Die Allen-Forrester Band, die zur Zeit noch im Süden und einem Gig in Berlin unterwegs ist, mit einem kleinen Zwischen-Intermezzo,, einer nur digital veröffentlichten Live-EP mit vier Stücken. Alle Kennt man von ihrer tollen Debüt-CD, als auch, wer sie wie wir,, schon des Öfteren auf der Bühne gesehen hat, von ihren engagierten Auftritten.
Auch hier bekommt man den typischen an Lynyrd Skynyrd-ausgerichteten Sound der Anfangsphase des klassischen 70er-Southern Rock, ohne Schnörkel,, ehrlich gearbeitet,, man hört und sieht den imaginären Schweiß der Burschen beim Spielen förmlich aus den heimischen Boxen tropfen.
Was sind die Kaufargumente? Bei „Good Situation Gone Bad“ bekommt man gegen Ende ein dynamisches Drum-Solo von Matze Böhm, das finale „Running For Your Life“ wird mit einem groovigen Bass-Intro von dem ansonsten auch wieder klasse zupfenden Hendrik Herder eingeleitet.
Josh Allen geht mit seinem kämpferischen Frontgesang voran, Ben Forrester setzt die gewohnten Highlights im Leadgitarrenspiel. Insgesamt eine schöne Sache, sich das Live-Können des Quartetts auch für zuhause zu sichern und vor allem eine ideale Gelegenheit, solche lebensnahe Bands auf ihrem weiteren Weg ein wenig zu unterstützen und ehrliche Live-Musik am Leben zu erhalten.
Die beiden aus dem Osten der USA stämmigen Musiker samt ihrer Rhythmusfraktion beweisen mit „Eastbound“ erneut, dass sie den Sound des Südens perfekt beherrschen.
EBF Music / Timezone Records (2024) Stil: Southern Rock
Tracks: 01. Stand Up 02. Burning Daylight 03. Good Situation Gone Bad 04. Running For Your Life
Nach Jack McBannons kürzlich erschienenen Album „Tennessee“ kommt nun ein weiterer Longplayer in die Regale, der belegt, dass die Amerikaner kein alleiniges Abo in Sachen Americana und Roots Rock beanspruchen können. Mit „Steppenwolf“ wildert der Regensburger Tilo Georg Copperfield ebenfalls in diesen Regionen. Copperfield beeindruckt mit seinem Output: „Steppenwolf“ ist seine elfte Veröffentlichung seit 2017. Zuletzt brachte er in Kooperation mit dem Gitarristen Ben Forrester (Allen-Forrester Band, Stone Water) „Out In The Desert“ (2023) heraus.
Copperfield setzt auf Unmittelbarkeit statt auf technische Mittel und lange Überarbeitungsprozesse, um das ursprüngliche Gefühl der Songs zu erhalten. Die acht Tracks der neuen Scheibe wurden Ende Januar an zwei Tagen live in der Mühle der Freundschaft, Bad Iburg, unter der Federführung von Marcus Praed (Tito & Tarantula) eingespielt. Laut Liner Notes plante Copperfield zunächst ein auf Gitarre und Gesang reduziertes Songwriter-Werk, holte dann aber doch seine bewährten Mitstreiter Michael Hofmann (Drums, Percussion, bgv), Claus Bächer (Keys) und Alexander Schott (Bass) mit ins Boot.
Der Titel des Albums geht auf den gleichnamigen Roman von Hermann Hesse zurück. Auch andere Songs spielen auf literarische Werke an. Bekannt sein dürften „The Lord Of The Flies“ von William Golding und „The Call Of The Wild“ von Jack London. Dazu gibt es dann noch biblische Bezüge („Jonah & The Whale“). In den Texten werden zumeist innere Spannungen aufgegriffen, die sich aus der Opposition zwischen dem Drang nach einem ungebunden Leben und dem Wunsch nach Geborgenheit in der Gemeinschaft ergeben. Von dieser Thematik hebt sich „Burn In Hell“ ab, bei dem Copperfield – inhaltlich in der Tradition von Dylans „Masters Of War“ – mit Kriegstreibern abrechnet. Der Antikriegssong ist der rockigste Track auf der CD.
Der Opener „From The Cradle To The Grave“ und „The Lord Of The Flies” folgen den musikalischen Spuren von Tom Petty und dessen Schaffensphase in den 2000ern rund um „Highway Companion“. Hervorzuheben ist darüber hinaus „Jonah & The Whale“. Der locker gespielte, von den Keys getragene Song geht ins Ohr. Später tritt Bächer nochmal deutlich in Erscheinung, wenn er „The Night Is Coming Down“ mit den Klängen seines Tasteninstruments unterfüttert. Unter die Songs, die sich irgendwo im Americana bewegen, schmuggelt sich mit „Highway Café“ eine Country-Nummer der klassischen Machart dazwischen.
„Steppenwolf“ klingt nicht so erdig, wie man nach der Entstehungsgeschichte vermuten könnte. T. G. Copperfield verfolgt eine moderne Spielart des Americana, knüpft dabei gelungen an Traditionen an und lässt gelegentlich seine Affinität zum Roots Rock sowie zum Country aufblitzen.
Die CD erscheint in einem hochwertigen Digi-Pack mit stimmig gestalteten Beiheft, in dem die Songtexte sowie Liner Notes abgedruckt sind. Das Album ist sicherlich auch bei seiner diesjährigen Tour durch den Süden Deutschlands erhältlich. Er gibt Shows als Akustik Trio und mit The Electric Band. Am zwölften November ist er solo als Support von Robert Jon & The Wreck in Obertraubing zu erleben.
Timezone Records – Timezone (2024) Stil: Americana
Tracks: 01. From The Cradle To The Grave 02. Burn In Hell 03. The Lord Of The Flies 04. My Dirty Mind 05. Jonah & The Whale 06. Highway Café 07. The Night Is Coming Down 08. The Call Of The Wild
Dritter Auftritt der Allen-Forrester Band in der beliebten Krefelder Kultlokation, mein erster Besuch in diesem Jahr seit Markus ‚Pille Peerlings das Zepter an die neuen Betreiber Maurice Kamp und Janina Hellmann überreicht hat.
Das Quartett um die beiden amerikanischen Namensgeber Josh Allen und Ben Forrester (der ist den Rampenbesuchern auch noch von diversen anderen Projekten bekannt) sowie den beiden deutschen Rhythmusgebern Hendrik Herder am Bass (sehr agil, zum Teil mit Plektron agierend) und Matze Böhm am Schlagzeug, hat sich mit ihren zuvor engagierten Vorstellungen und einer starken Studioplatte samt einer gerade erschienenen Live-EP im Rücken, zu einem Besuchergaranten entwickelt.
Um kurz nach 21:00 Uhr ging es dann in der bestens gefüllten Rampe los, gespielt wurde in zwei Sets mit einer halbstündigen Pause dazwischen. Im ersten Teil wurde sich gefühlt schwerpunktmäßig auf das noch aktuelle Studiowerk konzentriert.
„Stand Up“ als Opener, „Burning Daylight“, „Hey Carolina“, „Soundtrack Of My Summer“ und das emotionale „Phases Of The Moon“ (über Eva und Ben Forresters anfängliche Fernbeziehung). Höhepunkt für mich war hier jedoch das von Allen geschriebene „This Evening“, dass mit progressiven Zügen (inklusiv toller E-Soli) ein Spektrum von Bad Company, über Pink-Floyd bis zu Lynynrd Skynyrd-Einflüssen abbildete. Apropos Lynyrd Skynyrd: Mit „The Needle And The Spoon“ gab es dazu auch noch ein Coverstück aus der RVZ-Ära, plus „Southbound“ von den Allman Brothers.
Part 2 stand dann nach tollem Auftakt mit den ‚dreckigen‘ Rockern „Steady At The Wheel“ (fast sogar mein persönlicher Favorit des Abends) und „Too Late“ eher im Fokus der Coverstücke, auch wenn mit „Knocked Me Down“, Forbidden Fruit“ (sehr schön atmosphärisch) und „Good Situation Gone Bad“ (in einer Lang-Version mit inkludiertem Drumsolo von Böhm) und „Running For Your Life“ (Abschluss des Hauptgigs) weitere Songs des Debütalbums folgten.
Gefreut habe ich mich vor Allem über „Come And Go Blues von den Allman Brothers, was man eigentlich höchst selten serviert bekommt, und vom Quartett auch mit durchaus vernehmbarer, eigener ‚Handschrift‘ präsentiert wurde. Psychedelic-Jam-Fans durften sich ausgiebig an der AFB-Variante des Black Crowes-Tracks „Mr. Morning Song“ erquicken.
Die Band wurde natürlich nicht ohne Zugabe aus der Rampe entlassen. Allen, Forrester & Co. ließen es dann nochmals mit einer krawalligen Version von Skynyrds „MCA“ ordentlich scheppern. Wer auf handgemachten, sympathischen Southern Rock der guten alten Schule mit unzähligen E-Soli in schweißtreibender Clubatmosphäre steht, bekam mit der Allen-Forrester Band an diesem Samstag-Abend in der Krefelder Kulturrampe die volle Breitseite.
Line-up: Josh Allen – lead vocals, electric guitar (Fender Stratocaster and Telecaster) Ben Forrester – electric guitar (Gibson Les Paul) Hendrik Herder – bass Matze Böhm – drums
Vor knapp einem Jahr musste sich die Allen-Forrester Band bei ihrem Debütauftritt in der Krefelder Kulturrampe noch vor tristen 40 Zuschauern abkämpfen. Die Corona-Pandemie schien zwar zu dieser Zeit bereits weitestgehend unter Kontrolle, es war aber an einem Abend mitten in der Woche und das Quartett hatte bis dato noch eher einen Insider-Status. Die Truppe um Josh Allen und Ben Forrester spielte sich aber mit einer engagierten und ausgiebigen Vorstellung sofort in die Herzen der Anwesenden.
So etwas spricht sich im Umfeld der Rampe schnell rum (sicherlich tat auch unsere positive Berichterstattung ihr Übriges) und so durfte sich die Formation diesmal über einen würdigeren Rahmen freuen: Die Krefelder Kult-Location war ausverkauft!
Zudem gibt es mittlerweile auch die erste Studio-CD mit Eigenkreationen vorzuweisen, die an diesem gelungenen Abend vollständig präsentiert wurde. Und so begannen Allen, Forrester & Co. konsequenter Weise mit dem gleichen Trio („Knocked Me Down“, „Stand Up“ und „Hey Carolina“), das auch den Longlayer einleitet.
Nach dem in flotter Molly Hatchet-Manier abgehenden „Find Somebody New“ und dem Led Zep-umwehten „Boss Man“ kam für mich mit „This Evening“ der Höhepunkt des Gigs. Das balladeske Stück mit ein wenig „Lonesome Guitar“-Flair bestach vor allem mit einem herrlichen „Leise“-Les Paul-Intermezzo von Forrester und einem Allen-Endsolo in Skynyrd-Tradition.
Nach einer Cover-Phase mit gut-interpretierten Blackberry Smoke-, Skynyrd- und Allman Brothers-Adaptionen („Shake Your Magnolia“, „The Needle And The Spoon“, „Southbound“) wurde mit „Phases Of The Moon“ die jahrelange Fernbeziehung der Forresters (mittlerweile ein Ehepaar) zum Ende von Set 1 musikalisch aufgearbeitet.
Nach der Pause ging es dann mit vier Tracks vom aktuellen Album weiter, hier vermisste ich bei „Burning Daylight“ die rassigen Backgroundvocals von Jade MacRae, die sich, einmal gehört, irgendwie ins Gehirn eingebrannt zu haben scheinen.
Der HT-Schunkler „Arkansas“, der mir auch beim letzten Mal schon gut gefallen hatte und das progressiv-jammige „Wiser Time“ (längstes Stück des Konzerts)“ bildeten die Center-Tracks von Set 2, das dann mit „Say Your Name“ (erinnerte mich an die alte Rheinberger SR-Band Street Survivors“ – mit klasse Allen-Strat-Solo in klirrendem Hughie Thomasson-Stil), „GoodSituation Gone Bad“ (mit klasse Drum-Solo von Matze Böhm) und „Running For Your Life“ abgerundet wurde.
Die erste Zugabe, das delta-bluesige „She Knows What I’m All About“ performten Ben und Josh im Duo, zur knallharten Version von „Workin‘ For MCA“ als Finale waren dann alle vier Protagonisten der Allen-Forrester Band wieder mit am Werk.
Die Entwicklung der Gruppe weist, meiner Ansicht nach, vom Potential her, einige Parallelen mit Robert Jon & The Wreck auf, wenn es mit solch starken Leistungen kontinuierlich weitergehen sollte, dürfte Auftritten auf größeren Bühnen in Zukunft nichts im Wege stehen. Am Ende stand die Allen Forrester Band natürlich dann auch noch für unser traditionelles VIP-Bild zur Verfügung.
Line-up: Josh Allen – lead vocals, electric guitar Ben Forrester – electric guitar Hendrik Herder – bass, bgv Matze Böhm – drums
Vor gut einem Jahr hatte ich erstmals das Vergnügen, musikalisch mit der Allen-Forrester Band in Kontakt zu kommen, da hatten sie eine starke Southern Rock-Duftmarke in der Krefelder Kulturrampe hinterlassen. Jetzt untermauern die beiden, schon seit Teenager-Zeiten in New York befreundeten Jimmie Allen und Ben Forrester, das Ganze auch in Tonträger-Hinsicht und veröffentlichen ihre Debüt-CD.
Puristische Blues- und Southern Rock-Liebhaber dürfen sich die Hände reiben. Dabei sind zehn selbst kreierte Stücke herausgekommen, die sich von Stil her an den Glanzzeiten von Acts wie Lynyrd Skynyrd und den Allman Brothers in den Siebziger Jahren orientieren. Jimmie Allen hat wieder die Lead vocals und den E-Gitarrensupport inne, der auch viel umworbene Tourmusiker Ben Forrester brilliert mit seinem versierten Allroundspiel und natürlich den vielen Soli.
Wie beim Konzert bilden Hendrik Herder (Bass) und Matze Böhm (Schlagzeug) die satte Rhythmus-Basis, letztgenannter eröffnet mit einem polternden Drumintro den starken Opener „Knocked Me Down“ mit klarer Skynyrd-‚Handschrift‘. Bereits in diesem Track gibt es zwei weitere Personalien zu vermelden, die dem Werk einen überaus wichtigen Stempel mit aufsetzen.
Zum Einen Joe Bonamassa-Backgroundsängerin Jade MacRae, die bei zwei weiteren, gut ausgewählten Liedern („Burning Daylight“ und „“Phases Of The Moon“) starke Harmony vocals beisteuert und Keyboarder Simon Oslender, der sich mit seinen omnipräsenten klimpernden HT-Piano- und schillernden Orgel-Einlagen, maßgeblich in Szene bringt. Ich denke, ein Keyboarder wäre auch live bei ihrer anstehenden Tour (am 12.05.wieder in der Kulturrampe), ein echter Gewinn für das bisherige Quartett.
Nach dem Call-to-Action-trächigen „Stand Up“, wimmelt es im weiteren Verlauf vor allem nur so voller Skynyrd-Erinnerungen (aus der Ronnie Van Zant-Ära), wie beim melodischen „Hey Carolina“ („Am I Losin'“), „Burning Daylight“ („3 Steps“), „Good Situation Gone Bad“ („Gimme Back My Bulltes“) oder „Running For Your Life“ („Coming Home“).
Die emotionalen Höhepunkte sind allerdings die instrumentell klasse performten „Phases Of The Moon“ (mit wunderbarem „With A Little Help From My Friends“-Esprit), in dem Ben Forresters Ehefrau ihre fünf Jahre währende Fernbeziehung in Worte fasst und „Soundcheck Of My Summer“ (eine Art Southern Rock-Version von Bryan Adams‘ „Summer of 69“), in der die beiden Protagonisten ihre lange Freundschaft zelebrieren.
Bei der wunderschönen Southern-souligen Ballade „Forbidden Fruit“ und dem abschließenden, nur von Allen und Forrester allein gespielten, an „Pony Boy“ erinnernden Southern Delta Blues „She Knows What I’m All About“, kommen dann auch noch die Allman Brothers-Fans auf ihre Kosten.
Fazit: Ein gelungenes, kurzweiliges Debüt der Allen-Forrester Band mit viel Bezug zur Hochzeit der Southern Rock-Ära. Die kontinuierliche Einbindung eines Keyboarders kristallisiert sich hier, dank der überragenden Leistung von Simon Oslender, als absolut überlegenswerte Alternative heraus. Besonders für Southern Rock-Fans eine klare Kaufempfehlung!
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In Zusammenarbeit mit Brooke-Lynn Promotion und EBF Music verlosen wir ein Debüt-CD-Exemplar der Allen-Forrester Band.
Folgende Frage muss dazu richtig beantwortet werden:
Wie heißt die Text-Autorin von „Phases Of The Moon“?
a) Vae Forrester b) Ave Forrester c) Eva Forrester
Bitte sende eine E-Mail mit der richtigen Lösung bis zum 23.04.2023 an dan@sounds-of-south.de.
Wir losen unter allen richtigen Einsendern eine/n Gewinner/in aus, die/der dann umgehend benachrichtigt und mit der CD beliefert wird.
Gewinnerin ist Susanne Grimm aus Emden!
EBF Music / Timezone Records (2023) Stil: Southern Rock
Tracks: 01. Knocked Me Down 02. Stand Up 03. Hey Carolina 04. Burning Daylight 05. Forbidden Fruit 06. Phases Of The Moon 07. Soundcheck Of My Summer 08. Good Situation Gone Bad 09. Running For Your Life 10. She Knows What I’m All About
Drei Konzerte innerhalb von sechs Tagen, das war für mich nach der langen Corona-Phase und den dadurch bedingten Entbehrungen samt beruflicher Veränderung, durchaus erstmal eine Herausforderung. Von Whitesnake in einer Arena, ging es über Larkin Poe in einer mittelgroßen Location wieder zurück in die von mir präferierten, kleineren Clubgefilde, diesmal in Sachen der Allen-Forrester Band in die geliebte Kulturrampe zu Krefeld.
Verkehrte Welt, unser Team bestand mit Michael Segets und mir aus zwei Schreiberlingen, die etatmäßigen Fotografen standen nicht zur Verfügung. Und so einigten wir uns im Rahmen unserer mitgeführten Amateurkameras, dass Michael das Knipsen und meine Wenigkeit das Schreiben übernimmt und wir am Ende mal gucken, was so an Bildern herauskommt.
Die Allen-Forrester Band ist ein Rock-, Blues und Southern Rock-Projekt der beiden amerikanischen Musiker Josh Allen und Ben Forrester, das durch die deutsche Rhythmusfraktion Hendrik Herder und Matthias Böhm ergänzt wird, beide übrigens im gesamten Verlauf fulminant mitagierend.
Das Quartett hat aktuell eine Live-CD am Start, aus der dann Tracks wie u. a. „Mr. Boss Man“ (auch an diesem Abend der Opener nach Pilles Ansage), „Say My Name“, „Too Late“, „This Evening“, „Don’t Keep Me Wondering“ und die beiden Skynyrd-Cover „Whiskey Rock-A-Roller“ sowie „Workin‘ For MCA“, ausgiebig vorgestellt wurden.
Die Rollenverteilung ist dabei eindeutig festgelegt, Josh Allen gibt mit seiner hervorragend zur Musik passenden, rau-kratzigen Stimme den Fronter, der dazu im E-Gitarrenbereich (mit Stratocaster und Telecaster) überwiegend den Zuspieler für den filigran auf einer Gibson Les Paul zu Werke gehenden Ben Forrester abgibt, zwischendurch aber auch mit kurzen Twins und Soli sein Können an den Saiten beweist.
Herder und Böhm hatten die Funktion der Treiber inne, ließen in den zwei gespielten Sets dabei immer wieder sowohl kraftvolle Rhythmen los, als auch gefühlvolles Gespür aufblitzen.
Im ersten Part zählten das southern-soulige „Oh Carolina“, die Ballade „Phases Of The Moon“ und das atmosphärische Southern-Stück „Wiser Time“ zu meinen Favoriten. Nach der halbstündigen Pause zur Kompensierung der Flüssigkeitshaushalte, gab es für mich nach rockigem Beginn mit „Don’t Keep Me Wondering“ und „Shake Your Magnolia“ den Höhepunkt in Teil 2 mit „Too Late“, in dem Forrester im Mittelteil ein grandioses ‚Leise‘-Spiel-Solo vom Stapel ließ, bei der man in der Rampe eine Stecknadel hätte fallen hören können.
Die verzückte Audienz wurde dann aber durch einen krachenden Donnerdrumschlag von Böhm abrupt wieder in die Realität zurückbefördert, wo Allen dann mit Gesang und weiterem E-Solo, den Song ausklingen ließ. Wie im Fluge war dann mit einer dynamischen Cover-Version von „Workin‘ For MCA“ (unter Beteiligung der wie so oft wild vor der Bühne tanzenden ‚Kulturrampettes‘) das Ende des Hauptteils eingeläutet.
Wer das Publikum der Rampe kennt, weiß, dass so eine starke Vorstellung, nicht ohne Zugaben ihr Ende findet. Und so ließen sich Allen, Forrester & Co. nicht lange bitten und gaben mit „Forbidden Fruit“ und extra für den Kollegen und großen Jam-Freund Michael Segets, noch eine Adaption des Allman Brothers-Klassikers „Whipping Post“ zum Besten. Klasse hier wie Forrester mit einem Trommelstock in der linken Hand, Böhm in ABB-Butch Trucks-Manier quasi phasenweise als Zweitdrummer unterstützte.
Auf der Rückfahrt, die drei Gigs Revue passierend, fragte ich mich spontan, warum die Allen-Forrester Band vor nur knapp 40 Zuschauern kämpfen muss und Larkin Poe (und da will ich deren Leistung wirklich nicht schmälern, die war wirklich klasse) unter fast gleicher Quartett-Konstellation, locker mal 1.300 Leute aktivieren kann.
Gut, aus männlicher Sicht bin ich, optisch gesehen, natürlich auf der Seite der Mädels, aber wenn man die reine musikalische Gesamtleistung (Gesang, Songmaterial, spielerische Umsetzung), betrachtet, liegt hier, wenn man ehrlich ist, die Allen-Forrester Band eigentlich ein Stück weit vorne. So kommt man zu später Stunde, wie so oft, zur Einsicht, dass das Leben auf dieser Welt manchmal doch ziemlich ungerecht sein kann…
Line-up: Josh Allen – lead vocals, electric guitar Ben Forrester – electric guitar, bgv Hendrik Herder – bass, bgv Matze Böhm – drums
Bilder: Michael Segets Text und Bilder (s/w): Daniel Daus
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