Robert Jon & The Wreck – 05.09.2023 – Kulturrampe, Krefeld – Konzertbericht

Da wir in diesem Magazin ja bereits unzählige CD-Reviews, Konzertberichte und auch ein Interview über/mit Robert Jon & The Wreck gebracht haben, möchte ich den Besuch dieses Abends in der Krefelder Kulturrampe, mal als Anlass nehmen, ein wenig die Entwicklung dieser  Erfolgsgeschichte zu beleuchten, denn die hat meiner Ansicht nach viele Väter.

Da gibt es zum einen ihren Teenage Head Music-Promoter Manny Montana, der von Anfang an, an diese Jungs aus Kalifornien geglaubt hat und sie mit umtriebiger Energie und Ausdauer, Jahr für Jahr, nach vorne gepuscht hat.

Da ist natürlich ihr Bandleader Robert Jon Burrison, der es mit seiner Kreativität und seiner charismatischen Gabe geschafft hat, immer wieder das Gefüge seines Kollektivs, auch nach Verlusten von Schwergewichten wie u. a. Christopher Butcher und Steve Maggiora (jetzt bei Toto), mit ebenso guten Musikern in der Waage zu halten.

Natürlich sind auch wir, ohne mit Eigenlob aus der Hose stinken zu wollen, mit ein essentieller Teil davon. Ich kenne kein anderes Musikmagazin oder Medium in unseren Sphären, das dieses Quintett über die lange Zeit, so intensiv publizistisch mitbegleitet hat. Denn es gab auch den Anfang im Jahr 2015, als sie noch vor weniger als 30 Zuschauern hier aufgetreten sind.

Und damit kommen wir zum letzten Teil der Erfolgsgaranten, den Betreibern der vielen Locations, die die Basis für den stetig wachsenden Zuspruch bilden und gebildet haben. Insbesondere ist da Markus ‚Pille‘ Peerlings von besagter Kulturrampe in Krefeld zu nennen, der die Burschen auch nach den ersten unrentablen Auftritten, immer wieder bei sich zu Stammgästen machte.

Wie wir ja alle leider mittlerweile wissen, zieht sich Pille am Ende des Jahres aus der Rampe zurück und wird neue Ufer betreten. Ein herber Verlust für die echte ehrliche Live-Musik von heute, auch wenn es mit der Location weitergeht, kann man sich nicht genug für diese sympathische, geschmackvolle und herzliche Präsenz bedanken. Er wird eine Riesenlücke hinterlassen.

Aus diesem Grund hat jetzt dieser, erstmal offiziell nicht geplante Termin, dann doch noch ihm zu Ehren stattgefunden, sicherlich eine schöne Geste der Dankbarkeit seitens THM und der Band.

Zum Konzert bleibt nicht viel zu schreiben.  Der Blick auf die am Boden liegende recht kurze Setlist ließ schon erahnen, dass es einige längere Tracks geben musste, was sich dann auch bewahrheitete. Nach dem Opener „Pain No More“, „Do You Remember“, „Tired Of Drinking Alone“, „Don’t Look Down“, „Ride Into The Light“ und ihrem Ohrwurm „Oh Carolina“, also mit drei Tracks vom neuen Album inkludiert, die allesamt knackig und straff dargeboten wurden, ging es dann mit dem Beatles-Cover „Come Together“ in die Jam-Phase über.

Wenn Yoko Ono und John Lennon diese furiose Version damals in ihrem Bettchen zu Gehör bekommen hätten, wäre es wohl nix mit „Give Peace A Chance“ geworden, sie wären wohl vor Schreck aus allen Liebeswolken gefallen.

Daran angeschlossen wurde „Last Light On The Highway“ in beiden Parts zelebriert, um dann den Gig mit „Cold Night“ einen weiteren Standardklassiker ihres Songkatalogs in einer halbstündigen Killer-Fassung als Zugabe zu beenden. Hier zeichnete sich besonders Andrew Espantman mit seiner unglaublichen Koordination und seinen maschinengewehrartigen Trommelattacken aus. Auch der ’neue‘ an den Tasten, Jake Abernathie, wusste sich in einem Wechselspiel mit Gitarren-Wizard Henry James in Szene zu setzen.

Am Ende wurden Robert Jon & The Wreck, wie so oft, von den großartig mitgehenden Rampenbesuchern frenetisch gefeiert. Man darf gespannt sein, wo die Reise noch hingehen wird, ich denke, wir werden vermutlich weiterhin mit dabei sein.

Line-up:
Robert Jon Burrison – lead vocals, guitar
Hanry James – lead guitar, vocals
Warren Murrel – bass
Andrew Espantman – drums, vocals
Jake Abernathie – keyboards

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

Robert Jon And The Wreck
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Teenage Head Music
Kulturrampe, Krefeld

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