Jason Isbell And The 400 Unit – Same – CD-Review

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Review: Michael Segets

Jason Isbell schwimmt derzeit auf einer Erfolgswelle. Vor allem seitdem er von The 400 Unit begleitet wird, verzeichnete er einige Chart-Platzierungen. Nach seinem letztjährigen Album „Live From The Ryman“ sorgte er mit einigen Kooperationen (Todd Snider, Josh Ritter) dafür, dass er im Gespräch bleibt.

Seine Band trommelte Jason Isbell zuerst 2009 für das Album „Jason Isbell And The 400 Unit“ zusammen. Sie bestand derzeit aus Browan Lollar (Gitarre), Jimbo Hart (Bass), Derry DeBorja (Keyboards), Chad Gamble (Schlagzeug) sowie Isbells jetziger Lebensgefährtin Amanda Shires (Geige).

Seinerzeit hatte ich das Album nicht wahrgenommen. Das war ein Fehler, denn mittlerweile wird die längst vergriffene CD mit dreistelligen Summen gehandelt.

Mit der Wiederveröffentlichung kommt Isbell also der Nachfrage seiner neu hinzugekommenen Fans nach, die Musik noch in den Händen halten wollen. Für eingefleischte Fans der ersten Stunde liefert Isbell eine von Dave Cobb (Shooter Jennings, Ian Noe, Chris Shiflett) remasterte und remixte Version. Bei der Neuausgabe sind die elf Originaltitel vertreten, wobei deren Anordnung sich leicht unterscheidet.

Das instrumentale „Coda“ ist an das Ende des Albums gewandert. Die damalige Deluxe-Edition bot zusätzlich „When My Baby’s Beside Me“, das auf der jetzt erscheinenden Ausgabe ebenfalls hinzugenommen wurde, sowie drei akustische Tracks, die anscheinend nicht in das Konzept passten und daher entfallen.

Die neue Abmischung macht sich an einzelnen Stellen bemerkbar, betrachtet man beispielsweise die Länge der einzelnen Stücke. Bei den meisten weichen die aktuellen Varianten zwar nur wenige Sekunden ab, allerdings sind „Sunstroke“ und „Good“ jetzt circa eine halbe Minute kürzer. Geschnitten wurden, soweit ich das herausgehört habe, die Instrumentalpassagen – einmal in der Mitte, einmal am Ende.

Die eingesparte Zeit wurde bei „The Blue“ drangehängt. Dieses ist nun durch den veränderten Abschluss fast eine Minute länger. Den genauen Unterschieden nachzuspüren, bleibt eine Herausforderung für die eingefleischten Fans von Isbell.

Wie auch seine späteren Veröffentlichungen bietet „Jason Isbell And The 400 Unit“ Americana mit einem rockigen Einschlag, bei dem er sich auf die breite Unterstützung seiner Band verlassen kann. Dadurch erhalten auch die langsameren Songs einen vollen Sound. Unter den Balladen ist sicherlich „Cigarettes and Wine“ hervorzuheben, unter den rockigen Titeln „However Long“. Von den Stücken im mittleren Tempo gefällt besonders der Opener „Seven-Mile Island“ mit starker Rhythmusarbeit.

Wer das Glück hat, die Erstausgabe zu besitzen, braucht bei der Scheibe nicht erneut zuzuschlagen, da die remasterten und remixten Versionen nur behutsam die vorherigen verändern. Sammler und Fans von Isbells Musik werden dennoch nicht umhin kommen, die Neuausgabe zu kaufen, da eben doch an der einen oder anderen Stelle leichte Unterschiede zu hören sind. Für alle anderen bietet sich nun die Gelegenheit, das Frühwerk von Isbell And The 400 Unit zu einem akzeptablen Preis kennenzulernen.

Southeastern Records/Thirty Tigers (2019)
Stil: Americana

Tracks:
01. Seven-Mile Island
02. Sunstroke
03. Good
04. Cigarettes and Wine
05. However Long
06. The Blue
07. No Choice in the Matter
08. Soldiers Get Strange
09. Streetlights
10. The Last Song I Will Write
11. When My Baby’s Beside Me
12. Coda

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Thirty Tigers
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Bonnie Bishop – The Walk – CD-Review

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Review: Michael Segets

Die 2000er waren für Bonnie Bishop mit vier Studioalben und vielen Touren ein aufreibendes Jahrzehnt. Belohnt wurde ihre kontinuierliche Arbeit mit einem Grammy für ihren von Bonnie Riatt performten Song „Not Cause I Wanted To“, den sie zusammen mit Al Anderson schrieb. Nach „Free“ (2012) ging Bishop es etwas ruhiger an und meldete sich erst 2016 mit „Ain’t Who I Was“ zurück. Das Album wurde von Dave Cobb (Shooter Jennings, Jason Isbell, Chris Shiflett) produziert.

Kreativ ausgelaugt beschloss sie eine Pause einzulegen. Sie zog von Nashville in ihre texanische Heimat um. Mit wiedergefundener Schaffenskraft und Spielfreude sind die sieben Tracks von „The Walk“ quasi in einem Rutsch entstanden. Für das neue Album holte sie Steve Jordan (Robert Cray, John Mayer, Buddy Guy) auf den Produzentenstuhl.

Ob das so eine gute Wahl war, wage ich kaum zu beurteilen. Der Beat beziehungsweise das Schlagzeug auf „Love Revolution“, „Keep On Moving“ und „I Don’t Like To Be Alone“ wirken sehr klinisch. Selbst die Gitarreneinlagen auf diesen langsamen Stücken – obwohl sicherlich technisch gut gespielt – erscheinen steril. Die Begleitung steht damit etwas unverbunden Bishops Gesang gegenüber, der durchaus spannend und facettenreich ist.

Besser ineinander greifen Instrumente und Gesang bei der ersten Single „Every Happiness Under The Sun“. Die flotte und tanzbare Nummer hat zwar wie die zuvor genannten Stücke einen Pop-Einschlag, die dunkle, kratzige Gitarre, der Harmoniegesang sowie die treibende Rhythmusarbeit geben ihr aber einen kräftigen Drive mit.

Gitarrenpassagen und Background sind auch bei „Women At The Well“ gelungen. Der Fokus liegt hier allerdings auf der Klavierbegleitung. Zum Einstieg zu „Song Don’t Fail Me Now“ zeigt Bishop ebenfalls ihre Fingerfertigkeit an den Tasten. Nach einem langen Intro trägt sie mit sanfter Stimme die Ballade vor, die schließlich einen vokalen Abschluss findet.

Die beiden Songs stellen mit „The Walk“ die rootsige Seite der CD dar. Der Titeltrack punktet mit rhythmischer Percussion und erneut ausdrucksstarker – mal gehauchter, mal gebrochener, mal voller – Stimme von Bishop.

Bishop singt toll, schreibt einfühlsame Texte und komponiert gute Songs. Die Arrangements der Titel auf „The Walk“ überzeugen hingegen nicht durchgängig. Sie erscheinen zum Teil zu glatt und gefällig. Dort, wo sie erdige („The Walk“) oder bluesige Töne („Women At The Well“) anschlägt, wird Bishops Potential deutlich.

Der Kontrast, mit dem Bishop auf dem Cover spielt, durchzieht auch ihr aktuelles Werk. Mit dem Abendkleid in der Wüste, wirkt sie wie eine verirrte Meerjungfrau auf dem Trockenen. Mich zieht es – zumindest musikalisch – eher zur staubigen Atmosphäre, von der es auf „The Walk“ mehr hätte geben können.

Plan BB Music/Thirty Tigers (2019)
Stil: Pop, Rock

Tracks:
01. Love Revolution
02. Keep On Moving
03. The Walk
04. Every Happiness Under The Sun
05. I Don’t Like To Be Alone
06. Women At The Well
07. Song Don’t Fail Me Now

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Stichworte: Bonnie Bishop, The Walk, Nashville, Texas, Bonnie Riatt, Al Anderson, Dave Cobb, Shooter Jennings, Jason Isbell, Chris Shiflett, Steve Jordan, Robert Cray, John Mayer, Buddy Guy

Chris Shiflett – Hard Lessons – CD-Review

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Review: Michael Segets

Chris Shiflett bringt mit „Hard Lessons” bereits sein viertes Studioalbum seit 2010 heraus. Bekannt dürfte er vor allem als Gitarrist der Foo Fighters sein. Der Sound von Shiflett unterscheidet sich allerdings deutlich von dem der Band um Dave Grohl. Er klingt erdiger und weniger aggressiv. Deutliche Rhythmen und differenzierte Gitarrenarbeit prägen Shifletts Songs, die eher dem Heartland Rock zuzuordnen sind.

Shifletts Longplayer überzeugt vom ersten bis zum letzten Titel. Die Scheibe wirkt entspannt, hat aber dennoch Biss. Shiflett muss nichts mehr beweisen und spielt unverkrampft auf. Dabei trifft er mit seinem guitardriven Roots Rock souverän das richtige Tempo.

Obwohl die Tracks allesamt gelungen sind, begeistert mich der Opener „Liar’s Word“ am meisten. Das mit einem Southern-Hauch versehene „The Hardest Lessons“ ist ebenso hervorragend. Nur um Nuancen dahinter folgen „Welcome To Your First Heartache“, „Weak Heart“ und „Marfa On My Mind“, die durch ihre eingängige Struktur überzeugen.

Shiflett bietet aufs Wesentliche reduzierte Rocksongs, bei denen sein Gitarrenspiel für unaufdringliche, jedoch gelungene Akzente sorgt. Als Gastgitarristen holt er sich für die erste vorab veröffentlichte Single „This Ol‘ World“ Laur Joamets (Sturgill Simpson) hinzu.

„Fool’s Gold“, „I Thought You’d Never Leave“ sowie „Leaving Again“ sind tendenziell einen Tick langsamer als die anderen Titel, gehen aber ebenfalls direkt ins Ohr. Die Country-Rock-Nummer „The One You Go Home To“ sticht auf der ansonsten homogenen Tracklist heraus. Das Duett mit Elizabeth Cook entwickelt einen genretypischen Twang, zu dem Paul Franklin (Vince Gill, Dire Straits) die Pedal Steel beisteuert.

„Hard Lessons“ wurde von Dave Cobb (Jason Isbell, Shooter Jennings, Chris Stapleton, Colter Wall, Whiskey Myers), der zuletzt mit dem vor zwei Wochen erschienen Debüt-Album von Ian Noe hervorragende Arbeit ablieferte, klar und auf den Punkt produziert. Die Aufnahme des Albums erfolgte im RCA Studio A in Nashville.

Shiflett rekrutierte mit Chris Powell (Brent Cobb) und Brian Allen (Jason Isbell) eine erfahrene Rhythmus-Section sowie für den Feinschliff Keyboarder Michael Webb (Ashley Monroe, Eli Young Band) und Backgroundsängerin Kristen Rogers (Anderson East, Lori McKenna).

Die kurzen Gitarreneinlagen integrieren sich stets prima in die jeweiligen Song. Lediglich bei dem instrumentalen Abschluss „The Hardest Lessons (Reprise)“ lässt Shiflett seinen Fingern freien Lauf. Das Stück wird langsam hochgesteuert und endet mit einem Lachen.

Dafür hat Shiflett auch allen Grund. Ihm ist mit „Hard Lessons“ ein erfrischendes Album gelungen, das man getrost durchlaufen lassen kann. Einziger Wehmutstropfen ist, dass es bereits nach einer guten halben Stunde verklungen ist.

East Beach Records & Tapes/Thirty Tigers/Alive (2019)
Stil: Rock

Tracks:
01. Liar’s Word
02. This Ol’ World
03. Welcome To Your First Heartache
04. The Hardest Lesson
05. The One You Go Home To
06. Fool’s Gold
07. I Thought You’d Never Leave
08. Weak Heart
09. Marfa On My Mind
10. Leaving Again
11. The Hardest Lessons (Reprise)

Chris Shiflett
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Ian Noe – Between The Country – CD-Review

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Review: Michael Segets

Auf Ian Noes Facebook-Seite findet sich eine akustische Version von Bruce Springsteens „Born In The USA“, bei der er den Song gelungen und eigenständig interpretiert. Nicht nur deshalb habe ich den jungen Singer/Songwriter aus Beattyville, einem kleinen Dorf in Kentucky, direkt ins Herz geschlossen. Der gewichtigere Grund dafür liegt in der herausragenden Outlaw-Ballade „Letter To Madeline“, die mich beim ersten Hören gepackt hat und mich seitdem nicht mehr loslässt. Tragischer Text, stimmige Gitarrenbegleitung und der Background-Gesang von Savannah Conley, der an den richtigen Stellen einsetzt, machen den Song zu einem intensiven Erlebnis.

Auch bei den anderen Stücken auf „Between The Country“ glänzt Noe mit poetischen Texten, die er mit eingängigen Melodien versieht. Mit wenigen Mitteln erzeugen sie viel Atmosphäre. Die Wurzeln in der Storyteller-Tradition amerikanischer Folk-Singer scheinen auf der CD deutlich durch. Noes Songs erinnern bei den Videos seiner Solo-Performances an die frühen von Bob Dylan.

Mit Band eingespielt treten die Bezüge zwar etwas in den Hintergrund, sie sind aber auf „Barbara’s Song“, „If Today Doesn’t Do Me In“ oder dem Titeltrack „Between The Country“ immer noch hörbar. Vor allem bei dem letztgenannten Stück zahlt sich der Einsatz der Band aus, da sie dem Refrain eine besondere Dynamik verleiht.

Die Qualität des Songwritings hätte sicherlich auch ermöglicht, ein akustisches Folk-Album aufzunehmen. Die Entscheidung, dies nicht zu tun, sondern die Möglichkeiten einer breiteren Instrumentierung zu nutzen, war gut. So gewinnt „Loving You“ durch die Klavierbegleitung von Adam Gardner, der auch den Bass beisteuert, sowie die Percussion des Schlagzeugers Chris Powell. Auf „Junk Town“ singt Savannah Conley nochmals stimmungsvolle Harmonien. Dave Cobb unterstützt Noe zudem mit akustischer und elektrischer Gitarre.

Mit Cobb holte sich Noe einen renommierten Produzenten ins Boot, der bereits mit Jason Isbell, Shooter Jennings, Chris Stapleton, Colter Wall und Whiskey Myers zusammenarbeitete. Die Songs des Longplayers wurde auf den Punkt in Szene gesetzt, sodass sie sich auf die Kraft der Kompositionen konzentrieren.

Der Hall, mit dem Stimme und Gitarre bei „Dead On The River (Rolling Down)“ versehen sind, lässt Assoziationen zu Neil Young aufkommen. Der Titel zählt ebenso wie der düstere Drogen-Song „Meth Head“ und das mit leichtem Country-Einschlag versehene „Irene (Ravin‘ Bomb)“ zu meinen Favoriten, die dem eingangs gefeierten „Letter To Madeline“ nur wenig nachstehen.

Ian Noe legt nach der EP „Off The Mountaintop” (2017) mit „Between The Country” seinen ersten Longplayer vor. Mit seinem Debütalbum zählt Ian Noe für mich zu den Newcomern des Jahres. Die zehn Tracks auf „Between The Country“ fügen sich zu einem stimmigen Werk zusammen, das die Singer/Songwriter-Tradition atmet und diese in einem zeitgemäßen Update fortführt.

Das unaufgeregte Arrangement der schönen Melodien in Verbindung mit den lyrischen Texten prägt sämtliche Stücke der CD, die einige hervorstechende Titel bereithält. „Between The Country“ kann sich daher mit den Klassikern des Genres messen und weckt die Hoffnung, dass Ian Noe zukünftig noch viele Geschichten zu erzählen hat.

National Treasury Recordings/Thirty Tigers (2019)
Stil: Americana

Tracks:
01. Irene (Ravin‘ Bomb)
02. Barbara’s Song
03. Junk Town
04. Letter To Madeline
05. Loving You
06. That Kind Of Life
07. Dead On The River (Rolling Down)
08. If Today Doesn’t Do Me In
09. Meth Head
10. Between The Country

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Brent Cobb – Providence Canyon – CD-Review

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Wenn ein Southern Rock-Fan den Namen Cobb hört, assoziert er vermutlich erstmal J.R. Cobb, den einstigen Songwriter und Gitarristen der Atlanta Rhythm Section. Um ihn ist es in den letzten Jahren aber ziemlich still geworden. So sind es mittlerweile eher zwei andere Cobbs, die auf musikalischem Gebiet in der momentanen Zeit für Furore sorgen, und zwar Brent Cobb und sein Cousin Dave.

Letztgenannter macht in Nashville als umtriebiger und gefragter Produzent vieler bekannter Interpreten wie u. a. Jason Isbell, Chris Stapleton, Whiskey Myers, Zac Brown Band, Shooter Jennings u.v.m. einen tollen Job. Was liegt da näher, als auch die Scheiben seines nicht minder talentierteren Cousins Brent zu betreuen?

Der ist ebenfalls längst kein unbeschriebenes Blatt mehr und hat sich in punkto Songwriting für ebenso bekannte Künstler wie  Luke Bryan („Tailgate Blues), Kellie Pickler („Rockaway (The Rockin‘ Chair Song)“), Kenny Chesney („Don’t It“), Miranda Lambert („Sweet By And By“, „Old Shit“), Little Big Town („Pavement Ends“, „Stay All Night“), oder David Nail („Grandpa’s Farm“) hervorgetan. Jetzt verwirklicht er sich mit „Providence Canyon“ zum dritten Male in eigener Sache.

Und was soll man sagen, es ist eine absolute Knaller-Scheibe dabei herausgekommen. Southern-, Roots- und Country Rock- und Americana-Einflüsse nahezu perfekt in harmonischen Einklang gebracht, ein saustarkes Teil!

Während das eröffnende Titelstück noch relativ bedächtig und Steel-getränkt durch die Country-Prärie trabt (könnte aus einer der ganz frühen Outlaws-Scheiben stammen). Das folgende „King of Alabama„, über einen erschossenen Freund, mit schön gurrender Orgel, würde die Band Of Heathens nicht besser hinkriegen. In diesem Song entpuppt sich die auch im weiteren Verlauf der CD fleißig  in den Harmony-Parts mitsingende Kristen Rogers als zweites heißes Eisen im Feuer.

Ziemlich cool, so ein bisschen im Cadillac Three-Stil, geht es mit „Mornin’s Gonna Come“ weiter um dann mit meinem Lieblingslied „Come Home Soon„, einem echten Country-Ohrwurm, fortzufahren. Mit Lorene“ folgt später noch ein ähnlicher Track. Damit ist dann auch der Country-Anteil weitestgehend abgefrühstückt, in den restlichen sechs Tracks dominiert weitestgehend der Southern Rock.

Während  Stücke wie „High In The Country“ („The Whippoorwill“-Flair), das funkig angehauchte „.30-06“ (klingt ein wenig nach „Shakey Ground“ – herrlich trockener Bass, schöne Stratocaster-Töne) und das rootsige „When The Dust Settles“ (wieder BOH-lastig – Slide, HT-Piano) Cobbs kreative Vieleseitigkeit demonstrieren,  dürften das swampige „Sucker For A Good Time“, „If I Don’t See Ya“ (irgendwo zwischen „Call Me The Breeze“ und „I Got The Same Old Blues“ liegend) und das finale „Ain’t A Road Too Long“ die Skynyrd-Fans in Schwärmereien versetzen.

Insgesamt ist Brent Cobbs drittes Werk „Providence Canyon“ eine durchgehend hörenswerte Platte geworden, die wie im Fluge vergeht. Perfektes Zusammenspiel der beiden Cobbs! Dürfte bei uns hierzulande noch als echter Geheimtipp durchlaufen.

Erfreulich zu lesen war kürzlich, dass der Bursche im September für zwei Gigs nach Deutschland kommen wird, unter anderem auch in das schnuckelige Studio 672 in Köln. Wir werden dann natürlich voraussichtlich auch präsent sein und berichten. Bärchen Records freut sich über eure Bestellung.

Low Country Sound/Elektra (2018)
Stil: (Southern) Country Rock

01. Providence Canyon
02. King of Alabama
03. Mornin’s Gonna Come
04. Come Home Soon
05. Sucker For A Good Time
06. High In The Country
07. If I Don’t See Ya
08. .30-06
09. Lorene
10. When The Dust Settles
11. Ain’t A Road Too Long

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Bärchen Records