Jessy Martens & Band – 19.10.2017, Schwarzer Adler, Rheinberg – Konzertbericht

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Die aufstrebende Blues Rock-Röhre Jessy Martens zum Tourstart im Schwarzen Adler! Ich hatte persönlich, was Reviews angeht, bisher noch keine Gelegenheit, mich mit dem pfiffigen Energiebündel aus Hamburg und ihrer Band auseinanderzusetzen. Bekannt war mir bis dato nur ihre CD „Break Your Curse“. Ihr brandaktuelles Album „Tricky Thing“, das durch den werten Kollegen Jörg Schneider vor kurzem beleuchtet wurde (dazu gab es ja auch noch ein bereits abgeschlossenes Gewinnspiel), ist mir quasi ‚durch die Finger geglitten‘.

Umso schöner, dass sich jetzt zeitnah für Gernot und mich, die Chance bot, Jessy mal hautnah live zu erleben. Ich hatte zur Vorbereitung natürlich mal in die Soundschnipsel des neuen Werkes, dir mir auf Anhieb gut gefielen, hineingehört. Die ebenfalls fundierte Rezension des geschätzten und kompetenten Kollegen Uwe Plien von der Rheinischen Post, im hiesigen Lokalteil der Zeitung, hatte in mir die Vorahnung aufkommen lassen, einen tollen Abend zu erleben. Selbst Jessica hatte seinen Bericht gelesen und ihn zum Anlass genommen, Uwe, der etwas verspätet dann ebenfalls zugegen war, noch mal explizit in einer Ansage zu loben und sich zu bedanken.

Die Band samt ihrer Musiker Dirk Czuya , Christian Hon Adameit, Markus ‚ Mosch‘ Schröder und dem schlaksigen Drummer Christian Kolf kam, wie nicht anders zu erwarten, zu Beginn ihrer nun folgenden mehrwöchigen Konzertreihe, mächtig motiviert auf die Bühne, um dann das aktuelle Werk in Gänze, was ich sehr vorbildlich finde, im Rahmen eines zweigeteilten Sets, vorzustellen.

Quasi identisch zum Silberling wurde mit „Stronger“ und „Pack Of Lies“ fett losgegroovt sowie kräftig gestampft und wir erhielten direkt einen guten Eindruck ihrer ausdrucksstarken Stimme. Der erste Set mit weiteren Tracks wie „Insanity“, „Hush Now“, „Tricky Thing“ dem überragenden, swampigen „Little Mama Don’t Play“ (Jessy teilweise im Stil einer Gospelsängerin, partiell sogar ohne Mikro, dazu Sing-Interaktion mit Publikum), der Ballade „Darling“ und dem abschließenden „You‘re Not The One I Need“, das sie der vor einigen Tagen an Krebs verstorbenen Piano-Legende Gottfried Böttger widmete (da sang sie ihre Trauer und ohnmächtige Wut regelrecht aus sich heraus), verflog wie im Nu, ein Indiz für einen kurzweiligen und unterhaltsamen Konzertabschnitt.

Auch Part zwei des Gigs, wieder aus acht Songs bestehend, ließ in Sachen Intensität und Spielfreude der Band (die Rhythmusfraktion Adameit/Kolf mit viel Druck, aber auch Gefühl, ‚Mosch‘ Schröder mit variablen Keyboardeinsätzen, der lange Dirk Czuya mit einigen zünftigen Les Paul-Soli) und vokalem Power der Protagonistin, keine Wünsche offen. „Toch My Blues Away“, „Undercover“, „By Your Side“ (herrliche Southern Soul-Ballade), „Fire“ (alle drei wieder vom neuen Album), „Trust Me” (Joe Cocker-Flair), “Brand New Ride” (Jessy bewegt sich singend ins Publikum) und “One Minute Love” hießen die weiteren Stationen, um mit dem stampfenden „Home“ (schön heulende Orgel von Schröder), den Hauptteil zu beenden.

Es war klar, dass das Quintett nicht ohne Zugaben zum Plausch und Verkauf an den Merchandising-Stand entlassen wurde. Und so gab es mit dem rockigen, launigen „Hands Up“ und dem konträr dazu sehr melancholischen, dezent sogar etwas Chanson-artigen Barroom Blues “Giants“, auch wieder von „Tricky Thing“, einen runden Abschluss.

Am Ende ging dann noch das übliche Treiben in Sachen Verkäufe, Autogramme, Smalltalk (wir machten noch unser Bild mit kompletter Band für die Sounds Of South-VIP-Galerie) von statten und der mittlerweile anwesende Uwe Plien bekam von Jessy als zusätzlichem Dank, noch einen dicken Schmatzer auf die Wange verpasst. Kurz-Fazit: Ein gelungener und lohnenswerter Tourauftakt von Jessy Martens und Band im, für einen Donnerstag, gut gefüllten Schwarzen Adler. Absolute Besuchsempfehlung!

Line-up:
Jessy Martens (Lead vocals)
Dirk Czuya (Electric guitar, background vocals)
Christian Hon Adameit (Bass, background vocals)
Markus „Mosch“ Schröder (Keyboards)
Christian Kolf (Drums)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

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Schwarzer Adler

Jessy Martens And Band – Tricky Thing – CD-Review

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Review: Jörg Schneider

Lange Zeit war es ruhig um diese kleine hanseatische Powerfrau mit der unglaublichen Bluesröhre. Jetzt ist Jessy Martens kraftvoller denn je mit ihrer Band zurück und legt mit ihrem neuen Album „Tricky Thing“ ein Werk vor, das sich nicht wirklich in eine Schublade pressen lässt.

Mal kommen ihre melancholischen Songs richtig bluesig daher, dann wieder eher mit Anleihen aus dem Jazz („Pack Of Lies“, ein soulig beschwingtes Stück mit passender Pianobegleitung, dessen Rhythmus in die Beine geht und zum Abtanzen einlädt) oder auch wie im Titelsong „Tricky Thing“, stimmlich und vom Arrangement her, an Amy Winehouse erinnernd, mit einem Gänsehaut erzeugendem Soulfeeling.

Die klare Sopran-Stimme der nur 1,52 m großen Gewinnerin des German Blues Award und des Deutschen Rockpreises ist mit den Jahren reifer und facettenreicher geworden. So kommt Ihre vokale Bandbreite z. B. besonders gut auf dem souligen „Undercover“ zur Geltung. Oft klingt sie auch nur zart und zerbrechlich und dann aber wieder rau und bluesig wie beim Opener „Stronger“, einem schönen Uptempo Blues über das Verlassen werden.

Eher zurückhaltend arrangiert ist dagegen der 6-minütige Blues „Hush Now“ mit zart gesungenen Refrains und bluestypischen Gitarreneinlagen. „Insanity“ hingegen ist ein sehr rhythmischer überschäumender Gute-Laune-Song, während der Slowblues „Fire“ einen wunderschönen Rahmen für Jessy Martens klaren Sopran bildet. Mit einem richtig hart-rockigen Intro und Extro geht’s dann auf „Home“ weiter, wobei der Mittelteil eher dem jazzig-souligen Grundstil des Albums entspricht.

Die beiden letzten Stücke der CD bieten dann einen sinnlich nachdenklich Ausklang, wobei „By Your Side“ weniger melancholisch und im Vergleich zu „Giants’’ richtig fröhlich klingt. „Giants“ überzeugt dafür mit wehmütigem Timbre, klaren Gitarrenklängen und Pianobegleitung – so richtig zum Chillen und Träumen.

Langweilig ist die Scheibe also nie, aber sie ist doch insgesamt eher für gemütliche, zweisame Couchabende geeignet. Die weiblichen und romantisch veranlagten Leserinnen dieses Magazin werden sicherlich ihre helle Freude an dem Album haben, für hartgesottene Americana- und Southern Rock-Fans ist das Teil wahrscheinlich zu soft. Allerdings sind, und dies kann nicht oft genug betont werden, die gesanglichen Qualitäten von Jessy Martens wirklich überragend.

Line-Up:
Jessy Martens – Lead vocals
Dirk Czuya – Electric guitar, background vocals
Christian Hon Adameit – Bass, background vocals
Markus „Mosch“ Schröder – Keyboards
Christian Kolf – Drums

Jayfish Records – (2017)
Stil: Blues, Soul

01. Stronger
02. Pack Of Lies
03. Hush Now
04. Tricky Thing
05. Insanity
06. Undercover
07. Fire
08. Home
09. By Your Side
10. Giants

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Jimmy Cornett And The Deadmen – 28.10.2016, Blue Notez, Dortmund – Konzertbilder

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Peter Schepers ließ es wieder kräftig auf dem Auslöser seiner Kamera schep(p)ern.  „Das über drei Stunden währende Cornett-Konzert im Blue Notez war klasse und gut besucht.  Meine Highlights waren „Road To Heaven“, „Boogie Chillun“ und „Hoochie Coochie Man“. Der absolute Knaller war aber eine zehn-minütige Version von „The Highway Is My Home“. Jimmy im Wechselgesang mit dem Publikum, welches gar nicht genug bekam. Ein tolles Konzert. Im Gegensatz zum Vorjahr haben die Deadmen jetzt eine Drummerin“, so der ‚Westfalen-Shooter‘ in seinem Kurz-Fazit.

Bilder: Peter Schepers

Jimmy Cornett And The Deadmen
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Blue Notez Dortmund

Jimmy Cornett And The Deadmen – 16.10.2015, Zentrum Altenberg, Oberhausen – Konzertbericht

Der zugezogene Hamburger, der tatsächlich aussieht, als ob er aus einer düsteren Hafenspelunke entsprungen wäre, und seine toten Männer gaben am 16.10.2015 im Zentrum Altenberg ein authentisches Stelldichein, nachdem zuvor die sympathischen Silverettes den Gig als Support eröffnet hatten.

Vermutlich dem typisch norddeutschen Sauwetter mit strömendem Dauerregen geschuldet, fanden sich in der Oberhausener Industrie-Kultstätte nur knapp 100 Leute ein. Im Gepäck hatte der Vierer, bestehend aus Jimmy Cornett (Lead vocals, acoustic guitar), Dennis Adamus (Lead guitar), Thomas Raabe (Drums) und Frank Jäger (Upright bass) sein neues Werk „The Ride“, aus dem dann auch schwerpunktmäßig Tracks wie „Devil Got My Soul“, „For The Ride“, „Guardian Light“, „Raise The Dust“ sowie einige gelungene Coverversionen (klasse: „One Horse Town“ von Blackberry Smoke) vorgestellt wurden.

Dem äußerst trink-, tanz- und feier-freudigen Publikum wurde ein unterhaltsamer rauer und erdiger Abend voller Country, Rock, Southern Rock sowie dezenten Rockabilly-Zutaten geboten, bei dem das Quartett um seinen charismatischen Fronter Jimmy Cornett vollends überzeugte.

Jimmy Cornett And The Deadmen sollte man live gesehen haben!

Jimmy Cornett And The Deadmen
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Zentrum Altenberg

Chely Wright – 21.07.2006, Knust, Hamburg – Konzertbericht

Da muss man doch glatt wieder 400 km runterreißen, um mal ein New-Country-Konzert hier in Deutschland erleben zu können. Chely Wright spielte ihr einziges Konzert in Hamburg, was blieb einem da übrig? Meine Frau und ich hatten uns gemeinsam diesen Event im Zuge unserer kurz aufeinender folgenden Geburtstage geschenkt. So reisten wir schon Freitag früh morgens an und machten uns zunächst einen schönen Tag in der norddeutschen Metropole.

Danach zurück zum Hotel, duschen und mit der U-Bahn ab zum Knust. Eine wirklich feine Location: Ein mit Hohlzbohlen belegter, mittelgroßer, einladend wirkender Vorplatz, dann links seitlich gelegen die gemütliche Kneipe, vor der ein Grill aufgebaut war und auf dem für die wartende New-Countryklientel (einige Leute mit typischen Outfit) die Würstchen bruzzelten. Innen drin, eine Bullenhitze, der Bierdurst meldete sich unvermittelt.
Der Konzertsaal ähnelte von seiner Art und Größe dem Schwarzen Adler in meiner Heimatstadt, nur dass man hier noch die Möglichkeit hatte in eine höher gelegene Etage emporzusteigen, so dass man sich ein wunderschönes, logen-ähnliches Plätzchen mit optimalem Ausblick sichern konnte. Einziger Nachteil: Der unumgängliche Weg zur Theke wurde etwas erschwert, dafür lagen aber die Toiletten auf dem Weg…

Gegen 20.30 Uhr legte sie mit „C’est La Vie (You Never Can Tell)“ dem alten Chuck Berry-Klassiker von ihrem noch aktuellen Album „The Metropolitan Hotel„, das ich bei Erscheinen für meinen anderen Partner Bärchen Records reviewt habe, los wie die Feuerwehr. Das Publikum ging sofort begeistert mit. Tränen des Schweißes und der Freude, wie man sie sonst nur im Fußball bei einem Spiel von Rot-Weiss Essen erlebt, liefen direkt über die Wangen. Ein gelungener Start! Chely Wright entpuppte sich im weiteren Verlauf als kleine Quasselstrippe und suchte fast vor jedem weiteren Stück den Dialog zu den Leuten.

„She Went Out For Cigarettes“ und „It Was“ waren die Highlights der guten, und abwechslungsreichen ersten Stunde, gespickt mit ein paar Weltpremieren, in der vor allem auch ihre hervorragende und sympathisch wirkende Begleittruppe instrumentaltechnisch zu gefallen wusste. Danach folgte ein Akustikset, bei dem sie auch ihre Spielkunst an der Gitarre unter Beweis stellte. „The River“ mein persönliches Lieblingsstück der noch aktuellen, bereits o.a. CD, leitete dann eine recht interessante Schlussphase an.

Gespannt war ich, ob und wie sie ihren pro-amerikanischen Irak-Kriegssong „The Bumper Of My S.U.V.“ verkaufen würde (es geht um einem Autoaufkleber, den ihr Bruder ihr aus dem Golf-Krieg zugeschickt hat und der jetzt an ihrem Wagen klebt). Sie tat es, auch wenn sie sichtlich nervös in ihrer Ansage wirkte, wohl wissend, dass sie sich in Good Ole Germany unter Umständen auf sensiblen Parkett bewegen könnte. Höflich, wie Cowboys nun mal sind, lies man sie ihr Liedchen ohne kritische Zwischenrufe vortragen und gut war es.

Ihr Smash-Hit „Single White Female“, ein wunderbarer, rhythmischer Country-Rock-Song bildete den Abschluss, des Hauptprogramms, wo selbst meine Frau, die ja eigentlich für das Fotografieren zuständig ist, mir vor Begeisterung beim Mitklatschen den Schreiber für meine Notizen aus der Hand schlug, und der prompt über das Geländer in die unteren Stehränge flog. Oder war es doch eine Folge des sich verändernden Reaktionsvermögens meinerseits, nachdem ich den enormen Flüssigkeitsverlust mit einer recht üppigen Menge dieser lecker schmeckenden 0,33l-Jever-Fläschchen auszugleichen versucht hatte…?!

Die stürmisch eingeforderten Zugaben wurden mit drei weiteren Songs belohnt und Chely betonte, in jedem Fall im nächsten Jahr hier wieder auftreten zu wollen, wenn man sie lassen würde. Klar doch Mrs. Wright , wer sollte was dagegen haben? Am Schluss wurde noch mal einer der glänzend aussehenden, deutschen Cowboys auf die Bühne geholt, Chely gratulierte zum Geburtstag. Nach zwei Stunden war ein schweißtreibender, stimmungsgeladener Gig in super angenehmer Atmosphäre zu Ende gegangen.

Doch nicht genug. Im Anschluss gab die Hauptakteurin bereitwillig noch eine gute Stunde Autogramme, plauderte mit jedem ein paar Sekunden und bedankte sich höflich per Handschlag für das Kommen. Ich wies sie kurz auf unser Magazin hin, und bat sie, in ihren Kreisen mal die Werbetrommel in Sachen New-Country und Deutschland zu rühren. Vielleicht muss ich ja mal irgendwann nicht mehr soweit reisen…

Alles in Allem eine wirklich positive Publicity in Sachen New-Country. Danke Chely Wright !

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Chely Wright – The Metropolitan Hotel – CD-Review

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Chely Wright is back, und zwar mit ihrem 6. Album „The Metropolitan Hotel“, das, um es vorweg zu nehmen, hervorragend gelungen ist! Nach einigen Turbulenzen, u. a. Verlust ihres Major-Kontrakts, einer Frust-EP auf einem Independant Label, hat Chely wieder „die Kurve gekriegt“, und besinnt sich auf die Dinge, die sie schon in frühster Jugend einst nach Nashville getrieben hatten, nämlich den Spirit ihrer Vorbilder wie Buck Owens, Loretta Lynn, Dolly Parton oder Ricky Skaggs mit ihrer ganz persönlichen Note in die moderne Countrymusic herüber zu transportieren.

Der Wandel vollzog sich in London, im angeführten Metropolitan Hotel im Jahr 2002, als sie mit guten Freunden eine komplette Nacht damit verbrachte, CDs o. a. Künstler durchzuhören, und der Entschluss feststand, in Zukunft Musik zu machen, mit der sie sich wieder selbst identifizieren kann. Vorbei ist die Zeit von aufwendigen Videos und glamourösen Foto-Shootings. Und die hübsche, im ländlichen Kansas aufgewachsene, 34-jährige hat sich für ihr neues Album mächtig ins Zeug gelegt, hat acht der zwölf Songs selbst geschrieben, sowie sämtliche Titel produziert oder co-produziert.

„My main objective was to have a collection of gems. I’m most proud of the fact that it’s 12 good songs, 12 well-recorded songs, 12 songs I love to sing. I wanted to make a record that told you a story, which is what country music does. You want to hear a story? Here’s a story“, sagt sie über das Werk. Im Mittelpunkt eines abwechslungsreichen Mixes aus besinnlichen Midtempo-Tracks, kraftvollen, modernen Balladen und der einen oder anderen etwas flotteren Nummer, steht sicher das 6 ½-minütige „The River“, ein atmosphärisches Lied über eine Kleinstadttragödie mit einem dramatischem String-Arrangement im zweiten Teil und hervorragenden, einfühlsamen Background-Vocals von Vince Gill.

An die Nieren gehend schon ein wenig die bedrückende Aufarbeitung des berühmt-berüchtigten Mutter-Tochter-Konflikts, anlässlich der Trennung eines Ehepaares, aus dem Blickwinkel eines jungen Mädchens bei „Between A Mother And A Child“. Den Sprung in die Charts gibt es bereits mit „The Bumper Of My S. U. V.“, mit einer textlich amerika-typisch und patriotisch argumentierenden Sichtweise und Sympathiebekundung für das Treiben der amerikanischen Truppen in der Golfregion.

Weitere Höhepunkte sind der von Bonnie Baker und Katrina Elam (man beachte auch deren eigenes, großartiges Album – siehe unter „Stöbern“) geschriebene, recht knackige Opener „It’s The Song“ mit dezentem Shania-Flair, das rhythmische “ Just The Way We Do It“ in strahlender Keith Urban-Manier, mit tollem Gitarrenspiel von Tom Bukovac, und die ebenfalls im Shania-Stil mit knackigen Drums, Percussion, wunderbaren Hammond-Klängen und vorzüglichem E-Gitarrenspiel und -Solo durchzogene, Countryrock-Ballade „Southside Of Lonesome“. Richtig honkytonk-mäßig geht die Post ab beim Chuck-Berry-Klassiker „C’est La Vie (You Never Can Tell)“!

„The Metropolitan Hotel“ beeindruckt vom nett anzusehenden Titelbild, den Texten bis hin zur letzten gespielten Note! Ein starkes Comeback! Chely Wright hat mit diesem glänzenden Werk sicherlich eine erste Duftmarke in Sachen „Bestes weibliches Album“ für die Awards im Jahre 2005 gesetzt.

AGR Records (Universal Music) (2005)
Stil: New Country

01. It’s The Song
02. Back Of The Bottom Drawer
03. I Got Him Ready For You
04. The River
05. Just The Way We Do It
06. The Bumper Of My S.U.V.
07. Your Shirt
08. Between A Mother And A Child
09. Southside Of Lonesome
10. Wheels
11. C’est La Vie (You Never Can Tell)
12. What If I Can’t Say No Again

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