Tito & Tarantula, 30.08.2016, Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertbericht

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Bericht und Bilder: Jörg Schneider

Fast pünktlich betraten die Chicano-Desert-Kult-Rocker aus Austin, Texas im Rahmen ihrer „Bloodsucker Suckers Summer Tour 2016“ die Bühne des mit über 400 Zuschauern völlig ausverkauften Dortmunder Musiktheater Piano. Der aus Mexiko stammende Tito Larriva (Gitarre, Gesang) hatte sogar die anderen beiden Gründungsmitglieder der 1992 ursprünglich als Spaßband gegründeten Formation „Tito and Tarantula“ mitgebracht. So waren also auch Peter Atanasoff an der Gitarre und Johnny „Vatos“ Hernandez am Schlagzeug mit dabei. Weitere Rhythmusunterstützung gab’s von Titos Tochter Lolita Carroll Lynne am Bass und Allysa Grace an den Trommeln. Marcus Paerd bearbeitete das Keyboard und spielte zusätzlich auch Gitarre.

Spätestens seit dem 1996 erschienenen Filmklassiker „From Dusk ‚Til Dawn“, dem u. a. bekanntlich Tito and Tarantulas größter Hit „After Dark“ entstammt, besitzt die Band Kultcharakter. Ihre vom Punk beeinflussten Tex-Mex-Desert-Rock Live-Acts gelten seit je her als laut, schweißtreibend und energiegeladen.
Und so war es dann auch im Laufe dieses Abends. Zwar startete das Konzert nach unspektakulärer Ankündigung der Band aus dem Off mit den beiden etwas ruhigeren Stücken „Everybody Needs“ vom 3. Album „Little Bitch“, gefolgt von „Bleeding Roses“ vom 2. Werk mit einem sehr schönen Geigenintro von Allysa Grace. Überhaupt erwies sich Allsya im Laufe des Konzertes als wahrhafte Multi-Instrumentalistin. Sie bediente nicht nur die Trommeln, sondern griff neben der Geige auch zu Blockflöte und verschiedenen Saiteninstrumenten.

Die im Folgenden gespielten Songs, (ausnahmslos alle aus den bisherigen Alben der Band), immer begleitet von den beiden tiefenentspannten Peter Atanasoff und Carrol Lynne und dem durchgehend Kaugummi kauenden Tito mit leicht krächzender, heiserer Stimme, wechselten sich diverse Male im Tempo ab. Über das härtere „Clumsy Beautiful World“ und das leicht mystische „Sweet Dream“ steuerte das Konzert dann nach dem melodischen „Mexico“ dem eigentlichen Höhepunkt des Abends zu: die über 10-minütige psychodelisch angehauchte Performance von „After Dark“, zu der Tito dann zahlreiche Mädels und Jungs aus dem Publikum auf die Bühne bat, um gemeinsam mit Ihnen das Stück tanzend und singend abzufeiern.

Selbst seine Gitarre überließ Tito für ein paar Minuten einem jungen Kerl aus dem Publikum. Spaßig wurde es dann, als einer der Zuschauer auf der Bühne das Mikrophon ergriff und sehr zum Gefallen von Tito anfing, zum Rhythmus von „After Dark“ zu rappen. Spätestens jetzt gab’s kein Halten mehr für’s Publikum und es wurde frenetisch applaudiert. Nach dem kraftvollen „Angry Cockroaches“ und „Strange Piece of Love“, beide vom „Tarantism“-Album neigte sich das Konzert nach 1 ½ Stunden dem Ende entgegen. Zum Abschluss gab’s dann noch ein gemeinsam mit dem Publikum intoniertes „Happy Birthday“ zu Ehren ihres Tourguides, der an diesem Tag Geburtstag hatte.

Natürlich wollte das Publikum Tito und seine Truppe nicht ohne Zugabe ziehen lassen und so kam es, dass „Tito and Tarantula“ sich nicht lange bitten ließen und nach einer kurzen Pause wieder auf der Bühne versammelt waren. Gut gelaunt und voller Spielfreude und Energie lieferten sie noch das fetzige „La Bamba“ und ein weiteres Stück als Zugabe ab.

Als das Konzert dann nach 1 3/4 Stunden zu Ende ging, konnten die Fans völlig zufrieden und durchgeschwitzt nach Hause gehen. Es war ein großartiger Abend und jedem, der „Tito and Tarantula“ hier verpasst hat oder die Truppe überhaupt einmal sehen und hören möchte, sei einer der noch stattfindenden Konzerttermine wärmstens empfohlen. Bis zum 26.09.2016 ist die Truppe noch mit ihrer „Bloodsucker Suckers Summer Tour“ u. a. hier bei uns in Deutschland unterwegs. Ein Konzertbesuch lohnt alle Male, nicht nur für After-Dark-Aficionados.

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