Dean M. Collins – Land Where The Wishes Come True – CD-Review

Review: Michael Segets

In den letzten zehn Jahren brachte Dean M. Collins fünf Alben heraus. Auf dem jetzt erschienen „Land Where The Wishes Come True“ versammelt sich eine ansehnliche Riege von Musikveteranen. Kenny Aronoff (Johnny Cash, John Mellencamp), Smokin’ Brett Resnick (Kacey Musgraves, Brooks & Dunn), Justin Moses (Garth Brooks, Peter Frampton), Michael Clevelands (Alison Krauss) und Jimmy Zavalas (Bon Jovi, Tom Petty) sind einige von ihnen. Mit so viel Erfahrung im Hintergrund kann praktisch nichts schiefgehen.

Die drei Singles „Land Where The Wishes Come True”, „I Don’t Think She Knows” und „It Could Have Been Me” wurden am Anfang des Longplayers geschickt platziert. Sie stellen die stärksten Stücke des Werks dar. Bei den beiden ersten erzeugt vor allem das Schlagzeug von Aronoff eine erstklassige Dynamik. Nach dem folkrockigen Einstieg verliert das Album an Fahrt. In die folgenden Songs mischt sich gelegentlich etwas Westcoast („Here & Now“), Country („Still Gone“, „Small Worlds“) oder gar Pop („Time When We Were Close“) hinein. Die Titel sind gut hörbar und klar um die angenehme Stimme von Collins herum produziert.

Die Fidel von Michael Cleveland ist auf den meisten Tracks präsent und manchmal auch dominant („That’s All“, „Coming Home”, „Sorry (Closeout 602)”). Auffällig wimmert die Mundharmonika von Jimmy Zavala bei „Let It Go”. Neben den Singles sind das lockere „Nothing Lasts Forever” und das etwas dunklere, die Dynamik variierende „Athanasia“ hervorzuheben. Das letztgenannte Stück zählt definitiv zu den emotionalen Highlights des Albums. Insgesamt fehlen mir etwas die Ecken und Kanten in der Produktion, wobei sich auf der anderen Seite auch keine songtechnischen Ausfälle verzeichnen lassen.

Collins wuchs in Kentucky auf einer Farm auf. Später war er Pilot – zuerst beim Militär und dann bei einer privaten Fluggesellschaft. Mit seiner Karriere als Musiker lebt er einen weiteren Traum aus. Es ist alles in allem anscheinend ganz gut für ihn gelaufen, sodass der Albumtitel vermutlich sein tatsächliches Lebensgefühl widerspiegelt. In seinen Texten verarbeitet er seine Erinnerungen, die sich hauptsächlich um Familie und Beziehungen drehen. Da werden aber dann doch Rückschläge und das Bedauern von Entscheidungen thematisiert, sodass auch die Schattenseiten des Lebens anklingen.

Wenn auch nicht jeder Song von Dean M. Collins einen hohen Wiedererkennungswert aufweist, hält „Land Where The Wishes Come True” einige empfehlenswerte Tracks bereit. Mit einer beeindruckenden Line-up im Rücken präsentiert Collins sein fünftes Album, das vor allem mit den Folk Rock-Titeln punktet.

Dr. Music Records (2023)
Stil: Americana

Tracks:
01. Land Where The Wishes Come True
02. I Don’t Think She Knows
03. It Could Have Been Me
04. Here & Now
05. Nothing Lasts Forever
06. That’s All
07. Let It Go
08. Time When We Were Close
09. Still Gone
10. Athanasia
11. Coming Home
12. Small Words
13. Sorry (Closeout 602)

Dean M. Collins
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Dr. Music Records

Ryan Adams – Wednesdays – CD-Review

Ryan Adams Wednesdays Albumcover 300

Review: Michael Segets

Die ersten Lorbeeren verdiente sich Ryan Adams als Frontmann von Whiskeytown. Seit der Jahrtausendwende startete er eine Solokarriere, phasenweise unterstützt von seiner Begleitband The Cardinals. Äußerst produktiv brachte er in den letzten zwanzig Jahren siebzehn Alben heraus. Damit nicht genug nahm er zudem auf dem Produzentenstuhl für Willie Nelson und Jesse Malin Platz. Quasi nebenher veröffentlichte er Gedichte und Kurzgeschichten. An seinem Debütroman arbeitet er zurzeit.

Ryan Adams genießt einen außerordentlichen Ruf als Songschreiber. Sein künstlerisches Schaffen ist vielfältig und als Musiker lässt er sich nicht auf eine Musikrichtung festlegen. Seine Bandbreite umfasst eine Palette zwischen den Eckpunkten Rock und Alternative Country. Das Grammy-nominierte „Gold“ (2001), „Rock n Roll“ (2003) und das etwas schwächere „Love Is Hell“ (2004), auf dem sich allerdings ein schönes Cover von „Wonderwall“ (Oasis) befindet, stehen ebenso in meinem CD-Regal, wie das mit The Cardinals eingespielte „Jacksonville City Nights“ (2005). Danach tut sich eine Lücke auf und ich habe seine Karriere nicht weiter verfolgt, bis mich ein Freund auf das Vorgängeralbum von „Wednesdays“ aufmerksam machte. Das kraftvolle „Prisoner“ (2017) rückte Adams wieder in meinen Wahrnehmungshorizont.

Eine für ihn ungewöhnlich lange Zeit hörte man nach „Prisoner“ nichts von ihm. Konfrontiert mit gesundheitlichen Problemen und Missbrauchsvorwürfen, zog sich Adams zurück und konzentrierte sich auf seine Wurzeln als Singer/Songwriter. In den vergangenen drei Jahren entwarf er wohl genug Material für drei Alben, die er als Trilogie herausgeben möchte. Den Auftakt dazu stellt „Wednesdays“ dar. Als Mitproduzenten konnte Adams keinen geringeren als Don Was gewinnen, der neben den Rolling Stones oder Bob Dylan auch etliche Musiker unterstützte, die bei SoS gerne besprochen werden (u. a. Bob Seger, Gregg Allman, Lucinda Williams, Garth Brooks).

Auf der CD präsentiert sich Adams von einer Singer/Songwriter-Seite, wie ich sie von ihm noch nicht gehört habe. Bei den meisten Stücken steht die akustische Gitarre als Begleitung im Fokus. Vor allem mit dem reduziert instrumentalisierten „Poison & Pain” bewegt sich Adams auf Augenhöhe mit den Klassikern der Folktradition. Er umschifft die Gefahr der Eintönigkeit, die Folkalben anhaftet, indem er die Möglichkeiten der akustischen Gitarre auslotet und dezente Variationen in der weiteren Begleitung einsetzt. So ist bei „So, Anyways“ eine langgezogene Mundharmonika zu hören oder bei dem klagenden „Mamma“ ein intensiver Harmoniegesang.

Eine breitere Instrumentalisierung weist die erste Single „I’m Sorry And I Love You“ auf, mit der der Longplayer einsteigt, sowie das eine besondere Dynamik entwickelnde „When You Cross Over“. Das mittig platzierte „Birmingham” bringt mit dem kräftigen, fast schon rockigen Schlagzeug, eine willkommene Abwechslung zwischen die ansonsten langsamen Songs.

Insgesamt durchzieht das Album eine getragene Stimmung, die mit den wehmütigen, aber nicht romantisch verklärenden Texten korrespondiert. Der Titel des Abschlussstück „Dreaming You Backwards” ist für die inhaltliche Ausrichtung der Songs charakteristisch, die meist um schmerzvolle Erinnerungen und vergangene Liebesgeschichten kreisen. Bei dem Track sitzt Adams am Klavier. Mit elektrischer Gitarre, Percussion und einem Background, der einen Anflug von Gospel vermittelt, krönt Adams das Ende seines Werks.

Ryan Adams zeigt sich auf „Wednesdays“ einmal mehr als kreativer Kopf. Über weite Teile des Albums erfindet er sich als Folksänger neu. Dabei verfolgt er keine puristische Linie, sondern lotet Genregrenzen aus und führt seine Songs zu einer atmosphärisch stimmigen Einheit zusammen.

Pax-Americana/Roughtrade (2021)
Stil: Folk, Americana

Tracks:
1. I’m Sorry And I Love You
2. Who Is Going To Love Me Now, If Not You
3. When You Cross Over
4. Walk In The Dark
5. Poison & Pain
6. Wednesdays
7. Birmingham
8. So, Anyways
9. Mamma
10. Lost In Time
11. Dreaming You Backwards

Ryan Adams
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Rough Trade
Another Dimension PR Agentur

Lucas Hoge – Dirty South – CD-Review

Lucas Hoge_300

Noch ein Hoge in Sounds Of South. Nach unserem schon oft besprochen Will Hoge handelt es sich diesmal um den vermutlich hier noch recht unbekannten Lucas Hoge, der mit „Dirty South“ das dritte Album in seiner Karriere veröffentlicht. Beide stehen in keiner verwandtschaftlichen Beziehung zueinander, was sie lediglich eint, ist ihr Wohnsitz in Nashville, Tennessee.

Lucas stammt aus einer 44-Seelen-Gemeinde in Nebraska, war zunächst Lead-Sänger von der Southern Rock-Formation Southern Cross und der Christian-Band Xtreme Devotion, bevor er sich letztendlich um die Jahrtausendwende ins Mekka der Countrymusik aufmachte, um als Solokünstler sein Glück zu versuchen.

Dort hat der Protagonist sich zu einem umtriebigen Musiker und Songwriter entwickelt, der neben Stücken in eigener Sache vor allem auch Lieder für Fernsehshows schrieb. Er engagierte sich für die US-Truppen im Mittleren Osten im Rahmen der ‚Armed Forces Entertainment Wrangler National Patriot‘-Tour, spielte zudem auch Skandinavien. Dazu agiert er als Marken-Botschafter für Cabela’s, einem der größten Outdoor-Ausstatter der Welt, der auch seine Tour im Jahr 2015 sponserte.

Soviel zu Hoges Background. Seine aktuelle, zehn Tracks umfassende CD „Dirty South“ bietet lupenreinen, eingängigen New Country, mit viel radiotauglichem Potenzial, dazu, wie der Titel der Scheibe es schon suggeriert, auch Southern Rock-Ingredienzien.

Lässig und locker instrumentierte Stücke wie der Opener „Shoo Fly Pie“ (klasse southern-trächtige E-Gitarrenkurzpassage), der beschwingte voller Herzklopfen präsentierte Lovesong „Boom Boom“, der herrliche Schunkler  „To Go With The Whiskey“ (mein Lieblingssong des Werkes) und „Flip Flops“ sind für Sommer, Strand und Cabrio geradezu prädestiniert.

Southern Rock-Fans mit Faible für New Countrymusik werden mit Stücken, wie dem dynamischen „Mad Dog Memories“ und den swampigen „Halabamaluhja“ (was für ein Titel! – würde auch gut zu Trace Adkins passen) sowie dem coolen Slide-getränkten Titeltrack „Dirty South“ beglückt.

„The Power Of Garth“ ist eine Hommage an die Ausstrahlkraft von Songs wie „The Thunder Rolls“ und „The Dance“ von Superstar Garth Brooks, die auch in der Familie Hoge ihre Spuren hinterlassen hat. Die beiden finalen Lieder „That Ain’t Cool“ und „Who’s Gonna Be There“ (mit Streichern , einem verstorbenen Freund gewidmet) schwelgen mehr zwischen Melancholie und Trauer, und fahren den, in den ersten acht Tracks aufgebauten Adrenalinspiegel wieder auf Normalmaß zurück.

Insgesamt bietet Lucas Hoges neues Werk „Dirty South“ natürlich nicht so viel ‚Schmutzigen Süden‘, wie es der Titel vielleicht auf den ersten Blick erhoffen lässt. Statt Musik, die man mit irgendwelchen swampigen Spelunken in Louisiana assoziieren würde, erhält man hier sehr ausgewogenen, fein instrumentierten und melodischen Stoff (gut eingesetzte E-Gitarre, Dobro, Banjo, Steel), der eher für eine launige Beach-Party mit viel Flip Flops und Bikini-Tops in Miami tauglich ist.

Viele der Songs werden aber durchaus von einem gewissen Southern-Charme durchzogen. Wer an Interpreten wie u. a. Jake Owen, Billy Currington, Kip Moore, Blake Shelton, Kenny Chesney oder auch dezent Eric Church (zu Anfangszeiten) und Garth Brooks Spaß hat, ist auch bei Lucas Hoge an der richtigen Adresse. Macht richtig Laune!

Rebel Engine Entertainment (2017)
Stil: New Country

01. Shoo Fly Pie
02. Boom Boom
03. Power Of Garth
04. Mad Dog Memories
05. To Go With The Whiskey
06. Halabamaluhja
07. Flip Flops
08. Dirty South
09. That Ain’t Cool
10. Who’s Gonna Be There (In Memory of Michael Berry) – Bonus Track

Lucas Hoge
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Rebel Engine Entertainment

Garth Brooks – The Entertainer – DVD-Review

Der Name Garth Brooks steht für mich unumstößlich in Verbindung mit der Gründung der New-Country-Bewegung. Er war einer der Ersten, der die traditionelle, meist doch recht biedere und trockene Countrymusik mit Pop- und Rockelementen aufpeppte, und seine Konzerte mit unermüdlich erscheinender Energie zu regelrechten Live-Spektakeln mutieren ließ.

Ich habe es sogar selbst am eigenen Leibe erfahren dürfen. Für mich immer noch ein Highlight meiner Live-Erlebnisse. Sein Gig in der ausverkauften Dortmunder Westfalenhalle, damals im Vorprogramm die zu dieser Zeit noch recht unbekannte Martina McBride. Schon zwanzig Minuten vor Konzertbeginn schwappte eine La Ola ununterbrochen durchs Rund. Eine Stimmung, wie ich sie bis heute auf keinem weiteren Musik-Event erlebt habe. Unvergessen die Szene, als Garth während eines Songs am Rande der Bühne auf dem Boden kniend, mit Geschenken überhäuft wurde, eine Dame das schweißgebadete Gesicht des Akteurs zur Kenntnis nahm, spontan seinen Cowboyhut anhob, und unter dem überwiegenden Gekreische des weiblichen Publikums, schon fast liebevoll die Stirn mit einem Handtuch abtupfte…

Um so schöner, dass man, seitdem es jetzt schon doch recht lange ruhig um den Vollblutmusiker aus Oklahoma nach seinem zwischenzeitlichen Rücktritt geworden ist, seine ganze Live-Power in Form eines Fünfer-DVD-Packs, in einer edlen Blechbox mit Prägedruck ins Wohnzimmer geliefert bekommt. Vier Konzerte (zwei in Texas, eines in Dublin, Irland, sowie eines im mit über 250.000 Menschen gefüllten Central Park in New York) werden geboten, dazu am Schluss noch eine Ansammlung seiner größten Hits als Videoclips.

Die beiden ausverkauften Stadion-Events in Dallas und Irving zu Beginn der Neunzigerjahre zeigen in Perfektion, wie spielend leicht Brooks eine komplette Arena zur Showbühne umwandelte und sein ihn fast schon vergötterndes Publikum in den Bann zog. DVD 1 wird immer wieder sporadisch durch Statements von Garth und seinen langjährigen Weggefährten wie u. a. Produzent Allen Reynolds unterbrochen, und reflektiert auch ein wenig die persönliche und sehr sympathisch wirkende Seite des Menschen Brooks (z.B. hilft er selbst in schwindelerregender Höhe beim Beleuchtungsaufbau, oder begibt sich auf einen der am weitesten abgelegenen Ränge, um auch hier für optimale Soundqualität zu sorgen). Höhepunkte beider Konzerte sind sicher Effekthaschereien wie das Gitarrenzertrümmern mit Ty England im Baseballstil, das Einsetzen von Feuer und Regen, sein Flug an einem dünnen Seil durchs Publikum, seine bärenstarke Gesangsleistung bei „Shameless“ (in Dallas), seine sympathische Begleitband inklusive grandioser Backgroundsängerinnen, und auch sein überraschendes Saxophon-Solo (in Irving).

DVD 3 (Irland) und DVD 4 (Central Park) zeigen dann Brooks als, über Landesgrenzen und Musikgenres hinaus, absolut gereiften Megastar, quasi auf dem Zenit seiner Karriere. Schön im ersten Fall die eingeblendeten Impressionen von der grünen Insel, seine extreme Publikumsnähe (lässt sich auf Händen durch die Menge tragen, oder singt die irische Hymne auf einem kleinen Podest inmitten des Spielfeldes – natürlich ohne Bodyguards), sein Temperament wieder in schwindelerregender Höhe bei „Ain’t Going Down“ auf dem Bühnengerüst, der Gag mit seinem Drummer in einer Ufo-ähnlichen Glaskuppel, die dann auch irgendwann (hydraulisch) abhebt, das Abfeuern von panzerfaustartigen Konfettikanonen, sowie Mittlerweile-Ehefrau Trisha Yearwood als Verstärkung im Background.

Das Open-Air-Event in New York ist dann Superlativ pur, nicht nur was die bereits o.a. Besucherzahl angeht. Selbst hier scheut Brooks nicht den Gang ins Publikum, er rennt sich auf der mega-langen Bühne die Seele aus dem Leib, übernimmt sogar spontan die Kamera und filmt. Phantastisch die Einbindung vom blendend aufgelegten Billy Joel bei mehreren Songs und von Don McLean bei der Präsentation seines Super-Hits „American Pie“. Meistgefeiertes Stück auf allen Konzerten ist natürlich der Mitgröler „Friends In Low Places“, bei dem die Stimmung durchgehend den Siedepunkt erreicht. Am Ende gibt es in New York als kleines Schmankerl noch ein Feuerwerk, bei dem zum Schluss das Brooks-typische g-Logo am Himmel aufleuchtet.

Alles in allem fast sieben Stunden glänzende Unterhaltung, die den Titel der Box mehr als vortrefflich untermauert. Garth Brooks ist ein glänzender Entertainer, durch und durch!

Pearl Records (2007)
Stil:  New Country

DVD 1
This Is Garth Brooks.
Reunion Arena, Dallas, Texas, September 1991
01. Not Counting You
02. Rodeo
03. Two Of A Kind
04. We Buy The Hatchet
05. The Thunder Rolls
06. The River
07. Much Too Young
08. Papa Loved Mama
09. If Tomorrow Never Comes
10. Shameless
11. Friends In Low Places
12. The Dance
13. You May Be Right

Bonus Tracks.
14. Keep Your Hands To Yourself
15. What She’s Doing Now

DVD 2
This Is Garth Brooks, Too!.
Texas Stadium, Irving, Texas, September 1993
01. Standing Outside The Fire
02. Papa Loved Mama
03. That Summer
04. Honky-Tonk Bar Association
05. The River
06. The Thunder Rolls
07. We Shall Be Free
08. Kickin‘ And Screamin‘
09. One Night A Day
10. Shameless
11. Friends In Low Places
12. The Dance
13. Ain’t Going Down

Bonus Tracks.
14. Two Of A Kind
15. Callin‘ Baton Rouge

DVD 3
Ireland – Live From Dublin.
Croke Park, Dublin, Ireland May 1997
01. Old Stuff
02. Beaches Of Cheyenne
03. Two Of A Kind
04. Unanswered Prayers
05. Tearin‘ It Up
06. The River
07. We Shall Be Free
08. Callin‘ Baton Rouge
09. If Tomorrow Never Comes
10. Ireland
11. Friends In Low Places
12. That Ol‘ Wind
13. The Fever
14. Ain’t Going Down
15. American Pie

Bonus Tracks.
16. She’s Gonna Make It
17. Cowboy Cadillac

DVD 4
Live From Central Park.
Central Park, New York, New York August 1997
01. Rodeo
02. Papa Loved Mama
03. Two Of A Kind
04. The River
05. Callin‘ Baton Rouge
06. Shameless
07. Ain’t Going Down
08. NY State Of Mind
09. The Fever
10. Friends In Low Places
11. The Dance
12. American Pie
13. Much Too Young
14. If Tomorrow Never Comes
15. You May Be Right

Bonus Tracks.
16. Unanswered Prayers
17. We Shall Be Free

DVD 5
Video Greatest Hits.
01. Ain’t Going Down
02. The Thunder Rolls
03. Callin‘ Baton Rouge
04. The Red Strokes
05. I Don’t Have To Wonder
06. We Shall Be Free
07. When You Came Back To Me Again
08. Tearin‘ It Up
09. If Tomorrow Never Comes
10. Standing Outside The Fire
11. Anonymous
12. Good Ride Cowboy
13. The Change
14. Wrapped Up In You
15. The Dance

Garth Brooks
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Bärchen Records

Trisha Yearwood – Heaven, Heartache And The Power Of Love – CD-Review

Year

Trisha Yearwood zählt schon seit vielen Jahren zu den anerkannt besten und ausdrucksstärksten Sängerinnen des (New-) Countrygenres. Diverse CMA- und ACM-Awards, ihre Aufnahme in die Grand Ole Opry, sowie drei Grammys gelten als Beweis für eine kontinuierliche, seit mittlerweile sechzehn Jahren währende, überaus erfolgreiche Karriere auf höchstem musikalischen Niveau. Zu ihren frühen Förderern zählte auch Mega-Star Garth Brooks, mit dem sie seit 2005 verheiratet ist. Nach ihrem starken Vorgänger „Jasper County“ wirft sie jetzt mit „Heaven, Heartache And The Power Of Love“ ihre elfte Studio-CD ins Rennen – und einmal mehr ist dabei auf allerbeste Qualität zu hundert Prozent Verlass!

Das Werk startet direkt mit dem Titelsong, der auch als Videoclip auf dem Silberling beigefügt ist. Nach einem schönen Akustik Gitarren-Intro faucht die aus Georgia stammende Künstlerin zunächst die Titelzeile heraus um anschließend mit einer energiegeladenen Uptempo-Countrynummer (mit dezentem Gospeltouch) ordentlich „in die Vollen“ zu gehen. Beeindruckend hier das schöne Electric-Slide-Solo ihres Tour-Gitarristen Johnny Garcia, der diesmal auch im Studio stark involviert wurde. Yearwoods Stimme ist aufgrund ihrer Variabilität natürlich auch für Balladen bestens prädestiniert. Und so folgt mit „This Is Me You’re Talking To“ prompt ein langsameres Stück, das zunächst sparsam instrumentiert beginnt, mit zunehmender Dauer aber ungemein an Intensität gewinnt. Eine typische Power-Ballade, wie man sie von vielen der großen Diven a la Faith Hill, Martina McBride & Co. immer wieder erfolgreich geboten bekommt.

Weitere Balladen („Nothin’ Bout Memphis“ – mit klasse Horn-Arrangement, „We Tried“- emotionales Flair, wunderbar mit allen Genre-typischen Instrumenten umgesetzt, „Let The Wind Chase You“ – mit Keith Urban als Gastsänger, „The Dreaming Fields“ – elfenartiger Gesang, kammermusikartige Streicher, „Help Me“ – traditioneller, Steelguitar-betonter Countryheuler, und „Sing You Back To M“ – ihrem Vater gewidmet, Trisha solo nur mit Akustikgitarrenbegleitung) wurden auch diesmal von ihrem langjährigem Produzenten Garth Fundis in einem fast gleichwertigen Verhältnis zu den temporeicheren Songs („They Call It For A Reason“ – flotter, gut tanzbarer New-Country, „Cowboys Are My Weekness“ – spaßiger Text, Saloon-tauglicher Retro-Country, sogar mit dezentem „American-Yodel-Slang“ bei einigen Verszeilen, „Not A Bad Thing“ – schön flockiger, eingängiger New-Country mit leichtem „Vince Gill-Aroma“ dank schönem Strat-Spiel von Kenny Greenberg, „Nothin’ About You Is Good For Me“, mit bluesrockiger Note vom Feinsten, und „Drown Me“ – rhythmisch, kratzige Akustikgitarre, E-Gitarren-/Honkytonk-Piano-Schlagabtausch.) gegeneinander aufgewogen.

Ein Album, das richtig Spaß macht und bei dem zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt. Letztlich auch ein Verdienst der vielen Klasse-Musiker (Kenny Greenberg, Dan Dugmore, Steven Sheehan, Steve Mackay, Chad Cromwell, Greg Morrow, Steve Nathan, Reese Wynans, Eric Darken, Stuart Duncan etc.), die auffällig bemüht sind, dem überaus hohen Gesangs-Level Yearwood’s Stand zu halten. Doch für diese Truppe ist das kein Problem! Mit Big Machine Records hat Trisha zudem ein Label gefunden, bei dem sie sich offensichtlich wohl zu fühlen scheint. Auch die harmonische Ehe mit Garth Brooks überträgt eine spürbare Lockerheit auf die 43-jährige. „Heaven, Heartache And The Power Of Love“ bietet beeindruckende Countryunterhaltung auf aller höchstem Niveau. Eine wahrlich tolle Sängerin! Respekt, Respekt Mrs. Yearwood, für dieses abermals großartige Album!

Big Machine Records (2007)
Stil: New Country

01. Heaven, Heartache And The Power Of Love
02. This Is Me You’re Talking To
03. They Call It Falling For A Reason
04. Nothin‘ `Bout Memphis
05. We Tried
06. Let The Wind Chase You
07. Dreaming Fields
08. Cowboys Are My Weakness
09. Help Me
10. Not A Bad Thing
11. Nothin‘ About You Is Good For Me
12. Drown Me
13. Sing You Back To Me

Trisha Yearwood
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Bärchen Records

Garth Brooks – Man Against Machine – CD-Review

Der König und Miterfinder des New Country ist zurück! Fast dreizehn Jahre nach dem Rückzug aus dem Musikbusiness (zumindest was „echte“ Alben angeht – „Scarecrow“ war das letzte), um sich verstärkt der Erziehung seiner drei Töchter widmen zu können, tritt Garth Brooks mit dem heiß erwarteten Comeback „Man Against Machine“ jetzt auf „seine“ Bühne zurück. Und, um es vorweg zunehmen, es ist ihm großartig gelungen! Der Grund ist vor allem darin zu finden, dass der beliebte Entertainer eine wunderbare Balance gefunden hat, hinter ihm Liegendes mit den in der Zwischenzeit entstandenen Trends der Sparte durch viel Augenmaß zu verbinden und dabei auch noch eine gewisse Risikobereitschaft und Experimentierfreudigkeit zugleich an den Tag zu legen.

Schon der Opener und Titelsong „Man Against Machine“, gewidmet dem amerikanischen Volksheld John Henry (der Legende nach sollte der Bahnarbeiter durch eine Schlag-Maschine ersetzt werden, die er jedoch in einem anberaumten Wettbewerb schlug, danach aber tot zusammenbrach) weiß zu überraschen. Brooks, der den Track mitkomponiert hat (wie auch zwei weitere der insgesamt 14 Tracks) macht daraus einen episch durchzogenen, sehr emotional dargebotenen Southern Rocker (klasse E-Gitarren!) mit fröstelnden „War“-Crowd-Harmoniegsängen zu Schlaghammergeräuschen im Hintergrund. Erinnert von der Art ein wenig an Eric Churchs „The Outsider“ (nur besser gelungen). Das folgende melodische „She’s Tired Of Boys“ wird durch die unverkennbaren Vocals seiner Ehefrau Trisha Yearwood bereichert.

Auch das schon von einem bald progressiven Charakter gekennzeichnete „Cold Like That“ würde man nicht so einfach auf einer Garth Brooks-Agenda vermuten. Famos hier die atmosphärischen Gitarrenpassagen der beiden hervorragenden E-Gitarristen Chris Leuzinger und Kenny Greenberg. Natürlich weiß der beliebte Musiker auch immer noch, was ihn damals (bis heute) zum Maß aller Dinge gemacht hat. So gibt es mit den Piano- und Steel-unterlegten, teilweise typisch melancholisch/baladesken Stücken wie „Mom“, „Cowboys Forever“, „Send ‚Em Down The Road“ oder dem düsteren „Midnight Train“ Lieder, die sich an seine überragenden Hits wie „The Dance“, „Wild Horses“ oder „The Thunder Rolls“ ein wenig anlehnen, ohne sich aber zu sehr anzubiedern. Auch das herrlich altmodisch swingende „Rodeo And Juliet“ (schönes Wortspiel) wäre perfekt für seine unwiderstehlichen Laufeinlagen bei seinen Live-Gigs prädestiniert. Hier leiert die Steelgitarre, quietscht die Fiddel zu angejazzten Gibson-E-Gitarren-Tönen in bester, launiger Retro-Manier.

Jerry Douglas gibt als Gast auf dem kurzen „Wrong About You“ seine markanten Dobro-Einlagen zum Besten. Auch die erste Single wartet mit sehr rhythmisch pop-rockigen Untertönen auf. „People Loving People“ heißt die einfache, aber unmissverständliche, politische Botschaft, um diese Welt voller Kriege, Leid und Hunger zu verbessern. Auch die humorvolle Kapitalismuskritik bei „Fish“ macht richtig Spaß. Es geht um einen Geschäftsmann (Brooks), der einem einfachen, genügsamen Fischer erklären will, wie man zu Reichtum kommen kann, um nachher nur noch das tun zu können, was einem Spaß macht. Der Fischer fragt ihn dann: „Fischen?“ Schließlich sitzt der geläuterte Business-Mensch mit dem Fischer am Steg und angelt gemeinsam mit ihm Fische. Am Ende lassen das wieder überaus atmosphärische „You Wreck Me“ (tolle Piano- und grandiose E-Gitarrenklänge mit Streicheruntermalung) und die soulig-bluesige Southern-Ballade „Tacoma“ (erinnert ein wenig an Elvin Bishops „Fooled Around And Fell In Love“ – tolle, gospelige, weibliche Background-„Uuh-Uuh“-Gesänge) keinen Zweifel daran, dass sich Garth Brooks auf dieses heikle Unterfangen intensiv und bestens vorbereitet hat.

Musikalisch perfekt in Szene gesetzt haben dieses Werk neben den bereits erwähnten Könnern alte Weggefährten wie Milton Sledge, Mike Chapman, Bobby Wood, Bruce Bouton, Rob Hajacos und Hochkaräter wie Greg Morrow, Eddie Bayers, Bryan Sutton, Richard Bennet und klasse Sänger/innen wie Karyn Rochele, Vicki Hampton und Robert Bailey. Sauber und transparent produziert hat Mark Miller. Garth Brooks hat mit „Man Against Machine“ ein Aufsehen erregendes und sicher heiß diskutiertes Album abgeliefert. Der „Vater des New Country“ ist somit gerade heute aus unserer Sicht eine spektakuläre und positive Bereicherung in der aktuellen Nashville-Maschinerie. Welcome back, Garth Brooks!

RCA Int. (Sony Music) (2014)
Stil: New Country

01. Man Against Machine
02. She’s Tired of Boys
03. Cold Like That
04. All-American Kid
05. Mom
06. Wrong About You
07. Rodeo and Juliet
08. Midnight Train
09. Cowboys Forever
10. People Loving People
11. Send ‚Em On Down the Road
12. Fish
13. You Wreck Me
14. Tacoma

Garth Brooks
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