No Justice – America’s Son – CD-Review

4. Studioalbum der beliebten Red Dirt Countryrock-Institution aus Stillwater, OK. Und wieder ist es ein durchgängig überaus hörenswertes, erstklassiges Teil geworden, das allerdings im Vergleich zum Vorgänger „2nd Avenue“ wieder mehr auf ihren ursprünglichen, etwas mehr country-infizierten, nicht ganz so „harten“ Sound der anfänglichen Werke fokussiert ist. Hängt vermutlich auch damit zusammen, dass No Justice nach einem kurzen Ausflug in andere Gefilde wieder zum führenden Szene-Label Smith Entertainment zurückgekehrt sind. Kaum eine andere Band, außer vielleicht der Eli Young Band, ist in der Lage, im gesamten Verlauf des Bestehens (seit 2001) und der produzierten Alben, so viele Ohrwürmer am Fließband abzuliefern, wie die Mannen um Steve Rice, den charismatischen Songwriter und Bandleader.

Der Sänger mit der markanten Wohlfühlstimme hat sich auch auf „America’s Son“ wieder richtig ins Zeug gelegt und sowohl starke neue Stücke kreiert, aber auch einige den Kennern der Band und anderer Künstler der Red Dirt-Szene bereits geläufige Titel modifiziert, neu arrangiert und neu eingespielt – und das in vortrefflicher Manier. Das aktuelle Line-up von No Justice besteht mittlerweile aus Armando Lopez (percussion), Bryce Conway (keyboards), Cody Patton (lead guitar, vocals) und Justin Morris (bass, vocals), die beiden Letztgenannten waren diesmal auch beim Songwriting mit drei Tracks involviert. Produziert hat erneut Dexter Green.

Aber auch einige interessante Gäste trugen zum vortrefflichen Gelingen des Werkes bei. So glänzt beispielsweise ex Drive-By Truckers-Mann Jason Isbell (Jason and the 400 Unit Isbell) beim herrlich flockigen Opener „Never Gonna Be Enough“ mit einem klasse Slide-Anschluss an Patton’s E-Gitarren-Solo. Das folgende „Life’s Too Short“ entpuppt sich als lupenreiner Southern-Rocker. Geht ganz schön ab. Wunderbar auch die schönen Harmoniegesänge von Countrysängerin Elizabeth Cook, die vortrefflich mit Steve’s wohlig rauchigem Organ zusammenpasst. Herrlich auch bei dem Countryschwofer „Songs On The Radio“ (klasse Mandolinen- und Gitarrenuntermalung, erneut tolles Slide-Solo). Der launige, deftig voranpreschende Heartland-Rocker und gleichzeitig die e Single „Shot In The Dark“ hat es sofort in die Top-10 der Texas Music Charts geschafft (das komplette Album übrigens zum ersten Mal auch in die Billboard Charts).

Das nicht, wie sonst oft üblich, mit überzogenem Patriotismus angereicherte Titelstück „America’s Son“ (hier sehr angenehm, sogar etwas melancholisch) wird, wie meistens bei No Justice, von einem ins Ohr gehenden E-Gitarren-Führungsriff bestimmt. Die Orgel gurgelt und hallt wunderbar im Einklang mit Rice’s unverwechselbarem Gesang und Cook’s netten Harmonies. Dazu gibt es wieder ein schönes E-Gitarren-Solo von Cody Patton. Ebenfalls sehr hitverdächtig. Kommen wir zu den bekannten Liedern.

„Give You A Ring“ und „Let’s Not Say Goodbye Again“ hat Steve Rice zusammen mit Casey Donahew (Casey Donahew Band) geschrieben und der hat die beiden Tracks auf seiner im letzten Jahr erschienenen CD „Double-Wide Dream“ bereits veröffentlicht. Donahew’s auch sehr gelungenen Versionen sind im Vergleich ursprünglicher, während No Justice mehr auf Eingängigkeit bedacht sind. Ihr Vorteil: Steve Rice ist einfach der um Längen bessere Sänger und so haben No Justice in der finalen Bewertung die Nase doch leicht vorn. „Red Dress“ ist ein Fan-Favorit vom Zweitwerk der Band. Hier neu aufgelegt mit besser herausgearbeiteten Vocals von Rice, instrumentell variiert und mit verbessertem Sound.

Vom gleichen früheren Silberling stammt das abschließende „Walk Away“. Diesmal assistiert die großartige Rebecca Lynn Howard Steve Rice bei den Harmoniegesängen, aber deutlich mehr in den Vordergrund abgemischt als Cook bei den Tracks zuvor. Was die beiden hier gesanglich abliefern ist ganz großes „Kino“, ja Gänsehaut pur (auch tolle Pianobegleitung). Und wenn Patton dazu noch zwei grandiose E-Gitarren-Soli (vor allem das zum Ausklang des Liedes) loslässt, brechen alle Dämme. Ein absoluter Killersong! Da ist man nur noch hin und weg. Ein Ohrwurm der Extraklasse und ein Hammerabschluß eines großartigen Albums. „America’s Son“ festigt den Rang des Stillwater-Fünfers als eine der hochwertigen Konstanten der Red Dirt-Szene. No Justice sind auch mit ihrem 4. Studio-Longplayer erneut gnadenlos gut!

Smith Entertainment (2012)
Stil: Red Dirt

01. Never Gonna Be Enough
02. Life’s Too Short
03. Songs On the Radio
04. Red Dress – 5:15
05. Shot In the Dark
06. Run Away With Me
07. America’s Son
08. Give You A Ring
09. Let’s Not Say Goodbye Again
10. Don’t Walk Away

No Justice
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J.J. Cale – In Session At The Paradise Studios, Los Angeles – DVD-Review

J.J. Cale gehört nach wie vor zu meinen Top Five-Interpreten aller Zeiten. Ich habe von ihm auch so gut wie alle Scheiben die bisher auf den Markt gekommen sind, zum Teil sogar doppelt auf Vinyl und CD. Nicht von ungefähr hat er Stars wie Eric Clapton, Mark Knopfler und auch Ronnie Van Zant von Lynyrd Skynyrd beeinflusst, seine Songs werden bis zum heutigen Tag immer noch gerne gecovert.

Bekam man noch neulich feuchte Augen, als auf Bayern 3 im Fernsehen über den kauzigen Musiker aus Tulsa, Oklahoma ein herrliches Portrait ausgestrahlt wurde, so geht es einem genauso, wenn man sich jetzt die historischen Aufnahmen aus den Paradise Studios in Los Angeles von 1979 ansieht. Ich bin eigentlich nie ein Fan von alten Kamellen gewesen, aber in diesem Fall wird selbst mir klar, dass manche Musiker, wie halt J.J. Cale, in der Lage sind, zeitlose Kompositionen zu kreieren.

Der Gig wirkt zwar etwas eigenartig, es sieht bald so aus, als wenn sich ein paar Musik-Studenten mit ihren Profs zu einer WG-Einweihungspartie getroffen hätten, sich die zur Verfügung stehenden Instrumente geschnappt haben, und dann mal einfach loslegten. Cale sieht aus wie aus dem Mittagsschlaf gerissen, vom Sofa gezerrt, seine dichten, grauen Haare (man könnte meinen, Ako-Pads wüchsen aus seiner Kopfhaut) stehen zu Berge. Ihm gegenüber Leon Russell, eine Mischung aus Methusalem und einem Alm-Ödi, der John in Sachen Coolness, Introvertiertheit und natürlich musikalischer Brillanz Paroli bietet. Der Rest der ebenfalls exzellenten Mitmusiker (Christine Lakeland, Larry Bell, Marty Grebb, Nick Rather, Bill Boatman oder Jimmy Karstein) bewegte sich schon länger im Dauer-Dunstkreis der beiden Hauptprotagonisten, somit ist auch das äußerst homogene Wirken bei den Songs keine Überraschung.

Zu meiner Freude steht meine absolutes Lieblingswerk von J.J. Cale, „5“ (neben der „Shades“, die aber erst vier Jahre später auf den Markt kam), im Fokus des Geschehens. Kein anderer schaffte es je besser, den von ihm quasi erfundenen Laidback-Stil (manchmal fast am Rande zur Lethargie wie bei „Sensitive Kind“ oder „Crazy Mama“) mit einer ungemeinen Spielfreude so perfekt zu vereinen. Cale brummelt seine Texte fast gelangweilt ins Mikro, präsentiert seine Gitarren-Fingerfertigkeit fernab jeder Theatralik, verfolgt aber äußerst aufmerksam die spieltechnischen Leistungen seiner Mitmusiker, ganz selten huscht mal ein verschmitztes Lächeln über seine herben Gesichtzüge in Richtung seines charismatischen Konter-Parts, Leon Russell.

Vorzüglich immer wieder der satte Rhythmus-Teppich, der die Grundlage für seine filigranen Soli bildet, wie auch für die ständig eingeflochtenen Organ- und Piano-Duelle der Herren Russell und Bell. Selbst bei recht flott instrumentierten Boogie-Stücken (da gibt es sogar recht viele wie „T-Bone Shuffle“, „Hands Off Her“, „Goin‘ Down“ oder „Roll On“), lässt Cale sich nicht aus der Ruhe bringen. Sahnehäubchen des Gigs ist aber die furiose Fassung seines Paradesongs „After Midnight“, dass nach recht verschleiertem Gitarren-Intro in einer grandiosen Form dahingroovt. Klasse hier die eingeworfenen Harmonika-Fills von Christine Lakeland und ein starkes Piano-Solo. Absolut genial auch die Fassung von „Boilin‘ Pot“, das in der Studioversion kaum länger als zwei Minuten ist, hier aber mit ausgedehnten Soli (stark die dezenten Harmoniegesänge von Lakeland) in der XXL-Version performt wird.

Richtig Spaß macht auch „Same Old Blues“, wo John und Leon im Duett singen. Aufgepeppt wird die ganze Geschichte auch durch Stücke, wo sich der zwischen Wahnsinn und Genialität zu bewegen scheinende Russell den Leadvocals-Part vollständig übernimmt („Corina Corina“ oder beim abschließenden „24 Hours A Day“), oder, wo Keyboarder Larry Bell, beim souligen, in Richtung Doobie Brothers driftenden „Set Your Soul Free (Tell Me Who You Are)“ sein vokales Talent in den Vordergrund stellt.
Insgesamt ein tolles Konzert, dass wie geschaffen fürs Wohnzimmer ist, und bei dem Anschauungsunterricht in Sachen instrumentalem Können par excellence dargeboten wird. Selbst mein alter Herr, der eigentlich die Jazz-Ecke bevorzugt, ist immer wieder von Cale hingerissen. J.J., du bist und bleibst einer der Größten!

Warner Music Vision (2002)
Stil:  Rock & More

01. T-Bone Shuffle
02. Nowhere To Go
03. Cocaine
04. Ten Easy Lessons
05. Sensitive Kind
06. Hands Off Her
07. Lou-Easy-Ann
08. Going Down
09. Corina, Corina
10. Roll On
11. No Sweat
12. Crazy Mama
13. Fate Of A Fool
14. Boilin‘ Pot
15. After Midnight
16. T-Bone Shuffle
17. T-Bone Shuffle Backwards
18. Same Ole Blues
19. Don’t Cry Sister
20. Set Your Soul Free (Tell Me Who You Are)
21. 24 Hours A Day

Bonus Tracks
22. Call Me The Breeze
23. Ever Lovin‘ Woman
24. Katy Cool Lady
25. Lies
26. Don’t Wait

J.J. Cale
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Eli Young Band – Jet Black & Jealous – CD-Review

Ein von traumhaft schönen Melodien und wundervollen Songs geprägtes Werk an der Kreuzung Rootsrock/-pop, Americana, „Red Dirt“-Countryrock, New Country und modernem American Mainstream Top 40-Rock/-Pop! Die Eli Young Band beginnt in den USA endlich (im übrigen vollkommen zu Recht) auch außerhalb von Texas für Furore zu sogen. Ohne uns selbst auf die Schultern klopfen zu wollen, haben wir schon seit langem ein relativ verlässliches Gespür dafür entwickelt, in welche Richtung die Reise für diverse Bands oder Interpreten gehen wird. Auch bei der Eli Young Band mutmaßten wir schon bei ihrem Vorgänger, dem grandiosen Live-Werk „Live At The Jelly Fox„, dass der fällige Major-Kontrakt nur noch eine Frage der Zeit sein wird.

Und tatsächlich, mit Universal South Records scheint die Eli Young Band nun die erforderlichen Möglichkeiten zu haben, ihren kontinuierlichen, in wohldosierten Schritten begonnenen, langjährigen texanischen Erfolgsweg auch landesweit und vielleicht sogar über die Staaten hinaus, fortzuführen. Das neue Album „Jet Black & Jealous“ ist dazu genau das richtige Argument, denn die Band war nie stärker! Produziert hat diesmal der Multiinstrumentalist Mike Wrucke. Der Opener „When it Rains“, von ihrem Independent-Debüt „Level“, schon lange ein Dauerbrenner im Radio, wurde von Wrucke in Zusammenarbeit mit den früheren Produzenten Erik Herbst und JJ Lester (The Great Divide) nochmal mit etwas ein paar Orgel-, Steel- und Banjoelementen aufgepeppt und bietet einen wundervollen Einstieg ins Geschehen.

Toller Countryrock, der sich wohlig in unsere Gehörgänge schraubt. Spuren von Sister Hazel und Henry Pauls BlackHawk vermischen sich mit dem flockigen Rhythmen früherer Eagles (zu deren besten Zeiten). Mit dem herrlich melodischen „Always The Love Songs“ (aus der Feder vom bewährten Songwriter-Duo David Lee Murphy und George Ducas), das vor allem vom Intro her dezente Ähnlichkeiten zu „6th Avenue Heartache“ von den Wallflowers aufweist, beginnt ein Reigen von hochmelodiösen, famos instrumentierten Stücken (tolle Gitarrenarbeit von James Young), die dank Mike Elis großartiger Stimme (erinnert zuweilen ein wenig an Sister Hazels Ken Block) einen extrem hochprozentigen Wohlfühlfaktor beinhalten. „Radio Waves“ (deutet vom Titel schon einen gewissen Airplay-Anspruch an, mit flockigem Rhythmus, Slide-Fills, schönes E-Gitarren-Solo) und „Enough Is Enough“ (mit wunderbarer Emotionalität, filigrane Mandoline, Orgeltupfer, E-Gitarren-Solo) zeigen, dass die Eli Young Band in jedem Tempo ihre eingängigen Strophen und Refrains zu präsentieren weiß.

Das klingt alles so traumhaft leichtfüßig und unbeschwert. „Famous“ bietet flotten, poppig angehauchten, schnörkellosen Rootsrock vom Feinsten. An den Titelsong vom letzten Studioalbum „Level“ scheint das schöne „Throw And Go“ anzuknüpfen, mit seinem leicht psychedelischen Ambiente, wobei James Young mit seinem E-Gitarrenspiel dem Song klar den Stempel aufdrückt (er ist ja ein glühender Verehrer klassischer Saitenzauberer wie Stevie Ray Vaughan oder Jimmy Page). „Guinevere“ (balladeske Strophen, Powerrefrain), „Mystery In The Making“ (herrrlicher Slow-Country, mitkomponiert durch Singer/Songwriterin und Wrucke’s Gattin, Natalie Hemby – erinnert ein wenig an Keith Urbans „By The Grace Of God“) und das abschließende „Home“ (sehr atmosphärisch, tolle Steel, feine Orgel, klasse E-Gitarren-Solo) bestechen durch diese so schlicht schöne und fein instrumentierte Melodik mit enorm hohen Widererkennungswert, bei der man sich wunderbar entspannen kann.

Zwischendurch wird dann aber auch immer wieder das Tempo angezogen („Get In The Car And Drive“ – poppiger Rhythmus, dynamischer Refrain; „Jet Black & Jealous“ – flotter, gut tanzbarer, abgehender Roots-/Countryfeger mit Harpeinlagen; „How Should I Know“ – stampfender Pop Rock mit röhrendem E-Gitarrenrhythmus), was dem Silberling durchgehend einen spannenden Abwechslungsreichtum beschert. Die Eli Young Band hat mit „Jet Black & Jealous“, das im Ganzen in etwa wie eine herrliche Synthese aus Wade Bowen und Sister Hazel daher kommt, ihr bisher unangefochten stärkstes Werk hingelegt, wobei man sich fragt, ob hier für die Zukunft weiterer Spielraum nach Oben überhaupt noch gegeben ist. Doch erneut mutmaßen wir einfach mal, dass diese so in sich verschworene Eli Young-Truppe auch beim nächsten Mal wieder einen Menge neuer Song-Trümpfe aus dem Ärmel ziehen wird. Diese Jungs sind einfach eine Klasse für sich!

Universal South Records (2008)
Stil:  Red Dirt

01. When It Rains
02. Always The Love Songs
03. Radio Waves
04. Enough Is Enough
05. Famous
06. Throw And Go
07. Guinevere
08. Get In The Car And Drive
09. Jet Black And Jealous
10. Mystery In The Making
11. How Should I Know
12. Home

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Eli Young Band – Life At Best – CD-Review

Die Eli Young Band hat sich mit ihrem vierten Studio-Album „Life At Best“ endgültig auch in Nashville fest etabliert. Mit einem Einstieg direkt auf Platz 3 der Billboard Coutry Album-Charts, hat das aus Denton/Texas stammende Quartett, bestehend aus Mike Eli (voc, guitars), James Young (guitars, harmonica), Chris Thompson (drums) und Jon Jones (bass) nahezu einen Traumstart hingelegt. Auch die herrlich melodische Single „Crazy Girl“ (wunderbare Gitarrenuntermalung, atmosphärische Steel, klasse Slidearbeit gegen Ende) klettert immer weiter nach oben. Im Prinzip hat man diesmal gegenüber „Jet Black & Jealous“ nur nuanciell etwas geändert.

Mike Wrucke und Frank Lidell haben erneut das Werk begleitet (produziert), von den Gastmusikern, den Co-Writern bis zu den Autoren der Fremdkompositionen wurde nur vereinzelt, aber sehr gezielt variiert. Insgesamt wirkt „Life At Best“ in der Breite noch ausgeglichener und somit noch homogener als der Vorgänger. Zum Auftakt gibt es mit „Even If It Breaks Your Heart“ gleich eine faustdicke Überraschung. Der Song von Will Hoge aus seinem großartigem Album „The Wreckage“ ist ja noch gar nicht mal so alt. Auch der Eli Young Band scheint dieses tolle Lied in Stile von Tom Petty zu seiner absoluten Höchstzeit (verströmt so ein wenig „Into The Great Wide Open“-Flair) auf dem Leib geschnitten zu sein.

Klasse Umsetzung! Nach der bereits erwähnten Single (co-komponiert übrigens vom ebenfalls richtig guten Nashville-Künstler Lee Brice, der vor geraumer Zeit auch ein klasse Debüt abgeliefert hat) folgt mit „Every Other Memory“ ein angenehmer New Country-Song, wie man ihn beispielsweise von Tim McGraw des öfteren geboten bekommt. Ganz hervorragend auch „On My Way“. Was für ein unterschwelliger Groove. Herrlich das Zusammenspiel von Steel- und E-Gitarre! Überhaupt sticht die recht häufige, aber trotzdem nicht überdosierte Einbindung der Steelgitarre (gespielt durch Mike Wrucke, Russ Pahl und Greg Leisz) diesmal als eine der Hauptinnovationen des Werkes heraus.

Auf dem fluffigen „Skeletons“ beweist Co-Leader James Young seine Fähigkeiten als Harpspieler, und auch die eingebundene Mandoline als rhythmusunterstützendes Instrument zu den Gitarren macht hier großen Spaß. Die nicht ganz so im Rampenlicht des Quartetts stehenden Jon Jones und Chris Thompson zeigen bei „I Love You“ (eine wunderschöne, völlig kitschfreie Liebesballade mit einem langgezogenen Refrain, bestehend nur aus diesen drei Worten, ganz klasse gesungen von Mike Eli) auch ihr Songwritertalent (unter Assistenz des bereits erwähnten Lee Brice und Kyle Jacobs).

Eine weitere kleine, gelungene Neuerung, die das Bandgefüge noch weiter zusammenschweißen wird. Und so reichen sich temporeichere Stücke wie „The Fight“ (mit einem Hauch von Roy Orbinson), „Recover“ (poppiger Refrain), „The Falling“ (komponiert von Mike Eli mit einem weiteren gern gesehen Künstler, Ryan James; schönes, poltriges Drumming von Chris Thompson) und „How Quickly You Forget“ (mit Ruf- und Antwortgesang, schön swampige Note mittels Orgel und starker E-Gitarre) mit eher ruhigen, sehr atmosphärisch gespielten Geschichten wie „My Old Man’s Son“ (feine Bariton E-Gitarren-Klänge), „War On A Desperate Man“ (Steel-betonte Countryballade), „Say Goodnight“ (ein Gute-Nacht-Song der sehr angenehmen Art, involviert als Co-Writerin Katrina Elam) die Klinke in die Hand.

Das abschließende Titelstück „Life At Best“ wurde dann zur Chefsache erklärt. Mike Eli und James Young kreierten am Ende noch mal einen richtig gut abgehenden „Red Dirt“-Rocker (kräftige Drums, Orgel, Mandoline, starkes E-Gitarren-Solo), der mit abrupten Schluss dem Hörer nochmal einen unerwarteten, kleinen Kick beschert. Die Band knüpft mit „Life At Best“ somit nahtlos an ihr großartiges Vorgängeralbum an. Traumhaft melodischer, lockerer New Country, Countryrock, Country-Roots-Pop mit einem Hauch von „Red Dirt“. Eine Formel, die den Texanern mittlerweile den erwähnten großen Erfolg nicht nur in Texas, sondern auch in Nashville beschert.

Der Vierer erinnert im übrigen immer mal wieder an eine Country-orientiertere Ausgabe von Sister Hazel, zumal auch Mike Eli’s fantastischer Gesang dem von Ken Block recht ähnlich ist. Was sind das für wunderbare Ohrwürmer! Die Eli Young Band auf dem Weg ganz nach oben. Auf die einfache Formel gebracht. Life at best = Eli Young Band at (it’s) best! Mit diesen starken Songs im Köcher dürfen sich die Fans in den USA natürlich auch auf ihr kommendes Live-Programm freuen (in unserem Lande wird man die Truppe wohl kaum bewundern können). Eine längst überfällige Live-DVD als nächster Schritt käme da als folgerichtige Konsequenz gerade richtig. Vielleicht wird’s ja was! Jetzt erst einmal begeistern wir uns an dieser Traum-CD! Herrlich!

Universal South Records (2011)
Stil:  Red Dirt

01. Even If It Breaks Your Heart
02. Crazy Girl [Single Version]
03. Every Other Memory
04. On My Way
05. Skeletons
06. I Love You
07. The Fight
08. My Old Man’s Son
09. Recover
10. The Falling
11. War On A Desperate Man
12. Say Goodnight
13. How Quickly You Forget
14. Life At Best

Eli Young Band
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Eli Young Band – Live At The Jelly Fox – CD-Review

Die Eli Young Band-ist für ihre umtriebige Live-Tätigkeit mit bis zu fünf Gigs pro Woche bekannt. Ein wunderbares Zeugnis dessen liefern sie jetzt mit ihrer neuen CD „Live At The Jolly Fox“ ab, mit der sie all die überaus positiven Eindrücke, die ihre Studioalben hinterlassen und die man über ihre Live-Auftritte hört, eindrucksvoll bestätigen. Ein sehr aktuelles Konzert, denn der hier mitgeschnittene Gig im „Jolly Fox“-Club von Huntsville/Texas ist gerade mal ein halbes Jahr her (4. Mai 2006).

Frei nach dem Motto „Viel Training macht den Meister“ erleben wir eine äußerst reife, homogene, blind eingespielte Band, mit Blu Sanders (Acoustic guitar/Background Vocals) und Allen Huff (Hammond B3 Organ/Keyboards) ergänzt um die zwei harmonisch eingebundene Gast-Musiker, die von der ersten bis zur letzten Minute ihrer zweiten Zugabe einen bärenstarken Eindruck hinterlässt. Dargeboten wurde quasi ein „Best-Of“-Potpourri ihrer beiden bisher relevanten Alben mit insgesamt 16 Stücken. Einfach herrlich, diesen höchst melodischen Songs, bestehend aus einer unwiderstehlichen Mixtur von würzigen Rootsrock-/-pop, Countryrock-, „Red-Dirt“-, Heartland-Rock und hitverdächtigen American Mainstream Rock-Elementen, beiwohnen zu dürfen.

Ja man kann schon fast sagen, dass hier so etwas wie Neid aufkommt, solche hochtalentierten Bands nicht einmal in unseren Breitengraden in natura begrüßen zu dürfen – diese Chance geht sicher stark gegen Null. Es erscheint fast unfair aus dem Repertoire der hier dargebotenen Songs explizit einzelne herauszuheben, denn jedes Stück weiß für sich, auf seine Art und Weise zu glänzen. Mike Elis Stimme hat diese sanft kratzige, leicht durch die Nase gesungene, angenehme Ausstrahlung (erinnert zuweilen etwas an Sister Hazels Ken Block), Basser Jon Jones und Drummer Chris Thompson sorgen für einen satten, kräftigen Rhythmus-Background, während es Lead-Gitarrist James Young und Keyboarder Allen Huff mit ihrem filigranen, auf den Punkt gebrachten Spiel vorbehalten bleibt, für die endgültige Veredelung der Stücke zu sorgen.

„When You Come Down My Way“ (Drum-Intro, rootsiges E-Gitarren-Riff, sehr melodisch, ausgedehntes E-Gitarren-Solo, dezente Orgel), „Level“ (überaus kraftvoller, etwas psychedelischanmutender Rootsrock mit rauen E-Gitarren Verzerrungen wie es einst Peter Frampton praktizierte, toller Rhythmuswechsel), „So Close Now“ (ein absoluter Ohrwurm der Marke Sister Hazel), „Highways And Broken Hearts“ (viel kräftiger als in der Studioversion, herrlich „schmalzige“ Country-/Americana-Ballade mit „Feuerzeuge anzünden“-Garantie, tolles southern-mäßiges E-Gitarren-Solo am Ende), das über sieben Minuten währende, fantastische „Small Town Kid“ (inklusive Bandvorstellung, Publikum singt begeistert mit), oder das abschließende „Here’s To You“ (rockiger Beginn, klasse Tempowechsel zwischen Strophen und Refrain, tolle E-Gitarren-Passagen) sind alleine schon „die halbe Miete“ für diese großartige Live-Performance, finden aber mit sämtlichen Restsongs absolut adäquate Begleiter in einem hervorragend aufeinander abgestimmten Programm.

Diese Band wird sicherlich in Zukunft zu den ganz Großen im texanischen Music-Circuit zählen. Mit Interpreten wie Cross Canadian Ragweed (auch wenn die Eli Young Band längst nicht so dreckig agiert) oder der Randy Rogers Band liegt man mittlerweile durchaus auf Augenhöhe. Also scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis ein Major-Label auch an die Tür der Eli Young Band klopfen wird. Mitproduziert (satter, sehr klarer Sound) hat übrigens, wie auch schon bei ihrer letzten CD „Level“, Eric Herbst! Als Vorgeschmack auf das nächste Studiowerk gibt es zum Abschluß der Scheibe noch einen brandneuen Studio-Track. „Lonely All The Time“ aus der Feder von Reckless Kellys Willy Braun, was dem Song naturgemäß unweigerlich einen gewissen RK-Countryrock-Touch auferlegt. Pumpender Bass zu Beginn, heulende Orgel, stampfendes Gitarrenspiel, tolle Tempobreaks, glänzende E-Gitarren-Läufe treiben die Vorfreude auf den nächsten Studio-Streich der Truppe in erwartungsvolle Höhen.

Fazit. Eine tolle, über 73-minütige Live-CD (schade, das es nicht gleichzeitig auch noch eine DVD davon gibt), die in jeder Sammlung texanisch infizierter Rootsrock-/-pop-/Countryrock-Liebhaber ihren Platz finden sollte. Wie gesagt, diese Eli Young Band hat sicher eine große Zukunft vor sich! Großartig!

Universal Republic (2009)
Stil:  Red Dirt

01. That’s The Way
02. Drive Away
03. Girl In Red
04. When You Come Down My Way
05. Level
06. So Close Now
07. Highways And Broken Hearts
08. Bottom Line
09. When It Rains
10. Show You How To Love Again
11. Everything Is You
12. When We Were Innocent
13. Guardian Angel
14. Small Town Kid
15. I Call The Tune
16. Here’s To You
17. Lonely All The Time (Studio Track)

Eli Young Band
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Brandon Jenkins – Under The Sun – CD-Review

Kleines Jubileum für Brandon Jenkins. 10. Album des eigenwilligen Texaners – und ein ganz starkes. Nach seinem überragenden Vorläufer „Brothers Of The Dirt“, bei dem Jenkins ja von einem wahren „Heer“ an Red Dirt-Größen wie u. a. Randy Rogers, Cody Canada, Mike McClure, vor allem auch gesangstechnisch, unterstützt wurde, durfte man gespannt sein, wie er die Rückkehr in den „Normalität“, als wieder vornehmlich selbst im Mittelpunkt stehender Künstler bewältigen würde.

Wie es jedoch von einem Vollblutmusiker seines Kalibers nicht anders zu erwarten, löst er diese schwierige Aufgabe mit „Under The Sun“ (übrigens mit toll anzusehendem Coverbild, auf dem der von der Sonne angestrahlte, barbarisch anmutende Glatzenträger mit rotem Rauschebart seine volltätowierten Arme wie um Eingebung flehend gen Himmel streckt) voller Bravour. Prinzipiell muss man diese Musik als erdigen, Red Dirt-beeinflussten, großartigen, texanischen Rootsrock bezeichnen. Differenziert betrachtet präsentiert Jenkins diesmal jedoch eine ungemein gut harmonierende Mischung aus erstklassigem texanisch geprägtem Blues Rock, schnörkellosem Alternate Country und dezenten Southern-/Roots-Zutaten.

Auch auf dieser CD befinden sich natürlich wieder hervorragende Mitmusiker wie Jon Cearly, Dean Cote, David Perceful, Kim Deschamps, Brad Absher, Jared Tyler, Jenkins-Spezi Cody Canada und die tolle Background-Sängerin Amanda Brown (sehr stark involviert). Der eröffnende Titeltrack „Under The Sun“ entpuppt sich sofort als Granate. Hier bluesrockt, funkt und groovt es direkt, was das Zeug hält. Jenkins’ markantes Gibson E-Gitarrenspiel rifft herrlich lässig und cool mit seinem leicht spröden Gesang um die Wette, wobei David Percful immer wieder Gregg Allman-typische Hammond-Aufheuler dazwischen wirft. Auch Jenkins’ Gitarrensolo ist vom Feinsten. Ein toller Auftakt.

Die folgende Single des Albums „Too Big To Fall“, die sich schon seit einiger Zeit in den Texas-Music Charts tummelt, besticht dagegen durch ein lockeres, leicht Southern-infiziertes Countryambiente (Orgeltupfer, schöne Steel-Fills von Kim Deschamps, der sich auch auf einigen anderen Tracks recht prägnant einbringt), wie es die Marshall Tucker Band immer so glänzend praktizierte. In eine ähnliche Kerbe schlägt das entfernt an deren „Fire On The Mountain“ erinnernde „No Word From You“ (mit schöner dezenter Akkordeon-Untermalung). Jenkins präsentiert sich auf „Under The Sun“ auch durchaus experimentierfreudig. So feiern beim von ihm mit Stoney LaRue komponierten „Lookin’ Out For #1“, einem weiteren groovigen Blues Rocker, deftige Bläser-Einlagen ihre Premiere.

Eine wunderbare Mundharmonika auf „Crazy Moon“ (im Stile der großen 70er-Singer/Songwriter ala Neil Young) und Dobro-Zutaten bei „Heaven Sent“ (sehr ländlich anmutender Country) sind weitere Indizien für Brandons beeindruckende instrumentelle Vielseitigkeit. Garth Brooks „The Thunder Rolls“ könnte gar Pate für „No More“ gestanden haben. Klasse hier die im Hintergrund wimmernde Steelgitarre von Deschamps. Das Album lebt aber vor allem dann auf, wenn Jenkins sich auf seine rockigeren Wurzeln beruft. Klasse diesbezüglich zum Beispiel das witzig getextete, einer zankhaften Hündin gewidmete „Charlene (Runnin’ With The Devil)“ , das mit mechanisch kühl klingender E-Gitarre sehr variabel verschachtelte „Perfect Slave“ und das unter Assistenz von Cody Canada entstandene rhythmisch rockende „Drag“, das wie eine Mischung aus Atlanta Rhythm Section (mit deren typischem southern-mässigen, lässigen E-Gitarren-Spiel, inkl. baumstarkem Solo) und Cross Canadian Ragweed daherkommt (klasse Harmonies von Amanda Brown).

Mit dem kleinen feinen „Life Goes On“ (wieder mit Countrynote) lässt Jenkins sein neues Werk schließlich behutsam ausklingen. Angenehm wie auch schon oft zuvor, dass Jenkins auch hier wieder in diversen Texten seiner Stücke kein Blatt vor den Mund nimmt und in ihnen auch sozialkritische Botschaften transportiert. Mit seinem 10. Album „Under The Sun“ hat Brandon Jenkins die schwere Hürde des Vorgängers glänzend gemeistert und eine weitere, großartige Arbeit abgeliefert. Er ist so eine Art Künstler, deren Outputs man mit einer Art Qualitätsgarantie nahezu blind vertrauen kann. Mittlerweile eine echte Konstante in der texanischen Roots-Rock-/Red Dirt-Szene. Gratulation, Brandon zu diesem prächtigen Jubileumswerk!

Smith Entertainment (2011)
Stil:  Red Dirt

01. Under The Sun
02. Too Big To Fail
03. Looking Out For #1
04. Crazy Moon
05. Heaven Sent
06. Anymore
07. Charlene
08. No Word From You
09. Perfect Slave
10. No More
11. Drag
12. Life Goes On

Brandon Jenkins
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Brandon Jenkins – VII – CD-Review

Der aus Tulsa, Oklahoma stammende, aber mittlerweile in Austin, Texas lebende Brandon Jenkins wirkt mit seiner bulligen Statur, dem kahl geschorenem Schädel sowie seinen vielen Tattoos eher wie ein hartgesottener Vertreter der Wrestling- oder Heavy Metal-Szene. Weit gefehlt, denn in Wirklichkeit zählt der großartige Singer/Songwriter zu den ganz ambitionierten Vertretern des Texas/Oklahoma „Red Dirt“-/Roots-/Americana- und Progesssive-/Alternate Country-Movements.

Der Bursche genießt in seiner Heimat ein immens hohes Standing! Sein starkes neues, mittlerweile siebtes Album, im schönen Digi-Pack, mit allen Texten versehen, hat er schlicht „VII“ benannt. Was wir geboten bekommen ist erstklassiger, schön trocken, ursprünglich und völlig zwanglos gespielter „Red Dirt“-/Rootsrock voller Outlaw Countryrock-Tendenzen, bluesiger Momente, Heartland-Rock-Flair und kerniger Southern-Würze! Sämtliche zehn Stücke stammen aus Jenkins‘ eigener Feder, bei zweien assistierte ihm der auf der Scheibe immer wieder furios aufspielende Gitarrist (auch präsent an Dobro und Mandoline), der sich „SoupBone“ nennt (wer immer sich dahinter verbirgt). Produziert hat Brandon selbst!

Zumeist geht es auf dem Album recht rockig und „rough“ zu Werke, lediglich zum Schluß des Albums gibt’s drei ruhige, in einem wunderbaren semi-akustischen Gewand verpackte Nummern. Das gesamte Material bleibt prächtig hängen! Mit „Why Did We Ever Say Goodbye“ erleben wir direkt zum Einstieg einen herrlich melodischen, knackigen, flockig flotten Rootsrocker, der von einer entspannten Akustikgitarre und recht angenehm eingestreuten E-Gitarren dominiert wird. Akzente setzt hier Brandon’s Tour-Gitarrist Chris B. Ware, der in der Vergangenheit schon mit so bekannten Leuten wie Rob Thomas, Keith Urban, den Arc Angels oder auch Storyville zusammengearbeitet hat.

Pulsierende, nach vorn treibende Drums, raue, klasse E-Gitarren-Riffs, inklusive eines bärenstarken, glühenden Solos (da kommt einem gar The Marshall Tucker Band in den Sinn) bringen dann bei „Call Of The Road“ Red-Dirt-/Southern-Feeling pur. Ein ganz starker Song! Das Album enthält eine ganze Anzahl von Stücken, die sich, trotz des „angerockten“ Ambientes im Balladen-, bzw. Midtempo-Bereich bewegen (beispielsweise die prächtige Alternate Country-Ballade „All I Ever Wanted“, die mit ihrem exquisiten Gitarrensound gar ein wenig an Buddy Miller erinnert), wobei Jenkins‘ warme, angenehme Bariton-Stimme und sein ausgezeichnetes Akustikgitarrenspiel in echter Singer/Songwriter-Manier im Vordergrund stehen.

Durch die Zugabe der vielen, feurigen E-Gitarrenparts, aber auch mal eines Dobros, einer Mandoline oder sparsam gehaltener weiblichen Background Gesänge wirkt die Sache allerdings nie langweilig, zumal die Geschichte zwischendurch immer wieder mit temperamentvollen Hochkarätern wie „Saturday Night“ (herrlich rhythmischer Countryrocker, klasse Slide-Spiel) oder dem famosen, rauen Psychedelic-Blues-Roots-Gitarren-Rocker „Livin’ Down On The Line” (erinnert schon fast an “Stranglehold” von Ted Nugent – mächtig dreckige, satte Lead Gitarren-Läufe) aufgelockert wird.

Ein besonderes Highlight der CD ist darüber hinaus das exzellente, sehr entspannte, ruhige „Painted On Smile“, bei dem Jenkins‘ rootsiger Gesang fast sieben Minuten lang vom großartigen Wechselspiel seiner klaren Akustikgitarre und SoupBone’s filgiraner E-Gitarre (bewegt seine Finger fast in lockerer Toy Caldwell-Manier über die Saiten) begleitet wird. Das ist schon große Klasse! Angenehmer, ehrlicher und sehr authentischer Roots-/Americana-/Alternate Country-„Red Dirt“-Stoff eines großartigen Künstlers, der es wahrlich verdient hat, auch über die Grenzen Texas‘ und Oklahoma’s hinaus die Aufmerksamkeit zu erlangen, die ihm zusteht. Sein neues Album „VII“ ist dazu der ideale Einstieg! Stark!

Smith Entertainment (2006)
Stil:  Red Dirt

01. Saturday Night
02. Call Of The Road
03. Why Did We Ever Say Goodbye
04. All I Ever Wanted
05. When I Look In Your Eyes
06. Stay Here With Me
07. Livin Down On The Line
08. The Ghost
09. I Still Think Of You
10. Painted On Smile

Brandon Jenkins
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Brandon Clark Band – Tall – CD-Review

„Oklahoma Beer Joint Music“! Die nächste, richtig „geile“ Truppe aus dem „Red Dirt“-Umfeld des Areals Texas/Oklahoma mit einem „Mörder“-Album! Schon der Blick auf das Backcover weckt gewisse Erwartungen und scheint zu vermitteln, was einen dann auch tatsächlich bei dem klasse Debüt der Brandon Clark Band erwartet. Energie geladener, von satten Gitarren bestimmter, voller Southern Rock-Esprit steckender, unbekümmerter, losgelassener, erdiger, hard-drivin‘ „Red Dirt“-(Country)Rock vom Allerfeinsten, wobei einem die sicher prickelnde Live-Atmosphäre einer BCB-Show bereits am geistigen Auge vorüber zieht.

Auf dem „Live-Foto“ sieht man Drummer Heath Jacobsen im Hintergrund, den mächtig cool wirkenden Bassisten Darren Lightfoot und Bandleader Brandon Clark lässig „in Action“ mit ihren Cowboyhüten und ihren Gitarren, während der hoch talentiert und prächtig aufspielende Leadgitarrist Dave Duval ekstatisch in „Hendrix-Manier“ seine Klampfe hinterm Kopf bearbeitet. Es handelt sich bei „Tall“ allerdings keineswegs um eine Live-CD, sondern um ein reines Studioalbum. Aber, und das kommt phantastisch rüber, vermittelt auch der Studiosound durch seine Ursprünglichkeit und den Verzicht auf überproduzierten Firlefanz, eine überaus authentische Live-Atmosphäre.

Diese Truppe spielt direkt, unbekümmert und frei von der Leber weg. Und die Songs bleiben prächtig hängen! Alle beteiligten Musiker stammen aus Tulsa, Oklahoma, spielten dort in diversen regionalen Bands, bis schließlich der ideale Zeitpunkt zum Start der Brandon Clark Band gekommen war. 2007 hat man bereits über 250 Shows zusammen abgewickelt und ist auch laufenden Jahr wieder ohne Ende auf Tour (u.a. mit Interpreten wie Jason Boland & The Stragglers, Roger Clyne & The Peacemakers, The Derailers, No Justice, Eli Young Band, Bleu Edmonson, Billy Joe Shaver). Mit ihrem herrlichen, so ungemein dynamisch vorgetragenen, zwischen Rock, Country und Southern Rock angesiedelten, „roughen“, aber absolut melodischen Sound scheint es so, als lägen ihre größten Einflüsse irgendwo an einem Schnittpunkt von Cross Canadian Ragweed und den Outlaws (mit einem Schuß Lynyrd Skynyrd).

Damit beackern sie in etwa das Terrain solcher Kollegen wie der Ryan Bales Band, der Tyler McCumber Band, Back Porch Mary und wie sie alle heißen. Schön auch ihre eingangs bereits erwähnte Eigen-Charakterisierung „Oklahoma Beer Joint Music“, die den damit unterschwellig suggerierten hohen Spaßfaktor hervorragend zum Ausdruck bringt. Los geht’s mit dem satt groovenden, herrlich melodischen, schwungvollen „Writing On The Wall“, eine „Hammer“-Nummer, die mit ihren beiden fulminanten, beherzt und flink in Szene gesetzten E-Gitarren-Soli im Mittel- und Endteil jede Menge Southern Rock-Nähe versprüht.

Da kommen einem unweigerlich Hughie Thomassons Outlaws in den Sinn. Die folgenden „Try A Little Loneliness“ und das forsch galoppierende „Another Bottle“ bestechen durch pulsierende Countryrock-Atmosphäre (tolle E-Gitarren-Läufe), wobei man Einflüsse großer Country-Outlaws wie Cash und Jennings, aber auch solcher Bands wie Molly Hatchet, Cross Canadian Ragweed oder The Bottle Rockets geschickt zu einem spannungsgeladenen und harmonischen Ganzen in Einklang bringt. Bis auf einen wurden sämtliche Songs übrigens von Darren Lightfoot und Brandon Clark zusammen, oder von einem der beiden alleine komponiert. Zwei etwas gemäßigtere Tracks (das southern-mäßige, starke „She’s Got No Wings“ und „Wandering Eyes“) haben höchstens Verschnaufpausen-Charakter, denn beim kompletten Rest regieren dann wieder pure Spielfreude, und es wird ordentlich Gas gegeben.

Die immer wieder stampfende Countryrocker mit den fetten E-Gitarren-Passagen, dabei extrem melodisch und oft mit humorvollen Texten ausgestattet, machen richtig Laune. Man merkt zu jeder Zeit deutlich, über welches Potenzial die Band verfügt und dass sie möglicherweise eine „rosige“ Zukunft vor sich hat – und das sie ein echter Live-Abräumer sind. „This Hangover Ain’t Over“ (ein furioser „Red Dirt“-Roadhouse-/Honky Tonk-/Country-Rock’n Roll-Heuler), „Along For The Ride“ (dezent blues-rockig), „18 wheeler“ (kraftvoller Trucker-Rock) und „So Far Gone“ („Red Dirt“-mäßig Richtung Cross Canadian Ragweed, Stoney LaRue) beweisen, dass das Quartett äußerst variabel agieren kann.

Selbst der alte Dylan-Song „Wagon Wheel“ (mit tollem southern-rockin‘ Outlaws-Flair) wurde zu einer richtigen Gute Laune-/Mitgröl-Nummer umgemünzt. Am Ende gibt es mit „After The Sun Goes Down“ schließlich noch ein fettes Southern Rock-Stück, das wie aus einer Session von Cross Canadian Ragweed und Lynyrd Skynyrd stammend daher poltert (klasse ein sich immer wieder steigerndes „Gimme Three Steps“-E-Riff, pumpender Bass, knochentrockenes Drumming). Ein toller Abschluß eines durchweg tollen Albums!

Ein kleines Manko ist die etwas spartanische Verpackung der CD im einfachen Papp-Sleeve in alter LP Cover-Optik, doch das muss im Hinblick auf die tolle Musik einfach als zweitrangig eingestuft werden. Mit diesem Quartett hat die southern orientierte Coutryrock-/“Red Dirt“-Szene ihren nächsten Rohdiamanten im Rennen! Und der wird gewaltig „funkeln“! „Tall“ – ein bärenstarkes Debüt der Brandon Clark Band!

Eigenproduktion (2008)
Stil:  Country Rock

01. Writing on The Wall
02. Try A Little Loneliness
03. Another Bottle
04. She’s Got No Wings
05. This Hangover Ain’t Over
06. Along For A Ride
07. 18 Wheeler
08. Wandering Eyes
09. Wagon Wheel
10. So Far Gone
11. After The Sun Goes Down

Brandon Clark Band
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Johnny Cooper – Follow – CD-Review

Drittes Album des gerade mal zwanzig „Lenze“ zählenden Texaners Johnny Cooper – und ein verdammt gutes! Johnny Cooper galt mit seinem forschen und jugendlich unbekümmerten Auftreten als eine Art Shooting-Star der Red Dirt-Szene. Nach einem Live-Album zu Beginn seiner Karriere und dem von Mike McClure betreuten starken Studio-Erstling „Ignition“, (verkaufte bis dato, was für eine lokale, texanische Independent-Veröffentlichung unglaublich viel ist, über 25.000 Exemplaren, brachte ihm diverse Nominierungen für wichtige Szene-Awards ein und bescherte in der Folge viele Auftritte mit u.a. mit Cross Canadian Ragweed, Pat Green, Jack Ingram, Shooter Jennings, The Mike McClure Band, Micky & the Motorcars, No Justice, Miranda Lambert, usw.), sahen viele Cooper schon auf Augenhöhe mit den arrivierten Vertretern des Genres.

Und in der Tat, seine Stimme erinnert schwer an Cody Canada und auch sein rockiger Stil konnte Vergleichen mit Cross Canadian Ragweed bereits absolut standhalten. Im Prinzip wartete alles gebannt auf den entsprechenden Nachfolger von „Ignition“, doch dieser folgt jetzt mit einem nahezu komplett anderen musikalischen Gesicht Coopers, das die ganze Wandlungsfähigkeit, Vielseitigkeit, Kreativität und Klasse dieses jungen Burschen dokumentiert. Johnny Cooper hat seinen „eigenen Kopf“ und entwickelt sich mit viel Inspiration auf beeindruckende Art und Weise weiter.

„Follow“ heißt das Teil, für das er mit Glenn Rosenstein (Ziggy Marley, Michelle Shocked) und Dexter Green (Collective Soul) ein ganz neues Produzententeam angeheuert hat. Weitestgehend (nicht komplett) gönnt er der vergangenen Red Dirt-Mugge erstmal eine Pause und präsentiert ein ungemein abwechslungreiches Rootsrock-Werk mit Bezügen zum Blues, Soul, Funk und Groove-Rock, aber auch mit durchaus „poppigen“, sprich radiotauglichen Strukturen, was wir in diesem Zusammenhang absolut positiv meinen. Fast jeder Song hat auf seine ganz eigene Art und Weise das Potenzial, zumindestens die lokalen Texas Music Charts kräftig aufzumischen.

Das „Zeug“ wartet mit großartigen Melodien auf und die Qualität des Songwritings ist beeindruckend reif. Ja, der Bursche ist nicht nur ein klasse Sänger mit jetzt schon jeder Menge Ausstrahlung, sondern vor allem auch ein famoser Songwriter. Dazu hat er eine Mannschaft ganz ausgezeichneter Musiker mit an Bord. „Don’t feel like that anymore“ beispielsweise ist ein schön bluesiger Roots-/Groove-Rocker allererster Kategorie mit einer Prise Memphis-Soul, toller Percussion-Arbeit, kratzigen E-Gitarren und feiner Orgel-Untermalung, „Can’t hold on to you“ bietet tollen, lockeren, gefälligen, sich stetig in puncto Drive steigernden Texas Rootsrock-/-pop mit einem leichten Countryrock-Flair.

„Blue“ ist herrlich nostalgischer, sehr nach Muscle Schoals klingender Retro „Blue-eyed Soul“, Try“ hat einen klasse, funky Reggae-Touch, das Titelstück „Follow“ hat etwas episches ala U2, kann aber auch die texanischen Roots nicht leugnen, und das dichte, bluesige „Take your number“ bietet kochenden, mit einer schwülen, drückenden Portion südlicher „New Orleans Juke Joint-Swamp“-Hitze aufgeheizten, Bläser unterstützten, bluesigen Funk-Rock mit einem tierischen E-Gitarren-Solo und einem tollen Groove.

Das auch als erste Single veröffentlichte „Bring Me Down“ entpuppt sich dann allerdings wieder als absolute Vollbedienung für die Red Dirt-Fraktion. Hier rockt der Bursche richtig heftig in Southern-Manier, inklusiv fettem, zündendem E-Gitaren-Solo, irgendwo zwischen Cross Canadian Ragweed, The Black Crowes und Dan Baird. Ein Klasse-Song mit prächtiger Melodik! Viele der Songs hat Cooper laut eigener Aussage in den letzten Monaten bereits in seinem Live-Programm vorgestellt – gefeiert von seinen Fans! Völlig zu Recht, denn das Material ist einfach klasse!

Trotz der Ansammlung von recht vielen, diversen Stilelementen, verliert Cooper zu keiner Minute den roten Faden. Ganz im Gegenteil. Das Album ist eine rundum eine in sich geschlossene Angelegenheit, die nie ihre Spannung verliert. Der Junge hat Inspiration, Kreativität, Mut und Klasse. Eine Kombination, die sehr vielversprechend wirkt und für die Zukunft einiges erwarten lässt. Die CD kommt im schönen Klapp-Digipack und enthält u.a. Coopers persönliche Kurz-Anmerkungen zu jedem einzelnen Songs.

Tenacity Records (2009)
Stil:  Rock

01. Don’t Feel Like That Anymore
02. Somewhere In Between
03. Can’t Hold On To You
04. Blue
05. Bring Me Down
06. Crazy
07. Try
08. Yes My Love
09. Take Your Number
10. Follow

Johnny Cooper
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Stoney LaRue – Velvet – CD-Review

Weich und geschmeidig ist an Stoney LaRues neuem Album „Velvet“ eigentlich nur der rotfarbene Samtüberzug des Digipacks (von daher lohnt es sich in jedem Fall hier eine physikalische Version zu erwerben) und vielleicht noch der wunderschöne, entspannte Titeltrack am Ende des Albums. Ansonsten ist „Velvet“ keine leichte Kost (eher anspruchsvoller Roots-Stoff), Red Dirt–Anhänger werden sogar vermutlich damit ihre Schwierigkeiten haben, denn unter diesem ‚Label‘ hat der ursprünglich aus Taft, Texas stammende 34-jährige Stoney LaRue ja seinen musikalischen Weg vor sechs Jahren (sein Debütwerk hieß sogar „The Red Dirt Album“) angetreten.

Es folgte noch ein in dieser Szene quasi als Muss aufgenommenes Live-Dokument im Kulttempel Billy Bob’s Texas (DVD/CD), ansonsten tauchte LaRue in der Zwischenzeit eher als Co-Writer und Gastmusiker bei befreundeten Interpreten wie z.B. bei Brandon Jenkins grandiosem „Brothers Of The Dirt“-Longplayer auf (LaRue war irgendwann von Texas nach Stillwater, Oklahoma gezogen und traf sich meist im dortigen Yellow House mit besagtem Brandon Jenkins, Jason Boland, Cody Canada und Mike McClure zu regelmäßigen Sessions).

Sein neues Werk „Velvet“ beinhaltet nur noch Red Dirt-Fragmente. Lediglich das locker dahinfließende „Look At Me Fly“ (flockige Gitarrenuntermalung, Fiddleeinlagen, E-Slide-/Fiddle-Solo-Kombi), im Stile der Randy Rogers Band, kann man als klassischen Song dieser Sparte ‚identifizieren‘, ansonsten begibt sich LaRue deutlich in rootsige Americana-Gefilde, vermutlich auf eine beschränkte Kategorisierung seiner Person pfeifend.

Das ist mutig und risikoreich zugleich, zeugt in diesem Fall aber vom Anspruch des Künstlers, sich weiterzuentwickeln. Auf diesem Werk geht es spürbar darum, hochwertige Musik abzuliefern, als um irgendwelche Rücksichten im kommerziellen Sinne. Die Stücke stammen alle aus der gemeinsamen Feder von Stoney und Mando Saenz, lediglich an „Wiregrass“ war Adam Hood beteiligt. Beide Co-Writer sind ebenfalls eigenständige Singer/Songwriter aus dem Roots-/Americana-Dunstkreis.

Da zudem ein elitärer Musikerkreis wie bestehend aus u.a. Randy Scruggs (Sohn von Bluegrass-Legende Earl Scruggs), Glenn Worf, Chad Cromwell, Glen Duncan, Jim Hoke (alles bekannte Nashville-Studiomusiker), Fred Eltringham (mittlerweile Drummer bei den Wallflowers), Oran Thornton, Ian McLagan und Kevin Webb zur Einspielung des Werkes gewonnen werden konnte, war ein anspruchsvolles, filigranes musikalisches ‚Gebräu‘ eigentlich vorprogrammiert.
Stücke wie „Travellin‘ Kind“ (klasse Harmoniegesänge von Nashville-Diva Lee Ann Womack), „Has Been“ (steelbetont) und „Way Too Long“ (ein recht fröhlicher Song, mit einer kirmesartig gluckernden Orgel) könnten alle auch gut auf Neil Youngs akustisch motivierte und dominierte Alben passen.

Lieder der Marke „Wiregrass“ (ziemlich düster, swampig, mit markanten, an die frühe Marshall Tucker Band erinnernden Querflöteneinlagen von Jim Hoke), das recht monoton verlaufende „Scarecropper“ (rauer, recht bluesig stampfender Gitarrenrhythmus, quäkende Mundharmonika, filigrane Akustikgitarre) und das (wie der Titel schon andeutet) mit teilweise sirenenartigen Fiddlepassagen bestückte „Sireens“ sind auch für mich recht schwer verdaulicher, aber höchst anspruchsvoll instrumentierter Stoff. Man merkt den Musikern den Spaß beim Experimentieren richtig an. Etwas aus der Reihe fällt „Te Amo Mas Que La Vida“, ein recht euphorischer, mit Akkordeon unterlegter Tex-Mex-Schunkler, passend zum Tequila-Genuss in der Tapas-Bar.

Am Ende darf man sich aber dann aber doch beim längsten Track und Namensgeber der CD „Velvet“ in absoluter Wohlfühlatmosphäre laben. Eine wunderbare, sehr melodische und auch dezent melancholische Ballade. Klasse hier die vorzüglichen Backs von Aubrie Sellers und Sarah Buxton. Mein persönlicher Favorit eines Longplayers, den man nur an ganz bestimmten Tagen hören kann.

Stoney LaRue hat seine bisherige Klientel mit „Velvet“ zunächst erst mal auf eine harte Probe gestellt, dafür aber ein höchst anspruchsvolles und hochklassig instrumentiertes Album mit Ecken und Kanten abgeliefert. Der Bursche scheint auf Experimentierfreudigkeit und Weiterentwicklungsfähigkeit gepolt zu sein. Man darf auf sein nächstes Werk gespannt sein.

B Side Music Group (2011)
Stil: Red Dirt

01. Dresses
02. Wiregrass
03. Look At My Fly
04. Travelin‘ Kind
05. Sharecropper
06. Sirens
07. Te Amo Mas Que La Vida
08. Has Been
09. Way Too Long
10. Velvet

Stoney LaRue
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