Montgomery Gentry – Folks Like Us – CD-Review

Die „rockin‘ Southern Country-Recken“ endlich mit einem neuen Album! „Folks Like Us“ ist das nunmehr 8. Studiowerk des beliebten Duos Troy Gentry und Eddie Montgomery, und, wow, was hat diese Scheibe für eine Power, was rocken die los. Countryrock-Dampf pur! Erneut ist es die beeindruckende Konstanz in der Qualität ihrer Leistungen, die auch diesen Longplayer auszeichnet. Es gibt nir wenige Interpreten in der Szene, die über so viele Jahre konsequent ihren Stil durchziehen und ein Album nach dem nächsten, ohne einen einzigen Hänger, auf höchstem Level abliefern.

Auch auf „Folks Like Us“ bleiben sich die beiden, ursprünglich aus Kentucky stammenden Freunde treu und scheren sich einen Kehricht um die aktuellen, kommerziellen Trends in Music City. Sie machen einfach da weiter, wo sie vor vier Jahren mit „Rebels On The Run“ aufgehört haben und ziehen ihren auf unterschiedlichen Gesangscharakteren aufgebauten Southern Country Rock ohne Kompromisse durch.

Produziert hat wieder Michael Knox, bekannt vor allem durch seine Zusammenarbeit mit Jason Aldean. Mit Rich Redmond (Drums), Tully Kennedy (Bass) und Kurt Allison (Electric guitar) ist gleich auch Aldeans Begleitband mit am Start, unterstützt von weiteren Klassemusikern wie Adam Shoenveld (Electric guitar), Mike Johnson (Steel), Tony Harrell (Keyboards), Danny Radar (Acoustic guitar, Banjo), John Willis (Acoustic guitar, Bouzouki, Banjo) und den Backgroundsängern/-innen Perry Coleman, Tania Hancheroff und Shalacy Griffin.

Wie so oft, ist mit Chris Robertson, Frontmann der Rockband Black Stone Cherry, ein prominenter Gast an Bord, der auf dem großartigen, swampigen, genauso harten, wie melodischen „Back On A Dirt Road“ einen furiosen (Gesangs-) Dreier mit den beiden Hauptprotagonisten hinlegt. Beeindruckend ist die unglaubliche Wucht, die Knox diesmal in die Produktion gelegt hat, mit der das Duo aber erstaunlich gut klar kommt.

Der Sound bleibt trotz der fetten Drums-/Bass-Power von Redmond und Tully sowie den furios aufspielenden E-Gitarristen Allison und Shoenveld (fette Rhythmusarbeit, klasse Fills, tolle Soli) immer transparent und klar. Dadurch sind die vielen feinen Ergänzungstupfer mittels Orgel und Saiteninstrumenten sowie Akustikgitarre, Banjo und Bouzouki jederzeit deutlich wahrnehmbar. Es lässt die Musik von Montgomery Gentry, auch ohne große neuzeitliche Effekte, noch frischer und moderner wirken. Ganz starker Job von Knox!

Erwähnenswert natürlich auch wieder die gute Songauswahl (kreiert durch alles, was Rang und Namen in Nashvilles Songwriter-Riege hat – u. a.Wendell Mobley, Brett James, Jeffrey Steele, Brett Beavers, Chris Stapleton, David Lee Murphy, Russ Copperman), die dem Duo wie auf den Leib geschnitten erscheint.

Vom Opener „We Were Here“ (Power-Midtempostück mit dezenter Heartland-Note), über das in Aldean-Manier gebrachte „Headlights“, der schönen, richtig knackigen, southern-mässigen Country (Rock) Ballade „In A Small Town“ (herrliche Slide guitar, echter Ohrwurm), bis zum finalen „That’s Just Living“ (ein Song über die Höhen und Tiefen des Lebens – und gerade Eddie Montgomery kann nach überstandenem Prostata-Krebs, Scheidung seiner Ehe und der abrupten Schließung seiner Restaurants ein Lied davon singen…), bekommt man im Prinzip genau den Stoff, den man beim Erwerb eines MG-Albums auch erwartet.

Das wundervolle „Two Old Friends“, der southern-rockige Titelsong „Folks Like Us!“, das nachdenkliche, aber mit positiver Energie gebrachte „Pain“, sowie das flippige, Big & Rich-typische „Hillbilly Hippies“, und auch das wunderbar atmosphärische „Better For It“ (klasse Stimmungs- und Tempovariation, herrlicher Orgelhall, Steeltupfer, Harmoniegesänge, bluesiges E-Gitarren-Solo) überzeugen auf ganzer Linie. In der Regel werden bei den meisten Tracks die Strophen von Bariton Eddie Montgomery übernommen, während Tenor Troy Gentry vornehmlich in den Powerrefrains seine Akzente setzt. Das passt immer wieder gut zusammen und ist sicher auch ein Grundbaustein ihres Erfolges.

Montgomery Gentry präsentieren sich auch auf ihrem achten Werk „Folks Like Us“ in überragender Form und bleiben wohl seit dem Ende von Brooks & Dunn auf diesem Sektor weiter unangefochten die Nr. 1 in Nashville. Producer Michael Knox und die starken Musiker geben dem Duo diesmal dabei einen noch markanteren, entscheidenden Kick (nach vorne). Absolut begeisternder Stoff! Montgomery Gentry at their best!

Blaster Records (2015)
Stil: New Country

01. We Were Here
02. Headlights
03. In A Small Town
04. Back On A Dirt Road
05. Two Old Friends
06. Folks Like Us
07. Pain
08. Hillbilly Hippies
09. Better For It
10. That’s Just Living

Montgomery Gentry
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Cody Bryan Band – Wreck Me – CD-Review

Einfach herrlich! Red Dirt-Rock/-Countryrock vom Feinsten aus Austin, Texas. Auch wenn sich die Zeiten, als talentierte Newcomerbands in der Red Dirt-Szene wie Pilze aus dem Boden schossen, allmählich auf ein Normalniveau einzupendeln scheinen, gibt es doch immer wieder noch die eine oder andere Überraschung zu vermelden. Die Cody Bryan Band ist erneut so ein positives Beispiel. Schon nach dem ersten Hören ihres Debütalbums „Wreck Me“ spürt man sofort. Wow, das ist ein ganz besonderer Act, der es mal ganz hoch hinaus schaffen kann.

Das reizvolle an dieser Band ist die besondere Konstellation, die sich für das Projekt ergeben hat. Da ist zum einen Bandleader Cody Brown aus dem ländlichen Texas Hill Country, mit der klassischen Vita vieler seiner Genre-Kollegen – mit 12 Jahren Gitarre spielen gelernt, erste Auftritte in der Schulaula, etc. – und auf der anderen Seite der etablierte Musiker Matt Noveskey von der Platin-dekorierten Alternativ Rock-Gruppe Blue October (auch Gründer der AR-Supergroup At Plus Machines), der diese junge Truppe formiert und produziert hat. Seine musikalischen Einflüsse in Kombination mit dem Red Dirt-Fundament (sämtliche Songs wurden übrigens an einem Marathon-Wochenende in Nashville kreiert) ergeben eine außerordentliche und extrem reizvolle Mischung.

Herrlich sofort der Auftakt mit dem Titelsong „Wreck Me“. Ein kraftvoll rockendes-E-Gitarrenführungsriff als Intro und schon fegt einem eine richtig schön knackige Red Dirt-Nummer (im Stile der Tyler McCumber Band) um die Ohren, die immer wieder mit klassischer Southern Rock-Gitarren-Fillarbeit durchzogen ist. Cody Browns leicht raspelige Stimme erinnert an eine Mixtur aus Leuten wie Randy Rogers, Cody Canada und Bart Crow. Das folgende „Bleed Like That“ könnte man fast unter dem Motto „Keith Urban goes Red Dirt“ verbuchen. Wunderschön riffige Gitarrenarbeit, dazu ein poppiger, absolut radiotauglicher Refrain mit den zur Zeit in Nashville angesagten ‚Ohohoh‘-Harmonies, dazu auch noch mit weiblicher Stimmunterstützung.

Noveskey gelingt es, wie zum Beispiel auch bei der Single des Werkes „If I’m Going Nowhere“, dem genretypischen Grundsoundgefüge immer wieder so ein unterschwelliges Flair früher Matchbox 20 (Cody Brown versprüht auch gesangsmäßig und vom Songwriting her so ein bisschen Rob Thomas-Flair) einzuhauchen, was den Tracks eine tolle Melodik aber auch eine gewisse nicht alltägliche Spannung verleiht. Man weiß eigentlich nie, was einen beim nächsten Song erwartet und man wird trotzdem immer wieder positiv überrascht. „Good At Being Bad“ (schöner Titel), rockt dann wieder herrlich südstaatlich in dezenter Cross Canadian Ragweed-und Eli Young Band-Manier. Die Highlights des Liedes sind zweifellos das tolle Bariton-E-Gitarren-Solo und die eigenwillig dazu quietschende Fiddle. Hier kommen wir zum einzigen (eher nebensächlichen) Manko des Albums.

Die Band gibt sich, was Infos in eigener Sache angeht, extrem auskunftsfaul. Obwohl die Covergestaltung durchaus geschmackvoll erstellt wurde und auch quantitativ genügend Platz erbringt (vierseitiges Farb-Faltbooklet), gibt es außer der Tracklist (die dafür in dreifacher Ausführung) nichts an Informationen. So ergibt erst die Recherche, dass sich das Bandgefüge aus folgenden Personen zusammensetzt. Zach Lynch, als starkem, Southern Rock-inspiriertem Lead-Gitarristen, Miles Barker am Bass, Cole Gramlings mit variabler Keys-Arbeit, besonders klasse seine hallenden Orgel-Einlagen, und Casey Conway, dem kraftvoll agierenden Drummer. Man erfährt beispielsweise so nicht, wer die herrlich eigenwillig gespielte Fiddle/Violine bedient, für die Country-typischen Steel-Klänge verantwortlich ist und auch nicht, wer die nett anzuhörende Dame ist, die die tollen Backs/Harmoniegesänge sporadisch mit einbringt.

Auch die guten Texte wären sicher eine Veröffentlichung wert gewesen. Hier, liebe Herren, bitte demnächst doch ein bisschen mehr Werbung in eigener Sache. Dies alles spielt natürlich angesichts der immensen musikalischen Qualität der Cody Bryan Band nur eine ganz untergeordnete Rolle. Die CBB macht auch im balladesken Bereich eine prächtige Figur. „You‘re Worth It“ brilliert mit introvertierter Melancholie, das berührende „When We Were Made“ wäre als Hochzeitslied mal eine gewagte Alternative zu den sonst üblichen, in aller Welt bekannten Verdächtigen.

Klasse sind die Jungs aber vornehmlich, wenn sie Tempo aufnehmen. Das furiose „That‘s Why God Made Saturday Night“ wird wohl zukünftig so mache Honkytonks und Dancehalls rocken, die unweigerlich mitgrölbare Refrainzeile dürfte dabei als Garant für Heiserkeit am nächsten Morgen stehen. Einfach nur großartig ist das abschließende „Roses“. Der wunderbar versschachtelte und mit einer fantastischen Melodie dahin groovende Song lässt den Musikern instrumentell nochmal „viel Luft zum Atmen“. Klasse Slide-/E-Gitarren, unglaublich markante Stratocaster-Bariton-Einlagen, eine herrlich hallende Orgel und ein in dumpfe Molltöne verpackter Piano-Ausklang gehen regelrecht unter die Haut. Grandios dieses Stück, das das ganze Potential dieser Band erahnen lässt.

Man packe die Zutaten von etablierten Truppen wie der Randy Rogers Band, der Bart Crow Band, Cross Canadian Ragweed, Eli Young Band und der frühen Matchbox 20 in einen Shaker, schüttelt diese kräftig durch und erhält als Belohnung einen großartigen Cocktail namens Cody Bryan Band. Nein, der Aufforderung dieses fantastischen Albums „Wreck Me“ werden wir ganz sicher nicht nachkommen, ganz im Gegenteil, wir möchten viel viel mehr davon. Die Cody Bryan Band – Texas‘ heißester Newcomeract des laufenden Jahres!

Eigenproduktion (2013)
Stil: Red Dirt

01. Wreck Me
02. Bleed Like That
03. Good at Being Bad
04. When We Were Made
05. If I’m Going Nowhere
06. Holding On
07. A Shot in the Dark
08. You’re Worth It
09. That’s Why God Made Saturday Night
10. Roses

Cody Bryan Band
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Shannon Brown – Corn Fed – CD-Review

Damen-Power an der New Country-Front! Shannon Brown wuchs in Spirit Lake, Iowa, einer wunderschönen, ländlichen Gegend auf, als Tochter musikbegeisterter Eltern, die in ihrer Heimatstadt und deren Umgebung auch einige Clubs besitzen. Ihr Vater, Gitarrist und Bandleader, entdeckte das Gesangstalent seiner Tochter erst im Alter von 17 Jahren, als sie an Karaoke-Abenden das Publikum regelmäßig in Hochstimmung versetzte. Fortan wurde an der Karriere Shannons fleißig gebastelt, teils mit über 180 Auftritten im Jahr. 1994 ging sie nach Nashville, sang bei Songwriter-Demos, und 1997 schien schon der große Durchbruch geschafft zu sein.

Der bereits unterzeichnete Platten-Deal mit der RCA Label Group scheiterte jedoch an diversen Umstrukturierungsmaßnahmen. Der endgültige Start ihrer Karriere begann dann aber 2004, als sie und ihr Ehemann bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung mit John Rich, vom mittlerweile mega-angesagten Duo Big & Rich, zufällig an einem Tisch saßen. Die musikalische Chemie stimmte sofort, und man produzierte zusammen ein 3-Stücke-Demo, das Warner Brothers Chef Paul Worley unmittelbar zum Vertragsabschluss veranlasste. Kein schlechter Einstieg, direkt mit einem Major Label-Deal, aber zurecht, wie der Verlauf ihres großartigen Debütalbums verdeutlicht.

Rein äußerlich, wie auch der Titel „Corn Fed“ (Mais-genährt) wohl metaphorisch andeutet, verkörpert die hübsche Shannon Brown das naturverbundene Cowgirl, eine Art Terri Clark, nur ohne den obligatorischen Cowboyhut und in blond. Musikalisch, und das dürfte sicher auch ein Verdienst John Richs, der das Album produzierte, sein, bietet sie dank ihrer sehr variablen Stimme ein facettenreiches, modernes Werk, fernab allzu traditioneller Nashville-Standards, ohne aber je einen Zweifel aufkommen zu lassen, was der Hauptfokus ihrer Musik ist, nämlich ganz klar „Country“! An gut der Hälfte der Songs war sie selbst beim Songwriting beteiligt.

Die beiden Eröffnungsstücke „Corn Fed“ und „Big Man“ tragen sofort die Handschrift von John Rich, der direkt den kraftvollen, rockig-hippen Sound, bespickt mit Effekten (u.a. sogar wiehernde Pferde), auf die Songs überträgt, wunderbar in Szene gesetzt mit Power-Drummer Brian Barnett, dem Klasse E-Gitarristen Adam Shoenveld und den beiden Star-Instrumentalisten Mike Johnson (Steel) und Jonathan Yudkin (Fiddle, Madoline, Banjo, Strings), die ja auch auf den Big & Rich-Werken bereits kräftig mitgemischt haben. Shannon überzeugt sofort mit ihrer leicht angerauten, kratzig-heiseren Stimme, die ein wenig Kolleginnen wie Shelly Fairchild, Gretchen Wilson oder auch Eve Selis zu ähneln scheint.

Vereinzelt erinnert ihr Vibe zudem an eine energische Martina McBride! Das sehr melodische und textlich mit vielen prominenten Namen bestückte „High Horses“ beinhaltet die Message, dass bei aller Konkurrenz im Business, man auch in Nashville in einem Boot sitzt, und von daher zusammenrücken sollte. Das Shannon auch im Balladenbereich den großen Damen ihrer Zunft, wie Faith Hill oder Martina McBride, in nichts nachsteht, beweist sie nicht nur bei „Turn To Me“, einer richtigen Power-Ballade, bei der sie voluminös im Refrain zu glänzen weiß. Toller Song! Co-Writerin des Liedes ist übrigens Gretchen Wilson!

Herrlich rhythmisch und recht poppig gut gelaunt geht’s bei „Can I Get An Amen“ zu. Dann wieder so ein typisches Break der Marke Rich. „Good Ole Days“ kommt als abgefahrene, funkige Nummer mit Discogroove daher, erzeugt aber durch eine heulende Steelgitarre ein Flair, als wenn ein weiblicher James Brown plötzlich die Countrymusik für sich entdeckt hätte. So ein richtig swingender Barroom-Retro-Heuler ist „I Love ‚Em All“, technisch prächtig mit Dobro, Fiddle und typischem Honkytonk-Piano umgesetzt. Faith Hill lässt wieder ein wenig bei „Why“ (bombastische Ballade mit Streichern) und dem emotional poppigen, mit Mandolinen verzierten „Pearls“ grüßen.

Ein erneutes stilistisches Break könnte man mit „She Brings The Lightning Down“ assoziieren, aber auch hier schafft es John Rich meisterhaft, bluesige Memphis-Atmosphäre und Countryklänge harmonisch miteinander zu vereinen. Den Abschluss bildet das autobiografische „Small Town Girl“, das Shannon’s ländliche Roots textlich wie auch instrumentell (klasse Mandoline und Dobro) entspannt reflektiert.

„Corn Fed“ ist eine insgesamt sehr abwechslungsreiche CD geworden. Shannon Brown besitzt nicht nur viel künstlerisches Potential, hier könnte ohne Übertreibung ein weiterer, großer weiblicher Top-Act vom Kaliber Shania Twain, Faith Hill, Gretchen Wilson oder Martina McBride in den Startlöchern stehen. Der Anfang ist mit einer Klasse-Leistung jedenfalls vollbracht!

Warner Bros. (2006)
Stil: New Country

01. AM Radio
02. Corn Fed
03. Big Man
04. High Horses
05Turn To Me
06. Can I Get An Amen
07. Something Good
08. Good Ole Days
09. I Love ‘Em All
10. Why
11. Pearls
12. She brings The Lightning Down
13. Small Town Girl

Shannon Brown
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Burns & Poe – Same – CD-Review

2 CD-Set! Neues, gemischtes, saustarkes, in Nashville ansässiges Duo mit einem tollem Debüt, gleich als Doppel-CD! Burns & Poe, alias Keith Burns und Michelle Poe sind allerdings alles andere als Unbekannten in der Country-/New Country-Szene. Keith Burns war einst Part des mega-erfolgreichen, Grammy-nominierten und mehrfach Awards-belohnten Trios Trick Pony und hat sich auch als Songwriter für besagte Band sowie jede Menge weitere, namhafte Interpreten wie beispielsweise Joe Diffie, Hootie & The Blowfish, Sammy Kershaw und Anita Cochran einen großen Namen gemacht.

Michelle Poe ist gelernte Bassistin und wurde immerhin schon für die Tourbands solcher Top-Acts wie Dierks Bentley oder Hank Williams jr. angeheuert. Nachdem Heidi Newfield beschlossen hatte, Trick Pony zugunsten ihrer Solo-Karriere zu verlassen, war Poe bereits als Nachfolgerin auserkoren worden. Letztendlich wurde es dann aber mit der Weiterführung von Trick Pony doch nichts und so beschlossen Keith und Michelle kurzerhand als Duo zusammenzuarbeiten.

Ein Entschluss, den sie wahrlich nicht zu bereuen brauchen, wie ihr 14 Stücke umfassendes Pracht-Debüt eindrucksvoll beweist (eigentlich sind es sogar 16 Songs – der letzte Track besteht aus einem drei Lieder umfassenden, klasse Unplugged-Live-Medley, in dem sie berühmten Duos wie Kenny Rogers/Dolly Parton, David Frizell/Shelly West und Sony & Cher die Ehre erweisen, aber auch direkt deutlich machen, dass jenen „das Wasser problemlos gereicht werden kann“ – großartig vor allem die Performance von „Islands In The Stream“). Mit der Produktion wurde Mark Oliverius betreut, der dazu mit starken Piano-/Keyboardleistungen (neben einigen bekannten Musikern wie u.a. Chris Leuzinger, Lonnie Wilson und Jimmy Carter) aufwartet und auch den Opener und die erste Single des Werkes, „“Don’t Get No Better Than This“ (einen flotten, kraftvollen, modernen New Country-Feger in bester Trick Pony-Tradition mit launigem Sprechgesang) mitkomponiert hat.

Keith Burns ist bis auf eine Ausnahme und den Medley-Tracks in allen Liedern kompositorisch involviert, Michelle Poe kann immerhin auf fünf Song-Beteiligungen verweisen. Die CD 1 legt den Fokus mehr auf den Lead-Gesang eines der beiden Protagonisten, wobei der Partner jeweils großartige Background- oder Harmoniegesänge beisteuert, die CD2 dagegen besteht hauptsächlich aus Duetten.

Die Stimme des smarten, gepflegten Drei-Tage-Bart-Trägers Keith Burns versprüht ein wohliges, sehr erwärmendes Don Henley-Espirit, was dem einen oder anderen Song damit durchaus ein unterschwelliges Eagles-Ambiente (z.B. „How Long Is Long Enough“, die zweite ausgekoppelte Single mit tollen Harmonies von Burns, der schöne Countryschwofer „Slow & Easy“, bei dem der Titel eigentlich schon alles sagt, sowie dem ein wenig an „Tequila Sunrise“ erinnernden „Baby Can I Do It Again“) verleiht.

Michelle Poe klingt im Vergleich zu Heidi Newfield weniger frech und angriffslustig, setzt mehr die Akzente in den klassischen Tonlagen der Diven wie Martina McBride, Patty Loveless & Co. (grandios vor allem ihre Leistung bei der herrliches Southern-Flair versprühenden Ballade „Is This Lonely“), kann aber je nach Art und Tempo der Stücke auch mal die „Krallen ausfahren“ (so beispielsweise beim Line Dance-tauglichen „Life’s Too Short“, „Big Truck“ oder dem treibenden, von fetten E-Gitarren dominierten Rocker „Gone As All Got Out“). Ähnlich wie beim stetigen Gesangswechsel der beiden Akteure wurde auch bei der Tempi-Gestaltung und Songanordnung immer auf große Variabilität Wert gelegt, wodurch ein äußerst kurzweiliges, knackiges und jederzeit melodisches Gesamtergebnis erzielt wurde, das letztendlich durch o.a. Medley zusätzlich noch aufgewertet wird.

Eine klasse Sache und äußerst gelungener Einstieg für die beiden Protagonisten. Trick Pony war gestern, Burns & Poe sind heute! Eine tolle Alternative und starke Konkurrenz für die aktuellen „Marktführer“ und ähnlich ausgerichtete, wieblich/männlich gemischte Acts wie Sugarland, Lady Antebellum, Little Big Town, Gloriana, Thompson Square, Steel Magnolia & Co. Unser größter Respekt für diesen fulminanten Einstieg. Weiter so, Burns & Poe!

MRI (2011)
Stil:  New Country

Disc 1
01. Don’t Get No Better Than That
02. How Long Is Long Enough
03. Ain’t It Amazing
04. Big Truck
05. Is This Lonely
06. Life’s Too Short
07. Gone As All Get Out

Disc 2
01. Second Chance
02. Slow & Easy
03. It’s Always A Woman
04. Move On
05. Baby Can You Do It Again
06. Macon, GA
07. Live Acoustic Medley:
Islands In The Stream/You’re The Reason God Made

Bärchen Records

Buster Jiggs – Heartache Jubilee – CD-Review

Buster Jiggs sind zurück! Und wie! Mit ihrem neuen Album „Heartache Jubilee“ präsentieren sie ihren so wunderbar lockeren und so herrlich melodischen Countryrock schwungvoller, spielfreudiger und knackiger denn je. Es ist eine Wonne! Bereits im Jahre 2005 hatten wir anlässlich ihres starken Debüts von einem neuen, hell leuchtenden Sterne am texanischen Countryrock-Himmel berichtet, doch dann wurde es erst einmal recht still um die Band aus Hondo/Texas, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass man mit dem klasse Sänger Will Dodson und dem guten Lead-Gitarristen Brett Kastner (beide aus familiären Gründen) zwei nicht unerhebliche Verluste zu beklagen hatte.

Doch nicht nur wir hatten schon beim Erstling das gesangstechnische Potential der Rhythmus-Gitarristin Kristin Muennink erkannt, die ohne jeden Zweifel schon immer das Zeug dazu hatte auch als Lead-Sängerin in der ersten Reihe zu stehen. Keine Frage, ihre große Zeit in der Band ist nun gekommen. So macht Bassist Cody Scherer keinen Hehl daraus, dass Kristin, nachdem man diverse vermeintliche Frontmänner vergeblich getestet hatte, die hundertprozentig richtige ist und der Band einen echten Motivationsschub voller Innovation und Drive in eine neue, richtige Richtung geben würde.

Und das tut sie überaus eindrucksvoll! Kristin hatte beim Vorgänger schon den Löwenanteil des Songwritings übernommen, wie gesagt, die komplette Gitarrenrhythmusarbeit übernommen und mit hervorragenden Harmoniegesängen ihr vokales Talent unterstrichen. „Heartache Jubilee“ verdeutlicht nun nachhaltig, über welch großartige, sehr prägnante Frontqualitäten Muennink verfügt. Ihre Stimme ist auf den knackigen, melodiebetonten Sound der Band hervorragend abgestimmt. Auch die zweite Neubesetzung eines vakanten Postens war ein absoluter Volltreffer! Lead-Gitarrist Heath Childs ist ein Könner ersten Grades, der dem ausgeschiedenen Brett Keltner in wirklich nichts nachsteht.

Saitentechnisch agiert er sogar noch ein Stück variabler, streut immer wieder prächtige Soli ein und singt zudem klasse Harmonies. Mit der renommierten Smith Entertainment Group haben Buster Jiggs (der Name stammt übrigens aus einem Gedicht des Western-Poeten Gail Gardner, „The Sierry Petes – or Tying a Knot In The Devil’s Tail“, und so ist auch ein rotes, mit einer Gitarre bestücktes, grinsendes Teufelchen mit einem Knoten im Schwanz zum Logo der Band geworden) jetzt auch ein starkes Label im Rücken.

Für die Produktion wurde, wie auch schon beim Erstling, mit Joseph Deeb, dem Gitarristen von Micky & The Motorcars, wieder prominente Unterstützung gewonnen, der auch ein paar starke Slide- und Acoustic-Parts übernahm. Sämtliche Songs bestechen durch ihre quicklebendige und instrumentell hochwertige Einspielung. Ihre mit Ohrwurmqualitäten bestückten Melodien verströmen jede Menge positive Energie. Bassist Cody Scherer und Drummer Scott Muennink (Kristins Ehemann) verrichten eine knackige Rhythmusarbeit, Kristin, Deeb und Childs ergänzen sich hervorragend in den untermalenden Gitarrenläufen und bereiten Childs immer wieder Raum für tolle, wunderbar ins Ohr gehende, aber auch mal sehr erdige, auf den Punkt gebrachte Lead-Gitarren-Passagen.

Gastmusiker Mark Hallman bringt sich sehr sparsam mit einigen, den Songstrukturen angepassten Orgel-Parts ein (hervorragend vor allem bei der hinreißend schönen Countryrock-Ballade „Pretty White Wings“, die neben ihrer wundervollen Melodie auch mit einem traumhaften E-Gitarren-Solo aufwartet). Über allem schwebt dann noch die erstaunlich angenehme Stimme Kristin Muennink’s (vielleicht wie eine Mischung aus Patty Loveless, Fleetwood Macs Christine McVie und Sugarlands Jennifer Nettles), die bereits einen hochcharismatischen Eindruck hinterlässt. Mit ihr ist man, was den Gesang betrifft, in der männerdominierten Red-Dirt-/Americana-/Countryrock-Szene, darüber hinaus regelrecht in eine Nische gestoßen, denn allzu oft warten solche Künstler nicht mit weiblichem Lead-Gesang auf.

Vom flockigen, lockeren, großartigen Opener „She’s Gonna Break Your Heart“ (zwei starke E-Gitarren-Passagen), über das stampfende „Once Again“ (klasse E-Gitarren- und Slidekombinationen), dem bereits erwähnten Ohrwurm „Pretty White Wings“, dem rockigen Roots-//Red Dirt-Knaller „Madhouse“ (herrlich angriffslustiger Gesang Muennink’s, fettes, dreckiges E-Gitarren-Solo) und den countrylastigen „Heart Of Mine“ (Marshall Tucker-Flair) und „Down Country Lovin’ (beide prima tanzbar, mit wunderbar knackigen E-Baritone-Gitarrenklängen und flotter Rhythmusarbeit) lässt das komplette Werk keine Wünsche offen. Extrem hoher Melodie- und Gute Laune-Faktor garantiert. Kein schwacher Song!

Wundervoller, sich nachhaltig in den Gehörgängen festsetzender, unbeschwerter, Gitarren orientierter, „Red Dirt“-angehauchter Countryrock, wie er in solch einer Spielfreude, Selbstverständlichkeit und Natürlichkeit eben nur in Texas entstehen kann. Auch die goldenen Countryrock-Tage aus den Siebzigern kommen einem in Erinnerung. Große Klasse! Buster Jiggs mit Kristin Muennink an der Front, dieses „Experiment“ geht bei „Heartbache Jubilee“ voll auf! Fortsetzung in jedem Fall Pflicht! Die CD kommt in einem schlichten, aber von den Mueninks sehr geschmackvoll gestalteten Digi-Pack. Erneut „teuflisch guter Stoff“!

Smith Entertainment (2009)
Stil:  Red Dirt

01. She’s Gonna Break Your Heart
02. Addicted To You
03. Ain’t It Sweet
04. Once Again
05. You Don’t Have To Be Lonely
06. Pretty White Wings
07. Heart Of Mine
08. When I’m Dreamin‘
09. Madhouse
10. Everything You Need
11. Down Country Lovin‘

Buster Jiggs
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Shawn Camp – Fireball – CD-Review

Drittes Studioalbum des aus Perryville, Arkansas stammenden, in Nashville ungemein viel ansehen genießenden Singer/Songwriters, Gitarristen und Multiinstrumentalisten Shawn Camp! Camps Karriere als Profi-Musiker begann 1987, als der Sohn zweier musikbegeisterter Eltern im Alter von zwanzig Jahren nach Nashville umzog. Er spielte zunächst Gitarre in den Touring-Bands von Alan Jackson, Shelby Lynne und Trisha Yearwood. Als er Yearwood 1991 verließ, begann er sich auf seine Solokarriere zu konzentrieren.

Nach zwei Top 40-Single-Erfolgen erschien 1993 sein erstes Album. Der bereits eingespielte Nachfolger wurde vom Label gestoppt. Shawn arbeitete fortan als Session-Musiker, und war auf Werken von Nanci Griffith, John Prine und Guy Clark mit von der Partie. Mittlerweile wurden viele namhafte Interpreten auch auf seine Songwriter-Qualitäten aufmerksam. Für Garth Brooks landete er mit „Two Pina Coladas“ und für Brooks & Dunn mit „How Long Gone“ jeweils Nr. 1 Hits, was ihn in die bequeme Lage versetzte, sein eigenes Label „Skeeterbit Records“ gründen zu können. Für „Fireball“ hat er diesmal viele langjährige Freunde wie Mark D. Sanders, John Scott Sherrill, Billy Burnette, Phillip White, Pat Mclaughlin um sich versammelt, und sowohl kompositorisch wie auch instrumentell eingebunden.

Herausgekommen ist ein klasse, recht traditionell gehaltenes Country-/New Country-Werk, das eine höchst interessante Ansammlung sehr variantenreicher, teils angenehm abseits vom allzu glatten Mainstream angesiedelter, überwiegend schön flott gehaltener, reiner Countrynummern besteht, deren Bandbreite vom Bakersfield-Sound eines Dwight Yoakam, dezenten Rockabilly-Anlagen, staubigem Texas Outlaw-Singer/Songwriter-Country, bis hin zu, vor allem gegen Ende des Albums, ein paar sehr schön arrangierten, semi-akutsischen, bluegrassig angehauchten, voller Appalachian-Flair steckenden Songs reicht.

Die einzige Ballade, „Love Ain’t Leavin’“ glänzt durch atmosphärisches Dobro- und Harmonika-Spiel – wunderbar dabei der weibliche Background-Gesang von Amber White. Alle anderen Stücke bestechen durch kraftvolles Drumming (u.a. Chad Cromwell, Kenny Malone), ebenso flotte Bassläufe, klares Akustikgitarrenspiel, dumpfes E-Piano, pfeifende B-3 Organ, reichhaltige Steel-und Fiddle-Einlagen, und immer wieder die klug eingebrachte E-Gitarrenarbeit von Mr. Camp selbst. Camps individueller, charmant „kauziger“ Gesangstil passt zu seinen interessanten, musikalischen Kreationen optimal.

Highlights in einem durchweg auf hohem spielerischen Niveau stehenden Silberling sind der großartige Title-Track „Fireball“, ein knackiger Honkytonk-Countryheuler an der Schnittstelle eines fetzigen, frühen Vince Gill und Dwight Yoakam liegend, mit hervorragend integriertem Lap Steel-Spiel (Dan Dugmore); das an fröhliche Zigeuner Lagerfeuer-Romantik erinnernde „Love Crazy“; das rhythmisch stampfende, rootsige, Outlaw-mäßige „Waitin’ For The Day To Break“ (schönes E-Gitarren-Solo, unterschwelliges J.J. Cale-Flair), das ungemein druckvolle „Hotwired“, und das mit Liebe zum Detail ausgestattete, herrliche, frische Bluegrass-/Acoustic Country-Stück „Would You Go With Me“. Hier beweist Shawn auch sein filigranes Können an der Mandoline, ebenso stark hier die knackige Banjo-Performance von Scott Vestal! „Beagle Hound“, mit Spielereien wie eröffnendem Hundegeheul, und das abschließende, feucht-fröhliche „Drank“ mit Korken-Knallen und Flaschen-Gluckern können unter der Rubrik „Songs mit Gute-Laune-Faktor“ verbucht werden und zeigen zudem Shawn’s Sinn für Humor.

Der Vollblut-Musiker Shawn Camp beweist mit „Fireball“ einmal mehr, welches vielseitige Talent in ihm steckt. Dabei zeigt er auch, dass man mit recht unkonventionell gestalteter Countrymusik absolut hochqualitative und sehr interessante Ergebnisse zustande bringen kann. Auf Insider und Shawn-Kenner wird der „Feuerball“ die gewohnte Camp-typische Anziehungskraft ausüben, für Leute, die mal einen Blick über den Nashville-Standard-Tellerrand werfen möchten, ein ganz heißer Geheimtipp!

Skeeterbit Records (2006)
Stil:  Country Rock

01. Fireball
02. Tulsa Sounds Like Trouble To Me
03. Love Crazy
04. The Way It Is
05. Fallin’ For You
06. Waitin’ For The Day To Break
07. Hotwired
08. Beagle Hound
09. Would You Go With Me
10. Love Ain’t Leavin’
11. Nothin’ To Do With You
12. Just As Dead Today
13. Drank

Shawn Camp
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Brian Capps – Walk Through Walls – CD-Review

Brian Capps dürfte vielen Leuten noch aus seiner Zeit bei den Domino Kings bekannt sein, deren Mitbegründer und langjähriger Bass-Spieler er war, eine Band, die sich mit ihrer energiegeladenen und rebellisch anmutenden Mischung aus Country-, Honkytonk-, und Rockabilly-Musik in Szenekreisen, und darüber hinaus, einen immer größer werdenden Bekanntheitsgrad erarbeitet hat.

Inzwischen weilt der Singer/Songwriter aus Springfield, Missouri auf Solopfaden und liefert jetzt mit „Walk Through Walls“ sein Debütwerk ab. Es ist ein klasse Teil geworden! Charakterisiert wird er von vielen als eine Mischung aus einem jungen Elvis, Buddy Holly und, rein äußerlich, mit der Ähnlichkeit zu einem gewissen James Dean, wobei musikalisch seine charismatische, emotionale Direktheit, sein Enthusiasmus, aber auch die ausstrahlende Wärme als Markenzeichen angeführt werden. Streng genommen hat er sich zur hausgemachten Konkurrenz für seine Vorband entwickelt, denn im Grunde genommen führt er konsequent den einstmals beschrittenen Weg mit seiner Ursprungstruppe fort.

Ebenfalls mit an Bord am Elektrik-Bass und als Produzent ist Lou Whitney, der ja auch bereits für die Domino Kings am Mischpult tätig war und immer noch ist. Auch auf „Walk through walls“ geht es um knackigen, schwungvollen, teils gut tanzbaren Country-Rockabilly, gewürzt mit traditionellen Country-Roots, klassischem Rock’n’Roll, Bakersfield-Sound, einer würzigen Prise Roots-/Americana-Rock und jeder Menge Roadhouse-Anleihen, wobei im geistigen Auge ausgelassen feiernde Anzugträger an einem vorüber fliegen, die leichtfüßig, in ihren schwarzen Lackschuhen und gelierter Haarpracht, ihre in Petticoats bekleideten Partnerinnen im Zwei-Viertel-Takt elegant übers Parkett schwingen – wohlgemerkt alles ausgesprochen Country orientiert!

Neben Anleihen der bereits erwähnten Künstler, wie Domino Kings, Elvis und Buddy Holly, verarbeitet Capps auch Stilelemente solcher Leute wie Dave Alvin, den Mavericks, den Derailers oder dem jungen Johnny Cash und streut zuweilen sogar eine ordentliche Portion, schmissiges NRBQ-/Rockpile-Feeling ein! Dann geht, unterstützt von dreckigen, fetten Gitarren ordentlich die Post ab! Die zehn auf dem Album befindlichen Stücke wurden ohne großen technischen Firlefanz aufgenommen. Capps transportiert auch im Studio eine erstaunliche Live-Atmosphäre in seine Kompositionen. Es geht größtenteils flott geradeaus, mit der einen oder anderen Verschnaufpause.

Eine gewisse Dynamik bleibt aber auch hier fortwährend existent. Stark beispielsweise die leicht countryinfizierte Nummer „The Devil To Pay“ im Outlaw-Erzählstil eines Johnny Cash. Richtig fetzig wird’s bei Liedern wie „Next Time“ (tolle Melodie, herrliche klarer Countryrock-/Rockabilly-Sound), „True Liar“ (Rockpile, Al Anderson und NRBQ lassen grüßen), oder „Standing On A Rock“, wo in astreiner Retro-Manier abgerockt wird, verbunden mit prächtigen Gitarren-Einlagen. Überhaupt muss man hier den Leadgitarristen D. Clinton Thomas einmal heraus heben, der in fast jedem Song knackige Soli der hohen Retro-Schule abliefert.

Wunderbar auch der Titelsong „Walk Through Walls“, eine Art locker dahinfließende Mischung aus Creedence-Clearwater-Revival-Flair, kombiniert mit einem relaxtem Rockabilly-Rhythmus, wobei am Ende noch mal ein CCR-typisches E-Gitarren-Riff den Ausklang bildet. Super auch der Opener „The bottom“, der herrlich dreckig, bissig und rootsig rüber kommt – stünde ebenfalls bestens einem Dave Alvin zu Gesicht! „Dark As A Dungeon“ ist ein typischer Elvis-Heartbreak-Song, mit einer Art Coolness vorgetragen, die auch Dwight Yoakam zum Stilmittel erkoren hat.

Brian Capps ist mit seiner ersten Solo-Scheibe ein kurzweiliges, flottes Werk gelungen, dass man Anhängern der beschriebenen Interpreten und Genres blindlings empfehlen kann. (Dem Rest vielleicht auch als überraschenden Coup in der Hinterhand, beim heimischen Date mit einer sich plötzlich als Elvis- oder Retro-Fan outenden weiblichen Schönheit…!) Scherz beiseite. Das ist knackiger, uriger, rootsiger, handgemachter, melodischer, schwungvoller Retro-Rockabilly-Country-Rock’n Roll vom Feinsten – und zwar ohne jeden Zweifel!

Shout Factory Records (2005)
Stil. Country, Rockabilly

01. The Bottom
02. Next Time
03. The Devil To Pay
04. True Liar
05. Walk Thru Walls
06. I Wouldn’t Say That’s Living
07. Dark As A Dungeon
08. When We Learn
09. Standing On A Rock
10. God Knows Why

Brian Capps
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Bärchen Records

Brandon Clark Band – Tall – CD-Review

„Oklahoma Beer Joint Music“! Die nächste, richtig „geile“ Truppe aus dem „Red Dirt“-Umfeld des Areals Texas/Oklahoma mit einem „Mörder“-Album! Schon der Blick auf das Backcover weckt gewisse Erwartungen und scheint zu vermitteln, was einen dann auch tatsächlich bei dem klasse Debüt der Brandon Clark Band erwartet. Energie geladener, von satten Gitarren bestimmter, voller Southern Rock-Esprit steckender, unbekümmerter, losgelassener, erdiger, hard-drivin‘ „Red Dirt“-(Country)Rock vom Allerfeinsten, wobei einem die sicher prickelnde Live-Atmosphäre einer BCB-Show bereits am geistigen Auge vorüber zieht.

Auf dem „Live-Foto“ sieht man Drummer Heath Jacobsen im Hintergrund, den mächtig cool wirkenden Bassisten Darren Lightfoot und Bandleader Brandon Clark lässig „in Action“ mit ihren Cowboyhüten und ihren Gitarren, während der hoch talentiert und prächtig aufspielende Leadgitarrist Dave Duval ekstatisch in „Hendrix-Manier“ seine Klampfe hinterm Kopf bearbeitet. Es handelt sich bei „Tall“ allerdings keineswegs um eine Live-CD, sondern um ein reines Studioalbum. Aber, und das kommt phantastisch rüber, vermittelt auch der Studiosound durch seine Ursprünglichkeit und den Verzicht auf überproduzierten Firlefanz, eine überaus authentische Live-Atmosphäre.

Diese Truppe spielt direkt, unbekümmert und frei von der Leber weg. Und die Songs bleiben prächtig hängen! Alle beteiligten Musiker stammen aus Tulsa, Oklahoma, spielten dort in diversen regionalen Bands, bis schließlich der ideale Zeitpunkt zum Start der Brandon Clark Band gekommen war. 2007 hat man bereits über 250 Shows zusammen abgewickelt und ist auch laufenden Jahr wieder ohne Ende auf Tour (u.a. mit Interpreten wie Jason Boland & The Stragglers, Roger Clyne & The Peacemakers, The Derailers, No Justice, Eli Young Band, Bleu Edmonson, Billy Joe Shaver). Mit ihrem herrlichen, so ungemein dynamisch vorgetragenen, zwischen Rock, Country und Southern Rock angesiedelten, „roughen“, aber absolut melodischen Sound scheint es so, als lägen ihre größten Einflüsse irgendwo an einem Schnittpunkt von Cross Canadian Ragweed und den Outlaws (mit einem Schuß Lynyrd Skynyrd).

Damit beackern sie in etwa das Terrain solcher Kollegen wie der Ryan Bales Band, der Tyler McCumber Band, Back Porch Mary und wie sie alle heißen. Schön auch ihre eingangs bereits erwähnte Eigen-Charakterisierung „Oklahoma Beer Joint Music“, die den damit unterschwellig suggerierten hohen Spaßfaktor hervorragend zum Ausdruck bringt. Los geht’s mit dem satt groovenden, herrlich melodischen, schwungvollen „Writing On The Wall“, eine „Hammer“-Nummer, die mit ihren beiden fulminanten, beherzt und flink in Szene gesetzten E-Gitarren-Soli im Mittel- und Endteil jede Menge Southern Rock-Nähe versprüht.

Da kommen einem unweigerlich Hughie Thomassons Outlaws in den Sinn. Die folgenden „Try A Little Loneliness“ und das forsch galoppierende „Another Bottle“ bestechen durch pulsierende Countryrock-Atmosphäre (tolle E-Gitarren-Läufe), wobei man Einflüsse großer Country-Outlaws wie Cash und Jennings, aber auch solcher Bands wie Molly Hatchet, Cross Canadian Ragweed oder The Bottle Rockets geschickt zu einem spannungsgeladenen und harmonischen Ganzen in Einklang bringt. Bis auf einen wurden sämtliche Songs übrigens von Darren Lightfoot und Brandon Clark zusammen, oder von einem der beiden alleine komponiert. Zwei etwas gemäßigtere Tracks (das southern-mäßige, starke „She’s Got No Wings“ und „Wandering Eyes“) haben höchstens Verschnaufpausen-Charakter, denn beim kompletten Rest regieren dann wieder pure Spielfreude, und es wird ordentlich Gas gegeben.

Die immer wieder stampfende Countryrocker mit den fetten E-Gitarren-Passagen, dabei extrem melodisch und oft mit humorvollen Texten ausgestattet, machen richtig Laune. Man merkt zu jeder Zeit deutlich, über welches Potenzial die Band verfügt und dass sie möglicherweise eine „rosige“ Zukunft vor sich hat – und das sie ein echter Live-Abräumer sind. „This Hangover Ain’t Over“ (ein furioser „Red Dirt“-Roadhouse-/Honky Tonk-/Country-Rock’n Roll-Heuler), „Along For The Ride“ (dezent blues-rockig), „18 wheeler“ (kraftvoller Trucker-Rock) und „So Far Gone“ („Red Dirt“-mäßig Richtung Cross Canadian Ragweed, Stoney LaRue) beweisen, dass das Quartett äußerst variabel agieren kann.

Selbst der alte Dylan-Song „Wagon Wheel“ (mit tollem southern-rockin‘ Outlaws-Flair) wurde zu einer richtigen Gute Laune-/Mitgröl-Nummer umgemünzt. Am Ende gibt es mit „After The Sun Goes Down“ schließlich noch ein fettes Southern Rock-Stück, das wie aus einer Session von Cross Canadian Ragweed und Lynyrd Skynyrd stammend daher poltert (klasse ein sich immer wieder steigerndes „Gimme Three Steps“-E-Riff, pumpender Bass, knochentrockenes Drumming). Ein toller Abschluß eines durchweg tollen Albums!

Ein kleines Manko ist die etwas spartanische Verpackung der CD im einfachen Papp-Sleeve in alter LP Cover-Optik, doch das muss im Hinblick auf die tolle Musik einfach als zweitrangig eingestuft werden. Mit diesem Quartett hat die southern orientierte Coutryrock-/“Red Dirt“-Szene ihren nächsten Rohdiamanten im Rennen! Und der wird gewaltig „funkeln“! „Tall“ – ein bärenstarkes Debüt der Brandon Clark Band!

Eigenproduktion (2008)
Stil:  Country Rock

01. Writing on The Wall
02. Try A Little Loneliness
03. Another Bottle
04. She’s Got No Wings
05. This Hangover Ain’t Over
06. Along For A Ride
07. 18 Wheeler
08. Wandering Eyes
09. Wagon Wheel
10. So Far Gone
11. After The Sun Goes Down

Brandon Clark Band
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Bärchen Records

Slaid Cleaves – Unsung – CD-Review

Siebtes Studioalbum des in Austin, Texas lebenden Singer/Songwriters! Der Sänger mit der wunderbaren Stimme und seinem vorzüglichen Akustikgitarrenspiel hat sich diesmal für ein reines Cover-Album entschieden. Die Songs stammen allerdings allesamt aus dem Repertoire und Fundus von Leuten, die meist nur wirklichen Insidern bekannt sein dürften.

Cleaves hat für „Unsung“ überaus begabte Songwriter ausgesucht, die sich in seinem näheren Umfeld bewegen, wie zum Beispiel sein langjähriger Gitarrist Michael O’Connor (seine beigesteuerten Songs gab es bisher nur als Demo), die mit ihm schon früher in irgendeinem musikalischen Zusammenhang gearbeitet haben, wie Peter Keane, Adam Carroll, und Karen Poston (schrieb auch „Lydia“ vom „Broken Down“-Album), oder aber Leute, für die er schon immer eine tiefe Bewunderung verspürte (Steve Brooks, den in der Szene sehr geschätzten David Olney oder den talentierte JJ Baron). Er bietet somit den Komponisten dank seines über die Jahre hinweg erarbeiteten Bekanntheitsgrades eine neue Ebene, um ein wenig mehr ins Rampenlicht der Öffentlichkeit zu treten.

Herausgekommen ist ein feines Album, das in einem angenehmen, ruhig relaxten Singer/Songwriter-, Americana-, Folk-, Roots-, Alternate Country-Bereich anzusiedeln, dabei jedoch sehr ursprünglich, ja schon ein wenig rustikal (hier „schluckt“ auch der Zuhörer den puren Staub Texas‘), aber voller Charme und Feeling in Szene gesetzt ist. Sein langjähriger Produktionspartner Gurf Morlix blieb diesmal außen vor und wurde durch Slaid’s, ebenfalls bestens bekannten Kumpel aus früheren Tagen, Rod Picott ersetzt. Dafür wechselte er sogar den Aufnahmeort vom geliebten Austin ins Country-Mekka nach Nashville, ohne jedoch die texanische Urwüchsigkeit je vermissen zu lassen. Mit dabei ist wieder Multiinstrumentalist Charles Arthur, der hier eine breite Palette seines Könnens präsentiert.

Sämtliche Stücke liegen im äußerst entspanntem Balladen- bis Midtempobereich, oftmals sehr sparsam, aber ziemlich effektvoll und stimmungsreich instrumentiert. Zentral, wie bereits oben erwähnt, der ruhige, warme, aber staubige Gesang-/Erzähl-Stil und die sehr gute Akustikgitarrenarbeit des Protagonisten. Hinzu kommen mal vereinzelte Harps („Devil’s Lullaby“, „“Song For June“) oder, wie beim erstgenannten Lied, kurz angedeutete E-Gitarren-Passagen (klasse hier Nashville-Star-Gitarrist Pat Buchanan), mal dezent Country-verwurzelte Steeleinlagen („Call It Sleep“, „Getaway Car“), kammermusikartige Streicherbegleitung mit Violinen und Cello („Fairest Of Them All“ – toll hier die Harmonies von Mary Gauthier / oder das texas-trockene „Flowered Dresses“).

Das bluesige „Rascar Joe“ (mit schöner Akustik-Slide), das voller Melancholie steckende „Oh Roberta“ und das holprig, ironische „Everette“ sind geradezu brillant erzählte, minimalistische Charakterstudien. Recht bissig geschrieben ist „Millionaire“ und dazu in bester Woodie-Guthrie-Manier vorgetragen. Das mit diversen Bläser-Elementen bestückte, an einen Trauermarsch mit New-Orleans-Flair erinnernde „Working Stiff“ rundet ein absolut interessantes, starkes Album mit künstlerisch hohem Anspruch ab. „13 hand-picked gems from some of Slaid’s favorite writers“ und „Cleaves tells gorgeously compact stories in a voice packed with Texas trail dust“ heißt es auf dem Album-Sticker! Dem schließen wir uns ohne Einschränkungen an!

Rounder Records (2006)
Stil:  Country

01. Devil’s Lullaby
02. Antoher Kind Of Blue
03. Erverette
04. Oh Roberta
05. Racecar Joe
06. Call It Sleep
07. Millionaire
08. Fairest Of Them All
09. Flowered Dresses
10. Gospel Moment
11. Working Stiff
12. Getaway Car
13. Song For June

Slaid Cleaves
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Bärchen Records

Tammy Cochran – Where I Am – CD-Review

Neues Album der sympathischen, ausdrucksstarken Sängerin aus Nashville! Tammy Cochrans Leben war bis jetzt immer wieder von „Ups and Downs“ geprägt. So musste Sie beispielsweise den Verlust ihrer beiden Brüder durch eine unheilbare Krankheit, wie auch eine gescheiterte Ehe verkraften.

Ihre musikalische Karriere startete vor einigen Jahren mit der Single „Angels In Waiting“ (die den Tod ihrer Brüder behandelt) von ihrem Debütwerk wie ein Paukenschlag, doch nach dem unverständlicherweise mäßigen kommerziellen Erfolg ihres nachfolgenden Albums „Life Happened„, wurde ihr damaliger Major Label-Vertrag schnell wieder aufgekündigt. Mittlerweile ist die auch sozial stark engagierte, attraktive Blondine bei einem kleinem Independent-Label gelandet und präsentiert uns jetzt mit „Where I Am“ quasi eine Bestandsaufnahme ihrer aktuellen Schaffensphase.

Musikalisch gesehen ist ihre neue CD nicht so weit weg vom Vorgänger, das heißt feiner, von viel Gefühl geprägter, emotionaler New Country-/Country-Pop! Tammy, das ist ein Novum und unterstreicht auch diesbezüglich ihr Talent, ist diesmal kompositorisch komplett in alle Songs involviert (mit diversen Co-Writern wie Patricia Gray, Tommy Polk, Verlon Thompson und Steve Bogard) und reflektiert naturgemäß viel Persönliches in ihren, wie immer intelligent strukturierten Texten.

„This Is the album I always wanted to do, where I could share things about myself that I never get to when I’m onstage entertaining. I have always gotten a huge positive reaction during my shows to songs that I have written myself, and the tunes here are an extension of that. I put a lot of personal feelings and real life experiences into these songs“, so die kurze Analyse der Künstlerin selbst.

Die Stücke bewegen sich fast alle im entspannten Midtempo- und Balladen-Bereich, sind wunderbar mit allen Country-typischen Zutaten (u. a. viel Steelguitar, Mandoline, Banjo und schöne, klare Piano-Untermalung) versehen, wobei die beiden Produzenten Mark Thompson und Anita Cochran (nicht mit Tammy verwandt) neben ein paar prominenten Musikern, wie Steve Turner (Drums), der brillant spielende Tony Harrell (Piano, Organ) und Mike Johnson (Steel) auch den Löwenanteil der instrumentellen Arbeit übernommen haben.

Ein wenig vom Leitfaden des Albums abdriftend sind vielleicht die etwas poppig angehauchten Nummern wie der Opener „So Long“ (erinnert stark an Chely Wright-Stücke), „And More“ (gute Slide E-Gitarren-Arbeit, schönes E-Gitarren-Solo) und das abschließende, flockige, herrlich melodische „Chemistry“ (lockere E-Gitarre a la Vince Gill, glasklare Piano-/Orgel-Begleitung, Steel-Tupfer), das fröhliche, frische „The Ride Of Your Life“ (klasse Steel-, Banjoarbeit, starkes Baritone-E-Gitarren-Spiel) und das bluesige „As Soon As I’m Over You“ im leichten Bonnie Raitt-/Wynonna-Ambiente (sehr kräftige Gesangs-Performance von Tammy).

Center des Werkes ist natürlich der autobiografische Titeltrack „Where I Am“, ein traditioneller Countrysong mit recht emotional vorgetragenem Feeling, der auch als einzigster mit Text abgedruckt ist. Tammy Cochran hat sich mit „Where I Am“ in recht persönlicher Art und Weise zurückgemeldet. Ein schön instrumentiertes Album, das vom Zuhörer immer die ihm gebührende Aufmerksamkeit abfordert und dementsprechend einen tiefen Eindruck hinterlässt. Bester Stoff für die Anhänger ausdrucksstarker Interpretinnen wie Chely Wright, Martina McBride (ihre balladeske Seite), Reba McEntire, Wynonna, LeAnn Rimes & Co.!

Shanachie Records (2007)
Stil:  New Country

01. So Long
02. And More
03. Nobodies Home
04. Gone
05. The Ride Of Your Life
06. Where I Am
07. On My Side Of The World
08. As Soon As I’m Over You
09. In Our House
10. High Wire
11. Long Way Down
12. Chemistry

Tammy Cochran
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