Ein Jahr ist es her, dass die Southern Rock Band Robert Jon & The Wreck zum ersten Mal Gast im Zentrum Altenberg in Oberhausen waren. Durch den damaligen starken Auftritt und die steigende Beliebtheit der Band, füllen an diesem Abend nochmals mehr Fans die Halle, was bei Wolfgang Stolt, dem Macher von Impuls Promotion für gute Laune sorgte, insbesondere, weil ein Donnerstag-Abend nicht unbedingt der günstigste Termin ist.
Die Setlist umfasst neben live bekannten Songs auch einiges vom aktuellen Album „Red Moon Rising“, das zu Beginn des Jahres erschienen ist. Der psychedelisch angehauchte Titelsong, passend illuminiert mit rötlichen Licht, zeigt das die Band sich stilistisch weiter öffnet, ohne dabei die Wurzeln des Southern Rock zu verlassen.
Von Beginn an hat die Band, der die Spielfreude jederzeit anzumerken ist, die Location im Griff; der Funke ist mit der ersten gespielten Note übergesprungen. Dabei kann sich die Band auf ältere Songs verlassen, die sofort Stimmung in die Bude bringen. Robert Jon hat jederzeit auch die Fans im Blick, nimmt gewissermaßen Signale auf und kann so spontan Einfluss nehmen.
Auch wenn er der Fronter der Band ist und mit seiner markanten Stimme überzeugen kann, überlässt er den anderen aus der Band mehrfach, entweder spielerisch oder auch visuell, die Frontline. Irgendwann stellt er sogar Henry James als den besten Gitarristen der Band vor, was eindrucksvoll zeigt, dass er ein Leader der Band ohne Allüren ist. Das ist vielleicht die große Stärke von Robert Jon & The Wreck, dass sie sich auf der Bühne als Einheit präsentiert.
In einem Set ohne Schwächen wird bei den letzten Songs der Spannungsbogen noch einmal erhöht. “Do You Remember“, ich erinnere mich als Robert John & The Wreck vor etwa 50 Zuschauern vor etwa acht Jahren das erste Mal in Krefeld auftraten und sehe wohin der Weg bis jetzt gegangen ist. Die beiden Energiebündel, Sunnyboy Warren Murrel am Bass und Andrew Espantman an den Drums, sorgen bei den meist rockigen Stücken für den nötigen rhythmischen Druck und haben fast durchgehend ein Lächeln im Gesicht, was sehr charmant ankommt.
Bei „Oh Miss Carolina“ zeigt sich das Oberhausener Publikum gesangsfreudig und unterstützt beim Refrain. Unter tosendem Applaus beenden die Kaliforniern das Konzert, um nach lautstarken Zugabe-Forderungen schnell wieder die Bühne zu betreten und eine krachende etwa 15-minütige Version von „Cold Night“ nachzulegen. Wie gewohnt haben der Wirbelwind Henry James Schnekluth an der Gitarre und Jake Abernathie an den Keyboards hier ihren großen Auftritt.
Zum Ende des Songs spielen sie sich mit abwechselnden Soli in einen Rausch und die Stimmung erreicht den Siedepunkt. War im letzten Jahr noch von einem Geheimtipp die Rede, dürfte der Status in der Southern-Szene der Vergangenheit angehören und es wäre nicht verwunderlich, wenn auf der nächsten Tour größere Locations gebucht werden.
Line-up: Robert Jon Burrison – lead vocals, guitar Hanry James Schneekluth– guitar, vocals Warren Murrel – bass Andrew Espantman – drums, vocals Jake Abernathie – keyboards
Das Bospop wartete auch 2024 wieder mit einem abwechslungsreichen Programm auf, bei dem es jeden Tag mehrere absolute Highlights gab. Auf dem Konzertgelände befanden sich nicht nur die Main Stage und zwei Zeltbühnen, es gab auch genügend Foodtrucks und Bierbuden, die für das leibliche Wohl der Besucher sorgten, als auch verschiedene Merchandising-Stände.
Tag 1:
Der Auftakt befand sich zunächst im Zeichen der Wetterlage. Nachdem am Donnerstag bei besten Wetter die letzten Vorbereitungen getroffen worden waren, ergossen sich am Freitag-Morgen sintflutartige Regengüsse über Weert und verwandelten das Gelände in eine Schlammlandschaft, in die man teilweise mehr als knöcheltief einsank.
Zudem waren viele Parkflächen nicht nutzbar, sodass sich die Anfahrt insbesondere für die Besucher verzögerte, die nicht schon weit vor Einlass anreisen konnten. Deshalb beginnt der Bericht erst mit dem Auftritt von Patti Smith, allerdings ohne Bildmaterial, da die obligatorische Fotografierzeit bei Erledigung der Formalitäten schon beendet war.
Patti Smith gelang es mit ihrer charismatischen Art und einer enormen Vitalität schnell, dass der Funke auf die Fans übersprang und das widrige Wetter schnell vergessen war. Sie war weit mehr als ein Lückenbüßer für Heart, die ihren Auftritt schon vor einigen Wochen absagen mussten.
Patti Smith hatte gerade den letzten Song auf der Mainstage beendet, da wird auf der rappelvollen Zeltbühne schon die kalifornische Southern Rock-Band Robert Jon & The Wreck angekündigt. Den 60-minütigen furiosen Auftritt nutzt die Band eindrucksvoll, um ihr brandaktuelles Album „Red Moon Rising“ zu präsentieren.
Es bleibt kaum Zeit zum Luft holen. Die Mainstage ist durch einen schwarzen Vorhang verhängt und zwei diabolisch anmutende Wesen gehen Glocken-läutend über die Bühne. Zu den ersten Klängen der Musik fällt der Vorhang und die Szenerie gleicht einem Gebäude, das für mystische Szenarien prädestiniert ist.
Nach einem Kurzen Intro betritt Alice Cooper dann die Bühne und es folgt ein regelrechtes Schauspiel, in dem er je nach Song in verschiedene Rollen schlüpft. Ein Kracher jagt den nächsten. Alice Cooper ließ in grandioser Weise das Visuelle als auch das Auditive miteinander verschmelzen und setzte so ein absoluten Ausrufezeichen.
In der Zeltbühne ging es dann wieder ohne Pause weiter mit Lotti Goes Metal. Der belgische Popsänger, der in den letzten Jahrzehnten verschiedene Genre von Klassik bis zu Weltmusik für sich entdeckte, ging auf Reise in die Geschichte des Hard und Heavy Metal Rock.
Danach konnte John Fogerty zum Abschluss des Abends noch die Fans mit seinen Solostücken und CCR-Klassikern beglücken. Er zeigte sich dabei agil und spielfreudig. Schön wäre nur gewesen, wenn das Management nicht nur vier der vom Veranstalter zum Festival akkreditierten Fotografen die Erlaubnis gegeben hätte, Aufnahmen zu machen…
Auf dem Weg zum Parkplatz zeigte sich dann noch einmal die ganze Weitsicht des Veranstalters, der wirklich alles dafür tat, der widrigen Wetterumstände zu trotzen. Scheinbar wurden alle Landwirte aus der Region kontaktiert, sodass eine Armada von Traktoren bereit stand, um Autos, die sich im Schlamm festgefahren hatten, aus dem Sumpf zu befreien.
Tag 2:
Nachdem die Festivalbesucher am ersten Tag sprichwörtlich im Schlamm versunken waren, nutzte der Veranstalter die Nacht, um tonnenweise grob geraspeltes Holz über das Gelände zu verteilen, was sich als effektives Mittel gegen die Schlammlöcher erwies.
Am frühen Nachmittag sorgte das holländische Trio Mell VF mit eingängigen souligen Rhythm’n’Blues auf der Main Stage schon für gute Stimmung. Danach bildete ein Totempfahl in der Zeltbühne die Kulisse für Nevenproject, die erdigen bluesigen Rock von ihrem aktuellen Album „Totempoal“ vor einer großen Kulisse präsentierten.
Gogol Bordello aus New York brachten dann mit einem explosiven punkigen Auftritt richtig Stimmung in die Menge, sodass nicht nur auf der Bühne der Schweiß floss. Mit ihrem Bühnenbild zeigen sie auch ihre Unterstützung für die Ukraine. Die in den Niederlanden populäre Band Metejoor holte mit ihren eingängigen, eher poppigen Songs wieder etwas runter.
James Blunt offerierte, dass er nicht nur ein hervorragender Musiker, sondern auch ein guter Entertainer auf der Bühne ist. Er und seine Begleitband legten mit all seinen Hits die Latte für dir restlichen Bands sehr hoch. Geschickt war es vom Veranstalter mit The Legend Of Springsteen, Racoon und Lex Uiting drei holländische Bands danach auftreten zu lassen, die mit der Welle des Heimvorteils im Rücken, die Stimmung aufrecht halten konnten.
Gegen 23:30 ist es dann soweit und der italienische Bluesbarde Zucchero beschließt den zweiten Festival-Tag, während hinter der Bühne malerisch der Vollmond zu sehen ist.
Atemberaubend ist schon wie die Background-Sängerin Oma Jali fast mystisch „Oh De Jesus“ als Opener des Konzertes vortrug, in das Zuchhero fast nahtlos mit „Spirito Nel Buio“ einsteigt und direkt zeigte, dass er von seiner Stimmgewalt nichts eingebüßt hat. „Soul Mama“, „La Canzone Che Se Ne Va“, das balladeske „Facile“ und natürlich auch „Senza Una Donna“ durften nicht auf der Speisekarte des Italieners fehlen.
Mit dem rockigen „Diavolo In Me“ schickte Zucchero die Fans dann auf den Heimweg oder zu den direkt am Gelände liegenden Campingmöglichkeiten, um mit mediterranen Gefühlen einen abwechslungsreichen Konzerttag ausklingen zu lassen. Nass geworden war an diesem Tag im Vergleich zum Freitag niemand, es sei denn, man zählt das eine oder andere melancholische Tränchen, das durch die zuckersüße Musik des Italieners versprüht wurde.
Tag 3:
Auf der Zeltstage stand am dritten Tag der Blues Rock im Vordergrund. The Damn Truth sorgten schon um 12 Uhr Mittags mit einer Mischung aus Garage- und Blues Rock für prächtige Stimmung im nach allen Seiten offenen riesigen Zelt. Mit energiegeladenen Powerrock brachten The Scratch das Zelt regelrecht zum Beben. Die Iren vermischten dabei Elemente aus Folk, Metal und progressiven Rock bei ihren schweißtreibenden Auftritt.
Die Schotten King King waren wie erwartet ein Brett und füllen die Bandbreite vom Blues- bis zum Southern Rock. Dabei zeigte es sich wieder einmal, dass es eine gute Idee von Alan Nimmo gewesen ist, seinen Bruder Stevie als zweiten Gitarristen, aber auch für Harmoniegesänge mit in die Band zu holen.
The Rival Sons nahmen die Stimmung, die King King ins Zelt gebracht haben, mit und bewiesen, dass sie nicht umsonst als Headliner auch schon größere Hallen füllten. Dabei standen natürlich die beiden Fronter, der charismatische Sänger Jay Buchanan und Gitarrist Scott Holiday, im Mittelpunkt.
Die Holländer von DeWolff treten mittlerweile nicht mehr als Trio auf, sondern haben einen Bassisten und zwei Background Sängerinnen in die Band geholt. Das Trio um Fronter Luka van Poel mit starken Gitarrensoli, dessen Bruder Pablo an den Drums und Orgelspieler und Keyboarder Robin Piso blieben aber eindeutig im Zentrum der Show, wobei die zusätzlichen Musiker für einen noch fetteren Sound sorgten.
Den Abschluss im Zelt machte dann der gerade 25 jährige Christone ´Kingfish´ Ingram. Er erhielt nicht umsonst 2020 fünf Blues Music Awards. Mit seiner ausdrucksstarken Stimme und filigranem Gitarrenspiel, unterstützt von einer klasse Band, sorgte er für viele verzückte Gesichter.
Auf der Mainstage sind The Waterboys und Toto die beiden Topacts. Dazu gesellen sich die Leif de Leeuw Band, die ihrer, den Allman Brothers nahestehenden Musik und Southside Johnny & The Asbury Jukes,, die auch im weitesten Sinne dem Classic Rock zuzuordnen waren. Beide letztgenannten Acts sorgten schon am frühen Nachmittag für gute Stimmung auf dem sich füllenden Festivalgelände.
Die beiden holländischen Bands Son Mieux und Di-Rect flankieren The Waterboys mit rockiger Musik mit leicht poppigen Einflüssen.
Am frühen Abend betreten dann die Mannen um Mike Scott die Bühne, hinter der ein Baumwesen auf einem Transparent das Treiben zu beobachten scheint. The Waterboys zeigten sich dabei von ihrer besten Seite und überzeugten mit ihren Hits wie „A Girl Called Johnny“, The Whole Of The Moon“ und dem umjubelten „Fisherman´s Blues“ als Zugabe.
Der Abschluss des Festivals bleibt der amerikanischen Top-Band Toto vorbehalten. Über 75 Minuten ziehen sie die Besucher in ihren Bann und kaum jemand verlässt vor dem Ende weit nach Mitternacht das Gelände. Schon mit dem zweiten Stück, „Hold The Line“ entsteht eine tolle Stimmung, die nicht mehr abreißen soll. Mit „Little Wing“ von Jimi Hendrix und „With A Little Help From My Friends“ von den Beatles bauen sie auch zwei hammerstarke Coverversionen in ihre eigenen Hits ein.
Mit den beiden kommerziell erfolgreichsten Tracks „Rosanna“ und „Africa“ werden die Fans dann nach drei langen Festivaltagen regelrecht beseelt auf den Heimweg geschickt.
Fazit:
Wer weiß, vielleicht sind manche Besucher gedanklich schon im nächsten Jahr, wenn es heißt Bospop 2025 (11.07. – 13.07.2025). Ein Festival, das zum Glück nicht so überdimensioniert daher kommt, wie mach anderes, wo die Bühne für viele nur am Horizont erkennbar ist.
Ein besonderer Dank geht an das Team vom Bospop, das trotz der insbesondere am ersten Tag herausfordernden Wetterverhältnisse, alles getan hat, einen tollen Rahmen zu geben. Namentlich sei Jos Routheut für die netten Mails zur problemlosen Akkreditierung und den netten Austausch während der Tage, genannt. Tot Ziens, hoffentlich bis zum nächsten Jahr.
Immer wieder Robert Jon & The Wreck! Die Jungs sind, wie bereits beschrieben, nicht zu bremsen. Gerade das neue Album „Red Moon Rising“ am Start, schon geht es nach Europa, dann wieder in die Staaten, und, um es am Ende des Jahres nochmals hier zu promoten.
Diesmal war mal wieder die wunderbare Freibühne vor der Kantine in Köln dran, die sehr gut besucht war. Und auch der Wettergott spielte, sowohl für die fleißige Band, als auch die Besucher mit, es blieb trocken, bei sehr angenehm zu ertragenden Temperaturen.
Und es gab eine Premiere: Zum ersten Mal, seit ich das Quintett gesehen habe, lief ein Supportact mit dem Namen Dear Robin auf, was vermutlich auch dem Ego der Burschen gut tun wird. Sicherlich ein Beweis für die unaufhaltsame Weiterentwicklung der Kalifornier.
Eigentlich bin ja als arbeitender Mensch kein Freund von Vorgruppen mitten in der Woche, zumal auch der merkwürdige Name Rätsel aufgab. Handelt es sich etwa um eine Robin Beck-Covertruppe? Aber nein, hier spielte dann ein sympathisches Ensemble aus Rostock, das sich bodenständiger Rockmusik, wie man sie in unserem Alter kennt (irgendwo zwischen Fleetwood Mac, und Deep Purple, teilweise sogar mit leichtem Southern-Einschlag a la ZZ Top), verschrieben hat und bereits ein Album vorweisen kann, sowie das zweite schon im Köcher hat.
Aus diesen beiden Werken wurden dann auch Stücke performt. Beim southern-trächtigen Opener „On Our Way“ war es noch Lead-Gitarrist Paul Häcker vorbehalten, sich auch am Frontmikro zu bewähren. Ab Song 2, dem ZZ Top-umwehten Titelstück ihres ersten Albums „Revelation“, übernahm dann Co-Gitarristin Pia Rademann bis zum Ende des etwa 40 Minuten währenden Programms den Leadgesang. Insgesamt ein angenehmer Einstieg in den Abend, der den Hanseaten zurecht viel Applaus einbrachte. Fazit: Bescheuerter Bandname, gute engagierte musikalische Leistung!
Line-up: Pia Rademann (lead vocals, electric and acoustic guitar, vocals) Paul Häcker (electric guitar, lead vocals, vocals) Mathis Marks (bass) Keylipp Dallmann (drums) Florian Fischer (keys)
Robert Jon & Co. legten dann kurz nach 20:00 Uhr in gewohnter Manier los. Der Leader traditionell in schwarz gekleidet, mit obligatorischem Hut und Whiskey-Glas in Reichweite, bei Henry James schien die Wolle auf dem Kopf noch ein wenig zugelegt zu haben.
Für mich lag der Reiz eindeutig darin, wie viele Stücke vom neuen Album „Red Moon Rising“ auf die Setliste finden und welche Wirkung sie live entfalten würden. „Hold On“ erwies sich dabei als toller und ordentlich rockender Opener. Mit krawalligen „Trouble“, dem Stampfer „Red Moon Rising“, „Dragging Me Down“, dem herrlich progressiven „Give Love“ (samt ausgiebiger „We could all use a little more love in the world-„Interaktion mit der Audienz ) und dem swampigen „Ballad Of A Broken Hearted Man“, durfte man durchaus zufrieden sein, lediglich den Ohrwurm „Down No More“ gab es leider nicht (vielleicht ja dann im November).
Jon und James geben mittlerweile unangefochten den Ton im Kollektiv an, James brillierte wieder mit unzähligen quirligen Soli. Neben Stücken aus dem etwas älteren Fundus wie u. a. „Ride Into The Light“, „Blame It On The Whiskey“, „High Time“, „Waiting On Your Man“, ging es mit dem Hit „Oh Miss Carolina“, dem bereits erwähnten „Ballad Of A Broken Hearted Man“ schon in die heiße Schlussphase.
Das, was für Lynyrd Skynyrd am Ende mit „Free Bird“ Standard war, scheint sich bei Robert Jon & The Wreck zu „Cold Night“ hin zu entwickeln. Hier schlug dann nochmals die große Stunde von Henry James, der in zwei langen Solopassagen erneut seine ungemeine Fingerfertigkeit zur Schau stellen konnte. Herrlich auch der zwischenzeitlich eingeflochtene Schlagabtausch mit Keyboarder Jake Abernathie.
Nach diesem 20-Minuten-Kracher war eigentlich klar, dass man den krönenden Abschluss hinter sich hatte. Und so war es dann auch. Robert Jon & The Wreck bewiesen an diesem angenehmen Sommerabend wieder, dass der Spitzen-Status, den Blackberry Smoke im Southern Rock (noch) inne hat, eindeutig das anvisierte Ziel ist. Zum x-ten Male ein toller Abend mit den Jungs!
Line-up: Robert Jon Burrison (lead vocals, electric guitar) Henry James (electric guitar, vocals) Warren Murrel (bass) Andrew Espantman (drums, vocals) Jake Abernathie (keys, vocals)
Nach Jack McBannons kürzlich erschienenen Album „Tennessee“ kommt nun ein weiterer Longplayer in die Regale, der belegt, dass die Amerikaner kein alleiniges Abo in Sachen Americana und Roots Rock beanspruchen können. Mit „Steppenwolf“ wildert der Regensburger Tilo Georg Copperfield ebenfalls in diesen Regionen. Copperfield beeindruckt mit seinem Output: „Steppenwolf“ ist seine elfte Veröffentlichung seit 2017. Zuletzt brachte er in Kooperation mit dem Gitarristen Ben Forrester (Allen-Forrester Band, Stone Water) „Out In The Desert“ (2023) heraus.
Copperfield setzt auf Unmittelbarkeit statt auf technische Mittel und lange Überarbeitungsprozesse, um das ursprüngliche Gefühl der Songs zu erhalten. Die acht Tracks der neuen Scheibe wurden Ende Januar an zwei Tagen live in der Mühle der Freundschaft, Bad Iburg, unter der Federführung von Marcus Praed (Tito & Tarantula) eingespielt. Laut Liner Notes plante Copperfield zunächst ein auf Gitarre und Gesang reduziertes Songwriter-Werk, holte dann aber doch seine bewährten Mitstreiter Michael Hofmann (Drums, Percussion, bgv), Claus Bächer (Keys) und Alexander Schott (Bass) mit ins Boot.
Der Titel des Albums geht auf den gleichnamigen Roman von Hermann Hesse zurück. Auch andere Songs spielen auf literarische Werke an. Bekannt sein dürften „The Lord Of The Flies“ von William Golding und „The Call Of The Wild“ von Jack London. Dazu gibt es dann noch biblische Bezüge („Jonah & The Whale“). In den Texten werden zumeist innere Spannungen aufgegriffen, die sich aus der Opposition zwischen dem Drang nach einem ungebunden Leben und dem Wunsch nach Geborgenheit in der Gemeinschaft ergeben. Von dieser Thematik hebt sich „Burn In Hell“ ab, bei dem Copperfield – inhaltlich in der Tradition von Dylans „Masters Of War“ – mit Kriegstreibern abrechnet. Der Antikriegssong ist der rockigste Track auf der CD.
Der Opener „From The Cradle To The Grave“ und „The Lord Of The Flies” folgen den musikalischen Spuren von Tom Petty und dessen Schaffensphase in den 2000ern rund um „Highway Companion“. Hervorzuheben ist darüber hinaus „Jonah & The Whale“. Der locker gespielte, von den Keys getragene Song geht ins Ohr. Später tritt Bächer nochmal deutlich in Erscheinung, wenn er „The Night Is Coming Down“ mit den Klängen seines Tasteninstruments unterfüttert. Unter die Songs, die sich irgendwo im Americana bewegen, schmuggelt sich mit „Highway Café“ eine Country-Nummer der klassischen Machart dazwischen.
„Steppenwolf“ klingt nicht so erdig, wie man nach der Entstehungsgeschichte vermuten könnte. T. G. Copperfield verfolgt eine moderne Spielart des Americana, knüpft dabei gelungen an Traditionen an und lässt gelegentlich seine Affinität zum Roots Rock sowie zum Country aufblitzen.
Die CD erscheint in einem hochwertigen Digi-Pack mit stimmig gestalteten Beiheft, in dem die Songtexte sowie Liner Notes abgedruckt sind. Das Album ist sicherlich auch bei seiner diesjährigen Tour durch den Süden Deutschlands erhältlich. Er gibt Shows als Akustik Trio und mit The Electric Band. Am zwölften November ist er solo als Support von Robert Jon & The Wreck in Obertraubing zu erleben.
Timezone Records – Timezone (2024) Stil: Americana
Tracks: 01. From The Cradle To The Grave 02. Burn In Hell 03. The Lord Of The Flies 04. My Dirty Mind 05. Jonah & The Whale 06. Highway Café 07. The Night Is Coming Down 08. The Call Of The Wild
Über die Erfolgsgeschichte von Robert Jon & The Wreck hatte ich ja bereits anlässlich ihres letzten Auftritts in der Krefelder Kulturrampe ein wenig philosophiert, jetzt liefert das Quintett knapp zehn Monate später schon wieder mit „Red Moon Rising“ den nächsten Studio-Longplayer ab, diesmal sogar mit der für sie recht ungewöhnlich hohen Anzahl von zwölf Tracks.
Und selbstredend, wie kann es anders sein, begleitet von intensivem Touren in Europa, den Staaten und dann wieder in Europa. Ich stelle mir gerade vor, der öffentliche Apparat (bis auf ganz wenige Ausnahmen) in unserem Staate wäre einem so intensiven Arbeitsvolumen ausgesetzt, das ganze Land befände sich vermutlich aufgrund einer Massen-Burnout-Welle in kürzester Zeit verwaltungstechnisch auf dem Niveau von Haiti…
„In Qualität steckt das Wort ‚Qual‘!“ sagte einst Felix Magath, als er seine Schützlinge mit dem Medizinball um die Tartanbahn schickte. Die Promoter/Managements der Band hier in Europa und in den Staaten scheinen trotzdem immer wieder die richtige Balance in Sachen Belastung zu finden, um ihrer weiterhin ungehemmt erscheinenden positiven Kreativität nicht im Wege zustehen.
Beim neuen Album gefallen mir auf den ersten Blick schon das schöne atmosphärische Cover-Artwork, als auch das gelungene Wortspiel, sich vermutlich auf den alten CCR-Klassiker („Bad Moon Rising“) beziehend, auch wenn es laut Band um all den Glauben, die Mythen und Traditionen rund um den Blutmond geht, der Wiedergeburt und Veränderung symbolisiert.
Alles wirkt wieder sehr melodisch, auch bei den flotteren und härteren Sachen („Stone Cold Killer“, „Hold On„). Viele Keys-Varianten von Jake Abernathie, Harmoniegesänge, das auf den Punkt gebrachte E-Solo von Henry James (oft in der Slide-Variante), ab und zu mal Twins mit Leader Robert Jon, der über das gesangliche Zepter seine gewohnte Aura verbreitet, gehören diesmal zum Grundmuster. Dazu kommt der Rhythmus von Andrew Espantman und Warren Murrel auf gewohnt hohem Standard-Niveau.
Die durchgehend guten und abwechslungsreichen Tracks (keine Füller) kommen mir als Verfechter des 4-Minuten-Liedgutes besonders entgegen. Zu meinen Favoriten zählen u. a. das episch anmutende „Ballad Of A Broken Hearted Man„, der groovige Titelsong, der obligatorische Ohrwurm „Down No More“ (dezente Band Of Heathens-Note), die Allman-Brothers-umwehten „Worried Mind“ und „Give Love“ als auch der ‚Ted Nugent meets The Outlaws‚-Track „Rager“.
Produziert hat Kevin Shirley, veröffentlicht wird die Scheibe über Joe Bonamassas Journeyman Records. Man darf sich schon bald auf die Live-Präsentation der neuen Stücke freuen. Der nächste Schritt zu noch mehr Popularität ist gekonnt vollzogen!
Journeyman Records (2024) Stil: Southern Rock
Tracks: 01. Stone Cold Killer 02. Trouble 03. Ballad Of A Broken Hearted Man 04. Red Moon Rising 05. Dragging Me Down 06. Hold On 07. Down No More 08. Help Yourself 09. Worried Mind 10. Give Love 11. Rager (CD Bonus Track) 12. Hate To See You Go (CD Bonus Track)
Da wir in diesem Magazin ja bereits unzählige CD-Reviews, Konzertberichte und auch ein Interview über/mit Robert Jon & The Wreck gebracht haben, möchte ich den Besuch dieses Abends in der Krefelder Kulturrampe, mal als Anlass nehmen, ein wenig die Entwicklung dieser Erfolgsgeschichte zu beleuchten, denn die hat meiner Ansicht nach viele Väter.
Da gibt es zum einen ihren Teenage Head Music-Promoter Manny Montana, der von Anfang an, an diese Jungs aus Kalifornien geglaubt hat und sie mit umtriebiger Energie und Ausdauer, Jahr für Jahr, nach vorne gepuscht hat.
Da ist natürlich ihr Bandleader Robert Jon Burrison, der es mit seiner Kreativität und seiner charismatischen Gabe geschafft hat, immer wieder das Gefüge seines Kollektivs, auch nach Verlusten von Schwergewichten wie u. a. Christopher Butcher und Steve Maggiora (jetzt bei Toto), mit ebenso guten Musikern in der Waage zu halten.
Natürlich sind auch wir, ohne mit Eigenlob aus der Hose stinken zu wollen, mit ein essentieller Teil davon. Ich kenne kein anderes Musikmagazin oder Medium in unseren Sphären, das dieses Quintett über die lange Zeit, so intensiv publizistisch mitbegleitet hat. Denn es gab auch den Anfang im Jahr 2015, als sie noch vor weniger als 30 Zuschauern hier aufgetreten sind.
Und damit kommen wir zum letzten Teil der Erfolgsgaranten, den Betreibern der vielen Locations, die die Basis für den stetig wachsenden Zuspruch bilden und gebildet haben. Insbesondere ist da Markus ‚Pille‘ Peerlings von besagter Kulturrampe in Krefeld zu nennen, der die Burschen auch nach den ersten unrentablen Auftritten, immer wieder bei sich zu Stammgästen machte.
Wie wir ja alle leider mittlerweile wissen, zieht sich Pille am Ende des Jahres aus der Rampe zurück und wird neue Ufer betreten. Ein herber Verlust für die echte ehrliche Live-Musik von heute, auch wenn es mit der Location weitergeht, kann man sich nicht genug für diese sympathische, geschmackvolle und herzliche Präsenz bedanken. Er wird eine Riesenlücke hinterlassen.
Aus diesem Grund hat jetzt dieser, erstmal offiziell nicht geplante Termin, dann doch noch ihm zu Ehren stattgefunden, sicherlich eine schöne Geste der Dankbarkeit seitens THM und der Band.
Zum Konzert bleibt nicht viel zu schreiben. Der Blick auf die am Boden liegende recht kurze Setlist ließ schon erahnen, dass es einige längere Tracks geben musste, was sich dann auch bewahrheitete. Nach dem Opener „Pain No More“, „Do You Remember“, „Tired Of Drinking Alone“, „Don’t Look Down“, „Ride Into The Light“ und ihrem Ohrwurm „Oh Carolina“, also mit drei Tracks vom neuen Album inkludiert, die allesamt knackig und straff dargeboten wurden, ging es dann mit dem Beatles-Cover „Come Together“ in die Jam-Phase über.
Wenn Yoko Ono und John Lennon diese furiose Version damals in ihrem Bettchen zu Gehör bekommen hätten, wäre es wohl nix mit „Give Peace A Chance“ geworden, sie wären wohl vor Schreck aus allen Liebeswolken gefallen.
Daran angeschlossen wurde „Last Light On The Highway“ in beiden Parts zelebriert, um dann den Gig mit „Cold Night“ einen weiteren Standardklassiker ihres Songkatalogs in einer halbstündigen Killer-Fassung als Zugabe zu beenden. Hier zeichnete sich besonders Andrew Espantman mit seiner unglaublichen Koordination und seinen maschinengewehrartigen Trommelattacken aus. Auch der ’neue‘ an den Tasten, Jake Abernathie, wusste sich in einem Wechselspiel mit Gitarren-Wizard Henry James in Szene zu setzen.
Am Ende wurden Robert Jon & The Wreck, wie so oft, von den großartig mitgehenden Rampenbesuchern frenetisch gefeiert. Man darf gespannt sein, wo die Reise noch hingehen wird, ich denke, wir werden vermutlich weiterhin mit dabei sein.
Line-up:
Robert Jon Burrison – lead vocals, guitar
Hanry James – lead guitar, vocals
Warren Murrel – bass
Andrew Espantman – drums, vocals
Jake Abernathie – keyboards
Zum ersten Mal tritt die Southern Rock Band Robert Jon & The Wreck im Zentrum Altenberg in Oberhausen auf und sorgt für eine gut gefüllte Location, was auch bei Wolfgang Stolt, den Macher von Impuls Promotion für gute Laune sorgt. Publikumsfreundlich beginnt die Band um 19 Uhr ihren knapp zweistündigen Auftritt und vom ersten Song „Pain No More“ vom neuen Album „Ride Into The Light“ an, brennt die Hütte.
Die Setlist umfasst Songs der letzten acht Jahre und geschickt sind einige der neuen Stücke in bewährtes Material integriert. Bei „Oh Miss Carolina“ zeigt sich das Oberhausener Publikum gesangsfreudig und unterstützt beim Refrain und den Kaliforniern ist anzumerken, wie sie die Stimmung regelrecht aufsaugen um die Energie bei „Cold Night“ den Fans regelrecht zurück zu feuern. Ganz stark hier, wie sich der Wirbelwind an der Gitarre, Henry Schnekluth, und Jake Abernathie sich zum Ende des Songs mit abwechselnden Soli in einen Rausch spielen und die Stimmung den Siedepunkt erreicht.
Schön ist zu sehen, wie sich Robert Jon Burrison, der charismatische Fronter, zuweilen in den hinteren Bereich der Bühne zurückzieht und mit einem Strahlen in den Augen beobachtet, wie die anderen zeigen, was musikalisch in der Band steckt.
Die beiden Energiebündel Sunnyboy Warren Murrel am Bass und Andrew Espantman an den Drums sorgen für den nötigen rhythmischen Druck, dass die Southern Rock Fans mit Sicherheit ein absolutes Highlight erleben dürfen und spätestens seit dem letzten Jahr Robert Jon & The Wreck den Status eines Geheimtipps verloren haben, sondern ein immer größeres Publikum anziehen.
Wer sich in NRW von der Klasse der Band überzeugen will, dem sei angeraten, entweder am 31.08. in der Kantine Köln open Air oder am 03.09. im Musiktheater Piano, Southern Luft zu schnuppern. Die Zeiten, in denen die Band in kleinen Locations wie der Krefelder Kulturrampe aufgetreten sind, scheinen damit nur noch Nostalgie zu sein, an die man sich gerne zurück erinnert. Robert Jon und seine Mannen haben es sich aber absolut verdient.
Ein kleines Highlight neben der Musik ist auch der Merchandisingstand, an dem es jedes mal Shirts mit starken Designs als Andenken für die Shows gibt und dass sich alle Bandmitglieder am Ende der Konzerte Zeit für die Fans nehmen. Als Fazit des Abends genügt die Aussage eines älteren Musikfans, den ich schon öfters auch im Zentrum Altenberg getroffen habe, der sagte: „So eine Stimmung habe ich hier noch nicht erlebt“. Wer weiß, wie es beim nächsten Auftritt sein mag, da die Band sich jedes Mal kontinuierlich weiterentwickelt.
Line-up: Robert Jon Burrison – lead vocals, guitar Hanry James – guitar, vocals Warren Murrel – bass Andrew Espantman – drums, vocals Jake Abernathie – keyboards
Zum Abschluss der Wintertour spielen Robert Jon & The Wreck in der Harmonie mit Meghan Parnell und Dave Barnes von Bywater Call als Support ein begeisterndes Konzert. Schon beim zweiten Song „Do You Remenber“ entwickelt sich eine Stimmung, zu der Stammkunden der Harmonie sagten, dass sie so etwas hier selten erlebt haben. Im Vergleich zum Tour-Auftakt spielt die Band in der sehr gut besuchten Harmonie ein leicht verändertes Set und es gelingt den Kaliforniern noch einmal spielerisch einen drauf zu setzen.
Regelrecht angetrieben vom Publikum legen die fünf Musiker mit „Ride Into The Light“, dem krachenden „Waiting For Your Man“, dem groovenden „High Time“ direkt nach, um beim Westcoast-Song „Who Can You Love“, der durch Harmoniegesänge und Gitarrenpassagen leicht an die legendären Eagles erinnert, etwas ruhiger wird und die Ballade „Gold“ zum Träumen einlädt.
Danach kommen Momente, die das Konzert unvergesslich und auch einzigartig machen. Meghan Parnell kommt mit auf die Bühne und unterstützt den bestens gelaunten Robert Jon Burrison bei „Oh Miss Carolina“ mit starken Backgroundgesang. Bei „Shine a Light On Me Brother“ stößt dann auch noch Dave Barnes als zusätzlicher Gitarrist hinzu, der mit Henry James feine Soli beisteuert.
Ein besonderes Highlight ist dann das Cover des The Band-Klassikers „The Weight“. Dabei teilen sich Robert Jon, Meghan Parnell und Henry James in den Strophen den Sologesang und letztgenannter zeigt, dass er nicht nur ein exzellenter Gitarrist ist, sondern auch über eine gute Stimme verfügt, was man auch beim Background Gesang in den meisten Songs bemerkt. Stark auch die instrumentalen Solopassagen von Henry James und Dave Barnes, der auch ein Meister des Slidens ist sowie Jake Abernathie an den Keyboards.
Zum Abschluss folgt dann der Southern-Feger „Cold Night“. Sunnyboy Warren Murrel am Bass und Andrew Espantman, der mit einem ständigen Lächeln die Drums beackert, legen eine fette Soundgrundlage, in die dann insbesondere Henry James und Dave Barnes sich regelrechte Gitarrenduelle liefern., die zu mehrfachen Szenenapplaus führen, in die zuweilen auch noch Robert Jon einsteigt, dass der Begriff Guitar Armee wieder zum Leben erweckt wird. Wer denkt, dass nach diesem Rausschmeißer nichts mehr geht, wird schnell eines Besseren belehrt.
Nach lautstarken Zugabe Forderungen kommen die fünf Burschen von Robert Jon & The Wreck noch einmal auf die Bühne, um sich mit dem zweiteiligen „Last Light On The Highway“, dass sich vielleicht zu einer Hymne der Band entwickeln kann, musikalisch vom Bonner Publikum zu verabschieden.
Schon wenige Minuten nach der Show standen alle beteiligten Musiker den Fans für Andenkenfotos und Smalltalk parat. Man darf gespannt sein, was Robert Jon & The Wreck im Sommer bei einigen Festivals und im Herbst bei einer ausgedehnten Europatour auf die Beine stellen werden und ob eine nochmalige Steigerung erfolgt, was nach dem Abend schwer vorstellbar ist. Eine weitere frage ist, ob Bywater Call, dann mit kompletter Besetzung, nach der gelungenen Werbung in eigener Sache, einen ähnlichen Weg geht wie RJTW.
Ein besonderer Dank an Manny Montana (Mr. Teenage Head Music) und die Harmonie für die Akkreditierung für dieses Highlights.
Text und Bilder: Gernot Mangold
Line-up Robert Jon & The Wreck: Robert Jon Burrison – lead vocals, guitar Hanry James – guitar, vocals Warren Murrel – bass Andrew Espantman – drums, vocals Jake Abernathie – keyboards
Line-up Support: Meghan Parnell – vocals Dave Barnes – guitars
Nach dem fulminanten Auftritt beim Bospop im letzten Sommer und anderen Festivals scheinen Robert Jon & The Wreck nun auch im Faninteresse zu einem der Topacts des Southern Rock aufgestiegen sein. So war das de Bosuil in Weert mit etwa 650 Besuchern zum Tourauftakt der Europa-Frühjahrstour sehr gut gefüllt. Diesbezüglich erinnerte Robert Jon an den ersten Auftritt der Band vor einigen Jahren vor 25 Zuschauern damals auf der kleinen Bühne der Location.
Den Auftakt zu einem klasse Konzertabend machten Meghan Parnell und Dave Barnes, die in einem etwa 30-minütigen Auftritt die Besucher mit einer Auswahl von Bywater Call-Songs wie „Silver Lining“ oder „Fortune“ reduziert auf Gesang und Gitarre in Stimmung brachte. Passend zur derzeitigen Weltsituation war dabei der letzte Song „Sign Of Peace“. Mit ihrem überzeugenden Auftritt machte Sie schon einmal Werbung in eigener Sache, denn Parnell kündigte schon die Tour im Herbst, dann wieder in voller Besetzung an.
Nach einer Umbaupause betraten dann die Kalifornier die Bühne und zeigten von Anfang an, dass sie sich vor Southern Rock-Größen wie Blackberry Smoke nicht zu verstecken brauchen, sondern dabei sind, viele etablierte Bands des Genres abzulösen. Hier könnte der Titel „Southern Rock Will Never Die“ der Outlaws durchaus als Programm gesehen werden.
Neben den live erprobten Songs wie „Do You Remember“, „High Time“, „Shine A Light On Me Brother“ oder „Oh Miss Carolina“ spielte die Band einige bisher noch nicht live gespielte Stücke. Darunter war mit „One Of A Kind“ auch ein noch nicht veröffentlichter Song, der auf der nächsten gleichnamigen EP erscheinen wird.
Robert Jon zeigte sich stimmlich bestens aufgelegt und man merkte ihm an, dass dies ein besonderer Abend war, in der es der Band als Headliner gelang, eine Halle wie das Bosuil so gut zu füllen. Henry James offerierte einmal mehr, mit auf den Punkt gespielten Soli, was für ein exzellenter Gitarrist er ist. Die Rhytmussektion mit dem Wirbelwind Andrew Espantman an den Drums und Warren Murrel am Bass legten eine fette Soundgrundlage und der neue Tastenmann Jake Abernathie konnte mit einigen starken Soloparts beweisen, dass die Band nach dem Abgang von Steve Maggiora auch an den Tasten bestens aufgestellt ist.
So sorgte die Band mit einem knapp zweistündigen Auftritt für einen tollen Southern Rock-Abend, der mit den letzten Songs „Waiting for Your Man“ und „Cold Night“ (meist die letzte Zugabe) ein finale furioso hatte, auf die Robert Jon und seine Mannen mit dem psychedelisch beginnenden und dann in eine regelrechte Southern-Hymne wandelnden „Last Light on the Highway Pt.1“ und „Last Light on the Highway Pt. 2“ das i-Tüpfelchen auf den Abend setzten.
Danach standen beide Bands am Merchstand den Fans zur Verfügung, wo Manny Montana der Tourmanager, in seinen Geburtstag feiern konnte. Das schönste Geschenk wird für Ihn vielleicht der Konzertabend gewesen sein, an dem eine Band, die er nach Europa geholt hat, mittlerweile auf den Pfaden einer anderen Band, Blackberry Smoke, wandelt, die er vor vielen Jahren auch aus Amerika holte.
Text und Bilder: Gernot Mangold
Line-up Robert Jon & The Wreck: Robert Jon Burrison – lead vocals, guitar Hanry James – guitar, vocals Warren Murrel – bass Andrew Espantman – drums, vocals Jake Abernathie – keyboards
Line-up Support: Meghan Parnell – vocals Dave Barnes – guitars
Zum Abschluss der knapp zweieinhalb Monate dauernden Europatour mit über 60 Konzerten spielten Robert Jon & The Wreck noch einmal auf dem Bospop Festival, bevor es am Tag danach wieder nach Kalifornien geht. Das Line-up war wie ganz zu Beginn der Tour verändert, da Steve Maggiora schon zu Toto gestoßen war, um dort die Europatour fortzusetzen. Ersetzt wurde er wie zuletzt durch den holländischen Tastenmann Bob Fridzema.
Mit einer leichten Verspätung begannen die Kalifornier mit ihrem niederländischen Gast ihren Auftritt auf der Nebenbühne im Festivalzelt, welches sich aber auch zu High Noon bestens gefüllt hatte. Schon mit den ersten Songs nahm die Band das Publikum mit, welches rhythmisch mitklatschte und mit Szenenapplaus nicht sparte. Sichtlich geflasht von dieser Resonanz schilderte Robert Jon, das dies, nach der langen Tour ein besonderer Moment sei.
Aus den Gesprächen von Fans ging hervor, dass dieser Auftritt für sie schon jetzt einer der musikalischen Höhepunkte des Festivals war. Diese Meinungen sind natürlich als objektiv zu betrachten und es liegt fern Bands miteinander zu vergleichen. Was aber auf jedem Fall gesagt werden kann, dass die Band an diesem Sonntag bei den Besuchern einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat.
Dabei zeigte sich, dass es sich bei Robert John & The Wreck um eine Band handelt, in der alle Musiker ihre Anteile haben, wobei sich der charismatische und stimmlich bestens aufgelegte Robert Jon, der auch mit einigen Gitarrensoli glänzte und Hernry James, der das eine oder andere Solo regelrecht durch das Zelt schoss, visuell im Vordergrund standen.
Aber auch der bestens aufgelegte Andrew Espantman, der aus dem Lächeln gar nicht mehr herauskam, setzte mit kurzen Drumsoli Akzente, wie auch Warren Murrel der posend den einen oder anderen Basslauf beisteuerte. Besonders erwähnt sei auch der Gastauftritt von Tastenvirtuose Bob Fridzema, der die Stimmung, die durch das Auftritt ausgelöst wurde ,regelrecht aufsog.
Ein Highlight war natürlich, wie sich Fridzema und Henry James bei „Cold Night“ die Noten regelrecht zuschmissen und sich Robert Jon, Henry James und Warren Murrel in typischer Southern-Pose einer Guitararmy positionierten und in den Song einen jammenden Soloteil einbauten. Nach bestens aufgenommenen Clubkonzerten bewiesen Robert John & The Wreck, dass sie auch eine größere Zuschauerzahl mit ihrem Southern Rock begeistern können.
Es bleibt abzuwarten, ob die Band bei Festivals im nächsten Jahr näher an das Ende eines Tages rutschen werden. Nach diesem Auftritt wäre es nicht verwunderlich. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an Manny Montana von Teenage Head Music, der es ermöglichte, dass ich den Auftritt in Bildern festhalten durfte und als Gast an dem Tag eingeladen war.
Line-up: Robert Jon Burrison – vocals, guitar Henry James – guitar, backing vocals Warren Murrel – bass Andrew Espantman – drums, backing vocals Bob Fridzema – keyboards, backing vocals