The Band Of Heathens – One Foot In The Ether – CD-Review

Zweites Album der texanischen Jung-Shooting-Stars! Nachdem sich das Quintett um die drei Bandleader Ed Jurdi, Gordy Quist und Colin Brooks (ergänzt durch Bassist Seth Whitney und Drummer John Chipman) mit ihrem starken Debüt und vielen Auftritten bei uns in die Herzen der Americana-Gemeinde gespielt hatte (mittlerweile sogar dokumentiert durch schon ein deutsches Fanforum -Deutsches Band Of Heathens-Forum) legen sie jetzt mit „One Foot In The Ether“ den heiß erwarteten Nachkömmling hinterher.
Und das in Zusammenarbeit mit Mark Addison produzierte Zweitwerk wird der hohen Erwartungshaltung voll und ganz gerecht. Obwohl wieder zwar recht ähnlich das übliche Feld auf Grundlage bekannter Relevanzgrößen beackert wurde, muss man bei „One Step In The Ether“ bereits einen deutlichen Reifeprozess attestieren, was sich vor allem wesentlich in den ausgefeilteren und spieltechnisch frischer klingenden Kompositionen niederschlägt.

Sämtliche Songs bis auf eine Ausnahme (das durch ihre Auftritte bereits bekannte, herrlich balladesk-rootsige Gillian Welch/David Rawlings-Stück „Look At Miss Ohio“ – klasse hier die kurzen, an Pink Floyd erinnernden atmosphärischen Zwischeninstrumentalpassagen), stammen aus der Feder des Dreigestirns Jurdi/Quist/Brooks. Obwohl ich persönlich gar nicht so ein Freund von wechselnden Sängern innerhalb eines Bandgefüges bin, muss bei der Band Of Heathens gerade dieses Stilmittel trotz ihrer recht unterschiedlichen Gesangscharaktere besonders hervorgehoben werden.

Die Jungs schaffen es immer wieder, punktgenau den richtigen Sänger für den richtigen Song einzusetzen. So ist es Jurdi vorbehalten, den etwas soulig angehauchten Stücken (das supermelodische „Say“, das lässig stampfende „Talking Out Loud“) seinen Stempel aufzusetzen, während Quist eher den im rootsigen Singer/Songwriter-Umfeld befindlichen Stücken (das Delta-bluesige „Golden Calf“, das mandolinenbetonte „What’s This World“, „Look At Miss Ohio“, mit klasse Southern-E-Solo) vorsteht und Brooks den überwiegend Country-/Blues-lastigeren Part übernimmt (das gospelige „Shine A Light“ mit herrlichem E-Slide in Landreth-Manier, das groovige „Somebody Tell The Truth“ mit starken E-Parts, oder „Hey Rider“, das wie ein modernes Update von Gregg Allmans legendärem „Midnight Rider“ erscheint).

Und wenn ein Song eine gemeinsame Schnittmenge erkennen lässt, beginnt eben ein munteres Wechselspiel beim Frontgesang in den Strophen, ergänzt durch hervorragende eingeflochtene Harmoniegesänge im Refrain („You’re Gonna Miss Me“/“Right Here With Me“), die sich natürlich auch wie ein roter Faden durch die bereits vorher zitierten Lieder ziehen. Dass die Burschen zudem noch Instrumenten-technisch äußerst beschlagen sind, haben sie bei ihren zahlreichen Auftritten untermauert, so auch hier natürlich, wobei Brooks‘ formidable Dobroeinlagen besondere Freude erzeugen. Ein besonderes Lob gilt auch der hervorragenden Piano-/Organ-Arbeit von Gastmusiker Trevor Nealon, der vielen Songs ein spezielle Würze vermittelt.

The Band Of Heathens haben mit „One Foot In The Ether“ einen erneuten Schritt nach vorne gemacht. Man darf sich schon jetzt auf die Präsentation der Songs in den demnächst anstehenden Konzerten freuen (siehe unsere Tourtermine). Die CD kommt im Digi-Pack mit eingestecktem Booklet, das alle Songtexte beinhaltet. Absolute Kaufempfehlung, nicht nur für BOH-Fans!

Blue Rose Records (2009)
Stil:  Americana / Roots / Country Rock

01. L.A. County Blues
02. Say
03. Shine A Light
04. Golden Calf
05. What’s This World
06. You’re Gonna Miss Me
07. Right Here With You
08. Let Your Heart Not Be Troubled
09. Somebody Tell The Truth
10. Look At Miss Ohio
11. Talking Out Loud
12. Hey Rider

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Bottle Rockets / LIVE In Heilbronn – CD-Review

Ich war eigentlich nie so ein ganz großer Fan von Live-CDs, und im Prinzip halte ich sie im Zeitalter der DVD mittlerweile auch für ziemlich überholt. Klar, sicherlich kommt es auch immer auf das Budget an, nicht bei jeder Band kann oder wird da aus dem Vollen geschöpft. Irgendwo ist es aber schon eine andere Geschichte, von einem Event auch die Bilder gleich mit dazu geliefert zu bekommen, als wenn nur (sei es auch gute) Musik, ein paar Ansagen des Frontinterpreten und der gezollte Beifall aus den Boxen entgegengerauscht kommen. Die DVD hat einfach den Vorteil, dass man so ein Ereignis atmosphärisch besser nachvollziehen kann. Ideal natürlich, wenn man direkt live dabei gewesen ist, dann erfüllt für den Einzelnen auch die CD-Version sicherlich ihren Sinn.

Im Falle der Bottle Rockets hat ‚Blue Rose‘ einen ganz akzeptablen Mittelweg gefunden, zumal vermutlich hier auch die rechtlichen Bindungen der Band eine Rolle gespielt haben. Eine liebevoll gestaltete Doppel-CD, randvoll mit dem kompletten Konzert, ergänzt mit zwei Videos der Songs „Get Down River“ (voller Country-Flair) und „Nancy Sinatra“ (klasse Rhythmuswechsel), die einen Nichtbesucher wie mich, dann doch schon im Nachhinein ein wenig neidisch zurücklassen. Wer dieses Konzert mit Leib und Seele live erlebt hat, darf sich wohl glücklich schätzen. Die Truppe um die Urmitglieder Brian Henneman und Mark Ortmann hat an diesem Abend zweifellos ihr Können bis aufs Maximum ausgereizt. Schade, dass solche Bands zumeist nur in südlichen Gefilden ihre Aufwartung machen, der Westen ist und bleibt wohl in Sachen Americana, Roots und Country Rock weiter Entwicklungsland.

Das Bürgerhaus Böckingen in Heilbronn ist so was wie der Heimspielort von ‚Blue Rose Records‘, von daher kann man nachvollziehen, dass Label-Chef Edgar Heckmann diese Location für solch ein einzigartiges Ereignis ausgewählt hatte, zumal es die Bottle Rockets live bis dato noch nicht auf Tonträger gab. Zudem hatte Leader Brian Henneman an diesem Abend Geburtstag, was sich natürlich noch zusätzlich positiv auf das Stimmungsbarometer auswirkte. Und so gab es zu Beginn direkt das obligatorische Ständchen des gut aufgelegten Publikums.

Danach startet mit dem polternden „Trailer Mama“ bis zur letzten Zugabe, dem 12-minütigen Neil Young-Cover „Cortez The Killer“ mit seinen endlos erscheinenden E-Soli, eine Demonstration in Sachen Americana, Roots-Country-Southern-Rock, wie man sie an Intensität und Spielfreunde wohl nur selten erleben kann. So konstatiert Brian immer wieder zwischendurch „I’m sweating my ass off“, was durch den auf CD2 beigefügten Videobeweis nachhaltig untermauert wird. Adrenalin pur! Furioses, variables, meist rauhes Zusammenwirken (mal retro, mal psychedelisch, mal slide-mäßig, mal southern) an den Gitarren von Henneman und James Horton (der vielen im Zusammenhang mit Jay Farrars Son Volt bekannt sein wird), dazu das powernde Bass-Spiel des zweiten Neulings Steve Voegele, und natürlich das kraftvolle, effektive Gehämmere von Mark Ortmann am Schlagzeug, das manchen der vielen Uptemposongs sogar zum Teil dezent-punkige Anstriche („Gotta Get Up“) verleiht.

Meine Favoriten. Die beiden knochentrocken gespielten, bekannten Hits „Alone In Bad Company“ und „24 Hours A Day“ oder das superfetzige „Gravity Fails“, die aber trotz allen Drives in melodischen Sphären dahinbretterten. Herrlich die Durchatmer, wie das traumhaft, entspannte „Kerosene“ (schöne E-Fills, langes E-Solo), das Doug Sahm-Stück „At The Crossroads“ (Southern-Flair – ABB meets MTB), oder das mit einem wunderbar kratzigen, aber sehr angenehmen Gitarrenrhythmus durchzogene, balladeske „Pot Of Gold“.

Nicht zuletzt wegen der zwei Neil Young-Cover zu empfehlen für Freunde der Kooperation Young & Crazy Horse, auch John Hiatt- und Dan Baird-Sympathisanten bis zu Jack Ingram-Anhängern kann dieses wirklich bärenstarke Konzert empfohlen werden. Eigentlich jeder, der sich für reife niveauvolle, gelebte Rockmusik interessiert, sollte seine CD-Sammlung mit diesem Doppel-Silberling bereichern. Mir bleibt als neidischem Rezensenten abschließend nur noch der verzweifelte Versuch des Appells an die Herren Henneman und Heckmann. Auch im Westen wird solch herrliche Musik gerne live gehört, und, wenn es irgendwie machbar sein sollte, bitte gleich eine DVD eines so denkwürdigen Ereignisses.

Blue Rose Records (2006)
Stil:  Country Rock

CD 1:
01. Intro Happy Birthday
02. Trailer Mama
03. I Wanna Come Home
04. Alone In Bad Company
05. Slo Toms
06. Get Down River
07. I’ll Be Coming Around
08. 1000 Dollar Car
09. Blue Sky
10. Nancy Sinatra
11. When I Was Dumb
12. 24 Hours A Day
13. Waitin‘ On A Train
14. Gas Girl
15. Cartoon Wisdom
16. Sometimes Found
17. Gravity Fails
18. Kerosene
19. Love Like A Truck
20. Indianapolis
21. Gotta Get Up
22. At The Crossroads

CD 2:
01. Welfare Music
02. Hey Hey, My My (Into The Black)
03. Pot Of Gold
04. Lonely Cowboy
05. She’s About A Mover
06. Cortez The Killer

Extras: 
07. Get Down River (Video)
08. Nancy Sinatra (Video)

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Blue Rose Records

Bon Jovi – Lost Highway: The Concert – DVD-Review

Ich hatte ja bereits das Vergnügen die CD zu reviewen, die mir ehrlich gesagt schon zu jener Zeit gut gefallen hatte. Aus meiner Sicht war Lost Highway das Album, das mir von Bon Jovi in ihrer fast 25 Jahre währenden Karriere sogar mit am meisten zugesagt hat. Schön, dass ich jetzt auch die Gelegenheit habe, die hinterhergelegte Live-DVD beleuchten zu dürfen.

Zunächst fällt bei dieser limitierten Auflage erst mal die interessante Buch-Optik, mit der das Teil aufgemacht wurde, in den Blick. Beim Öffnen fliegen einem dann direkt fünf schön fotografierte Hochglanz-Postkarten (mit Motiven aus dem eingeklebten Booklet) in einer Banderole entgegen. Eigentlich viel zu schade um sie zu verschicken, wird wohl, vermute ich mal, auch keiner tun.

Positiv ist zu Beginn direkt zu vermerken, das der Gig in Chicago in einem recht überschaubaren Ambiente stattfand (400 Leute). Nicht alltäglich, wie ich finde, ist, dass das Konzert in der exakten CD Track-Reihenfolge abgearbeitet wurde. So entwickelt sich statt der bei Superbands so oft nervenden, überdrehten Massenhysterie, eine sehr entspannte, freundliche, aber natürlich auch begeisterte Atmosphäre, wie sie eigentlich bei Countrykonzerten auf gehobenem Niveau in kleineren Locations auch immer Gang und Gebe ist.

Das Bon Jovi-Standard Line-up mit Jon, Richie Sambora, David Bryan und Tico Torres wurde um ihren etatmäßigen Bassisten Hugh McDonald, den Zusatz-Gitarristen Bobby Bandiera (sporadisch mit toller Ganjo-Arbeit), dem Multiinstrumentalisten Kurt Johnston (Pedal Steel) und die in ihrem knappen, schwarzen Outfit recht nett anzuschauende Violinistin und Backgroundsängerin Lorenza Ponce, in eine countrykompatible Form aufgestockt. Vielleicht wäre es noch nett gewesen, die Duett-Partner der CD, Big & Rich und LeAnn Rimes mit einzubinden, was leider nicht geschah, aber auch letztendlich nur Insidern auffallen würde.

Gefilmt wurde mit dreizehn Kameras, so dass man einen recht umfassenden Einblick ins Geschehen des Abends erhält. Vor allem die Soundqualität in wahlweise Stereo oder Dolby-Surround ist exzellent. Die Antwort auf die Frage, ob man diese DVD braucht, wenn man die CD schon besitzt, ist schnell beantwortet. Ja! Sämtliche Songs wirken live doch wesentlich countrylastiger und die ganzen gut aufgelegten Musiker (auch Richie Sambora, der in letzter Zeit ja mal des öfteren daneben hing) lassen sie in der audiovisuellen Form viel natürlicher zur Geltung kommen. Man hat fast das Gefühl, live mit dabei zu sein.

Auch wenn letztendlich zwar die sichtlich vergnügten Jon (als absoluter Profi-Frontmann) und Richie (viele Klasse-E-Soli auf diversesten Gitarren) hier den Ton angeben, wurde doch eine erstaunlich gute Team-Leistung erbracht. Stellvertretend hierfür vielleicht der überragende Song des Abends „Any Other Day“ in einer annähernd acht-minütigen Version, bei der sich fast alle Musiker mit ausgedehnten Soli einbringen dürfen.

Und da eine Band wie Bon Jovi nach nur zwölf Stücken nicht so einfach aufhört, wurden dann mit „It’s My Life“ (trotz starker, rockiger Version hier im Gesamtkontext eher ein Fremdkörper), „Wanted Dead Or Alive“ (Richie mit kurzer Gesangspassage) und „Who Says You Can’t Go Home“ (stimmungsreich, mit wunderbarem Countryflair, Einbindung des Publikums) noch drei Klassiker der Truppe als Zugabe eingestreut.

Als Bonusmaterial gibt es noch mal eine Akustik-Session, die aber bis auf die Coverversion von Leonard Cohens „Hallelujah“ eher überflüssig ist, da die fünf anderen Stücke identisch zum Konzert ausgewählt wurden. Weiterhin jeweils ein Interview mit allen vier Bon Jovi-Musikern (deutsche Untertitel im Setup einstellbar), sowie ein paar Blickwinkel-Skizzen der Location, wohl als Grundlage für die diversen Kamerapositionierungen.

Alles in allem ist Bon Jovis „Lost Highway. The Concert“ ein Teil, das von der ersten Minute an Spaß bereitet und bei dem bis auf die meiner Ansicht nach überflüssige Songdoppelung im Bonusteil auch alles stimmt. Ein perfektes Weihnachtsgeschenk nicht nur für Bon Jovi-Anhänger, sondern auch für Musikfreunde, die sich mit dezent countryinfizierten Rocktönen anfreunden möchten. Absolute Kaufempfehlung!

Universal Music (2007)
Stil:  New Country / Rock

01. Lost Highway
02. Summertime
03. (You Want To) Make A Memory
04. Whole Lot Of Leavin
05. We Got it Going On
06. Any Other Day
07. Seat Next To You
08. Everbody’s Broken
09. Till We Ain’t Strangers Anymore
10. The Last Night
11. One Step Closer
12. I Love This Town
13. It’s My Life
14. Wanted Dead Or Alive
15. Who Says You Can’t Go Home

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Universal Music

Bon Jovi – Lost Highway – CD-Review

Ich muss gestehen, dass ich noch nie ein sonderlicher Freund von Bon Jovi-Werken gewesen bin, auch wenn (meist über Umwege) immer wieder ein paar ihrer Silberlinge den Weg in meine Sammlung gefunden haben. Die letzte CD „Have A Nice Day“ fand ich beispielsweise total enttäuschend. Als ich jetzt allerdings vernahm, dass er und seine Kumpels sich mal außer der Reihe spaßeshalber dem New-Country-Genre anzunähern versuchen, dies dazu noch unter der Regie von Klasse-Produzenten wie John Shanks und Dann Huff, wurde meine Neugier aber dann doch geweckt.

Da ich mich schon ein wenig mit New-Country in meinem Leben beschäftigt habe, war mir entgegengesetzt zu vielen anderen eigentlich schon von vorne herein klar, dass Shanks und Huff aus Jon Bon Jovi und Richie Sambora keine Alan Jacksons und George Straits zaubern würden. Schließlich waren beide sehr gute E-Gitarristen, haben selber ihre Banderfahrungen in eher rockig orientierten Bands gesammelt, und auch in diesem Bereich doch immer wieder Interpreten produziert, die durchaus mit anderen, New-Country-übergreifenden, Sparten harmonierten. So war der Weg in Sphären von Keith Urban eigentlich vorprogrammiert, und ich denke, dass dies auch die richtige Entscheidung gewesen ist.

Interessant war sicher, die beiden Hauptprotagonisten mit einigen arrivierten Nashville-Songwritern wie Brett James, Hillary Lindsay oder Gordie Sampson zusammenzubringen, aber anhand der Namen erkennt man auch hier, dass diese eigentlich Garanten für leicht ins Ohr gehende Songs abgeben würden. Für Spannung sorgten die darstellerische Kombination mit dem Spaß-Duo Big & Rich, sowie das Duett mit LeAnn Rimes. Dazu offeriert das Booklet noch jede Menge Nashville-Studio-Prominenz in Sachen Ergänzungsmusiker (Paul Franklin, Dan Dugmore, Steve Nathan, Jonathan Yudkin, Greg Leisz), die aber, um es vorwegzunehmen, allesamt recht sparsam, jedoch gut im Hintergrund mitwirken.

Und so beinhaltet „Lost Highway“ einen gut gewählten Mix aus flotten, sehr melodischen Mainstream-Rockern, meist mit ein wenig Heartland-Flair, die wesentlich höheren Wiedererkennungswert haben als der Vorgänger, und drei sehr dynamischen Power-Balladen („(You Want To) Make A Memory“, „Seat Next To You“ und „Till We Ain’t Strangers Anymore“). Bei letztgenanntem Lied beließ es Huff bei einer recht braven Performance von LeAnn Rimes, sich wohl noch gut daran erinnernd, wie die vormalige Bon Jovi-Duettpartnerin Jennifer Nettles von Sugarland den guten Jon vor einiger Zeit an die Wand gesungen hatte.

Trotzdem, gerade die rockigen Nummern gehen recht flockig von der Sohle, angenehm, dass tunlichst vermieden wurde, Jon Bon Jovi wie so oft zuvor in den Refrains in regelrechte Kreischorgien zu verwickeln. Stücke wie „We Got It Going On“ (mit Big & Rich, die hier ein wenig auf gewohnte Weise mitkaspern…), „Everybody’s Broken“ oder das abschließende „I Love This Town“ sind Gute-Laune-Kracher, genau richtig für die hoffentlich bald anstehenden warmen Tage, und dürften auf Parties den einen oder anderen Mitgröler produzieren. Sambora spielt übrigens sehr wohl dosierte und saubere Soli, da haben die beiden Produzenten sicher ihren Einfluss geltend gemacht. Hier und da verlieren sich zu den von satten Drums, Akustik- und E-Gitarren vorgegebenen Rhythmen mal ein Mandolinchen, Piano, Organ, eine Fiddle und eine Steel-Gitarrchen, ganz dezent mal Streicher, aber das war es dann auch an Nashville-Flair.

Fazit. Bon Jovi haben ein sehr schönes, melodisches Mainstream-Rock-Werk mit einer leichten Brise New-Country geschaffen, das dank guter Produzenten (Huff und Shanks je sechs Stücke), Co-Songwritern und Musikern zu ihren besten zählen dürfte. Wer hier auf staubigen Traditions-Country oder gar harten Country-Rock gehofft hat, sollte keinen Gedanken an einen Kauf verschwenden. Alle anderen werden mit einem sommerlichen Gute-Laune-Rock-Album der besseren Sorte belohnt. Geliefert wird der Silberling mit einem reichhaltig bebilderten Booklet, mit allen Texten in einer optisch ansprechenden Super-Jewel-Box. Zurecht Platz 1 in den CD-Charts!

Mercury/Island Records (2007)
Stil:  New Country / Rock

01. Lost Highway
02. Summertime
03. (You Want To) Make A Memory
04. Whole Lot Of Leavin‘
05. We Got It Going On
06. Any Other Day
07. Seat Next To You
08. Everybody’s Broken
09. Till We Ain’t Strangers Anymore
10. The Last Night
11. One Step Closer
12. I Love This Town

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The Bluefields – Pure – CD-Review

Wenn sich drei potenzielle Platzhirsche zusammenfinden, ist das ja immer so eine Sache, besonders in den oft von Egoismus, Neid und Eifersüchteleien geprägten Künstlerkreisen. Wie so was trotzdem gut funktionieren kann, haben neulich Snakecharmer vorgemacht. Auch der Zusammenschluss von Dan Baird (Georgia Satellites), Warner E. Hodges (Jason & The Scorchers) und Joe Blanton (Royal Court Of China) als The Bluefields mit ‚Firmenadresse‘ in Nashville, Tennessee erweist sich als absolut erfreuliches Beispiel der Zunft.

Baird und Hodges haben ja bereits in Dan Bairds Homemade Sin-Projekt zusammengewirkt, Hodges und Blanton hatten zwar über zehn Jahre keinen Kontakt mehr, kannten sich aber aus der damaligen Cow Punk-Szene Nashvilles. Hodges brachte die drei dann endgültig zusammen und man begab sich für erste Songwriting-Sessions in Blantons eigenes Aufnahmestudio (wo das Werk letztendlich auch eingespielt und produziert wurde). Dort sprudelten nach eigener Aussage die Ideen nur so aus ihnen heraus und das tolle Ergebnis ist anhand ihres letztjährigen Debütalbums „Pure“ erwerbbar.

Joe Blanton hat den Großteil der Lead Vocals übernommen, Baird singt sporadisch, aber dann immer unverkennbar, bringt sein an Keith Richards-angelehntes E-Gitarrenspiel sowie dezente Keys ein, zupft dazu den Bass. Hodges konzentrierte sich auf sein umfassendes und variabel gestricktes Saitenkönnen. Als einzige Gäste liefern Michael Webb eine schöne B3 bei der schönen, atmosphärischen Ballade „Belong“ ab und Ex-Black Crowes-Mitglied Steve Gorman poltert kraftvoll in John Bonham-Gedächtnismanier auf seinem Schlagzeug herum.

Herrlich schon direkt der atmosphärisch und zart psychedelisch angehauchte Opener „What You Won’t Do“, der sich wie ein Konglomerat aus Great White, Led Zeppelin und Bad Co. schön introvertiert daher schleppt. Apropos Led Zeppelin. Reminiszenzen schimmern immer wieder durch, ganz offensichtlich in Stücken wie „Repair My Soul“ oder „She’s So Sick“ (mit geschickt getimtem Übergang in das countrybluesige „100 Watt Girl“).

Georgia Satellites-Anhänger bekommen ihre Dosis mittels des mit deren typischem E-Gitarren-Fuß-Wipp-Rhythmus versehenen „Bad Old Days“ und „If Not Now When“ sowie den von Baird eingesungenen herrlichen Balladen „Belong“ und „Lay It On The Line“ (inklusiv grandioser E-Soli).

Weitere Highlights in einer durchgehend guten Scheibe sind der herrlich dreckig polternde, kompakte Boogie „Flat Out Gone“ (sattes Speed-Drumming von Gorman, Twin-Spiel der Gitarristen) und das mit einem markanten Mandolinenriff geführte „Trainwreck“. Bei Letztgenanntem mit seiner eingängigen Refrainzeile sieht man die drei vorm geistigen Auge förmlich mit ihren Klampfen bei kühlem Biergenuss auf der Veranda in der schwülwarmen abendlichen Dämmerung der Südstaaten fröhlich dahinmusizieren und singen. Klasse!

Mit „Pure“ bescheren uns die ‚Blaufelds‘ wirklich ein pures Musikvergnügen. Das Schöne daran ist, dass dieses beeindruckende Projekt keine Eintagsfliege bleiben wird. In Kürze legen The Bluefields alias Joe Blanton, Dan Baird, Warner E. Hodges mit Brad Pemberton (Ryan Adams, Iodine) als neuem festen Drummer mit dem bereits eingespielten Nachfolger „Ramshackle“ das hoffentlich genauso gute Zweitwerk direkt hinterher. Stoff für Fans der o. a. Bands sowie ergänzend noch der Bottle Rockets, Blackberry Smoke oder Cold Truth. Großartig!

Underground Treehouse Records (2012)
Stil:  Country Rock

01. What You Won’t Do
02. Bad Old Days
03. Don’t Let Me Fall
04. Nobody Loves You
05. Belong
06. Repair My Soul
07. If Not Now When
08. Lay It On The Line
09. Flat Out Gone
10. Trainwreck
11. She’s So Thick/100 Watt Girl
12. Ain’t Nothin‘ Wrong
13. Done

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Bärchen Records

Blue County – Same – CD-Review

Zwölf knackige, jeweils single-taugliche New-Country-Songs, so ein richtiger Vorgeschmack auf den kommenden Sommer, das fällt mir spontan zum Debüt von Blue County.
Hinter Blue County verbergen sich zwei aus dem Schauspielfach stammende, wie Blutsbrüder wirkende, junge blonde Burschen, namens Scott Reeves und Aaron Benward, die sich beim Dreh eines Musikvideoclips kennengelernt haben und seitdem unzertrennlich ihrem bereits vorhandenen Faible für Countrymusik nachgehen. Beide sehen blendend aus und werden in Zukunft wohl so manches Damenherz zum Zerbrechen bringen.

Schauspieler und Musik, da ist man ja zunächst einmal skeptisch gestimmt. Aber keine Sorge, hier merkt man von der ersten bis zur letzten Note, dass die Jungs was drauf haben. Und da man bei Curb-Records eh keine halben Sachen macht, hat man natürlich Star-Producer Dann Huff und eine ganze Horde von Klasse-Musikern eingebunden, die dem Duo tatkräftige Unterstützung gewähren.

Die beiden Protagonisten selbst glänzen durch spürbaren Enthusiasmus, der das gesamte Werk in erfrischender Weise begleitet, angenehme Stimmen, toll abgestimmte Harmoniegesänge, vorzügliches Akustikgitarrenspiel, sowie auch kompositorische Fähigkeiten.

Zu meinen nur schwer explizit herausnehmbaren Favoriten zählt u.a. der fetzige Gute-Laune-Kracher „Good Little Girls“ mit seinen pulsierenden Drums, heulenden Fiddeln und seinem starken Steel-/E-Gitarren-Duell, der sich bereits zum Chart-Breaker entwickelt hat.

„Hollywood California“ erinnert nicht nur vom Titel her an den Eagles-Klassiker „Hotel California“. Ein ähnlich atmosphärischer Aufbau, eine ähnliche Melodie und klasse E-Gitarren nehmen einen ebenso gefangen wie das Stück von einst.

Stück 5 entpuppt sich als humorvolle Hommage an die Gemeinde der Mercedes-Benz-Fahrer mit Hut auf dem Kopf, die vor allem von uns Berufsvielfahrern ja so innig geliebt wird (hier ein paar Fragmente. ‚…There’s an angry crowd behind us and I be his guardian angel for a while, he’s a Sunday, Sunday driver, in the middle of my Thursday afternoon…‘). Lustiger Text, herrlich überdrehte Instrumentierung passend zur Thematik. Stark gemacht!

Das fröhliche energiegeladene „What’s Not To Love“ kommt im Stile der Hooters rüber. „Nothin‘ But Cowboy Boots“ besticht mit solch einer Dynamik, dass einem fast der Hut wegfliegt. Eine typische Dampfnummer, wie sie beispielsweise Travis Tritt, Blake Shelton oder Chris Cagle schon mal zum Besten geben.

Die abschließende Ballade „Walk On Water“ sorgt für ein harmonisches Ende. Klingt wie langsamere Sachen von Billy Ray Cyrus oder Sons Of The Desert. Apropos Sons of the Desert. Wer schon lange auf ein Nachfolgewerk ihrer sensationellen CD „Change“ wartet, sollte hier zugreifen. Vieles geht auf diesem Album in diese Richtung, auch Fans von Keith Urban machen hier nichts falsch.

Ein umfangreich bebildertes Booklet (für die Mädels…) in matter Jeansoptik sorgt für den letzten Pfiff. Dicke Konkurrenz für die etablierten Leistungsträger des Genres. Die Namen Aaron Benward und Scott Reeves alias Blue County wird man zukünftig in Nashville auf der Rechnung haben müssen.
Coole Scheibe Jungs!

Curb Records (2004)
Stil:  New Country

01. Good Little Girls
02. That Summer Song
03. That’s Cool
04. Hollywood, California
05. Sunday Driver
06. What’s Not To Love
07. Sounds Like Home
08. Nothin‘ But Cowboy Boots
09. Time Well Spent
10. Ride On
11. Losing At Loving
12. Walk On Water

Bärchen Records

Shy Blakeman – Long Distance Man – CD-Review

Ich weiß nicht, wie es unseren Lesern geht, aber bei mir persönlich gibt es Interpreten, die man schon nach wenigen Tönen in sein Herz geschlossen hat und die einen dann auch fortan mit weiter begleiten, sofern sie etwas neues auf den Markt bringen. So ging es mir mit Shy Blakeman, als ich sein herrliches Vorgängerwerk Southern Roots Revival zum ersten Mal im Player liegen hatte, das er zu dem Zeitpunkt noch mit der Whiskey Fever Band eingespielt hatte, einer Truppe mit u.a. seinem Vater Skip und zwei Onkeln, mit denen Shy viele Jahre zusammen getourt hatte.

Die Whiskey Fever Band ist zunächst mal Schnee von gestern, zumindest was sein neues Album „Long Distance Man“ angeht, da hat er sich mit Shooter Jennings-Bassist Ted Russell Kemp zusammengetan, mit dem er mittlerweile richtig dick befreundet ist und der diese Scheibe produziert, viele Songs aus der eigenen Feder beigetragen und auch eine stattliche Anzahl von Instrumenten bedient hat. Ein wirklich gut harmonierendes Team!

Blakeman hat für seine knapp dreißig Jahre schon eine recht bewegte Vergangenheit. Aufgewachsen in Nord-Kalifornien, zogen die Eltern nach Texas, als er vierzehn war. Mit Zwanzig lebte er kurz in Queens, New York und versuchte sich zunächst in Stilen wie Punk, Ska und Funk Rock, bis er nach Texas zurückkehrte und sich so langsam seiner wahren musikalischen Berufung näherte.

2006 nahm er an der vierten Staffel von ‚Nashville Star‘ teil und belegte einen respektablen neunten Platz, konnte daraus im Gegensatz zu Sieger Chris Young aber keinen kommerziellen Nutzen ziehen. Seine Tätigkeiten als DJ, Print-Model, professioneller Skater und seine Schussverletzungen im Gesicht, die er sich im Zuge eines Raubes, in den er zufällig vor einem Musikclub in Dallas involviert wurde, zuzog, dienen als weitere Randnotizen zu einer interessanten Persönlichkeit.

Der eröffnende Titelsong seines aktuellen Albums „Long Distance Man“ lässt dann den Southern-Liebhaber direkt frohlocken. Nachdem er die Refrainzeile laut im Alleingang kurz proklamiert hat, gesellen sich ein gluckerndes E-Piano und kurz plusternde Bläser rhythmisch hinzu, wie man es früher auch von J.J. Cale des Öfteren kannte, allerdings hier wesentlich kräftiger. Mit Hinzunahme der E-Gitarren (u.a. von Marc Ford/Black Crowes und Kenny Vaughan gespielt) und den obligatorischen weiblichen Backing-Uuhs und -Aaahs der vorzüglich (auch im weiteren Verlauf der CD) harmoniesingenden Gia Ciambotti, sowie einer Orgel-/E-Solo-Kombi ist das coole, dezent swampige Gebräu perfekt.

Ganz stark auch das folgende „So Many Honky Tonks“ (»…so little time« – herrliche Gesangszeile!) bei dem beim E- und HT-Piano ein wenig Atlanta Rhythm Section-Feeling aufkommt. Surrende Slide Gitarren, klirrendes HT-Piano dominieren „Don’t It Make You Wanna Dance“, das phasenweise an die Quireboys erinnert. Lediglich „Dragon Fly“, bei dem Banjo, Dobro und Akustikgitarre eine tragende Rolle spielen, wird etwas auf die Bremse getreten, ein süffiges Gemisch aus Country, Cajun und Deltablues mit Band Of Heathens-Flair. „Swamp Water Whiskey“ (Skynyrd-/Allman Brothers-Bezüge) und ein Cover der Warren Brothers (auch ein äußerst empfehlenswertes Duo!) „Quarter To Three“ (mit Black Crowes-Touch) bringen satten, gitarrenbetonten Southern Rock. Klasse auch immer wieder das fette, poltrige Drumming von Jason Sutter.

Im zweiten Part (die Trackliste auf der Rückseite ist übrigens wie zu LP-Zeiten in A und B eingeteilt) kann Blakeman dem ersten, komplett überragenden Teil nicht mehr so ganz Stand halten. Hier verzettelt er sich dann ein wenig darin, dass er zu viele unterschiedliche Stile, in den für sich genommenen, eigentlich trotzdem guten Songs, aufeinander folgen lässt und den rot-(blau-weiß)en Faden von zuvor ein wenig verliert.

„Cannon Ball“ geht in die Singer/Sonwriter-Richtung (der Refrain mit seinem ‚Ladada-dadada‘ hat schon fast was von Simon & Garfunkel), „Old Folks Blues“ frönt sogar dem Dixieland Jazz (mit typischer Klarinette), „Easy Goin‘ Woman“ bewegt sich auf der Americana-Welle der Pettys und Mellencamps dieser Welt. Lediglich bei „Livin‘ Proof“ (Orgel/Slidegitarren) und dem Willis Alan Ramsey-Song „Satin Sheets“ (ich kenn das Lied nur von den legendären Bellamy Brothers) findet er wieder zu seinem swampigen Southern-Groove zurück. Das finale „Save A Little Room“ hat dann sowas wie folkigen Heartland-Charakter, hier lassen die Hooters grüßen.

Ingesamt ist „Long Distance Man“ aber wieder ein gutes, eigenwilliges Werk (auch mit viel Retro-Flair) eines jungen Wilden der Southern-Szene. Das Digipack kommt mit einem eingesteckten Vierseiter mit diversen Infos zum Album. Die Song-Texte können auf seiner Homepage nachgelesen werden. Das Covertitelbild mit ihm als Rennfahrer-Sonnenbrillentragender Ken Hutch-Verschnitt am Steuer eines Oldtimers, wo er sich lässig nach dem Motto ‚Zu mir oder zu dir, Baby?‘ nach hinten dreht, ist visuell amüsant in Szene gesetzt. Eine junge, coole Socke dieser Shy Blakeman, dazu noch musikalisch hochbegabt!

Winding Road Music (2010)
Stil:  Southern Rock & More

01. Long Distance Man
02. So Many Honky Tonks
03. Don’t It Make You Wanna Dance
04. Dragon Fly
05. Late Night Early Morning
06. Swamp Water Whiskey
07. A Quarter To Three
08. Cannon Ball
09. Old Folks Blues
10. Easy Goin‘ Woman
11. Livin‘ Proof
12. Satin Sheets
13. Save A Little Room

Shy Blakeman
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Bärchen Records

Blackhawk – Spirit Dancer – CD-Review

Our hearts weren’t
Ready to let him go
To this is our way
To let him know
That we miss him
And our love for
Him will never die…
Spirit Dancer

Diese Zeilen sagen im Moment so ziemlich alles aus, worum es bei der neuen Blackhawk-CD geht. Sie steht ganz im Zeichen der Verarbeitung des Todes von Van Stephenson, dem langjährigen musikalischen Weggefährten von Henry Paul und Dave Robbins. Fest stand seit längerem, dass die beiden weitermachen würden, die Frage war nur mit wem, und in welche Richtung es gehen würde.

Um es vorwegzunehmen, es hat sich nicht viel getan. Man arbeitet zunächst weiter als Duo, hat allerdings klasse Musiker für die Studioproduktion verpflichtet; auch dem Stil bleiben sie weiter treu, ein Schwenk wieder mehr zum Südstaaten-Rock blieb aus. Der Schmerz scheint noch zu präsent zu sein.

Ihre Musik fügt sich nahtlos an die vier Vorgänger an, allerdings aus gegebenem Anlass mit viel Emotion angereichert. So auch der einzige Southern-Tupfer „Brothers Of The Southland„; eine Hommage an verstorbene Größen des Genres, wie die Caldwell Brüder, Ronnie Van Zant oder Berry Oakley.

Der Song allein ist schon das Geld für die CD wert, und man erinnert sich wehmütig an alte Henry Paul Band-Tage, zumal auch der frühere Gitarrist Billy Crain für den Song mit ins Boot genommen wurde. Ansonsten wohl bewusst das bewährte Rezept. Henry Pauls dominierende Stimme, schöne Melodien, Harmoniegesang, nett anzuhörende Mandolinen und wohl klingende Akustikgitarren, das eine oder andere Leadsolo. In kleinen Portionen immer wieder schön zu genießen, am Stück leider ab einer gewissen Zeit etwas nervig.

Aber was spielt das in dieser Phase der Band auch für eine Rolle? Ein guter Freund ist für immer dahin gegangen, da wird der musikalische Grad dann auch schon mal zur Nebensache.

Sony Music Nashville (2002)
Stil:  New Country

01. One Love
02. One Night In New Orleans
03. Days Of America
04. Spirit Dancer
05. I Will
06. Brothers Of The Southland
07. Gloryland
08. Forgivness
09. Faith Is The Light
10. I’ll Always Love You
11. Leavin‘ The Land Of The Broken Hearted

Blackhawk
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Bärchen Records

The Bois D’Arcs – Same – CD-Review

The Bois D’Arcs sind ein Quartett aus dem texanischen Örtchen Muenster. Die Stadt wurde einst von deutschen Siedlern gegründet, und viel westfälische Tradition, von der religiösen Gesinnung bis zu den Essgewohnheiten, wurde über den großen Teich hinüber transportiert und bis heute erhalten. Ob es auch noch Parallelen zum hiesigen studentischen Treiben und der begeisterten Fahrradaktivität gibt oder ein ähnlich schlechter Soccer-Club namens SC Preussen Muenster existiert, konnte die Recherche nicht endgültig klären. Sicher ist, dass dort neben einem Weihnachtsmarkt ein sogenanntes ‚Germanfest‘ etabliert ist, auf dem richtig gute Musik geboten wird. Hier sind die Jungs natürlich auch längst aufgetreten, Bilder davon kann man sich auf deren Homepage (s. unten) ansehen.

Kommen wir aber zum Album. Den furiosen Auftakt macht „Dead & Gone“, ein stampfender Southern-Rocker der Extraklasse, bei dem die herrliche Gitarrenarbeit von Chris Stewart und der rotzig dreckige und hochgradig charismatische Gesang von Bandleader Shayne Wimmer (kein Nachfahre von Hacki Wimmer) herausragen. Vielleicht so was wie die etwas verspätete texanische Antwort auf Skynyrds „Gimme Three Steps“.

Neben einigen melodischen Midtempo-Songs mit viel Southern Flair („Sick Of It All“, „Feel Alright“, „Better Off Tonight“), gibt es auch richtig schön flott dargebotene, Steel-getränkte Countryheuler („Wasted“ – mit fast heiseren Harmoniegesängen, die zum Mitgrölen anregen, „Take Me As I Am“ und „Give It One More Chance“- beide mit Retro-Touch), die das Tanzbein und die Feierlaune im Manne animieren. Ganz hervorragend kommt das mit Mandoline und filigranem Dobro-Spiel verzierte und herrlich entspannte „Backroads To Texas“ (an der Grenze zum Bluegrass, Richtung Pat Green, Django Walker), bei dem Gastmusiker Milo Deering großartige Akzente zu setzen vermag.

Wer bei den balladesken Songs mit wunderbarem Akustik- und E-Gitarrenspiel wie „You’ll Feel Better“ oder „I’ll Be The One“ nicht unweigerlich eine Gänsehaut bekommt (grandiose Gesangsvorstellung von Wimmer), dem muss ich attestieren, dass die sich in unserer Gesellschaft rasant verbreitende innerliche Verrohung der Menschen auch auf ihn bereits übertragen hat. Da kann dann nur noch eine ganz gezielte Musiktherapie mittels des hier federführenden SoS-Psychologen helfen.

Als Rausschmeißer lassen Wimmer & Co. mit dem Psychedelic-Rocker „The Day“ am Schluss noch mal richtig Dampf ab, und beenden ein super-starkes Werk, bei dem man Schwachstellen wie die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen suchen kann.

The Bois D’Arcs haben mit ihrem zweiten, nach sich selbst betiteltem Album (produziert hat übrigens der umtriebige Alles-Könner Erik Herbst, der u. a. auch die recht ähnlich veranlagte Eli Young Band schon betreute) eine brillante Mischung aus Country, Rock, Southern Rock, Red Dirt, Blues, Honky-Tonk und dezenten Bluegrass-Elementen hingelegt, so dass ihr wohl auch nur in Insiderkreisen bekanntes Debütalbum „Horseapple Pie & Lemonade“ schon ganz oben auf der Liste meiner künftigen CD-Besorgungen notiert ist.

Eigenprodution (2006)
Stil:  Red Dirt

01. Dead & Gone
02. Sick Of It All
03. Wasted
04. Feel All Right
05. Better Off Tonight
06. Backroads Of Texas
07. Take Me As I Am
08. You’ll Feel Better
09. I’ll Be The One
10. Give It One More Chance
11. The Day

The Bois D’Arcs
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Craig deFalco (Laidlaw) – Interview

Sounds of South: Wie bist du mit dem neuen Album zufrieden?
Craig: Ich liebe das Werk absolut. Es ist die beste Arbeit von Laidlaw bisher. Ich denke alles ist einen Schritt höher zu bewerten als bei den früheren zwei Alben, vom Songwriting bis zur Präsentation der Stücke als Band an sich. Dazu kommt noch der kräftige Sound.

Sounds of South: Erzähl uns doch bitte in wenig über die „Foam Box Sessions“.
Craig: Zunächst mal: Die Platte wurde natürlich nach dem Namen des Studios benannt in dem es aufgenommen wurde. Die Foam Box ist ein privates Aufnahme-Studio in Houston, Texas, das der großen Band ZZ Top gehört. Billy F. Gibbons war so nett und ließ Laidlaw mit ihrem berühmten Produzenten Joe Hardy zusammenarbeiten. Es war bisher die schönste Zeit für mich, ein Album aufzunehmen. Allein schon durch die Türen zu laufen war reinste Inspiration. Du fühlst förmlich die Größe beim Beschreiten der Räume. Es war amüsant, mit Joe zu arbeiten. Er ist unheimlich aufmerksam, hat tolle Ideen und macht dabei sogar noch seine Scherze. Wir konnten sogar Billys berühmte Verstärker und Gitarren benutzen, genau wie Frank Beards Schlagzeuganlage. Das werde ich nie vergessen.
Sounds of South: Ich habe in meinem Review das Album als ein Rock-Scheibe mit dezenten Retro-, Psychedelic- und Southern-Anleihen beschrieben, siehst du das auch so?
Craig: Mit dem Rock-Aspekt bin ich einverstanden. Ich liebe Led Zeppelin sehr, wie du bereits berichtet hast. Ich habe immer geschätzt wie Jimmy Page seine Gitarren aufgenommen hat. Wie er sich ein Riff ausdenkt, danach eine Ergänzung spielt, die das Riff vervollständigt. Aufnahme und Overdubbs können sehr viel Spaß bringen, wenn man das richtig macht. Ich mag es sehr mit Brian Huffman zusammenzuspielen. Wir haben viele Gemeinsamkeiten, wenn wir einen Song schreiben und ihn dann als Band umsetzen. Wenn ich ein Führungsriff spiele, hört er unmittelbar den Anschluss heraus und ergänzt meinen Part, als ob wir den gleichen Gedankengang hätten.
Musik aus deiner inneren Seele zu entwickeln, ist für mich was ganz Großes. Das ist wie einem eine Frage zu beantworten, ohne groß nachdenken zu müssen. Es kommt einfach aus dir heraus. Und so ist das jetzt mit uns. Dazu kommen die neuen Bandmitglieder mit ihren persönlichen Eingaben. All das zusammen macht die neue CD aus. Meine Einflussgeber sind Led Zeppelin, Lynyrd Skynyrd, Bad Company, ZZ Top and viele Country-Interpreten. Brian Huffman liebt die Small Faces und Rolling Stones, Robbie Locke, Sound Garden, Nirvana, Foo Fighters und Led Zeppelin. Eric Jarvis wurde gleichermaßen von den Allman Brothers wie von ZZ Top beeinflusst. Greg Hokanson wuchs mit ZZ Top und Led Zeppelin auf und mag heute Tool und Alice In Chains. So hat eine weite Palette von unterschiedlichen Künstlern diesen Sound geprägt wie er jetzt ist. Seinen eigenen Stil dann aber einzubringen ist der Schlüssel, nicht wie deine Einflussgrößen zu klingen.
Sounds of South: Kamen die personellen Änderungen mit Änderung eures Stils einher oder hatte das eine mit dem anderen nichts zu tun?
Craig: Die Wechsel waren die logische Konsequenz des Auseinanderdriftens der einzelnen Mitglieder über die Jahre hinweg. Das war wie eine schlechte Beziehung, es war an der Zeit für einen Wechsel. Es hat Spaß gemacht mit ihnen zu spielen, aber es war keine Band mehr. Wir sahen uns nur noch speziell für größere Touren oder wenn wir eine neue Platte machten. Alle lebten in unterschiedlichen Staaten und ich fühlte mich schon ein wenig unwohl mit ihnen in einem Raum zu sitzen. Dies und einige Leute, die wohl Probleme mit den Lastern der Band hatten. Also, wenn du kein Bier mit einem Freund trinken und keine Musik mehr spielen kannst, ist es Zeit der Geschichte ein Ende zu bereiten. Wir gingen auf die Suche nach einem neuen Sänger, ich beobachtete vier verschiedene Bands in Houston und Austin, Texas, und es endete damit, dass ich vier verschiedene Jungs fand, die die Musik von Laidlaw klasse fanden und auch meinen Musik-Stil liebten. Das erste Mal als wir zusammen jammten, zeigte schon, dass es eine Art Vorbestimmung war. Ich bin sehr glücklich die Jungs gefunden zu haben.
Sounds of South: Wie hat sich „The Foam Box Sessions“ bisher verkauft?
Craig: Welche Verkäufe? Wir haben bisher keine große Werbung betrieben. Mittlerweile hat sich allerdings ein Team von Managern herauskristallisiert, welches die neue Scheibe und die Band mag. Der Fokus liegt zunächst mal darauf, uns nach alter Schule auf Touren in den Staaten zu profilieren, wie es in den 70ern geschah. Spiele live und entwickle dich mit dem Publikum. Das Internet ist eine exzellente Marketing-Plattform, besonders myspace (nicht zu vergessen Sounds of South Herr DeFalco! Anmerk. Red.). Leute wollen wirklich kaum noch was bezahlen für Musik. Sie wollen es umsonst. File Sharing MP3s machen es den Leuten so leicht Musik umsonst auszutauschen. Daher wollen wir sie mit unserer Musik in die Konzerte locken, um uns live zu sehen, anstatt wie früher Live-Platten zu verkaufen. Nun ist es anders herum. Wir verkaufen deshalb auf unserer Hompepage die CDs sehr günstig. Die Leute sollen wenig zahlen aber zu unseren Live-Shows kommen!
Sounds of South: Wie kam es zur völligen Umstrukturierung von Laidlaw?
Craig: Ich brauchte eine andere Atmosphäre und Menschen, die neue Musik machen wollten, sowie sich als eingeschworene Band sehen. Es wurde von mir viel Geld und Zeit in Laidlaw investiert und deshalb will ich auch jetzt Gleichgesinnte um mich haben. Ich kam an einen Punkt in meinem Songwriting, wo ich Led Zeppelin wieder ausgrub und auf mich einwirken ließ. Ich wollte eine Band in einem Zustand, wo wir jederzeit jammen oder einen Club-Gig geben können. Ich setze so auf das neue Line-up, dass ich sogar von Kalifornien wieder nach Houston zurückgezogen bin.
Sounds of South: Was macht den Unterschied vom aktuellen Sänger Robbie Locke zu den bisherigen aus?
Craig: Robbie ist so talentiert, der haut mich echt weg. Er kann jeden bisherigen Laidlaw-Song singen, der bis jetzt aufgenommen wurde, zudem noch so wie seine Einflussgeber. Es ist schon bald unheimlich, wie er mal wie Chris Cornell, dann kurze Zeit später wie Robert Plant oder Paul Rodgers klingt. Ganz zu schweigen davon, wie er sich auf den „Foam Box Sessions“ anhört, wir können eine Zeppelin-Melodie jammen, dann umdrehen und zur Probe Alice In Chains spielen,und er meistert das trotzdem. Im Vergleich von Tommy und Joey ähnelt Robbie vokal mehr Joey Pantera. Aber Robbie hört sich live auch wie auf der Platte an, während Joey hier Probleme hatte. Robbie hat sehr viel Seele in seiner Stimme. Dazu kommt, dass er noch sehr jung ist, und wenn wir mal die Scheibe betourt haben, sicher ein absolutes Monster sein wird. Ich freue mich schon auf den Nachfolger von „The Foam Box Sessions“. Wir haben schon zwanzig neue Songs in der Warteschlange! Und wir schreiben weiter und nehmen neue Demos auf.
Sounds of South: Wie kommt es, dass die Band (lt. Homepage) seit längerer Zeit nicht mehr tourt, auch nach Veröffentlichung der neuen CD?
Craig: Wir wollten keine Club-Tour ohne Label-Support oder einen Agenten machen. Eine Band auf einer Tour bei der Stange zu halten kostet sehr viel Geld. Die Hauptaufgabe ist es daher, zunächst das richtige Management-Team zu finden, das wir jetzt auch haben. Drei Leute arbeiten jetzt für uns, die bereits mit Leuten wie Kid Rock oder ZZ Top kooperiert haben. Damit bin ich sehr zufrieden. Es geht eigentlich nicht darum, wie gut deine Platte ist, sondern wie gut sie vermarktet wird. Wenn du kein gutes Team hinter dir hast, dann scheiterst du in diesem Business, wie in anderen halt auch. Wir dürften im Dezember veröffentlichen und dann auch touren.
Sounds of South: Wie kommt man dazu, so viele Instrumente zu beherrschen wie du?
Craig: Vielen Dank für das Kompliment, aber ich bin weit entfernt davon, viele Instrumente zu beherrschen. Jimmy Page, Jeff Beck oder Billy F. Gibbons sind da bessere Beispiele. Ich habe mich über die Jahre hinweg eher darauf spezialisiert zu produzieren als nur Gitarre zu spielen. Ich liebe es, mir den Bass zu packen, eine Bass-Linie zu finden, die nicht dem Gitarren-Riff folgt. Das liebe ich an Led Zeppelin. John Paul Jones spielt amüsante Bass-Läufe, die Jimmy Pages Gitarrenparts vervollständigen. Für mich sind die neuen Leute bei Laidlaw eine große Sache. Live werde ich die Instrumente mit Eric tauschen. Eric spielt inzwischen wie Brian und ich die Slide-Gitarre und alle unsere Stile sind anders. Das ist für mich persönlich was sehr besonderes.
Sounds of South: Welche Gitarristen haben dich beeinflusst?
Craig: Haupteinflussgeber und Antrieb überhaupt Gitarre zu spielen war sicherlich Jimmy Page. Genau so wie Gary Rossington und Allen Collins von Lynyrd Skynyrd. Billy F. Gibbons inspiriert mich. Es hat jede Nacht Spaß gemacht, ihm zuzuschauen, als wir mit ZZ Top tourten. Wir wurden danach richtig gute Freunde. Das bewerte ich sehr hoch. Das erstaunlichste was ich je live erlebte, war Jeff Beck. Ich sah ihn vor vier Jahren in Los Angeles und das hat mich richtig weggehauen. Der Klang und die Emotionen, die er aus seiner Stratocaster rausholt sind nicht von dieser Welt. Und alle Gitarristen, die nach dieser Show Backstage waren, all diese Ikonen fielen in Ehrfurcht über das, was sie gesehen hatten. Das wird für immer in mir haften bleiben.
Sounds of South: Wie läuft bei Laidlaw das Songwriting ab?
Craig: Wir haben jetzt fünf Songwriter bei Laidlaw. Es wechselt untereinander, aber hauptsächlich bin ich dabei, weil ich sehr gerne Musik komponiere und oft die Gesangslinien in meinen Kopf habe. Ich präsentiere sie und lasse Robbie dann singen. In neun von zehn Fällen kommt er dann mit anderen Ideen zurück, die sich total von meinen unterscheiden. Manchmal kombinieren wir sie. Oder ich singe ihm meine vokale Idee und sage, dass ich die Wörter für einen Refrain fertig geschrieben habe, aber für die Verse und das Brigde noch fehlen. Manchmal hört er sich auch nur ein Konzept von mir an, macht sich Gedanken und kommt dann mit dem Text zurück. Oftmals komponiere ich aber auch alles selbst. Manchmal läuft es ziemlich einfach, manchmal halt nicht. Da ich ein eigenes Heimstudio habe, erzeuge ich oftmals auch Demos direkt mit Drums, Bass, Gitarren und Gesang und stelle es der Band vor. Wenn es ihnen gefällt, jammen wir und schauen, wo hin der Weg führt. Ich bin sehr zufrieden mit Brians und Robbies Songwriting. Brian schickt mir auch schon mal Demos aus seinem eigenen Heimstudio zum Checken zu. „Sunshine Woman“ ist so ein Beispiel, ich hörte den Song von Brian ohne Gesang und liebte ihn sofort und wusste, dass er was ganz besonderes ist. Ich erinnere mich noch, wie wir eine Pause beim Proben machten, Robbie mit Kopfhörern nach draußen ging und zehn Minuten später mit 80 Prozent des Textes wiederkam. Manchmal geht es also recht schnell, manchmal aber dauert es Wochen.
Sounds of South: Ein Sounds of South-Kollege von mir merkte an, dass die Band ursprünglich mal Moonshine hieß, die eine CD mit dem Titel „XX“ herausbrachte (7 der 8 Songs tauchten dann auf der ersten Laidlaw-CD auf). Wie kam es zum Namenswechsel zu Laidlaw, da der namensgebende Sänger Tommy Laidlaw, gar nicht mehr auf dem Laidlaw -Debüt dabei war? Oder ist Tommy Roberts = Tommy Laidlaw? Hast du noch Kontakt zu Tommy Laidlaw und falls ja, was treibt der?
Craig: Das stimmt. Wir nannten uns Moonshine für einige Jahre, dann kamen wir in Kontakt mit Nikki Sixx (Motley Crue) und dem Label für „Big Picnic“. Er recherchierte über den Namen und fand heraus, dass jemand die Namensrechte dafür in Europa besitzt. Als wir die Vorproduktion für die CD machten, bat er darum, dass wir uns einen neuen Namen überlegen sollten. Manchmal ist es schwerer einen Namen zu finden als eine Band zu sein. Wochenlang kriegten wir nichts auf die Reihe. Dann sagte ich einfach, lasst uns die Band Laidlaw nennen. Bevor wir Sixx kennenlernten, hatte Tommy den Namen in Tommy Gunn umgeändert, was ich nicht überzeugend fand. Wie die 80er! Ich fragte ihn ob er seinen Nachnamen aus professionellen gründen für die Moonshine-Veröffentlichung ändern würde. Wir einigten uns ihn Tommy Laidlaw zu nennen. So machten wir dann die neue Scheibe, spielten die Motley Crue-Tour und er war so richtig dreist als Tommy Laidlaw. Wir fühlten uns wie seine Backing-Band, obwohl ich eigentlich schon fünf Jahre vorher als er dabei war. Ich war richtig angefressen und fragte ihn ob er seinen mittleren Namen als Nachnamen benutzen würde. Daher kommt dann Tommy Roberts. Tommy hat dann die Band 2001 verlassen als wir uns von Nikki Sixx getrennt hatten. Anschließend machten wir 2003 eine CD mit Joey Pantera – wieder ein Nachname, den es in den 80ern schon als Gruppennamen gab. Es war sehr schwer eine Tour zu bekommen, nachdem die Platte fertig war. Letztendlich bekam ich ein Angebot von Eddie Van Halen, bei der Van Halen-2004 Tour mitzuwirken. Wir begannen mit den Proben und Joey hatte große Probleme, die Songs live zu singen. Das war eine Woche vor der Tour. So rief ich Tommy wieder an und fragte, ob er einspringen würde. Der willigte ein und wir ließen ihn für drei Proben vor der ersten Show nach Florida einfliegen. Edward hasste Tommies Gesang und schickte uns vorzeitig nach Hause. Das brachte mich auf die Palme. Ich hatte eine große Tour an Land gezogen, unser etatmäßiger Sänger und unser alter können nicht singen. Bezüglich dessen und der schlechten Chemie innerhalb der Band, war es das dann für mich gewesen. Es gibt nicht viele solcher Gelegenheiten und wenn du dann nicht hart arbeitest… Nach der Van Halen-Tour wollte keiner mehr mit Joey und Tommy zusammenarbeiten. So durfte ich mich wieder auf die Suche nach einem neuen Sänger begeben. Gott sei dank, schaffte ich es, und startete direkt mit einer ganz neuen Laidlaw-Band!
Sounds of South: Wie siehst du die Entwicklung des Southern Rocks?
Craig: Ich glaube die Allman Brothers waren die Vorreiter für alle Southern-Jungs. Sie kombinierten Country mit Duane Allmans ehrfürchtiger Slide-Gitarre über laute Verstärker und machten ihr eigenes Ding, der Name Southern Rock basiert halt auf der Gegend aus der er kommt… dem Süden. Macon ist daher sehr stolz auf die ABB. Dann kamen die großen Lynyrd Skynyrd aus Jacksonville, Florida. Diese beiden Truppen brachten grandiose Musiker und Songs hervor, die für immer up to date bleiben werden. Noch in hundert Jahren, dafür garantiere ich!
Sounds of South: Wer sind deine persönlichen Lieblingsbands (abgesehen von Lynyrd Skynyrd und Led Zeppelin 🙂 und warum?
Craig: Bad Company ist noch einer meiner großen Favoriten neben den beiden. Paul Rodgers hat wohl die beste Stimme um Rock and Roll zu singen. Sie ist heute noch brillant, wenn nicht sogar noch besser als zu seinen Free-Zeiten.
Sounds of South: Was waren deine Highlights bisher in 2006?
Craig: Meine Höhepunkt war zweifellos, Musiker zu finden, mit denen es eine Ehre ist zusammenzuspielen, nicht zu vergessen, das beste bisherige Laidlaw-Album gemacht zu haben und mit Joe Hardy in den Studios von ZZ Top gearbeitet zu haben. Ich kann es gar nicht erwarten zu touren und das Talent dieser Jungs den alten und neuen Laidlaw-Fans zu präsentieren. Dies ist nebenbei die knackigste Laidlaw-Band live, und das sagt einiges. Im Jahre 2000 auf der Skynyrd/ZZ Top-Tour liefen wir noch wie eine geschmierte Maschine. Eine große Live Band! Du wirst es sehen, wenn wir mal in Deutschland und Europa auftauchen. Ich glaube die Europäer werden uns lieben.
Sounds of South: Euer Vorgänger war ziemlich Country-infiziert. Hattet ihr ein wenig nach Nashville geguckt, schließlich scheint es ja einen erfolgreichen Trend zu geben, Southern-Rock und New-Country ein wenig verschmelzen zu lassen (sh. Van Zant, Montgomery Gentry, Jeffrey Steele, Travis Tritt etc.).
Craig: Es ist seltsam, ich habe bei der Zweiten gar nicht versucht eine country-mäßige Platte aufzunehmen, weil die Zeit danach war. Das bin nicht ich… ich schreibe vom Herzen her. Einiges was auch für die „Foam Box Sessions“ vorgesehen war, war recht nah an „Everything’s Gonna Be Alright“ und „This Must Be Love“. Ich habe einen Track geschrieben namens „Green Eyed Lady“, der recht Eagles-konform klang. Aber es passte nicht zu dem anderen Material. Nach Fertigstellung eines Liedes „A Little Time“ wollte ich dann gar keine langsamen Stücke auf der Platte. Wahrscheinlich für das nächste Werk. Du wirst es mögen, Daniel! Steven Sturm von der Travis Tritt Band hat auf dem Demo Pedal Steel gespielt. Das ist der Gleiche, der auch auf den zuvor genannten Stücken mit dabei war.
Sounds of South: Mein persönliches Lieblingsstück von euch ist das gerade erwähnte „Everything’s Gonna Be Alright“. Wie kommt man zu solch einer Eingabe?
Craig: Ich schrieb den Song nach dem eine Freundin von mir die TV-Schauspielerin Nikita Ager angerufen hatte und mir mitteilte, dass ihre Mutter an Krebs erkrankt ist. Sie war so traurig und weinte, dass es mir fast mein Herz zerbrach. Ich mag ihre Mutter sehr und die Neuigkeiten schockierten mich. Das Stück stand schon, nachdem ich die Telefonhörer aufgelegt hatte. Joey Pantera hat dann ein paar Gesangslinien mit in den Song gebracht. Ich bin stolz darauf, dass ihre Mutter den Krebs besiegt hat und das ihr das Lied gefällt.
Sounds of South: Gibt es bereits Songmaterial für ein viertes Laidlaw-Album? Was wird uns da dann erwarten?
Craig: Wie ich schon zuvor beschrieb haben wir zwanzig Stücke bereits in petto und schreiben noch weiter. Mein Vater ist vor zwei Wochen ebenfalls an Krebs gestorben. Ich schreibe sicherlich noch einige traurige Stücke diese Woche.
Sounds of South: Wann tauchen Laidlaw mal endlich in Deutschland auf? Mit wem zusammen könntest du dir da was vorstellen?
Craig: Du kannst dir nicht vorstellen, wie heiß wir darauf sind, in Deutschland zu spielen. Mit den Scorpions, das wäre was. Wir haben mal drei Monate mit denen und Motley Crue 1999 in den Staaten gespielt. Wir haben noch Kontakt. Rudolf Schenker und ich haben schon mal darüber geredet, bald mal was zusammen zu machen. Aber Manager und Agenten stellen Touren zusammen und nicht Musiker. So, wer weiß? Vielleicht bald. Wir müssen unsere neue Scheibe den deutschen Fans nahe bringen, dann werden die Promoter uns hoffentlich fragen. Ich verspreche euch, wir werden dann kommen!
Sounds of South: Was macht der Privatmensch Craig DeFalco denn so?
Craig: Das ist lustig. Bei mir existiert kein Unterschied, ob ich auf der Bühne, im Studio oder zuhause bin. Ich spiele immer Gitarre. In jedem Raum von meinem Haus stehen Gitarren. Ich habe mein Heim-Studio und mein mobiles, ich arbeite immer. Vielleicht noch Angeln… und Mädels hinterher rennen! Selbst im Schlaf höre ich manchmal meine Füße wippen. So arbeite ich selbst im Schlaf, haha.
Sounds of South: Vielen Dank für das Gespräch!
Craig: Danke dir Daniel für die Chance, unsere Musik in Deutschland zu präsentieren!
Sounds of South: Are you satisfied with the new album?
Craig: I absolutely LOVE the new album „The Foam Box Sessions“, I think, it is LAIDLAW’s best work to date. I believe everything about the recording is a step up from the other 2 records, from song writing to the way the band plays the songs as a band. And how it sounds sonically.
Sounds of South: Please tell us a little about the „Foam Box Sessions“?
Craig: First off „The Foam Box Sessions“ was named after the studio where we recorded. The Foam Box is a private recording studio in Houston, Texas owned by the great ZZ Top! The same place they record all the ZZ Top records. Billy F Gibbons was nice enough to let LAIDLAW record there with their famed producer/ engineer, Joe Hardy. It was by far the best time I’ve ever had making a record. Just walking through the doors was a rush of inspiration. You can just feel the greatness in the room when you walk in. Joe Hardy was amazing to work with. He is always paying attention to what is being played and has great ideas and funny jokes! We used some of Billy’s famous amplifiers and guitars as well as Frank Beard’s drum kit! It was a time I will never forget!
Sounds of South: In my review I described the album as Rock with discreet Retro,- Phychedelic and Southern influences. Can you agree to that?
Craig: I agree to the Rock aspect of it. I really love Led Zeppelin as you can tell. I’ve always respected the way Jimmy Page recorded his guitars. How he tracked a riff then played a counter part that compliments the riff. Recording and overdubbing can be a lot of fun when you do it right. I really enjoy playing guitar with Brian Huffman. He is very much on the same page as me when we write a song and play it as a band. When I play the main riff he instantly hears a great part to compliment my part as apposed to playing the same thing. Which to me is such a great way to create music from your inner soul. It’s like answering a question from someone without thinking about what to say. It just flows out of you! And we have that now. The other thing about the record is the new band members and how our own personal influences combined making the record what it is. My influences are Led Zeppelin, Lynyrd Skynyrd, Bad Company, ZZ Top and a lot of Country artists. Brian Huffman is really into the Small Faces and the Rolling Stones. As Robbie Locke is really into Sound Garden, Nirvana, Foo Fighters, and Led Zeppelin. Eric Jarvis is influenced by The Allman Brothers and ZZ Top as well. And Greg Hokanson was brought up on ZZ Top, Led Zeppelin, and is really into bands like Tool and Alice In Chains. So it’s a wide slate of different artists that make this record sound the way it does. Putting your own style on things and not sounding like your influences is key.
Sounds of South: Were the line-up changes based on the changes in style or didn’t that have anything to do with it?
Craig: The changes were because the band just drifted apart over the years. It was like a bad relationship and it was time for a change. I enjoyed playing with the musicians that were in LAIDLAW in the past, and have no regrets, but it wasn’t a band anymore. The only time we got together was when I got us a major tour or when we did a new record. We all lived in different states and it wasn’t fun anymore to even get in the same room together. That and a couple people having problems with vices that were affecting the band. When you can’t have a beer with a friend and play music together, it’s time to stop hanging out. I went on the hunt for a new singer, I looked at 4 different bands in Houston and Austin, Texas and ended up finding 4 guys who wanted to be in LAIDLAW and loved the style music I did. The first time we got in the same room together to jam, it was plain to see this was meant to be! I am very fortunate to have found these guys!
Sounds of South: How have sales of The Foam Box Sessions developed?
Craig: Sales? We really haven’t pushed sales of the record yet. We have just landed a team of managers who are excited about the record and band. So that being said the focus is on us getting on some high profile tours in the States and doing it old school like bands did in the 70’s. Play live and let people discover you. The internet is an excellent tool for marketing, especially myspace.com (don’t forget Sounds of South Mr. DeFalco!). But people really don’t buy music anymore. They want it for free. With file sharing and mp3’s being so easy for people to pass along to each other without paying for the music. So we look at our music as a tool to get people to come see us play live. Instead of the old way, where you played live to sell records. Now it’s the other way around. That’s why we are selling the CD so cheap on our website www.laid-law.com . We want people to get the music cheap and come see us live!
Sounds of South: What was the reason for the almost complete restructuring of the band’s line-up?
Craig: I needed a change of atmosphere and to be around people who wanted to play new music and be a band! I spent a lot of money and time on LAIDLAW and was looking for people who wanted to do the same things I wanted to do. I was at a point in my song writing where I was digging Led Zeppelin again and how the music made me feel. I wanted a band in one state where we could jam and play a club gig any time we wanted to. I believe in the current line up so much that I relocated from California to Houston, Texas!
Sounds of South: What is the difference of singer Robbie Locke to his predecessors?
Craig: Robbie is so talented he just blows my mind. He can sing every song Laidlaw has ever recorded plus he can sing just like his influences. It’s scary how he can sound just like Chris Cornell one minute then sound exactly like Robert Plant and Paul Rodgers the next. Not saying that’s what he sounds like on the „Foam Box Sessions“, but we can jam a Zeppelin tune then screw around at rehearsal playing Alice In Chains, and he nails it! I think out of Tommy and Joey, Robbie sounds closest to Joey vocally. But Robbie sounds like the record live, where Joey had problems singing the songs live. Robbie has a lot of soul in his voice. Plus he’s very young and is going to be a monster after touring this record. I can’t wait to record the follow up to „The Foam Box Sessions“. We already have 20 plus songs to choose from! And we are still writing and recording demos.
Sounds of South: According to your website you haven’t been touring for quite some time now, even after the release of the new CD. How come?
Craig: I didn’t want to go out and do a club tour with no support from a label or not having an agent. It costs a lot of money to keep a band on the road. The main reason has been getting the right management team together. Which now we have. We have 3 managers working with us now. Who work with big names such as Kid Rock and ZZ Top to name a few! I’m very pleased with who we have involved with Laidlaw now. It’s not just how great your record is, it’s who’s working your record. If you don’t have a great team behind you, you will fail in this business, or any business for that matter! We should be releasing and touring the record by December.
Sounds of South: How can someone manage to master so many instruments like you do?
Craig: Well thank you, but I’m far from mastering any instrument! Jimmy Page has mastered many Instruments, Jeff Beck has mastered many instruments,
Billy F Gibbons has mastered many instruments.
Over the years I’ve really focused on producing and not just playing guitar. I love grabbing the bass and finding a bass line that doesn’t follow the guitar riff. Something that takes the song somewhere else. That’s what blows me away with Led Zeppelin. John Paul Jones played amazing bass lines and they complemented Jimmy Page’s guitar parts. To me having the guys who are in LAIDLAW now is a great thing. Live I will swap instruments with Eric. I love playing bass as well as guitar. And Eric is an amazing guitar player. Brian and Eric swap instruments as well live. Eric plays a mean slide guitar. Brian, Eric and myself all play slide guitar and our styles are all different. Which is very special to me.
Sounds of South: Which guitarists had an influence on you?
Craig: Jimmy Page really makes me want to play guitar and learn more about playing guitar. As well as Gary Rossington and Allen Collins from Lynyrd Skynyrd. Billy F Gibbons is inspiring to me. He was so much fun to watch every night when we were on tour with ZZ Top. Billy and I became really good friends after that tour. Which is something I value very much! The most amazing thing I’ve ever witnessed live has to be Jeff Beck. I saw him play in Los Angeles 4 years ago and it just blew my mind. The sounds and emotion that came out of his stratocaster were out of this world. And after his show the guitar players who were backstage, all these icons were in awe of what they just saw! That will stick with me forever!
Sounds of South: Tell us a little of how songwriting in Laidlaw takes place.
Craig: Now we have 5 song writers in LAIDLAW. It differs with each of us, but mainly with me, I’ll pretty much write some music and I’ll have a vocal melody in my head. I’ll show the guys and let Robbie sing something first. 9 times out of 10 he will come up with something totally different from my ideas. And some times we combine the two. Or I’ll sing him my vocal idea, and say I have lyrics for a chorus all written but no lyrics for the verse or the bridge. Once he hears where I’m going with it with a concept, he gets some ideas and comes up with lyrics on the spot. Then a lot of times I’ll write everything myself. Some times it comes easy some times not so easy. Mainly though with me I have a home studio and I’ll demo up everything myself… drums, bass, guitars and vocals and pass it onto the band. If it catches their ears we’ll jam it and see where it goes. I’m very pleased with Brian and Robbie’s song writing. Brian will demo up songs and send them to me to check out from his home studio. Like „Sunshine Woman“, that was the first song I heard from Brian that as soon as I heard it without vocals I loved it and knew it was special. I remember we were taking a break from rehearsing, and Robbie took the demo outside with his headphones on and came back 10 minutes later with 80% of the lyrics done. Some times songs come very quick and some times they take weeks.
Sounds of South: A Co-editor in Sounds of South mentioned that the band originally was dubbed Moonshine which had an album out titled „XX“. (7 of the 8 songs were again found on Laidlaw’s Debut). How did the name change to Laidlaw happen, especially that Singer Tommy Laidlaw wasn’t on the album? Or is Tommy Roberts in reality Tommy Laidlaw? Is there any contact to Tommy Laidlaw? How is he doing?
Craig: Well, that is true. We were called Moonshine for years, then when we got involved with Nikki Sixx as our record label and producer of First Big Picnic. He did a search on the name and found someone owned the rights to Moonshine in Europe. So while we were doing pre-production for the record he asked us to find a new name. I think that it is harder to name a band than to be a band! We couldn’t come up with a name for weeks. Then I said let’s call the band LAIDLAW. Before we got involved with Sixx, Tommy at the time had changed his name to Tommy Gunn, which I thought was lame… So 1980’s! So I asked him to change his sir name for professional reasons for the Moonshine release. We came up with calling him Tommy Laidlaw. So once we did the new record we then did the Motley Crue tour and he was so cocky about being Tommy Laidlaw and we felt like we were his back-up band a band I started 5 years before he was ever in. I was so pissed that I asked him to use his middle name for his sir name. That’s where Tommy Roberts came from. Tommy had quit the band after we parted ways with Nikki Sixx in 2001. We then did another CD with Joey Pantera in 2003 another sir name that was so 1980’s!! It was very hard to get a tour after we finished that record. So finally I got a call from Edward Van Halen, and he had offered me the 2004 Van Halen Tour. We started rehearsals for the tour with Joey and he had problems singing the songs live. It was a week before the tour so I called Tommy up and asked him if he wanted to do the tour. He said yes and we flew him out to Florida to do 3 rehearsals before our first show on the tour. Edward hated Tommy’s singing and sent us home early from the tour. That just bummed me out. I finally had a great tour for us and our singer couldn’t sing, then the old guy couldn’t sing. Between that and the band not being a band, it was over for me and them! You don’t get as many shots as we got on huge tours and not try and work hard at the gigs. After the Van Halen tour nobody in the band wanted to work with Tommy or Joey. So it was up to me again to find a singer. Thank God, because I ended up finding the best thing I’ve ever been involved with an all new LAIDLAW!!
Sounds of South: How do you assess the development of Southern Rock?
Craig: I think the Allman Brothers are the ones who started it all for us Southern Rock guys! They took Country Style music with Duane Allman’s awesome slide guitar playing through loud amplifiers and did their own thing, in which became Southern Rock because of from where the band was based out of… the South! Macon, GA is still very proud of The Allman Brother’s Band. Then came the great Lynyrd Skynyrd from Jacksonville, Florida!! Those two bands gave us some amazing musicians and great songs that will last forever! 100 years from now their music will still be heard! I guarantee it!!!
Sounds of South: Which are your favourite bands (besides Lynyrd Skynyrd and Led Zeppelin 🙂 and why?
Craig: Bad Company has to be one of my favourites beside Skynyrd and Zeppelin. I think Paul Rodgers has the most amazing voice ever to sing rock and roll! His voice is just as strong today if not stronger than it was when he was in the Free!
Sounds of South: In your opinion, which are the highlights so far in 2006?
Craig: The highlights are finding musicians who I’m honoured to play with, not counting having the best LAIDLAW record to date and recording it at ZZ Top’s studio with Joe Hardy! I can’t wait to start touring and sharing the talent of these guys to older and new LAIDLAW fans! This is by far the tightest LAIDLAW has ever sounded live… and that is saying a lot, because back in 2000 on the Skynyrd/ ZZ Top tour we were a well oiled machine. A great live band. You will see for yourself some time soon when we finally come to Germany and Europe! I think European music fans will enjoy us!
Sounds of South: The predecessor to The Foam Box Sessions was heavily influenced by Country. Have you been leering at Nashville where a successful trend seems to take place to marry Southern Rock and New Country (by, for instance, Van Zant, Montgomery Gentry, Jeffrey Steele, Travis Tritt and so on)
Craig: It’s so weird, I didn’t try and write a Country Style record when we recorded the second record, because that’s what was hot at the time. That’s not me… I just write what I feel from the heart. Some of the songs that I had written for „The Foam Box Sessions“ were really close to „Everything’s Gonna Be Alright“ and „This Must Be Love“. I had written this track called „Green Eyed Lady“ that was very Eagles sounding… It just didn’t fit in with some of the other material. And after finishing the song „A Little Time“, I didn’t want two slow songs on the record. It will probably be used or at least looked at for the next record. I think you will like it Daniel! I even had Steve Sturm from Travis Tritt’s band play pedal-steel on the demo. Same guy who played on „Everything’s Gonna Be Alright“ and „This Must Be Love“.
Sounds of South: My personal favourite is „Everything’s Gonna Be Alright“. How can one write such a flash of genius?
Craig: I wrote that song after a friend of mine, (American TV actress Nikita Ager), called me about her Mother having cancer. She was so sad and crying that it just crushed my heart. I love her Mother very much and it just broke my heart hearing the news. The song came to me very quickly after I hung up the phone with her. Joey Pantera contributed a few lines lyrically in that song as well. I’m very pleased to say her Mother is beating cancer and loves the song as well!
Sounds of South: Is there material for a fourth Laidlaw album? What can we expect?
Craig: Like I said earlier, we have 20 plus songs already and are still writing everyday. I personally just lost my Father 2 weeks ago to cancer. So I’ve been writing some tear-jerker sad songs this week.
Sounds of South: When will you finally play Germany? Whom could you imagine of you could do it with?
Craig: You have no idea how bad we want to play Germany. I would love to play there with the Scorpions. We did 3 months with them and Motley Crue back in 1999 in the States. And I am still in contact with them. Rudolf Schenker and I have talked about doing something some day soon together again. But managers and agents make the tours, not the musicians. So who knows? Maybe soon? We need to get our new record to the German music fans then hopefully the promoters will ask us to come! And I promise you we will be there!
Sounds of South: How does the private Craig DeFalco lives his life?
Craig: That’s funny… there is no difference from me being on the stage or in the studio, or being at home. I’m always playing guitar. There are guitars in every room of my house. I have my home studio, and my travelling studio, so I’m always working. I do like to fish though… so that and chasing girls! I hear even when I’m sleeping I tap my feet in time in bed. So I’m even working in my sleep. haha
Sounds of South: Thank you very much for your time and interest.
Craig: Thank you Daniel for the chance to get the music heard in Germany!