Cody Gill Band – Boxcars – CD-Review

Tolles Debüt einer weiteren, ganz hervorragenden, jungen „Red Dirt“-Band aus Stephenville/Texas, produziert von Mike McClure in den berühmten Cedar Creek Studios in Austin! Herrliche, rootsige Red Dirt-/Americana-/Countryrock-Musik, durchzogen von wunderbaren Melodien, locker, knackig, staubig, nie hektisch, erdig, würzig, angeraut, und sich doch so flüssig und geschmeidig ihren unaufhaltsamen Weg in unsere solch wunderbare Klänge begeisternd aufnehmenden Ohren bahnend!

Ja, dieser Mike McClure, eine der zentralen Figuren der „Red Dirt“-Bewegung, hat sich in den letzten Jahren mit viel Gespür, neben seiner erfolgreichen Tätigkeit mit The Great Divide und der Mike McClure Band, einen großen Namen als Förderer und Produzent für die vielen großartigen, jungen Talente der Szene gemacht. Cross Canadian Ragweed, und aus der jüngeren Vergangenheit Darren Kozelsky und die Tyler McCumber Band sind nur einige der grandiosen Acts, die er produktionstechnisch betreut. Und in diese Reihe kann sich die Cody Gill Band mit Glanz und Glorie einreihen, denn sie bewegen sich kompetent und selbstbewusst, neben den bereits erwähnten Kollegen, im Fahrwasser solcher Bands wie Wade Bowen, Buster Jiggs, Micky & The Motorcars, der Eli Young Band, Stoney LaRue und vor allem eben der Mike McClure Band, ohne dabei jedoch wie eine „hausbackene“ Kopie zu klingen.

Im Gegenteil, das Potenzial dieser Truppe scheint immens hoch zu sein! Bandleader Cody Gill (Lead Vocals, Rhythm Guitar) hatte nach längerem Suchen mit Richie Petronis (Drums) und den Hooper-Brüdern Caleb (Bass, Harmony Vocals) und Zack (Lead Guitar) irgendwannm endlich die für ihn als Frontmann richtige Formation gefunden. Aus zunächst sporadischen Gigs wurde sehr schnell eine feste lokale Live-Größe, und so war ihr CD-Debüt nun die längst fällige, logische Konsequenz. Das prachtvolle Werk beinhaltet 13 Songs, von denen zwölf selbst komponiert sind, eins von dem befreundeten Musiker Cary Swinney.

Auffällig, dass sämtliche Stücke immer nur von einer Person allein kreiert wurden, sich alle Musiker aber mindestens einmal eingebracht haben, wobei den Löwenanteil natürlich von Cody geschrieben wurde. Zur musikalischen Umsetzung stellte McClure, neben sich selbst (Guitars, Piano), noch vier weitere exzellente, sehr namhafte Ergänzungsmusiker zur Seite (die texanische Steeguitar-Legende Lloyd Maines, Tastenkünstler Rylie Osborne, Backgroundsängerin Amanda Brown und Harmonikaspieler Jake Akins), die hervorragend mit dem Sound des Quartetts harmonieren.

Vom eröffnenden locker, flockig aber knackig und würzig dahingroovenden, traumhaft melodischen „Repeat“ mit seinem markantem E-Riff und den herrlichen Lead Gitarren-Linien bis zum abschließenden, southern-rockigen „Buckle Bunny“ (mit dezentem „Gimme Three Steps“-Skynyrd-Flair) werden alle Register der „Red-Dirt“-/Roots-/Countryrock-Schiene gezogen. Markant dabei Gills großartige, angeraute, aber überaus angenehme Stimme, die der von Mike McClure zum Teil frappierend ähnelt (man könnte fast meinen, die beiden seien Brüder – im Sinne der musikalischen Seelenverwandschaft sind sie das ja auch…)! Zack Hoopers E-Gitarren-Riffs und -Soli (in jedem Lied) weisen einige Parallelen zur Eli Young Band auf.

Einzelne Stücke herauszuheben fällt sehr schwer, weil es keinen einzigen Aussetzer gibt und ein durchgehend hoher Level gefahren wird. Nicht zuletzt auch ein Verdienst der bereits erwähnten Gastmusiker, die mit ihrem exzellenten Können glänzende Akzente setzen. Akins brilliert bei „Can’t Let Her Go“, einem Stück, das an eine Mischung aus Randy Rogers Band und The Marshall Tucker Band erinnert, mit quäkigen Harp-Einlagen, Maines hat bei der tollen Country-/Countryrock-Nummern „Beacon In The Night“ (fast wie eine texanische Antwort auf „Tequila Sunrise“ von den Eagles) und „Drink Tonight“ am Dobro und an der Steel Gitarre seine filigranen Auftritte, Osborne verleiht dem rockigen „Love Is Never Caged“ mit fulminantem Orgel-Spiel ordentlich Volumen, während Amanda Brown bei diversen Tracks mit vornehmer Zurückhaltung punktgenau mit Gills Gesang harmoniert. Erwähnenswert auch das fette und oftmals gut heraushörbare Bass-Spiel von Caleb Hooper. Der bullig und ehrgeizig wirkende Bandleader Cody Gill erweist sich nicht nur äußerlich (sieht fast aus wie eine Kreuzung aus Randy Rogers und Stoney LaRue) als Energiebündel.

Fazit: Die äußerst talentierte Cody Gill Band liefert mit ihrem Debüt „Boxcars“ erdige, rootsige und staubige „Red Dirt“-/Americana-/Countryrock-Mucke von höchster Qualität ab, wie sie in ihrer Melodik, Eingängigkeit und Faszination eben nur im Raum Texas/Oklahoma zu finden ist. Das nächste „ganz heiße Eisen“ der Szene! Einfach klasse! Weiter so, Jungs!

Smith Music Group (2007)
Stil: Red Dirt

01. Retreat
02. Gone
03. Can’t Let Her Go
04. Beacon In The Night
05. Home
06. My Place
07. In The Middle
08. Love Is Never Caged
09. Drink Tonight
10. Song For You
11. Take Back
12. Ryan’s Song
13. Buckle Bunny

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Phil Hamilton – Renegade Rock’N’Roll – CD-Review

Nach seinem großartigen Debüt von 2010 im Verbund mit den Back Road Drifters legt Phil Hamilton nun mit „Renegade Rock N Roll“ nach. Der aus Forth Worth/Texas stammende Singer/Songwriter hat sich jedoch entschlossen, demnächst nur noch unter eigenem Namen zu firmieren, was aber der Qualität und Homogenität seiner großartigen, von viel Outlaw- und Southern-Mentalität geprägten Red Dirt-Roots-/Americana-/Countryrock-Musik überhaupt nicht geschadet hat. Ganz im Gegenteil sogar, Hamilton kitzelte, vielleicht gerade wegen des fehlenden Gruppenzwangs, noch mehr aus sich heraus und konnte jetzt da, wo sonst vielleicht Kompromisse gefragt waren, strikt seine eigene Linie fahren.

Und das tut seinem neuen Werk spürbar gut. Ganz sind seine Back Road Drifters trotzdem nicht verschwunden, so ist Bassist Colin Malloney noch als Co-Writer beim Opener „Willie’s Bus“ (schöner treibender Red Dirt-Countryrock mit hohem Fiddle-Anteil – Richtung The Bois D’Arcs / Ryan Bales Band als richtig flotter Einstieg) mit von der Partie und Lead Gitarrist Austin Morgan lässt seine E-Gitarre immerhin auf vier der insgesamt zehn Tracks krachen. Eine wichtige Rolle auf Hamiltons neuem Longplayer spielt dafür jetzt der Musiker/Songwriter/Produzent Beau Patrick Bedford (sagt über sich selbst. „Born In Dallas, but raised by the Stones“), der dieses Werk produziert hat, diverse Stücke mit Hamilton kreierte und auch in Sachen Akustikgitarre und Keyboards Phil tatkräftig zur Seite stand.

Nach dem o.a. kessen Beginn tritt Hamilton bei „Running“ zunächst auf die Bremse, ein Stück, das aufgrund des leicht introvertierten Gesangs Hamiltons und der weinenden Fiddle zunächst starke Bezüge zur Randy Rogers Band aufweist, bei einem Bridge dann allerdings richtig schön retro kurz in The Marshall Tucker Band-Gefilde umschwenkt. Mit „Back On A 73“ (könnte auch von No Justice stammen) und „You Can Have Me“ (erste Single, herrliche, Slide-betonte Ballade) zaubert Phil dann gleich zwei grandiose Ohrwürmer aus Schublade, wobei letztgenanntes Lied (zu dem auch ein klasse Video produziert wurde) schon jetzt die Texas Music Charts völlig zurecht aufmischt. Gänsehaut-Garantie, großartig! Vor allem auch die weiblichen Harmoniegeänge von Kylie Rae Harris.

Mit dem Titelstück „Renegade Rock N Roll“ drückt Hamilton dann wieder auf die Tube. Ein schöner stampfender „southern-fried“ Rocker mit „rollenden“ Bariton-E-Gitarren und klirrendem E-Gitarren-Solo. Hat sogar ein wenig was von unbekümmertem Garagenrock-Flair. Ein schöner mit Mandoline und Fiddle verzierter Red Dirt-Schunkler folgt mit „Love Comes And Goes“ wie man ihn ähnlich auch auf dem ersten Album von Buster Jiggs vorfand. Die Ballade „Bad“ befasst sich dann mit einem bösen Mädchen und erinnert im Refrain an die Glanzzeiten von Tom Petty. Am Ende des Tracks zeigt Hamilton dann, dass er auch ein hervorragender und einfühlsamer Mundharmonikaspieler ist.

„Red Dirt meets Delta Blues“, diese interessante Mischung verbirgt sich hinter „Back To Mobile“. Back Road Drifter Austin Morgan bringt an der Dobro und der E-Gitarre den Bottleneck zum Glühen. Seine weiche Seite zeigt der Mann mit dem schwarzen Rauschebart dann nochmals bei „Washed Away“ und stimmt sanfte melancholische Töne an. Unterstützend lässt Kylie Rae Harries wieder ihre zuckersüßen Harmonies mit einfließen. Unterschwellig weht dabei ein Hauch von „Melissa“ (The Allman Brothers Band) mit durch die Luft. Einmal mehr eine tolle entspannte Southern Ballade.

Als Rausschmeißer hat sich „Philthy“, wie Hamilton in seinen Kreisen gerufen wird, einen leicht psychedelisch angehauchten, würzigen Rocker ausgesucht (wieder sehr Slide-betont), der vielleicht noch am ehesten mit den vergangenen BRD-Tagen kompatibel ist. Hat viel Southern-Feeling. Ein gnadenlos gutes Ende einer CD, die sich von vorn bis hinten auf höchstem Niveau bewegt. Phil Hamilton hat mit „Renegade Rock’N’Roll“ und seiner Entscheidung, fortan solo zu walten, alles richtig gemacht und ein erstes großes Ausrufezeichen für das kommende Red-Dirt-Spieljahr 2012 gesetzt!

„There is nothing about this album that you can predict, besides a solid display of true talent. There is a true variety of sound on this album, anything and everything from Tom Petty to Waylon Jennings, from Dale Watson to Springsteen…But this is Phil Hamilton and that is why we are here“ heißt es in einem weiteren, begeisterten Kritiker-Review zu dieser Scheibe, dem wir uns mit vollster Zustimmung anschließen. „Absolutely great stuff ‘Philthy‘“!

Winding Road Music (2012)
Stil: Red Dirt

01. Willie’s Bus
02. Running
03. Back Of A 73
04. You Can Have Me
05. Renegade Rock’n Roll
06. Love Comes And Goes
07. Bad
08. Back To Mobile
09. Washed Away
10. Workin Man’s Son

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Honeybrowne – Mile By Mile – CD-Review

Hervorragendes neues Album der Texaner aus Austin, das fünfte und bislang wohl stärkste, die mit ihrem Namen seit nun schon über einem Jahrzehnt für qualitativ hochwertigen, überaus melodischen, flockigen und sehr harmonischen, von einem dezenten „Red Dirt“-Flair durchzogenen Texas Roots-Pop/-Rock/-Countryrock bürgen, der auf angenehmste Art und Weise unsere Ohren umgarnt. Seit ihrem ebenfalls schwer gelobten Vorgänger „Something To Believe In“ aus dem Jahre 2005 hat es leichte personelle Umbesetzungen in der Band gegeben, die sich aber in keinster Weise negativ auswirken. Stephen Bres ersetzt Cody Banks am Schlagzeug und der vielseitige Josh Owen zeigt sich für den Gitarrensound und auch einige Tastenparts verantwortlich.

Produktionstechnisch hat man diesmal auf das in Austin ansässige Multitalent Mark Addison vertraut, der sowohl beim Songwriting, als auch bei der instrumentellen Umsetzung stark involviert ist (Gitarren, Keyboards). Das Grundgerüst bilden aber nach wie vor Bassist Jake „Bass“ Blackwell und natürlich der kreative Kopf der Truppe und Frontmann, Sänger und Gitarrist Fred Andrews, der wiederum allen zehn, auf dem Werk enthaltenen Kompositionen deutlich seinen Stempel aufdrückt. Los geht es mit dem großartigen, lockeren Countryrocker „Help Me Find My Way“, der ganz in der Tradition des typischen Bandsounds gehalten wurde, den Honeybrowne schon seit Beginn ihrer Gründung zelebrieren. Schöne, entspannte Drums-, lockere Akustik- und Bariton E-Gitarren–Untermalung, dezente Orgel-Fills – alles in Verbindung mit einer unaufgeregten, aber wunderschönen Melodie a là Eli Young Band, Little Texas, Wade Bowen und vielleicht einem Hauch von Hootie & The Blowfish. Der leicht genäselte Gesang von Fred Andrews lässt einem unweigerlich Sänger wie Ken Block (Sister Hazel) oder entfernt auch Michael Stipe (R.E.M) in den Sinn kommen.

Auffällig, dass der neue Gitarrist Josh Owen in seinem Spiel sehr viele Bariton-Töne einfließen lässt, die den Songs ein zusätzliches Retroflair verpassen, ohne allerdings dabei je „altbacken“ zu wirken. Bestes Beispiel dafür ist das flockig und sehr harmonisch dahin fließende „Yesterdays News“, das so richtig locker in die Beine geht. Absolut radiotauglich! Der Titelsong „Mile By Mile“ weist in den Strophen balladeske Züge auf (herrliche, Gänsehaut erzeugende Akkordeonuntermalung), wobei er im Refrain mit zunehmender Emotionalität an Tempo zulegt. Ein echter Ohrwurm! Recht traditionell verwurzelten Country/Countryrock in weitest gehender Bakersfield-Tradition bietet „Bowling Green“.

Hier setzen Owen und Addison mit filigranen Steel- bzw. Bouzouki-Einlagen nette Zusatzakzente. Ein kleiner Fehler hat sich in der Trackliste eingeschlichen. Anders als auf dem Backcover abgedruckt, folgt zunächst mit „Trouble’s Got A Thing For Me“ einer der weiteren Höhepunkte des Albums. Feine E-Gitarren-/Slideläufe, sowie Pianospiel mit etwas Honkytonk vermitteln zum lustigen Text ein bluesiges Barroom-Flair. ehe das schöne „Personal Lullaby“ zu hören ist, dem die vor kurzem vollbrachte Vaterschaft von Fred Andrews und Stephen Bres als Inspirationsquelle zu Grunde liegt.

Am Ende wird es dann nochmals etwas countrylastiger. „Line Sinker And Hook“ (auch mit etwas Heartland-Flair) wird durch schöne weibliche „Backs“ von Gastsängerin Alli Russell aufgepeppt und mit „Put That Ring On Your Finger“ gibt es einen launig dahinstampfenden, Gitarren-lastigen, sehr würzig rockigen Rausschmeißer (schönes Tambourine-Rasseln am Anfang und Ende), der sicherlich zu viel Stimmung bei den anstehenden Live-Konzerten beitragen dürfte. Ein klasse Abschluss.

Fazit: Honeybrowne gehen auch mit ihrem 5. Studioalbum „Mile By Mile“ ihren Weg akribisch und konsequent weiter und etablieren sich immer mehr zu einer der beliebtesten Bands des texanischen Music-Circuits. Ein großes Lob an Fred Andrews & Co.! Klasse, lockere, stilvolle „Red Dirt“-flavoured Roots-Pop/-Rock/-Countryrock-Musik mit 100% Wohlfühlfaktor!

Smith Entertainment (2008)
Stil: Red Dirt

01. Help Me Find My Way
02. Yesterday’s News
03. Mile By Mile
04. Love Wanted
05. Left Me A Mess
06. Bowling Green
07. Personal Lullaby
08. Trouble’s Got A Thing For Me
09. Line Sinker And Hook
10. Put That Ring Back On Your Finger

Honeybrowne
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Ryan James – Back To The Wind – CD-Review

Ein weiterer, hell leuchtender Stern am von scheinbar unendlich vielen, wunderbaren musikalischen Lichtquellen übersääten Firnament von Texas! „Back To The Wind“ heißt das großartige Debutalbum des hoch talentierten Ryan James – und es ist eine erstklassige Darbietung bester, erfrischender, flüssiger Texas-Roots-/Americana-/Alternate Country-/Countryrock-Musik, ausgestattet mit einem dezenten „Red Dirt“-Flair und jeder Menge emotionalem Singer-/Songwriter-Feeling! Der aus Rosenberg in der Nähe von Houston stammende Texaner verfügt nicht nur über eine instrumentaltechnisch bestens fundierte Grundlage und eine überaus angenehme und variable Stimme, sondern beweist auf seinem Erstwerk auch hervorragende Songwriterqualitäten (hat 10 von 12 Tracks selbst komponiert).

Trotz seiner starken Heimatverbundenheit (er ließ sich sogar eine texanische Flagge auf seine linke Schulter tätowieren) gelingt es ihm glaubwürdig, seine sicherlich vorrangig bestimmenden texanischen, recht traditionell gehaltenen Roots mit einem durchaus Nashville-kompatiblen Sound zu kombinieren (kein Wunder, die Scheibe wurde auch dort produziert), wie es selbst Jack Ingram in letzter Zeit vorzüglich praktiziert hat. Dabei setzt er nicht einmal auf die üblichen mainstream- und radiotaugliche Elemente, sondern lässt alleine die wunderbaren Melodien und starke Instrumentierung seiner Mitspieler für sich sprechen.

Sicherlich auch ein Verdienst der beiden in Szenekreisen voller Anerkennung als „Wizards“ (Hexenmeister) „verschrieenen“ Produzenten Walt Wilkins und Tim Lorsch, die einen glasklaren, ungemein zeitgemäßen Sound aus den Songs herauskitzelten. Los geht’s mit dem möglicherweise autobiografisch zu sehenden, starken „Goodbye Carolina“, in Anspielung an seine in North Carolina verbrachten Jahre, die wohl von starkem Heimweh geprägt waren. Trotzdem erscheint der Blick nicht zurück im Zorn, denn der Song, dominiert von fröhlichen Mandolinenklängen und herzhaftem Gefiddel, dazu sehr schönen Harmonies von Tira Mitchell Wilkins, versprüht eine sehr frische und gelöste Atmosphäre. Musikalische Lagerfeuerromantik, -das meinen wir absolut positiv-, mit allen damit verbundenen Textklischees, verspürt man bei dem herrlich schwungvollen, mit toleer Baritone-Gitarre durchzogenen Countrysong „Home On The Range“!

Die erste Single mit bereits großem Erfolg in den Texas Music Charts, vielleicht der überragende Song des Albums, heißt „Don’t Go“, eine typisch texanisch trockene Ballade, unterlegt mit kratzigen Gitarren, schönen Mandolinen-Fills und klasse Steel- und E-Gitarrenparts im Stile der Eli Young Band oder der einstmaligen Sons Of The Desert. Apropos Steel-Parts. Fast jeder Song trägt hier die Handschrift des überragend agierenden Pedal Steelers Steve Ebe, der mit seinem träumerischen Einlagen an das Spiel von Pat Severs (Pirates Of The Mississippi) erinnert. Im weiteren Verlauf bedient einen Ryan James mit einer jederzeit relaxt gehaltenen Mischung aus balladesken Songs („Stay Me Awhile“, „A Broken Heart“ oder „Barely Holding On“) und locker dahinfließenden Countrynummern („Home To Texas“, „How Long“ (ein toller, recht traditioneller Dancehall-/Honky Tonk-Feger), „Take Your Time“), ausgestattet mit dem rauen, holprigen Charme eines Jack Ingram, Chris Knight oder gar Travis Tritt (beim Cover von „I’m A Rambling Man“).

Wunderbar gelungen auch die traumhafte Coverversion des wohl größten Hits von Dan Seals „Everything That Glitters (Is Not Gold“)! Den Abschluss, wie auch bei all seinen Live-Auftritten, bildet das Stück „I Pray For You My Friend“, das noch mal sämtliche instrumentale Finessen bietet, das der texanische Roots- und Countrybereich so bietet. Leicht mit zu singender Text, mit viel Spielraum für Soloeinlagen, der auch besonders am Ende ausgiebig im Bluegrass-Stil mit integrierten Duellen genutzt wird. Dem Texaner ist mit „Back To The Wind“ ein durch und durch angenehmes, nie langweiliges, ja richtig starkes Einsteigerwerk gelungen! Ryan James, ein Name den man sich unbedingt merken sollte… – man wird sicher noch jede Menge von ihm hören!

Hightail Records (2005)
Stil: Red Dirt

01. Goodbye Carolina
02. Home On The Range
03. Don’t Go
04. Home To Texas
05. Stay With Me Awhile
06. How Long
07. A Broken Heart
08. Take Your Time
09. Barely Holding On
10. (I’m A) Rambling Man
11. Everything That Glitters (Is Not Gold)
12. I Pray For You My Friend

Ryan James
Bärchen Records

Ryan James – Directed – CD-Review

Bei seinem hervorragenden Erstlingswerk „Back To The Wind“ aus dem Jahre 2005 mutmaßten wir bereits, dass von Ryan James noch weitere vielversprechende Alben folgen werden. Nun liegt mit „Directed“ der oftmals so schwierige Nachfolger zu einem starken Debüt vor – und er bestätigt unsere Prognose überaus eindrucksvoll! Einmal mehr liefert Ryan James einen Reigen großartiger Songs (13 an der Zahl) ab, deren prächtige Dosierung aus rauen, würzigen, „gritty“ Texas-Rootsrock-.Knallern, großartigen Americana-/Singer-Songwriter-Balladen, auch mal einer Alternate Country-Nummer mit dezentem Roots-Pop-Anstrich und kernigen „Red Dirt“-Countryrockern jederzeit für eine äußerst angenehme und spannungserhaltende Abwechslung sorgt.

Die musikalische Begleitung ist erstklassig! Am technischen und logistischen Grundkonzept wurde eigentlich nichts Wesentliches geändert. Erneut wurde das Curb Records Studio in Nashville als Aufnahmeort ausgewählt und die arrivierten Texaner Walt Wilkins (Walt Wilkins & the Mystiqueros) und Tim Lorsch (hat produziert) zeichnen für das musikalische „Drumherum“ verantwortlich. Nur geringfügige Veränderungen gab es auch bei den Begleitmusikern und Backgroundsängerinnen.

Das bewährte Grundgerüst aus Steve Ebe (Drums), Doug Kahan (Bass), Mike Daly (Steel guitar), Tina Mitchell Wilkins (Harmony vocals), Lorsch (Fiddle) und Wilkins (Acoustic guitar) blieb bestehen. Neu dabei an den E-Gitarren sind dagegen jetzt so hochkarätige Namen wie Jeff King, Keith Gattis, James Pennebaker und John Carroll! Die großartige Singer-Songwriterin Marcia Ramirez, die einen erheblichen Teil der wieder reichlich vertretenen, weiblichen Harmoniegesänge (zumeist in den Refrains) übernommen hat, ist ebenfalls neu an Bord!

Nach dem Hören fällt einem sofort auf, dass im Vergleich zum Vorgänger der Steelgitarrenanteil deutlich zugunsten eines erdigeren „Texas-Roots-Red Dirt-E-Gitarren“-Sounds zurückgenommen wurde, wobei die Countrynote bei Stücken wie „I Give All My Love To You“ und dem grassig swingenden Bonustrack „I’ll Get It Right“, sowie durch Lorschs immer wieder eingestreute filigrane Fiddlearbeit durchaus erhalten bleibt. James hat natürlich auch mit neun von dreizehn Kompositionen einen nicht unerheblichen Teil des Songwritings beigetragen.

Nicht nur rein äußerlich (Ryan wirkt durch das Abrasieren seines Kinnbarts jetzt viel jünger), sondern auch musikalisch hat das Gesamtwerk deutlich an Frische und Unbekümmertheit gewonnen. Ryan James scheint mit den glänzenden Kritiken, den Vorschusslorbeeren, den hohen Erwartungen und dem damit verbundenen Druck locker umgehen zu können. Das Werk wird mit dem knackigen, flotten „I Should’ve Broke Your Heart“ gleich erstklassig eröffnet. Der Song ist einee wunderbare Mischung aus New Country-Einflüssen und dieser typische texanischen, lockeren Rootsrock-Melodik. Erinnert vom Flair her an Stücke vom letzten Randy Rogers Band-Album oder auch an Radney Foster.

Gitarren-„Wizzard“ Keith Gattis mit markanten, starken Electric Slide-Riffs setzt hier ein paar auffällige Akzente. Sehr ähnlich dem Opener ist auch das im späteren Verlauf folgende „Make It Go Away“! Überaus dreckig rockend (man kann schon fast von einem Kentucky Headhunters-ähnlichen Bikertouch sprechen) geht es beim fetzigen „She’s Always Leavin’“ zu, wobei pumpende Bässe, pulsierendes Drumming und eine starke Gitarrenarbeit (inkl. tollem Solo am Ende) so richtig auf die Tube drücken. Das gleiche gilt für den furiosen Roadhouse-Kracher „Buckle Down“ (ein saustarker Jeff King an der E-Gitarre sorgt für mächtig Dampf)!

Zu den wenigen Fremdkompositionen gehören „Are You With Me“, aus der Feder von Billy Maddox und dem Bluesrocker Paul Thorn (wird von Bryan James in der humorigen Manier eines Jack Ingram interpretiert und läd mit seiner leicht einprägbaren Refrainzeile spontan zum Mitsingen ein), sowie der wunderbare, melodische, flott, locker, würzig und knackig aus den Lautsprechern fließende Countryrocker „Just keep driving“ (Autor. Walt Wilkins)! Etwas nachdenklicher gestaltet sich „What Am I Doing Here“. James agiert hier im entspannten Stile eines Radney Foster.

Natürlich klar, dass auch ein neues Ryan James-Album nicht ohne Balladen auskommt. Der Titelsong „Directed“, die wunderschöne Americana-Nummer „Waves“ und „Matagorda“ sind exzellente Beispiele dafür, wie durch intelligente Texte und eine herrliche Instrumentierung (besonders stark Walt Wilkins an der Akustikgitarre) eine tolle, unter die Haut gehende Atmosphäre erzeugt werden kann.

Insgesamt ist Ryan James mit „Directed“ ein prächtiges, sehr abwechslungsreiches Album gelungen, bei dem der junge Texaner noch mal ein gute „Schippe“ zum bereits starken Debüt draufgelegt hat. Alle Achtung, wenn das so weitergeht, werden die großen Label sicher bald auch an seiner Tür anklopfen. Wir werden mit Spannung Bryan James’ weitere Entwicklung verfolgen. Klasse, dieser Bursche, wir drücken ihm die Daumen! „Directed“ jedenfalls zeigt James in vorzüglicher Verfassung!

Hightail Records (2007)
Stil: Red Dirt

01. I Should’ve Broke Your Heart
02. She’s Always Leavin’
03. Directed
04. Are You With Me
05. What Am I Doing Here?
06. Waves
07. Just Keep Driving
08. Make It Go Away
09. Get Busy Living
10. I Give All My Love To You
11. Buckle Down
12. Matagorda

Ryan James
Bärchen Records

Darren Kozelsky – Let Your Mind Fly – CD-Review

Die Anhänger des „Red Dirt-Music-Movements“ dürfen sich freuen, mit Newcomer Darren Kozelsky ist eine weitere, hoch talenierte Attraktion am Start, die die „Texas Music-Charts“ bereits ordentlich durcheinander wirbelt. Wir freuen uns jedenfalls sehr, Darrens Debüt von 2006, „Let Your Mind Fly“, endlich präsentieren zu können – es lohnt sich ungemein! Kozelsky spielt eine herrlich knackige, erfrischende und in einem schön „saftigen“ Sound (vorwiegend Gitarren) arrangierte, sehr melodische New Country-Musik, die zum einen durchaus traditionelle Basiselemente aufweist, auf der anderen Seite aber durch diese typische „Red Dirt“-Mentalität bestimmt wird, wie man sie eben nur aus der Gegend um Texas und Oklahoma her kennt.

Man wähnt sich irgendwo an der Schnittstelle zwischen The Great Divide, deren einstiger Kopf Mike McClure (jetzt Mike McClure Band) das Werk prächtig produzierte, und Leuten wie Dierks Bentley, Blake Shelton, Pat Green oder einem frühen, noch Country-orientierterem Chris Knight als heute. McClure ist im übrigen weit über seine Produzentenfunktion hinaus an dem Werk beteilgt, so beim Songwriting (6 Lieder stammen aus seiner Feder, bzw. hat er mitkomponiert), wie auch mit seinem vorzüglichen Gitarrenspiel und Background-Gesang!

Dazu gesellt sich an Musikern nahezu alles, was in Texas Rang und Namen hat, wie z. B. Steelguitar-Guru Lloyd Maines (auch am Dobro), Tom Skinner am Bass, Eric Hansen am Schlagzeug, Reckless Kelly-Member Cody Braun (Harmonica, Fiddle), Riley Osbourne (Piano, B3-Organ), Gitarrero Travis Linville und mit Amanda Braun und Jamie Wilson zwei richtig starke Sängerinnen, die bei etlichen Stücken wunderbare Harmony Vocals einfließen lassen. Weitere „Prominenz“ begegnet einem sogar beim „Engineering“ mit den Größen Adam Odor und John Silva, abgemischt und gemastered hat kein geringerer als Joe Hardy (u. a. Laidlaw / ZZ Top)!

Alles praktisch Traumvoraussetzungen für ein großartiges Album – und der Debutant nutzt seine Chance ohne jeden Abstrich! Kozelsky erledigt seinen Gesangsjob mit beeindruckender Ruhe und Abgeklärtheit. Seine kraftvolle Stimmlage im überaus angenehmen Baritonbereich passt vorzüglich zu den entworfenen Songstrukturen. Bei drei Stücken, die mit zu den Highlights des Albums gezählt werden dürfen, hat er zudem selbst kompositorisch Hand angelegt. „Messed Up In Love“ ein lockerer, aber sehr knackiger, bestens zum Cabrio-Cruisen geeigneter Countryrocker mit tollem Akustik-/E-Gitarren-Rhythmus, satten E-Gitarren-Fills, schönen, weiblichen Harmonies und einem starken E-Solo am Ende, das Steel-getränkte „Loving You“ im Stile der Django Walker Band und mit „Why Do I Dream“ eine emotionale, relaxte und supermelodische Ballade die gar an Nashville-Leute der Marke Trace Adkins zu erinnern scheinen.

Vorzüglich dabei das Harmonieren von Steelguitar und Piano. Klasse! Der blonde Sänger mit Surferstatur gibt bei allen Tracks einfach eine äußerst gute Figur ab. Sehr stark natürlich auch die Nummern, die Mike McClure sehr abwechslungsreich hat einfließen lassen. So zum Beispiel der traumhafte Opener „Cool Grass“ in seinem tollen Country &Western-Flair (wimmernde Steelguitar, herrliche Melodie), das stark an The Great Divide erinnernde „Name On Her Wing, das von Lloyd Maines mit seinem Dobro blendend akzentuierte „Other Side Of Morning“, das furiose, southern-rockige, mit Haudegen Tom Skinner ausgeklügelte „Down Into Black“, bei dem man sich wahrer Slide-Attacken erwehren muss (absolutes Highlight), oder die mit dezent mexikanischem Touch versehenen „Love Lays Before You“ und „Standing In A Moment“ (wobei einem sogar Namen wie Blake Shelton als Vergleichsgröß einfallen).

Dazu gibt es mit der Neuauflage des alten Merle-Haggard-Klassikers „Running Kind“ (der Refrain bohrt sich regelrecht im Ohr fest) und dem voller Westcoast-Feeling steckenden „Restless Spirits“ (Darren singt hier wie der junge Glenn Frey) aus der Feder von Red-Dirt-Recke Bob Childers noch ein wenig hochklassiges „Nostalgie-Feeling“. Am Ende ertönt als Zusatz-Bonbon noch ein trockener, acoustic-based „Hidden-Track“, der eindeutig Kozelskys Ambitionen im Singer/Songwriter-Bereich untermauert. Fazit. „Let your mind fly“ ist einfach ein klasse Album geworden, das durchweg großartigen, abwechslungsreichen, knackigen und erfrischenden „Red Dirt“-New Country bietet, dem man sich kaum entziehen kann.

Und so ließ letztlich kein Geringerer als Wade Bowen angesichts dieses Debüts seiner Begeisterung freien Lauf, indem er feststellte. „Darren has one of the best debut albums of any artist I have heard from in this scene. His powerful voice and remarkable character will take him extremely far. I see and hear a person determined to achieve success and I have no doubt he will”. Von unserer Seite her ebenfalls klar unterschrieben! Ein toller Bursche, dieser Kozelsky!

Major 7th Entertainment (2006)
Stil: Red Dirt

01. Cool Grass
02. Messed Up In Love
03. Mind Over Matter
04. Name On Her Wing
05. Loving You
06. Other Side Of The Morning
07. Running Kind
08. Only Just Your Friend
09. Down Into Black
10. Restless Spirits
11. Love Lays Before You
12. Why Do I Dream
13. Standing In A Moment

Darren Kozelsky
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Stoney LaRue – Velvet – CD-Review

Weich und geschmeidig ist an Stoney LaRues neuem Album „Velvet“ eigentlich nur der rotfarbene Samtüberzug des Digipacks (von daher lohnt es sich in jedem Fall hier eine physikalische Version zu erwerben) und vielleicht noch der wunderschöne, entspannte Titeltrack am Ende des Albums. Ansonsten ist „Velvet“ keine leichte Kost (eher anspruchsvoller Roots-Stoff), Red Dirt–Anhänger werden sogar vermutlich damit ihre Schwierigkeiten haben, denn unter diesem ‚Label‘ hat der ursprünglich aus Taft, Texas stammende 34-jährige Stoney LaRue ja seinen musikalischen Weg vor sechs Jahren (sein Debütwerk hieß sogar „The Red Dirt Album“) angetreten.

Es folgte noch ein in dieser Szene quasi als Muss aufgenommenes Live-Dokument im Kulttempel Billy Bob’s Texas (DVD/CD), ansonsten tauchte LaRue in der Zwischenzeit eher als Co-Writer und Gastmusiker bei befreundeten Interpreten wie z.B. bei Brandon Jenkins grandiosem „Brothers Of The Dirt“-Longplayer auf (LaRue war irgendwann von Texas nach Stillwater, Oklahoma gezogen und traf sich meist im dortigen Yellow House mit besagtem Brandon Jenkins, Jason Boland, Cody Canada und Mike McClure zu regelmäßigen Sessions).

Sein neues Werk „Velvet“ beinhaltet nur noch Red Dirt-Fragmente. Lediglich das locker dahinfließende „Look At Me Fly“ (flockige Gitarrenuntermalung, Fiddleeinlagen, E-Slide-/Fiddle-Solo-Kombi), im Stile der Randy Rogers Band, kann man als klassischen Song dieser Sparte ‚identifizieren‘, ansonsten begibt sich LaRue deutlich in rootsige Americana-Gefilde, vermutlich auf eine beschränkte Kategorisierung seiner Person pfeifend.

Das ist mutig und risikoreich zugleich, zeugt in diesem Fall aber vom Anspruch des Künstlers, sich weiterzuentwickeln. Auf diesem Werk geht es spürbar darum, hochwertige Musik abzuliefern, als um irgendwelche Rücksichten im kommerziellen Sinne. Die Stücke stammen alle aus der gemeinsamen Feder von Stoney und Mando Saenz, lediglich an „Wiregrass“ war Adam Hood beteiligt. Beide Co-Writer sind ebenfalls eigenständige Singer/Songwriter aus dem Roots-/Americana-Dunstkreis.

Da zudem ein elitärer Musikerkreis wie bestehend aus u.a. Randy Scruggs (Sohn von Bluegrass-Legende Earl Scruggs), Glenn Worf, Chad Cromwell, Glen Duncan, Jim Hoke (alles bekannte Nashville-Studiomusiker), Fred Eltringham (mittlerweile Drummer bei den Wallflowers), Oran Thornton, Ian McLagan und Kevin Webb zur Einspielung des Werkes gewonnen werden konnte, war ein anspruchsvolles, filigranes musikalisches ‚Gebräu‘ eigentlich vorprogrammiert.
Stücke wie „Travellin‘ Kind“ (klasse Harmoniegesänge von Nashville-Diva Lee Ann Womack), „Has Been“ (steelbetont) und „Way Too Long“ (ein recht fröhlicher Song, mit einer kirmesartig gluckernden Orgel) könnten alle auch gut auf Neil Youngs akustisch motivierte und dominierte Alben passen.

Lieder der Marke „Wiregrass“ (ziemlich düster, swampig, mit markanten, an die frühe Marshall Tucker Band erinnernden Querflöteneinlagen von Jim Hoke), das recht monoton verlaufende „Scarecropper“ (rauer, recht bluesig stampfender Gitarrenrhythmus, quäkende Mundharmonika, filigrane Akustikgitarre) und das (wie der Titel schon andeutet) mit teilweise sirenenartigen Fiddlepassagen bestückte „Sireens“ sind auch für mich recht schwer verdaulicher, aber höchst anspruchsvoll instrumentierter Stoff. Man merkt den Musikern den Spaß beim Experimentieren richtig an. Etwas aus der Reihe fällt „Te Amo Mas Que La Vida“, ein recht euphorischer, mit Akkordeon unterlegter Tex-Mex-Schunkler, passend zum Tequila-Genuss in der Tapas-Bar.

Am Ende darf man sich aber dann aber doch beim längsten Track und Namensgeber der CD „Velvet“ in absoluter Wohlfühlatmosphäre laben. Eine wunderbare, sehr melodische und auch dezent melancholische Ballade. Klasse hier die vorzüglichen Backs von Aubrie Sellers und Sarah Buxton. Mein persönlicher Favorit eines Longplayers, den man nur an ganz bestimmten Tagen hören kann.

Stoney LaRue hat seine bisherige Klientel mit „Velvet“ zunächst erst mal auf eine harte Probe gestellt, dafür aber ein höchst anspruchsvolles und hochklassig instrumentiertes Album mit Ecken und Kanten abgeliefert. Der Bursche scheint auf Experimentierfreudigkeit und Weiterentwicklungsfähigkeit gepolt zu sein. Man darf auf sein nächstes Werk gespannt sein.

B Side Music Group (2011)
Stil: Red Dirt

01. Dresses
02. Wiregrass
03. Look At My Fly
04. Travelin‘ Kind
05. Sharecropper
06. Sirens
07. Te Amo Mas Que La Vida
08. Has Been
09. Way Too Long
10. Velvet

Stoney LaRue
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Bärchen Records

Texas Renegade – After Everything – CD-Review

Wow, was für ein Album! Das zweite Werk von Texas Renegade, „After Everything“, ist schon jetzt als eines der Top-Alben von 2007 fest gebucht. Hatte ich noch vor kurzem von den Bois D’Arcs in den allerhöchsten Tönen geschwärmt, so bleibt mir bei den Burschen aus der Gegend rund um Wimberley, Texas jetzt endgültig die Spucke weg. Es ist schon wirklich eindrucksvoll, was dieser illustre Bundesstaat an musikalischen Talenten hervorzaubert. Würde das doch bloß auch nur für Politiker gelten…

Was macht Texas Renegade zu einer ganz besonderen Band? Da wäre zunächst ihr Kopf Andy Bertelsen (lead vocals, guitars), der nicht nur mit einer wunderbaren Stimme ausgestattet ist, sondern auch ein Gespür für herrlich leicht ins Ohr gehende Melodien hat, und diese mit einer anspruchsvoll und eigenwillig gestalteten Instrumentierung so überaus harmonisch in Einklang bringt. Er hat sämtliche Songs komponiert. Sein Gitarrenspiel ist zurückhaltend und dient fast ausnahmslos zur rhythmischen Untermalung, lediglich bei „Better Than Being Alone“ prescht er mal mit einem satten E-Riff voran.

Das Individuelle der Band ist sicher die dominante Stellung der nicht alltäglichen Kombination von Mandoline (gespielt von Tyson Carver) und Harmonika (überragend Kasey Klepfer), die oft als markante Fills eingesetzt werden, sich aber auch immer wieder kleinere Gefechte zwischen Strophen und Refrains liefern. Klepfers Spiel erinnert mich in seiner bluesigen Art (einige Male auch mit Bürgerkriegsflair) ein wenig an die eines gewissen, leider kürzlich verstorbenen Topper Price, vielleicht einigen Lesern gedanklich noch vom Stück „Mr. Blues Man“ von
Dickey Betts & Great Southern-Album „Atlanta’s Burnin‘ Down“ präsent.

Die Rhythmus-Sektion bilden Matt Pigg (drums & percussion) und Eli Carver (bass), die ebenfalls einen nicht unerheblichen Anteil am Klangbild der Stücke für sich beanspruchen dürfen. Dazu kommen noch ein paar wenige Gastmusiker, von denen Michael Ramos an der Organ und Brendan Anthony an der Fiddle die markantesten Eindrücke hinterlassen.

Texas Renegade offerieren uns mit ihrem Zweitwerk 13 Tracks mit einer Spielzeit von knapp unter einer Stunde, ohne auch nur den kleinsten Anflug von Schwäche, darunter einige relaxte, rootsige Midtemposongs, oftmals mit Ohrwurmcharakter („Angel Of The Moonlight“, „More Than I Deserve“, „Love Is A Funny Thing“, „Born To Love You“, „Summer Again“), zwei traurige Balladen voller Melancholie („Still The One“, „Cigarettes And Whiskey“); Lieder voller Stimmung und Atmosphäre wie „Cold In California“ (übrigens das einzige, das ohne Harp auskommt) und „Gettysburg“, dazwischen noch ein furioser Uptempo-Country-Waltz im Bluegrass-Stil („Bar Ditch“), bei dem man vom fröhlichen Musizieren der Truppe mit Mandoline, Harp und Fiddle überwältigt und dazu noch mit klasse A capella-Gesangs-Passagen überrascht wird.

Liebhaber von melodiebetonten Bands wie No Justice, Buster Jiggs, The Bois D’Arcs, Eli Young Band, Blue Dogs, Cooder Graw, Honeybrowne oder Sister Hazel werden ihre wahre Freude haben. Den tollen Tipp erhielt ich übrigens von einem netten Stadion-Bekannten namens Helmut Tautges, genannt Happo, seines Zeichens Präsident der Uralt-Ultras Essen, womit bewiesen wäre, dass Rot-Weiß Essen-Anhänger nicht nur den besten Fußball-, sondern auch einen grandiosen Musik-Geschmack haben. Mein Herz haben Texas Renegade mit „After Everything“ direkt im Sturm erobert!

Socket Dog Music (2007)
Stil: Red Dirt

01. Angel Of The Moment
02. More Than I Deserve
03. Love Is A Funny Thing
04. Born To Love You
05. Summer Again
06. Fight For You
07. Julie
08. Better Than Being Alone
09. Bar Ditch
10. Cold In Carolina
11. Still The One
12. Gettysburg
13. Cigarettes And Whiskey

Texas Renegade
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Rich O’Toole – Seventeen – CD-Review

Ric

Ist das herrlich! Die pure „Red Dirt“-Countryrock-Wonne – und dieser Southern-Duft! Toll! Okay, die texanischen Ölquellen mögen in einigen Jahren naturbedingt versiegen, das Reservat an herausragenden jungen Musikern allerdings scheint im Lonestar State weiterhin nahezu unerschöpflich zu sein. Ein weiteres Paradebeispiel in der ewig langen Liste der von uns vorgestellten Künstler ist der gerade mal 23-jährige, aus Houston stammende Sänger, Songwriter und Gitarrist Rich O’Toole, der jetzt mit „Seventeen“ (seine persönliche Glückszahl) ein wundervolles Debüt abliefert. Dabei ist es eher einem bedauerlichen Zufall zu verdanken, dass O’Toole überhaupt den Weg des Musikers wählte.

Der Mann stand vor einer vielversprechenden Baseball Profi-Karriere, als diese abrupt durch einen Unfall beendet wurde. Und wie es in Amerika scheinbar so üblich ist, vorausgesetzt natürlich man hat Talent (und das hat dieser O’Toole über alle Massen), schnappt man sich seine Gitarre, und beginnt sich musikalisch zu entfalten. Schon verrückt so etwas! Aber auch unglaublich, wie begabt diese Burschen sind! So arbeitete sich die Rich O’Toole Band mit ihren fulminant abgehenden Live-Auftritten rasend schnell von der vielbeachteten College-Underground-Szene ins Vorprogramm solcher namhaften Texas-Bands wie Reckless Kelly und der Randy Rogers Band. Die Fans waren schier aus dem Häuschen, ob der Tatsache, wie diese junge Truppe aufspielte.

Kein Wunder also, dass sich für das Debüt des Songwriters (alle Songs stammen aus der eigenen Feder) sofort eine äußerst prominente Musiker-Schar der Texas-Szene (u. a. Chris Masterson aus Jack Ingrams Beat Up Ford Band, Rich Brotherton aus der Robert Earl Keen Band, Nick Worley von Cooder Graw/Cory Morrow Band, Multi-Saiten-Virtuose Bobby Flores, usw.) zusammenfand, und das zudem noch in den Studios und unter der Regie des angesagten, Grammy-nominierten Produzenten Mack Damon abgemischt wurde. Bei den zehn Songs, die allesamt vorwiegend von einem prächtig klingenden, transparenten, satten Gitarrensound bestimmt werden und von herrlichen Melodien durchzogen sind, geht es, bis auf wenige Ausnahmen, sehr dynamisch, knackig, rootsig rockig und äußerst würzig zur Sache, weshalb O’Tooles Stil auch gern als „elektrifizierter Country-Rock’n’Roll’ umschrieben wird.

Bestes Beispiel dafür ist der schon rau und dreckig rockende Opener „When Kelly Comes To Town“, der mit feurigen Southern-rocking E-Gitarren-Riffs und druckvollen Drums in allerbester „Red Dirt“-Manier zwischen Cross Canadian Ragweed und der Ryan Bales Band daher fegt, und zum Schluss mit den rotzfrech eingeworfenen Harmonie-Gesängen von Rebecca Valadez endgültig veredelt wird. In eine ähnliche Kerbe schlagen weitere Uptempo-Roots-/Countryrocker wie das trocken und kantig rockende „Cleveland“, „Everything’s Legal“ oder das rasante, dabei hoch melodische, genauso angeraute, wie erfrischende „Summertime“, die alle irgendwie Richtung gut abrockender Reckless Kelly und Konsorten zielen.

Überhaupt scheint ein Vergleich zu Reckless Kelly durchaus legitim, zumal Rich O’Toole’s Stimme zuweilen eine leichte Ähnlichkeit zu RK-Frontmann Willy Brown aufweist. Phantastisch beispielsweise auch die traumhaft melodische, flockige, wie Öl runter gehende, knackige Countryrock-Nummer „Queen Of The Misfits“ mit ihren tollen Harmonies im Refrain (ein Gänsehaut-Countryrocker, der übrigens bis auf Platz 5 der bedeutenden Texas Music Charts stieg), die abermals von einem dezenten Southernflair durchwehte, mit feinen Fiddle- und Steelguitar-Klängen verzierte Ballade „Alone“ oder das tolle „Just My Luck“ (southern-bluesig, klasse Harmonies, heulende E-Gitarren-Fills)! Mit dem dynamischen „Robert E. Lee“ gibt es dann sogar noch einen tollen, zum Mitrocken animierenden, honky-tonkin‘ Saloon-/Roadhouse-Feger mit markantem, flinkem Telecaster-Spiel von Masterson, inklusive tollem Solo, das sogar ein wenig an Hughie Thomassons Outlaws erinnert.).

Dass O’Tooles Stärken durchaus auch von abwechslungsreicher Variabilität geprägt sind, und nicht nur im Uptempo-Bereich liegen, zeigt er auch bei den zwei eher balladeskeren Nummern „Texas Blues“ (herrliches Mandolinen- und Fiddle-Spiel, Huldigung zweier großer Texaner in der Textzeile „…Stevie Ray in the morning, Townes Van Zandt in the afternoon…“) und dem mit entspanntem Tex Mex-Flair umgarnten „Pancho Villa“ (klasse Gesang von Rich, starke Harmonies, filigranes, spanisch anmutendes Akustikgitarrenspiel). Keine Zweifel: Micky & the Motorcars, No Justice, Buster Jiggs, The Bois D’Arcs, die Tyler McCumber Band, die Kyle Bennett Band, Cross Canadian Ragweed, Reckless Kelly und wie sie alle heißen, haben einen neuen, absolut ebenbürtigen Kollegen in ihren Reihen, der uns mit einem umwerfenden, rootsigen „Red Dirt“-Countryrock-Album wie aus einem Guss einfach nur begeistert.

Mit Rich O’Toole hat die Texas-Szene ein weiteres, mächtig funkelndes Juwel hinzugewonnen. „Seventeen“ dürfte erst der Anfang einer tollen, vielversprechenden Karriere sein! Man ist jetzt schon „heiß“ auf neuen Stoff! Einfach famos, dieser so unverbraucht und „musikgierig“ wirkende Bursche! Rock on, Rich!

PTO Records (2006)
Stil: Red Dirt

01. Kelly Comes To Town
02. Queen Of The Misfits
03. Alone
04. Just My Luck
05. Robert E. Lee
06. Cleveland
07. Everything’s Legal
08. Texas Blues
09. Pancho Villa
10. Summertime

Rich O’Toole
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Brad Dunn Band – Gravy – CD-Review

Imponierend! Ein Feuerwerk an Southern-, Red Dirt- und Country Rock-Zutaten, was die Brad Dunn Band da auf ihren neuen Album „Gravy“ abbrennt. Die in Austin Texas beheimateten Musiker um ihren Bandleader Brad Dunn haben eine „Umfirmierung“ vollzogen, denn aus Brad Dunn & Ellis County ist jetzt die Brad Dunn Band geworden. Die Mitmusiker Michael Lamendola, Tim Veilon, Mike Naumann, Ty Hurless, Marty Muse und Kurt Baumer sind aber allesamt an Bord geblieben, dazu greift man auf „Gravy“ verstärkt auf namhafte, ergänzende Gastmusiker zurück (u. a. die E-Gitarren-Wizards David Grissom und John Carroll auf „Haylee“ und „Barstool“, sowie Red Dirt-Legende Cory Morrow als Gastsänger, ebenfalls auf „Barstool“).

Auch bei der Produktion standen Kevin Szymanski diesmal noch Clayton Corn und Jeff Moore assistierend zur Seite, und die sorgen mit filigraner Keybpard- bzw. E-Gitarrenarbeit für spürbare musikalische Zusatzqualität. Ein weiterer Gewinn ist die im Hintergrund überaus engagiert singende Karel Ann Moore, die mit den typischen „Uuhs“ und „Aahs“ bei den meisten Songs das Southern Rock-Feeling noch zusätzlich verstärkt. Für „Gravy“ hat sich die Band entschlossen, insgesamt sechs Tracks Debütwerk von Ellis County neu einzuspielen (und das wirklich in fantastischen, stark verbesserten, satten Versionen mit wuchtigen Neuarrangements) und on top vier brandneue Stücke zu servieren.

Für die prächtigen Neuversionen ein hervorragendes Beispiel ist direkt der furiose Opener „Patsy Cline“. Als Intro wurden ein paar hawaiianisch anmutende Steeltöne vorgelagert, aber schon nach ein paar Sekunden krachen einem fetzige E-Gitarren und donnernde Dunns, sowie erstklassiger Gesang in deutlich rauerer Gangart entgegen. Es entwickelt sich ein lupenreiner, schwerer Southern Rocker, der die Herzen der Genre-Freunde hoch schlagen lässt. Das rockt! Als Ausklang gibt es dann noch einen kurzen Auszug von Patsy’s Megahit „Walking After Midnight“. Klasse gemacht! Auch „Rain“ hat in der neuen Fassung viel mehr „Bums“.

Baumers quirlige Fiddle sorgt für ein gewisses Gypsy-Flair. Schön hier zudem die fetten Orgel-/Piano-Fills, die im Zusammenspiel mit den E-Gitarren und der Melodik ein gewisses „Can’t You See“-Feeling (The Marshall Tucker Band) aufkommen lassen. „Love And Hate“ ist der erste neue Track, eine Mischung aus Red Dirt- und Southern Rock mit klasse E-Gitarren, raunender Orgel und Ann Moores starken Backvocals. Ein Stück im Stile von JB & The Moonshine Band oder den Cross Canadian Ragweed. Auch das folgende „Haylee“ ist neu. Ausgestattet mit einer wunderbaren Melodie, einem Refrain mit hohem Wiedererkennungswert, natürlich geleitet von Grissoms unverkennbarer Gitarrenarbeit, sowie von Clayton Corns am Keyboard simulierten Tönen, irgendwo zwischen Mundharmonika und Akkordeon liegend. Der Song hat, was die Texas Music Charts angeht, gewaltiges Hitpotential.

„Red White And Blue“ stampft schwer wie eine Dampfwalze und zwingt das nicht identische Stück von Lynyrd Skynyrd mit gleichem Titel deutlich in die Knie. Hier lommen einem zudem Bands wie Flynnville Train oder Blackberry Smoke in Erinnerung. Beste Partystimmung bei künftigen Konzerten der Brad Dunn Band dürfte der Countryfeger „That Song About Beer“ erzeugen. Flottes Gitarrenpicking, Honky Tonk-Piano im besten Billy Powell-Gedächtnis-Stil, gröhlende Crowd-Gesänge – die üblichen Zutaten für eine trinkfreudige Gute-Laune-Nummer. „Piece Of Me“ bietet klassischen Red Dirt Countryrock der Marke Reckless Kelly (schöne Bariton-E-Gitarre, Fiddle).

Auch „Feed The Chickens“ (klasse hier Brad Dunns rauer Erzählgesang) erfährt mit einem swampigen Dobro (gespielt von Jim ‚Haystack‘ Novak) und Moores herrlichen „Backs“ eine deutliche Aufwertung im Vergleich zum Original. Das letzte neue Stück, „Southern Pride“ spricht schon mit dem Titel für sich. Southern Rock-Fans werden diesen bluesig groovenden Song lieben. Der traditionelle Countryheuler „Barstool“ als Rausschmeißer ist bei der Brad Dunnn Band ein Muss, da geschrieben von Brads Großmutter Charlotte Morrison (die im Innencover mit Cowboyhut posierend abgebildet ist – übrigens ein geschmackvolles, aber sehr sparsames Artdesign von den Dodd-Sisters, die das tolle Album von Reckless KellyGood Luck & True Love“ vor geraumer Zeit gestaltet hatten).

Die neue Version erhält, wie bereits oben erwähnt, durch Cory Morrow als Dunns Duettpartner seinen neuen Reiz. Als „Countryband mit einem ‚Rock-Problem'“ hatte Brad Dunn sich und seine Mannen einmal charakterisiert. Dieses „Rockproblem“ wird sich dann mit „Gravy“ wohl nochmals vergrößert haben. Vor allem Southern Rock-Anhänger sollten die Brad Dunn Band auf jeden Fall mal antesten. Sie werden mit einer authentischen und mit allen geliebten Zutaten angereicherten Scheibe belohnt. Dank der gerade verabschiedeten Kooperation mit dem in der Red Dirt-Szene arrivierten Smith Entertainment-Label dürfte der große Durchbruch nur noch eine Frage der Zeit sein. Saustark diese Jungs aus Austin!

Smith Entertainment (2013)
Stil: Red Dirt

01. Patsy Cline
02. Rain
03. Love And Hate
04. Haylee
05. Red White And Blue
06. That Song About Beer
07. Piece Of Me
08. Feed The Chickens
09. Southern Pride
10. Barstool

Brad Dunn Band
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