Ryan McGarvey – 03.06.2016, Schwarzer Adler, Rheinberg – Konzertbericht

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Mystic Dream im Schwarzen Adler, Ryan McGarvey rockt den Adler

Freitag Abend spielte Ryan McGarvey, diesmal mit Carmine Rojas am Bass und Christopher Antoine Hill an den Drums im Schwarzen Adler in Rheinberg-Vierbaum. Während bei uns und auch im restlichen NRW zum Teil heftige Unwetter mit Gewittern tobten, verwandelte die Ryan McGarvey Band den Rheinberger Bluestempel in ein explosives Gemisch von Blues und Rockmusik. Schnell brachte Ryan das Publikum im bestens gefüllten Adler in Stimmung.

Wortlos legte der aus Albuquerque, New Mexico stammende, preislich hochdekorierte Blues Rock-Musiker mit „Wish I Was Your Man“ los, um danach bestens gelaunt das Publikum zu begrüßen. Es folgten unter Anderem „Texas Special“ und „I Should`ve Known Better“, wobei McGarvey immer wieder furiose Soli einbaute, was ihm auch durch die perfekte Begleitung der Band ermöglicht wurde. Nach etwa 40 Minuten gönnte McGarvey seinen Mitstreitern eine Pause und legte einen Akustikpart, vornehmlich mit Stücken seines ersten Albums „Redfined“. Für die Zuschauer im Adler, bei tropischen Temperaturen, bedeutete dies aber keineswegs eine Pause. Auch bei den mit akustischer Gitarre vorgetragenen Songs legte McGarvey eine enorme Dynamik hin und flirtete bei „Break My Heart“ mit dem weiblichen Teil des Publikums, im, bei anderen Konzerten im Adler, sonst eher männlich dominierten Publikum.

Dort bewies er auch, dass er einen countyorientierten Blues beherrscht; eine der vielen Facetten in McGarveys Gitarrenspiel, wodurch man bei keinem Konzert von ihm, irgendwelche Längen zu befürchten hat. Nach dem Akustikset von etwa 15 Minuten spielte McGarvey den Rest des Konzerts mit seiner Gibson Les Paul, begleitet vom kraftvollen Bassspiel Rojas und einem dynamischen Drumming von Hill. Beide hatten sichtbaren Spaß bei ihrem Anteil des Vortrags der Stücke (aller drei bisherigen Alben), die ihnen genügend Raum für ihren unverwechselbaren Livestil samt der Improvisationen gaben.
Mit „Memphis“, vom aktuellen Longplayer „Road Chosen“ wurde ein furioses Finale des Konzerts eingeläutet. Hier stellte McGarvey einen Bezug zu seinen musikalischen Wurzeln her sowie eine Affinität zu einem seiner musikalischen Vorbilder, dem leider viel zu früh verstorbenen Stevie Ray Vaughan.

Danach wurde es passend zum Klima im Saal leicht orientalisch. Mit einer ‚Extended Version‘ von „Mystic Dream“ von der Scheibe „Forward In Reverse“, einem Song, der auch in die erfolgreichste Ära von Lea Zeppelin gepasst hätte und einige Anlehnungen an das legendäre Kashmir beinhaltete, brachte er das Publikum auf den Höhepunkt der Stimmung.

Nach dem letzten Stück nahm sich McGarvey die Zeit, seine Band entsprechend vorzustellen und zu würdigen. Erst dabei wurde vielen vermutlich klar, dass Ryan neben dem jungen Christopher Antoine Hill aus Fort Worth, Texas an den Drums, am Bass von einer Legende begleitet wurde. Carmine Rojas spielte schon mit Größen wie Charlie Simon, Rod Steward, Stevie Ray Vaughn, Eric Clapton und aktuell Joe Bonamassa, um nur einige zu nennen. Ich erinnere mich, ihn am Bass in der Band von David Bowie Mitte der 90 Jahre gesehen zu haben. So war es nicht verwunderlich, dass McGarvey sich beinahe demütig bedankte, ihn als Musiker bei der Tour dabei zu haben.

Als Zugabe folgte noch „Joyride“ mit einer zum Ende hin sphärischen Improvisation, die die Albumversion auf „Forward To Reverse“ von der Dynamik her absolut in den Schatten stellte. Zum Dank durfte McGarvey mit seiner Band den minutenlangen Applaus des Publikums genießen. Dies nicht ohne den Hinweis, dass er und seine Kollegen sich in ein paar Minuten in der Kneipe am Merchandising Stand einfinden werden. Auch dort erledigten sie alles mit Bravour, erfüllten die zahlreichen Autogramm- und Selfie-Wünsche, hatten Zeit für einen kurzen Smalltalk; und dass nach einem schweißtreibenden Konzert, bei dem schon mache Besucher wegen der Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit fast an ihren körperlichen Grenzen angelangt waren.

Das Fazit nach knapp 100 Minuten konnte man an den Gesichtern und den Gesprächen der Besucher ablesen: Wo McGarvey draufsteht, ist McGarvey drin; jedesmal wieder, hoffentlich auch nächstes Jahr im Schwarzen Adler, dann vielleicht mit einer neuen Platte!?!

Wer nicht mehr so lange warten will: McGarvey & Band spielen in der Region Niederrhein/Ruhrgebiet am 05.06. in Dortmund im Piano und am 24.09 im Blues in Rhede.

Bericht und Bilder: Gernot Mangold

Ryan McGarvey
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