Dion – The Rock ’N’ Roll Philosopher – CD-Review

Der aus der Bronx in New York stammende, mittlerweile 87-jährige Dion, mit bürgerlichem Namen Dion Francis DiMucci, ist in der Pop- und Rockmusik ein großer Name, auch wenn sich seine Bekanntheit in unserem Lande in hiesigen Zeiten, vermutlich in eher in überschaubaren Grenzen befindet.

Er hatte seine größten Erfolge in den Sechzigern, wobei der Rolling Stone ihn in seinen Listen auf Platz 63 der besten Sänger  und seinen Schunkler „The Wanderer“ auf Platz 243 der besten Songs aller Zeiten führt.

In dieser langen Zeit ist es natürlich klar, dass man viele musikalische, beziehungsweise berufliche als auch private Bekanntschaften aufbaut und pflegt. Soziale Netzwerke, wie man es heute zu sagen pflegt. Deren Bedeutung, besonders in unserem digitalen Zeitalter, braucht es keiner weiteren Beschreibung.

Der Protagonist ist hier bestens aufgestellt, anders ist es wohl nicht zu erklären, dass auch noch heute prominente Gäste, wie zuletzt auf „Girl Friends“ (da war es das Who-Is Who der zeitgenössischen weiblichen Musikerriege) Schlange stehen, wenn er ein neues Album ins Leben ruft.

Bei seinem neuen Werk „The Rock ’N’ Roll Philosopher“, das sich als musikalisches Gegenstück zu seinem gleichnamigen Buch („weitläufige Memoiren, in denen es um Musik, Sucht, Genesung, Freundschaften, Gott, Kreativität, Beziehungen und all die Dinge geht, aus denen ich wichtige Lektionen gelernt habe“), das er gemeinsam mit Adam Jablin verfasst hat, versteht, und sowohl neue, als auch Überarbeitungen seiner Uralthits beinhaltet, ist die Gästeliste auf den 16 Tracks nicht besonders lang, dafür mit  Sonny Landreth, Joe Bonamassa, Mark Knopfler und Eric Clapton aber umso exquisiter.

Dass Dion auch im hohen Alter noch zünftig zu rocken vermag, beweist der Opener und zugleich erste Single „I’m Your Gangster Of Love“ (famose E-Gitarreneinlagen von Wayne Hood), sicherlich auch ein großer Höhepunkt des Gesamtwerks.

„Take It Back“, wo Joe Bonamassa mitmischt, auf dessen Label die Scheibe wieder erscheint, ein flotter Blues Rock-Schunkler, geht in eine ähnliche Richtung. „Cryin‘ Shame“ mit typischer Landreth-Slide-Begleitung erinnert an J.J. Cale-Sachen, sticht ebenfalls als einer der Center-Stücke heraus.

Das von Mark Knopflers ’singender‘ und wohl klirrender Stratocaster umgarnte „Dancing Girl“ entpuppt sich als der Ohrwurm der CD. Liebhaber klassischer Blues- Stampfer der etwas vergangenen Zeit, dürfen sich auf „If You Wanna Rock ’n‘ Roll “ über die Veredlung des ‚God Of The Blues‘, Eric Clapton (ein großer Bewunderer Dions), freuen, der hier aufzeigt, dass er E-Gitarren-technisch immer noch ordentlich ‚ablassen‘ kann.

Und wenn Dion mit „Ride With You“ dann noch einen lupenreinen Southern Rocker aus dem Ärmel schüttelt,  fragt man sich glatt, ob er sich nicht demnächst mal an diesem Genre versuchen sollte. Da müsste er sich jedoch sputen, die potentielle Liste prominenter Gäste ist da leider nicht mehr allzu lang…

Label: KTBA Records (2025)
Stil: Blues (Rock)

Tracks:
01. I’m Your Gangster Of Love
02. New York Minute
03. Ruby Baby
04. Take It Back with Joe Bonamassa
05. New York Is My Homer
06. Cryin‘ Shame with Sonny Landreth
07. Dancing Girl with Mark Knopfler
08. In A Heartbeat Of Time
09. Serenade / Come To The Cross
10. If You Wanna Rock ’n‘ Roll with Eric Clapton
11. Ride With You
12. Abraham, Martin And John
13. King Of The New York Streets
14. Runaround Sue
15. The Wanderer
16. Mother And Son

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Another Dimension

Joe Bonamassa – Breakthrough – CD-Review

Es gibt Menschen – das ist einfach so – die sind zu Höherem geboren. Da ist es nur die Frage der Zeit, wann ihre Talente zum Vorschein kommen und ob diese dann auch für sich dementsprechend eingebracht werden können.

Joe Bonamassa ist einer dieser typischen Spezies, der die Musik und das Gitarrenspielen von Kindheit an im Blut hat (dazu kommen Wille, Fleiß, Ehrgeiz und strategisches Denken) und diese Gaben mittlerweile verdientermaßen, äußerst gewinnbringend umsetzt.

Den angestrebten Durchbruch, wie sein neues Album „Breakthrough“ es vielleicht suggeriert, hat er allerdings längst hinter sich, er ist das Nonplusultra des modernen Blues Rocks. Aus meiner Sicht begann alles mit seinem Schwenk nach Nashville, einhergehend mit einer deutlichen gesanglichen Verbesserung.

Mittlerweile ist er auf diversesten Baustellen unterwegs, ob solo, in Gruppenkonstellationen, als Förderer und Labelbesitzer, Gastspieler, etc. – der Mann kann nicht ohne Musik.

Genau so vielfältig präsentiert er sich auf „Breakthrough“ , wo es von Blues- bis hin zu Hard Rock geht, aber auch atmosphärische Balladen, eine Akustiknummer („Shake This Ground„) und ein herrliches Southern Rock-Stück wie „Drive By The Exit Sign“, mit von der Partie sind.

Das Eis bricht er sofort mit dem Titelsong, ein krachender Blues Rocker, schon fast in Hard Rock-Gefilde driftend. Gleiches gilt für das folgende „Trigger Finger“. Schön sind  hier überall auch die Akzente herauszuhören, die bei seinen Live-Shows neben seinem Gesang und seiner Gitarrenzauberei immer eine Rolle spielen: Variable Keys-Einlagen, fetter Rhythmus und die tollen bekannten weiblichen Backgroundgesänge.

Ein bisschen herausstechend ist das wunderbar eingängige „Shake This Ground“, fast schon an die Hooters erinnernd, das eine prägnante Akustikgitarrenuntermalung enthält und sogar mal ohne  E-Solo auskommt. Für Vertreter der ruhigeren Sorte wie mich, sind dann die atmosphärischen Balladen „Broken Record“ und „Life After Dark“ Wasser auf die Mühlen, als auch natürlich das honkytonk-trächtige, mit yiel Slide Guitar versehene „Drive By The Exit Sign“, wo sofort das Southern Rock-Herz höher schlägt.

Am Ende findet er nach dem knüppelharten „You Don’t Own Me“ auf „Pain’s On Me“ zum klassischen Blues Rock zurück und lässt erneut ein exzellentes Werk ausklingen, dessen Stücke sich hoffentlich reichhaltig im nächsten Live-Turnus wiederfinden werden. Auf „Breakthrough“ gibt es ‚Bonamassa – wie so oft . ‚at his best‘!

Provogue Records/Mascot Label Group (2025)
Stil: Blues Rock & More

01. Breakthrough
02. Trigger Finger
03. I’ll Take The Blame
04. Drive By The Exit Sign
05. Broken Record
06. Shake This Ground
07. Still Walking With Me
08. Life After Dark
09. You Don’t Own Me
10. Pain’s On Me

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Joe Bonamassa – 29.04.2025, Rudolf-Weber-ARENA, Oberhausen – Konzertbericht

6.000 Besucher in der vollen Rudolf-Weber-ARENA zu Oberhausen sprechen eine deutliche Sprache. Joe Bonamassa hat sich mit harter, beharrlicher und vor allem kreativer Arbeit an die Spitze der Blues Rock-Champions-League gespielt und Größen wie z. B. Eric Clapton & Co., wenn man ehrlich ist, die mittlerweile nur noch von ihrem Ruhm vergangener Tage zehren, insgesamt gesehen, längst hinter sich gelassen.

Viele werfen ihm eine gewisse Sterilität, Unnahbarkeit und Berechenbarkeit in negativer Hinsicht vor, ich bin da allerdings anderer Meinung. Wenn ich zu seinen Konzerten innerhalb der Woche gehe, weiß ich, dass mir keine mittelklassige Vorband samt Umbaupause droht, die mir den Schlaf in der Nacht rauben wird, dass mich pünktlich ab 20:00 Uhr eine immer wieder variabel gestaltete Setlist und knapp zwei Stunden anspruchsvoll gestaltete Musik (meist inklusiv einer Zugabe) erwartet, präsentiert von absoluten Weltklasse-Musikern.  Um 22:00 Uhr ist Ende der Veranstaltung! Punkt! Man fährt zufrieden ab nach Hause, und ist einigermaßen ausgeschlafen wieder für den nächsten Tag im Beruf gewappnet.

Allein schon der Auftakt mit dem grandiosen, mir noch nicht bekannten „Hope You Realize It (Goodbye Again)“ war der Hammer, der alles beinhaltete, was das Können dieses hochklassigen Musikers und seines ihn umgebenden Kollektivs ausmacht:

Eine fulminante Rhythmusuntermalung mit dem groovenden Calvin Turner am Bass, dem kraftvoll polternden Drummer Lamar Carter, der sich brav als Zweitgitarristen unterordnende Josh Smith (insgesamt mit zwei Solopassagen im weiteren Verlauf), die herrlich frech singenden und agilen Backgroundröhren Dannielle De Andrea und Jade MacRae, die unverwüstliche Keyboard-Legende Reese Wynans mit schwurbelnder Orgel, tollem Piano und atmosphärischen Synthie-Klängen und natürlich der Protagonist himself mit unzähligen filigranen E-Gitarren-Solo-Ausflügen (an seinen vielen unterschiedlich genutzten Gitatrrenmodellen).

„Mit „Dust Bowl“ und dem herrlichen „Twenty-Four Blues“ war die Endorphine-Ausschüttung, bereits frühzeitig in beachtliche Regionen gelangt. Gleiches gilt für die grandiose, dezent progressive Ballade „Driving Towards The Daylight“, mit mein persönliches Highlight des Abends.

„The Last Matador Of Bayonne“ und das fantastisch groovende „The Heart That Never Waits“  waren die nächsten Knüller auf der Setlist. Auch Led Zeppelin– Nostalgiker kamen zum Ende auf ihre Kosten. Ohne die Background-Damen wurde „How Many More Times“ in der Bonamassa-Variante präsentiert, am Ende noch mit einem kurz-integrierten Freddie King-„The Hunter“-Intermezzo (wo Mac Rae und De Andrea wieder zurückkehrten) und einem energiegeladenen Power-Drum-Solo von Lamar Carter.

Die obligatorische 1-Song-Zugabe erfreute sicherlich dann auch noch die Southern Rock-Anhänger wie mich unter den Anwesenden. Der Bonamassa Fan-Favorit „Mountain Time“, besonders in Joes Soloeinlagen mit viel Marshall-Tucker– und Allman Brothers-Espirit, war ein perfekter Abschluss, der am Ende nochmals eindrucksvoll untermauerte, dass Joe Bonamassa im Blues Rock-Geschehen aktuell das Maß aller Dinge ist.

Vielen Dank an Mark Dehler von Netinfect Promotion, der uns erneut dieses tolle Ereignis ermöglicht hat!

Line-up:
Joe Bonamassa (lead vocals, electric guitar)
Josh Smith (electric guitar)
Reese Wynans (keys)
Calvin Turner (bass)
Lamar Carter (drums)
Dannielle De Andrea (vocals)
Jade MacRae (vocals, percussion)

Bild: Gernot Mangold (Archiv)
Text: Daniel Daus

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Rudolf-Weber ARENA, Oberhausen

Popa Chubby & Friends – I Love Freddie King – CD-Review

Review: Jörg Schneider

Trotz einer seltenen Wirbelsäulenerkrankung meldet sich Popa Chubby mit einer Schar der besten Bluesgittaristen zurück, um gemeinsam mit Ihnen den großen Freddie King zu ehren und zu feiern.

Mit Beiträgen von Joe Bonamassa, Mike Zito, Christone ‘Kingfish’ Ingram, Eric Gales, Albert Castiglia, Arthur Neilson and V.D. King spielte er mit seiner Band (Mike Merrit – Bass, Andrei Koribanics III – Schlagzeug, Mike DiMeo – Keyboards, Harold Horowitz – Trompete, Curbs Hotgrefe – Tenor- und Baritonsaxophone und der Sängerin Eliza Neals) innerhalb von drei Tagen elf der großartigsten Stücke des 1976 viel zu früh verstorbenen Freddie King ein.

Mit dabei sind frühe Werke wie z. B. „Love Her With A Feeling“ von Kings aller erstem Album „Freddie King Sings“ oder mehrere Instrumentals von seinem 1961‘er Album „Let‘s Hide Away And Dance Away With Freddie King“.

Aber auch spätere Titel aus den Jahren 1971 bis 1974 („I‘m Going Down“, „My Credit Didn‘t Go Through“, „Big Legged Woman“, „She’s A Burglar“, „Pack It Up“ und „Same Old Blues“ haben Popa Chubby und seine All-Star-Gastgitarristen zu neuen Ehren verholfen.

Für Popa Chubby ist Freddie King laut eigenem Bekunden seine lebenslange Muse, deren Musik ihn für immer in seinen Bann gezogen hat. Diese Leidenschaft, gepaart mit dem außergewöhnlichen Talent seiner Gastmusiker, ließ so eine großartige Hommage an Freddie King entstehen.

„I Love Freddie King“ ist also ein Muss für alle Blues-Fans und Gitarrenliebhaber oder wie Popa Chubby es zusammenfasst: “I love Freddie King! We all love Freddie King“.

Gulf Coast Records (2025)
Stil: Blues Rock

Tracks:
1. I‘m Going Down feat. Joe Bonamassa
2. Love Her With A feeling feat. Albert Castiglia
3. My Credit Didn‘t Go Through feat. Eric Gales
4. Big legged Woman feat Christone ‚Kingfish‘ Ingram
5. She’s A Burglar feat. Mike Zito
6. Hideaway feat. Arthur Neilson
7. The Stumble feat. Albert Castaglia
8. San Ho Zay feat. Arthur Neilson
9. Pack It Up mit Popa Chubby und The East Band
10. Heads up feat. Arthur Neilson
11. Same Old Blues feat. V.D. King

Popa Chubby
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Janiva Magness – Back For Me – CD-Review

Oh, eine neue Scheibe von Kim Carnes dachte ich scherzhaft, als ich auf das CD-Cover mit der hellmähnigen Dame blickte, die uns unsere amerikanischen Freunde von Devious Planet mal wieder zum Besprechen gesendet hatte. Aber Scherz beiseite, hier handelte es sich natürlich nicht um die Künstlerin, die mit der Adaption von „Bette Davis Eyes“ einen One-Hit Wonder‘ schaffte, sondern um die mir bis dato, Asche auf mein Haupt, nicht bekannte Blues -Sängerin Janiva Magness, die ihr aber durchaus etwas ähnlich sieht und auch dezente stimmliche Parallelen aufweist.

„Back For Me“ heißt das neue Werk, das ausschließlich mit viel Feingefühl ausgesuchte Fremdkompositionen enthält (u. a. von Doyle Bramhall II und Bill Withers). Produziert hat es ihr Langzeitweggefährte Dave Darling, der hier auch Gitarre spielt und sporadisch mit Backing Vocals agiert.

Um sich haben die beiden mit Ian Walker (bass), W.F. Quinn Smith (drums) und Sascha Smith (keys) eine tolle Stammformation versammelt, die mit diversen zum Teil namhaften Gastmusikern veredelt wird.

Die vielfach Award-gekrönte Künstlerin wird direkt schon mit dem von Darling geschriebenen Opener „Masterpiece“ von keinem Geringeren als Joe Bonamassa und seiner Stempel-aufsetzenden E-Gitarren-Arbeit begleitet. „Ich habe schon eine Menge Fehler in meinem Leben gemacht, aber du bist mein Meisterstück“ singt sie hier mit von Selbsterkenntnis umwehter, wütender Stimme im Refrain.

Der direkt folgende Titelsong (mit einem Hauch von  „Purple Rain“-Spirit) ist eine großartige bluesige Ballade, bei der stimmlich Ähnlichkeiten zu Dale Krantz aufkommen, Toll hier die klirrenden E-Fills und das Southern Rock-trächtige Solo.  Gleiches gilt auch für die tolle Version von Doyle Bramhalls II „November“.

Das mit psychedelischer 70er-Note umwitterte „Holes“ enthält mit Sue Foley eine weitere Gitarren-Präsenz. „Southern-Fans dürften Spaß an „I Was Good To You Baby“ haben. Ein tolles HT-Piano Bridge mit Slide Solo und der rotzige wiederum Krantz-ähnliche Gesang lassen Erinnerungen an „One Good Man“ der Rosssington Collins Band aufkommen.

Von weiteren Zitaten und Reminszenzen an frühere Klassiker sind dann noch Tracks wie „Do I Need You“ (I Can’t Stand The Rain“) und das finale „Hittin‘ On Nothin'“ („Hit The Road Jack“) geprägt, letzteres mit Jesse Dayton als weiterem namhaften Gast an der E-Gitarre.

Es ist immer wieder erstaunlich, mit wieviel unbekannter Musik man trotz eines vermeintlich großen Backgrounds, immer wieder konfrontiert wird und positiv überrascht wird. Janiva Magness, die jetzt mit „Back For Me“ ihr bereits 17. Album herausbringt, zählt zweifellos dazu. 

Sollte sich der immense Backkatalog der Protagonistin auf ähnlich hervorragendem Niveau befinden, hat der geneigte Blues Rock-Fan, dem es so wie mir geht, noch ordentlich Recherche-Arbeit vor sich! Für „Back For Me“ gilt jedenfalls schonmal ‚magnessificent music‘!

bluélan Records (2025)
Stil: Blues Rock

Tracklist:
01. Masterpiece
02. Back For Me
03. The Same Love That Make Me Love
04. November
05. Holes
06. I Was Good To You Baby
07. You Can Bring Me Flowers
08. Down So Low
09. Do I Need You
10. Hittin‘ On Nothin‘

Janiva Magness
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Jade MacRae – In My Veins – Digital-CD-Review

Wer als Backgroundsängerin in Joe Bonamassas Band über Jahre hinweg erfolgreich partizipiert, ist, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, für deutlich mehr prädestiniert, als nur ein paar schöne laszive Aahs, Oohs oder Uuhs. Jade MacRae, die wir jetzt auch schon sehr oft live erlebt haben, zeigt als Fronterin auf ihrem neuen, nur digital veröffentlichen Studio-Album „In My Veins“, dass sie Gesangsblut in ihren Adern mitgegeben bekommen hat.

Nebenbei sei bemerkt, dass die Protagonistin übrigens auch einen Universitätsabschluss als Pianistin und Violinistin vom Sydney Conservatorium Of Music hat.

Die 10 Tracks hatten ihren Ursprung während der Pandemie-Zeit, wo sich jede Menge  innerlicher Frust angestaut hatte und wurden später mit Leuten wie Kirk Fletcher (Gitarre, u. a. Ex-Fabulous Thunderbirds, Eros Ramazotti) , Lachy Doley (Voc, Hammond u. a. Jimmy Barnes, Glenn Hughes), Mahalia Barnes (Voc, u. a. Joe Bonamassa Band, Tochter von Aussie-Rocklegende Jimmy Barnes), Karen Lee Andrews (australische Sängerin(Ms Murphy)) und Jades Eltern, der renommierten Jazz-Sängerin Joy Yates und Fusion/Modern Jazz-Pianist Dave MacRae,und auch von Joe Bonamassa weiterentwickelt.

Der Gitarrenmeister himself liefert dabei auf dem sicherlich stärksten Stück des Werkes, dem slow-bluesigen „Early In The Morning“ eine packendes E-Solo, dass der ohnehin schon fesselnden Atmosphäre im Verlauf noch weitere dramatische Tiefe vermittelt.

Weitere Anspieltipps meinerseits sind der lässig groovende Opener „Out Of Sight“, das heftig und aggressiv  dahingeschossene Soulfeuer in „Shots Fired“, aber natürlich auch die ruhigeren Sachen wie „Reckoning“, das anprangernde „How Can We Live“, in denen Jade ihre ganze emotionale Verzweiflung der Pandemiezeit stimmlich in ihre Songs einbringt sowie auch das finale famose „Better This Time“ mit dem fast improvisiert wirkenden Instrumentalteil im Endbereich des Tracks.

Joe Bonamassa beschreibt sie als eine der talentiertesten Musikerinnen, die er je getroffen habe und in dieser Kombination von Seelenfülle und technischer Gewandtheit nur sehr selten vorkommt. Jade MacRaes neues Album „In My Veins“ untermauert dieses Statement mit tollen, spannenden und abwechslungsreichen Songs, handelnd von von Selbstliebe, positivem Denken in einer Zeit generationen-übergreifender Panik, Optimismus und dem Triumph über das Grauen. Und das mit einer Stimme, die im Blues-Soul-Bereich ihresgleichen sucht.

Eigenproduktion (2024)
Stil: Blues, Soul & More

01. Out Of Sight
02. Rose Coloured Glasses
03.  Little Joy
04. Early In The Morning
05. Eyes To The Sky
06. Shots Fired
07. Reckoning
08. How  Can We Live
09. In My Veins
10. Better This Time

Jade MacRae
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Brooke Lynn Promotion

Robert Jon & The Wreck – Red Moon Rising – CD-Review

Über die Erfolgsgeschichte von Robert Jon & The Wreck hatte ich ja bereits anlässlich ihres letzten Auftritts in der Krefelder Kulturrampe ein wenig philosophiert, jetzt liefert das Quintett knapp zehn Monate später schon wieder mit „Red Moon Rising“ den nächsten Studio-Longplayer ab, diesmal sogar mit der für sie recht ungewöhnlich hohen Anzahl von zwölf Tracks.

Und selbstredend, wie kann es anders sein, begleitet von intensivem Touren in Europa, den Staaten und dann wieder in Europa. Ich stelle mir gerade vor, der öffentliche Apparat (bis auf ganz wenige Ausnahmen) in unserem Staate wäre einem so intensiven Arbeitsvolumen ausgesetzt, das ganze Land befände sich vermutlich aufgrund einer Massen-Burnout-Welle in kürzester Zeit verwaltungstechnisch auf dem Niveau von Haiti…

„In Qualität steckt das Wort ‚Qual‘!“ sagte einst Felix Magath, als er seine Schützlinge mit dem Medizinball um die Tartanbahn schickte. Die Promoter/Managements der Band hier in Europa und in den Staaten scheinen trotzdem immer wieder die richtige Balance in Sachen Belastung zu finden, um ihrer weiterhin ungehemmt erscheinenden positiven Kreativität nicht im Wege zustehen.

Beim neuen Album gefallen mir auf den ersten Blick schon das schöne atmosphärische Cover-Artwork, als auch das gelungene Wortspiel, sich vermutlich auf den alten CCR-Klassiker („Bad Moon Rising“) beziehend, auch wenn es laut Band um all den Glauben, die Mythen und Traditionen rund um den Blutmond geht, der Wiedergeburt und Veränderung symbolisiert.

Alles wirkt wieder sehr melodisch, auch bei den flotteren und härteren Sachen („Stone Cold Killer“, „Hold On„). Viele Keys-Varianten von Jake Abernathie, Harmoniegesänge, das auf den Punkt gebrachte E-Solo von Henry James (oft in der Slide-Variante), ab und zu mal Twins mit Leader Robert Jon, der über das gesangliche Zepter seine gewohnte Aura verbreitet, gehören diesmal zum Grundmuster. Dazu kommt der Rhythmus von Andrew Espantman und Warren Murrel auf gewohnt hohem Standard-Niveau.

Die durchgehend guten und abwechslungsreichen Tracks (keine Füller) kommen mir als Verfechter des 4-Minuten-Liedgutes besonders entgegen. Zu meinen Favoriten zählen u. a. das episch anmutende „Ballad Of A Broken Hearted Man„, der groovige Titelsong, der obligatorische Ohrwurm „Down No More“ (dezente Band Of Heathens-Note), die Allman-Brothers-umwehten „Worried Mind“ und „Give Love“ als auch der ‚Ted Nugent meets The Outlaws‚-Track „Rager“.

Produziert hat Kevin Shirley, veröffentlicht wird die Scheibe über Joe Bonamassas Journeyman Records. Man darf sich schon bald auf die Live-Präsentation der neuen Stücke freuen. Der nächste Schritt zu noch mehr Popularität ist gekonnt vollzogen!

Journeyman Records (2024)
Stil: Southern Rock

Tracks:
01. Stone Cold Killer
02. Trouble
03. Ballad Of A Broken Hearted Man
04. Red Moon Rising
05. Dragging Me Down
06. Hold On
07. Down No More
08. Help Yourself
09. Worried Mind
10. Give Love
11. Rager (CD Bonus Track)
12. Hate To See You Go (CD Bonus Track)

Robert Jon & The Wreck
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Another Dimension

Joe Bonamassa – Live At The Hollywood Bowl With Orchestra – BluRay-/CD-Review

Review: Jörg Schneider

Einmal im kultigen Hollywood Bowl aufzutreten, ist nach eigenem Bekennen schon immer der Traum von Joe Bonamassa gewesen. Letztes Jahr im August hat er ihn sich dann erfüllt und ist dort mitsamt Orchester zu Gast gewesen. Das gesamte Konzert wurde nicht nur aufgenommen, sondern auch als Video mitgeschnitten und erscheint nun mit etwas Verschiebung (ursprünglich war der 17. Mai als VÖ geplant) als CD/DVD bzw. CD/BluRay und Doppel-LP (Vinyl, 180-Gramm) sowie in anderen digitalen Formaten.

Mit dem Live-Album liefert Joe Bonamassa eine unvergleichliche Mischung aus Blues, Rock und Klassik ab. Die orchestrale Unterstützung aus 40 Musikern, darunter so namhafte Hollywoodmusiker wie z. B. David Campbell, Trevor Rabin und Jeff Bova, sorgt auf jeden Fall für einen satten, vollen Sound, bei dem alle Instrumente, nicht nur die des Orchesters, klar identifizierbar sind.

Fast alle der insgesamt elf Titel sind mindestens 7 Minuten lang, was genügend Raum für grandiose Orchesterarrangements lässt und die Songs für seine Fangemeinde neu erlebbar macht. So ist z. B. der „24 Hour Blues“ eine absolut elektrisierende Live-Version des Bobby „Blue“ Bland Klassikers, der auch auf Bonamassa’s aktuellem Studioalbum „Blues Deluxe Volume 2“ vertreten ist.

In der Vergangenheit gab es bislang nur, abgesehen von einzelnen Jazz-Rock-Gruppen wie die legendären „Blood, Sweat And Tears“, wohl nur zwei echte Rockbands, die Rock und Klassik kombiniert haben. Und das ist schon verdammt lang her. Da waren Deep Purple mit ihrem Live-Album „Concerto For Group And Orchestra with The Royal Philharmonic Orchestra“ (1969) und die Progressive-Rock-Band The Nice, insbesondere auf ihrem 1968‘er Studioalbum „Ars Longa, Vita Brevis“. Viele solcher Ansätze hat es bis dato also nicht gegeben. Insofern kann „Live At The Hollywood Bowl with Orchestra“ mit Recht als weiterer Meilenstein in der Karriere von, und dieses Wortspiel sei hier erlaubt, Tausendsassa Bonamassa betrachtet werden.

Obwohl das Album musikalisch eine absolute Perle ist, werden eingefahrene Hardcore-Bluespuristen aller Voraussicht nach eher nicht zum Kauf schreiten.

Für Bonamassa-Fans sowie alle, die bereit sind etwas über den Tellerrand des Blues (Rocks) hinauszuschauen, wird es allerdings mit Sicherheit eine kleine Offenbarung sein.

Eine Genuss ist auch der einer auf BluRay-Disc veröffentlichte Konzertmitschnitt. Diesen gibt es zusammen mit einem wertigen, 20-seitigen Booklet und einer CD in einem nett gestalteten Schuber. Die BluRay-Disc startet obendrein mit einem sehr schönen Klassikintro und ist optisch sowie klanglich ein Leckerbissen, der die tolle Live-Atmosphäre in der Hollywood-Bowl und natürlich auch Bonamassas Gesang und seine Gitarre kraftvoll rüberbringt. Daher: volle Punktzahl für eine Kaufempfehlung!

Provogue Records/Mascot Label Group (2024)
Stil: Blues

Tracks:
01. One Door Overture
02. Curtain Call
03. Self Inflicted Wounds
04. No Good Place
05. Ball Peen Hammer
06. The Last Matador
07. Prisoner
08. Heartaches
09. John Henry
10. 24 Hour Blues
11. Sloe Gin

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Black Country Communion – V – CD-Review

Review: Stephan Skolarski

Die ruhelose Umtriebigkeit des US-Blues-Rock Gitarristen und Songschreibers Joe Bonamassa hat nach langen Jahren das Bandprojekt Black Country Communion (BCC) wieder ins Studio geholt. Die Reunion bringt mit dem Album “V” die spannende Vitalität der Supergruppe zurück auf den Plattenteller. Zur Erinnerung: BCC wurde 2010 von Joe Bonamassa (Guitar und Vocals), Glenn Hughes (Vocals und Bass), Jason Bonham (Drums) und Derek Sherinian (Keyboards) gegründet. Seitdem sind vier Studio- und ein Live-Album entstanden, sowie die Kompilation “The Story So Far”.

Der mit 72 Jahren unverändert stimmgewaltige Glenn Hughes ist nach einer Interimszeit bei The Dead Daisies (und zwei Longplayern) wieder in die erste Reihe des Rampenlichts zurückgekehrt. Auch Drummer Jason Bonham hat seinen “Ausflug” zur Band von Sammy Hagar ausklingen lassen und Derek Sherinian war mit seinen Projekten (u. a. Sons of Apollo) ausgelastet. Bonamassa konnte derweil mit seinen Solo- und Side-Aktivitäten vier Top 10 Alben in Europa einfahren. Eine größere Zahl von Tournee- und Gastperformances (z. B. mit Beth Hart, Joanne Shaw Taylor, Orianthi), sowie diversen Beschäftigungen als Produzent, Songwriter etc., waren zu bewältigen. “V” musste daher etwas länger warten.

Gelohnt hat es sich jedoch allemal, denn die Lead-Single “Stay Free” erfüllt bereits durchweg die hohen Erwartungen: funkig, bombastisch, guitar-rockin‘ mit der unverwechselbaren Stimme von Glenn Hughes. Anregungen von Led Zeppelin– und Stevie Wonder-Songs finden ihre Reminiszenzen in neuen, kreativen Synergien. Gleichwohl ist “Stay Free” ein authentischer Powerhouse-Track geworden. Diese 70er Jahre Hard-Rock-Energie wird in “Red Sun”, der zweiten Single-Auskopplung, kongenial übergeleitet. Purer Rock-Spirit aus den besagten Gründerjahren, den Glenn Hughes u. a. mit Deep Purple prägte und nun fast Soundgarden-like in moderner Rockperfektion charakterisiert.

Produziert wurde das Ganze übrigens wieder von Kevin Shirley, einem langjährigen Wegbegleiter der Band. In einem kurzen Beitrag bringt Shirley die Begeisterung auf den Punkt: “Sie haben sehr schnell einen einzigartigen Sound gefunden. Diesmal ist er zielgerichteter, die Riffs sind härter, und es gibt Hooks. Es ist das zusammenhängenste Album, voller Seele und Härte, und ich denke, es wird der Maßstab für Black Country Communion sein!” Herausgekommen sind dabei kantig – groovende Songs, z. B. “Enlighten” oder “You’re Not Alone” oder epische Rockballaden, z. B. “Love And Faith” und “Restless”, die ihren Earcatcher-Status im Vergleich zu berühmten 70er Jahre Vorbildern behaupten können. Heimlicher “Hauptdarsteller” der gesamten Tracklist ist dabei Sänger Glenn Hughes, der auch im letzten Stück “The Open Road” den brillanten Bonamassa-Guitar-Parts seine Great Voice of Rock entgegen hält.

Mit unbändiger Dynamik und kompromissloser Verkörperung einer modernen Fusion aus Classic-UK-Hard Rock und US-Blues Rock Elementen haben Black Country Communion beeindruckende Aufnahmen geschaffen. “V” ist ein weiteres bemerkenswertes und wegweisendes Album, das ihre einzigartige Handschrift trägt.

Mascot Label Group/J&R Adventures (2024)
Stil: Blues Rock

Tracks:
01. Enlighten
02. Stay Free
03. Red Sun
04. Restless
05. Letting Go
06. Skyway
07. You’re Not Alone
08. Love And Faith
09. Too Far Gone
10. The Open Road

Black Country Communion
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Joe Bonamassa – 09.04.2024, Lanxess Arena, Köln – Konzertbericht

Ich habe immer so das Gefühl, dass die gediegene Blues-Klientel den Begriff ‚Weiterentwicklung‘ scheut, wie der Teufel das Weihwasser. Gerade im Fall Joe Bonamassa habe ich es schon so oft vernommen, dass alles, was der aus New York stammende Musik-Tausendsassa heute betreibt, reflexartig verdammt wird und auf seine (angeblich) brillanten Anfangstage verwiesen wird.

Ich persönlich sehe das allerdings komplett anders, ich finde, dass er sich, besonders seit seiner Zusammenarbeit mit Musikern der Nashville-Extraklasse-Garde und auch vor allem gesanglich deutlich gegenüber den Frühzeiten verbessert hat. Dazu verfolgte er von Beginn an, was ich als völlig legitim erachte, einen klaren Plan, sich mit seinem extravaganten Können und Talent, aus der Überschaubarkeit der kleinen und mittleren Locations herauszuspielen.

Und mit mir haben das scheinbar auch die am gestrigen Abend anwesenden ca. 4.500 Zuschauer in der ansprechend gefüllt aussehenden bestuhlten Lanxess-Arena so gesehen, die von der Altersstruktur sehr schön durchmischt gewesen ist. Heißt wohl, dass es Bonamassa mittlerweile gelingt, die in diesem Metier oft festgefahrenen Altersstrukturen zu durchbrechen und die Blues (Rock)-Musik auch für nachfolgende Generationen attraktiv zu gestalten. Von daher, aus meiner Sicht, alles richtig gemacht.

Der Gig an diesem Abend in der Domstadt, um es vorwegzunehmen, war absolut fantastisch, der bis dato eindeutig beste Auftritt, den ich von ihm plus seinem aktuellen Begleitensemble, bestehend aus der kräftigen Rhythmusfraktion Calvin Turner und Lamar Carter, den Backgroundsängerinnen Jade MacRae und Danniele De Andrea, sowie den etatmäßigen Begleitern Josh Smith und Reese Wynans, erlebt habe.

Wir hatten Plätze ganz vorne in der Nähe der Bühne, der Sound war wunderbar transparent. Joe wirkte von Beginn an locker wie nie, allein schon die beiden ruhigeren Sachen in der Anfangsphase „24 Hour Blues“ und „Self Inflicted Wounds“ waren phänomenal. Sehr stark präsent von Beginn an waren die beiden Backgroundsängerinnen, die mit ihrer ansteckenden Ausstrahlung und ihren kräftigen Vokalorganen einen herrlichen Counterpart zum Fronter abgaben.

Auch alle anderen Akteure wurden diesmal deutlich stärker eingebunden (der agile und viel Power gebende Carter mit Drumsolo innerhalb von“ Just Got Paid“, Altmeister Wynans mit Orgel- und HT-Soli (z. B. „Lazy Poker Blues“) sowie vielen gefühlvollen Untermalungen bei Joes Soli (grandios u. a. beim progressiven „The Last Matador Of Bayonne“) und sogar Rhythmusgitarrist Josh Smith konnte sich diesmal als Solist bei einigen Gelegenheiten profilieren („Self Inflicted Wounds“, „Shout About It“, „Lazy Poker Blues“, dazu schöne Twins mit Joe bei „Mountain Time“).

Joe selbst spielte sich, egal, ob auf den unterschiedlichen Gibson -oder Fendermodellen unterwegs, zum Teil in einen wahren Rausch und demonstrierte nachhaltig seine unglaubliche Fingerfertigkeit. In den ruhigeren Phasen seiner Soli (da erwies sich die Audienz erstaunlich empathisch, es waren überhaupt keine ‚Dazwischenquatscher‘ auszumachen) gab es mehrfach echte Gänsehautmomente.

Spätestens nach der Vorstellung der Band und den stehenden Ovationen der gesamten Arena für Reese Wynans (quasi für seine musikalische Lebensleistung), ging es dann stehend (viele strömten dann vorne an die Bühne) in eine fulminante Zweithälfte mit weiteren Highlightsongs wie „Heart That Never Waits“, „It Is Safe To Go Home“ und dem „Lazy Poker Blues“.

Der unterhaltsame Reigen der vielen, dem Blues angelehnten Stilen (klasse Songauswahl und auch -anordnung), die hier perfekt gemischt wurden, ging dann zum Ende in die Southern-Phase über, wo ZZ Tops „Just Got Paid“ mit einem nahezu infernalen Instrumentalteil geboten wurde, und mit dem Fan-Favoriten „Mountain Time“ (mit ABB-Flair), Wasser auf unsere speziellen Mühlen gegossen wurde.

Fazit: Auch wenn Eric Clapton zuschauertechnisch vielleicht momentan immer noch größeren Zuspruch im Genre genießen sollte, hat ‚Smokin‘ Joe‘ in aktiver, kreativer und spielerischer Hinsicht längst das Zepter im Blues-Olymp übernommen. Die reale Nummer 1 des 21. Jahrhunderts heißt demnach mittlerweile eindeutig Joe Bonamassa!

Vielen Dank an Mark Dehler von Netinfect Promotion, der uns dieses tolle Ereignis ermöglicht hat!

Line-up:
Joe Bonamassa (lead vocals, electric guitar)
Josh Smith (electric guitar)
Reese Wynans (keys)
Calvin Turner (bass)
Lamar Carter (drums)
Dannielle De Andrea (vocals)
Jade MacRae (vocals, percussion)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

Joe Bonamassa
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Lanxess Arena, Köln