
Robert Jon lässt es sich nicht nehmen, der Kulturrampe für ein Überraschungskonzert einen Besuch abzustatten. Der Termin für den Gig wurde erst zwei Tage zuvor bekannt gegeben, dennoch hat sich für einen Dienstagabend eine ansehnliche Zahl an Fans eingefunden.
Pünktlich um 20:30 Uhr betritt die Band die Bühne und legt bei tropischen Temperaturen los wie die Feuerwehr. Neben altbekannten Songs streuen sie auch einige neue, bisher noch nicht auf einem Album veröffentlichte Tracks ein, die durch knallharte Riffs von Henry James den Club zum Kochen bringen. Warren Murrel am Bass und Andrew Espantman sorgen für einen krachenden Rhythmus, sodass von Beginn an der so genannte Funke überspringt und auf die Bühne zurückgeschleudert wird, Die Band spielt sich danach fast förmlich in einen Rausch.
Jake Abernathie sorgt an den Keyboards nicht nur für einen vollen Sound, er glänzt auch durch einige zum Teil rasante Soloparts, die ihren Höhepunkt haben, als er sich in einem minutenlangen Jam bei „Cold Night“ mit Henry James duelliert, was bei den Fans für Szenenapplaus sorgt.
Robert Jon selbst genießt den Auftritt der Band sichtlich und schaut vom Bühnenrand oft zu, wie sich seine Mannen austoben, denen er viele Freiräume gibt, sich in den Vordergrund zu spielen. Dabei zeigt er eine beeindruckende Bühnenpräsenz und Interaktion mit den Fans. Stimmlich bestens aufgelegt steuert er dazu auch einige Gitarrensoli bei und sorgt vor „Cold Night“ für einen Gänsehaut Moment.
Er zählt einige Tourshirts der Fans auf, die von sechs verschiedenen Touren sind und berichtet von den Anfängen der Band in Europa, wo auch die Kulturrampe mit ihrer besonderen Atmosphäre eine wichtige Rolle spielt. Er beschreibt sie als einen Ort, an dem sie sich immer sehr willkommen gefühlt haben und dass es jetzt für sie etwas Besonderes ist, den Fans, die sie hier über Jahre begleitet haben, in dieser intimen Location etwas zurück zu geben.
Dass Clubs wie die Kulturrampe für Robert Jon & The Wreck mittlerweile viel zu klein sind, ist den Fans bewusst und so genießen diese diesen besonderen Moment, der sich hoffentlich noch oft wiederholt. Das sich die Band nach dem Konzert unter die Fans gesellt zeigt auf eindrucksvolle Weise die besondere Beziehung, die sich trotz der wachsenden Popularität nicht verändert hat.
Zu guter Letzt muss auch noch einmal die Arbeit des Tontechnikers und Lichtmischers hervorgehoben werden, der es geschafft hat, einen differenzierten Sound mit entsprechender visueller Unterstützung in die Rampe zu zaubern.
Line-up:
Robert Jon Burrison – lead vocals, guitar
Henry James – lead guitar, vocals
Warren Murrel – bass
Andrew Espantman – drums, vocals
Jake Abernathie – keyboards
Text & Bilder: Gernot Mangold
Robert Jon And The Wreck
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Teenage Head Music
Kulturrampe, Krefeld