Thorbjørn Risager & The Black Tornado – 27.04.2017, Piano, Dortmund – Konzertbilder

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Thorbjørn Risager & The Black Tornado im Rahmen ihrer neuen CD „Change My Game“ zu Gast im vollen Dortmunder Musiktheater-Piano.

Unser Fotograf Peter Schepers war angesichts der spektakulären Leistung der Dänen, die er bis dato nicht kannte, absolut begeistert.  Seine, wie immer, auf den Punkt gebrachten Schnappschüsse des in zwei Sets geteilten Konzerts, diesmal hier bei uns in einer unten angefügten Bildergalerie.

Line-up:
Thorbjørn Risager (lead vocals, guitar)
Peter Skjerning (guitars, vocals)
Emil Balsgaard (Keys)
Søren Bøjgaard (bass)
Martin Seidelin (drums, percussion, vocals)
Hans Nybo (saxophone, vocals)
Peter W Kehl (trumpet, percussion, vocals)

Bilder: Peter Schepers

Thorbjørn Risager & The Black Tornado
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Musiktheater Piano
3Dog Entertainment

Dudley Taft – 22.04.2017, Blue Notez, Dortmund – Konzertbilder

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Der Ur-Groß-Neffe des 27. Amerikanischen Präsidenten spielte, an seinem zweiten Abend der Europatour, mit seinen Mitstreitern (Kasey Williams am Bass und Darin Watkins am Schlagzeug) ein zweigeteiltes Set, das keine Wünsche offen ließ. Neben einem Querschnitt aus seinen letzten drei Alben präsentierte er solche Klassiker wie: „Leland Mississippi Blues“ (Johnny Winter), „When The Levee Breaks“ (Led Zeppelin), If Heartaches Were Nickels“ (Warren Haynes, Joe Bonamassa), „Backdoor Man“ (Willie Dixon) und „Oh Well“ (Fleetwood Mac). Die Musik, eine Mischung aus Rock-, Blues-, Blues Rock- sowie Grunge-Einflüssen, von einigen als Seattle Blues bezeichnet, kam jedenfalls beim Publikum richtig gut an.
CD Tipp: „Live in Europe“

Bilder: Peter Schepers

Dudley Taft
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Blue Notez Dortmund

King King, 30.03.2017, Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertbericht

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Es gibt Menschen und Dinge – hat man sie einmal richtig lieb gewonnen – die man im Leben einfach nicht mehr missen möchte. Dazu zählt u. a. das wunderbare Jugendstil-verzierte Musiktheater Piano in Dortmund, mit seiner immer herrlichen und angenehmen Konzertatmosphäre (mittlerweile bei Besitzerin Jennifer Dore dazu noch in äußerst sympathischen und kompetenten Händen) als auch die Nimmo-Brüder aus Glasgow.

Letztgenannte habe ich in den verschiedensten Konstellationen schon recht oft erlebt, an diesem Abend im Piano hatte sich mal wieder Alan Nimmo mit seinem, sich immer größeren Beliebtheit erfreuenden King King-Projekt angesagt.

Nimmo, wieder traditionell mit schwarzem Hemd und rot-kariertem Kilt auf der Bühne, würde mit seiner bulligen Figur und den voluminösen, freiliegenden Waden, bei Unwissenden, vermutlich, statt als filigraner Gitarrist und Fronter, eher als schottischer Meister im Baumstammwerfen durchgehen. Musik-Kenner mögen ihn natürlich aufgrund von Variante 1.

Die zunehmende Popularität des Quartetts, bestehend aus ‚Gentleman‘ Lindsey Coulson, Zopftäger Bob Fridzema, Wayne Proctor und besagtem Alan Nimmo, wurde mit einem, für einen Donnerstag in der Woche, rappelvollen Piano nachhaltig untermauert. Der eingängige, melodische Blues Rock des Vierers steht bei Jung und Alt hoch im Kurs!

Die Briten beschränkten sich bei ihrem gut 90-minütigen Auftritt (inkl. einer Zugabe) auf Bewährtes, bzw. bereits bekanntes Liedgut aus dem Fundus ihrer drei, bisher veröffentlichten Werke. Die Burschen betraten zum „Alright Now“-Einspieler die Bühne und legten passend mit dem rockigen „Lose Control“ (Free-, Bad Co.-Flair) ein fulminanten Start hin.

Es folgte der abgehangene Blues Rock-Schinken von den Fabulous Thunderbirds „Wait On Time“. Das groovig-rhytmische „Waking Up“ beinhaltete die ersten Klatsch-Intervalle. Mit den beiden mega-starken „Rush Hour“ und „Long History Of Love“ gab es die erste Highlight-Phase des Gigs. Gerade bei zweitgenanntem Lied durfte Fridzema seine Hammond-Orgel mal so richtig durchgurgeln lassen, was mit einem Mörder-E-Gitarren-Solo auf dem Fuße, von Alan (überwiegend mit einer Stratocaster zu Gange) nochmals beantwortet wurde.

Über das knackige „More Than I Can Take“, meinen Lieblingssong, der Ohrwurm „You Stopped The Rain“ (mit zwei herrlichen southern-rockige E-Soli), dem atmosphärisch dichten „Take A Look“ (Alan zum ersten Mal mit einer Les Paul), dem vielleicht anspruchsvollsten und verspieltesten Stück „All Your Life“ (inkl. Vorstellung der Band, samt integrierter Kurz-Soli der Beteiligten), stand schon nach rasend vergangener Zeit der bereits finale Höhepunkt der unterhaltsamen Vorstellung an: das Alans Bruder Stevie gewidmete Whitesnake-umwobene „Stranger To Love“.

Ein Stück, das so ziemlich alles hat, was einen Musikkritiker wie mich und die ebenfalls begeisterte Audienz in Verzückung geraten lässt. Tolle Melodie, spielerische Klasse aller Musiker, Interaktion mit dem Publikum, Tempo- und Atmosphärenwechsel und nicht zu vergessen, Nimmos beliebtes Stilmittel, das lange und verschachtelte E-Gitarren-Solo mit integrierter ‚Leise-Spiel-Einlage‘ (ohne Verstärkung, man hört nur das reine Zupfen der Metallsaiten) bei dem Alan, scheinbar überwältigt von der eigenen Spielkunst, ein aufrichtiges „Hah“ aus dem Munde entfiel.

Als Zugabe gaben Nimmo & Co. den begeisterten Leuten noch das launige „Let Love In“ für einen fröhlichen Start ins Wochenende mit auf den Weg. Wieder mal ein toller Abend, wie ihn nur solche Locations der Marke Piano bieten können. Wann sieht man schon mal hautnah, jede einzelne Schweißperle von der Gitarre des Protagonisten herunterlaufen?

King King sind ein hervorragendes Beispiel für sympatische, allürenlos und unterhaltsam performte Musik. Manchmal braucht es keiner großartigen Rezepte für ein erfolgreiches Auftreten. So hat die Begeisterung des Autors sicherlich rein gar nichts mit royaler Verklärtheit zu tun, sondern ausschließlich mit aufrichtiger Musikfreude, wenn es aus ihm herausschallt: „Viele Könige sind tot, es lebe der König König!“

Line-up:
Alan Nimmo (Lead vocals, electric guitar)
Lindsay Coulson (Bass)
Wayne Proctor (Drums, backing vocals)
Bob Fridzema (Keys, backing vocals)

Bilder: Peter Schepers
Bericht: Daniel Daus

King King
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Musiktheater Piano
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Vaudeville Etiquette – 03.03.2017, Blue Notez, Dortmund – Konzertbilder

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Line-up:
Tayler Lynn (lead vocals, percussion)
Bradley Laina (lead vocals, guitar)
Matt Teske (pedal steel)
Aaron Walters (bass)
Bryce Gourley (drums)

Bilder: Peter Schepers

Vaudeville Etiquette
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Blue Notez Dortmund

Jetbone – 14.01.2017, Blue Notez, Dortmund – Konzertbilder

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Jetbone im Blue Notez Club. Ein schönes Konzert der schwedischen Band im gut besuchten Dortmunder Club. Jetbone spielten einen Mix aus Stones-, Aerosmith- und Lynyrd Skynyrd-Elementen. Hin und wieder klingen auch die Faces oder Steppenwolf durch. Gestern gab es ein Set in 90 Minuten plus drei Zugaben. Die bekanntesten Songs waren „Everybody Needs Somebody To Love“, Joe Cockers „Feelin Alright“ und eine hammeharte Version von „Hush“, die den Abend beendete.

Line-up:
Alin Riabouchkin (lead vocals, guitar)
Sebastian Engberg (lead guitar)
Rasmus Fors (keys)
Gustav “Gurten” Sjödin (bass, vocals)
Albin Linder (drums)

Bilder und Eindrücke: Peter Schepers

Jetbone
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Blue Notez Dortmund

Wishbone Ash – 14.01.2017, Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertbericht

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Das fängt ja richtig gut an! Zu unserem ersten, im SoS beleuchteten Konzert im Jahr 2017 machten Gernot und ich uns in das von uns beiden sehr geschätzte, wunderschöne, Jugendstil-verzierte Dortmunder Musiktheater Piano auf und erlebten zu dieser frühen Zeit, direkt einen potentiellen Anwärter auf den Gig des Jahres. Um es also vorwegzunehmen, es war ein klasse Abend!

Mit Wishbone Ash verbindet sich bei mir ein sehr hoher Sentimentalitätsfaktor, die Band war 1980 mein allererstes, richtiges großes Konzert-Event im noch zarten Alter von 17 Jahren, als sie damals mit einer Support-Truppe namens Headboys im Rahmen ihrer aktuellen „Just Testing“-LP in der Düsseldorfer Philipshalle (heute ja in Mitsubishi Electric Halle umfirmiert) gastierten.

In der Zwischenzeit hatte ich sie nochmals in Hamburg in der Großen Freiheit Nr. 36 und in der Stadthalle meiner Heimatstadt Rheinberg gesehen, was aber auch schon wieder fast eine Ewigkeit her ist, somit war unser gestriger Besuch in Dortmund, der insgesamt vierte Gig.

Von der damaligen Besetzung ist heute nur noch Andy Powell, dementsprechend auch als unbestrittener Leader, übrig geblieben, der mittlerweile mit Bob Skeat, Muddy Manninen und Joe Crabtree eine gut harmonierende Mischung aus Erfahren und Jung  für die britische Kultband gefunden hat.

Ach ja, im Vorprogramm spielte diesmal ein gewisser Steve Hill. Der hochtalentierte Kanadier war der  lebende Beweis, dass Männer durchaus Multitasking-fähig sein können. Ok, zugegebener Maßen reicht es bei den meisten Exemplaren unserer Gattung höchstens dazu, zwei bis maximal drei hübschen Frauen gleichzeitig hinterherzupfeifen, aber der Bursche war schon ein Muster an praktizierender Vielfältigkeit.

Der bluesrockte für eine gute halbe Stunde im Alleingang mit Gesang, Gitarre, Fußtrommel, und noch einem lustigen Aufsatz aus einem Gummiball mit darin befindlichem Stöckchen (sah fast aus wie eine Pinnocchio-Nase) am Kopf seiner Gitarre, den er parallel zur Saitenarbeit, auch noch auf die seitlich von ihm höher positionierten Drumbecken schlug.  Eine Mundharmonika kam sporadisch auch noch mit dazu. Also der Mann hat aus einer, in ihm wogen zu scheinenden Hyperaktivität, eine Tugend gemacht und therapiert sich mit einer multiplen Art, solo zu performen und  bekam dafür auch zum Teil staunenden und anerkennenden Beifall des Publikums. Ein echter musikalischer Zappelphilipp also.

Apropos Publikum. Das Piano war an diesem Abend rappelvoll, die Stimmung angesichts der starken Leistungen der Akteure demnach auch prächtig. Wishbone Ash stiegen um 20:30 Uhr mit dem Southern-angehauchten Instrumentalstück „Bona Fide“, ein um sich direkt im Twin-Bereich, dem großen Markenzeichen des Quartetts, warmzuspielen.

Es folgte das satt rockende „Eyes Wide Open“, bei dem sich Muddy Manninen mit starken Wah-Wah-Einlagen auf seiner Les Paul bereits als belebendes Element erwies. Er brachte insgesamt auch viel Blues- und Southern Rock-Flair in das Programm und erwies sich bei den Double Lead-Passagen als kongenialer Partner zu Chef Powell (natürlich hauptsächlich wieder auf seiner Flying V Gibsons spielend). Der wiederum führte seine Mannen bestimmend, aber auch sympathisch durch die Vorstellung, ein echter Charismatiker.

Und so ging’s über Tracks wie „You See Red“, „Front Page News“, einem weiteren Instrumental „The Spirit Flies Free“, zu einem ersten Zwischen-Highlight, als der Vierer mit „The King Will Come“ und „Throw Down The Sword“ in seine epische und religiöse Hochphase von einst eintauchte und dann noch das texanisch eingefärbte, southern rockige Stück „Rock’N’Roll Widow“ nachlegte.

Über „Take It Back“, dem wieder südstaatlich anmutenden Ohrwurm „Way Down South“ (natürlich wieder mit Double Leads, mit eines meiner Lieblingssstücke dieses Gigs), bei dem Powells E-Gitarre am Ende förmlich mitzusingen schien, „In Crisis“, das megastark gespielte „Open Road“ (was für ein E-Gitarrenfeuer!) und dem ZZ Top-ähnelnden, satt rockenden „Deep Blues“ (Manninen mit surrendem Slide auf einer Epiphone-E-Gitarre), mündete es in die Zielgerade.

Auf dieser wurde es mit dem vom 71er Album „Pilgrimage“ stammenden „Jail Bait“ und „Blowin‘ Free“ aus ihrem mit Kultstatus bedachtem Werk „Argus“, zum Ende des frenetisch bejubelten Hauptteils, nochmal richtig historisch.

Da konnte die fällige Zugabe dann nur noch „Phoenix“ lauten und die gab es auch in einer gewohnt furios und filigran, mit Tempo- und Atmosphärenwechseln verschachtelten, tollen Version dargeboten. Andy widmete übrigens dieses knapp 15 Minuten währende WA-Paradelied, den vom Krieg gebeutelten Menschen im syrischen Aleppo.

Insgesamt eine tolle Mischung aus altbekannten und mir auch neuen Nummern, die einen richtig in den Bann zogen. Der heute mittlerweile 66-jährige Andy Powell hat im Gegensatz zu vielen, sich nur noch mehr schlecht als recht selbst covernden Traditionsacts (z. B. Stones, ZZ Top, Molly Hatchet, Skynyrd), einen richtig guten guten Weg gefunden, diese seit über 40 Jahren agierende Band in Würde altern zu lassen. Im Klartext, der Vierer hat noch genug Feuer unterm Hintern und musikalische Klasse, um noch durchaus ein paar Jährchen weiter zu machen. Ein großartiger Abend, Wishbone Ash! Danke, wie immer, an Jenny Dore, für die unkomplizierte Akkreditierung.

Line-up:
Andy Powell (lead vocals, lead guitar)
Muddy Manninen (lead guitars, vocals)
Bob Skeat (bass, vocals)
Joe Crabtree (drums)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

Wishbone Ash
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Musiktheater Piano
3Dog Entertainment

Captain Ivory – 16.12.2016, Blue Notez, Dortmund – Konzertbilder

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Die junge amerikanische Band spielte am Freitag Abend im Blue Notez Club Dortmund. Ein Mix aus ihren zwei Alben „Captain Ivory“ und „No Vacancy“ plus Coversongs von Bruce Springsteen und Fleetwood Macs „Oh Well“, das dem Original in Nichts nachstand. Bereits mit dem ersten Song „Never Mine“ zeigten sie, wohin der Abend geht. Eine Mischung aus Led Zeppelin, The Who und Southern Rock. Drumsolo und Lap Steel-Einlage im Publikum waren schöne Highlights. Ein gelungenes Konzert einer Band, von der man noch viel hören wird.

Bilder und Fazit: Peter Schepers

Captain Ivory
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Teenage Head Music
Blue Notez Dortmund

Modern Earl – 26.11.2016, Blue Notez, Dortmund – Konzertbericht

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Eigentlich hatte ich den aus Sounds Of South-Sicht ziemlich anstrengenden November in Sachen Konzerte schon gedanklich abgehakt und am Ende, nach diversen Terminen/Erledigungen am Tag, einen gemütlichen Fernseh-Abend auf der Couch geplant, zumal auch noch mein Kopf von der schönen Betriebsfeier der Firma, in der ich meine Penunzen verdiene, im ansehnlichen Lokschuppen in Bottrop, vom am Abend vorher, noch ein wenig brummte.

In Zeiten sozialer Netzwerke wird man ja mit Informationen regelrecht überflutet. Das meiste kann man schnell ad acta legen, sie haben aber auch zum Teil den Vorteil, dass man mit der Nase auf Dinge gestoßen wird, die einem vorher nicht bekannt waren oder die man vielleicht aus irgendwelchen Gründen ignoriert hätte.

Unser freier Mitarbeiter Peter Schepers hatte mich auf seinen Besuch eines Gigs von Modern Earl im Dortmunder Blue Notez aufmerksam gemacht und spätestens nach dem Ansehen ihres Clips zu „Hillbilly Band“ (der launige Song war natürlich auch mit im Programm), sagte mir mein Instinkt, dass man sich den Vierer aus Nashville nicht entgehen lassen sollte. Also hieß es, nochmals die Kräfte zu bündeln und ab nach Dortmund, wo das nette umd hilfssbereite Blue Notez-Team noch schnell die Akkreditierung klar machte.

Fotograf Peter war ja vor Ort und so kam es dann auch zu unserer ersten gemeinsamen Zusammenarbeit. Der klotze im Stile eines früheren Dortmunder Mittelstürmers natürlich richtig rein, und knipste unter vollstem Körpereinsatz, aus und in allen erdenklichen Lagen. Vorbildlicher Einsatz! Herzlichen Dank!

Der Vierer aus Nashville mit dem bulligen Fronter Christopher Earl Hudson (ein echter raubeiniger Redneck-Typ, aber unheimlich nett, typische Genre-Stimme), Ethan Schaffner, Ben Hunt und Dan Telander, stiegen nach dem Motto, das sie vermutlich auf ihre eigene Fahne geschrieben haben, ‚Paid To Party‘, in das in zwei Sets angelegte Konzert ein. Im Mittelpunkt stand natürlich das aktuelle Modern Earl-Live-Werk, das im Rahmen des anstehenden Weihnachtsfestes als Geschenk u. a. auch gesanglich angepriesen wurde („… I’ll wish you a happy Christmas, if you buy our CD…“, eingebunden in eine starke ruppige Cover-Version von „T For Texas“).

Thema Cover-Stücke: Die Band hatte neben besagtem „T For Texas“ (Schaffner slidet mit Bierpulle) einige Nummern im Programm, die man eigentlich schon zu Genüge vorgeduddelt bekommen hat („I Know You Rider“, „Angel From Montgomery“ und „Sweet Home Alabama“), präsentierte die aber in solch fulminanten und teilweise ungewöhnlichen Versionen, dass man durchaus mehr als angetan war. Gerade das inflationäre  Skynyrdsche „SHA“ wurde in einer derart punkigen Speedversion abgerockt, dass einem wirklich die Spucke weg blieb. Da können sich die Original-Wiederkäuer mal eine Scheibe von abschneiden.

Mich persönlich interessierten natürlich die eigenständig kreierten Stücke des Quartetts am meisten. Auch die wussten allesamt zu überzeugen. „Whiskey On The Table“ (klassischer Southern Country Rock) , „Catfish & Titties“ (fetter Stampfer, Slide-Solo), mein Highlight des Abends „Blame The Bottle“ (wunderbar fluffiger melodischer (New) Country Rock, mit kurzem „Can’t You See“-Intermezzo) oder das wuchtige „Devil’s Playhouse“ (ein swampiger Southern Blues Rocker) hießen die Kostproben des ersten Sets, klasse hier zudem der alte, seiner Zeit durch die Osborne Brothers bekannte Blue Grass-Heuler „Rocky Top“, bei dem der starke Gitarrist Ethan Schaffner (eine Art Keith Urban-Typ, bis dato zunächst eine Telecaster bedienend) auch seine variable Spielfreudigkeit am Banjo (dazu auch mit Einsätzen an der Lap Steel) offerierte.

„Hot Dam“ (sehr schön shaky) , das bereits angeführte „Hillbilly Band“ (Schaffner mittlerweile mit einer Flying V-Gitarre zu Gange, starkes E-Solo), „Road Trippin'“ (lässig groovend), „Whiskey Sister“ (hymnisch, Twin-Part, Highlight!), „Backwoods Betty“ (flockiges Uptempo), „That Girl Can Drink“ (aus der Feder von Ethan, swampiger SR)  und „Bloody Mary Morning“ (grassiger Countryfeger mit Banjoführung, energiegeladenes Drum Solo am Ende von Dan Telander) bewiesen, dass die Jungs aus Tennessee, immenses Kreativ-Potential in sich stecken haben. Zu erwähnen sind sicher auch die gut sitzenden Harmoniegesänge der drei Musiker in vorderster Front, teilweise auch im Accapella-Stil.

Das brandneue „Gone To The Country“ wurde als erste Zugabe performt, bevor dann das furiose „Sweet Home Alabama“ mit eingestreutem „Walk On The Wild Side“-Zwischenpart einen höchst unterhaltsamen Gig beendete.

Fazit: Gut, dass man verlässliche Freunde in sozialen Netzwerken hat und auch schön, dass man sich auf seine Intuitionen noch verlassen kann, sowie keine spontanen Aktionen scheut. Ansonsten wäre diese starke und sympathische Band vermutlich an mir vorbeigerauscht. Modern Earl stehen ab jetzt in jedem Fall immer auf der To-Do-Liste, sollte irgendetwas im Rahmen dieses Magazins anstehen. Eine tolle energiegeladene und mitreißende Southern-Truppe!

Line-up:
Christopher Earl Hudson (lead vocals, electric guitar, acoustic guitar)
Ethan Schaffner (electric guitar, banjo, lap steel, vocals)
Ben Hunt (bass, vocals)
Dan Telander (drums)

Bilder: Peter Schepers
Bericht: Daniel Daus

Modern Earl
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Blue Notez Dortmund

Ten Years After – 03.11.2016, Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertbericht

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Bericht und Bilder: Jörg Schneider

Endlich! Die Helden meiner Jugend treten fast 50 Jahre nach ihrer Gründung mal wieder in meiner alten Heimatstadt Dortmund auf. Diesmal im Musiktheater Piano, einer Location, die immer ein Garant für gute live Acts ist! Zuletzt hatte ich Alvin Lee mit seiner Truppe irgendwann Anfang der 80’er Jahre in der Dortmunder Westfalenhalle gesehen. Da mir das Konzert noch in bester Erinnerung war, hab ich mir natürlich sofort voller Neugier auf die neu formierte Band, eine der letzten Karten für den Gig am 3.11. im Piano besorgt. Die Fahrerei nach Dortmund war natürlich wieder eine Katastrophe, dennoch war ich eine Stunde vor Konzertbeginn da und konnte mir noch einen guten Platz direkt vor der Bühne sichern, dem Konzertgenuss und -shooting stand also nichts mehr im Wege.

Das aktuelle Line-up der Band besteht aus den beiden Gründungsmitgliedern Ric Lee (Schlagzeug), der nicht, wie vielfach fälschlicherweise angenommen, ein Bruder des 2013 viel zu früh verstorbenen Alvin Lee ist, und Chick Churchill (Keyboard). Den Bass bedient seit 2014 Colin Hodgkinson und Alvin Lee ersetzt nun Markus Bonfanti (Gitarre, Gesang und Harp). Auch bei den beiden Letztgenannten handelt es sich um musikalische Schwergewichte: Colin „Bomber“ Hodgkinson hat schon für Alexis Korner, Emerson, Lake & Palmer, Whitesnake, Chris Farlowe, Konstantin Wecker und sogar für Peter Maffay in die Saiten gegriffen. Auch Markus Bonfanti, zu dessen Vorbildern u. a. Jimmy Page zählt, kann auf eine lange Referenzliste mit z. B. Robert Cray, Jack Bruce, Beth Hart, John Mayall, Ginger Baker un, Eric Burdon verweisen. Genug Gründe also, das Konzert der Bluesrock-Urgesteine mit Spannung zu erwarten.

Pünktlich um 20 Uhr betraten die alten Herren dann unter lautem Beifall des Publikums, zu dem erstaunlicherweise auch zahlreiche junge Fans gehörten, die Bühne des wohl ausverkauften Musiktheater Piano und legten sofort mit dem seltener gespielten Klassiker „Sugar The Road“ von ihrem 1970’er Album „Cricklewood Green“ los. Was dann in den nächsten 90 Minuten folgte, war ein Feuerwerk vieler bekannter TYA-Hits aus den Jahren 1969 bis 1973, darunter u. a. auch die Songs „One Of These Days“, „Hear Me Calling“, „50000 Miles Beneath My Brain“, „Love Like A Man“, „I Say Yeah“ und „Good Morning Litte School Girl“. Ohne nennenswerte Pause und ohne Ermüdungserscheinungen rockten die alten Recken die insgesamt 15 Stücke ihrer Setliste mit beachtlicher Spielfreude.

Allen voran natürlich der im Vergleich zu den übrigen Bandmitgliedern noch vergleichsweise jugendliche neue Frontmann Markus Bonfanti. In der Mitte des Sets gab es dann den Titel „Colin’s Thing“, ein neuer Track offenbar extra von Colin Hodgkinson geschrieben. Mit einem minutenlangen Bass-Solo, an dessen Ende es tosenden Applaus gab, spielte er sich in die Herzen der Zuhörer. Auch Ric Lee kam zu seinem Recht und performte in „The Hobbit“ ein schier endlos scheinendes Schlagzeugsolo. Ric Lee hat’s trotz seiner 71 Jahre immer noch drauf und gehört noch lange nicht zum alten Eisen! Das Abschlussstück bildete dann, wie kann es anders sein, das legendäre „I’m Going Home“.

Das Publikum war aus dem Häuschen und feierte frenetisch mit, was Frontmann Markus Bonfanti zu sagen veranlasste, dass sie am liebsten nur noch in Dortmund spielen würden. Klar, dass die Band natürlich nicht ohne lautstarke „Zugabe-Rufe“ von der Bühne gehen konnte. So dauerte es dann auch nicht lang und die vier standen für zwei weitere Stücke auf der Bühne. Als Bonus gab es dann noch „I Woke Up This Morning“ und das rockige „Choo Choo Mama“.

Insgesamt klangen die neuen alten TYA natürlich nicht mehr ganz so wie vor 45 Jahren, aber immer noch TYA-typisch, was sicherlich auch dem exzellenten Bassspiel von Colin Hodgkinson und der Fingerfertigkeit von Markus Bonfanti an der Gitarre geschuldet ist. Den größten Unterschied macht aber eindeutig die Stimme des neuen Frontmanns Bonfanti. Seine Stimme ist rauer und live von der Tonlage eher eine Bassstimme, als eine Tenorstimme, wie sie Alvin Lee hatte.

Auch fehlten die teilweise Jazz-angehauchten und spacigen Einflüsse, die es früher bei TYA gab. Die Stücke klingen heute alle etwas rotziger und frecher, was durchaus nicht schlecht ist, aber eben ein wenig anders. Eingefleischten TYA-Fans fällt das natürlich sofort auf. Nichtsdestotrotz war es ein geiles Konzert mit junggebliebenen Bluesrock-Veteranen. So endete der Gig nach zwei vergnüglichen Stunden und entließ ein durchweg begeistertes Publikum in die Dortmunder Nacht. Herz, was willst Du mehr!

Line-up:
Markus Bonfanti (lead vocals, guitar, harp)
Chick Churchill (keys)
Colin Hodgkinson (bass)
Ric Lee (drums)

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Musiktheater Piano
Jörg Schneider Webseite

Jimmy Cornett And The Deadmen – 28.10.2016, Blue Notez, Dortmund – Konzertbilder

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Peter Schepers ließ es wieder kräftig auf dem Auslöser seiner Kamera schep(p)ern.  „Das über drei Stunden währende Cornett-Konzert im Blue Notez war klasse und gut besucht.  Meine Highlights waren „Road To Heaven“, „Boogie Chillun“ und „Hoochie Coochie Man“. Der absolute Knaller war aber eine zehn-minütige Version von „The Highway Is My Home“. Jimmy im Wechselgesang mit dem Publikum, welches gar nicht genug bekam. Ein tolles Konzert. Im Gegensatz zum Vorjahr haben die Deadmen jetzt eine Drummerin“, so der ‚Westfalen-Shooter‘ in seinem Kurz-Fazit.

Bilder: Peter Schepers

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