Joe Bonamassa – Live At The Hollywood Bowl With Orchestra – BluRay-/CD-Review

Review: Jörg Schneider

Einmal im kultigen Hollywood Bowl aufzutreten, ist nach eigenem Bekennen schon immer der Traum von Joe Bonamassa gewesen. Letztes Jahr im August hat er ihn sich dann erfüllt und ist dort mitsamt Orchester zu Gast gewesen. Das gesamte Konzert wurde nicht nur aufgenommen, sondern auch als Video mitgeschnitten und erscheint nun mit etwas Verschiebung (ursprünglich war der 17. Mai als VÖ geplant) als CD/DVD bzw. CD/BluRay und Doppel-LP (Vinyl, 180-Gramm) sowie in anderen digitalen Formaten.

Mit dem Live-Album liefert Joe Bonamassa eine unvergleichliche Mischung aus Blues, Rock und Klassik ab. Die orchestrale Unterstützung aus 40 Musikern, darunter so namhafte Hollywoodmusiker wie z. B. David Campbell, Trevor Rabin und Jeff Bova, sorgt auf jeden Fall für einen satten, vollen Sound, bei dem alle Instrumente, nicht nur die des Orchesters, klar identifizierbar sind.

Fast alle der insgesamt elf Titel sind mindestens 7 Minuten lang, was genügend Raum für grandiose Orchesterarrangements lässt und die Songs für seine Fangemeinde neu erlebbar macht. So ist z. B. der „24 Hour Blues“ eine absolut elektrisierende Live-Version des Bobby „Blue“ Bland Klassikers, der auch auf Bonamassa’s aktuellem Studioalbum „Blues Deluxe Volume 2“ vertreten ist.

In der Vergangenheit gab es bislang nur, abgesehen von einzelnen Jazz-Rock-Gruppen wie die legendären „Blood, Sweat And Tears“, wohl nur zwei echte Rockbands, die Rock und Klassik kombiniert haben. Und das ist schon verdammt lang her. Da waren Deep Purple mit ihrem Live-Album „Concerto For Group And Orchestra with The Royal Philharmonic Orchestra“ (1969) und die Progressive-Rock-Band The Nice, insbesondere auf ihrem 1968‘er Studioalbum „Ars Longa, Vita Brevis“. Viele solcher Ansätze hat es bis dato also nicht gegeben. Insofern kann „Live At The Hollywood Bowl with Orchestra“ mit Recht als weiterer Meilenstein in der Karriere von, und dieses Wortspiel sei hier erlaubt, Tausendsassa Bonamassa betrachtet werden.

Obwohl das Album musikalisch eine absolute Perle ist, werden eingefahrene Hardcore-Bluespuristen aller Voraussicht nach eher nicht zum Kauf schreiten.

Für Bonamassa-Fans sowie alle, die bereit sind etwas über den Tellerrand des Blues (Rocks) hinauszuschauen, wird es allerdings mit Sicherheit eine kleine Offenbarung sein.

Eine Genuss ist auch der einer auf BluRay-Disc veröffentlichte Konzertmitschnitt. Diesen gibt es zusammen mit einem wertigen, 20-seitigen Booklet und einer CD in einem nett gestalteten Schuber. Die BluRay-Disc startet obendrein mit einem sehr schönen Klassikintro und ist optisch sowie klanglich ein Leckerbissen, der die tolle Live-Atmosphäre in der Hollywood-Bowl und natürlich auch Bonamassas Gesang und seine Gitarre kraftvoll rüberbringt. Daher: volle Punktzahl für eine Kaufempfehlung!

Provogue Records/Mascot Label Group (2024)
Stil: Blues

Tracks:
01. One Door Overture
02. Curtain Call
03. Self Inflicted Wounds
04. No Good Place
05. Ball Peen Hammer
06. The Last Matador
07. Prisoner
08. Heartaches
09. John Henry
10. 24 Hour Blues
11. Sloe Gin

Joe Bonamassa
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