dog Entertainment

Ryan McGarvey – 11.05.2019, Schwarzer Adler, Rheinberg – Konzertbericht

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Nachdem Ernst Barten ja letzte Woche vor dem saustarken Band Of Friends-Gig die Katze aus dem Sack gelassen hatte, dass mit dem Schwarzen Adler zum Jahresende Schluss ist, sofern sich zeitnah kein Käufer findet, galt es, die sich nun abzeichnende ‚Abschiedstournee‘ in Sachen noch ausstehender Konzerte, ausgiebig zu genießen.

Mit Ryan McGarvey, den ich selbst, zu meiner eigenen Überraschung, letztes Jahr im Rückblick 2018, zum Konzerthighlight des Jahres auserkoren hatte, stand direkt der nächste Hochkaräter an.

Auffällig und positiv zu vermerken war, dass im sehr gut besuchten Adler, diesmal auch recht viele junge Leute vertreten waren. So war ich, ungewohnter Weise, tatsächlich gleich von drei jungen Damen, die vom Alter her, meine Töchter hätten sein können, umsäumt, die sich (vermutlich) brennend für das Gitarrenspiel des aus Albuquerque, New Mexico, stammenden Protagonisten, zu interessieren schienen…

Demnach wurde der Altersdurchschnitt – Bluesfreunde der natürlich wieder überwiegend vertretenen ‚Ü-50 & Mehr‘-Generation mögen mir diese Spitze bitte verzeihen – auf ca. rekordverdächtige 49 Jahre gesenkt. Aber Spaß beiseite, wäre das ein neuer (begrüßenswerter) Trend, wäre dies auch ein vielversprechendes Signal in Richtung potentieller Käufer der Location.

Kommen wir aber nun zum Konzert. McGarvey hatte diesmal auf seinen schon zu früheren Zeiten für ihn aktiv gewesenen Drummer Logan Miles Nix zurückgegriffen, der mit seiner glanzvollen kräftigen Performance, mit zum Gelingen dieser insgesamt schon fast brachial anmutenden Heavy Blues-Vorstellung, erheblich beitrug.

Neu am Bass, Ryans Freund aus Kindertagen, Artha Meadors, der sich am 5-saitigen Bass, ‚mannschaftsdienlich‘ einfügte, und sich McGarveys agiler Körpersprache bei so mancher kraftvollen Passage anpasste (heftiges synchrones Rauf- und Runterschwenken mit den Instrumenten, oft sogar fast bis zum Boden).

Der Gig konnte diesmal quasi in vier Abschnitte unterteilt werden. Der erste Part, den Ryan elektrisch auf einer blues-typischen Gibson ES mit Stücken wie „Surrender“, „Fading Away“, „Right Side Of The Dirt“, „Ain’t Enough Whiskey“ und „Pennies“ bestritt, beinhaltete schon drei Stücke aus dem neuen Album „Heavy Hearted„, das auch im weiteren Verlauf im Mittelpunkt stand.

Dies deutete bereits nicht nur vom Titel her Garveys bluesspezifische Präferenz vorzeitig an, sondern auch, dass der Abend nichts für musikalisch zart Besaitete werden würde. Es ging schon zu dieser frühen Phase, besonders, was seine filigranen und dynamischen Soli anging, furios zur Sache.

Selbst in der sich anschließenden Akustik-Passage mit „Six Feet In The Ground“ (noch im Bandformat) sowie „“My Heart To You“ und „Four Graces“ (jeweils solo), ließ Ryan den Besuchern kaum Zeit zum Durchschnaufen. Atemberaubend sein quirliges Spiel selbst auf der Akustikklampfe, das zum Teil sogar an die fingerfertigen Künste des Al Di Meola-, John McLaughlin- und Paco de Lucía-Trios auf dem legendären „Friday Night In San Francisco“-Album erinnerte.

Die war allerdings nur das Vorspiel für eine einzige Heavy Blues Rock-Schlacht in ‚Phase 3‘, bei der sich vermutlich selbst so mancher Heavy Metal-Fan ungläubig die Augen und Ohren gerieben hätte. Tracks wie „Joyride“, „A Walk In The Rain“, „Memphis“ und das wieder exzessiv zelebrierte McGarvey-Parade-Instrumental „Mystic Dream“ (u. a. mit wildem Herumschalten des Humbucker-Steuerungsschalters in kniender Haltung auf dem Boden als Show-Effekt), mit der nun eingesetzten Gibson Les Paul, waren ein einziger Power- und Genuss-Ritt durch diesen Abschnitt der Setliste.

Bliebe der unweigerliche Zugabenteil. „Blue Eyed Angel Blues“, ein Slowblues, atmosphärisch-progressiv beginnend, wurde in der langen Solo-Passage (Ryan teilweise introvertiert allein spielend) zunächst noch halbwegs songtypisch performt, mündete dann aber in ein, bis zum Abschlussgesang währendes Instrumentalinferno (auch dank der beiden Rhythmusleute). Auch in der sich direkt anschließenden Uptemponummer „Houston“, wurde noch mal alles aus Armen und Fingern herausgeholt, was menschenmöglich war. Atemberaubend!

Fazit: Eine weitere Glanzvorstellung von Ryan McGarvey in Rheinbergs Noch-Blues-Kultstätte, der das Blues-Genre, was Intensität und Härte betrifft, in eine neue Dimension katapultiert zu haben schien! Das Potential für eine ähnliche Erfolgsstory wie die eines Joe Bonamassas, ist hier offenkundig vorhanden.

Und ich wiederhole mich angesichts solch begeisternder Erlebnisse gerne. Diese Abende sollen an der Baerler Straße 96 bald nicht mehr stattfinden? Kaum zu glauben. Aber, lieber Ernst, vielleicht bin ich ja derjenige aus NRW, der den Euro-Jackpot an diesem Wochenende geknackt hat…

Line-up:
Ryan McGarvey (lead vocals, guitars)
Artha Meadors (bass)
Logan Miles Nix (drums)

Bilder: Gernot Mangold
Bericht: Daniel Daus

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Schwarzer Adler

Ryan McGarvey – Heavy Hearted – CD-Review

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Review: Gernot Mangold

Mit „Heavy Hearted“ legt der 33-jährige Ausnahmegitarrist Ryan McGarvey nach dem 2014 erschienenen „The Road Chosen“ nun sein viertes Studiualbum nach. In der zwischenzeit wurde ein feines Live-Werk eingeschoben, was das Warten auf neuen Stoff ein wenig verkürzte.

Nun gelingt McGarvey mit „Heavy Hearted“ ein würdiger Nachfolger. Im Line-up vertraut der aus Albuquerque, New Mexico, stammende Musiker den Instrumentalisten, die ihn vornehmlich in den letzten zwei Jahren begleiteten.

Miles Logan Nix schwingt, wie schon auf allen Vorgängern, die Drumsticks und am Bass glänzt mit Carmine Rojas, ein echter Schwerkaräter, der schon für Musiker wie David Bowie, Tina Turner, Rod Stewart oder im Bereich des Blues, Joe Bonamassa, tätig war. Verstärkt wir das bewährte Trio im Studio von Brant Leeper am Piano.

Nach dem knapp einminütige Intro „Prelude“, einem leicht esoterisch klingenden ruhigen Instrumental, wird man dann vom folgenden „Feelin‘ Like I Do“ jäh aus dem Lehnstuhl gerissen. Wie aus dem Nichts weckt die treibende Gitarre, zu Beginn hinterlegt mit Keyboardklängen, den Zuhörer.

Nix und Rojas sorgen mit zum Teil stampfenden Spiel dafür, dass eine harte Bluesnummer im Stile eines Stevie Ray Vaughan, direkt die Meßlatte für das gesamte Album hochlegt. Im Vergleich zu den älteren Platten macht McGarvey auch gesanglich einen sehr gereiften Eindruck, über die Qualität seines Gitarrenspiels brauchen im Prinzip keine Worte verloren werden, Extraklasse, was er immer wieder, auch in den Folgestücken, in starken und variablen Soli, von rasant bis ruhig getragen, beweist.

Auch das Mitwirken des Tastenspielers Brant Leeper entpuppt sich als sehr positiv, da den Songs so noch eine größere Fülle gegeben wird. Mit „Bright Side Of The Dirt“ geht es im Sinne des harten Blues weiter, während Ryan bei „I Shoulda Known Better“ auch den Old Stile Blues perfekt beherrscht.

Bei „Break My Heart“ besinnt sich der junge Amerikaner wieder auf seine härtere Gangart, welche ihn auch von vielen Bluesmusikern sehr positiv abgrenzt. Mit „Houston“ baut McGarvey ein Instrumental ein, in dem er, rhythmisch unterstützt von seiner Band, praktisch ein vier-minütiges, facettenreiches bluesiges Solo hinlegt.

Im countryumwehten „Six Feet In The Ground“ gelingt es McGarvey, Blues und Country zu verknüpfen. „Ain’t Enough Whiskey“, eine fast schon sentimental klingende Bluesnummer mit dezent sphärischem Gitarrenspiel, welches ein wenig in Richtung Gary Moore geht, beeindruckt durch gefühlvolles Songwriting. Dieser fast schon episch daherkommende Track fühlt sich ein wenig an wie die Hymne der Platte.

Bei „Walk In The Rain“ ist es mit der Ruhe vorbei. Eine satte Bluesnummer mit zum Teil Soli in Hard Rock-Manier. Auch das folgende „Surrender“ ist trotz eher ruhigen Gesangs ein rockender Song, der mit einer unglaublichen Sounddichte imponiert.

„Who Would’ve Thought“, eine schöne Ballade, wird natürlich, sonst wäre es nicht McGarvey-like, mit einem ausladenden, zum Teil heftigen Solo beendet. Was aber besonders beeindruckt, ist der Einstieg in den Song, wo der Protagonist die ersten Riffs einer der schönsten Balladen, die ich kenne, das legendäre „Love Hurts“ von Nazareth, in einer anderen Tonlage nutzt, um einen Spannungsbogen für den Track zu erreichen.

Das instrumentale „Conclusion“ schließt im Stile des Intros, eine ganz starke Paltte ab, in der Ryan seine ganze Spielkunst auffährt und von absoluten Ausnahmemusikern unterstützt wird.

Was soll als Fazit gesagt werden? Absolute Kaufempfehlung der Platte und der Besuch eines der vermutlich im Frühjahr anstehenden Konzerte. Wenn man diese Platte, aber auch die alten Scheiben hört, ist es nicht erstaunlich, dass McGarvey an der ‚Keeping The Blues Alive At Sea‘- Tour teilnimmt und er das Boot mit Musikern wie Joe Bonamassa, Peter Frampton, Joanne Shaw Taylor, aber auch aufstrebenden Künstlern wie King King oder Robert Jon & The Wreck teilt.

McGarveys Auftritt wird mit Sicherheit eines der Highlights dort sein und ich kann mir gut vorstellen, wie bei einem seiner Klassiker, dem phantastischen „Mystic Dream“, die Sonne Ende August im Mittelmeer versinkt. „Heavy Hearted“ entpuppt sich als weiterer Meilenstein in der Blueskarriere Ryan McGarveys.

Eigenproduktion (2018)
Stil: Blues Rock

01. Prelude
02. Feelin‘ Like I Do
03. Right Side Of The Dirt
04. I Shoulda Known Better
05. Break My Heart
06. Houston
07. Six Feet In The Ground
08. Ain’t Enough Whiskey
09. A Walk in the Rain
10. Surrender
11. Who Would’ve Thought
12. Conclusion

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Double K Booking

Ryan McGarvey – 27.05.2018, Schwarzer Adler, Rheinberg – Konzertbericht

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Ryan McGarvey machte mit seiner Band, wie bei jeder Tour auch diesmal Station im Rheinberger Schwarzen Adler. Begleitet wurde er dabei von Carmine Rojas am Bass, der auch bei der letzten Tour in 2016 den Tieftöner bearbeitete und Logan Miles Nix an den Drums, der diesmal wieder mit von der Partie war. Ich erinnere mich noch an das letzte Konzert in 2016 in Rhede, als Rojas ziemlich ärgerlich über den Sound war.

Diesmal im Adler stimmte alles. Schon bei den ersten Bassanschlägen und im Gitarrensound waren die Töne sehr differenziert und klar erkennbar. Auch die mit den Jahren kräftiger gewordene Stimme McGarveys war gut ausgesteuert, sodass alle wichtigen Elemente entsprechend abgebildet wurden. Hier schon ein Kompliment an den Soundmixer, der an diesem Abend einen entsprechenden Anteil am Gelingen des Konzertes hatte. Auch lichttechnisch war die Bühne gut ausgeleuchtet. Alle Musiker und das Bespielen der Instrumente waren somit bestens zu erkennen.

Schön, dass McGarvey fast pünktlich um 20:00 Uhr die Bühne betrat und nach einer zunächst kurzen Begrüßung mit „Little Red Riding Hood“, mit ziemlich hard-rockendem Blues direkt für die entsprechende Stimmung im Saal sorgte. Das folgende „Feeling Like I do“ spiegelte auch die emotionale Situation McGarveys an dem Abend wieder. In mehreren Ansagen zwischen den Songs ließ er erkennen, mit welcher Freude er den Schwarzen Adler mit seinem begeisterungsfähigen Publikum einen erneuten Besuch abstattete.

McGarvey begeisterte in den Songs mit ausladenden Soli, auf den Grundlagen der Rhytmussektion um Carmine Rojas, der schon bei Größen wie David Bowie, Tina Turner, Rod Stewart oder Joe Bonamassa den Bass spielte. Bei seiner Vorstellung und McGarveys Lob für dessen Arbeit bei anderen Künstlern, konnte man den Stolz in Rojas Gesicht ablesen, er stellte aber sehr eindeutig klar, dass an diesem Abends McGarvey der Protagonistist. Logan Miles Nix stellte McGarvey als einen seiner besten Freunde und großartigen Musiker vor und sagte augenzwinkernd, dass er von diesem für jedes Kompliment fünf Dollar bekäme. Seine Fähigkeiten durfte Mix dann auch in einem mehrminütigen Schlagzeugsolo beweisen.

Im Laufe des Konzertes spielte McGarvey Songs aller seiner bisher erschienen drei Studiowerke. Im Gepäck hatte er diesmal ein jetzt veröffentlichtes Livealbum, wobei er eine Spur härter spielte als auf den vorherigen Touren. Die akustische Gitarre, die sonst immer in zwei bis drei Songs ausgepackt wurde, hatte er diesmal nicht dabei. Es kamen nur eine  Fender Stratocaster und die Gibson Les Paul zum Einsatz.

Mit „Pennies“, „Drunken Dreams“ und „My Heart To You“, das er in seiner Anmoderation den Besuchern im Adler widmete, performte er aber auch einige etwas ruhigere Bluessongs, die als Verschnaufpause während des energiegeladenen Auftritts dienten.

Nach etwa 80 Minuten fragte McGarvey seine Audienz, ob es einen Heavy-Song haben will, was lautstark bejaht wurde. Es folgte „Memphis“, das ein Finale-Furioso einläutete. Mix wirbelte an den Drums, dass man den Sticks kaum noch folgen konnte (einige verschlissene landeten als Souvenirs im Publikum), Rojas bearbeitete den Bass sowohl mit Härte als auch mit Eleganz und McGarvey spielte, wie gefordert, seine Gibson im Hardrockstil. Ein Großteil der Besucher rockte im Saal mit. Selten habe ich eine so ausgelassene Stimmung im im bunt gemischten Adler-Publikum erlebt.

Es waren viele jüngere und auch mehr weibliche Fans als sonst im Adler. Ob die Zusammensetzung an McGarveys Generationen-übergreifendem Blues-Stil oder an seinem recht jungen Alter für einen Bluesmusiker lag, war hier die Frage. Nach dem Knaller „Memphis“ wurde es psychedelisch. Es folgte das Instrumental „Mysic Dream“, einer meiner Lieblingssongs von ihm. Beginnend, eher ruhig mit orientalischen Klängen, steigerten Ryan und Band das Tempo, um samt infernalischen Soli schließlich im Led Zeppelin-Klassiker „Kashmir“ zu landen.

Beendet wurde die Version von „Mystic Dream“ schließlich damit, dass McGarvey alle Regler und Schalter an der Gibson, wie ein Gitarrenfetischist sagen würde, maltetrierte. Meiner Meinung nach zeigte McGarvey nur auf, welche Töne man einer Gitarre entlocken kann. Nach etwa 15 Minuten war der mystische Traum, wie auch das Konzert, zunächst leider beendet.

Mit Ovationen und Zugaberufen wurde das Trio verabschiedet, Der Musiker aus New Mexico betrat angesichts der ausgelassenen Stimmung zunächst alleine die Bühne, um ein Intro zu spielen, welches immer näher an den Rory Gallagher Klassiker „A Million Miles Away“ heranlangte. Nix und Rojas stießen dann dazu, um zum Ende noch einen emotionalen Höhepunkt beizusteuern, eben diesen vielsagenden Song eines der größten Bluesmusiker aller Zeiten.

Klasse war dabei die Passage, bei der sich McGarvey an der Gibson Les Paul und Rojas  eine kleine Soloschlacht lieferten. Es handelte sich dabei lobenswerter Weise nicht um einen Abklatsch des Liedes, sondern um eine Version im typisch leicht psychedelischen McGarvey-Gewand. Nach knapp zwei Stunden verabschiedete sich die Band nun endgültig von einem begeisterten Publikum.

McGarvey, Rojas und Nix gelang es, den Bluestempel am Niederrhein, den Schwarzen Adler, zu begeistern und einen schönen Ausklang der Pfingstferien zu gestalten. Mit etwa 170 Besuchern war der Adler zwar nicht ausverkauft, aber doch recht gut gefüllt, was eventuell dem Termin in den Ferien und dem Wetter geschuldet war. Der Stimmung tat dies aber letztendlich keinen Abbruch.

Nach dem Konzert fand sich die Band noch am Merchandise-Stand ein, um den zahlreichen Autogrammwünschen nachzukommen. Jeder der Musiker nahm sich auch noch die Zeit für einen Smalltalk während die Autogramme geschrieben wurden. Diesmal war aber die herausragende Stellung von Rojas klar zu erkennen. Einige der Fans ließen sich nicht nur McGarvey-Platten signieren, sondern hatten auch verschiedenste, alte David Bowie-Schätze zum Unterzeichnen dabei.

Ich selbst kann mich noch an eine Bowie-Tour kurz nach „Lets Dance“ und eine Auftritt des Briten bei Rock am Ring, im Rahmen von „Glassspider“ erinnern, wo Rojas den Bass bediente. Das ist jetzt knapp 30 Jahre her, McGarvey war da noch nicht geboren.

Wer noch Zeit hat, sollte es sich nicht entgehen lassen, eines der noch ausstehenden Konzerte der Springtour 2018 zu besuchen. Ein Dankeschön auch an Ernst Barten für die kurzfristige Akkreditierung und sein Adler-Team, das durch seine freundliche Art, auch einen großen Anteil zum Gelingen des Abends beitrug.

Line-up:
Ryan McGarvey (lead vocals, guitars)
Carmine Rojas (bass)
Logan Miles Nix (drums)

Bericht und Bilder: Gernot Mangold

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Schwarzer Adler

Ryan McGarvey – 03.06.2016, Schwarzer Adler, Rheinberg – Konzertbericht

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Mystic Dream im Schwarzen Adler, Ryan McGarvey rockt den Adler

Freitag Abend spielte Ryan McGarvey, diesmal mit Carmine Rojas am Bass und Christopher Antoine Hill an den Drums im Schwarzen Adler in Rheinberg-Vierbaum. Während bei uns und auch im restlichen NRW zum Teil heftige Unwetter mit Gewittern tobten, verwandelte die Ryan McGarvey Band den Rheinberger Bluestempel in ein explosives Gemisch von Blues und Rockmusik. Schnell brachte Ryan das Publikum im bestens gefüllten Adler in Stimmung.

Wortlos legte der aus Albuquerque, New Mexico stammende, preislich hochdekorierte Blues Rock-Musiker mit „Wish I Was Your Man“ los, um danach bestens gelaunt das Publikum zu begrüßen. Es folgten unter Anderem „Texas Special“ und „I Should`ve Known Better“, wobei McGarvey immer wieder furiose Soli einbaute, was ihm auch durch die perfekte Begleitung der Band ermöglicht wurde. Nach etwa 40 Minuten gönnte McGarvey seinen Mitstreitern eine Pause und legte einen Akustikpart, vornehmlich mit Stücken seines ersten Albums „Redfined“. Für die Zuschauer im Adler, bei tropischen Temperaturen, bedeutete dies aber keineswegs eine Pause. Auch bei den mit akustischer Gitarre vorgetragenen Songs legte McGarvey eine enorme Dynamik hin und flirtete bei „Break My Heart“ mit dem weiblichen Teil des Publikums, im, bei anderen Konzerten im Adler, sonst eher männlich dominierten Publikum.

Dort bewies er auch, dass er einen countyorientierten Blues beherrscht; eine der vielen Facetten in McGarveys Gitarrenspiel, wodurch man bei keinem Konzert von ihm, irgendwelche Längen zu befürchten hat. Nach dem Akustikset von etwa 15 Minuten spielte McGarvey den Rest des Konzerts mit seiner Gibson Les Paul, begleitet vom kraftvollen Bassspiel Rojas und einem dynamischen Drumming von Hill. Beide hatten sichtbaren Spaß bei ihrem Anteil des Vortrags der Stücke (aller drei bisherigen Alben), die ihnen genügend Raum für ihren unverwechselbaren Livestil samt der Improvisationen gaben.
Mit „Memphis“, vom aktuellen Longplayer „Road Chosen“ wurde ein furioses Finale des Konzerts eingeläutet. Hier stellte McGarvey einen Bezug zu seinen musikalischen Wurzeln her sowie eine Affinität zu einem seiner musikalischen Vorbilder, dem leider viel zu früh verstorbenen Stevie Ray Vaughan.

Danach wurde es passend zum Klima im Saal leicht orientalisch. Mit einer ‚Extended Version‘ von „Mystic Dream“ von der Scheibe „Forward In Reverse“, einem Song, der auch in die erfolgreichste Ära von Lea Zeppelin gepasst hätte und einige Anlehnungen an das legendäre Kashmir beinhaltete, brachte er das Publikum auf den Höhepunkt der Stimmung.

Nach dem letzten Stück nahm sich McGarvey die Zeit, seine Band entsprechend vorzustellen und zu würdigen. Erst dabei wurde vielen vermutlich klar, dass Ryan neben dem jungen Christopher Antoine Hill aus Fort Worth, Texas an den Drums, am Bass von einer Legende begleitet wurde. Carmine Rojas spielte schon mit Größen wie Charlie Simon, Rod Steward, Stevie Ray Vaughn, Eric Clapton und aktuell Joe Bonamassa, um nur einige zu nennen. Ich erinnere mich, ihn am Bass in der Band von David Bowie Mitte der 90 Jahre gesehen zu haben. So war es nicht verwunderlich, dass McGarvey sich beinahe demütig bedankte, ihn als Musiker bei der Tour dabei zu haben.

Als Zugabe folgte noch „Joyride“ mit einer zum Ende hin sphärischen Improvisation, die die Albumversion auf „Forward To Reverse“ von der Dynamik her absolut in den Schatten stellte. Zum Dank durfte McGarvey mit seiner Band den minutenlangen Applaus des Publikums genießen. Dies nicht ohne den Hinweis, dass er und seine Kollegen sich in ein paar Minuten in der Kneipe am Merchandising Stand einfinden werden. Auch dort erledigten sie alles mit Bravour, erfüllten die zahlreichen Autogramm- und Selfie-Wünsche, hatten Zeit für einen kurzen Smalltalk; und dass nach einem schweißtreibenden Konzert, bei dem schon mache Besucher wegen der Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit fast an ihren körperlichen Grenzen angelangt waren.

Das Fazit nach knapp 100 Minuten konnte man an den Gesichtern und den Gesprächen der Besucher ablesen: Wo McGarvey draufsteht, ist McGarvey drin; jedesmal wieder, hoffentlich auch nächstes Jahr im Schwarzen Adler, dann vielleicht mit einer neuen Platte!?!

Wer nicht mehr so lange warten will: McGarvey & Band spielen in der Region Niederrhein/Ruhrgebiet am 05.06. in Dortmund im Piano und am 24.09 im Blues in Rhede.

Bericht und Bilder: Gernot Mangold

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Bri Bagwell – When A Heart Breaks – CD-Review

Tolle, hoch talentierte Texas-Country-/Countryrock Singer-Songwriterin mit ihrem 2. Album! In Bri Bagwells bisherigem musikalischen Leben spielen drei Gegenden eine zentrale Rolle: Zunächst ihr Geburtsstaat New Mexico (die mittlerweile 28-jährige junge Dame stammt aus Las Cruces), in dem sie die typische Laufbahn vieler amerikanischer Interpreten (sie kommt natürlich wieder aus einer musikalischen Familie) mittels Kirchenchor und Mitgliedschaft in einer Band ihrer Brüder James und Bryan begann. Irgendwann zog es die auch sportlich talentierte Künstlerin jedoch nach Austin, Texas, wo dann nebst erfolgreich abgeschlossenem Studium praktisch der Nährboden für ihre Solokarriere gesät wurde.

Aber auch in Nashville hat sie sich mit einem Songwriter Publishing Deal für Sony/ATV ein weiteres Standbein geschaffen. Nach ihrer sehr starken Debüt-CD im Jahr 2011, „Banned From Santa Fe“ (u. a. mit dem Song „Whiskey“, der in den Texas Music Charts sehr erfolgreich war) und einer EP 2013, die ihr im gleichen und folgenden Jahr den Titel „Texas Female Singer of the Year“ einbrachte, legt sie jetzt mit „When A Heart Breaks“ den zweiten Longplayer beim Independant-Label Ruby Red Records vor. Auf diesem großartigen Werk, sind sämtliche benannte Regionen als Einflussgeber deutlich zu spüren. Da wäre zunächst einmal das launige, mit ihren beiden o. a. Brüdern kreierte „Mexican Beer“ (auf ihrem Erstling schon als Bonustrack in einer Live-Version enthalten), das mittels herrlich gespielter Mandoline, Akkordeon und Fiddle eine textlich humorvolle Hommage an die Vielfalt und Schmackhaftigkeit der mexikanischen Biersorten im passenden Tex-Mex-Ambiente abgibt.

Bri hat übrigens sämtliche Tracks selbst oder mitkomponiert. Texanisch gefärbter Country ist ebenso ein zentrales Thema ihres, sich über insgesamt zehn Lieder erstreckenden Vortrags. Garanten für einen hochqualitativen, musikalischen Genuss sind neben der Protagonistin diesmal solche Schwergewichte wie Stargitarrist David Grissom (u. a. Storyville, Joe Ely, John Mellencamp, Dixie Chicks, u.v.m.), der hier mit grandioser Hintergrund-, Füllarbeit sowie einigen furiosen Kurz-Soli glänzt, als auch der Multiinstrumentalist Tim Crouch, der mit fast allen countrytypischen Saiteninstrumenten, die es so gibt, dem Werk ein sehr ursprüngliches und authentisches Countryflair vermittelt.

Klasse sofort der straighte, countryrockende Opener „My Boots“ (erinnert ein wenig an die Terri Clark-/Leslie Satcher-Nummer „Gypsy Boots“), das Line Dance-taugliche, textlich wieder sehr amüsante „Beer Pressure“, oder das rotzig-freche, teilweise mit Sprechgesang performte „Spill It Sister“ (würde auch gut ins Repertoire der Whiskey Sisters passen). Ebenfalls sehr traditionell gehalten ist der wundervolle Countrysong „My Fisherman“ (Fiddle, Steel, tolles Doppelsolo, Mandoline, Stratocaster, gespielt hier von Chad Ware). Miranda Lambert oder auch ihr großartiges Sideprojekt, die Pistol Annies, sowie Bonnie Bishop kommen einem hier als weitere Bezugsgrößen in den Sinn.

Trotzdem enthält dieser Silberling der auch immer fleißig tourenden Bri Bagwell (mehr als 120 Dates pro Jahr) mit Stücken wie dem Titellied „When A Heart Breaks“ (fantastische, sher kraftvolle Countryballade mit herrlichem E-Gitarren-Spiel/-Solo von Grissom), dem atmosphärischen „Half As Good“ (filligrane Mandolinen-, Fiddle-, Cello-Einlagen), den sehr eingängigen „Anything But You“ und „Dear John Deere“ (schönes Wortspiel als Titel, eine Klageballade über das harte amerikanische Farmerleben), oder der abschließenden Abrechnung mit dem Verflossenen auf „Don’t Call“ jede Menge Songs mit viel Potential, das man auch in Nashville gut gebrauchen könnte, sofern man dort wieder statt auf Bombast und Effekthascherei auf die wesentlichen Dingen der Countrymusic abzielen würde. Hier spürt man, warum Miss Bagwell als Songschreiberin in Music City verpflichtet wurde.

Sehr transparent (sämtliche Instrumente sind immer sehr klar herauszuhören) produziert hat Lyndon Hughes (dazu mit Harmoniegesängen und Piano teilweise am Start) im Studio des hier auch mitspielenden Bassisten Stormy Cooper in Houston, Texas. Bri Bagwell liefert mit ihrer zweiten CD ein äußerst abwechslungsreiches und kurzweiliges Werk voller vieler kleiner musikalischer Feinheiten ab, das dank seiner weitestgehend mainstream-freien Gangart vermutlich wieder vornehmlich im rauer geprägten Texas punkten wird. Trotzdem ist eine gewisse Nashville-Kompatibilität (und das ist positiv gemeint) nicht zu verleugnen. Die überaus talentierte Dame (kompositorisch wie auch gesanglich) hat somit alle Optionen offen. Da bahnt sich sicher ein interessanter und spannender Werdegang an. Insgesamt eine sehr starke, beeindruckende Leistung von Bri Bagwell. Große Klasse, dieses Mädel!

Ruby Red Records (2015)
Stil: New Country & More

01. My Boots
02. Beer Pressure
03. When A Heart Breaks
04. Spill It Sister
05. Half As Good
06. Anything But You
07. Mexican Beer
08. Dear John Deere
09. My Fisherman
10. Don’t Call

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Bärchen Records