Sicherlich eines der ungewöhnlichsten Reviews, die ich bisher vor der Brust hatte. Darral Mendenhall, der Mastermind von the lethargics schrieb mich per Mail an und erfragte ein Review zur aktuellen, aus vier Stücken bestehenden EP „Southern Living“.
Nach erster Recherche erwies sich die Musik sofort als Magazin-kompatibel und ich willigte natürlich ein, zumal diese eher unbekannten Sachen ja meist die reizvollsten sind, sowohl für mich persönlich, als auch. als auch unsere Leserschaft.
Mein erster Gedanke war zunächst, warum man sich eines Bandnamens bedient, der von vorne herein mit negativen Assoziationen behaftet ist. Da ich weder Social-Media-Aktivitäten noch Aussagekräftiges auf der Homepage über die Mitglieder finden konnte (der Bandname the lethargics suggeriert zumindest eine Mehrzahl) bat ich Darrel um weitere Infos.
Der sprach in seinen Antworten eher in Rätseln („I am a broken and broke hillbilly from Knoxville TN with a perhaps unusual brain and clear knowledge that The Horseman has chalked my door…“), sodass ich mich hier vermutlich zum Teil im Rahmen von Spekulationen bewege. Mendenhall lebt also in Knoxville, Tennessee. Um 2021 gab es die ersten Veröffentlichungen. Es gibt keine feste Bandstruktur, Leute kommen und gehen mit Ideen, spielen was vor, am Ende setzt der Protagonist, die Musik, in welcher Form auch immer, in die Realität um.
Es gibt keine Schubladen, auch wenn Stilrichtungen wie Rock, Blues, Punk, Country, Folk und Americana wohl den Nährboden bildeten, allerdings befinden sich unter den benannten Einflussgebern Interpreten wie Bob Dylan, Bruce Springsteen, Mark Knopfler, Joe Ely, The Clash, The Replacements oder die Stones.
Diese EP ist allerdings zum Titel passend klar im Bereich zwischen Southern Rock und Roots Rock mit typischen Gitarrenelementen zu verorten, die prägnante Note ist hier die eigenwillige kauzig-kratzige Stimme Mendenhalls, die dem Ganzen eine Art ‚Tom Waits goes Southern (Rock)‘-Attitüde verpasst.
Den besten Eindruck erhält man tatsächlich, wenn man sich die über Spotify erhältlichen Songs anspielt oder die Videoclips zu anderen Titeln von Vorgängerwerken auf der Homepage anhört/ansieht, die sich durchaus in einem ähnlichen Rahmen bewegen. Mir gefällt das mit Kuhglockendrums vorangetriebene mit einem Stones-E-Gitarren-Touch versehene „Strange Customs“ mit am besten.
Die einfache Produktion beruht sicherlich nicht auf Mitteln, die man aus dem Staate Tennessee kennt, ist aber sehr authentisch, introvertiert, aber keinesfalls lethargisch und mit Herz am rechten Platz umgesetzt, sodass man Mendenhall auf jeden Fall ein hervorragendes Songwritingtalent bestätigen kann. Er stammt aus dem Süden, hat eine große Portion Southern Rock im Blut und kann auf „Southern Living“ somit ein kompetentes musikalisches Urteil über das Leben dort für sich beanspruchen.
Für Southern Rock-Freunde, die stetig auf der Suche nach neuem Stoff sind, sicherlich durchaus ein Geheimtipp!
Eigenproduktion (2024) Stil: Southern Rock
Tracks: 01. Wasteland Of The South 02. Willow Jane 03. Strange Customs 04. Goodbye Is Always Implied
Toller Konzertabend in der Kölner Kantine! Der Gig von 49 Winchester mit ihrem Support Drayton Farley war im Vorfeld aufgrund der gesteigerten Kartennachfrage vom ursprünglich geplanten Club Volta in die ungefähr etwas mehr als doppelt so große Location im Kölner Norden gelegt worden und die Leute sollten ihr Kommen nicht bereuen.
Zunächst stellte der aus der Nähe von Birmingham in Alabama stammende Singer/Songwriter Drayton Farlowe in einem 45-Minuten Programm, Songs aus seinem eigens Fundus vor. Nur mit Akustikgitarre behangen und seinem bardenhaften Gesang, der mich ein wenig an Jason Isbell erinnerte, an der Front, gelang es ihm mit seiner kommunikativen Art, authentischen Texten und melodischen Tracks wie u. a. „Something Wrong (Inside My Head)“, Stop The Clock“, „Dream Come True“, „Evergreen Eyes“ American Dream (Hard Up) und dem abschließenden „Pitchin Fits“, viele Pluspunkte für sich zu sammeln, als auch den verdienten Applaus einzuheimsen.
Nach knapp einer halben Stunde Umbaupause brachte dann 49 Winchester, das 6-köpfige Ensemble aus Castlewood, Virginia, das vor geraumer Zeit bereits als Support-Act von Luke Combs für Furore gesorgt hatte, von der ersten Minute an den ‚Kessel‘ in der Kölner Kantine zum Brodeln, visuell zusätzlich durch permanent wehende Rauchschwaden auf der Bühne untermauert!
Das Sextett, bestehend aus dem herrlich kauzig aussehenden, aber auch zugleich sehr charismatisch auftretenden Fronter Isaac Gibson, der mich an eine Art noch unverbrauchte Mischung aus Charlie Daniels in jungen Jahren, Billy Gibbons und Charlie Starr erinnerte sowie Co-Gitarrist Bus Shelton, Schlagzeuger Justin Louthian, Bassist Chase Chafin, Keyboarder Tim Hall und Pedal Steel Player Noah Patrick, sorgte schon direkt mit dem launigen Opener „Chemistry“ dafür, dass die Chemie zwischen Band und Publikum auf’s Beste funktionieren wird.
Im Mittelpunkt standen im weiteren Verlauf des ca. 1 1/2 stündigen Gigs die Songs ihrer ersten Alben, darunter natürlich auch die vom starken „Fortune Favors The Bold“ (“ u. a. „Annabel“, „All I Need“, „Damn Darlin’“, „Second Chance“, „Last Call“), sowie ergänzend schon eine Vorschau auf den kommenden, am 03. August 2024 zur Veröffentlichung geplanten Nachfolger mit Tracks wie u. a. „Yearnin‘ For You“, „Make It Count“, Leavin‘ This Holler“, das wir dann zu entsprechender Zeit natürlich auch wieder beleuchten werden.
Highlights unter vielen in dieser höchst abwechslungsreichen Show waren für mich persönlich , der bis dato mit der Truppe noch gar keine Berührungspunkte hatte, u. a. Songs wie das atmosphärisch-bluesig-balladeske „Hays, Kansas“, das im emotionalen Refrain zum Mitsingen infizierende „Russell County Line“ sowie das progressive und mit einem starken Instrumentalteil bedachte „Don’t Speak“ oder auch das brandneue „Tulsa“ mit schöner Red Dirt-Note.
Am Ende wurde die Band vom sehr angenehmen Publikum gebührend gefeiert und natürlich nicht ohne Zugabe entlassen. Gibson bedanke sich für die tolle Kölner Audienz („die ihm noch in 15 Jahre in Erinnerung bleiben wird“ – OT) und sorgte mit seinen Kumpanen dafür, dass alle Anwesenden samt der vertretenden Hillbillies, die Kantine überglücklich verließen (mit „Hillbilly Happy“, ein Stück aus dem kommenden, neuen Album).
Besonders gefreut hat mich auch die unbeschränkte Fotoerlaubnis für den Kollegen Mangold. Hier zeigt sich, wie man vertrauensvoll zwischen Band-Management und Multiplikatoren (Agenturen, Magazinen) völlig entspannt zusammenarbeiten kann, um ein bestmögliches Werbeergebnis für die Protagonisten zu erzielen, wie man es an den tollen Fotos unschwer erkennen kann!
49 Winchester, weiter so! Ein toller aufstrebender neuer Act im New Country-, Country Rock-, und Southern Rock-Genre, von dem noch viel zu hören sein wird. Bestnote von uns für diesen Abend!
Line-up 49 Winchester: Isaac Gibson (lead vocals, electric guitar, acoustic guitar) Tim Hall (keyboards) Justin Louthian (drums) Chase Chafin (bass,) Bus Sheltonon (electric guitar, acoustic guitar) Noah Patrick (pedal steel)
Wenn die sympathischen Urschweizer von Dreadful zur Release-Party ihrer neuen EP einladen, bedeutet dies für den Heimatort (ca. 3500 Einwohner) im Kanton Schwyz eine ausverkaufte Location. Die in dieser Gegend, immerhin einer Musikhochburg, nicht unbedingt typischen Southern-, Blues- und Country-Rocker hatten zuletzt das Full-Length-Album “A Damn Good Ride” (2019) vorgelegt. Zum 15-jährigen Geburtstag wurde nun die EP “Soulmates” veröffentlicht und am Konzertabend mit einer Biertaufe gebührend abgefeiert, getreu dem Werbeslogan des Ortes: Muotathal, das Dorf mit der Portion Eigensinn.
Allemal Grund genug, die enge musikalische Seelenverwandtschaft der Bandmates wieder von Beginn an in sechs Eigenkompositionen zu dokumentieren: krachender, heavy, Blues Rock, wie der Opener “One Hell Of A Ride”, lässt die Berg- und Erlebniswelt des Ortes aufhorchen. Ein knallharter, vor Kraft strotzender, mitreißender Guitar-Track, der die Lautstärkeregler von allein zum Anschlag bringt.
Unverändert volle Kraft voraus rockt “Down To The Bone” mit sozialkritischen Lyrics und massiven E-Solo-Breitsaiten durch eine etwas zu kurze Spielzeit, die jedoch auch hier nach Wiederholung verlangt. Mit “Memories Last Forever” folgt als weiteres Highlight eine absolut mächtige Ballade, deren Hymnen-Charakter im Southern-Blues-Rock-Style mit immer wieder starken Vocals und grandiosen Guitar-Parts den Top-Titel wachsen lässt; über sechs Minuten Hörgenuss, die unvermittelt ein “again” verlangen.
Die Kunst des abwechslungsreichen Songwritings beherrschen Dreadful meisterlich und bringen mit dem Heimweh-Titel “Home Sweet Home” eine feine acoustic Country/Folk/Rock-Nummer. Die schöne Banjo-Dominanz verleiht dem Titel zum sehr passenden Text eine magische Ohrwurmresonanz, die an gute, alte und ebenso moderne Country Folk- Zeiten erinnert. Nach diesem einfallsstarken Break-Song noch einmal so richtig voll aufzudrehen und den selbstkreierten Swiss Kick Ass Rock’n’Roll standesgemäß zum Jubiläum zu performen, ist eindeutig Sache der Band. Dies gelingt souverän mit dem rauen Blues Rock-Track “Oh Yeah, Alright” und überragenden Guitar-Passagen, die im abschließenden Texas-Boogie “Shake It” mit Harmonica-Unterstützung zum Tanzen auffordern.
Neben dem nachträglichen Glückwunsch zum Bandgeburtstag gebührt die Gratulation im gleichen Umfang der überaus gelungenen Produktion von “Soulmates”. Mit durchweg starken Songs, die sich nur im seelenverwandten Eigensinn einer Bandgemeinschaft zur Perfektion entwickeln, haben Dreadful erneut bewiesen, dass sie ihren musikalischen Enthusiasmus weit über die schweizer Grenzen hinaus vorzeigen können.
Monobuster Records (2024) Stil: (Southern) Blues Rock
Tracks: 01. One Hell Of A Ride 02. Down To The Bone 03. Memories Last Forever 04. Home Sweet Home 05. Oh Yeah, Alright 06. Shake It
2019 hatte Tim Husung bereits ein Album namens „Love, Soul, Rock ‚N‘ Roll“ komplett in Eigenregie veröffentlicht. Für das neue Werk „Last Train To Graceland“ firmiert er (lead vocals/guitars/harp) jetzt mit seinen Kollegen Robin Brieseck (bass, bgv), Daniel Geist (keys) Jan Le Grow (guitar, bgv) und Volker Britz (drums, percussion) als T.H. & The Boneskakerz.
Insgesamt sind es dann letztendlich zehn Stücke geworden, wobei man das ca. einminütige Instrumentalintro abziehen darf. Musikalisch kann man Husungs eigene Einschätzung „echte, handgemachte Rockmusik mit Herz und Eiern“ durchaus teilen, in songtechnischer, instrumenteller und auch aus Produktionssicht, erhält man einen schönen retro-umfärbten, meist härteren Rockmix, der auch dezentes südstaatliches Espirit (Richtung ZZ Top, Molly Hatchet, Raging Slab, The Four Horsemen, etc.) versprüht.
Leider kann der amerikanisch versuchend zu klingende Haupt-Protagonist, wie so oft bei Bands aus unseren Landen, auch in diesem Fall, seine wahre Herkunft gesanglich nicht verbergen. Zumindest in den Refrains, wo es partiell mehr in kreischende Gefilde geht, die man so aus Hard Rock-Kreisen a là Rose, Keifer, Bon Jovi & Co. kennt, und bei denen auch noch Harmoniegesänge zum Teil untergemischt sind, kann man dieses Manko etwas kaschieren.
Instrumentell wird man dafür mit satten E-Gitarren, wummernden Orgeleinlagen, mal einem Harp-Intermezzo und dem kräftigen Drumming von Britz bei sehr klarem Sound ‚entschädigt‘. Die eigens kreierten Songs besitzen auch durchaus ihren Wiedererkennungswert. Das beschriebene kann man stellvertretend im Song „Thunder Road“ begutachten, zu dem die Band einen Videoclip gedreht hat.
Am Ende reicht es sicherlich für geneigte Leute (die dann vielleicht auch nicht ganz so pingelig sind wie ich), um mit den Burschen, besonders live, zwei unterhaltsame Stunden zu erleben. Die Release-Party zur CD (gestaltet als Klappdigipak mit inkludiertem Steckbooklet) wird am 19.04.2024 im Werkhof Hohenlimburg stattfinden.
Timezone Records (2024) Stil: Hard Rock & More
Tracks: 01. Intro 02. Keep On Moving 03. Let’s Get High 04. Rock’n’Roll Heart 05. Run Baby Run 06. Fly Like An Eagle 07. Thunder Road 08. Last Train To Graceland 09. It’s Alright Mama 10. Fire
Dritter Auftritt der Allen-Forrester Band in der beliebten Krefelder Kultlokation, mein erster Besuch in diesem Jahr seit Markus ‚Pille Peerlings das Zepter an die neuen Betreiber Maurice Kamp und Janina Hellmann überreicht hat.
Das Quartett um die beiden amerikanischen Namensgeber Josh Allen und Ben Forrester (der ist den Rampenbesuchern auch noch von diversen anderen Projekten bekannt) sowie den beiden deutschen Rhythmusgebern Hendrik Herder am Bass (sehr agil, zum Teil mit Plektron agierend) und Matze Böhm am Schlagzeug, hat sich mit ihren zuvor engagierten Vorstellungen und einer starken Studioplatte samt einer gerade erschienenen Live-EP im Rücken, zu einem Besuchergaranten entwickelt.
Um kurz nach 21:00 Uhr ging es dann in der bestens gefüllten Rampe los, gespielt wurde in zwei Sets mit einer halbstündigen Pause dazwischen. Im ersten Teil wurde sich gefühlt schwerpunktmäßig auf das noch aktuelle Studiowerk konzentriert.
„Stand Up“ als Opener, „Burning Daylight“, „Hey Carolina“, „Soundtrack Of My Summer“ und das emotionale „Phases Of The Moon“ (über Eva und Ben Forresters anfängliche Fernbeziehung). Höhepunkt für mich war hier jedoch das von Allen geschriebene „This Evening“, dass mit progressiven Zügen (inklusiv toller E-Soli) ein Spektrum von Bad Company, über Pink-Floyd bis zu Lynynrd Skynyrd-Einflüssen abbildete. Apropos Lynyrd Skynyrd: Mit „The Needle And The Spoon“ gab es dazu auch noch ein Coverstück aus der RVZ-Ära, plus „Southbound“ von den Allman Brothers.
Part 2 stand dann nach tollem Auftakt mit den ‚dreckigen‘ Rockern „Steady At The Wheel“ (fast sogar mein persönlicher Favorit des Abends) und „Too Late“ eher im Fokus der Coverstücke, auch wenn mit „Knocked Me Down“, Forbidden Fruit“ (sehr schön atmosphärisch) und „Good Situation Gone Bad“ (in einer Lang-Version mit inkludiertem Drumsolo von Böhm) und „Running For Your Life“ (Abschluss des Hauptgigs) weitere Songs des Debütalbums folgten.
Gefreut habe ich mich vor Allem über „Come And Go Blues von den Allman Brothers, was man eigentlich höchst selten serviert bekommt, und vom Quartett auch mit durchaus vernehmbarer, eigener ‚Handschrift‘ präsentiert wurde. Psychedelic-Jam-Fans durften sich ausgiebig an der AFB-Variante des Black Crowes-Tracks „Mr. Morning Song“ erquicken.
Die Band wurde natürlich nicht ohne Zugabe aus der Rampe entlassen. Allen, Forrester & Co. ließen es dann nochmals mit einer krawalligen Version von Skynyrds „MCA“ ordentlich scheppern. Wer auf handgemachten, sympathischen Southern Rock der guten alten Schule mit unzähligen E-Soli in schweißtreibender Clubatmosphäre steht, bekam mit der Allen-Forrester Band an diesem Samstag-Abend in der Krefelder Kulturrampe die volle Breitseite.
Line-up: Josh Allen – lead vocals, electric guitar (Fender Stratocaster and Telecaster) Ben Forrester – electric guitar (Gibson Les Paul) Hendrik Herder – bass Matze Böhm – drums
Er gilt auch heute immer noch als einer der besten Sänger der zeitgenössischen Rockmusik. Der in Middlesborough geborene britische Fronter von Acts wie Free, Bad Company, The Firm (mit Jimmy Page), The Law (mit Kenny Jones) oder bei Queen als Freddy Mercury-Nachfolger, Paul Rodgers, wurde damals nach dem Flugzeug-Absturz neben Bob Seger auch als heißester Ersatz für Ronnie Van Zant bei Lynyrd Skynyrd gehandelt.
Ich habe Paul Rodgers tatsächlich vor 8 1/2 Jahren, im Frühsommer (ich erinnere mich auch heute noch genau an den Tag, es war Donnerstag, der 11. Juni 2015), bevor dieses Magazin ins Leben gerufen wurde, am Strand im niederländischen Domburg zufällig kennengelernt. Als ich mich mit unserem, zu dieser Zeit noch lebenden Hund Django von unserer Badehütte aus zum Wasser hinbegab, kam eine anderer Labrador zu ihm angerannt und die beiden Vierbeiner tobten sofort in bester Harmonie zusammen im Meer. Einige Meter dahinter schlenderte ein Mann relaxt durch den feuchten Sand, den ich mit Bermudashorts, Adiletten, bunt-geblümtem Hawaii-Hemd, Sonnenbrille und Strohhut auf dem Kopf, erst garnicht erkannt habe. Er war wirklich gut ‚getarnt‘.
Als dieser mein Lynyrd Skynyrd-T-Shirt sah, fragte er mich mit einem Grinsen im Gesicht „Do you like Southern Rock?“ Da erkannte ich ihn plötzlich und ich erwiderte „Hey man, du bist doch Paul Rodgers, was machst du denn hier in Holland?“ Paul sagte, dass er gerade den letzten Spaziergang seines Kurzurlaubs am Strand machte und in vier Stunden wieder mit dem Privatflieger wegen eines Konzerts am Wochenende nach England zurück müsse.
Während die Hunde miteinander tollten, erzählte er mir, dass sein Skynyrd-Arrangement am massiven Wiederstand des Van Zant-Clans (besonders Witwe Judy Van Zant erteilte ihr Veto) und der Plattenfirma MCA scheiterte, als auch, dass es aber deswegen keinen Streit gab (die derzeitigen Verpflichtungen mit Bad Company hätten sowas eh nicht zugelassen) und er mittlerweile mit Gary Rossington seit über 40 Jahren eng befreundet sei (er ist deshalb wohl auch vor einigen Monaten zu seiner Beerdigung gereist) und er auch schon solo mit Skynyrd auf Tour unterwegs gewesen ist. Photo credit: Karen Alvarez
Ich erzählte ihm von meinem Faible für Southern Rock und dass ich demnächst ein Online-Magazin mit dieser Thematik gründen werde. Aus Spaß sagte ich noch, dass ich es bei seiner tollen Stimme cool finden würde, wenn er mal ein Southern-Album aufnehmen würde. Mit einem verschmitzten Lächeln und „I will think about it, it was nice to meet you“ verabschiedete er sich und wurde dann schnell mit seiner Hündin Kossie nur noch zu Punkten am Horizont.
Dann vor gut zwei Wochen, öffnete ich ein Kuvert ohne Absender in dem 5 Promo-CDs lagen, auf der oberen klebte ein gelber Post-It-Zettel mit folgenden handgeschriebenen Worten: „Remember Domburg, BR Paul ;-)!“ Ich bedankte mich natürlich via Facebook und Paul erklärte, dass die Scheibe, die ein magisches Erlebnis für ihn gewesen sei, im Laufe des Aprils auf den Markt kommen würde und er sich freuen würde, wenn wir ein wenig Werbung im Vorfeld machen würden. Die Scheibe soll aber bis dahin erstmal noch unter Verschluss bleiben (siehe Anmerkung am Ende *).
Was soll man sagen? In der Tat, ein Hammerteil, alles was noch an großen Stars in der SR-Szene verblieben ist, gab sich die Ehre, selbst für die beiden Bad-Co-Neueinspielungen (witzig, aus „Rock’N‘ Roll Fantasy“ wurde „Southern Rock Fantasy“ gemacht), konnte er seine beiden früheren Weggefährten Mick Ralphs (mittlerweile wieder einigermaßen genesen) und Simon Kirke auch noch hinzugewinnen. Ganz besonders emotional vielleicht das Duett mit Ronnie Hammond Jr., dem Sohn des verstorbenen Atlanta Rhythm Section-Fronters, der seinem Vater hier frappierend ähnlich klingt und den Song mit den gesprochen Worten „You’re so into me, Dad!“ abschließt. Klar natürlich, dass sich ehemalige und aktuelle Mitglieder aus dem Skynyrd-Dunstkreis auch beteiligten.
Rodgers im Promozettel zur weiteren Entstehung des Werkes: „Besonders auf der Beerdigung von Kumpel Gary Rossington wurde mir klar, wie vergänglich die Zeit ist. Ich kam beim anschließenden Trauerkaffee mit Dave Cobb ins Gespräch, der mir spontan anbot, die Produktion der Scheibe in seinem Georgia Mae-Studio in Savannah zu übernehmen und auch für die nötigen Kontakte zu sorgen.
Kurze Zeit später trafen wir uns für zwei Wochen und sämtliche noch verbliebene Größen der Szene (siehe auch Trackliste unten) gaben sich die Klinke in die Hand, es war nahezu magisch, diese zum Teil essentiellen Tracks nochmals neu zu performen. Ich werde diese Tage nie vergessen. Den Rest haben hier instrumentell neben Cobb die Klasse-Studiomusiker aus Nashville wie u. a. Rob McNelley, Kenny Greenberg, Greg Morrow, Steve Mackay und Dave Cohen besorgt.“ Photo credit: Karen Alvarez
Wir können diese Emotionen nach dem Hören nur eindringlich bestätigen. Paul Rodgers und seine Mitstreiter tragen den Southern Rock in ihren Herzen! Herrliche Musik, völlig entstaubt, dazu mit seiner grandiosen Stimme veredelt (inklusiv vieler Duettpartner). Einfach nur wow!!!
Toll fand ich auch, dass Paul mich (quasi als Ideengeber) plus Begleitung zur CD-Release-Party Ende April in einen Club in Nashville eigeladen hat.
Drei Exemplare von „Our Hearts Beat Southern“ verlosen wir an unsere treuen Leserinnen und Leser.
Folgende Frage muss dazu richtig beantwortet werden:
Auf welchem der Bad Company-Album erschienen die beiden neu eingespielten Tracks (damals „Rock’N‘ Roll Fantasy“ – Anmerk. der Red.) und „Oh Atlanta“? a) Rough Diamonds b) Desolation Angels c) Straight Shooter
Bitte sende eine E-Mail mit der richtigen Lösung bis zum 01.04.2024 (vor 24:00 Uhr) an dan@sounds-of-south.de. Wir losen unter allen richtigen Einsendern drei Gewinner/innen aus, die dann umgehend benachrichtigt mit der CD beliefert werden (* nach VÖ).
Southern Hearts Records – Thirty Tigers/Membran (2024) Stil: Southern Rock
Tracklist: 01. Southern Rock Fantasy (feat. Mick Ralphs) 02. I Never Dreamed (feat Johnny Van Zant) 03. Heard It In A Love Song (feat. Doug Gray) 04. Ramblin‘ Man (feat. Dickey Betts) 05. So Into You (feat. Ronnie Hammond jr.) 06. Love Your Man (feat. Dale Krantz-Rossington) 07. Movers And Shakers (feat. Warren Haynes) 08. There Goes Another Love Song (feat. Billy Crain) 09. Cheatin‘ Woman (feat. Artimus Pyle) 10. Whiskey Man (feat. Bobby Ingram) 11. Long Time Gone (feat. Donnie Van Zant) 12. Diary Of A Working Man (feat. Ricky Medlocke) 13. Last Ride (feat. Bruce Brookshire) 14. So Long (feat. Henry Paul) 15. Hold On Loosely (feat. Don Barnes) 16. Oh Atlanta (feat. Simon Kirke, The McCrary Sisters)
Eigentlich galt bis dato, abgesehen von ein paar glorreichen Ausnahmen wie u. a. der Allman Brothers Band und der Atlanta Rhythm Section aus Georgia oder der Marshall Tucker Band aus South Carolina, immer eher der Sunshine State Florida für das Synonym des Southern Rocks. In den letzten Jahren hat sich das Epizentrum der Kreativität aber eindeutig in Richtung Georgia verschoben. Blackberry Smoke, The Georgia Thunderbolts, Brent Cobb, etc. sind die Interpreten, welche mittlerweile die neuzeitlichen Akzente setzen.
Über ein Facebook-Post der dort ebenfalls ansässigen Holman Autry Band stieß ich auf die Band Waleska, die jetzt ihre EP „Where Did them Honky Tonks Go?“ veröffentlicht. Die Burschen erwiesen sich auf Zack. Ich schrieb sie kurz an, wenige Stunden später hatte ich die Files und Infos zum Werk in meinem Postfach.
Das 2017 gegründete Sextett besteht aus folgen Musikern: Caleb Gayton (lead vocals), Skylar Scales (bass), Nolan Hawthorne (lead guitar), Hunter Lanning (lead guitar), Wiley Sims (keys) und Drew Ferney (drums, wobei sich Fronter Caleb Gayton als treibende Kraft beim Songwriting erweist.
Sechs Songs (am Ende muss man sagen, leider nur sechs Songs!) werden jeden, der diesem Genre zugeneigt ist, erfreut zurücklassen. Ein wunderbarer, gefälliger und melodischer Mix, überwiegend aus klassischem Southern Rock (Marke Skynyrd zu ihren Anfangstagen), etwas Red Dirt-Flair (Cross Canadian Ragweed, Randy Rogers Band) und einem Schuss Outlaw Country (a là Travis Tritt & Co.).
Der Opener und Titelsong zugleich beklagt, wo der authentische Rock and Roll der guten alten Zeit in den einschlägigen Clubs und Kneipen geblieben ist, der heute maßgeblich durch Coverbands und glattgebügelten Country verdrängt wird. Ein herrlicher Track, vermutlich inspiriert durch Lynyrd Skynyrd und Creedence Clearwater Revival (im Grundrhythmus), mit quirligen E-Gitarren, typischen Soli und natürlich integriertem Honkytonk-Piano.
Was mir besonders gefällt, ist die kritische Haltung und besonders die immer wieder die eingeflochtene Selbstironie in Gaytos Texten. Im, den Vietnam-Krieg reflektierenden „Goin‘ To Heaven“ (auch mit schönen weiblichen Backing vocals), diente der Spruch „When I die I’m going to heaven cause I’ve already been through hell“ auf dem Helm eines Soldaten als Inspiration zu diesem feinfühligen Stück.
Ansonsten schiebt der Sänger seine wilden Jahre auf den tanzenden Teufel in seinem Kopf („Devil In My Head“) und, wir kennen es alle nur zu gut, auf den etwas zu intensiv geführten Alkoholgenuss („Drinkin‘ Again“). Alles verpackt in schöne launige Southern Rock-Tunes der Marke „3 Steps“, „Things Goin‘ On“ & Co. Ich denke, ein Ronnie Van Zant hätte viel Freude an den Jungs aus Waleska gehabt.
Und wenn Gayton dann noch das Versprechen erfüllt, im Falle seines Überquerens der berühmten „27er Marke“, unendlich viel Musik zu veröffentlichen, wissen wir, dass die Zukunft des Southern Rocks aus Georgia gesichert ist!
Eigenproduktion (2024) Stil: Southern Rock
01. Where Did Them Honky Tonks Go? 02. Goin‘ To Heaven 03. Devil In My Head 04. 27 05. All About 06. Drinkin‘ Again
Die Würzburger Band Leaving Spirit veröffentlicht mit “Guide To The Spirit World” innerhalb von 5 Jahren bereits ihr drittes Album. Der gesamte Produktionsprozess des Longplayers, einschließlich Songwriting, Mastering, Cover-Design und Promotion, ist komplett in Eigenregie abgelaufen.
Mit “Freak Show” beginnt die intensive Spurensuche auf dem Weg zur “Spirit World”, die, wie sie es ausdrücken, “durch staubige Wüsten, Kakteenlandschaften und unendliche Horizonte” führt. Die Ballade “Holy Mountain Man” – im Stile sehr früher Deep Purple oder Julie Driscoll Einflüsse – inklusive schöner Guitar/Organ-Soli und mit Frontfrau Paula Frecot an den Vocals wird so zu einem Favoriten des Longplayers.
Mit southern-soundigen Klängen erweitert “Bad Dream” die abwechslungsreiche Tracklist durch angenehm, warme, bluesige Stimmungsbilder. Die Song-Palette umfasst auch temporeiche, hard-rockin’ Tracks, auf denen (u. a. “I Don’t Care” und “Ol’ Frina”), die Keyboard-Sounds herausragen. Zum guten Schluss bietet “Old Austin” einen Ohrwurm Refrain, der seinen feinen Vorbildern im Südstaaten-Blues Rock gewachsen ist und zur Live-Hymne ausgebaut werden kann.
Nach den Alben “Things Change” (2019) und “100% Leaving Spirit” (2022) haben Leaving Spirit eine Scheibe eingespielt, die musikalische Identität und Verbundenheit mit dem Blues- und Roots Rock-Genre erkennen lässt. Auf der upcoming Tour, die insgesamt 40 Konzerttermine (davon 28 in Deutschland) umfasst, sollte jeder unbedingt die Live-Möglichkeit für den Southern Rock – Made in Germany – ergreifen.
Eigenproduktion (2024) Stil: Blues Rock, Roots Rock, Southern Rock
Tracks: 01. Freak Show 02. Golden 03. Holy Mountain Man 04. Bad Dream 05. Ride A Wild Horse 06. I Don’t Care 07. Ol‘ Frina 08. Night Of Justice 09. Old Austin
Nachdem die einstigen Aushängeschilder des Southern Rocks in kreativer Hinsicht mittlerweile das Handtuch endgültig geworfen zu scheinen haben, lassen die aktuellen Platzhirsche Blackberry Smoke mit ihrem 8. Studiowerk „Be Right Here“ (VÖ 16.02.2024) erneut aufhorchen. Leader Charlie Starr zieht wieder alle Register in Sachen tollem Southern Rock-Songwriting (u. a. humorvolle Texte, klasse Instrumentierung und Gesang, HT-Piano, weibliche Backs, herrliche E-Soli).
Das Album wurde im historischen RCA Studio A in Nashville und in Cobbs Georgia Mae in Savannah aufgenommen. Neben der Band – Charlie Starr (Gesang, Gitarre), Richard Turner (Bass, Gesang), Brit Turner (Schlagzeug), Paul Jackson (Gitarre, Gesang) und Brandon Still (Keyboards) – sind Preston Holcomb (Schlagzeug) und Benji Shanks (Gitarre) sowie The Black Bettys als Gastmusiker mit von der Partie.
Wenn man sich direkt mit dem stampfenden Opener „Dig A Hole“ in Sphären eines Klassikers wie „Restless“ bewegt, erzeugt man sofort viel Freude, aber auch natürlich auch eine hohe Erwartungshaltung, was den Rest der Stücke betrifft. Diesem werden Starr & Co. im weiteren Verlauf spielend leicht gerecht.
Allein schon das launig anschließende „Hammer And The Nail“, startend mit einer fluffigen Akustik-Hook, in einen herrlichen Southern Boogie mit tollen E-Soli übergehend, lässt die Euphorie unweigerlich steigen. Starr singt hier im Refrain nach dem Motto ‚der Apfel fällt nicht weit vom Stamm‘ voller Selbstironie:
„Sometimes you’re the hammer sometimes you’re the nail Like my Daddy before me This is where the apple fell Beatin the odds and comin up roses Ain’t my story to tell The whole world swings the hammer And I’m the nail“
Gerade in diesem Track als auch bei weiteren Southern Boogies wie „Like It Was Yesterday“, „Don’t Mind If I Do“ und „Little Bit Crazy“ (mit famoser Beteiligung der Black Betties im Acapella-Intro und den Backing Vocals) schimmert der imaginäre Einfluss der Georgia Satellites diesmal besonders durch.
Aber auch bei Lieder wie dem beatlesken „Be So Lucky“ oder dem JJ Cale-umwehten „Watchu Know Good“ (grandioser Song) lässt Starr die ganze Variabilität seines Songwritings aufleuchten.
Allman-Fans kommen beim country-folkigen „Azalea“ und dem großartigen „Other Side Of The Light“ auf ihre Kosten, wo in Duane Allman-Manier wild geslidet wird, Mit einem atmosphärischen Progressiv-Midtempo-Stück Marke „The Whippoorwill“ mit leichtem Country-Touch (gospelige weibliche Backs) und heulenden Twins, beenden Blackberry Smoke ein echtes Meisterwerk.
Über den Aufnahmeprozess sagt Starr: „Wir nehmen immer live zusammen auf, aber dieses Mal hatten wir alle unsere Verstärker und Schlagzeuge und alles im selben Raum. Es ist einfach so natürlich und so echt wie möglich. Das letzte Album war auch sehr roh, aber bei diesem Album erinnere ich mich an verschiedene Momente, in denen ich sagte: ‚Ich denke, wir sollten das neu machen‘, und Dave meinte: ‚Nein, lass es so. Auf diese Weise ist es magisch.’“ Womit Cobb aus meiner Sicht absolut Recht hatte.
Bei Ihrem letzten Besuch bei uns in Deutschland hatte die Band auch in Live-Hinsicht mit der Hinzunahme von Preston Holcomb und Benji Shanks ins Line-up, trotz des schon vorhandenen hohen Niveaus bewiesen, dass durchaus noch Steigerungspotential vorhanden ist. Die Einbindung zusätzlicher weiblicher Backgroundsängerinnen wie den Black Betties, wäre vielleicht jetzt zur neuen Tour eine weitere überlegenswerte Option.
Wer auf hochklassigen Southern Rock vom Branchenführer steht, ist bei dem neuen Album „Be Right Here“ von Blackberry Smoke genau an der richtigen Stelle.
01. Dig A Hole 02. Hammer And The Nail 03. Like It Was Yesterday 04. Be So Lucky 05. Azalea 06. Don’t Mind If I Do 07. Watchu Know Good 08. Other Side Of The Light 09. Little Bit Crazy 10. Barefoot Angel
Mit geübten Blick auf die türkis-farbene Epiphone-E-Gitarre mit dem Motörhead-Aufkleber von Stone Senate-Fronter Clint Woolsey, war dem erfahrenen Konzertbesucher sofort klar, als die Band pünktlich um 20:00 Uhr die Bühne des Blue Notez betrat, dass wir es im Verlauf des Abends, mit der eher härteren Variante des Southern Rocks zu tun bekommen werden.
Stone Senate, ein Quintett, überwiegend Nashville-basiert, das dieses Jahr zum ersten Mal unter der Teenage Head Music-Fahne Europa musikalisch bereist und im Blue Notez Club in Dortmund das letzte Konzert der Tour bestritt, legte dann auch mit fünf Stücken aus der eigenen Feder sehr rockig los, sodass zum Teil Assoziationen mit den Black Stone Cherry (u. a. „Letter of Deperture“) aufkamen.
Mit ‚Hüne‘ Clint Woolsey haben sie einen echt imposanten Leader und Rhythmusgitarristen am Mikrofon, der sich gegen die restliche Gitarren-Power (James Beau Edwards und Ted Hennington) nicht nur mit rauchiger Stimme, sondern auch mit sympathischer und kommunikativer Präsenz zu behaupten wusste.
Die eigentliche Rhythmusfraktion, bestehend aus dem stark am Bass aufspielenden Kieran Cronley (der wirkte schon fast wie ein dritter Leadgitarrist und machte den etatmäßigen Saitenzupfern ordentlich Dampf unterm Kessel) und dem heftig trommelnden Drummer David “DZ” Zettler (am Mississippi zu Hause), sorgte immer wieder für einen ordentlichen Drive. Letztgenannter “DZ” bewies dann beim Allman Brothers-Cover „Don’t Keep Me Wonderin'“ (zuvor gab es noch „The Shape I’m In “ von The Band), dass er ebenfalls einen fantastischen Lead-Sänger abgibt.
Bei diesen beiden Stücken wurde dann u. a. noch Mundharmonikaspieler Chris Sauerbrey für ein paar plusternde Einlagen mit involviert (später dann nochmal beim George Strait-Country-Schunkler „The Fireman“ in einer Skynyrd-ähnlichen Variante). Die beiden Leadgitarristen James Beau Edwards und Ted Hennington taten das, was man in einer Southern Rock-Combo zu tun hat: Sie glänzten mit vielen quirligen Soli und begaben sich dazu immer wieder in Double Leads-Passagen.
Mit dem progressiven „Lazy River“ (mit an „Jessica“ erinnerndem Instrumentalfinale) wurde es zum ersten Mal etwas ruhiger. Über das Skynyrd-mäßige „Whiskey Helps“, das in ‚Black Stone Cherry meets Nickelback‘-Manier gebrachte „Against the Light“, „Always Never Fades“ (mit herrlichem Twin-Part), dem brandneuen „Shine“ (wieder BSC-Note), dem erneut progressiv-angehauchten „Ghost“ (tolle Wechselsoli von Edwards und Hennington) ging es dann in die Endphase des kurzweiligen Gigs.
Hier wurde das mit hymnischen E-Soli bestückte „Hard To Stay Warm“ von den beiden, mit AC/DC-Reminiszenzen bedachten Tracks „All the Broken Piece“ und „Down“ (Abschluss des Hauptteils) eingerahmt. Das begeistere Blue Notez-Publikum konnte Stone Senate dann noch zu einer Zugabe motivieren, die mit einer zünftigen Interpretation von ZZ Tops „Beer Drinkers And Hell Raisers“, bei der Woolsley und Zettler sich dem Texas-Original gemäß, wie einst Gibbons und Hill, in den Leadvocals abwechselten, in sehr launiger Form erbracht wurde.
Insgesamt ein gelungener Auftritt von Stone Senate bei Ihrem Einstand in Dortmund, wobei sich die einzelnen Musiker auch im Nachgang beim Smalltalk als sehr nette Typen erwiesen und natürlich auch noch für das obligatorische VIP-Bild mit unserem Logo zur Verfügung standen. Danke auch an ‚Knipser‘ Peter Schepers für die tollen Bilder!
Setlist: Cemetery Song Right Side Up Dead and the Dying Martha Letter of Deperture The Shape I’m In (The Band cover) Don’t Keep Me Wonderin‘ (The Allman Brothers Band cover) Lazy River Whiskey Helps Against the Light The Fireman (George Strait cover) Always Never Fades Shine Ghost All the Broken Piece Hard to Stay Warm Down Zugabe: Beer Drinkers And Hell Raisers (ZZ Top Cover)
Line-up: Clint Woolsey (lead vocals, electric guitar) James Beau Edwards (electric guitar) Ted Hennington (electric guitar, bgv) Kieran Cronley (bass) David “DZ” Zettler (drums, bgv, lead vocals) Chris Sauerbrey (harmonica)
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.