Die junge Spanierin Lys Morke eröffnet als Support den Abend mit psychedelischer elektronischer Musik. Untermalt wird ihre zuweilen sphärische Musik mit einer dramaturgischen Beleuchtung, die sie zumeist nur im Schattenriss erkennen lässt.
Gegen 21:15 Uhr erklingt als Intro der „Ritt der Walküre“ aus „Apocalypse Now“ bei spärlich beleuchteter Bühne, und die Musiker von The Cult betreten kaum erkennbar die Bühne und es folgen etwa 80 Minuten mit Songs von allen Alben der mittlerweile 40-jährigen Bandgeschichte.
Fast über die gesamte Spieldauer steht die Band stark von hinten beleuchtet auf der nebelumwaberten Bühne, dass durch das spärliche Frontallicht die Gesichter nur selten erkennbar sind, Aber nicht nur das Licht fliegt den Fans ins Gesicht, auch die Musik fliegt ihnen um die Ohren. So entsteht von Beginn eine euphorische Stimmung im ausverkauften Carlswerk.
The Cult zeigen sich dabei energiegeladen, Billy Duffy mit starken Gitarren-Soli und Ian Astbury hat von seinem Charisma über die Jahre nichts eingebüßt und zeigt sich auch stimmlich von seiner besten Seite. Der heiße Ritt wird nur einmal von „Edie (Chiao Baby)“, das Astbury und Duffy akustisch vortragen, unterbrochen, ansonsten geht es rockend und schweißtreibend mit leichten heavy gothic-Einschlag weiter. Den Fans bleibt bei den, nur durch kurze Ansagen unterbrochenen Songs kaum Luft zum durchatmen.
„Sweet Soul Sister“, „Lucifer“ und „Fire Woman“ bilden dabei den Auftakt zu einem finale furioso, wo man den Eindruck hat, dass die Band die Stimmung regelrecht aufsaugt und mit „Rain“, „Spiritwalker“ und dem krachenden „Love Removal Machine“ das Set ausklingen lässt, um mit „Brother Wolf, Sister Moon“ und „She Sells Sanctuary“ zwei gefeierte Zugaben nachzulegen. Bejubelt wird auch, als Astbury ankündigt, dass für the Cult eine neue Epoche beginnt und die Band nächstes Jahr wiederkommen will.
Normalerweise ist der Ort im Bereich der Lichtmischer zum Fotografieren, insbesondere bei starken Gegenlicht nicht unbedingt optimal, aber so kann die gesamte Beleuchtung der Bühne besser widergegeben werden, die im Einklang mit der Musik ist, die Musiker meist aber nur als Silhouetten erkennen lässt.
Was aber aus der Position auffällt, ich habe mich bewusst dagegen entschieden von möglichen erhöhten Standorten zu fotografieren, was den Fans hinter mir aber die Sicht auf die Bühne genommen hätte. Viele Leute dagegen filmten allerdings über weite Strecken des Konzerts mit weit über dem Kopf gehaltenen Handy mit und nahme allen dahinter die Sicht.
Leider eine Unsitte, die bei vielen Konzerten zu beobachten und insbesondere bei Stehplätzen auch kaum zu unterbinden ist. Ich habe mir in dem Moment gedacht, genießt doch einfach mit allen anderen die Musik, statt Filmchen aufzunehmen, die meist nie wieder angeschaut werden und niemals die Stimmung wiedergeben, die man erlebt hat.
Ein Dank auch an Sparkassenpark Mönchengladbach für die Akkreditierung und die freundliche Begleitung während des Konzerts.
Line-up:
Ian Astbury – vocals
Billy Duffy – guitar
John Tempesta – drums
Charlie Jones – bass
Setlist The Cult:
Apocalypse Now Soundtrack Ritt der Walküre (Intro)
In the Clouds
Rise
Wild Flower
Star
Mirror
The Witch
The Phoenix
Resurrection Joe
Edie (Ciao Baby)
Sweet Soul Sister
Lucifer
Fire Woman
Rain
Spiritwalker
Love Removal Machine
Encore:
Brother Wolf, Sister Moon
She Sells Sanctuary
Text & Bilder: Gernot Mangold
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