Brett Eldredge – Support: Lauren Jenkins – 24.01.2020, Carlswerk Victoria, Köln – Konzertbericht

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Nachdem Semmel Concerts Entertainment im letzten Herbst mit Old Dominion und Jordan Davis in der Domstadt bereits ein hochwertiges Major-Doppel in der Domstadt präsentiert hatte, ging es jetzt direkt zu Anfang des Jahres mit Brett Eldredge und Lauren Jenkins im Schlepptau (beide ebenfalls bei großen Labels unter Vertrag), qualitativ nicht minder weiter.

Zunächst durfte die blonde langhaarige Texanerin, nur mit Akustikgitarre behangen, ihr Können als Alleinunterhalterin, zum Besten geben. Das tat sie mit Stücken aus ihrem, von uns beleuchteten Debütalbum „No Saint„, wie u. a. „Cadillac“, „You’ll Never Know“, „Give Up The Ghost“ und dem gleichnamigen Titelstück , einem zwischenzeitlichen Bruce Springsteen-Cover („Hungry Heart“) und gab mit „Girl Of My Dreams“ auch schon mal einen Unplugged-Vorgeschmack auf das neue Zweitwerk.

Klasse dabei immer wieder ihre leicht rauchig-melancholische Stimme. Die Tiefe ihrer Songs auf dem Album konnte sie aufgrund der begrenzten Umstände natürlich nicht in die mit ca. 700 Leuten weniger als zur Hälfte gefüllte, spartanisch anmutende, ehemalige Fabrikhalle transportieren. Nach einer halben Stunde verabschiedete sie sich mit dem starken „Running Out Of Road“ unter herzlichem Applaus der Anwesenden von der Bühne, um für den Headliner des Abends, Brett Eldredge, Platz zu machen.

Line-up:
Lauren Jenkins (lead vocals, acoustic guitar)

Der seit 2013 mit seinem Debütwerk „Bring You Back“ kometenhaft aufgestiegene, aus Illinois stammende Musiker und Sänger, zeigte von von Beginn an, was er im Nashville-Showgeschäft gelernt hat, nämlich die Leute direkt mitzunehmen, wofür schon der Titel „It’s Gonna Be A Good Day“ als perfekter Opener prädestiniert war.

Mit dem folgenden launigen „Something I Am Good At“ und dem lässigen Groover „Don’t Ya“ hatte er spätestens komplett den Draht zum Publikum gefunden. Über „Love Someone“, „Crowd My Mind“, die Queen-„Adaption „Crazy Little Thing Called Love“ und das melodische „Drunk On Your Love“ ging es zum, über zwei Stücke („Ryamond“, “ The Long Way“) währenden Solopart des Protagonisten, der hier seine ursprünglichen Singer/Songwriter-Qualitäten untermauerte.

Zeit ein paar Worte über Eldredges exzellente Begleitband zu verlieren. Die Rhythmusfraktion mit dem oft hart polternden Derrek Phillips und dem kräftig pumpenden, aber sich immer ein wenig im Hintergrund befindlichen Bassisten James Quinn Messer, sorgten für den satten Grundgroove, in den sich dann die drei Gitarristen (Brett inklusive) quasi hineinlegen konnten.

Gregg Carillo und der variable andere Saitenzupfer Will Harrison (tolle Parts auch an der Mandoline) wechselten ständig, zwischen Akustik- und E-Gitarre (auch mit klasse Slide), um sich teilweise in kleinen Scharmützeln zusammenzufinden. Keyboarder Ian Miller hatte viel schöne Intros und konnte auch mit einigen temperamentvollen Klimpersoli („Fire“) glänzen.

Das Southern-durchflutete „Magnolia“, das feurige „Fire“, die Schwofer-Kombination „The Reason / My Girl“, das Handylichter-begleitete „Mean To Me“ (früher leuchteten zu solchen Momenten Feuerzeuge und Wunderkerzen), das stampfige „Lose My Mind“ und die Schmalzballade „Wanna Be That Song“ bildeten die wie im Fluge vergangene zweite Hälfte des Gigs.

Mit „Beat Of The Music“ in einer ausgedehnten Version (inklusive Handshaking mit dem Publikum und tollem Instrumentalfinish der Band, wo beide Gitarristen noch mal brillierten) als einzige Zugabe, verabschiedeten sich Brett & Co. dann ziemlich zügig. Lediglich Lauren Jenkins stand dann am Merchandising-Stand ausgiebig für Unterschriften, Selfies und Smalltalk zur Verfügung, wobei sich die Texanerin auch noch mit unserem Logo für die VIP-Galerie ablichten ließ.

Fazit: Ein schöner kurzweiliger Abend, der trotzdem offerierte, dass ‚Countrystar in Amiland‘ nicht zwangsläufig auch ‚Publikumsmagnet in Deutschland‘ bedeutet. Was die Zuschauerzahlen betrifft, muss hier noch einiges an Öffentlichkeitsarbeit und guter Werbung passieren. Bis auf wenige schillernde Ausnahmen (z. B. Shania Twain, Keith Urban) ist hier für viele noch einiges an ‚Klinkenputzen‘ angesagt, das sollte vielleicht auch in Nashville und den hiesigen Tourmanagements zur Kenntnis genommen werden…

Vielen Dank an Ekaterina Witina von Semmel Concerts Entertainment für die perfekte Unterstützung und Betreuung.

Line-up:
Brett Eldredge (lead vocals, electric and acoustic guitar)
Greg Carrillo (acoustic guitar, electric guitar, vocals)
Derrek Phillips (drums)
James Quinn Messer (bass)
Will Harrison (electric guitar, acoustic guitar, mandolin vocals)
Ian Miller (keys, vocals)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

Brett Eldredge
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Lauren Jenkins
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Semmel Concerts Entertainment GmbH
Carlswerk Victoria

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