Brett Eldredge – Sunday Drive – CD-Review

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Beim Namen Brett Eldredge befällt mich ein gewisser Wehmut. War er es doch als letzter New Country-Künstler, den ich in einem Live-Konzert erleben durfte und zwar im Kölner Carlswerk. Das war im Januar diesen Jahres. Dann kam irgendwann Corona…

Dort gab er sich, wie auch schon auf seinen ganzen Alben, als smarter, lebhafter und noch voller Tatendrang agierender Fronter, dessen Erfolg in Nashville nicht von ungefähr kommt. Dazu ist er noch ein echter Frauentyp und ausgestattet mit einer tollen Charakterstimme. Beim Konzert zeigte er, speziell im Akustikpart, allerdings auch seine gefühlvollere Seite.

Die rückt jetzt auch im neuen, von Daniel Tashian und Ian Fitchuk produzierten Album „Sunday Drive“ (beide zeichneten sich auch für Kacey Musgraves’ „Golden Hour“ verantwortlich) schwerpunktmäßig in den Fokus.

Bre_450Statt radiotauglichem pop-rockigem New Country für die Billboard-Charts, konzentriert Eldredge sich auf (besonders für ihn) zurückhaltend instrumentierten Singer/Songwriter-Stoff, bei dem Piano, Streicher (manchmal sogar auch ein wenig kammermusikartig) und Akustikgitarren, samt ganz dezenter Countryingredenzien (E-Gitarre, Mandoline, Steel) im Vordergrund stehen.

Besonderer Vorteil: Seine eh schon fantastische Stimme, rückt noch intensiver in den Vordergrund, teilweise kommen sogar Assoziationen mit Charismatikern wie Jackson Browne, Billy Joel, Ray Charles, Bruce Hornsby, sogar Frank Sinatra („Fix A Heart“, „Paris Illinois“) bis hin zu Phil Vassar, Radney Foster oder Pat Green (diese Scheibe erinnert mich z. B. sehr an seine „Songs We Wished We’d Written“-Sachen) aus dem countryesken Bereich auf.

Es macht wenig Sinn hier einzelne Tracks hervorzuheben, auch wenn ich nicht verhehlen möchte, dass das southern-soulige „Magnolia“, „When I Die“ (ABB-„Melissa“-Note“) und „Gabrielle“ (mit schöner pettyesken Akustikgitarren-Zwischenenhook), sicherlich zu meinen Favoriten zählen.

Brett Eldredges „Sunday Drive“ eignet sich gewiss nicht nur für ‚Sonntagsfahrer‘. Eigentlich kann man die CD bei nahezu jeder Gelegenheit als perfekte Hintergrundmusik nutzen, bei der sowohl schön entspannt, allerdings gerne auch intensiv zugehört werden darf. Tolle Scheibe, der neue Stil passt zu Brett Eldredge!

Warner Music (2020)
Stil: New Country

01. Where The Heart Is
02. The One You Need
03. Magnolia
04. Crowd My Mind
05. Good Day
06. Fall For Me
07. Sunday Drive
08. When I Die
09. Gabrielle
10. Fix A Heart
11. Then You Do
12. Paris Illinois

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Brett Eldredge – Support: Lauren Jenkins – 24.01.2020, Carlswerk Victoria, Köln – Konzertbericht

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Nachdem Semmel Concerts Entertainment im letzten Herbst mit Old Dominion und Jordan Davis in der Domstadt bereits ein hochwertiges Major-Doppel in der Domstadt präsentiert hatte, ging es jetzt direkt zu Anfang des Jahres mit Brett Eldredge und Lauren Jenkins im Schlepptau (beide ebenfalls bei großen Labels unter Vertrag), qualitativ nicht minder weiter.

Zunächst durfte die blonde langhaarige Texanerin, nur mit Akustikgitarre behangen, ihr Können als Alleinunterhalterin, zum Besten geben. Das tat sie mit Stücken aus ihrem, von uns beleuchteten Debütalbum „No Saint„, wie u. a. „Cadillac“, „You’ll Never Know“, „Give Up The Ghost“ und dem gleichnamigen Titelstück , einem zwischenzeitlichen Bruce Springsteen-Cover („Hungry Heart“) und gab mit „Girl Of My Dreams“ auch schon mal einen Unplugged-Vorgeschmack auf das neue Zweitwerk.

Klasse dabei immer wieder ihre leicht rauchig-melancholische Stimme. Die Tiefe ihrer Songs auf dem Album konnte sie aufgrund der begrenzten Umstände natürlich nicht in die mit ca. 700 Leuten weniger als zur Hälfte gefüllte, spartanisch anmutende, ehemalige Fabrikhalle transportieren. Nach einer halben Stunde verabschiedete sie sich mit dem starken „Running Out Of Road“ unter herzlichem Applaus der Anwesenden von der Bühne, um für den Headliner des Abends, Brett Eldredge, Platz zu machen.

Line-up:
Lauren Jenkins (lead vocals, acoustic guitar)

Der seit 2013 mit seinem Debütwerk „Bring You Back“ kometenhaft aufgestiegene, aus Illinois stammende Musiker und Sänger, zeigte von von Beginn an, was er im Nashville-Showgeschäft gelernt hat, nämlich die Leute direkt mitzunehmen, wofür schon der Titel „It’s Gonna Be A Good Day“ als perfekter Opener prädestiniert war.

Mit dem folgenden launigen „Something I Am Good At“ und dem lässigen Groover „Don’t Ya“ hatte er spätestens komplett den Draht zum Publikum gefunden. Über „Love Someone“, „Crowd My Mind“, die Queen-„Adaption „Crazy Little Thing Called Love“ und das melodische „Drunk On Your Love“ ging es zum, über zwei Stücke („Ryamond“, “ The Long Way“) währenden Solopart des Protagonisten, der hier seine ursprünglichen Singer/Songwriter-Qualitäten untermauerte.

Zeit ein paar Worte über Eldredges exzellente Begleitband zu verlieren. Die Rhythmusfraktion mit dem oft hart polternden Derrek Phillips und dem kräftig pumpenden, aber sich immer ein wenig im Hintergrund befindlichen Bassisten James Quinn Messer, sorgten für den satten Grundgroove, in den sich dann die drei Gitarristen (Brett inklusive) quasi hineinlegen konnten.

Gregg Carillo und der variable andere Saitenzupfer Will Harrison (tolle Parts auch an der Mandoline) wechselten ständig, zwischen Akustik- und E-Gitarre (auch mit klasse Slide), um sich teilweise in kleinen Scharmützeln zusammenzufinden. Keyboarder Ian Miller hatte viel schöne Intros und konnte auch mit einigen temperamentvollen Klimpersoli („Fire“) glänzen.

Das Southern-durchflutete „Magnolia“, das feurige „Fire“, die Schwofer-Kombination „The Reason / My Girl“, das Handylichter-begleitete „Mean To Me“ (früher leuchteten zu solchen Momenten Feuerzeuge und Wunderkerzen), das stampfige „Lose My Mind“ und die Schmalzballade „Wanna Be That Song“ bildeten die wie im Fluge vergangene zweite Hälfte des Gigs.

Mit „Beat Of The Music“ in einer ausgedehnten Version (inklusive Handshaking mit dem Publikum und tollem Instrumentalfinish der Band, wo beide Gitarristen noch mal brillierten) als einzige Zugabe, verabschiedeten sich Brett & Co. dann ziemlich zügig. Lediglich Lauren Jenkins stand dann am Merchandising-Stand ausgiebig für Unterschriften, Selfies und Smalltalk zur Verfügung, wobei sich die Texanerin auch noch mit unserem Logo für die VIP-Galerie ablichten ließ.

Fazit: Ein schöner kurzweiliger Abend, der trotzdem offerierte, dass ‚Countrystar in Amiland‘ nicht zwangsläufig auch ‚Publikumsmagnet in Deutschland‘ bedeutet. Was die Zuschauerzahlen betrifft, muss hier noch einiges an Öffentlichkeitsarbeit und guter Werbung passieren. Bis auf wenige schillernde Ausnahmen (z. B. Shania Twain, Keith Urban) ist hier für viele noch einiges an ‚Klinkenputzen‘ angesagt, das sollte vielleicht auch in Nashville und den hiesigen Tourmanagements zur Kenntnis genommen werden…

Vielen Dank an Ekaterina Witina von Semmel Concerts Entertainment für die perfekte Unterstützung und Betreuung.

Line-up:
Brett Eldredge (lead vocals, electric and acoustic guitar)
Greg Carrillo (acoustic guitar, electric guitar, vocals)
Derrek Phillips (drums)
James Quinn Messer (bass)
Will Harrison (electric guitar, acoustic guitar, mandolin vocals)
Ian Miller (keys, vocals)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

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Lauren Jenkins
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Semmel Concerts Entertainment GmbH
Carlswerk Victoria

Brett Eldredge – Bring You Back – CD-Review

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Brett Eldredge, ein weiterer talentierter Newcomer unter dem New Country-Radarschirm! Dass der aus dem kleinen Ort Paris/Illinois stammende Bursche (ganz witzig: die Rechte seiner auf „Bring You Back“ veröffentlichten Lieder wurden unter dem Namen „Paris Not France Music“ verbrieft) irgendwann einmal musikalisch aufhorchen lassen würde, deutete sich bereits in ganz jungen Jahren an, als ihm Leute aus der Nachbarschaft aufgrund seiner schönen Stimme jedesmal 5 Dollar boten, wenn er für sie die Nationalhyme singen würde.

Nach ersten Erfahrungen bei einigen Talentwettbewerben folgte der finale Entschluss, ebenfalls wie sein entfernter Cousin Terry Eldredge (Mitglied der Bluegrass-Band The Grascals), sein Glück in Nashville zu versuchen. Schnell geriet er in Kontakt mit diversen Songschreibern der Szene, wobei vor allem Bill Anderson sich seiner annahm und ihn in die „Geheimnisse“ des erfolgreichen Songwritings einweihte. Aus einer Zusammenarbeit mit ihm und Brad Crisler (übrigens hat Brett elf der zwölf Tracks mitkomponiert) resultiert beispielsweise auch das flotte Stück „Signs“, eines der vielen Highlights in einem sich durchgehend auf hohem Niveau befindlichen Albums.

Klasse wie hier die 1A-Garde der Studiomusiker (u.a. Shannon Forrest, Mike Brignardello, Brent Mason, Paul Franklin, Bryan Sutton, Stuart Duncan, Tony Harrell) agieren. Vor allem ist es das erste und einzige Stück, bei dem, fast gegen Ende des Albums (Track 10), wie aus dem Nichts eine von Duncan gespielte Fiddle hörbar auftaucht – herrlich hier die Solo-Kombination mit Masons unnachahmlicher E-Gitarre. Produziert hat dieses Lied übrigens TimMcGraw-Spezie Byron Gallimore. Übrigens der helle Wahnsinn, was Atlantic Records an namhaften Produzenten (Scott Hendricks, Chris deStefano, Luke Laird, Brad Crisler, Russ Copperman) aufgefahren hat, die jeweils dann natürlich auch ein ganzes Heer an von ihnen bevorzugten Klasse-Musikern (unter anderem Chris McHugh, Steve Brester, Ilya Toshinski, Dan Dugmore, Jeff King, Russ Pahl, Charlie Judge, Mike Durham, und und und…) und teilweise auch sich selbst eingebunden haben (vorzüglich z.B. bei den Luke Laird-Songs dessen markante Akustikgitarrenarbeit).

Mit dem sehr persönlichen „Raymond“ (hier wird die Alzheimer-Erkrankung seiner Großmutter thematisiert) hatte Eldredge vor einigen Wochen mit Platz 23 der Billboard Country Singles Charts bereits einen respektablen Achtungserfolg erzielt. Mittlerweile ist ihm mit dem energiegeladenen „Don’t Ya“ (stark die vielfältige Saitenarbeit von Produzent und Mitschreiber Chris DeStefano, hier besonders auffällig die Banjitar) sogar der Sprung unter die Top-10 gelungen. Zu punkten weiß Eldridge vor allem mit seiner tollen Bariton-Stimme, die aber auch oft eine unterschwellige Portion an Soul beinhaltet (man assoziert Leute wie Phil Vassar, Pat Green, Gary Ray, Jeff Bates), sich aber immer geschickt dem Countrythema unterordnet.

Eldredge hat unbestritten schon jetzt das Zeug, zu einer echten Charakterstimme zu avancieren. Weitere tolle Songs sind der mit schönem Redneck-Flair durchzogene Opener „Tell Me Where To Park“ (grandioses Akusktigitarrensolo und -spiel von Luke Laird), die schöne Powerballade und zugleich auch der Titelsong „Bring You Back“ (mit beeindruckenden Harmoniegesängen von Mit-Autorin Heather Morgan), die ruhige und sehr atmosphärische Southern Soul-Nummer „Waited Too Long“ (klasse E-Gitarren-Solo in feiner Allman Brothers-Manier von Troy Lancaster) oder das relaxt, mit einem markanten E-Gitarren-Führungsriff dahin groovende „On And On“.

Hitverdächtig auch die flotten, energiereich und dezent poppig gestalteten Sachen wie „Beat Of The Music“ (schöne E-Slidebegleitung) oder das abschließende „Go On Without Me“ (Tempowechsel, gut harmonierende „Backs“ von Natalie Hemby und Stephanie Chapman). Brett Eldredge (nicht nur rein äußerlich Craig Morgan etwas ähnelnd) hat mit seinem Nashville Major-Debüt „Bring You Back“ direkt ein dickes Brett hingelegt. In Kombination mit seinen bereits getätigten Live-Erfahrungen als Support von Leuten wie Taylor Swift, Blake Shelton und Tim McGraw könnte hier schnell eine ernstzunehmende neue Größe im weiten und hart umkämpften Feld der Charaktersänger wie die gerade erwähnten Shelton und McGraw, Luke Bryan, Billy Currington, Jake Owen, Eric Church, Lee Brice, Darius Rucker & Co. für weiteren Wettbewerb sorgen. Ein toller Einstieg von Brett Eldredge!

Atlantic Records (2013)
Stil: New Country

01. Tell Me Where To Park
02. Don’t Ya
03. Bring You Back
04. On And On – 3:09
05. Gotta Get There
06. One Mississippi
07. Beat Of The Music
08. Waited Too Long
09. Mean To Me
10. Signs
11. Raymond
12. Go On Without Me

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Brett Eldredge – Illinois – CD-Review

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Der „CMA New Artist Of The Year 2014“ mit seinem zweiten Album! Brett Eldredge hatte schon mit seinem Debütwerk „Bring You Back“ einen Traumstart in die Karriere hingelegt. Der Silberling erreichte Platz 2 der Country Billboard-Charts und verpasste nur knapp die Pole-Position. Zusätzlich gab es mit drei Singles unter den Top 10 (parallel auch Nr. 1 in den Airplay-Charts) weitere, große Erfolge. Das weckt, in Bezug auf den Nachfolger, natürlich Begehrlichkeiten. Was ihm beim Vorgänger um Haaresbreite verwehrt blieb, ist ihm jetzt mit seinem brandneuen Silberling „Illinois“ gelungen. Es ist amtlich: Brett Eldredge hat sein erstes Nr. 1 Album in den Billboard Country-Charts und on top noch Platz 3 in der genreübergreifenden Top 200-Notierung der Billboard Album-Charts erreicht.

Eldredge ist somit im Kreise der großen US-Künstler bereits frühzeitig angekommen. Denn ähnlich wie Luke Bryan (im Gegensatz zu ihm, dessen Gesang eigentlich immer recht „hölzern“ wirkt, kann Brett dazu noch mit einer „Mords“-Stimme aufwarten) und Taylor Swift zuvor, folgte der aus Paris, Illinois stammende Cousin von Chris Eldredge (The Grascals) dem derzeitigen Trend in Nashville, die Musik möglichst „zweigleisig“ anzulegen, d. h. auch über den Countrymarkt hinaus kompatibel zu gestalten. So verschwimmen auch auf „Illinois“ New Country- und Pop/Rock-Elemente fließend ineinander. Mitverantwortlich hierfür natürlich der für seine modernen Produktionen bekannte Russ Copperman, für den sich Brett jetzt schwerpunktmäßig entschieden hat, nachdem es beim Vorgänger noch einen Konglomerat aus verschiedensten Produzenten gegeben hatte. Vermutlich auch, weil zwischen beiden die Chemie beim Songwriting (sie haben den Großteil der Stücke geschrieben, Eldredge war sogar in allen Tracks kompositorisch involviert!) zu stimmen scheint.

Dementsprechend hat auch die erste Single des Albums, „Lose My Mind“ (schöne, markante Slide Gitarren-Führungslinie, rhythmischer Powersong) schon die Charts geentert und ist in die Top 10 eingestiegen. Tendenz Richtung Spitze! Die CD startet jedoch mit dem ruppigen Countryrocker „Fire“ (tolle Tempowechsel, starke E-Gitarren) fast in der Manier eines Pat Green. Ein starker Auftakt! Es folgt mit „You Can’t Stop Me“ ein grooviger, soulig angehauchter R&B-Track, den Brett im Duett mit Thomas Rhett performt, der in diesen Tagen auch sein neues Album „Tangled Up“ auf den Markt bringt. Beide werden auch zusammen in Kürze ihre „Suits & Boots“-Tour jeweils als Co-Headliner (Opening Act: Danielle Bradbery) in Angriff nehmen. Auf der ein wenig mit Will Hoge-Flair bedachten Ballade „Wanna Be That Song“ kann Brett dann seine stimmlichen Qualitäten (er „hängt“ sich spürbar immer richtig rein und geht nicht zu Unrecht so ein bisschen als der „Ray Charles des Country“ durch) richtig ausspielen. Klasse hier auch die Harmonie-Vocals gegen Ende von Stephanie Chapman.

Gute Laune verbreitet der Beach-taugliche Abhäng-Track „Time Well Spent“, gefolgt vom melodischen Countrypoplied „If You Were My Girl“. Centersong des Werkes ist das Piano-trächtige, mit einer schönen Southern-Brise umwehte Titelstück „Illinois“, zugleich eine Hommage an seinen Heimatstaat, aber auch vielleicht so etwas wie der legitime Nachfolger von Marc Cohns „Walking In Memphis“. Wunderbar! Geschrieben mit Brad Crisler, der hier, wie auch beim schönen „Lose It All“ (Akustikgitarre, Steeltupfer, kurzes E-Gitarren-Solo) mit an den Reglerknöpfen saß (bei allen anderen Tracks dann Russ Copperman).

Das ein wenig an Marc Broussard erinnernde, atmosphärische „Just A Taste“ und das mit Akkordeon- und Mandolinentupfern bestückte „Drunk On Your Love“ warten ebenfalls mit klaren Chart-Ambitionen auf. Auf „Shadow“ zeigt sich Brett Eldredge recht experimentierfreudig und mutig zugleich. Ein rockiges, sehr „asymmetrisch“ strukturiertes Stück, das ziemlich polarisieren dürfte und man eher im Repertoire von Bands wie Nickelback, Hinder & Co erwarten würde. Ein Klasselied, aber in diesen Sphären doch sehr ungewöhnlich. Dafür wird man zum Schluss mit dem flockigen, eingängigen New Country-Stück „Going Away For A While“ mit einem launigen „Sing-A-Long“-Refrain zurück in die Spur gebracht.

Fazit: „Illinois“ ist bester, moderner New Country mit leichten Pop-Tendenzen, wie er momentan in Nashville richtig angesagt ist. Eingespielt natürlich vom Who-Is Who der Nashville Garde-Studio-Musiker. Brett Eldredge ist nicht zuletzt dank seiner enormen Charakterstimme und dem Gespür für die richtigen Songs vollkommen zu Recht zur richtigen Zeit im Reigen der momentan populären US-Interpreten (aller Genres) angekommen. Chapeau Mr. Eldredge!

Atlantic Records (2015)
Stil: New Country

01. Fire
02. You Can’t Stop Me (feat. Thomas Rhett)
03. Lose My Mind
04. Wanna Be That Song
05. Time Well Spent
06. If You Were My Girl
07. Illinois
08. Just A Taste
09. Drunk On Your Love
10. Lose It All
11. Shadow
12. Going Away For A While

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