Tito & Tarantula, 15.04.2025, 15.04.2025 – Zeche Carl, Essen – Konzertbericht

Mit einem neuen Album im Gepäck zeigen Tito & Tarantula in der sehr gut besuchten Essener Zeche Carl, dass die musikalische Reise weitergeht und Tito sich mit seiner Band nicht auf alten Lorbeeren ausruht. Mit einigen alt bekannten Songs wie „In My Car“ oder „Pistolero“ wird schnell Stimmung in die Location gebracht, um im Mittelteil des etwa zweistündigen Sets fast die Hälfte der Stücke des neuen Albums „Brincamos!“ zu spielen, die sich stilistisch nahtlos in die oft mystisch wirkende texanisch-mexikanische Musik einfügen und bestens ankommen.

Nicht ohne Stolz beschreibt er bei der Ansage zu „Slow Dream“, dass seine Tochter ihm die Initialzündung dazu gegeben hat. Neben Tito, der mit der gewohnt charismatischen Bühnenpräsenz aufwartet, steuert Marcus Praed, oft in sich gekehrt wirkend, einige starke Gitarren-Soli bei und erweist sich dabei auch als ein Meister des Slidens. Titos Tochter Lolita, mit einem Dauergrinsen in Gesicht ihren Bass lasziv zupfend, sorgt mit Drummer Rafael Gayol für eine wohl temperierte Rhythmus- Grundlage im gut abmischten Sound in der Zeche Carl.

Egaux Sells und Carrie Fussell liefern nicht nur tanzend für den Background Gesang, sondern steuern noch Keyboards und bei manchen Tracks die dritte und vierte Gitarre bei. Ein Highlight ist insbesondere für einige Fans aus den ersten Reihen „After Dark“, wo Tito zum Tanz auf der Bühne einlädt, bis diese rappelvoll ist. Mit einer spanisch gesungenen Variante von „Anarchy In The UK“ beendet die Band einen Abend, der die Fans stimmungsvoll in die Weiten der texanisch-mexikanischen Grenzregion entführt und das Flair der Titty Twister Bar in den Kohlenpott gebracht hat.

Line-up:
Tito Larriva (lead vocals, electric guitar)
Marcus Praed (Guitar, backing vocals)
Lolita Carroll Larriva (bass, vocals)
Rafael Gayol (drums)
Egaux Sells (backing vocals, guitar)
Carrie Fussell (backing vocals, keyboards, guitar)

Bericht und Bilder: Gernot Mangold

Tito & Tarantula
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Zeche Carl

Tito & Tarantula, 22.06.2024, Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertnachlese

Tito und Tarantula sorgen für ein rappelvolles Musiktheater Piano. Bei gedämpftem Licht und wabberndem Nebel betritt die Band zu Musik, die auch zu jedem Italo-Western gepasst hätte, die Bühne und schnell entsteht ein Flair, der einen gefühlsmäßig in die Titty Twister Bar versetzt, in der Tito Larriva ihren Auftritt in „From Dusk ‚Til Dawn“ hatten.

Ein bestens gelaunter Tito erzählt humorvoll zwischen den Songs manche Geschichten zu deren Entstehung und hat von Beginn an einen besonderen Draht zu den Fans, sodass in den zwei Stunden eine ganz spezielle Stimmung herrscht, wo man fast das Gefühl bekommt, man würde in sich im mexikanischen Grenzgebiet in der entsprechenden Bar wiederfinden.

Neben Tito, der sich natürlich im Mittelpunkt der Show befindet, und mit seinem unverwechselbaren Gesangsstil ein zuweilen morbides Flair in das Piano haucht oder schreit, sorgt auch dessen Tochter Lolita, lasziv ihren Bass spielend, für besondere Momente. Die Tänzerin mit der Schlange aus dem Film war ja nicht dabei und wurde so gewissermaßen durch sie ersetzt. Aber auch Marcus Praed mit einigen Gitarrensoli und Rafael Gayol samt seinem dynamischen Drumstil, hatten einen großen Anteil an einem gelungenen Konzertabend.

Im Hintergrund tanzen die beiden Backgroundsängerinnen Egaux Sells und Carie Fussell oft, wie man es in einer entsprechenden Bar erwartet, aber sie haben auch instrumentelle Anteile an der Gitarre und den Keyboards.
Mit einem „Are You Ready“ leitet Tito den Höhepunkt des Abends ein und die Band spielt eine starke Version des größten Erfolgs „After Dark“.

Damit aber nicht genug. Nach einigen Minuten bittet er Fans auf die Bühne, unter anderem hilft er selbst, einen Rollstuhlfahrer auf diese zu heben, sodass nicht nur der Saal, sondern auch die Bühne proppevoll ist und die Fans dort tanzten. Aber auch das Mikro wurde zum Mitsingen herumgereicht. Passend zum Hintergrund des Songs lässt ein Fan dabei seine Vampirzähne blitzen.

Aber keine Sorge, der Song nahm kein Ende wie in dem Film, wo Tito.& Tarantula ihren großen Auftritt hatten. Alle Fans können sich nach dem Song gesund wider unters Publikum mischen. Mit zwei weiteren Zugaben, darunter das bluesige „Angry Cockroaches“ beenden Tito & Tarantula nicht nur ein starkes Konzert in Dortmund sondern auch die Europatour. Aus den Abschiedsworten Titos lässt sich schließen, dass man diesmal nicht wieder fünf Jahre auf einen Auftritt im Piano warten muss.

Line-up:
Tito Larriva (lead vocals, electric guitar)
Marcus Praed (Guitar, backing vocals)
Lolita Carroll Larriva (bass, vocals)
Rafael Gayol (drums)
Egaux Sells (backing vocals, guitar)
Carrie Fussell (backing vocals, keyboards, guitar)

Bericht und Bilder: Gernot Mangold

Tito & Tarantula
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Musiktheater Piano
3Dog Entertainment

T. G. Copperfield – Steppenwolf – CD-Review

Review: Michael Segets

Nach Jack McBannons kürzlich erschienenen Album „Tennessee“ kommt nun ein weiterer Longplayer in die Regale, der belegt, dass die Amerikaner kein alleiniges Abo in Sachen Americana und Roots Rock beanspruchen können. Mit „Steppenwolf“ wildert der Regensburger Tilo Georg Copperfield ebenfalls in diesen Regionen. Copperfield beeindruckt mit seinem Output: „Steppenwolf“ ist seine elfte Veröffentlichung seit 2017. Zuletzt brachte er in Kooperation mit dem Gitarristen Ben Forrester (Allen-Forrester Band, Stone Water) „Out In The Desert“ (2023) heraus.

Copperfield setzt auf Unmittelbarkeit statt auf technische Mittel und lange Überarbeitungsprozesse, um das ursprüngliche Gefühl der Songs zu erhalten. Die acht Tracks der neuen Scheibe wurden Ende Januar an zwei Tagen live in der Mühle der Freundschaft, Bad Iburg, unter der Federführung von Marcus Praed (Tito & Tarantula) eingespielt. Laut Liner Notes plante Copperfield zunächst ein auf Gitarre und Gesang reduziertes Songwriter-Werk, holte dann aber doch seine bewährten Mitstreiter Michael Hofmann (Drums, Percussion, bgv), Claus Bächer (Keys) und Alexander Schott (Bass) mit ins Boot.

Der Titel des Albums geht auf den gleichnamigen Roman von Hermann Hesse zurück. Auch andere Songs spielen auf literarische Werke an. Bekannt sein dürften „The Lord Of The Flies“ von William Golding und „The Call Of The Wild“ von Jack London. Dazu gibt es dann noch biblische Bezüge („Jonah & The Whale“). In den Texten werden zumeist innere Spannungen aufgegriffen, die sich aus der Opposition zwischen dem Drang nach einem ungebunden Leben und dem Wunsch nach Geborgenheit in der Gemeinschaft ergeben. Von dieser Thematik hebt sich „Burn In Hell“ ab, bei dem Copperfield – inhaltlich in der Tradition von Dylans „Masters Of War“ – mit Kriegstreibern abrechnet. Der Antikriegssong ist der rockigste Track auf der CD.

Der Opener „From The Cradle To The Grave“ und „The Lord Of The Flies” folgen den musikalischen Spuren von Tom Petty und dessen Schaffensphase in den 2000ern rund um „Highway Companion“. Hervorzuheben ist darüber hinaus „Jonah & The Whale“. Der locker gespielte, von den Keys getragene Song geht ins Ohr. Später tritt Bächer nochmal deutlich in Erscheinung, wenn er „The Night Is Coming Down“ mit den Klängen seines Tasteninstruments unterfüttert. Unter die Songs, die sich irgendwo im Americana bewegen, schmuggelt sich mit „Highway Café“ eine Country-Nummer der klassischen Machart dazwischen.

„Steppenwolf“ klingt nicht so erdig, wie man nach der Entstehungsgeschichte vermuten könnte. T. G. Copperfield verfolgt eine moderne Spielart des Americana, knüpft dabei gelungen an Traditionen an und lässt gelegentlich seine Affinität zum Roots Rock sowie zum Country aufblitzen.

Die CD erscheint in einem hochwertigen Digi-Pack mit stimmig gestalteten Beiheft, in dem die Songtexte sowie Liner Notes abgedruckt sind. Das Album ist sicherlich auch bei seiner diesjährigen Tour durch den Süden Deutschlands erhältlich. Er gibt Shows als Akustik Trio und mit The Electric Band. Am zwölften November ist er solo als Support von Robert Jon & The Wreck in Obertraubing zu erleben.

Timezone Records – Timezone (2024)
Stil: Americana

Tracks:
01. From The Cradle To The Grave
02. Burn In Hell
03. The Lord Of The Flies
04. My Dirty Mind
05. Jonah & The Whale
06. Highway Café
07. The Night Is Coming Down
08. The Call Of The Wild

T. G. Copperfield
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Timezone Records

Cruzados – She’s … Automatic! – CD-Review

Review: Michael Segets

Ende der 1980er, als CDs noch auf dem Vormarsch waren, erstand ich den ersten selbstbetitelten Longplayer (1985) der Cruzados auf dem Wühltisch. Die Band war mir völlig unbekannt und ich griff auf gut Glück zu. Am nächsten Tag war ich wieder im Laden und staubte die zweite Scheibe „After Dark“ (1987) zum Sonderpreis ab. Dies war der wesentliche Output der Truppe, die sich auflöste als Frontmann Tito Larriva mit Tito & Tarantula eine neue Band gründete, die Mitte der 1990er nicht zuletzt durch die Mitwirkung an dem Film „From Dust Till Dawn“ größere Bekanntheit erlangte.

Etwa zu dieser Zeit drehten sich auch die beiden Cruzados-Alben das letzte Mal in meinem Player. Erst als ich durch die Konzertankündigung der Kulturrampe darauf aufmerksam wurde, dass die Band tourt, griff ich wieder ins Regal holte die alten CDs hervor und besorgte mir das neue Album.

Treibende Kraft hinter der Reanimation der Cruzados ist Songwriter und Bassist Tony Marsico, der bereits mit Bob Dylan, Neil Young, Roger Daltrey, Marianne Faithfull und Willie Nelson zusammenarbeitete. Als einziges Mitglied des ursprünglichen Quartetts suchte er Mitstreiter, mit denen er den Geist der Cruzados wieder aufleben lassen konnte. Fündig wurde er als neuen Sänger bei Ron Young von Little Caesar, der seine Gitarristen Loren Molinare und Mark Tremalgia sowie den Schlagzeuger Rob Klonel mitbrachte.

Marsico empfand das frühzeitige Ende der Cruzdados immer schon als unbefriedigend und möchte das neue Album als Reminiszenz an die beiden verstorbenen Ur-Cruzados Marshall Rohner und Chalo Quintana verstanden wissen. Das Projekt unterstützten auch andere Musiker aus der LA-Szene. So sind als Gäste unter anderem David Hidalgo und Steve Berlin von Los Lobos oder auch Dave Alvin dabei.

“She’s … Automatic!” ist eine Scheibe geworden, die von vorne bis hinten rockt, einzig unterbrochen durch die mittig platzierte Ballade „Sad Sadie“. Straight forward gehen neben dem Titeltrack auch der Opener „On The Tilt A Whirl“ und „Wing And A Prayer“. Klasse gitarrengetriebenen Rock bieten „54 Knockouts“ sowie das staubige „Nine Million Tears“. Daneben finden sich der Boogie „Let Me Down“ und das Southern-Flair versprühende „Across This Ghost Town“. In Richtung Bluesrock gehen „Son Of The Blues“, „Long Black Car“ ebenfalls wie das abschließende „Rock That Boat“.

Tony Marsico als einziges Bandmitglied der Urbesetzung lässt die Cruzados wieder auferstehen. Mit Ron Young als neuem Frontmann liefert die Band eine Scheibe ab, die ein hohes Tempo geht. Ehrlicher, handgemachter Rock, der ohne Schnörkel die Songs auf den Punkt bringt, stehen auf dem Programm. Die aktuellen Auftritte, mit denen „She’s … Automatic!” promotet wird, versprechen Highlights in der nun wieder anlaufenden Konzertsaison zu werden.

Deko Entertainment/Cargo (2022)
Stil: Rock

Tracks:
01. On The tilt A Whirl
02. Across This Ghost Town
03. Nine Million Tears
04. She’s Automatic
05. Son Of The Blues
06. Sad Sadie
07. Long Black Car
08. Let Me Down
09. Wing And A Prayer
10. 54 Knockouts
11. Rock That Boat

Cruzados
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Tito & Tarantula, 29.09.2019, Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertbericht

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Schon weit vor 20:00 Uhr hatte sich das ausverkaufte Piano gefüllt. Die spärliche Saal- und Bühnenbeleuchtung erinnerte stark an die düstere Atmosphäre der „Titty Twister“ House Band von „From Dusk Til Dawn“, wo Tito & Tarantula erstmals dem deutschen Publikum präsent wurde. Das Bühnenbild vermittelte die Herkunft Titos, seiner Band und der Musik. Es wurden Wüstenelemente, Berge und die obligatorische Tarantel abgebildet.

Nach einem Filmmusik-ähnlichen Intro mit martialischer Bandvorstellung, huschten fünf Gestalten auf die nebelige, in einen abendrot-mäßigen Farbton, inszenierte Bühne.

Mit dem Opener „Strange Face“ hatte der charismatische Tito Larriva das Publikum direkt in die Weiten der texanischen Wüste entführt. Begleitet wurde er von seiner Tochter Lolita Caroll Larriva am Bass, seinem langjährigen Freund, Marcus Praed an der Gitarre, und der jungen Keyboarderin Alyssa Grace, die auch an der Mandoline und der Geige glänzen konnte, sowie dem Drummer Victor Ziolkowski.

Mit „Bed Of Lies“ legte die Band den ältesten Song nach, der noch aus der Zeit der Band Cruzados stammt, in der Larriva agierte, bevor er Tito & Tarantula gründete.

Mit einem gewissen Stolz und glänzenden Augen kündigte er dann einige Tracks des neuen Albums „8 Arms To Hold You“ an. Diese reihten sich stilistisch nahtlos in die düstere und metabolische Mischung aus Blues, Rock ’n‘ Roll, Desert- sowie Tex-Mex-Rock ein und standen den Klassikern des Erstlings „Tarantism“ aus dem Jahr 1997 in keinster Weise nach.

Dem schönen Bluessong „He’s A Liar“ folgte das wavige, eher ruhige „Love Sane“. Das treibende, rockende „Jupiter“ riss dann die Besucher aus der staubigen Wüstenromantik und auch mit „This House“ und „Slippin‘ & „Sliding“ blieb es eher rockig.

Mystisch-bluesig trug die Band „Virtues Glow“ vor. Tito, zu dem Zeitpunkt bestens gelaunt, plauderte zwischen den Songs immer wieder mit dem Publikum und erwähnte mehrmals, dass seine Lieder meist von Blut und Tod handeln, was sich demnach auch im Stil der Songs wiederspiegelte.

Gar nicht so düster wirkte seine eigentlich stets lächelnde Tochter Lolita Caroll Larriva, der man, wie dem Rest der Band, den Spaß anmerkte, im Piano zu spielen. Nicht umsonst hatte Larriva schon zu Beginn der Show erwähnt, wie gerne er in dieser schönen Location präsent ist.

Mit den folgenden Songs wie dem stark vorgetragenen „Motorcycle Girl“ und „As Worlds Collide“, verblieb die Band auf der straight eingeschlagenen Linie des düsteren Blues, um zum Ende mit „Cucarachas“, Tito dabei teilweise schreiend und diabolisch wirkend, einen mexikanisch angefixten Song zu performen, der mit frenetischen Beifall zwischen den Strophen von den Besuchern gefeiert wurde.

Der Zugabenteil, der lautstark eingefordert wurde, begann mit „Goodye“. Tito und seine Tochter Lolita hatten bei der Ankündigung ein humorvolles Zwiegespräch über die Intention des Liedes. Für Tito ist es ein Song, der von Blut und Tod handelt, während die Tochter diesen eher optimistischer sah.

Sei es drum, es war eine gelungene, aber zunächst ruhige Verabschiedung vom begeisterten Publikum, auf die die Band standesgemäß den wohl bekanntesten Song „After Dark“, in einer düsteren Extended Version, drauf setzte. Ein besonderer Höhepunkt war dabei, dass Larriva einige Besucher auf die dann picke-packe-volle Bühne bat und so mit tänzerischer Unterstützung das Konzert beendete.

Bei der Verabschiedung vom Publikum bat er dann noch seinen Rowdie, der mit dem Wechseln der Gitarren und anderen Tätigkeiten ständig auf Trab war, auf die Bühne, um ihm zum Geburtstag zu gratulieren.

Gut 100 Minuten Blues der Marke Tito & Tarantula waren wie im Fluge vergangen und Larriva machte deutlich, dass er nichts von seinem mystischen Esprit aus den Anfangstagen der Band verloren hat. Es ist ihm gelungen, einen großen Teil der neuen Stücke in ein Gerüst alter Klassiker einzubauen und dabei ein absolut rundes Konzert abzuliefern.

Nach dem Konzert stand die gesamte Band noch am Merchandising-Stand und erfüllte bestens gelaunt, die Wünsche der Fans. Larriva nahm sich dabei auch die Zeit, nach den Namen der Fans zu fragen, um dann personifizierte Autogramme zu geben.

Ein Dank wie immer an Jenny und Thomas, denen es immer wieder gelingt, Highlights in das Schmuckkästchen des Piano zu holen und zusammen mit ihren Team dafür sorgen, dass man sich jederzeit wie ein Gast fühlen kann.

Line Up:
Tito Larriva: Lead vocals, guitars
Marcus Praed: Guitars, vocals
Alyssa Grace: Keyboards, violin, mandolin
Victor Ziolkowski: Drums
Lolita Caroll Larriva: Bass, vocals

Bericht und Bilder Gernot Mangold

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Tito & Tarantula, 30.08.2016, Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertbericht

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Bericht und Bilder: Jörg Schneider

Fast pünktlich betraten die Chicano-Desert-Kult-Rocker aus Austin, Texas im Rahmen ihrer „Bloodsucker Suckers Summer Tour 2016“ die Bühne des mit über 400 Zuschauern völlig ausverkauften Dortmunder Musiktheater Piano. Der aus Mexiko stammende Tito Larriva (Gitarre, Gesang) hatte sogar die anderen beiden Gründungsmitglieder der 1992 ursprünglich als Spaßband gegründeten Formation „Tito and Tarantula“ mitgebracht. So waren also auch Peter Atanasoff an der Gitarre und Johnny „Vatos“ Hernandez am Schlagzeug mit dabei. Weitere Rhythmusunterstützung gab’s von Titos Tochter Lolita Carroll Lynne am Bass und Allysa Grace an den Trommeln. Marcus Paerd bearbeitete das Keyboard und spielte zusätzlich auch Gitarre.

Spätestens seit dem 1996 erschienenen Filmklassiker „From Dusk ‚Til Dawn“, dem u. a. bekanntlich Tito and Tarantulas größter Hit „After Dark“ entstammt, besitzt die Band Kultcharakter. Ihre vom Punk beeinflussten Tex-Mex-Desert-Rock Live-Acts gelten seit je her als laut, schweißtreibend und energiegeladen.
Und so war es dann auch im Laufe dieses Abends. Zwar startete das Konzert nach unspektakulärer Ankündigung der Band aus dem Off mit den beiden etwas ruhigeren Stücken „Everybody Needs“ vom 3. Album „Little Bitch“, gefolgt von „Bleeding Roses“ vom 2. Werk mit einem sehr schönen Geigenintro von Allysa Grace. Überhaupt erwies sich Allsya im Laufe des Konzertes als wahrhafte Multi-Instrumentalistin. Sie bediente nicht nur die Trommeln, sondern griff neben der Geige auch zu Blockflöte und verschiedenen Saiteninstrumenten.

Die im Folgenden gespielten Songs, (ausnahmslos alle aus den bisherigen Alben der Band), immer begleitet von den beiden tiefenentspannten Peter Atanasoff und Carrol Lynne und dem durchgehend Kaugummi kauenden Tito mit leicht krächzender, heiserer Stimme, wechselten sich diverse Male im Tempo ab. Über das härtere „Clumsy Beautiful World“ und das leicht mystische „Sweet Dream“ steuerte das Konzert dann nach dem melodischen „Mexico“ dem eigentlichen Höhepunkt des Abends zu: die über 10-minütige psychodelisch angehauchte Performance von „After Dark“, zu der Tito dann zahlreiche Mädels und Jungs aus dem Publikum auf die Bühne bat, um gemeinsam mit Ihnen das Stück tanzend und singend abzufeiern.

Selbst seine Gitarre überließ Tito für ein paar Minuten einem jungen Kerl aus dem Publikum. Spaßig wurde es dann, als einer der Zuschauer auf der Bühne das Mikrophon ergriff und sehr zum Gefallen von Tito anfing, zum Rhythmus von „After Dark“ zu rappen. Spätestens jetzt gab’s kein Halten mehr für’s Publikum und es wurde frenetisch applaudiert. Nach dem kraftvollen „Angry Cockroaches“ und „Strange Piece of Love“, beide vom „Tarantism“-Album neigte sich das Konzert nach 1 ½ Stunden dem Ende entgegen. Zum Abschluss gab’s dann noch ein gemeinsam mit dem Publikum intoniertes „Happy Birthday“ zu Ehren ihres Tourguides, der an diesem Tag Geburtstag hatte.

Natürlich wollte das Publikum Tito und seine Truppe nicht ohne Zugabe ziehen lassen und so kam es, dass „Tito and Tarantula“ sich nicht lange bitten ließen und nach einer kurzen Pause wieder auf der Bühne versammelt waren. Gut gelaunt und voller Spielfreude und Energie lieferten sie noch das fetzige „La Bamba“ und ein weiteres Stück als Zugabe ab.

Als das Konzert dann nach 1 3/4 Stunden zu Ende ging, konnten die Fans völlig zufrieden und durchgeschwitzt nach Hause gehen. Es war ein großartiger Abend und jedem, der „Tito and Tarantula“ hier verpasst hat oder die Truppe überhaupt einmal sehen und hören möchte, sei einer der noch stattfindenden Konzerttermine wärmstens empfohlen. Bis zum 26.09.2016 ist die Truppe noch mit ihrer „Bloodsucker Suckers Summer Tour“ u. a. hier bei uns in Deutschland unterwegs. Ein Konzertbesuch lohnt alle Male, nicht nur für After-Dark-Aficionados.

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