Deep Purple – Deep South – Woodland Drive – Live At Jimmy Carter’s Farmhouse – CD-Review und Gewinnspiel

Wer kennt sie nicht, die Zeilen aus „Sweet Home Alabama“, in denen Ronnie Van Zant verächtlich singt: „In Birmingham they love the governor, boo boo boo!“.

Gemeint war kein anderer als der damals amtierende Gouverneur von Alabama, Wallace, der zum erzkonservativen Flügel der Demokraten zählte und als großer Verfechter der Rassenpolitik galt. Er bewarb sich im Verlauf seiner Karriere gleich viermal um das Mandat als Präsidentschaftskandidat seiner Partei.

1976 traf er dabei im innerparteilichen Wahlkampf auf Jimmy Carter, den damaligen Gouverneur von Georgia. Zu dieser Zeit war es Gang und Gäbe, dass die Kandidaten auf ihren Landsitzen große Parties für die wichtigen Persönlichkeiten in ihrem Lager und darüber hinaus abhielten.

Zu den Gepflogenheiten zählte dabei, sich angesagte Rock- und Popbands, oder  Solo-Künstler, als begleitende Livemusiker einzuladen. So traten bei Wallace Acts wie u. a. die Charlie Daniels Band oder Ted Nugent bei den imposanten Festen auf.

Da wollte natürlich auch Jimmy Carter nicht klein beigeben, und hatte auf seiner Farm in Plains namhafte Bands wie u. a. Lynyrd Skynyrd, die Allman Brothers oder die Eagles als illustre Stimmungsmacher.

Ein Novum war dabei, dass Carter eine britische Band zu sich nach Hause einlud, und zwar die Hardrocker von Deep Purple, die sich nach großen Jahren (mittlerweile in der Mark IV-Besetzung mit David Coverdale, Tommy Bolin, Jon Lord, Glenn Hughes und Ian Paice zugange), allerdings im Krisenmodus befand und sich kurze Zeit später, wenn auch nur temporär, aber immerhin für fast acht Jahre, auflöste.

Von diesem Fest sind jetzt Aufnahmen aus dem Archiv der Carter-Familie frei gegeben worden. Auch wenn sich der daraus resultierende Tonträger „Deep South – Woodland Drive – Live At Jimmy Carter’s Farmhouse“ klangtechnisch für heutige Verhältnisse auf Bootleg-Niveau bewegt, ist er doch als außergewöhnliches Zeitdokument und seiner Authentizität wegen (man hört z. B. teilweise während der Liedpausen Kron- bzw. Champagnerkorken knallen, gut vernehmbare Gesprächsschnipsel bei den Liedpausen, lautes Grillenzirpen, etc.), als äußerst wertvoll einzustufen.

Hinzukommen die diversen reizvollen Konstellationen, die durch spontane Mitwirkung in der Setliste von Musikern wie u. a. Ronnie Van Zant, Gregg Allman, Allen Collins, Ed King, Gary Rossington, Bob Seger, Neil Young oder Eric Clapton entstanden, die sich allesamt unter der prominenten Gästeschaft befanden.

Allein schon die zahlreichen, bisher unveröffentlichten Fotos von Helmut Newton (ebenfalls an diesem Abend zugegen) im 16-seitigen Schwarz-Weiß-Begleitbooklet sind den Erwerb dieser wunderbar gestalteten Doppel-CD wert.

Den Siedepunkt erreichte die Party natürlich, als die Briten oben besagten Skynyrd-Klassiker spielten und sowohl Van Zant als auch Neil Young (der ja in diesem Song ebenfalls sein Fett weg bekommt) im Schulterschluss zusammen auf die Bühne schritten, um die o. a. Zeilen der dritten Strophe gemeinsam zu intonieren. Aber auch beim Jam am Ende („Jam For Jimmy“), wo sich alle Genannten zusammenfanden (selbst Carter rasselte da mit dem Tambourine), gab es natürlich kein Halten mehr.

Konzentriert wurde sich neben den Hits wie „Child In Time“ (Lead vocals Bob Seger), „Highway Star“ (Lead vocals Eric Clapton) und „Smoke On The Water“ (Lead vocals Gregg Allman) aber im Wesentlichen auf die letzten beiden Alben dieser Ära, „Stormbringer“ und „Come Taste The Band“.

Carter verschaffte nicht zuletzt dieses öffentlichkeitswirksame Event enormen Rückenwind, sodass Wallace noch im gleichen Jahr seine Bewerbung zurückzog (es hieß aus gesundheitlichen Gründen), nachdem er mehrere Vorwahlen in den Südstaaten gegen Carter verloren hatte.

Jimmy Carter setzte sich dann 1976 knapp gegen den Republikaner Gerald Ford durch und wurde neuer 39. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Er wurde aber nach nur einer Amtszeit von Ronald Reagan abgelöst.

“Deep South – Woodland Drive – Live At Jimmy Carter’s Farmhouse“ von Deep Purple wird in einer limitierten Stückzahl von 5.000 Exemplaren ab Anfang April käuflich zu erwerben sein. Uns ist es vorab dank guter Beziehungen gelungen, fünf Exemplare zu ergattern, drei davon möchten wir unserer treuen Leserschaft zugänglich machen.

Folgende Frage muss dazu richtig beantwortet werden:

Wie hieß der angesprochene Gouverneur von Alabama mit ganzem Namen?

a) Henry A. Wallace
b) Edgar Wallace
c) George C. Wallace

Bitte sende eine E-Mail mit der richtigen Lösung bis zum 01.04.2020 (vor 24:00 Uhr) an dan@sounds-of-south.de.

Wir losen unter allen richtigen Einsendern eine/n Gewinner/in aus, der/die dann umgehend benachrichtigt und mit der CD beliefert wird.

Woodland Records (1976/2020)
Stil: Hard Rock

CD 1:
01. You Keep On Moving
02. Stormbringer
03. I Need Love
04. Love Don’t Mean A Thing
05. Holy Man
06. Dealer
07. Hold On
08. Lady Double Dealer
09. You Can’t Do It Right
10. High Ball Shooter
11. The Gypsy
12. Drifter

CD 2:
01. Soldier Of Fortune
02. Comin‘ Home
03. Lady Luck
04. Highway Star
05. Love Child
06. Smoke On The Water
07. Sweet Home Alabama
08. Child In Time
09. Jam For Jimmy

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Ronnie Van Zant – Rollin‘ Stoned – CD-Review

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Hätte sich der tragische Flugzeugabsturz von Lynyrd Skynyrd am 20. Oktober 1977 nicht ereignet, müssten die Geschichtsbücher der Rockmusikgeschichte vermutlich umgeschrieben werden.

Aus uns nicht ersichtlichen Gründen hat ein Hacker (Southern Rock-Fan?), u. a. unserem Magazin, diverses Material (Dokumente, Protokolle, Vertragsentwürfe, Dateien, Bilder, Cover-Artwork, Soundschnipsel) des damaligen Rolling Stones-Managements zugespielt, mit teils unglaublichen (man könnte fast einen April-Scherz dahinter vermuten…), bis dato nicht bekannten, voller Brisanz steckender Inhalte.

So kriselte es 1977 zur vermeintlichen Hoch-Zeit Skynyrds (mit „Street Survivors“ schien ja ein erster Zenit erreicht zu sein), als auch bei den Stones, ganz kräftig hinter den Kulissen (beide Bands waren ja ein Jahr zuvor auf dem legendären Knebworth-Festival vor 120.000 Zuschauern aufgetreten).

Das Stones-Managemanent war stinkesauer auf Mick Jagger und selbst der gerade von einer Drogen-Entzugskur halbwegs regenerierte Halodri Keith Richards, hatte von den ständigen Eskapaden und Affären des Bandleaders die Faxen dicke. Das Tischtuch war so gut wie zerschnitten und für die Verantwortlichen war der potentielle Jagger-Nachfolger bereits ausgeguckt – Ronnie Van Zant!

Van Zant wusste um die einmalige Chance, und brachte Bruder Donnie, als nächstälterer Bruder, bei Skynyrd ins Spiel, der Benjamin Johnny sollte dafür die bei 38 Special entstandende Lücke füllen. Gary Rossington und Allen Collins favorisierten allerdings eine Lösung in eigener Sache mit einer gewissen Dale Krantz am Mikro, Steve Gaines lag bei der etwas jazz-lastigeren Marshall Tucker Band, als dritter Gitarrist, ein bereits unterschriftsreifer Vertrag vor.

Um Jagger zur Vernunft zu bringen, als auch unter Druck zu setzen, wollte man Van Zant zunächst als Solo-Künstler aufbauen. In gerade mal drei Wochen wurde in Austin, Texas, ein komplettes Studio-Album mit dem plakativen Titel „Rollin‘ Stoned“ kreiert und eingespielt, wobei Ronnie und Keith Richards (auf dem Werk unter dem Synonym Richard Keys aufgeführt), die Tracks gemeinsam geschrieben hatten.

Mit dem auch als Nachfolger für Mick Taylor gehandelten Jeff Beck (als 2. Gitarrero), der Rhythmus-Fraktion Chris Layton und Tommy Shannon, sowie Keyboarder Reese Wynans (mit ein paar herrlichen Piano- und Orgel-Einlagen), alle drei aus dem Stevie Ray Vaughan-Umfeld, zudem den Backgroundsängerinnen Bekka Bramlett und Marcy Levy (Eric Clapton), wurden die Tracks dann in ein musikalisches Gewand umgesetzt. Produziert hatte das Ganze James Miller, der sich ja auch zuvor für die markantesten Stones-Alben verantwortlich zeigte (u. a. „Let It Bleed“, „Sticky Fingers“, „Exile On Main St.“).

Für Van Zant war es eine komfortable Situation. Er konnte quasi dreigleisig fahren. Zum einen die mögliche, auf seine Vorstellungen alleinig fixierte Solo-Karriere, die medial wie finanziell, einmalige lukrative Stones-Option oder zur Not, sollten alle Stricke reißen, eine Rückbesinnung zu Skynyrd. Das Album (das können wir schon jetzt konstatieren) bietet übrigens, wie nicht anders zu erwarten, einen herrlichen Southern Rock stonesker Prägung.

Aber wie allseits bekannt, kam alles anders. Das Stones-Management reagierte sofort auf die Hiobsbotschaft des tragischen Ereignisses in Gillsburg, Mississippi, und legte das fertige Album wieder auf Eis. Mit dem Van Zant-Clan wurde eine vierzig-jährige Verschwiegenheitsklausel vertraglich festgelegt.

Nach dem Durchsickern einiger Details vor ein paar Monaten und dem Ablauf der Stillschweige-Zeit, ist dieses Werk jetzt wohl wieder aus den Archiven ‚gekramt‘ worden und steht demnächst zur Veröffentlichung in den Startlöchern.

Um uns abzusichern, kontaktierten wir spontan Carol Chase, zu der wir ja, dank eines Interviews, immer noch gute Beziehungen pflegen. Die nickte auf Nachfrage zum Wahrheitsgehalt quasi imaginär ab und stellte uns drei Exemplare in Aussicht, wovon wir zwei gerne an unsere Sounds Of South-Leser weitergeben möchten.

Schreibt uns von daher ins Kommentarfeld, wie ihr einer Solo-Karriere Ronnie Van Zants, beziehungsweise seiner Rolle als Jagger-Nachfolger bei den Rolling Stones gegenüber gestanden hättet. Die interessantesten beiden Beiträge werden dann nach Veröffentlichung mit der Scheibe belohnt!

Atlantik Records (1977)
Stil: Southern Rock

01. Paint It Red
02. White Sugar
03. Honky Tonk Chicks
04. It’s Only Southern Rock
05. Ruby Thursday
06. You Can’t Always Drink What You Want
07. Slow Horses
08. Let’s Spend The Holidays Together
09. Waiting On A Saint
10. Tumbling Twice
11. Sweet Young Angel
12. Dance Little Brother

Ronnie Van Zant
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Rot-Weiss Essen und Sounds Of South kooperieren – Top-News

Mit der Bekanntgabe von Sascha Peljhan, Gründer des bekannten Essener Modelabels Naketano, als strategischer Partner, scheint eine Lawine losgetreten worden zu sein. Jetzt ist auch eine weitere Katze aus dem Sack! Der nächste große Investor bei Rot-Weiss Essen wird ‚Sounds Of South‘ (mit der ‚Essen Rocks Inc.‘ im Rücken) heißen!

Nachdem der Fußball-Traditionsverein seit Jahren, ohne Aussicht auf ein Weiterkommen in der vierten Liga, auf der Stelle tritt, musste endlich ein bahnbrechender Schritt in die Zukunft getätigt werden.

Für die viele Jahre zaudernde und zögernde, eigentlich sehr potente Essener Wirtschaft, mit ihren vielen zahlungskräftigen Unternehmen wie die RWE AG, die ThyssenKrupp AG, ALDI Nord, der HOCHTIEF AG, Deichmann  oder der Schenker AG, scheint der Revierclub momentan einfach immer noch zuviel verbrannte Erde hinterlassen zu haben.

Bei einem zufälligen Treffen von den beiden Rheinbergern Marcus Uhlig, amtierender Geschäftsführer von RWE und Daniel Daus, Chef des Rockmusikmagazins Sounds Of South, beim Konzert von VDELLI im Schwarzen Adler, gab es einen der denkwürdigen Momente, bei dem vermutlich endgültig die Weichen für eine rosige Zukunft des Vereins gestellt wurden.

Marcus Uhlig: „Daniel Daus und ich kennen uns seit zig Jahren vom Rheinberger Amplonius-Gymnasium und der Rheinberger Tischtennishalle. Daniel oder ‚Dangerous Dan‘, wie er in RWE-Kreisen genannt wird, und ich waren schon damals zu Schulzeiten in unseren Jahrgangsstufen die gefürchteten Top-Fans des Clubs. Klar, dass wir im Adler sofort über die alten Glanzzeiten mit Willi ‚Ente‘ Lippens, Horst Hrubesch, Frank Mill, Manni Burgsmüller, Jürgen ‚Cobra‘ Wegmann & Co. an der Festung Hafenstraße ins Schwärmen gerieten.“

Daniel Daus: „Nachdem Marcus mir berichtete, wie schwer es in Essen ist, trotz des Peljhan-Asses im Ärmel, solvente Sponsoren zu finden, begann ein spontanes Brainstorming. Ich offerierte ihm einfach mal, meine Kontakte aus früheren Tischtennis-Bundesliga-Zeiten und in der Rockmusik spielen zu lassen, zumal ich wusste, dass die beiden fußball-verrückten Rod Stewart, Elton John und, man höre und staune,  Joe Bonamassa, schon lange ein Auge auf einen deutschen, investitionswürdigen Club geworfen haben.“ Auch Timo Boll und Daus‘ damaliger TT-Weggefährte Jörg Roßkopf sind passionierte RWE-Liebhaber.

Adler-Chef Ernst Barten, der aufmerksam unsere Konversation mitverfolgte, stellte sofort den Kontakt zu ‚Smokin‘ Joe‘ her. Bonamassa, der den Rheinberger Kult-Blues-Club heute noch als sein musikalisches Wohnzimmer bezeichnet, war nach einem Treffen absolut Feuer und Flamme. Sein begeisterter Kommentar nach unserem Gespräch: „Dan, Sounds Of South and Rot-Weiss Essen, that’s it!“

Im Nu hatte der Blues Rock-Superstar mit den bereits erwähnten Stewart, John, den Rolling Stones-Masterminds Mick Jagger und Keith Richards („Red White Essen, best damn shit ever!“), Gary Rossington, Reese Wynans, Scott Borchetta (Big Machine Records), Angus Young, Garth Brooks und einigen weiteren Stars der Szene, eine Sponsorengemeinschaft unter dem Namen ‚Essen Rocks Inc.‘ ins Leben gerufen, die gegenüber dem vergleichsweise geringen Engagement von Peljhan, einen dreistelligen Millionenbetrag in den Traditionsclub aus dem Essener Norden investieren wird.

Während Peljhan die Vermarktung im Stadionbereich und der wirtschaftlichen Beratung obliegt, sind Sounds Of South und die Essen Rocks Inc. vornehmlich auf die sportliche Wahrnehmung und den damit geplanten Erfolg fokussiert.

april_03Das Konsortium bestand somit auf zwei Dinge: Sounds Of South muss in den nächsten fünf Jahren auf dem von Peljhan entworfenen Trikot als Werbeträger vertreten sein und José Mourinho soll neuer Trainer werden. Der exzentrische Portugiese zeigte sich für das überraschende Angebot offen. „Wenn ich eine neue Mannschaft um Kevin Grund (siehe schon im neuen Trikot) und Benjamin Baier als neue Führungspersönlichkeiten bauen kann, bin ich dabei!“ So sein O-Ton.

Klar, dass seitdem bei Marcus Uhlig das Telefon nicht mehr still steht. Selbst der Agent des bei Juve nicht glücklichen Cristiano Ronaldo hat sich bei ihm gemeldet. „Finanziell sind wir uns weitestgehend einig. Im Moment, hakt es noch an der Stammplatzgarantie, für die Mourinho seinem extrovertierten Landsmann bei RWE partout keinen Blanko-Scheck ausstellen möchte.“

Eine weitere unkonventionelle Maßnahme des Neu-Trainers: Ex-Tischtennis-Bundesliga-Spieler Daniel Daus wird neben seiner SoS-Tätigkeit für den bisher glücklosen Jürgen Lucas (geht zurück in den Jugendbereich) zukünftig als Sportlicher Leiter auf der Tribüne Platz nehmen. Der amtierende Coach ‚Kalle‘ Neitzel hat eine lukrative Offerte als Co-Trainer auf dem Tisch liegen. Das ebenfalls lang gehandelte RWE-Mitglied Andreas Rettig wird sich im engen Austausch mit Pele (wie bekannt, auch RWE-Mitglied) um den Bereich Auslands-Scouting mit dem Fokus auf Südamerika kümmern.

Daus‘ derzeitiger Arbeitgeber, die Essener A. Sutter Fair Business GmbH, hat den 56-jährigen ab dem 01.06.2019 schweren Herzens bis auf Weiters für seine neuen Aufgaben freigestellt. Geschäftsführer und Bonamassa-Fan Martin Sutter: „Wir werden aber im Rahmen unserer eigenen Innovationsstrategien, voraussichtlich zusammen mit der Messe Essen – allerdings erst nur mit einem kleineren siebenstelligen Betrag – ebenfalls auf den Zug aufspringen.“

Der lange für seine Verschwiegenheit kritisierte Marcus Uhlig: „Nach der nun mehr kläglich gescheiterten Hoch-3-Aktion, gilt es es jetzt, die Synergieeffekte zwischen Essener Wirtschaft, Sport und (Rock) Musik, optimal zu nutzen. So haben sich die beteiligten Musiker verpflichtet, einmal pro Saison, ein Heimspiel mit einem einstündigen Unplugged-Konzert anzuheizen. Die erste Partie der neuen Spielzeit 19/20 wird somit der Initiator Joe Bonamassa eröffnen, danach sind die Stones und AC/DC dran!“

Aufgrund des zu erwartenden Andrangs wird das im Modulbaukasten-System angelegte Stadion Essen schon ab Mitte April sukzessive auf eine Kapazität von 40.000 Zuschauern erweitert. Die bisher offenen, zugigen Ecken werden damit geschlossen.

Verzweifelter und desillusionierter Kommentar des SoS-Kollegen und Meisterknipsers Gernot Mangold , seines Zeichens leidenschaftlicher FC Köln-Anhänger: „Da kann man ja gleich einpacken…“

Wie dem auch sei. Die Namen Rödinhausen, Rheda-Wiedenbrück, Straelen, Kaan-Marienborn oder Herkenrath gehören demnächst der Vergangenheit an. Rot-Weiss Essen, Peljhan, Sounds Of South und die Essen Rocks Inc. haben den Blick fest in Richtung Champions-League-Titel gerichtet.

Daniel Daus: „Mit dem Gewinn des DFB-Pokals im nächsten Jahr als erster Meilenstein, soll der Weg dorthin allerdings schon erheblich verkürzt werden. Unter mir wird bei den Spielern ein striktes Leistungsprinzip eingeführt. Wer Siege bringt, wird exorbitant gut verdienen, wer kein Gras frisst, wird rigoros aussortiert. Das sind wir dem jahrzehntelang gebeutelten treuen RWE-Publikum schuldig und dafür stehe ich mit meinem Namen!“

In den bisherigen deutschen Fußballhochburgen München, Dortmund, Leipzig, Berlin, Gelsenkirchen und beim Deutschen Fußball Bund in Frankfurt wird schon fieberhaft gegrübelt, wie man der drohenden Übermacht von der Ruhr, weitere Steine in den Weg legen kann.

Sie können sich aber drehen und wenden, wie sie wollen: Eines ist sicher – die Musik im deutschen Profi-Fußball spielt demnächst bei RWE!

H(e)art And King – We Ain’t The Two – CD-Review

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Grund zur Freude bei der Southern Rock-Fraktion! Mit H(e)art And King gibt es ein neues, allerdings schon länger hinter ‚verschlossenen Türen‘ währendes, hochinteressantes Projekt, das man in solch einer Konstellation vermutlich nie erwartet hätte. Hinter dem Namen verbergen sich nämlich keine geringeren Künstler als Beth Hart und der ehemalige Lynyrd Skynyrd-Gitarrist Ed King.

Die umtriebige Beth Hart, die nicht nur als Solo-Interpretin, sondern ja auch erst vor kurzem wieder durch ihre  bereits etablierte Zusammenarbeit mit Joe Bonamassa auf „Black Coffee“ Aufsehen erregte, hat, laut eigener Aussage mittlerweile alles besungen, was stilistisch möglich ist, lediglich mit der Southern Rock-Sparte, hatte sie bisher nie richtige Berührungspunkte gehabt.

Da erinnerte sie sich an ihre Bekanntschaft mit Ed King, mit dem sie vor Jahren mal auf einen der berühmt-berüchtigten sonntäglichen Barbecue-Parties von Billy Powell, bei der sie mit Joe als Gast geladen war, ins Gespräch gekommen war. „Mein Gott ging es zu später Stunde da hoch her, Musiker müssen in der Regel Montags Morgens ja nicht früh raus“, erinnert sie sich. „Ich weiß noch wie Billies betrunkener Schwager, Lady Gaga, die ebenfalls in ihrem berühmten Fleischkostüm zugegen war, auf den Grill schmeißen wollte, was ihre Bodyguards aber in letzter Sekunde noch zu verhindern wussten. Dank dieses Abends kam mir übrigens auch später die Idee zu „Sunday Night Special“.

Ich besuchte dann vor einiger Zeit Ed ganz unverbindlich in Nashville, Tennessee bei seiner Frau und seinen Hunden und fragte, ob er nicht mal Lust auf ein gemeinsames Projekt hätte.“ King, mittlerweile bekanntlich von einer Herztransplantation gut erholt, zeigte sich sowohl überrascht, als auch absolut begeistert.

„Ed sagte mir, dass er sich eh in einem ständigen Songwriting-Prozess befinde, seit man ihm die Wiederaufnahme ins Skynyrd-Line-up 2006 verweigert hatte, und einige seiner seither geschriebenen Tracks auch ganz gut passen könnten. Aufgrund unserer beider Namen schoss dem passionierten Skatspieler sofort ‚King Of Hearts‘ heraus, wir konnten uns aber mit dem Rechteinhaber Bruce Gaitsch leider nicht einigen, da er sein ehemaliges Westcoast-Band-Projekt in diesem Jahr auch wiederbeleben möchte. So kam es am Ende dann schlicht zu ‚H(e)art And King‘.

Wir trafen uns immer wieder sporadisch in Nashville zu gemeinsamen Songwriting-Sessions und loteten anhand unserer reichhaltigen Kontakte aus, was in Sachen eines gemeinsamen Albums machbar ist“, so Beth gegenüber Sounds Of South.

„Nach und nach nahm die Sache immer konkretere Formen an, letztendlich hatten wir zwölf fantastische Songs im Köcher. Ed hatte Al Kooper als Produzent begeistern können, über Joe und Tom Hambridge, hatten wir Zugang zu den berühmten Blackbird Studios und mit Musikern wie Shannon Forrest, Tom Bukovac, Kenny Greenberg, Dan Dugmore, Ilya Toshinsky, Reese Wynans, Michael Rhodes, Bekka Bramlett und Mahalia Barnes ein unglaubliches Team für die Einspielung zur Seite stehen. Vielen Dank dafür nochmals an Tom.“

Auch wir können bestätigen, dass sich diese Kooperation voll und ganz gelohnt hat. Toller Southern Rock Kingscher, Stratocaster-lastiger Prägung, garniert mit Beth Harts unglaublicher Röhre – das hat schon was. Auch Ed King weiß übrigens am Mikro zu überzeugen, klasse sein Duett mit Beth bei „All I Couldn’t Do Was To Sing About It“.

Selbst textlich wissen Stücke wie „The Shuttle And The Moon“ (Kritik an der Kommerzialisierung der Raumfahrt) oder “I Never Streamed“ (Hinterfragung des heutigen medialen Konsumverhaltens) den Hörer zum Nachdenken anzuregen. Bei „Mississippi Gal“ bedient Ed wie einst zu Anfangszeiten bei Skynyrd den Bass, Joe Bonamassa ist als Gast an der E-Gitarre zugegen und Ilya Toshinsy bezaubert mit grandiosen Banjo- und Mandolinenklängen. Eines der vielen Highlights! Als einziges Coverstück hat Eds mitgeschriebenes berühmtes Paradelied „Sweet Home Alabama“, im Gott-weiß-wievielten Aufguss, immerhin seinen Reiz, dass es erstmalig durch eine Frau gesungen wird.

Unser Sounds Of South-Fazit lautet: Insgesamt ist das Debüt von H(e)art And King, alias Beth Hart und Ed King, ein starkes und äußerst gelungenes Werk zweier arrivierter Künstler, die ihr musikalisches Herz immer noch auf dem rechten Fleck tragen. Tolle Southern Rock-Platte mit allen Finessen, Nachschlag gerne erwünscht!

Erwähnenswert zudem, dass uns in Zusammenarbeit mit Netkonfekt Promotion zehn signierte Exemplare zur Verfügung gestellt wurden, die wir gerne an unsere Leser weiterreichen möchten. Voraussetzung ist unsere Facebook-Seite im linken Block ‚geliket‘ und eine Begründung im Kommentarfeld unter dem Artikel verfasst zu haben, warum du als Auserwählter für die Scheibe prädestiniert bist. Die zehn originellsten Anmerkungen werden dann umgehend mit der Scheibe belohnt.

Maskot Records/EnVogue (2018)
Stil: Southern Rock

01. We Ain’t The Two
02. Innocent And Peppermint
03. Railroad Music
04. I Don’t Need You
05. The Shuttle And The Moon
06. Sweet Home Alabama
07. I Never Streamed
08. Swamp Song
09. Rock’n’Roll And Whiskey
10. Mississippi Gal
11. All I Couldn’t Do Was To Sing About It
12. Sunday Night Special

Beth Hart
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Led Zeppelin – Gimme Three Zepps – CD-Review

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Die Stones haben es getan, jetzt melden sich auch Led Zeppelin wieder zurück. Sie haben allerdings keine alten Blues-Stücke ins Visier genommen, sondern sich an den großen Southern Rock-Klassikern versucht und dies durchaus mit akzeptablem Ergebnis. Hm, Led Zeppelin und Southern Rock, passt das denn zusammen, werden sich vermutlich viele unserer Leser fragen, aber selbst Ronnie Van Zant war seiner Zeit ein großer LZ-Fan und hatte ja auch manchmal dezenten Spirit der Briten mit in den Skynyrd-Sound einfließen lassen.

Die drei Originalmitglieder Robert Plant, Jimmy Page und John Paul Jones haben sich wieder den Sprösssling ihres 1983 verstorbenen Kompagnons, John Bonham, also Jason als Drummer geschnappt und haben unter der Regie von Tom Hambridge die berühmten Muscle Shoals-Studios in Alabama aufgesucht, um den großen Stücken des Genres wie „Green Grass & High Tides Forever“, „Can’t You See“ oder „Free Bird“ & Co. ihren typischen, psychedelisch umwehten Band-Charme aufzuerlegen.

Hambridge hat dazu natürlich auch viele Stars der SR-Szene wie u. a. Gregg Allman, Gary Rossington, Charlie Daniels, Dave Hlubek, Ed King, Artimus Pyle (spielt das 2. Schlagzeug bei „Whipping Post“), Don Barnes, Dickey Betts, Bruce Brookshire, Jerry Eubanks, Warren Haynes, Dean Daughtry, Billy Gibbons, Henry Paul und Jimmy Hall, etc. mit ins Studio zitiert. Als Kuriosum, bzw. gewolltes Stilelement hat Hambridge keinen Musiker in seinen ‚eigenen‘ Stücken walten lassen, vermutlich aber auch deswegen, damit sich das typische Led Zeppelin-Flair ungehindert entfalten kann. Viele Tracks sind quasi in Live-Atmosphäre performt worden.

Es ist zwar zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, Plants kreischig krakeelende Stimme, in dem, für ihn doch eher fremden Song-Umfeld, zu akzeptieren, aber spätestens nach drei Stücken geht sie in Fleisch und Blut über. „Stillwaters „I Reserved The Right“ war ein guter Einstieg für mich“, gibt Plant zu verstehen. „Die Country-lastigen Sachen waren eine enorme Umstellung, auch wenn ich ja mit Alison Krauss auf diesem Terrain bereits Erfahrung gesammelt habe“. Jimmy Page zeigte sich von der spielerischen Klasse der südstaatlichen Kollegen angetan. „Die vielen Double Leads mit Leuten wie u. a. Warren Haynes, Dickey Betts und Ed King haben richtig Spaß gemacht, allerdings auch viel Konzentration erfordert“, so der vom Rolling Stone-Magazin, als einer der drei besten Gitarristen aller Zeiten, gelistete, aus Heston stammende Musiker.

In ihrem Element sind die vier Engländer natürlich immer dann, wenn Stücke wie „Green Grass & High Tides Forever“, „Grey Ghost“ , oder Whipping Post“ Spielräume für wüstes Improvisieren boten. Hier ließ Tom Hambridge dann auch die Zügel bewusst locker. Da fühlt man sich wieder wie in einstige Siebziger-Zeiten zurückgesetzt, nur mit besserem Klang angesichts der heutigen technischen Möglichkeiten.

Besonders das überragende „Free Bird“ zum krönenden Abschluss mit Page, Bruce Brookshire und Dave Hlubek in ungewöhnlicher Konstellation als Gitarren-Trio, entwickelt gerade im berühmten E-Gitarren-Finish seinen ganz besonderen Reiz. Plant und Gregg Allman bewältigten  den Gesangspart der Südstaaten-Hymne dazu im Duett. Nach fast 80 Minuten währenden psychedelischem Southern Rock-Gewitter lässt man sich schließlich selbst als Hörer erschöpft zurück in den Sessel fallen und spült, falls ein Joint nicht gerade zur Hand ist, am besten mit einem kräftigen Schluck Jackie D. nochmal ordentlich nach. Led Zeppelin wie man sie noch nie erlebt hat. Klasse!

Zum Schluss möchten wir noch den ‚Dirigenten‘ des Werkes, Tom Hambridge, zitieren. „Dieses Projekt war eine der anspruchsvollsten musikalischen Herausforderungen, aber auch zugleich mit die größte Ehre, die ich in meinem bisherigen Leben erfahren durfte. Mein Gott, was war hier im Studio los…!“ Sounds Of South meint dazu, dass er diese Bürde hervorragend gestemmt hat. Sicherlich ist Led Zeppelins „Gimme Three Zepps“ eine der eigenwilligsten und hochkarätigsten Scheiben, die dieses Genre je zu bieten hatte. Das VÖ-Datum des streng limitierten Werkes (Coverartwork: Hypgnosys!!!) steht noch unter absoluter Geheimhaltung, Vorbestellungen können aber gerne exklusiv an unsere Redaktion herangetragen werden.

Southern Swan Records (2017)
Stil: Psychedelic Southern Rock

01. I Reserved The Right
02. Can’t You See
03. Green Grass & High Tides Forever
04. Long-Haired Country Boy
05. Grey Ghost
06. Gator Country
07. I Thank You
08. So Into You
09. Wild Eyed Southern Boys
10. Lonesome Guitar
11. Whipping Post
12. Free Bird

Led Zeppelin
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Brytny Spyrs – Southern Gyrl – CD-Review / Gewinnspiel

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Die aus McComb, Mississippi, stammende 34-jährige Künstlerin war, laut eigener Aussage, von frühster Kindheit an, eigentlich immer Southern Rock-Fan. „Wenn du aus einer Gegend kommst, in der die damalige Skynyrd-Flugzeugabsturz-Tragödie passierte, wirst du praktisch von ganz alleine durch solche Musik in den Bann gezogen. Ich bin mit Skynyrd, Charlie Daniels, der Marshall Tucker Band & Co. groß geworden, zumal diese Mucke dort an jeder Ecke und in jeder Kneipe auch gespielt wurde.“

„Aber was willst du machen, wenn plötzlich alles in eine andere Richtung läuft“, so die hübsche Blondine weiter. „Vor allem, wenn ein Kleinstadtmädel wie ich, plötzlich von Erfolg, Ruhm, Geld, Preisen und Anerkennung regelrecht zugeschüttet wird und dein Management dir komplett das Denken abnimmt. Das hat mich alles letztendlich total überfordert, zumal ich nie die Musik machen konnte, die mir wirklich im Blut liegt und das ist und bleibt der Southern Rock. Hier sind auch die Ursachen zu finden, aus denen meine vielen, nachfolgenden Probleme letztendlich resultierten.“

„Die Idee zu einer Southern-Scheibe kam 2014,“ so die auf dem ‚Walk Of Fame‘ verewigte Multimillionärin, „als ich für drei Tage mit schwarzer Kurzhaar-Perücke und dunkler Sonnenbrille getarnt, für die Mitreisenden inkognito, im VIP-Bereich auf der ‚Simple Man Cruise‘ mitgereist bin. Die beteiligten Musiker und ich hatten großen Spaß zusammen. Selbst der sonst so wortkarge Gary Rossington flachste mit mir rum und wollte sogar ein paar meiner Tanzschritte beigebracht haben. Da kam John ‚Sparky‘ Matejka (früher auch Hot Apple Pie), als er von meiner eigentlichen-Passion erfuhr, mit der Idee rüber, doch, just for fun, mal eine Southern Rock-Scheibe einzuspielen. Er hat dann kurze Zeit später, die Fäden in die Hand genommen und das Werk mit dem Titel „Southern Gyrl“ auch produziert.“

Um potentielle rechtliche Schwierigkeiten von vorne herein auszuschließen, läuft die ganze Geschichte allerdings unter dem Pseudonym Brytny Spyrs. Matejka schrieb in Zusammenarbeit mit Ex-Kumpel Brady Seals ein paar Stücke und trommelte einige der bewährten Nashville-Studiomusiker (u. a. Tom Bukovac, Kenny Greenberg, Greg Morrow, Michael Rhodes, Reese Wynans) zusammen. Auch Gary Rossington, Ehefrau Dale Krantz-Rossington und Johnny Van Zant steuerten mit „One Good Woman“ einen Track zum Album bei. Selbst Joe Bonamassa, der sein „Blues Of Desperation“ im gleichen Studio aufgenommen hatte, ließ es sich nicht nehmen, bei „You Can’t See“ sein virtuoses E-Gitarrenspiel mit einzubringen.

Klasse auch die Neuauflage von „Pure & Simple“ des „1991“-Skynyrd-Werkes, auf der Spyrs wahnsinnig viel Gefühl in ihren Gesang legt. Ein paar ihrer früheren Hits wie „…Baby One More Time“, “Gimme More”, „Womanizer“, “Circus” und „Hold It Against Me“, neu im Southern Rock-Gewand eingespielt, entwickeln plötzlich sogar ihren ganz eigenen Reiz. „Ich habe mich endlich mal in meiner Haut richtig wohlgefühlt, ich bin von meinem Herzen her nun mal ein ‚Southern Girl‘“, so die Sängerin. „Ich werde natürlich versuchen, den einen oder anderen Song, auch in meine Las Vegas-Show einfließen zu lassen.“ Tatsächlich trumpft sie mit einer richtig starken vokalen Performance auf. Und die Musiker haben sich auch spürbar für sie ins Zeug gelegt.

„Southern Gyrl“ von Brytny Spyrs ist nicht im öffentlichen Handel zu erwerben und wurde nur in einer limitierten Auflage produziert. Einigen ausgewählten Journalisten, die sich seit vielen Jahren um den Southern Rock verdient gemacht haben, wurden Exemplare für ein Review zur Verfügung gestellt. Dank meiner guten Kontakte zu Skynyrd-Background-Sängerin Carol Chase konnte ich drei Exemplare für eine Verlosung ergattern. Die ersten E-Mail-Einsendungen (bitte an: dan@sounds-of-south.de) mit der richtigen Beantwortung der Frage ‚Wer verbirgt sich hinter dem Pseudonym Brytny Spyrs?‘ werden umgehend benachrichtigt und erhalten je ein Exemplar der Scheibe!

Walk Of Fame Records (2016)
Stil: Southern Rock

01. Gimme More
02. One Good Woman
03. I Love Southern Rock
04. Pure & Simple
05. Womanizer
06. Home Is Where My Heart Is
07. You Can’t See
08. …Baby One More Time
09. Hold It Against Me
10. Ramblin’ Woman
11. Circus
12. Lonesome Guitar Girl

Lynyrd Skynyrd – Searching – CD-Review

Ja es gibt sie tatsächlich noch, diese musikalischen Sensationen. Vielen Skynyrd-Anhängern der ersten Stunde wird immer noch die Schockstarre präsent sein, wenn sie bis heute überhaupt denn je überwunden ist, als im Oktober 1977 der Privat-Jet unserer Southern Rock-Lieblinge, die sich gerade auf einen ersten Höhepunkt ihrer Karriere zu bewegten, während ihrer US-Tour vom Himmel herabstürzte. Zwei Crew-Mitglieder, Cassie und Steve Gaines, sowie der Frontmann und das Aushängeschild des Septetts, Ronnie Van Zant kamen, wie allseits bekannt, dabei tragischer Weise ums Leben. Noch heute beschäftigt viele Fans die Frage, wie die Entwicklung von Lynyrd Skynyrd oder die des Southern Rocks überhaupt verlaufen wäre, hätte ihr charismatischer Bandleader das Unglück überlebt.

Nachdem sich die übrigen Musiker von ihren Blessuren nach und nach zu erholen begannen, brodelte bereits die Gerüchteküche, ob, wie und in welche Richtung die zukünftige musikalische Reise gehen sollte. Zunächst wurden naturgemäß die beiden Brüder Ronnies als Nachfolger am Mikro gehandelt. Donnie war aber bereits zu sehr in sein 38 Special-Projekt verwurzelt, der jüngste, Johnny, versuchte ebenfalls schon unter eigenem Namen mit eigener Band Fuß zu fassen. Er schien zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht reif genug für eine Aufgabe dieser Dimension. Natürlich wurden auch große, bereits etablierte Namen ins Spiel gebracht. Und, was bis vor kurzem ein wohl behütetes Geheimnis geblieben ist, es hat tatsächlich intensive, fast Casting-ähnliche (würde man heute sagen) Bewerbungsszenarien hinter den Kulissen gegeben.

Man höre und staune, unter den verbliebenen Kandidaten befanden sich letztendlich, Bob Seger, Paul Rodgers, John Fogerty (alle drei hatten ohne etwaige Auflagen spontan ihr Interesse bekundet) und Dale Krantz. Die wurden nach und nach in die berühmten Muscle Shoals-Studios eingeladen. Dabei bat man sie einen neuen Skynyrd-typischen Song selbst zu komponieren und ihn jeweils mit drei Tracks aus dem bestehenden Skynyrd-Fundus (nach freier Wahl) mit den verbliebenen Musikern (als dritter Gitarrist war wieder Ed King mit am Start) neu im Studio einzuspielen. Man wollte einfach genau testen, wer letztendlich am besten zur zukünftigen Gitarrenarmee aus Jacksonville passen würde. Seger brachte sein „Turn The Page“ mit, Rodgers hatte ein Stück namens „Straight Shooter“ im Gepäck (das Stück wurde nie veröffentlicht, nur das mit wohl beste Bad Co.-Album wurde bekanntlich später mit diesem Namen versehen), Fogerty versuchte mit „Proud Gary“ (eine emotionale Hommage an das Gitarrenspiel der Band) Pluspunkte für sich zu ergattern, die bis dato völlig unbekannte, allerdings von Donnie Van Zant empfohlene Krantz erschien mit „Love Your Man“.

Die Aufnahmen gestalteten sich schnell und unkompliziert (kein Wunder bei Könnern dieses Kalibers), die Tracks waren recht schnell eingefahren. Seger und Rodgers zogen ihre Bewerbung aufgrund eigener Erfolge aber kurze Zeit später wieder zurück. Übrig blieben John Fogerty und Dale Krantz. Gary Rossington und Dale Krantz waren sich bei den Aufnahmen näher gekommen und so hatte John Fogerty trotz der Rossington sehr schmeichelnden, o.a. Countryrockballade letztendlich keine Chance, zumal sich auch rechtliche Auseinandersetzungen mit Judy Van Zant, Ronnies Frau, anzubahnen drohten (sie bestand, wenn Skynyrd fortbestehen sollte, in jedem Fall auf einen Van Zant als Leadsänger). Wie hinlänglich bekannt, entschieden sich Rossington und Allen Collins dann doch lieber mit Dale Krantz (später Dale Krantz-Rossington) unter eigener Fahne weiterzumachen.

Was übrig geblieben ist, sind die Aufnahmen dieser hochbrisanten ‚Bewerbungssessions‘ (recht passend mit „Searching“ tituliert), die bis vor kurzem in den Archiven geschlummert haben, aber jetzt mit juristisch abgesegneter Genehmigung der Van Zant-Witwe zur Veröffentlichung freigegeben wurden. Wir sind ganz besonders stolz, die exklusiven Vermarktungsrechte in Deutschland erworben zu haben, vor allem, weil jeweils nur eine limitierte Auflage von 1.000 Stück für insgesamt vier Länder produziert wurde (USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland). Die Scheibe ist wirklich ein Kracher, unglaublich Paul Rodgers „What’s Your Name“, Seger „Tuesdays Gone“ (Gänsehaut garantiert) oder John Fogerty „That Smell“ mit ihren unvergleichlichen Stimmorganen performen zu hören. Für Dale Krantz hatte man „Gimme Three Steps“ sogar partiell umgetextet, aus ‚Linda Lu‘ wurde z.B. ‚Johnny Blue‘, ‚Mister‘ wurde durch ‚Sister‘ ersetzt, usw., auch ihre rotzige Röhre bei „I Ain’t The One“ ist einfach nur klasse.

Die am 1. April auf den Markt tretende Scheibe kommt übrigens in einem äußerlich zwar recht spartanisch in s/w gestaltetem Digipack, enthält aber ein eingestecktes, achtseitiges 4c-Booklet mit tollen Fotos und Anmerkungen zu den „Searching“-Sessions.

MCA Nashville (2010)
Stil:  Southern Rock

01. What’s Your Name (Rodgers)
02. Simple Man (Rodgers)
03. Cheatin‘ Woman (Rodgers)
04. Straight Shooter (Rodgers)
05. Sweet Home Alabama (Seger)
06. Tuesdays Gone (Seger)
07. I Never Dreamed (Seger)
08. Turn The Page (Seger)
09. Gimme Back My Bullets (Fogerty)
10. Whiskey Rock-A-Roller (Fogerty)
11. That Smell (Fogerty)
12. Proud Gary (Fogerty)
13. I Ain’t The One (Krantz)
14. Searching (Krantz)
15. Gimme Three Steps (Krantz)
16. Love Your Man (Krantz)

Lynyrd Skynyrd
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Bärchen Records

Gary Rossington – That’s Me – CD-Review

Manchmal gibt es Dinge, die selbst einen hartgesottenen Musikliebhaber wie mich noch umhauen. Ich habe ja im Leben schon mit so einigem gerechnet, aber, dass Gary Rossington mal ein echtes Soloalbum herausbringen würde und darauf auch noch großartig singen würde, hätte ich, ehrlich gesagt, dem ansonsten immer so grimmig, wortkarg und abwesend wirkenden Musiker nie zugetraut.

Aber das am 04.12.1951 in Jacksonville geborene, einzige noch lebende Gründungsmitglied der legendären Southern Rock-Band Lynyrd Skynyrd scheint ein wahres Stehaufmännchen zu sein. Was hat der Mann nicht schon alles mitgemacht? Drogenprobleme, Autounfälle (GR ist ja quasi der Protagonist von „That Smell“), der unsägliche Flugzeugabsturz im Jahr 1977 (bei dem er sich Arme und Beine, nebst schwerster anderer Verletzungen, gebrochen hatte – mit Folgen bis in die heutige Zeit reichend), der Verlust unzähliger Bandkumpanen und Freunde, eine Operation am Herzen – und doch war es immer wieder Gary Rossington, der wie ein harter Fels in der Southern Rock-Brandung stehen blieb. Ein äußerst zäher Bursche, wie es scheint.

Im vorliegenden Falle wird Gary sich gedacht haben, was die beiden Van Zant-Brüder können, müsste ich doch eigentlich auch hinkriegen. Pat Buchanan, Ausnahmegitarrist in der Nashville-Studiomusikerzunft, Songwriter und auch Produzent, der Rossington (krankheitsbedingt) 2007 schon mal bei Skynyrd sporadisch für einige Gigs ersetzte, hatte wohl den Anstoß gegeben, es doch mal mit einer New Country-Platte zu versuchen.

Pat ließ seine Beziehungen spielen und brachte Gary mit einigen namhaften Songschreibern wie u.a. Hillary Lindsey, Rivers Rutherford, Brett James, Bobby Pinson und David Lee Murphy zusammen. Dazu stellte er ihm einen exklusiven Kreis von Instrumentalisten (Greg Morrow, Mike Brignardello, Gordon Mote, Tom Bukovac, Ilya Toshinsky, Jerry Douglas, Bryan Sutton, Dan Dugmore, Paul Franklin, Hillary Lindsey, Jon Randall) zur Verfügung und recht zügig war das Teil fertig. Buchanan zeigt sich natürlich mit Gary auch für die außerordentlich knackige Produktion verantwortlich.

Und selbst für ein Duett mit Megastar Taylor Swift reichte das von SRN üppig veranschlagte Budget. Klasse, wie das Mädel hier bei „Monday’s Gone“ unter Beweis stellt, dass sie auch gestandenen Rockgrößen Paroli bieten kann. Ein weiteres Duett liefert sich Gary auf dem aus der Rossington Collins Band-Zeiten bekannten „Misery Loves Company“ mit Ehefrau Dale Krantz (auch bei vielen Backgesängen involviert), welches diesmal sehr Steel- und Fiddle-betont (klasse Soli von Dugmore und Franklin) auf Country getrimmt wurde. Schön auch das flotte „Jacksonville Jaguars“, das Gary seinem Lieblings-Football-Club gewidmet hat. Erste Single ist das flotte und eingängige „Love Your Wife“ (gurgelnde Orgel, HT-Piano, tolle E-Soli von Gary und Tom Bukovac), dank des markanten Refrains mit sehr guten Chancen, in die Top-20 der Billboard Country Charts zu gelangen.

Das Highlight ist natürlich das sich (wie gewohnt) am Ende befindende „Free Bird“. Der Skynyrd-Klassiker wurde diesmal jedoch in eine mitreißende Bluegrass-Version verwandelt Das berühmte E-Gitarren-Finish wurde hierbei durch eine ebenso faszinierende Solopassage ersetzt, bei der sich Ilya Toshinsky am Banjo, Jerry Douglas (auch bekannt durch Alison Krauss & Union Station) an der Dobro, Bryan Sutton an der Mandoline und Buchanan an der Akustikgitarre in filigranster Weise die Finger wundspielen. Das ist Musik auf allerhöchstem Niveau. Herrlich!

Aber die wohl größte Überraschung des Albums ist der Lead-Gesang von Gary Rossington. Was hat der Typ für ein markantes Organ! Irgendwo zwischen Eddie Montgomery (Montgomery Gentry), Bill McCorvey (Pirates Of The Mississippi) und Hank Williams jr. liegend, besticht Gary immer wieder mit äußerst einfühlsamen, songdienlichen, aber vor allem auch sehr kräftigen und ausdrucksstarken Vocals. Keine Ahnung, warum man ihn nie vorher am Mikro hat singen gehört. Ich komme teilweise immer noch nicht aus dem Staunen heraus. Soviel Authentizität kann man nicht am PC nacherzeugt haben. Würde ich den Silberling nicht tatsächlich in der Hand halten, könnte man glatt meinen, es handele sich hier um einen Scherz! Der helle Wahnsinn!

Mit „That’s Me“ hat Gary Rossington ohne Zweifel wohl eine der größten Überraschungen des Jahres 2012 abgeliefert. Das Album, das am 1. April in den Handel kommen wird, verbindet modernen New Country glänzend mit auch durchaus traditionellen Klängen, ein gewisses Southern Rock-Ambiente ist ebenfalls omnipräsent. Neben seinen allseits bekannten Fähigkeiten als Gitarrist fördert es auch einen Gary Rossington als richtig guten Sänger zu Tage. Dazu ist es noch eine schöne Überbrückung bis zum nächsten Skynyrd Album und, wer weiß, vielleicht gibt es dort ja dann sogar ein Duett mit Gary und Johnny…

South Records Nashville (2012)
Stil:New Country & More

01. One Bad Man
02. Love Your Wife
03. Monday’s Gone
04. Honky Tonk Night Time Girl
05. Are You Loving Me
06. Still Alive
07. Jacksonville Jaguars
08. Misery Loves Company
09. Country’s Where The Heart Is
10. No More Time
11. Free Bird

Gary Rossington
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