The Steepwater Band – 25.08.2017, Blue Notez, Dortmund – Konzertbilder

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Die erfahrene Band aus Chicago präsentierte ihr aktuelles Album „Shake Your Faith“ mit Stücken wie unter anderem „Mama Got To Ramble“, „I Will Never Know“, „Be As It May“, „Last Second Chance“ & Co. und konnte auch mit stark gespielten Coverversionen wie „Sugar Mama“, You Don’t Love Me“ oder „Cortez The Killer“ überzeugen.

Line-up:
Jeff Massey (lead vocals, guitar)
Eric Saylors (lead guitar, lap steel guitar, vocals)
Tod Bowers (bass)
Joe Winters (drums)

Bilder und Eindrücke: Peter Schepers

The Steepwater Band
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Blue Notez Dortmund

Steve Azar & The Kings Men – Down At The Liquor Store – CD-Review

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Das letzte musikalische Lebenszeichen von Steve Azar war der, von ihm, für die alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2015 in Vail, komponierte Song „Fly“, den er dann auch bei der Eröffnungsfeier zusammen mit Andreas Gabalier  performte.

Nach knapp sechs-jähriger Abstinenz, was Alben betrifft (sein letztes war das tolle „Delta Soul, Vol. 1“), hat die Wartezeit nun ein Ende. Der in Greenville, Mississippi, geborene und aufgewachsene Tausendsassa (Filmusikschreiber, Festivalveranstalter, Labelinhaber, Sportler, Koch, engagierter Spendensammler für karitative Zwecke, was ihm zu Ehren in den Staaten Mississippi und South Dakota, seitens höchster politischer Kreise, mit einem Steve Azar-Tag gewürdigt wurde) präsentiert mit „Down At The Liquor Store“  sein nun mehr 6. Studio-Werk.

Dafür hat er sich mit einer neuen Begleitband The Kings Men umgeben, die mit Leuten wie u. a.  Ray Neal, Regi Richards, Walter King, Jason Young, Herman Jackson, und David Briggs, Musiker beherbergt, die schon für Legenden wie B.B. King und Elvis Presley tätig gewesen sind.

Steve Azar, dessen Tour mit Bob Seger 2007 vom Polistar Magazine zur Nr. 1-Tour in Amerika gekürt wurde und dessen ‚The Mighty Mississippi Music Festival‘ in der dritten Ausgabe von ‚1,000 Places in the United States and Canada to See Before You Die‘ gewürdigt wird, hat sich schon seit langem von seinem durchaus auch erfolgreichen Nashville-Major-Label-Intermezzo Anfang des Jahrtausends (mit der tollen Scheibe „Waitin‘ On Joe“) gelöst und hat sich seitdem eher einer entspannt groovenden, wahnsinnig starken Mischung aus Blues, (Southern) Soul, Roots und Country verschrieben, die auf diesem Lonplayer wieder nahezu meisterhaft repräsentiert wird.

Diese Scheibe „Down At The Liquor Store“ lädt geradezu ein, sich in einem Sprituosen-Geschäft mit ein paar Flaschen Wein einzudecken und diesen 13 unaufgeregten, relaxten, so wunderbar instrumentierten  und wohlig besungenen Liedern wie u. a. dem melodisch southern bluesigen Opener „Rena Lara“, ‚Mörder‘-Balladen wie „Tender And Tough“, „Over It All“ sowie „These Crossroads“ (mit grandiosem Sax-Solo), dem funkig groovenden „Wake Me From The Dead“ (Doobie Brothers-Flair) oder dem autobiografischen „Greenville“ in gemütlichem Ambiente beizuwohnen.

Tolle Gitarren (das bluesige E-Spiel von Ray Neal in Anlehung an die großen Kings, aber auch eines Toy Caldwells), das Memphis-trächtige Gepluster der Bläser-Fraktion und die Tasten-Einlagen von Keyboard-Institution David Briggs jagen einem förmlich einen Schauer nach dem anderen den Rücken runter und bilden einen fantastischen Counterpart zu Steves Wohlfühlgesang.

Fazit: Steve Azar ist nach sechs Jahren mit dem überragenden  „Down At The Liquor Store“ auf der musikalischen Bühne in eigener Sache zurück. Seine überwiegend selbst geschriebenen (z. T. mit ein paar wenigen Co-Writern wie Ryan Mitchell Burgess, James House und Johnny Douglas) Kompositionen bieten eine perfekt harmonierende Symbiose aus Blues, Soul, Country und Roots-Einflüssen. Das Werk kommt in einem geschmackvoll gestalteten DigiPak mit Steckbooklet, das alle Texte und Backgroundinfos zum Album beinhaltet. Ein absolutes ‚Must Have‘ in 2017!

Ride Records (2017)
Stil: Blues, Soul, Country & More

01. Rena Lara
02. Start to Wanderin‘ My Way
03. Tender And Tough
04. Wake Me From The Dead
05. Down At The Liquor Store
06. She Just Rolls With Me
07. I Don’t Mind (Most of the Time)
08. Chance I’ll Take
09. Over It All
10. Road Isn’t There Anymore
11. These Crossroads
12. Ode to Sonny Boy
13. Greenville

Steve Azar
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Bärchen Records

Jonny Lang – Signs – CD-Review

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Review: Michael Segets

Es gibt wohl kaum einen Text über Jonny Lang, in dem nicht darauf verwiesen wird, dass er als Blues-Wunderknabe mit fünfzehn Jahren seine ersten Erfolge feierte. Dies war Mitte der 1990er. Seitdem arbeitete er mit einigen Blues- und Rockgrößen zusammen, wie B. B. King, den Rolling Stones, Aerosmith oder Buddy Guy. Nun legt er nach einer vierjährigen Pause mit „Signs“ sein achtes Album vor und präsentiert sich als gereifter Gitarrenvirtuose, der dem Blues einen neuen Anstrich geben will. Dabei finden Elemente aus Funk und Rock ihren Platz. Die Texte kreisen und die Themen Selbstfindung und Selbstbestimmung.

Das vorab ausgekoppelte „Make It Move“ kommt als stampfender und groovender Blues daher. Lang holt bei den hohen Intermezzos alles aus seiner Stimme heraus und setzt so einen Kontrapunkt zu dem tiefen, mehrstimmigen Background im Chorus. Meinem Favoriten der Scheibe folgen mit „Snakes“ und „Last Man Standing“ zwei gelungene, schnelle Rockstücke. Vor allem der letztgenannte Song lässt es mit dem treibenden Schlagzeug richtig krachen. Das dem Longplayer namengebende „Signs“ bietet Bluesrock mit guter Gitarrenarbeit, aber der gepresste, hoch gesungene Refrain ist zunächst gewöhnungsbedürftig, entwickelt aber bei mehrmaligem Hören durchaus einen Reiz.

Die nächsten Stücke unternehmen Ausflüge in die Grenzbereiche des Bluesrock und überschreiten sie. Bei „What You’re Made Of“ integriert Jonny Lang Funk-Elemente. Während der Refrain eingängig ist, überzeugt das Stück mit seinen Breaks und Langs Ausflügen in stimmliche Höhen nicht in Gänze. Mit dem hypnotischen Anfang, dem Einsatz von Halleffekten und dem bombastischen Refrain knüpft die zweite Vorabauskopplung „Bitter End“ an die Rockhymnen der 1980er Jahre an. Locker und schon beinahe poppig erscheint hingegen „Stronger Together“, das sommerliche Gefühle aufkommen lässt.

Jonny Lang liefert anschließend mit „Into The Light” einen kraftvollen Rocksong ab, der ein Highlight in der zweiten Hälfte des Longplayers darstellt. Im reduzierten „Bring Me Back Home“ ist ein sehr gefühlvolles Gitarrensolo hervorzuheben. Auch in „Wisdom“ ist die Gitarrenarbeit hervorragend. Der emotionsgeladene Bluessong wäre ein würdiger Abschluss des Albums gewesen, denn das pathetische „Singing Songs“ stellt für mich den schwächsten Track dar.

Nach starkem Anfang kann Jonny Langs neues Werk weitgehend – aber nicht vollständig – überzeugen. Dass er ein außerordentlicher Gitarrist ist, steht dabei nicht in Frage. Manche Gesangspassagen sind hingegen Geschmackssache. Bei den Songs wird ein Bluesrock-Purist wohl eine Auswahl treffen. Dennoch bietet das Album einige Perlen, die es zu entdecken gilt.

Provogue – Mascot Label Group – (2017)
Stil: Blues Rock

01. Make It Move
02. Snakes
03. Last Man Standing
04. Signs
05. What You’re Made Of
06. Bitter End
07. Stronger Together
08. Into The Light
09. Bring Me Back Home
10. Wisdom
11. Singing Songs

Jonny Lang
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Shaman’s Harvest – Red Hands Black Deeds – CD-Review

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Das neue, bereits 6. Album „Red Hands Black Deeds“ der  seit 1996 bestehenden, aus Missouri stammenden, mir bis dato unbekannten Band Shaman’s Harvest, habe ich rein verdachtsmäßig angefordert. Das Video zur ihrer aktuellen, sehr dynamisch polternden Single „The Come Up“ war auf meiner Facebook-Seite gelandet und hatte mein Interesse geweckt, zumal ich auch ein ganz dezentes unterschwelliges Southern-Flair entdeckt zu haben glaubte.

Das Quintett um Fronter Nathan Hunt legt laut eigener Aussage, ein Werk vor, das dunkler und vielschichtiger ist als bisherige Sachen der Formation. Auch textlich wagen sich Shaman’s Harvest in neue Gefilde vor und beziehen zu den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Problemen der USA, gerade im Hinblick der neuen Situation dank Donald Trump, auch aktuell Stellung. „Das Album ist voller Kontraste, ein Nebeneinander von Gut und Böse oder Richtig und Falsch. Es endete in einem Konzept, obwohl das gar nicht unsere Intention war“, so Hunt weiter.

Der Titelsong kommt als eine Art Prelude, bevor das kräftige, treibende „Broken Ones“ und die besagte Single zunächst mächtig Dampf machen. Bei mir werden zum Teil Assoziationen zu Acts wie Nickelback, Hinder & Co. geweckt.  Gleiches gilt für Stücke wie „So Long“ und das episch anmutende „The Devil In Our Wake“.

Der Bezug zu unserem Magazin wird durch Tracks wie „Off The Tracks“ (schön knarzig, Tempowechsel, Powerrefrain), das bluesige und sehr atmosphärische „Long Way Home“, „Blood Throphies“ (Southern Rock-E-Gitarren-Solo), das wunderbare, leicht folkige „Tusk And Bone“ (tolles Slide-Solo gegen Ende) oder dem an „Scavengers“ angeschlossenen countryesken Hidden Track „Hookers And Blow“ hergestellt.

Produziert hat Keith Armstrong und dabei auf digitale Effekte ausnahmslos verzichtet, wodurch sich ein gewisses Vintage-Flair wie ein roter Faden ausbreitet. Insgesamt ist „Red Hands Black Deeds“ von Shaman’s Harvest ein, in jeder Hinsicht, sehr anspruchsvoll gestalteter bzw. eingespielter Longplayer. Wer es gerne rockig (manchmal mit einem Hauch von Southern), durchaus sehr melodisch, aber mit einem gewissen Grummeln im Magen präferiert, wird sich dieses Teil, wie die geifernde Hyäne (Titel) und der hungrige Geier (Back) auf dem Cover, zu seiner Beute machen!

Provogue – Mascot Label Group – (2017)
Stil: Rock

01. Red Hands Black Deeds
02. Broken Ones
03. The Come Up
04. A Longer View
05. Soul Crusher
06. Off The Tracks
07. Long Way Home
08. The Devil In Our Wake
09. Blood Trophies
10. So Long
11. Tusk And Bone
12. Scavengers
13. Hookers And Blow (Hidden track)

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Chris Robinson Brotherhood – Barefoot In The Head – CD-Review

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Review: Gernot Mangold

Chris Robinson Brotherhood legen mit „Barefoot In The Heat“ einen starken Nachfolger zum letzten Album „Anyway You Love, We Know How You Feel“ nach. Stilistisch ist es gelungen, sich von den Fesseln der Black Crowes zu lösen, ohne dabei typische Southernrockelemente aus den Augen zu verlieren. Durch kreative Einflüsse aus Folk, Americana und Country kommt die Scheibe weitaus abwechselungsreicher her als alte Crows Platten.

Mit dem Einsteiger „Behold The Seer“ samt funkig gespielter Gitarre und zeitweiligem Bigband Sound, zieht die Band mit Neil Casal (Gitarre), Tony Leone (Drums), Adam MacDougall (Keyboards), Jeff Hill und ‚last but not least‘ Chris Robinson (Gitarre und durchgehend starke, abwechselungsreiche Lead Vocals) den Zuhörer direkt in ihren Bann. Der Song ist geprägt von einer Spielfreudigkeit, in der alle Musiker ihre Stärken präsentieren können, und die sich durch das ganze Album zieht.

Es folgt eine bunte Mischung aus folkigem, Country-geprägten Songs, die insbesondere durch die Keyboarduntermalung zeitweilig psychedelische Züge annehmen. Ein Überraschungsmoment hat „Hark, the Herald Hermit Speaks“ wo Robinsons Gesang Dylansche Züge annimmt, dabei aber klar und transparent bleibt. Mit „High Is Not The Top“ legen CRB ein absolutes Gute-Laune-Stück im Countrykostüm hin, was zum verträumten Tanzen einlädt oder die Zeit auf endlosen Highways verkürzt.

Das eher melancholisch daherkommende „If You Had A Heart To Break“ ist eine starke Ballade mit wunderschöner Keyboarduntermalung, die stilistisch in die starke Eagles-Ära in der Zeit von „Desperado“ gepasst hätte. Den psychedelischen Höhepunkt bildet „Glow“ mit verschiedensten Stilelementen, in dem der Sarod- Spieler Alam Khan (sein Vater Ali Akbar Khan spielte auf dem legendären „Concert for Bangladesh“ mit) den Zuhörer gedanklich in indische/fernöstliche Regionen entführt. Für mich das absolute Highlight der Platte, wobei es schwerfällt ein Stück hervorzuheben.
Fazit: „Good To Know“, mit Anfangs fast reggaeartigem Gesang, könnte auch sinnbildlich genommen werden. Gut zu wissen, dass Robinson sich mit seiner Band aus den scheinbaren Fesseln der Black Crows gelöst hat und mit diesem Werk seine stilistische Vielfalt auch im Songwriting beweist.

Noch schöner wäre es zu erfahren, ob und wann Robinson uns das Material, am besten mit dem Gastmusiker Alam Khan, live in Deutschland präsentiert. Material, welches auch live viele Improvisationsmöglichkeiten bietet, sind auf dem starken Album „Barefod In The Head“ auf jedem Fall vorhanden. Bis dahin muss man sich mit diesem durchgehend gelungenen Longplayer begügen, der aufgrund des stilistischen Mixes nie langweilig wird (absolute Kaufempfehlung).

Megaforce Records (2017)
Stil: Rock

01. Behold The Seer
02. She Shares My Blanket
03. Hark, The Herald Hermit Speaks
04. Blonde Light Of Morning
05. Dog Eat Sun
06. Blue Star Woman
07. High Is Not The Top
08. If You Had A Heart To Break
09. Glow
10. Good To Know

Chris Robinson Brotherhood
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H’ART Musik-Vertrieb GmbH

MonkeyJunk – Time To Roll – CD-Review

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Dass es aus Kanada jede Meng gute Musik gibt, ist ja seit längerem bekannt, gerade auch, was den hier gerne besprochenen New Country-Sektor betrifft. Aber kanadischer Blues Rock? Außer Jeff Healey, aktuell hier natürlich Layla Zoe, eventuell noch die weniger bekannten Colin James und Sue Foley, war es das aber dann auch schon, zumindest aus meiner Sicht im Genre.

In Sachen MonkeyJunk spielte bei mir ‚Kommissar Zufall‘ die große Rolle, auf Umwegen bin ich irgendwie im Netz auf das Trio aus Ottawa gestoßen, hab dann mal in ein paar YouTube-Videos geklickt und freudig entdeckt, dass die Band ein relativ aktuelles Album, ihr bereits fünftes, „Time To Roll“ aufweist, was dazu noch Anfang des Jahres im Portfolio von der H’ART Musik-Vertrieb GmbH betreut wurde, mit der wir ja ein tolles Arbeitsverhältnis pflegen.

Und weil ‚H’ARTnäckigkeit‘ sich ja auch oft auszahlt, erhielt ich das Werk nach Anforderung dann doch noch zum Besprechen. Um es vorwegzunehmen, ein wirklich tolles Album.

Das seit 2008 agierende Trio, in Kanada seitdem mit vielen Awards dekoriert, bestehend aus Steve Marriner (lead and backing vocals, acoustic, baritone and electric guitar, bass, harmonica, Hammond organ), Tony D. (= Tony Diteodoro – rhythym, acoustic and lead guitar) und Matt Sobb (drums, percussion and backing vocals), interpretiert den Blues Rock auf „Time To Roll“ recht weitläufig, sodass man eine gewisse Vielseitigkeit attestieren kann. Als Swamp Blues, R&B Soul Boogie with Bedroom Funk weist der Dreier seine Musik aus.

Laut Recherche wurde auf diesem Silberling erstmals ein elektrischer Bass in den Sound eingebunden, live wird auf dieses Instrument in der Regel verzichtet. Produziert hat ein gewisser Ken Friesen, der auch Harmonie-Gesänge beim rhythmischen Titelstück (erinnert mich dezent an „Can I Get A Witness“) beisteuerte. Weibliche Gesangsunterstützung gab es dazu noch von Kelly Prescott, die hier ebenfalls und bei meinem Lieblingstrack der Scheibe , dem fluffigen, fast Otis Redding-mäßigem Ohrwurm „Can’t Call You Baby“ aushilft.

Der Opener „Best Kept Secret“, ein schöner Stampfer,  steht quasi als Synonym für den vermutlichen Bekanntheitsgrad in unseren Sphären. Hier kommt auch ein Trademark der Band zu Tage, eine oft quäkende Harp, mit der ich irgendwo die J. Geils Band assoziere. Toll übrigens auch die Stimme von Steve Marriner, die wie eine Mischung aus Paul Rodgers und Malford Miligan klingt.

„See The Sign“ groovt und rockt im Stile der Nimmo Brothers, während „Blue Lights Go Down“ die Freunde des atmosphärischen Slow Blues bedient. Das herrliche Stück hat in der der E-Gitarren-Solo-Phase Peter Green-Flair. Die orientalisch, psychedelische Note von Bad Company kommt bei „Pray For Rain“ zum Ausdruck.

„The Hunter“ ist der einzige Coversong, der früher mal von Albert King bedient wurde. Der „Undertaker Blues“ bewegt sich schön schroff  im Delta-Blues-Areal während „Gone“ eine launige Mischung aus Country- und Southern Rock offeriert (klasse hier das HT-Piano-Geklimper). Als Finale hat das Trio mit „Fuzzy Poodle“ ein Instrumental bestimmt. Hier zeigen Marriner & Co. wie man einen Jam kompakt in cool groovende drei Minuten mit starker E-Gitarre, gurgelnder Hammond, pumpendem Bass und polternden Drums verpacken kann. Ein starker Abschluss eines jederzeit prickelnden Silberlings.

Über das Coverbild zu „Time To Roll“ kann ich nur mutmaßen. Sieht aus wie ein Uralt-Foto des kleinen Marriners als beleidigt bockendes Kind auf einem Bobby Car-Motorrad. Der Bandname resultiert wohl übrigens aus einem Interview, als dieser mal gefragt wurde, woher bei ihm die Passion für seine Musik kommt. Seine Antwort :“I’m talkin‘ ‚bout the blues. . . I ain’t talkin‘ ‚bout monkey junk“.

Stoney Plain Records (2017)
Stil: Blues Rock

01. Best Kept Secret
02. Time To Roll
03. See The Sign
04. Blue Lights Go Down
05. Pray For Rain
06. The Hunter
07. Can’t Call You Baby
08. Undertaker Blues
09. Gone
10. Fuzzy Poodle

MonkeyJunk
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Stoney Plain Records

The Delta Saints – 02.07.2017, Yard Club, Köln – Konzertbericht

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Endlich mal wieder in der schönsten Stadt Deutschlands, wie die Gäste im Müngersdorfer Stadion beim Fußball begrüßt werden. Mein Weg führte mich allerdings in den schummrigen Yard Club im Kölner Norden zum Konzert der Delta Saints aus Nashville, zum zweiten Teil der „Monte Vista„-Tour. Im Fußball lag vermutlich auch der Grund, dass der Club nur etwa zur Hälfte gefüllt war, da zeitgleich die deutsche Nationalmannschaft um den Confed Cup spielte.

Pünktlich gegen 20:15 Uhr legte das Quintett los und zog direkt die Anwesenden mit dem groovenden „Heavy Hammer“ vom 2014er Album „Bones“ in ihren Bann, wobei sich Ben Ringel ohne Gitarre ganz auf den Gesang konzentrieren konnte. Danach präsentierte die Band zunächst „Burning Wheels“ und es wurde etwas psychedelischer. Dazu passte auch der Titelsong „Bones“ vom 14er Album. Mit „California“ nahm das Konzert richtig Fahrt auf und das Publikum ging fast tanzend mit. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wusste jeder der Anwesenden, dass er/sie den Gang in den Yard Club nicht zu bereuen brauchte.

Das traf sowohl auf die Zuschauer, wie auch die Band zu. Ben Ringel moderierte sichtlich gut gelaunt und humorvoll durch die Songs, Dylan Fitch entlockte seinen Gitarren mit einem Dauerlächeln und Zwinkern ins Publikum in jedem Song gekonnte Solis.  David Supica am Bass, mal in sich gekehrt, mal extrovertiert, legte mit dem sichtlich gut gelaunten Vincent Williams an den Drums eine kräftige Rhytmusgrundlage, die den beiden Gitarristen die Möglichkeit gab, sich in abwechslungsreichem Saitenspiel auszutoben. Last but not least, bereicherte Nate Kremer mit seinem gekonnten Wirken an den Keyboards auf dieser Tour die Band. Hier war dann auch die Nähe zu den psychedelischen Led Zeppelin und David Bowie erkennbar.

Weiter ging es unter anderem mit „Dust“ und „Berlin“ aus dem Album „Bones“, was zusammen mit dem aktuellen Longplayer „Monte Vista“ im Mittelpunkt der Setliste stand.  Mein persönlicher Höhepunkt des Konzerts war „Spaceman“, eine Hommage an den im letzten Jahr verstorbenen David Bowie, das auch durchaus in eines der Konzerte des Meisters gepasst hätte.

Mit „3000 Miles“, „Butte La Rose“ sowie „Nola“ wurde das furiose Finale des Hauptacts eingeläutet. Bei letztgenanntem konnte Supica am Bass mit einem ausladenden Solo glänzen, ehe Kremer an den Keyboards mit einstieg und eine fast jazzige Einlage gab. In diesem Instrumental konnten alle Bandmitglieder ihre spielerischen Fähigkeiten in Soloeinlagen eindrucksvoll präsentieren.

Nach einer lautstark geforderten Zugabe war nach etwa 100 Minuten ein kurzweiliger Konzertabend beendet und sichtlich zufriedene Besucher verließen den Yardclub, wobei sich die fünf Protagonisten noch etlichen Unterhaltungen stellen. Man konnte gelebte Nähe zu den Fans sehen, was eben immer das große Plus dieser kleinen, aber feinen Clubkonzerte ist.

Das Fazit des Konzerts mit den Delta Saints im Yard Club ist, dass alle einen phantastischen Abend hatten, keiner sein Kommen zu bereuen brauchte und handgemachte Livemusik von begnadeten Künstlern immer wieder ein Erlebnis ist.

Wer für die folgenden Konzerte noch überlegt, die Delta Saints zu besuchen, wird nicht schlecht beraten sein, den Weg dorthin zu machen. Die, die in der ausverkauften Kulturrampe am Mittwoch eine Karte ergattert haben, können sich auf etwas Großartiges einstellen. Das konnte auch Pille, der Betreiber der Krefelder Location, der den Weg nach Köln gemacht hatte, mit eigenen Ohren/Augen erfahren. Es sollten genug Erfrischungsgetränke kaltstellt werden und die Ventilatoren angeschmissen werden! Wird sicher ’ne heiße Sache!

Vielen Dank auch an Markus Neu vom Yardclub für die sehr kurzfristige unproblematische Akkreditierung. Es hat Spass gemacht, den Laden zu besuchen! Gerne wieder!!!

Line-up:
Ben Ringel (lead vocals, guitars, percussion)
Dylan Fitch (electric guitar)
David Supica (bass)
Vincent “Footz” Williams (drums)
Nate Kremer (keys, percussion)

Text und Bilder: Gernot Mangold

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Yard Club Köln

The Trongone Band – Keys To The House – CD-Review

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The Trongone Band ist musikalisch zunächst quasi als reines ‚Familienunternehmen‘ gestartet. Die beiden Brüder Andrew Trongone (guitar/lead vocals) und Johnny Trongone (drums/vocals) begannen zusammen mit Vater John sr. (bass) ihre ersten spielerischen Versuche und Live-Auftritte rund um die heimatliche Gegend von Richmond an der US-Ostküste.

Mit einer schnell wachsenden Fanbase holte man sich mit dem starken Ben ‚Wolfe‘ White (keys/lead vocals) und Todd Herrington (bass/vocals) weitere Unterstützung, Letzgenannter zunächst als Ersatz für den Vater, wenn getourt wurde. Herrington ist aber mittlerweile fester Bestandteil der Band und hat ihr Debütalbum „Keys To The House“ auch produziert.

Das besteht aus neun herrlich abwechslungsreichen und kurzweiligen Stücken, welches den Puls der Southern Rock-Fraktion – da bin ich mir relativ sicher – vor Freude in die Höhe schießen lassen wird.

Jede Menge typischer E-Gitarren (auch mit viel Slide, Andrew hat sich hier das (große) Südstaaten-Ein-mal-eins bestens einverleibt), variierende Leadgesänge mit vielen Harmonie-Parts, zum Teil auch weiblichen Ergänzungen durch Alexandra Spaulding (bei „Blind“, „Anne Marie“, „Canyon Road“, „Love Away“ sowie „Ain’t It Funny“) und als eine Art Trademark, die Verknüpfung von (Hammond) Orgel-, E- und HT-Piano-Einlagen (meist innerhalb eines Tracks) durch den überragend agierenden Ben White.

Schon das eröffnende „Blind“, das wie eine süffisante Mischung aus Black Crowes, Dirty Guv’nahs und auch der Band Of Heathens dahergroovt, wird vermutlich schon so manchen Fan des Genres dazu veranlassen, sich die Scheibe ‚blind‘ zuzulegen. Ein herrlicher Auftakt. Dem nicht genug. Wenn im anschließenden „Ann Marie“ die E-Gitarre mit flockiger Akustikgitarrenuntermalung losknarzt, das Piano kurz aufklimpert und der Gesang mit Harmonie-Unterstützung im Stile der Outlaws einsetzt, hat der Vierer endgültig gewonnen.

„Straight To Hell“ rockt, wie der Titel es schon andeutet, mit polternden Drums, heulender E-Gitarre und wummernde Orgel echt ’straight‘. The Band, ABB, Little Feat und auch die Band Of Heathens stehen als Blaupause für das verspielte „Not Coming Home“ (wechselnde Leadgesänge, klasse E-(Slide) Gitarre, hallende/gurgelnde Orgel, viel klimperndes Piano). Die Freunde des swampigen bedient der herrlich slide-durchtränkte Stampfer „Nothing To Lose“, White lässt hier seine Orgel mal so richtig ‚durchspülen‘.

Nach einem schönen Piano-Intro entwickelt sich „Canyon Road“ mit den einsetzten restlichen Instrumenten und dem Gesang zu einer wunderschönen Southern Soul-Ballade, während der Schunkler „Another Lost Rambler“ wieder die Fußwippe aktiviert. Beim, in ABB-Tradition groovenden „Love Away“ (White mit Gregg Allman-Gedächtnis-Orgel), stört es überhaupt nicht, wenn das Solo mal von einem Syntheziser absolviert wird, zumal gegen Ende ein tolles E-Slide wie zu „Brothers & Sisters“-Zeiten reinsurrt.

Welch ein lässiger Groove und verspieltes Solieren beim abschließenden „Ain’t It Funny“, das dann den Rausschmeißer abgibt! Wieder mal lassen die Band Of Heathens (toller Leadgesang von Andrew) grüßen. Was für ein ‚Fun pur‘, wie eben auch das gesamte Werk. Da hätte man gerne sofort noch zwei bis drei Stücke mehr gehört, vielleicht der einzige Mini-Kritikpunkt.

The Trongone Band haben mich mit ihrem Erstling „Keys To The House“ restlos überzeugt. Todd Herrington hat in einem fetten, aber jederzeit transparenten Sound produziert. Das Quartett, das alle Lieder selbst komponiert hat, glänzt als bestens harmonierendes Kollektiv. Der Spaß, den die Jungs beim Einspielen hatten, transferiert sich direkt spürbar in die Boxen des heimischen Wohnzimmers.

Hinzu kommt eine superschnelles, hilfsbereites und kooperatives Management/Label, das sofort nach der Anfrage mit allen erforderlichen Dingen/Infos präsent war. Im Prinzip braucht die Trongone Band unter diesen hervorragenden Voraussetzungen, jetzt die Schlüssel zum Erfolg nur noch rumzudrehen, um auch bei uns jede Menge Fans des Genres hinzuzugewinnen. Aus meiner Sicht bisher der Newcomer-Tipp des Jahres!

Quelle Live-Studio-Videos: Audio Barre

Harmonized Records (2017)
Stil: Southern Soul Rock

01. Blind
02. Ann Marie
03. Straight To Hell
04. Not Coming Home
05. Nothing To Lose
06. Canyon Road
07. Another Lost Rambler
08. Love Away
09. Ain’t It Funny

The Trongone Band
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Harmonized Records
Under The Sea Artist Management
PledgeMusic
Bärchen Records

Them Vibes – Electric Fever – CD-Review

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Them Vibes, eine weitere Band aus der Musikerschmiede Nashville, bringen mit „Electric Fever“ ihren zweiten Longplayer in der seit 2013 bestehenden Bandgeschichte heraus. Sie gründeten sich in der Underground Rockszene East Nashvilles, ein erstes Indiz dafür, dass nicht der typische Nashville-Sound zu erwarten ist. Them Vibes sind auch nicht dem klassischen amerikanischen Mainstream zuzuordnen. Auf diesem Werk sind ganz klar die Einflüsse der frühen Stones- und Beatles-Ära zu hören, aber auch Southern Rock-Ingredienzien à la Black Crowes.

Beim Opener „Shoot The Messenger“ fühlt man sich zu Beginn an die Glamrock-Ära im Stile von T Rex zurückversetzt, während der folgende Titelsong „Electric Fever“ eine gelungene, funkig-soulig gespielte, durchaus radio- und Rockdisko-taugliche Nummer ist.

Die folgenden, eher ruhigen Songs mit klar erkennbarem Southern Rock-Touch schließen im gewissen Sinne die Lücke, die die Black Crowes hinterlassen haben. Dabei sind in den Songs immer wieder psychedelische Akzente gesetzt, die auch aus den Federn der Stones, Beatles oder Led Zeppelin hätten stammen können. Schön ist, dass es dem Quintett dabei aber gelingt, einen eigenen modernen Stil zu entwickeln und man nicht in die Richtung einer Art Coverband abdriftet.

Mit „Hangin“ wird es dann eine Spur härter. Hier wird aufgezeigt, dass Rock’n’Roll noch lebt. Wie es sich für Bands aus dem Rockgenre gehört, ist mit „Stay“ auch eine eher getragene Hymne, die früher die Feuerzeuge, heute die Taschenlampenfunktion der Handys aktiviert. Den Abschluss bildet mit „Waiting On The Gold“ ein akkustischer Song, der einem Country-umwobenen Nashville-Track am nächsten kommt.

Them Vibes ist mit „Electric Fever“ ein abwechselungsreiches Album gelungen, welches durch die vielen stilistischen Einflüsse niemals langweilig wird und dennoch in gewisser Weise einen roten Faden erkennen lässt. Wer auf modernen Southern Rock und Rockmusik im Stile der alten Sones und Beatles steht, wird auf der Scheibe mit Sicherheit einige Lieder nach seinem Geschmack finden.

Schön wäre, wenn es Teenage Head Music gelänge, die Band nach Europa zu lotsen, da bei dem Material ein abwechselungsreiches gitarrenorientiertes Livegewitter zu erwarten ist.

Alex Haddad – guitars
Larry Florman (Brother Love) – vocals
Kyle Lewis – guitar
Judd Fuller – bass
Sarah Tomek – drums

Review: Gernot Mangold

Teenage Head Music (2017)
Stil: Rock

01. Shoot The Messenger
02. Electric Fever
03. Love Will Never Fade Away
04. Who Do You Love
05. Comin Down On You
06. Sha La Loo Ya
07. Dance All Night
08. Hangin
09. Out Of The Blue
10. Stay
11. New Religion
12. Waiting On The Gold

Them Vibes
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Teenage Head Music

The Brandos – Los Brandos – CD-Review

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Review: Michael Segets

Fast elf Jahre mussten die Fans auf das neue Studioalbum der Band warten. Pünktlich zum dreißigjährigen Jubiläum ihres Debüts „Honor Among Thieves“ lassen The Brandos wieder von sich hören. Von den Gründungsmitgliedern ist allerdings nur noch Leadsänger und Gitarrist David Kincaid verblieben. Der aus Kalifornien stammende und in New York lebende Bandleader hat sich für „Los Brandos“ bei Frank Giordano (guitar, backing vocals) und Tommy Goss (Drums) Unterstützung geholt.

Wie der Titel bereits vermuten lässt, sind auf der CD auch auf Spanisch gesungene Stücke vertreten. Auf dem vorangegangenen Studioalbum „Over The Border“ deutet das Abschlusslied bereits an, dass sich Kincaid zukünftig auch in dieser Sprache versucht. Hier singt er nun fünf der zehn Songs auf Spanisch.

Obwohl sie einen spanischen Text haben, lassen die beiden kraftvollen Rockstücke „Señor Coyote“ und „Querer A Los Niños” mit den dominierenden Gitarren und der markanten Stimme Kincaids direkt erkennen, dass The Brandos wieder da sind. Gleiches gilt für „Maligna Presencia”, das mit einem Tempowechsel punktet und ein Highlight unter den spanischen Liedern darstellt.

Bei dem sanfteren „Bella Encantadora“ überzeugen die melodischen Gitarren, wobei der Song insgesamt etwas zu glatt wirkt. Die tief gesungene Tex-Mex-Nummer „A Todo Dar“, von Ignacio Jaime geschrieben, kracht hingegen ungeschliffen drauflos.

Das zweite Cover „Jacinto Chiclana“ wurde ursprünglich von Astor Piazolla komponiert und von Jorge Luis Borges mit einem Text versehen. Maria Gómez übernimmt den Begleitgesang bei dem getragenen Stück, das in einer englischen Übersetzung präsentiert wird.

„Suffer In Silence“ und „Woodstock Guitar“ reihen sich mit dem spannungsgeladenen Songwriting, eingängigen Refrains, tollem Gitarrenspiel und dem ausdrucksstarken Gesang, nahtlos in frühere Veröffentlichungen der Brandos ein. Bei „What Kind Of A World“ begleitet sich Kincaid lediglich mit einer akustischen Gitarre, wodurch seine stimmlichen Qualitäten voll zur Geltung kommen. Mit „These Troubled Times“ findet eine rockige englischsprachige Nummer den Weg auf das Album, die zu meinen Favoriten zählt.

Dass Kincaid tolle Songs schreiben und unverwechselbar performen kann, zeigt er auch auf der neuen Scheibe. Die spanisch gesungenen Lieder funktionieren und sind als Brandos-Stücke identifizierbar. Dennoch gelingt es Kincaid in seiner Muttersprache etwas besser, die Varianz seiner Stimme einzusetzen.

Das Begleitheft liefert die englischen Übersetzungen. Dies ist sinnvoll, da die Texte durchaus eine Aussage haben. Sie stellen einen literarischen Kommentar zu historischen oder sozialen Gegebenheiten und zu menschlichen Sinnfragen dar. Während sich Kincaid bislang musikalisch und inhaltlich seinen irischen Wurzeln und damit dem keltisch inspirierten Folk-Rock zugewandt hatte, wirft er nun einen Blick auf seinen mexikanischen Familienzweig und auf seine neue Rolle als Vater eines Sohnes.

Kincaid brauchte einen langen Atem, um seine Alben zu realisieren. Frühere Rechtsstreitigkeiten mit der Plattenfirma und private Umstände haben Veröffentlichungen immer wieder hinausgezögert. Die Fertigstellung des neuen, bereits 2015 bei Blue Rose Records angekündigten Longplayer war wohl ebenfalls mit Problemen behaftet. Das vorliegende Produkt zeigt, dass sich die Anstrengung gelohnt hat.

Zu gönnen wäre es dem Sechzigjährigen, dass das Werk Erfolg hat und die derzeitige Tour entsprechend verläuft. Den Fans ist zu wünschen, dass „Los Brandos“ nicht das letzte musikalische Lebenszeichen von Kincaid bleibt.

Blue Rose Records (2017)
Stil: Rock

01. Señor Coyote
02. Querer A Los Niños
03. Suffer In Silence
04. Woodstock Guitar
05. Jacinto Chiclana
06. Maligna Prescencia
07. What Kind Of A World
08. Bella Encantadora
09. These Troubled Times
10. A Todo Dar

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