Steve Lukather & Band – 26.03.2009, Zeche, Bochum – Konzertbericht

Eigentlich ist es eher einem Zufall, bzw. meiner bekannten Passion für den Southern Rock zu verdanken, dass meine bessere Hälfte und ich diesem Konzertabend beiwohnten. Das klingt zunächst im Kontext mit Steve Lukather etwas merkwürdig, ich bemühe mich aber das Rätsel in den nächsten Zeilen aufzulösen.

Ich bin mir zwar relativ sicher, dass ich bereits durchaus Berührungspunkte mit Steve Lukather hatte (vermutlich aber eher unbewusst, d.h. in meiner Plattensammlung, insofern, dass dieser auf diversen Tonträgern anderer Interpreten mitgewirkt hat), aber von ihm selbst oder seiner allseits bekannten Band Toto ist in der Dausschen Sammlung Fehlanzeige zu vermelden. Der primäre Auslöser für den Besuch dieses Gigs war mein Kontakt zu Craig deFalco, Bandleader einer von mir sehr geliebten und hoch geachteten Southern Rock Band mit dem Namen Laidlaw, den ich vor geraumer Zeit mal für unser Magazin interviewt hatte. Hä, werden viele jetzt denken, spinnt oder halluziniert der Daus jetzt endgültig.

Nein, denn jetzt kommt die Auflösung: Dieser hatte mir in einem Mail-Kontakt offeriert, dass er mit Steve Lukather gut befreundet ist und aus diesem Grund als Gitarrentechniker für seine aktuelle ‚Ever Changing Times‘-Tour angeheuert wurde. Er hatte mir spontan angeboten, sich sowohl um Gästelistenplätze zu kümmern (was sich allerdings dank unserer netten Beziehung zu Underdawg-Promotion erübrigt hatte – danke an Sandra für die unkomplizierte Akkreditierung), als auch nach dem Konzert für ein kurzes Pläuschchen zur Verfügung zu stehen.

So besorgte ich mir zur Vorbereitung schnurstracks Steves aktuelles Album. Nach vier bis fünf Hördurchgängen begann der Silberling allmählich immer besser zu gefallen, so dass sich dann auch eine gewisse Vorfreude aufs Konzert einstellte, obwohl eigentlich eh klar war, dass man in einen so anerkannten Musiker vom Kaliber eines Steve Lukather normalerweise auch blindes Vertrauen investieren kann.

Ein kleinen Dämpfer gab es dann doch. Bei meiner Recherche im Vorfeld hatte ich in einem Forum gelesen, dass Lukather beim Gig auf der Burg Satzvey angeblich einen schlechten Tag erwischt haben sollte, der Funke zum Publikum wäre einfach nicht über gesprungen. An diesen Abend im verregneten Bochum (übrigens Lukathers einziges Konzert in NRW), um es vorwegzunehmen, war aus meiner Sicht zumindest nach nichts davon zu spüren. Ganz im Gegenteil. direkt beim Opener „Crooked“ / „Twist“ wurde richtig straight geradeaus und gut gelaunt gerockt, wobei Steve erste filigrane Fingerübungen an seinem Arbeitsgerät (dem von Anfang an beeindruckt wirkenden und gut mitgehendem Publikum) ablieferte.

Die nächsten rund zwanzig Minuten standen dann ganz im Zeichen des neuen Albums. Mit „Ever Changing Times“ (herrlich melodisch dargeboten), „How Many Zeros“ (mit fetter Gitarrenpassage) und „Stab In The Back“ (inkl. Wah Wah-Gitarre gegen Ende) gab es eine ordentliche Dosis, die nur zwischenzeitlich vom ebenfalls recht geradlinig rockenden „Live For Today“ (glänzendes Lukather-E-Solo) unterbrochen wurde. Steve merkte man an, dass er sich in der rappelvollen Zeche sichtlich wohl fühlte. Er lächelte und gab sich sogar recht redselig, nippte am vom Publikum gereichten Bier und verteilte ein Küsschen an Craig deFalco (stellte ihn auch kurz vor), der den ganzen Abend dank Lukathers munterer Gitarrenwechselei Schwerstarbeit zu verrichten hatte . Es folgte eine humorvolle Anekdote bezüglich seines Sohnes Trevor, der ja bereits auch auf musikalischen Pfaden waltet und in „Ever Changing Times“ mit involviert war.

Im weiteren Verlauf wurde dann der Fokus mehr auf ausgedehntes Jammen und Improvisieren gelegt, wobei sich Steves Begleitmannschaft nach und nach auch ausgiebig in den Vordergrund spielen durfte. Zum Piepen dabei Bassist Carlitos Del Puerto, der mit obercooler Sonnenbrille einem Zwillingsbruder von Lenny Kravitz gleich kam. Alles gipfelte dann in einem munteren Instrumentenwechsel. Lukather übernahm das Keyboard, Steve Weingart wurde zu einem (richtig guten) E-Solo verdammt, und Drummer Eric Valentine bekam bei seinem intensiven Solo sogar die Augen verbunden. Auch der zweite Gitarrist, Ricky Z., erhielt ausreichend Gelegenheit, einige E-Läufe und recht gute Harmoniegesänge einzustreuen.

Nach Zweieinviertelstunde wurde mit dem dezent karibisch anmutenden „Hero With 1000 Eyes“ (inkl. Oohooh-Mitgesang des Publikums) der Hauptset beendet. Die unweigerlich folgenden Zugaberufe wurden mit einer eigenwilligen Lukather-Interpretation des Pink Floyd-Klassikers „Shine On You Crazy Diamond“ belohnt. Mit „Road Goes On“ ließ Steve dann mit einer reinen Solo-Performance akustisch einen hervorragenden und abwechslungsreichen Abend ausklingen, der keine Wünsche offen ließ, sofern man nicht mit dem Anspruch gekommen war, zahlreiche Toto-Klassiker serviert zu bekommen.

Mir, dem genrefremden Rockfan hat das Konzert jedenfalls großen Spaß bereitet und ich bin froh einem solchen Gitarrenkünstler mal live beigewohnt zu haben. Am Ende gab es noch den verabredeten Small Talk mit Craig deFalco, der einen äußerst netten und sympathischen Eindruck hinterließ. Er besorgte mir sogar die Setliste und reichte noch einige Original-Lukather-Plektrons. Craig verriet mir, dass der neue Laidlaw-Silberling in ca. zwei Monaten fertig sein soll und auch mit Lukather-Beteiligung aufwarten kann. Also, insgesamt ein runder Abend, der mir im Gedächtnis haften bleiben wird und mit eindeutiger Besuchsempfehlung für die noch folgenden Lukather-Gigs endet.

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Craig deFalco (Laidlaw) – Interview

Sounds of South: Wie bist du mit dem neuen Album zufrieden?
Craig: Ich liebe das Werk absolut. Es ist die beste Arbeit von Laidlaw bisher. Ich denke alles ist einen Schritt höher zu bewerten als bei den früheren zwei Alben, vom Songwriting bis zur Präsentation der Stücke als Band an sich. Dazu kommt noch der kräftige Sound.

Sounds of South: Erzähl uns doch bitte in wenig über die „Foam Box Sessions“.
Craig: Zunächst mal: Die Platte wurde natürlich nach dem Namen des Studios benannt in dem es aufgenommen wurde. Die Foam Box ist ein privates Aufnahme-Studio in Houston, Texas, das der großen Band ZZ Top gehört. Billy F. Gibbons war so nett und ließ Laidlaw mit ihrem berühmten Produzenten Joe Hardy zusammenarbeiten. Es war bisher die schönste Zeit für mich, ein Album aufzunehmen. Allein schon durch die Türen zu laufen war reinste Inspiration. Du fühlst förmlich die Größe beim Beschreiten der Räume. Es war amüsant, mit Joe zu arbeiten. Er ist unheimlich aufmerksam, hat tolle Ideen und macht dabei sogar noch seine Scherze. Wir konnten sogar Billys berühmte Verstärker und Gitarren benutzen, genau wie Frank Beards Schlagzeuganlage. Das werde ich nie vergessen.
Sounds of South: Ich habe in meinem Review das Album als ein Rock-Scheibe mit dezenten Retro-, Psychedelic- und Southern-Anleihen beschrieben, siehst du das auch so?
Craig: Mit dem Rock-Aspekt bin ich einverstanden. Ich liebe Led Zeppelin sehr, wie du bereits berichtet hast. Ich habe immer geschätzt wie Jimmy Page seine Gitarren aufgenommen hat. Wie er sich ein Riff ausdenkt, danach eine Ergänzung spielt, die das Riff vervollständigt. Aufnahme und Overdubbs können sehr viel Spaß bringen, wenn man das richtig macht. Ich mag es sehr mit Brian Huffman zusammenzuspielen. Wir haben viele Gemeinsamkeiten, wenn wir einen Song schreiben und ihn dann als Band umsetzen. Wenn ich ein Führungsriff spiele, hört er unmittelbar den Anschluss heraus und ergänzt meinen Part, als ob wir den gleichen Gedankengang hätten.
Musik aus deiner inneren Seele zu entwickeln, ist für mich was ganz Großes. Das ist wie einem eine Frage zu beantworten, ohne groß nachdenken zu müssen. Es kommt einfach aus dir heraus. Und so ist das jetzt mit uns. Dazu kommen die neuen Bandmitglieder mit ihren persönlichen Eingaben. All das zusammen macht die neue CD aus. Meine Einflussgeber sind Led Zeppelin, Lynyrd Skynyrd, Bad Company, ZZ Top and viele Country-Interpreten. Brian Huffman liebt die Small Faces und Rolling Stones, Robbie Locke, Sound Garden, Nirvana, Foo Fighters und Led Zeppelin. Eric Jarvis wurde gleichermaßen von den Allman Brothers wie von ZZ Top beeinflusst. Greg Hokanson wuchs mit ZZ Top und Led Zeppelin auf und mag heute Tool und Alice In Chains. So hat eine weite Palette von unterschiedlichen Künstlern diesen Sound geprägt wie er jetzt ist. Seinen eigenen Stil dann aber einzubringen ist der Schlüssel, nicht wie deine Einflussgrößen zu klingen.
Sounds of South: Kamen die personellen Änderungen mit Änderung eures Stils einher oder hatte das eine mit dem anderen nichts zu tun?
Craig: Die Wechsel waren die logische Konsequenz des Auseinanderdriftens der einzelnen Mitglieder über die Jahre hinweg. Das war wie eine schlechte Beziehung, es war an der Zeit für einen Wechsel. Es hat Spaß gemacht mit ihnen zu spielen, aber es war keine Band mehr. Wir sahen uns nur noch speziell für größere Touren oder wenn wir eine neue Platte machten. Alle lebten in unterschiedlichen Staaten und ich fühlte mich schon ein wenig unwohl mit ihnen in einem Raum zu sitzen. Dies und einige Leute, die wohl Probleme mit den Lastern der Band hatten. Also, wenn du kein Bier mit einem Freund trinken und keine Musik mehr spielen kannst, ist es Zeit der Geschichte ein Ende zu bereiten. Wir gingen auf die Suche nach einem neuen Sänger, ich beobachtete vier verschiedene Bands in Houston und Austin, Texas, und es endete damit, dass ich vier verschiedene Jungs fand, die die Musik von Laidlaw klasse fanden und auch meinen Musik-Stil liebten. Das erste Mal als wir zusammen jammten, zeigte schon, dass es eine Art Vorbestimmung war. Ich bin sehr glücklich die Jungs gefunden zu haben.
Sounds of South: Wie hat sich „The Foam Box Sessions“ bisher verkauft?
Craig: Welche Verkäufe? Wir haben bisher keine große Werbung betrieben. Mittlerweile hat sich allerdings ein Team von Managern herauskristallisiert, welches die neue Scheibe und die Band mag. Der Fokus liegt zunächst mal darauf, uns nach alter Schule auf Touren in den Staaten zu profilieren, wie es in den 70ern geschah. Spiele live und entwickle dich mit dem Publikum. Das Internet ist eine exzellente Marketing-Plattform, besonders myspace (nicht zu vergessen Sounds of South Herr DeFalco! Anmerk. Red.). Leute wollen wirklich kaum noch was bezahlen für Musik. Sie wollen es umsonst. File Sharing MP3s machen es den Leuten so leicht Musik umsonst auszutauschen. Daher wollen wir sie mit unserer Musik in die Konzerte locken, um uns live zu sehen, anstatt wie früher Live-Platten zu verkaufen. Nun ist es anders herum. Wir verkaufen deshalb auf unserer Hompepage die CDs sehr günstig. Die Leute sollen wenig zahlen aber zu unseren Live-Shows kommen!
Sounds of South: Wie kam es zur völligen Umstrukturierung von Laidlaw?
Craig: Ich brauchte eine andere Atmosphäre und Menschen, die neue Musik machen wollten, sowie sich als eingeschworene Band sehen. Es wurde von mir viel Geld und Zeit in Laidlaw investiert und deshalb will ich auch jetzt Gleichgesinnte um mich haben. Ich kam an einen Punkt in meinem Songwriting, wo ich Led Zeppelin wieder ausgrub und auf mich einwirken ließ. Ich wollte eine Band in einem Zustand, wo wir jederzeit jammen oder einen Club-Gig geben können. Ich setze so auf das neue Line-up, dass ich sogar von Kalifornien wieder nach Houston zurückgezogen bin.
Sounds of South: Was macht den Unterschied vom aktuellen Sänger Robbie Locke zu den bisherigen aus?
Craig: Robbie ist so talentiert, der haut mich echt weg. Er kann jeden bisherigen Laidlaw-Song singen, der bis jetzt aufgenommen wurde, zudem noch so wie seine Einflussgeber. Es ist schon bald unheimlich, wie er mal wie Chris Cornell, dann kurze Zeit später wie Robert Plant oder Paul Rodgers klingt. Ganz zu schweigen davon, wie er sich auf den „Foam Box Sessions“ anhört, wir können eine Zeppelin-Melodie jammen, dann umdrehen und zur Probe Alice In Chains spielen,und er meistert das trotzdem. Im Vergleich von Tommy und Joey ähnelt Robbie vokal mehr Joey Pantera. Aber Robbie hört sich live auch wie auf der Platte an, während Joey hier Probleme hatte. Robbie hat sehr viel Seele in seiner Stimme. Dazu kommt, dass er noch sehr jung ist, und wenn wir mal die Scheibe betourt haben, sicher ein absolutes Monster sein wird. Ich freue mich schon auf den Nachfolger von „The Foam Box Sessions“. Wir haben schon zwanzig neue Songs in der Warteschlange! Und wir schreiben weiter und nehmen neue Demos auf.
Sounds of South: Wie kommt es, dass die Band (lt. Homepage) seit längerer Zeit nicht mehr tourt, auch nach Veröffentlichung der neuen CD?
Craig: Wir wollten keine Club-Tour ohne Label-Support oder einen Agenten machen. Eine Band auf einer Tour bei der Stange zu halten kostet sehr viel Geld. Die Hauptaufgabe ist es daher, zunächst das richtige Management-Team zu finden, das wir jetzt auch haben. Drei Leute arbeiten jetzt für uns, die bereits mit Leuten wie Kid Rock oder ZZ Top kooperiert haben. Damit bin ich sehr zufrieden. Es geht eigentlich nicht darum, wie gut deine Platte ist, sondern wie gut sie vermarktet wird. Wenn du kein gutes Team hinter dir hast, dann scheiterst du in diesem Business, wie in anderen halt auch. Wir dürften im Dezember veröffentlichen und dann auch touren.
Sounds of South: Wie kommt man dazu, so viele Instrumente zu beherrschen wie du?
Craig: Vielen Dank für das Kompliment, aber ich bin weit entfernt davon, viele Instrumente zu beherrschen. Jimmy Page, Jeff Beck oder Billy F. Gibbons sind da bessere Beispiele. Ich habe mich über die Jahre hinweg eher darauf spezialisiert zu produzieren als nur Gitarre zu spielen. Ich liebe es, mir den Bass zu packen, eine Bass-Linie zu finden, die nicht dem Gitarren-Riff folgt. Das liebe ich an Led Zeppelin. John Paul Jones spielt amüsante Bass-Läufe, die Jimmy Pages Gitarrenparts vervollständigen. Für mich sind die neuen Leute bei Laidlaw eine große Sache. Live werde ich die Instrumente mit Eric tauschen. Eric spielt inzwischen wie Brian und ich die Slide-Gitarre und alle unsere Stile sind anders. Das ist für mich persönlich was sehr besonderes.
Sounds of South: Welche Gitarristen haben dich beeinflusst?
Craig: Haupteinflussgeber und Antrieb überhaupt Gitarre zu spielen war sicherlich Jimmy Page. Genau so wie Gary Rossington und Allen Collins von Lynyrd Skynyrd. Billy F. Gibbons inspiriert mich. Es hat jede Nacht Spaß gemacht, ihm zuzuschauen, als wir mit ZZ Top tourten. Wir wurden danach richtig gute Freunde. Das bewerte ich sehr hoch. Das erstaunlichste was ich je live erlebte, war Jeff Beck. Ich sah ihn vor vier Jahren in Los Angeles und das hat mich richtig weggehauen. Der Klang und die Emotionen, die er aus seiner Stratocaster rausholt sind nicht von dieser Welt. Und alle Gitarristen, die nach dieser Show Backstage waren, all diese Ikonen fielen in Ehrfurcht über das, was sie gesehen hatten. Das wird für immer in mir haften bleiben.
Sounds of South: Wie läuft bei Laidlaw das Songwriting ab?
Craig: Wir haben jetzt fünf Songwriter bei Laidlaw. Es wechselt untereinander, aber hauptsächlich bin ich dabei, weil ich sehr gerne Musik komponiere und oft die Gesangslinien in meinen Kopf habe. Ich präsentiere sie und lasse Robbie dann singen. In neun von zehn Fällen kommt er dann mit anderen Ideen zurück, die sich total von meinen unterscheiden. Manchmal kombinieren wir sie. Oder ich singe ihm meine vokale Idee und sage, dass ich die Wörter für einen Refrain fertig geschrieben habe, aber für die Verse und das Brigde noch fehlen. Manchmal hört er sich auch nur ein Konzept von mir an, macht sich Gedanken und kommt dann mit dem Text zurück. Oftmals komponiere ich aber auch alles selbst. Manchmal läuft es ziemlich einfach, manchmal halt nicht. Da ich ein eigenes Heimstudio habe, erzeuge ich oftmals auch Demos direkt mit Drums, Bass, Gitarren und Gesang und stelle es der Band vor. Wenn es ihnen gefällt, jammen wir und schauen, wo hin der Weg führt. Ich bin sehr zufrieden mit Brians und Robbies Songwriting. Brian schickt mir auch schon mal Demos aus seinem eigenen Heimstudio zum Checken zu. „Sunshine Woman“ ist so ein Beispiel, ich hörte den Song von Brian ohne Gesang und liebte ihn sofort und wusste, dass er was ganz besonderes ist. Ich erinnere mich noch, wie wir eine Pause beim Proben machten, Robbie mit Kopfhörern nach draußen ging und zehn Minuten später mit 80 Prozent des Textes wiederkam. Manchmal geht es also recht schnell, manchmal aber dauert es Wochen.
Sounds of South: Ein Sounds of South-Kollege von mir merkte an, dass die Band ursprünglich mal Moonshine hieß, die eine CD mit dem Titel „XX“ herausbrachte (7 der 8 Songs tauchten dann auf der ersten Laidlaw-CD auf). Wie kam es zum Namenswechsel zu Laidlaw, da der namensgebende Sänger Tommy Laidlaw, gar nicht mehr auf dem Laidlaw -Debüt dabei war? Oder ist Tommy Roberts = Tommy Laidlaw? Hast du noch Kontakt zu Tommy Laidlaw und falls ja, was treibt der?
Craig: Das stimmt. Wir nannten uns Moonshine für einige Jahre, dann kamen wir in Kontakt mit Nikki Sixx (Motley Crue) und dem Label für „Big Picnic“. Er recherchierte über den Namen und fand heraus, dass jemand die Namensrechte dafür in Europa besitzt. Als wir die Vorproduktion für die CD machten, bat er darum, dass wir uns einen neuen Namen überlegen sollten. Manchmal ist es schwerer einen Namen zu finden als eine Band zu sein. Wochenlang kriegten wir nichts auf die Reihe. Dann sagte ich einfach, lasst uns die Band Laidlaw nennen. Bevor wir Sixx kennenlernten, hatte Tommy den Namen in Tommy Gunn umgeändert, was ich nicht überzeugend fand. Wie die 80er! Ich fragte ihn ob er seinen Nachnamen aus professionellen gründen für die Moonshine-Veröffentlichung ändern würde. Wir einigten uns ihn Tommy Laidlaw zu nennen. So machten wir dann die neue Scheibe, spielten die Motley Crue-Tour und er war so richtig dreist als Tommy Laidlaw. Wir fühlten uns wie seine Backing-Band, obwohl ich eigentlich schon fünf Jahre vorher als er dabei war. Ich war richtig angefressen und fragte ihn ob er seinen mittleren Namen als Nachnamen benutzen würde. Daher kommt dann Tommy Roberts. Tommy hat dann die Band 2001 verlassen als wir uns von Nikki Sixx getrennt hatten. Anschließend machten wir 2003 eine CD mit Joey Pantera – wieder ein Nachname, den es in den 80ern schon als Gruppennamen gab. Es war sehr schwer eine Tour zu bekommen, nachdem die Platte fertig war. Letztendlich bekam ich ein Angebot von Eddie Van Halen, bei der Van Halen-2004 Tour mitzuwirken. Wir begannen mit den Proben und Joey hatte große Probleme, die Songs live zu singen. Das war eine Woche vor der Tour. So rief ich Tommy wieder an und fragte, ob er einspringen würde. Der willigte ein und wir ließen ihn für drei Proben vor der ersten Show nach Florida einfliegen. Edward hasste Tommies Gesang und schickte uns vorzeitig nach Hause. Das brachte mich auf die Palme. Ich hatte eine große Tour an Land gezogen, unser etatmäßiger Sänger und unser alter können nicht singen. Bezüglich dessen und der schlechten Chemie innerhalb der Band, war es das dann für mich gewesen. Es gibt nicht viele solcher Gelegenheiten und wenn du dann nicht hart arbeitest… Nach der Van Halen-Tour wollte keiner mehr mit Joey und Tommy zusammenarbeiten. So durfte ich mich wieder auf die Suche nach einem neuen Sänger begeben. Gott sei dank, schaffte ich es, und startete direkt mit einer ganz neuen Laidlaw-Band!
Sounds of South: Wie siehst du die Entwicklung des Southern Rocks?
Craig: Ich glaube die Allman Brothers waren die Vorreiter für alle Southern-Jungs. Sie kombinierten Country mit Duane Allmans ehrfürchtiger Slide-Gitarre über laute Verstärker und machten ihr eigenes Ding, der Name Southern Rock basiert halt auf der Gegend aus der er kommt… dem Süden. Macon ist daher sehr stolz auf die ABB. Dann kamen die großen Lynyrd Skynyrd aus Jacksonville, Florida. Diese beiden Truppen brachten grandiose Musiker und Songs hervor, die für immer up to date bleiben werden. Noch in hundert Jahren, dafür garantiere ich!
Sounds of South: Wer sind deine persönlichen Lieblingsbands (abgesehen von Lynyrd Skynyrd und Led Zeppelin 🙂 und warum?
Craig: Bad Company ist noch einer meiner großen Favoriten neben den beiden. Paul Rodgers hat wohl die beste Stimme um Rock and Roll zu singen. Sie ist heute noch brillant, wenn nicht sogar noch besser als zu seinen Free-Zeiten.
Sounds of South: Was waren deine Highlights bisher in 2006?
Craig: Meine Höhepunkt war zweifellos, Musiker zu finden, mit denen es eine Ehre ist zusammenzuspielen, nicht zu vergessen, das beste bisherige Laidlaw-Album gemacht zu haben und mit Joe Hardy in den Studios von ZZ Top gearbeitet zu haben. Ich kann es gar nicht erwarten zu touren und das Talent dieser Jungs den alten und neuen Laidlaw-Fans zu präsentieren. Dies ist nebenbei die knackigste Laidlaw-Band live, und das sagt einiges. Im Jahre 2000 auf der Skynyrd/ZZ Top-Tour liefen wir noch wie eine geschmierte Maschine. Eine große Live Band! Du wirst es sehen, wenn wir mal in Deutschland und Europa auftauchen. Ich glaube die Europäer werden uns lieben.
Sounds of South: Euer Vorgänger war ziemlich Country-infiziert. Hattet ihr ein wenig nach Nashville geguckt, schließlich scheint es ja einen erfolgreichen Trend zu geben, Southern-Rock und New-Country ein wenig verschmelzen zu lassen (sh. Van Zant, Montgomery Gentry, Jeffrey Steele, Travis Tritt etc.).
Craig: Es ist seltsam, ich habe bei der Zweiten gar nicht versucht eine country-mäßige Platte aufzunehmen, weil die Zeit danach war. Das bin nicht ich… ich schreibe vom Herzen her. Einiges was auch für die „Foam Box Sessions“ vorgesehen war, war recht nah an „Everything’s Gonna Be Alright“ und „This Must Be Love“. Ich habe einen Track geschrieben namens „Green Eyed Lady“, der recht Eagles-konform klang. Aber es passte nicht zu dem anderen Material. Nach Fertigstellung eines Liedes „A Little Time“ wollte ich dann gar keine langsamen Stücke auf der Platte. Wahrscheinlich für das nächste Werk. Du wirst es mögen, Daniel! Steven Sturm von der Travis Tritt Band hat auf dem Demo Pedal Steel gespielt. Das ist der Gleiche, der auch auf den zuvor genannten Stücken mit dabei war.
Sounds of South: Mein persönliches Lieblingsstück von euch ist das gerade erwähnte „Everything’s Gonna Be Alright“. Wie kommt man zu solch einer Eingabe?
Craig: Ich schrieb den Song nach dem eine Freundin von mir die TV-Schauspielerin Nikita Ager angerufen hatte und mir mitteilte, dass ihre Mutter an Krebs erkrankt ist. Sie war so traurig und weinte, dass es mir fast mein Herz zerbrach. Ich mag ihre Mutter sehr und die Neuigkeiten schockierten mich. Das Stück stand schon, nachdem ich die Telefonhörer aufgelegt hatte. Joey Pantera hat dann ein paar Gesangslinien mit in den Song gebracht. Ich bin stolz darauf, dass ihre Mutter den Krebs besiegt hat und das ihr das Lied gefällt.
Sounds of South: Gibt es bereits Songmaterial für ein viertes Laidlaw-Album? Was wird uns da dann erwarten?
Craig: Wie ich schon zuvor beschrieb haben wir zwanzig Stücke bereits in petto und schreiben noch weiter. Mein Vater ist vor zwei Wochen ebenfalls an Krebs gestorben. Ich schreibe sicherlich noch einige traurige Stücke diese Woche.
Sounds of South: Wann tauchen Laidlaw mal endlich in Deutschland auf? Mit wem zusammen könntest du dir da was vorstellen?
Craig: Du kannst dir nicht vorstellen, wie heiß wir darauf sind, in Deutschland zu spielen. Mit den Scorpions, das wäre was. Wir haben mal drei Monate mit denen und Motley Crue 1999 in den Staaten gespielt. Wir haben noch Kontakt. Rudolf Schenker und ich haben schon mal darüber geredet, bald mal was zusammen zu machen. Aber Manager und Agenten stellen Touren zusammen und nicht Musiker. So, wer weiß? Vielleicht bald. Wir müssen unsere neue Scheibe den deutschen Fans nahe bringen, dann werden die Promoter uns hoffentlich fragen. Ich verspreche euch, wir werden dann kommen!
Sounds of South: Was macht der Privatmensch Craig DeFalco denn so?
Craig: Das ist lustig. Bei mir existiert kein Unterschied, ob ich auf der Bühne, im Studio oder zuhause bin. Ich spiele immer Gitarre. In jedem Raum von meinem Haus stehen Gitarren. Ich habe mein Heim-Studio und mein mobiles, ich arbeite immer. Vielleicht noch Angeln… und Mädels hinterher rennen! Selbst im Schlaf höre ich manchmal meine Füße wippen. So arbeite ich selbst im Schlaf, haha.
Sounds of South: Vielen Dank für das Gespräch!
Craig: Danke dir Daniel für die Chance, unsere Musik in Deutschland zu präsentieren!
Sounds of South: Are you satisfied with the new album?
Craig: I absolutely LOVE the new album „The Foam Box Sessions“, I think, it is LAIDLAW’s best work to date. I believe everything about the recording is a step up from the other 2 records, from song writing to the way the band plays the songs as a band. And how it sounds sonically.
Sounds of South: Please tell us a little about the „Foam Box Sessions“?
Craig: First off „The Foam Box Sessions“ was named after the studio where we recorded. The Foam Box is a private recording studio in Houston, Texas owned by the great ZZ Top! The same place they record all the ZZ Top records. Billy F Gibbons was nice enough to let LAIDLAW record there with their famed producer/ engineer, Joe Hardy. It was by far the best time I’ve ever had making a record. Just walking through the doors was a rush of inspiration. You can just feel the greatness in the room when you walk in. Joe Hardy was amazing to work with. He is always paying attention to what is being played and has great ideas and funny jokes! We used some of Billy’s famous amplifiers and guitars as well as Frank Beard’s drum kit! It was a time I will never forget!
Sounds of South: In my review I described the album as Rock with discreet Retro,- Phychedelic and Southern influences. Can you agree to that?
Craig: I agree to the Rock aspect of it. I really love Led Zeppelin as you can tell. I’ve always respected the way Jimmy Page recorded his guitars. How he tracked a riff then played a counter part that compliments the riff. Recording and overdubbing can be a lot of fun when you do it right. I really enjoy playing guitar with Brian Huffman. He is very much on the same page as me when we write a song and play it as a band. When I play the main riff he instantly hears a great part to compliment my part as apposed to playing the same thing. Which to me is such a great way to create music from your inner soul. It’s like answering a question from someone without thinking about what to say. It just flows out of you! And we have that now. The other thing about the record is the new band members and how our own personal influences combined making the record what it is. My influences are Led Zeppelin, Lynyrd Skynyrd, Bad Company, ZZ Top and a lot of Country artists. Brian Huffman is really into the Small Faces and the Rolling Stones. As Robbie Locke is really into Sound Garden, Nirvana, Foo Fighters, and Led Zeppelin. Eric Jarvis is influenced by The Allman Brothers and ZZ Top as well. And Greg Hokanson was brought up on ZZ Top, Led Zeppelin, and is really into bands like Tool and Alice In Chains. So it’s a wide slate of different artists that make this record sound the way it does. Putting your own style on things and not sounding like your influences is key.
Sounds of South: Were the line-up changes based on the changes in style or didn’t that have anything to do with it?
Craig: The changes were because the band just drifted apart over the years. It was like a bad relationship and it was time for a change. I enjoyed playing with the musicians that were in LAIDLAW in the past, and have no regrets, but it wasn’t a band anymore. The only time we got together was when I got us a major tour or when we did a new record. We all lived in different states and it wasn’t fun anymore to even get in the same room together. That and a couple people having problems with vices that were affecting the band. When you can’t have a beer with a friend and play music together, it’s time to stop hanging out. I went on the hunt for a new singer, I looked at 4 different bands in Houston and Austin, Texas and ended up finding 4 guys who wanted to be in LAIDLAW and loved the style music I did. The first time we got in the same room together to jam, it was plain to see this was meant to be! I am very fortunate to have found these guys!
Sounds of South: How have sales of The Foam Box Sessions developed?
Craig: Sales? We really haven’t pushed sales of the record yet. We have just landed a team of managers who are excited about the record and band. So that being said the focus is on us getting on some high profile tours in the States and doing it old school like bands did in the 70’s. Play live and let people discover you. The internet is an excellent tool for marketing, especially myspace.com (don’t forget Sounds of South Mr. DeFalco!). But people really don’t buy music anymore. They want it for free. With file sharing and mp3’s being so easy for people to pass along to each other without paying for the music. So we look at our music as a tool to get people to come see us play live. Instead of the old way, where you played live to sell records. Now it’s the other way around. That’s why we are selling the CD so cheap on our website www.laid-law.com . We want people to get the music cheap and come see us live!
Sounds of South: What was the reason for the almost complete restructuring of the band’s line-up?
Craig: I needed a change of atmosphere and to be around people who wanted to play new music and be a band! I spent a lot of money and time on LAIDLAW and was looking for people who wanted to do the same things I wanted to do. I was at a point in my song writing where I was digging Led Zeppelin again and how the music made me feel. I wanted a band in one state where we could jam and play a club gig any time we wanted to. I believe in the current line up so much that I relocated from California to Houston, Texas!
Sounds of South: What is the difference of singer Robbie Locke to his predecessors?
Craig: Robbie is so talented he just blows my mind. He can sing every song Laidlaw has ever recorded plus he can sing just like his influences. It’s scary how he can sound just like Chris Cornell one minute then sound exactly like Robert Plant and Paul Rodgers the next. Not saying that’s what he sounds like on the „Foam Box Sessions“, but we can jam a Zeppelin tune then screw around at rehearsal playing Alice In Chains, and he nails it! I think out of Tommy and Joey, Robbie sounds closest to Joey vocally. But Robbie sounds like the record live, where Joey had problems singing the songs live. Robbie has a lot of soul in his voice. Plus he’s very young and is going to be a monster after touring this record. I can’t wait to record the follow up to „The Foam Box Sessions“. We already have 20 plus songs to choose from! And we are still writing and recording demos.
Sounds of South: According to your website you haven’t been touring for quite some time now, even after the release of the new CD. How come?
Craig: I didn’t want to go out and do a club tour with no support from a label or not having an agent. It costs a lot of money to keep a band on the road. The main reason has been getting the right management team together. Which now we have. We have 3 managers working with us now. Who work with big names such as Kid Rock and ZZ Top to name a few! I’m very pleased with who we have involved with Laidlaw now. It’s not just how great your record is, it’s who’s working your record. If you don’t have a great team behind you, you will fail in this business, or any business for that matter! We should be releasing and touring the record by December.
Sounds of South: How can someone manage to master so many instruments like you do?
Craig: Well thank you, but I’m far from mastering any instrument! Jimmy Page has mastered many Instruments, Jeff Beck has mastered many instruments,
Billy F Gibbons has mastered many instruments.
Over the years I’ve really focused on producing and not just playing guitar. I love grabbing the bass and finding a bass line that doesn’t follow the guitar riff. Something that takes the song somewhere else. That’s what blows me away with Led Zeppelin. John Paul Jones played amazing bass lines and they complemented Jimmy Page’s guitar parts. To me having the guys who are in LAIDLAW now is a great thing. Live I will swap instruments with Eric. I love playing bass as well as guitar. And Eric is an amazing guitar player. Brian and Eric swap instruments as well live. Eric plays a mean slide guitar. Brian, Eric and myself all play slide guitar and our styles are all different. Which is very special to me.
Sounds of South: Which guitarists had an influence on you?
Craig: Jimmy Page really makes me want to play guitar and learn more about playing guitar. As well as Gary Rossington and Allen Collins from Lynyrd Skynyrd. Billy F Gibbons is inspiring to me. He was so much fun to watch every night when we were on tour with ZZ Top. Billy and I became really good friends after that tour. Which is something I value very much! The most amazing thing I’ve ever witnessed live has to be Jeff Beck. I saw him play in Los Angeles 4 years ago and it just blew my mind. The sounds and emotion that came out of his stratocaster were out of this world. And after his show the guitar players who were backstage, all these icons were in awe of what they just saw! That will stick with me forever!
Sounds of South: Tell us a little of how songwriting in Laidlaw takes place.
Craig: Now we have 5 song writers in LAIDLAW. It differs with each of us, but mainly with me, I’ll pretty much write some music and I’ll have a vocal melody in my head. I’ll show the guys and let Robbie sing something first. 9 times out of 10 he will come up with something totally different from my ideas. And some times we combine the two. Or I’ll sing him my vocal idea, and say I have lyrics for a chorus all written but no lyrics for the verse or the bridge. Once he hears where I’m going with it with a concept, he gets some ideas and comes up with lyrics on the spot. Then a lot of times I’ll write everything myself. Some times it comes easy some times not so easy. Mainly though with me I have a home studio and I’ll demo up everything myself… drums, bass, guitars and vocals and pass it onto the band. If it catches their ears we’ll jam it and see where it goes. I’m very pleased with Brian and Robbie’s song writing. Brian will demo up songs and send them to me to check out from his home studio. Like „Sunshine Woman“, that was the first song I heard from Brian that as soon as I heard it without vocals I loved it and knew it was special. I remember we were taking a break from rehearsing, and Robbie took the demo outside with his headphones on and came back 10 minutes later with 80% of the lyrics done. Some times songs come very quick and some times they take weeks.
Sounds of South: A Co-editor in Sounds of South mentioned that the band originally was dubbed Moonshine which had an album out titled „XX“. (7 of the 8 songs were again found on Laidlaw’s Debut). How did the name change to Laidlaw happen, especially that Singer Tommy Laidlaw wasn’t on the album? Or is Tommy Roberts in reality Tommy Laidlaw? Is there any contact to Tommy Laidlaw? How is he doing?
Craig: Well, that is true. We were called Moonshine for years, then when we got involved with Nikki Sixx as our record label and producer of First Big Picnic. He did a search on the name and found someone owned the rights to Moonshine in Europe. So while we were doing pre-production for the record he asked us to find a new name. I think that it is harder to name a band than to be a band! We couldn’t come up with a name for weeks. Then I said let’s call the band LAIDLAW. Before we got involved with Sixx, Tommy at the time had changed his name to Tommy Gunn, which I thought was lame… So 1980’s! So I asked him to change his sir name for professional reasons for the Moonshine release. We came up with calling him Tommy Laidlaw. So once we did the new record we then did the Motley Crue tour and he was so cocky about being Tommy Laidlaw and we felt like we were his back-up band a band I started 5 years before he was ever in. I was so pissed that I asked him to use his middle name for his sir name. That’s where Tommy Roberts came from. Tommy had quit the band after we parted ways with Nikki Sixx in 2001. We then did another CD with Joey Pantera in 2003 another sir name that was so 1980’s!! It was very hard to get a tour after we finished that record. So finally I got a call from Edward Van Halen, and he had offered me the 2004 Van Halen Tour. We started rehearsals for the tour with Joey and he had problems singing the songs live. It was a week before the tour so I called Tommy up and asked him if he wanted to do the tour. He said yes and we flew him out to Florida to do 3 rehearsals before our first show on the tour. Edward hated Tommy’s singing and sent us home early from the tour. That just bummed me out. I finally had a great tour for us and our singer couldn’t sing, then the old guy couldn’t sing. Between that and the band not being a band, it was over for me and them! You don’t get as many shots as we got on huge tours and not try and work hard at the gigs. After the Van Halen tour nobody in the band wanted to work with Tommy or Joey. So it was up to me again to find a singer. Thank God, because I ended up finding the best thing I’ve ever been involved with an all new LAIDLAW!!
Sounds of South: How do you assess the development of Southern Rock?
Craig: I think the Allman Brothers are the ones who started it all for us Southern Rock guys! They took Country Style music with Duane Allman’s awesome slide guitar playing through loud amplifiers and did their own thing, in which became Southern Rock because of from where the band was based out of… the South! Macon, GA is still very proud of The Allman Brother’s Band. Then came the great Lynyrd Skynyrd from Jacksonville, Florida!! Those two bands gave us some amazing musicians and great songs that will last forever! 100 years from now their music will still be heard! I guarantee it!!!
Sounds of South: Which are your favourite bands (besides Lynyrd Skynyrd and Led Zeppelin 🙂 and why?
Craig: Bad Company has to be one of my favourites beside Skynyrd and Zeppelin. I think Paul Rodgers has the most amazing voice ever to sing rock and roll! His voice is just as strong today if not stronger than it was when he was in the Free!
Sounds of South: In your opinion, which are the highlights so far in 2006?
Craig: The highlights are finding musicians who I’m honoured to play with, not counting having the best LAIDLAW record to date and recording it at ZZ Top’s studio with Joe Hardy! I can’t wait to start touring and sharing the talent of these guys to older and new LAIDLAW fans! This is by far the tightest LAIDLAW has ever sounded live… and that is saying a lot, because back in 2000 on the Skynyrd/ ZZ Top tour we were a well oiled machine. A great live band. You will see for yourself some time soon when we finally come to Germany and Europe! I think European music fans will enjoy us!
Sounds of South: The predecessor to The Foam Box Sessions was heavily influenced by Country. Have you been leering at Nashville where a successful trend seems to take place to marry Southern Rock and New Country (by, for instance, Van Zant, Montgomery Gentry, Jeffrey Steele, Travis Tritt and so on)
Craig: It’s so weird, I didn’t try and write a Country Style record when we recorded the second record, because that’s what was hot at the time. That’s not me… I just write what I feel from the heart. Some of the songs that I had written for „The Foam Box Sessions“ were really close to „Everything’s Gonna Be Alright“ and „This Must Be Love“. I had written this track called „Green Eyed Lady“ that was very Eagles sounding… It just didn’t fit in with some of the other material. And after finishing the song „A Little Time“, I didn’t want two slow songs on the record. It will probably be used or at least looked at for the next record. I think you will like it Daniel! I even had Steve Sturm from Travis Tritt’s band play pedal-steel on the demo. Same guy who played on „Everything’s Gonna Be Alright“ and „This Must Be Love“.
Sounds of South: My personal favourite is „Everything’s Gonna Be Alright“. How can one write such a flash of genius?
Craig: I wrote that song after a friend of mine, (American TV actress Nikita Ager), called me about her Mother having cancer. She was so sad and crying that it just crushed my heart. I love her Mother very much and it just broke my heart hearing the news. The song came to me very quickly after I hung up the phone with her. Joey Pantera contributed a few lines lyrically in that song as well. I’m very pleased to say her Mother is beating cancer and loves the song as well!
Sounds of South: Is there material for a fourth Laidlaw album? What can we expect?
Craig: Like I said earlier, we have 20 plus songs already and are still writing everyday. I personally just lost my Father 2 weeks ago to cancer. So I’ve been writing some tear-jerker sad songs this week.
Sounds of South: When will you finally play Germany? Whom could you imagine of you could do it with?
Craig: You have no idea how bad we want to play Germany. I would love to play there with the Scorpions. We did 3 months with them and Motley Crue back in 1999 in the States. And I am still in contact with them. Rudolf Schenker and I have talked about doing something some day soon together again. But managers and agents make the tours, not the musicians. So who knows? Maybe soon? We need to get our new record to the German music fans then hopefully the promoters will ask us to come! And I promise you we will be there!
Sounds of South: How does the private Craig DeFalco lives his life?
Craig: That’s funny… there is no difference from me being on the stage or in the studio, or being at home. I’m always playing guitar. There are guitars in every room of my house. I have my home studio, and my travelling studio, so I’m always working. I do like to fish though… so that and chasing girls! I hear even when I’m sleeping I tap my feet in time in bed. So I’m even working in my sleep. haha
Sounds of South: Thank you very much for your time and interest.
Craig: Thank you Daniel for the chance to get the music heard in Germany!

Laidlaw – Same – CD-Review

Laid

Gute und schlechte Nachricht für Southern-Rock-Freunde. Die Gute: Nach ihrem schon tollem Debütwerk „First Big Picnic“ ist auch der zweite Ausflug von Laidlaw mit ihrem gleichnamig betitulierten Album in Südstaatengefilde wieder überaus gelungen.
Die Schlechte: Damit dürfte der Höhepunkt des Jahres schon erreicht sein, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeine andere Band in 2004 dieses Schmuckstück toppen können wird.

Endlich mal wieder eine Truppe mit A-Qualitäten also, die sich selbstbewusst anschickt, in die Phalanx der ewig etablierten Bands des Genres einzubrechen, ja ihnen sogar den Rang abzulaufen. Wenn man das in letzter Zeit häufig gebrauchte Wort New-Southern-Rock in den Mund nimmt, kann im gleichen Atemzug eigentlich nur Laidlaw gebracht werden. Schade, dass sie wohl, trotz ihrer Klasse, nicht die große Kohle machen werden, da sind sie einfach zwanzig Jahre zu spät dran. Das Herz der Fan-Gemeinde dieser Stilart werden sie mit dieser CD aber im Sturm erobern, da bin ich mir relativ sicher.

Die raue Gangart des Vorgängers ist zwar ein wenig auf der Strecke geblieben, aber das gesunde Maß an Härte haben sich Joe Pantera, Craig DeFalco und Co. natürlich bewahrt. So haben sie diesmal gleich bei drei Stücken („Everything’s Gonna be Alright“, „Bag Full Of Pills“, „This Must Be Love“) versucht, Country- und Südstaatenrock harmonisch ineinander zu verschachteln, was meiner Ansicht nach auch bestens geklappt hat. Gerade erstgenanntes Lied zählt für mich schon jetzt zu den Top-Balladen des Jahres. Wunderbare Melodie, unaufdringliche Steelelemente, starke Akustik-, Slide- und E-Gitarren, hervorragender Gesang. Ein Song zum Dahinschmelzen.

Der Unterschied zu den ganzen B-Truppen. Die Lieder wirken leicht, haben Charakter und Wiedererkennungswert; ihre Liebe zum Genre ist in jeder Phase des Albums spürbar und nicht aufgesetzt. „5 Knuckle Shuffle“ und „Brings My Baby Down“, beide aus der Feder von Slide-Gitarrist Buzzy James, lassen keine Zweifel an seiner Sympathie für ZZ Top. Unnachahmlich, wie die Herren diesen cool-schwülen Slow-Boogies mit unerhörter Spielfreude Tribut zollen.

Auch vor Lynyrd Skynyrd wird sich nachhaltig verbeugt. Zum einen mit dem als Südstaaten-Blues gebrachten „Ode To Ronnie“. Lustigerweise setzt sich die erste Strophe ausnahmslos aus Titeln ihrer Heroes zusammen. Auch der Refrain ‚He was a simple man, they called him The Breeze, free as a bird, he made me believe‘ braucht wohl nicht weiter kommentiert werden.

Zum anderen wurde, ähnlich wie bei 38 Special damals auf „Rockin‘ Into The Night“ Dale Krantz, diesmal Skynyrd-Background-Dame Carol Chase im Duett bei „Never Been Any Reason“ die Chance gelassen, sich als Frontfrau darzustellen, was ihr auch prächtig gelingt. Alles in allem ein Werk, bei dem sich eine Perle an die andere reiht und das bei glasklarem und knackigem Sound. Also, Southern-Fans: Schnell zugreifen, solange diese CD noch vorrätig ist! Für mich stellt sich allerdings zum Schluss noch eine Frage. Jungs, wann taucht ihr eigentlich endlich mal in Deutschland auf?

Yessir Records(2003)
Stil: Southern Rock

01. Intro
02. Are You Living Your Dream
03. 5 Knuckle Shuffle
04. Everything’s Gonna Be Alright
05. Something To Say
06. Never Been Any Reason
07. Bag Full Of Pills
08. Fly Away
09. Ode To Ronnie (Lynyrd Skynyrd Tribute)
10. Brings My Baby Down
11. This Must Be Love

Bärchen Records

Laidlaw – The Foam Box Sessions – CD-Review

Lai

„Öfter mal was Neues“, nach diesem Motto scheint besonders Laidlaw-Führer Craig DeFalco sein musikalisches Leben zu bestreiten. „Revolution Is Coming“ heißt es auf Laidlaws drittem Album „The Foam Box Sessions“, dass unter der Regie von Joe Hardy (ZZ Top, Steve Earle) in Houston, Texas produziert wurde. Die bandinterne Revolution hatte aber wohl bereits im Vorfeld stattgefunden, mit dem Ergebnis, dass nicht wie beim letzten Mal nur der Sänger und Produzent, sowie Entdecker Nikki Six (übrigens Bassist von Mötley Crue) auf der Strecke blieben, sondern diesmal die gesamte restliche Truppe.

Übrig blieb Leader Craig DeFalco. Aber nicht nur personaltechnisch führt die DeFalco-Gefolgschaft ein bewegtes Leben, auch stilistisch hat man sich scheinbar einen ständigen Wandel auf die wehenden Fahnen geschrieben. Beim starken Debüt „First Big Picnic“ hieß noch 1999 die Maxime ‚Southern-orientierter Hard-Rock‘, die beim hervorragenden Nachfolger „Laidlaw“ von 2004 durch ‚Countryfizierten Southern-Rock‘ abgelöst wurde (sh. auch alten Artikel). Mittlerweile hat sich die Band wieder von den etwas ruhigeren Tönen abgewendet, und dem psychedelisch-southern-angehauchtem Retro-Rock zugewendet. So was muss man erst mal hinkriegen, aber hier wurden die stilistischen Übergänge dank hervorragender Musiker wirklich fließend gemeistert.

Das aktuelle Laidlaw-Line-Up gibt sich wie folgt. Robbie Locke – lead vocals; Brian Huffman – guitars, lap steel, mandolin, harp, bouzouki, background vocals; Eric Jarvis – bass, guitars, B-3 Organ, background vocals; Greg Hokanson – drums, background vocals. Ein Verdienst sicher auch von Sänger Robbie Locke, dessen Stimmlage sich von Ex-Frontmann Joey Pantera kaum unterscheidet, und der mit einer ebenso rotzig-dreckigen Röhre den recht aggressiv-kraftvollen Tönen seiner Mitstreiter bestens Paroli bietet. Ein merklicher Gewinn ist sicher Drummer Greg Hokanson, der mit teilweise maschinengewehrartigen Trommelwirbeln dem Sound der Band erheblich mehr Volumen und Power verleiht.

Die beiden Gitarristen setzen diesmal den Schwerpunkt weniger im Solo-Bereich (von denen es natürlich aber auch einige zu bewundern gibt), liefern sich jedoch in der wechselseitigen Untermalung mit psychedelischen-Retro-E-Riffs, wie einst Jimi Hendrix oder Jimmy Page ihre ständigen kleinen Duelle. Dafür präsentieren sie sich dann mal exklusiv an ihren Nebeninstrumenten wie DeFalco an der Dobro bei „Let Your Love Shine“ oder Huffman an der Harmonika beim texas-bluesigen Stomping-Rocker „Austin City Wendy“, beim Bouzouki-Intro von „Down So Long“ oder beim Mandolinen-Break von „Swan Song“. „Over the hills and far away there’s a whole lotta love…“ heißt es hier, und der Song ist wie schon beim letzten Mal bei „Ode To Ronnie (Lynyrd Skynyrd-Tribute)“ als titelbestückte Hommage an eine weitere Band gedacht, die als maßgeblicher Einflussgeber in ihrer Bio benannt ist, nämlich Led Zeppelin.

Weitere Bezugsgrößen gehen in Richtung Black Crowes, vielleicht ein wenig Lenny Kravitz beim recht überdrehten „War Machine“, und die zum Teil meditationsinspirierten Stücke wie „Open Up Your Mind“ und die abschließende sechs-minütige Ballade „A Little Time“ (starkes Mellotron-Intro und emotionale Streicherunterlegung von Joe Hardy), die im weitesten Sinne so ein wenig Flair von „Seagull“, dem Abschlussstück des einstigen Bad Company-Klassikers „Bad Company“ vermitteln.

Der Southern-Rock lebt dann vornehmlich in den melodischen, aber ebenfalls auf recht hohem Tempo beweglichen Songs wie „Sunshine Woman“ (schönes E-Break) oder „Nascar Superstar“ (klasse Slide-Gitarren). Nach einer wirklich sehr powervollen Dreiviertelstunde muss man selbst nach der oben erwähnten Abschluss-Ballade erst mal tief durchatmen, die Band ging wirklich ein enormes Tempo. Die Scheibe bietet höchstes Musikniveau und ist sowohl für die härtere Fraktion als auch für Anhänger klassischer, im Dunstkreis befindlicher o.a. (Retro-)Rock-Bands durchaus als antestenswerte Alternative zu empfehlen.

Der neben Southern Rock schwerpunktmäßig (New-) Country-liebende Autor des Artikels möchte allerdings nicht verheimlichen, dass ihm die zweite Scheibe aufgrund ihrer ruhigeren und insgesamt melodischeren Art nach seiner persönlichen Definition besser gefallen hat als „The Foam Box Sessions“, und er vor allem die bis dato immer verwendeten, tollen weiblichen Backs vermisst. Aber wer weiß, was Craig DeFalco, alias Laidlaw demnächst wieder für Überraschungen in petto hat, die nächste Revolution kommt bestimmt…

Yessir Records (2006)
Stil: Rock / Southern Rock

01. Intro
02. Revolution Is Coming
03. Let Your Love Shine
04. Open Up Your Mind
05. Swan Song (Tribute To Led Zeppelin)
06. War Machine
07. Sunshine Woman
08. Austin City Wendy
09. Nascar Superstar
10. Are You Living Your Dream
11. Down So Long
12. A Little Time

Bärchen Records

Moonshine – Same – CD-Review

moonshine

Southern Rock-Nostalgiker aufgepasst, hier erblickt ein Juwel des Genres nach langer Zeit, das Mond-, ähm bzw. das Tageslicht! Richtig guter Whisky sollte ja so zwischen 12 und 21 Jahren lagern, so sagen es wenigstens Kenner auf diesem Gebiet. Ob das Gleiche auch für Musik gilt – darüber kann man diskutieren – liegt aber wohl, wie auch bei dem berühmten Gerstensaft, letztendlich im subjektiven Empfinden des einzelnen Begutachters.

Das Debütalbum von Moonshine schlummerte jedenfalls satte zwanzig Jahre in den Archiven von Babylon A.D.-Frontmann Derek Davis, bis sein Genuss nun endlich für die Öffentlichkeit zugängig gemacht wurde. Apropos Babylon A.D.. Mit dem Debütalbum dieser Band und anderen Acts wie Little Caesar und Thunder versuchte ich zu seiner Zeit meinen jüngeren Bruder David in Form von Geburtstagsgeschenken musikalisch halbwegs zu missionieren, was aber am Ende doch kläglich gescheitert ist. Vorletztes Wochenende wurde auf seiner ansonsten sehr schönen Hochzeit (u. a. mit vielen illustren Gästen aus unserer Tischtennis-Bundesliga-Vergangenheit) am Ende einer apostolischen Trauungszeremonie dann doch irgendeine schräge Grunge-Ballade als Wunschlied serviert…

Moonshine wurden 1991 in Los Angeles durch Buzzy James und dem uns/mir bestens bekannten Craig deFalco gegründet, die später auch das Grundgerüst der, leider zu Unrecht immer etwas im Schatten anderer Southern Rock-Bands gebliebenen, Formation Laidlaw bildeten. Als Rhythmus-Fraktion gesellten sich White Tiger-Drummer Brian Fox und der Bruder des ehemaligen Kiss-Gitarristen Mark St. John, Michael Norton, am Bass dazu. Die Wahl des Sängers fiel nach dem Testen mehrerer Kandidaten auf besagten Derek Davis. Am Ende wurde noch Mike Malone aus Marc Fords Band für Piano- und Mundharmonika-Parts mit hinzugenommen.

Das zusammengestellte Material wurde dann damals in Eddie Van Halens 5150 Studio unter Mithilfe von dessen Bassisten Michael Anthony (singt hier Background bei „Turn Me Around“), Mike Scott (Produzent) und ein paar Gästen (Jane Child, Kevin Hill, David Lauser) eingespielt. Aufgrund diverser Line-up-Änderungen wurde das fertiggestellte Projekt dann aber auf Eis gelegt. Der Rest ist Geschichte. Lediglich die Alben der neu gegründeten Laidlaw blieben später in Southern Rock-Kreisen hängen.

Die zehn Songs des Moonshine-Tonträgers wurden jetzt auf neustem Stand re-mastered und technisch bearbeitet, trotzdem ist ein gewisser nostalgischer Faktor omnipräsent. Schon der eröffnende Guitar Shuffle mit dazugefügtem Honky-Tonk-Piano-Geklimper und dem einsetzenden schweren Drumpolter-Rhythmus, gepaart mit surrenden Slidegitarren lassen beim Opener „Mississippi Delta Blues“ direkt Erinnerungen an Southern-Boogies aus dem ZZ Top-/Skynyrd-Dunstkreis wach werden. Direkt ein Hammer-Auftakt!

Das schunkelige „Warm Beer Catfish Stew“ (wie das wohl schmecken mag?) mit seinem alkoholgeschwängerten Mitsing-Refrain, kennt man bereits, sofern man im Besitz des Laidlaw-Debütwerks ist, bei dem es am Ende in einer modifizierten Form vertreten ist. In eine ähnliche Kerbe schlägt das später folgende, humorvolle „Mamas Kitchen Brew“. Launiger Stoff, den man auch immer wieder bei den Georgia Satellites oder den heutigen Bluefields serviert bekommt.
Unwiderstehliche Southern-Balladen gibt es mit dem herrlichen „The Devil’s Road“ (klasse hier die rotzigen Hintergrundharmonies von Jane Child), „The Last Song“ (überragend, The Dirty Guv’nahs meets Lynyrd Skynyrd!), „Southern Blood“ (Southern Variante von Bon Jovis „Dead Or Alive“ mit „Can’t You See“-Note) und „Fade Away“ (ebenfalls wunderbares Marshall Tucker-Flair), die alle auch mit einem ganz dezenten Sleaze Rock-Unterton rüberkommen. Toll, wie hier die Southern-typischen Slides, Twins (zudem klasse Dobro-Parts) mit Davis‘ variablen Gesang (Richtung
Ron Keel, Gary Jeffries, Tom Keifer) kombiniert wurden. Die Tracks hätte man sich zum Teil gut auch auf Teslas berühmten MTV-Unplugged-Live-Album vorstellen können.
Das einzige Cover auf dem Werk ist der CCR-Klassiker „Fortunate Son“. Hier versuchen James‘ groß auftrumpfende Slidekünste (auf Sonny Landreth-Niveau) und Malones Harpeinlagen, den von Davis recht guten, an John Fogertys aber nicht ganz heranreichenden Gesang vom Original, auf instrumenteller Ebene wettzumachen. Am Ende auch ganz gut gelungen!

Auf der Zielgraden des Silberlings gibt es mit „Turn Me Around“ und dem Rausschmeißer „The American Train“ noch recht derbe Kost, wobei deFalcos Vorlieben für Led Zeppelin-trächtige psychedelische Momente dezent durchschimmern. Fast alle Stücke stammen übrigens aus der Feder des Trios deFalco, Davis und James, lediglich bei „Fade Away“ gesellte sich noch Mike Malone dazu.

Mit dem lange verschollenen Debüt von Moonshine können sich jetzt gerade die Southern Rock-Fans glücklich schätzen, die als Anhänger der Früh- und Hochzeit des Genres groß geworden sind. Ähnlich wie man es bei einem Selbstgebrannten erwartet, findet man hier ein herbes, kantiges, intensives Konglomerat aus höchstauthentischen Zutaten ohne jeden schnieken Beigeschmack, bei dem man den Eindruck hat, als wäre es fast durchgehend live im Studio (bei Mondlicht?) eingespielt worden. Insgesamt ein tolles Southern Rock-Gebräu irgendwo zwischen den erwähnten Bluefields und Laidlaw. Ein ‚Must-have‘ für jede gut sortierte Sammlung dieser Sparte!

Southern Blood Records (2014)
Stil: Southern Rock

01. Mississippie Delta Blues
02. Warm Beer Catfish Stew
03. The Devil’s Road
04. Fortunate Son
05. The Last Song
06. Mams Kitchen Brew
07. Southern Blood
08. Turn Me Around
09. Fade Away
10. The American Train

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