Grainne Duffy – 27.10.2015, topos, Leverkusen – Konzertbericht

Normalerweise hat mich die Stadt Leverkusen in meinem bisherigen Leben nur zu Spielen meiner geliebten Versagertruppe Rot-Weiss Essen gegen die heimische Werkself (wohlbemerkt natürlich nur gegen deren Amateurvertretung…) begrüßen dürfen. Obwohl ich ja fast Zeit meines Lebens auch im Rheinland wohne, fühlte ich mich eigentlich, nicht nur wegen meiner genetisch bedingten Fußballabnormität, doch eher zum Ruhrgebiet hingezogen. Nun fuhr ich an diesem herbstlichen Dienstagabend zum ersten Mal in musikalischer Angelegenheit in das aus vier Ortschaften zusammengewürfelte Pillendorf und mischte mich in der urigen und geschichtsumwobenen Kneipe topos zum Grainne Duffy-Gig unter die gleichgesinnten, überwiegenden rheinischen Frohnaturen.

Das topos ist ein ganz kleiner Raum, muss man fast schon sagen, bei dem der Thekenbereich auch noch fast die Hälfte der Örtlichkeit einnimmt. Wenn hier 80 Leute drin sind, kommt man sich vermutlich wie in einem indischen Überlandbus vor. An diesem Abend waren dann, inklusive mir, so ca. 30 Leute zugegen. Die sollten ihr Kommen auch nicht bereuen, denn sie erlebten einen tollen stimmungsvollen Gig, mit einer irischen Band, die sich voller Spielfreude und in Bestform präsentierte. Bandleaderin Grainne Duffy (lead vocals, guitars) und ihre Jungs (Paul Sherry – guitars, vocals; Eamon Ferris – drums; Paul McCabe – bass) spielten den Blues Rock ganz nach meiner Façon: Überwiegend modern und melodisch rockig, dazu immer mal wieder mit einem dezent unterschwelligen Country- und Southern Rock-Touch. Dazu kommt die tolle Stimme der hübschen Frontdame, ein Umstand, den ich bei den meisten Vertretern der Zunft oft vermisse.

Die zeigte sich vokal extrem variabel in Sphären von einer Sheryl Crow bis hin zu einer Röhre Marke Sass Jordan. Klasse! Was mir besonders gefiel, war das ebenfalls breit gefächerte Zusammenspiel sowie das Kombinieren von Paul Sherrys Stratocaster und Grainnes Gibson Les Paul. Dazu wechselten beide manchmal je nach Bedarf zur Akustikgitarre. Die Band präsentierte neben ein paar anderen Sachen natürlich so einige Stücke vom aktuellen „Live“-Album, hängen blieben vor allem die beiden fulminanten ‚Slow Bluese‘ „Good Love Had To Die“ und ihr unter die Haut gehendes Paradelied, das Etta James-Cover „I’d Rather Go Blind“, sowie das herrlich rhythmisch shuffelnde „Mountain To Climb“ (mein Favorit des Abends). Als Country- und Southern Rock- Fan kamen mir natürlich Tracks wie „Test Of Time“ und das fantastische „Time Is Not Enough“ bestens entgegen, gerade beim letztgenannten Lied kam man sich vor wie zur einstigen Rossington Collins Band-Zeit.

Angenehm auch das mit einem Reggae-Teint versehene „Sweet Sweet Baby“, knochentrocken dahin gerockt gegen Ende des zweiten Sets „Bad To Worse“. Der zierliche und schon doch ein wenig betagt wirkende topos-Besitzer Wolfgang Orth (eine echte Legende und Institution im Ort, wie ich aus Zeitungsberichten an der Außenwand-Vitrine des Gebäudes vernehmen konnte), war nach dem Ende des Hauptteils von Grainnes Performance so angetan, dass er sich bei Grainne mit einer Schar von Handküssen bedankte und auf die Bühne trat, um die Zuschauer zu noch stärkeren Zugabe-Rufen zu animieren. Fast völlig außer Kontrolle geraten, offenbarte er seine anhaltende Gänsehaut und geriet dabei so ins Schwärmen, dass sein Atem immer schwerer wurde. Man muss da fast von Glück sprechen, dass da gerade keine Viagra in unmittelbarer Griffbereitschaft lagen, aber seine geliebte Frau Ingrid war ja letztendlich auch noch zugegen… So blieb es dann doch nur bei einem liebevollen Zitieren der Protagonistin auf die Bühne.

Der ausgiebige Zugabenteil bestand dann u. a. aus einer interessanten Interpretation von Bob Dylans „I Shall Be Released“ und einer brandneuen rockigen Nummer namens „Black And White“. Nach über zwei Stunden Spielzeit ging ein begeisternder Gig zu Ende (übrigens auch bei toll und genau richtig abgemischten Sound), bei dem nur restlos zufriedene Zuschauer zurückblieben, die es sich danach natürlich nicht nehmen ließen, sich mit den mitgebrachten Merchandise-Artikeln einzudecken und diese von Grainne signieren zu lassen. Ich hatte dann noch die Gelegenheit, bei einem Bierchen an der Theke, ein paar Worte mit Paul Sherry zu wechseln.

Fazit: Das Grainne Duffy-Konzert an diesem Abend in Wohnzimmeratmosphäre zählt neben dem King King-Auftritt im Yard Club eindeutig zu meinen persönlichen Highlights des Jahres 2015. Diese sympathische Dame und ihre tolle Band werde ich sicherlich nicht zum letzten Mal live gesehen haben!

Grainne Duffy
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Topos Leverkusen

Michelle Malone – Debris – CD-Review

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Herrlich! Rauer, dreckiger, aber immer von eingängigen Strukturen geprägter, würziger, von einem leichten Swamp-Feeling durchzogener, facettenreicher Roostrock-/Bluesrock von einer Güte, wie man sie wahrlich nicht alle Tage erlebt! Michelle Malone stammt aus Atlanta, Georgia und ist beileibe kein „Greenhorn“ auf ihrem Gebiet mehr. Die Dame ist schließlich seit fast zwanzig Jahren im Geschäft und präsentiert mit „Debris“ bereits ihr zehntes Album. Die positiven Kritiken zu diesem Werk überschlagen sich regelrecht.

So schreibt der „Atlanta Music Guide“ schon fast euphorisch, dass die vier ersten Tracks von „Debris“ die vielleicht besten Blues (-Rock) Songs sein werden, die wir dieses Jahr zu hören bekommen, wenn nicht sogar die beste Songkombination eines Albums dieser Sparte überhaupt darstellen. Das „Blurt Magazin“ charakterisiert sie sogar als „the sexiest, most swaggering-est gal rocker on the goddam planet right now“.

Und in der Tat, Michelle Malone durchbricht die statischen Sphären eines mittlerweile oft vorhersehbar wirkenden Genres mit hungriger Frische („…like a young Bonnie Raitt bedding down Keith Richard…“), intelligenten Texten, feinfühligem Songwriting, einer extrem wandelbaren Stimme (sie hat das Talent dafür regelrecht in die Wiege gelegt bekommen, denn sowohl Mutter und Großmutter waren professionelle Sängerinnen) und extrem virtuoser Spielfreude (sie beherrscht, neben der Gitarre auch noch Schlagzeug, Saxophon und Mundharmonika), die durch nahezu 200 absolvierte Konzerte pro Jahr ihren Feinschliff erhält. Bestimmt wird das rootsige und ungemein bluesige Material (die Einflüsse von den Rolling Stones, über die Faces, Creedence Clearwater Revival, Janis Joplin, bis hin zu Tom Petty und Bonnie Raitt sind spürbar, werden aber nicht immitiert, sondern zu einer feinen, wunderbar spannenden, eigenen musikalischen Identität verarbeitet) oftmals von feuriger, swampiger Electric Slide Gitarre, die ein prächtiges Southern-Feeling erzeugt. Klar, das muß sein, bei dieser Herkunft!

Betreut hat ihre neue CD Nick Di Dia, der schon mit arrivierten Interpreten wie Bruce Springsteen, The Black Crowes, Pearl Jam, Train oder den Stone Temple Pilots Erfahrungen gesammelt hat. Auch die Musikerauswahl (u.a. Peter Stroud, Phil Skipper, Tony Reyes, Dave Antony, Jonny Daly) erweist sich als exzellent. Kommen wir zu dem eingangs hoch gelobten Songquartett: Der Opener „Feather in A Hurricane“, ein furioser Swamp-Blues-Boogie, beschreibt bildhaft und in treffender Weise die ausweglos erscheinende Situation des Individuums in unseren wirtschaftlich stürmischen Zeiten. Klasse hier Malones angriffslustiger, anklagender, fast schon dreckiger Gesang und ihr wüstes Bottleneck-Slidespiel (inklusive starkem Solo), dass in aggressiver Weise den kritischen Unterton des Songs nochmal angemessen hervorhebt. Ein grandioser Auftakt!

„Yesterday’s Make Up“ groovt flockig und sehr melodisch im würzigen, Stones-riffigen Rootsrock-bereich (Marke erdige Sheryl Crow) und gipfelt in einem eingängigen, gut gelaunt klingenden Refrain. Der Titeltrack „Debris“ beginnt ebenfalls mit einem Stones-kompatiblen Riff und entwickelt sich zu einem prächtigen, bluesigen Rocksong mit leicht britischer Prägung (schönes E-Gitarren-Solo. Stimmlich erinnert Michelle hier fast an eine Chrissie Hynde zu ihren Glanzzeiten und beweist einmal mehr ihre Wandlungsfähigkeit. Toll! Absolut großartig auch das folgende „Untertow“, ein viel Schweiß und Druck versprühender, mit sumpfigem, glühendem Slide-Spiel angerührter, brodelnder Southern-/Roots-/Americana-/Bluesrocker. Also, die vier Eröffnungssongs sind in der tat vier „Knaller“!

Aber es hört danach nicht auf. Nein, es folgen Höhepunkt auf Höhepunkt. Der größte „Ohrwurm“ des Albums ist sicher das schöne „Marked“ das leicht poppig, mit einer unterschwelligen Countrynote, in trockener, lässiger Roots-/Americana-Manier dahinfließt. Ein sommerlicher „Aufmuntersong“. Den Vorteil, unabhängig ein Album für das eigene Label aufnehmen zu können (Malone besitzt seit geraumer Zeit ihr eigenes) wird dann im weiteren Verlauf der Scheibe gut deutlich. Michelle lebt sich hörbar bar frei aus und fühlt sich dabei offenkundig keinerlei starren Strukturen untergeordnet. Während das saustarke „Restraining Order Blues“ in stampfender und shuffelnder Art und Weise seinem Namen alle Ehre macht (wieder mit Malones unwiderstehlichem Slidegezurre), strotzt der herrlich knackige und melodische Rootsrocker „Chattahoochee Boogaloo“ wieder mit wunderbarer, gut gelaunter Südstaaten-Atmosphäre.

„Launig“ bleibt es dann auch beim, mit einem Augenzwinkern in den Rückspiegel blickenden und sehr humoresken „Weed And Wine“. Hier beeindruckt Michelle zudem mit ihren exzellenten Harpspielqualitäten. Gegen Ende verlässt sie dann das Blues Rock-Terrain ein wenig und leistet sich zwei kurze, sehr niveauvoll gestaltete Ausflüge in den poprockigen Indie-Bereich („14th Street And Mars“ und „Sunburn“), um dann mit der gefühlvollen Ballade „Candle For The Lonely“ (vornehmlich mit Cello und Piano instrumentiert) zu einem erneut überraschenden Finale zu kommen.

Michelle Malone hat mit ihrem aktuellen Silberling „Debris“ dem (Damen) Roots-/Blues Rock-Genre eine regelrechte Frischzellenkur verpasst und liefert das bisher wohl unangefochtene Glanzstück ihrer Karriere ab. „This hard-edged album is a winning combination of classic-rock and blues styles, with Malone’s full-bore shouting and singing paired with her own melodic and rocking guitar parts and no-nonsense songwriting, keeping the sound raw and dirty.“ Das unterschreiben wir blind! Famose Roots-/Bluesrock Frauen-Power!

SBS Records (2009)
Stil: Blues-/Roots Rock

01. Feather In A Hurricane
02. Yesterday’s Make Up
03. Debris
04. Undertow
05. Marked
06. Restraining Order Blues
07. Chattahoochee Boogaloo
08. Weed And Wine
09 14th Street And Mars
10. Sunburn
11. Candle For The Lonely

Michelle Malone
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ZZ Top – La Futura – CD-Review

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U.S.-Ausgabe des neuen Albums der Rauschebärte aus Texas! Kult-Trio trifft auf Kult-Produzent! Geschlagene neun Jahre nach ihrem letzten Album „Mescalero“ haben sich ZZ Top für ihr neues Werk, dem fünfzehnten insgesamt in ihrer jetzt 42 Jahre währenden Karriere (!) mit Rick Rubin (besonders bekannt durch seine Zusammenarbeit mit Johnny Cash oder den Red Hot Chili Peppers) zusammengetan. „La Futura“ heißt der lang von ihren Fans herbei gesehnte, neue Silberling.

Mit der Zukunft und dem Zurück kennen sich die Herren Gibbons, Hill und Beard ja bestens aus, denn schließlich waren sie seiner Zeit Part des Blockbusters „Zurück In die Zukunft 3“ (mit Michael Fox), eine Phase, die mit den „Eliminator“- und „Afterburner“-Alben, den unbestrittenen kommerziellen Höhepunkt ihres Schaffens markierte, ihnen aber auch von Seiten der Hardliner einiges an Kritik einbrachte. Mit „La Futura“ kehren sie teilweise in diese Zeit zurück, ohne dabei aber den letztgenannten Teil ihrer Fanschar allzu sehr zu verschrecken. „Ein, wie die zehn Stücke dann nachhaltig darlegen, wunderbar gefundener Kompromiss zwischen modern und „back to the beginning“.

Und es knarzt gleich herrlich mit der Single „Gotsa Get Paid“ los. Kratzige E-Gitarren-Riffs von Gibbons, gepaart immer wieder mit Rhythmus-Unterbrechungen, dazu garniert mit den typischen Soli. Man denkt direkt an Songs wie „I Thank You“ oder „Cheap Sunglasses“ vom starken „Deguello“-Werk zurück. „Cartreuse“ (saustarkes Intro a la“„La Grange“ oder „Beer Drinkers“…) ist ein prächtig stampfender Boogie, „Comsumption“ in fließendem Übergang glänzt durch Slide und ein herrlich trockenes E-Gitarren-Solo. Tom Hambrige assistierte Billy bei den zwei wohl am meisten mit Hitpotential ausgestatteten Tracks. Zum einen der zwar irgendwie an „Rough Boy“ erinnernde, aber überhaupt nicht so triefende Slow Blues „Over You“ und das mit viel Flair der berühmten „Eliminator“-Scheibe behaftete „I Don’t Wanna Lose, Lose You“ (mit tollen Les Paul-Nadelstichen, starkem Solo, pumpendem Bass von Hill). Harp-lastig geht es in grooviger Texas Blues Rock-Manier bei „Heartache in Blue“ zu. Hier quäkt der einzige Gastmusiker James Harman (neben D. Sardy und Joe Hardy) samt seiner Mundhamonika mit Billy Gibbons‘ furiosen Vintage-angelehnten E-Gitarren-Attacken um die Wette. Klasse gemacht! Stark hier auch Billys typisch heiserer Gesang.

Bei dem mit einem AC/DC-Riff durchtränkten „Flyin‘ High“ schäumt Gibbons im Refrain vor Euphorie fast über. Das Stück hat sogar dezenten Southern Rock-Charakter, ganz kurz heulen auch mal die Double Leads auf. Mit aus der Feder von Gillian Welch stammt (neben „Over You“) ein weiterer, diesmal mit einer Portion Tex-Mex angereicherter, schwermütiger Schwofer namens „It’s Too Easy Mañana“. Am Ende gibt es eine schöne Instrumental-Variation.

Die abschließenden „Big Shiny Nine“ und „Have A Little Mercy“ lassen erneut unweigerlich Assoziationen an frühere Tracks wie „I Thank You“ oder „Waiting For The Bus“ & Co. aufkommen. Gibbons hat sichtlich Spaß und fordert Dusty Hill („Come on Dusty“) sogar kurz zum Mitsingen auf. Nach Ende der zehn kompakten Tracks hält man eine Weile vor Hochachtung inne.

ZZ Top zeigen auch nach 42 Jahren absolut keine Altersmüdigkeit. Auf „La Futura“ meistern sie den Spagat zwischen Retro und Moderne eindrucksvoll und müssten eigentlich alle ihre Anhänger glücklich machen. Rick Rubin ist eine schön klare und kräftige Produktion gelungen. Eine lohnenswerte Zusammenarbeit. Die Gitarrentöne von Billy Gibbons sind eine einzige Wucht. Auch in der zweiten Dekade des neuen Jahrtausend ist der Dreier aus Houston einfach eine sau-coole Truppe (und bleibt es hoffentlich noch lange). Und scheinbar auch immer noch für eine Überraschung gut!

American Recordings (2012)
Stil: Texas Blues Rock

01. Gotsta Get Paid
02. Chartreuse
03. Consumption
04. Over You
05. Heartache in Blue
06. I Don’t Wanna Lose, Lose, You
07. Flyin‘ High
08. It’s Too Easy Mañana
09. Big Shiny Nine
10. Have a Little Mercy

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Brandon Jenkins – Through The Fire – CD-Review

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Er darf sich mit Fug und Recht mit dem Titel einer Red Dirt-Legende schmücken, schließlich ist er schon seit Mitte der Neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts fester Bestandteil der Szene und liefert seitdem in regelmäßigen Abständen qualitativ hochwertiges Album nach dem nächsten ab. Und auch mit seinem neuen Werk „Through The Fire“ weiß der rauschebärtige Glatzkopf mit Vorliebe für reichhaltige Körperbemalung abermals nicht nur voll zu überzeugen, sondern liefert ein wahres Prachtteil zeitgemässen, variantenreichen, texanischen Rootsrocks ab. Seine Musik hat sich seit Beginn seiner Karriere stetig weiterentwickelt.

Mittlerweile hat der Mann mit der markanten Stimme eine ganz eigenwillige, einrigartige und extrem spannende Mischung aus Country, Storytelling, rauem (Texas)Blues und Southern Rock entwickelt, mit der er in der Sparte schon fast eine Sonderstellung einnimmt. Auf „Through The Fire“ präsentiert er seinen Fans 12 nagelneue Tracks (satte Gesamtspielzeit von über einer Stunde), die diesmal seine ganze Vielseitigkeit noch mehr offenbaren und vereinzelt auch mit ein wenig Experimentierfreudigkeit spielen . Jenkins hat natürlich alle Stücke selbst komponiert, zusammen mit David Percefull produziert, er singt, bedient die Harp, das Piano, sowie die Akustik- und E-Gitarre. Und das alles macht er großartig.

Für die Einspielung hat er sich auf einen relativ kleinen, aber sehr exklusiven Kreis an Musikern festgelegt, die zum Teil auch schon auf dem Vorgänger „Above The Sun“ präsent waren. Als belebende Elemente erweisen sich die Neubesetzungen in der Rhythmusfraktion mit den Bass-Leuten Tommy Munter und Austin Gilliam sowie dem stark auftrumpfenden Drummer Phil Hook. Schon das eröffnende Titelstück ist ein Genuss. In ganz entspannter Atmosphäre setzt Brandon zu filigraner, ganz klar klingender Akustikgitarrenuntermalung und Percefulls sanft hallender Orgel immer wieder seine Mundharmonika in wunderbarer, allerbester Neil Young-Manier ein . Ähnlich auch das folgende, bärenstarke, über 7-minütige „Burn Down The Roadhouse“, wobei hier dann aber statt der Harp die E-Gitarre die Akzente setzt, inklusive eines feurigen, tollen, finalen Solos Für den kraftvollen Roots-Boogie „Horsemen Are Coming“ wurde passend ein galoppierender E-Gitarren/Bass/Drum-Rhythmus gewählt (fast so wie bei „Ghost Riders In The Sky“), der prima Spielraum für klasse Orgel- und E-Gitarren-Soli bietet.

Im weiteren Verlauf setzt Jenkins auf viel Atmosphäre und Abwechslung. „Oh What Times We Live In“ wird vom Dialog zwischen Brandons Akustikgitarre und Percefulls Bariton-E-Gitarren-Spiel getragen, „Going Down To New Orleans“ erhält durch Matt Melis Akkordeon und seine rauschenden Mini Moog-Einsätze eine fröstelnde, beklemmende,. psychedelische Note, „Tattoo Tears“ ist eine angenehme, bluesige Rockballade und der vielleicht eingängigste Song der CD. Schöne Harmoniegesänge steuert hier Barbara Nesbit bei. Fast kammermusikartig verläuft „In Time“ (Brandon am Piano, trauriges Cello-Solo von Brian Standefer). Country mit The Marshall Tucker Band-ähnlichem Flair bietet das herrliche „Dance With The Devil“, wobei Kim Deschamps sein großartiges Pedal Steel-Spiel effektboll in Szene setzt (inkl. starkem Solo).

Was man in Texas unter kernigem Blues Rock versteht, demonstrieren die herrlich groovigen „Leave The Lights On“ und das furiose 8 Minuten-Instrumental „Ridgemont Street“. Großartige die trockene und sehr kräftige Rhythmus-Arbeit von Tommy Munter und Phil Hook, fast im legendären Double Trouble-Stil, die E-Gitarrenarbeit erinnert gar an Großtaten von Stevie Ray Vaughan, Storyville oder ZZ Top. Mann, was Hook beim Instrumental „Ridgemont Street“ an Trommelwirbeln ablässt, ist schon beeindruckend. Sollte es auf dieser Straße ähnlich zugehen wie in diesem Song, dann dürfte dort das satte Leben pulsieren. Ganz stark gespielt.

Auch Jenkins‘ E-Gitarren-Arbeit ist fulminant. Der quirlige Footstomper „Daddy Song“ und das abschließende „Mountain Top“ (abermals mit dezenter Marshall Tucker-Note) sind wieder mehr Country-orientiert und bilden auf dem so variablen, aber nie die Geschlossenheit vermissenden Gesamtwerk einen saustarken, harmonischen Abschluss. Auf „Through The Fire“ präsentiert sich Brandon Jenkins erneut in absoluter Top-Form und zeigt, dass seine „musikalische Flamme“ lichterloh brennt. Tolle Scheibe! „Absolute hot stuff“!

Smith Entertainment (2013)
Stil: Red Dirt

01. Through The Fire
02. Burn Down The Roadhouse
03. Horsemen Are Coming
04. Oh What Times We Live In
05. Going Down To New Orleans
06. Tattoo Tears
07. In Time
08. Dance With The Devil
09. Leave The Lights On
10. Ridgemont Street
11. Daddy Say
12. Mountain Top

Brandon Jenkins
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Steve Schuffert – Destination Anywhere – CD-Review

Der aus Nashville stammende Steve Schuffert ist durch und durch ein Vollblutmusiker. Mit seiner Steve Schuffert Band hat er sieben CDs eingespielt und sich in Europa, natürlich auch bei uns in Deutschland, mit hunderten von Konzerten in die Herzen der Rock- und Blues Rock-Liebhaber gespielt. Bei seinen Shows, die fast nie unter 2 ½ Stunden (meist darüber) ablaufen, gibt er immer alles. Ein echter Malocher und Sympathieträger zugleich. Mittlerweile hat er seine Band auf Eis gelegt und weilt jetzt auf Solopfaden (es deutet sich aber bereits mit einer geplanten Tour ein erneuter „Rücktritt vom Rücktritt“ an). Sein neues Werk „Destination Anywhere“ hat er jedefalls (fast) im Alleingang abgewickelt. Lediglich Background-Sängerin Chris Daniecx und Grammy Gewinner Ray Kennedy (Mixing) halfen etwas aus.

Steve spielt alle Instrumente (Electric & Acoustic Guitars, Bass, Mandolin, Lap Steel, Keyboards, Drums & Percussion) selbst und zeigt sich auch für den gesamten Rest (bis auf die o.a. Punkte) allein verantwortlich. Selbst die sehenswerten Bilder des Digipacks (Steve in Anlehnung an Stevie Ray Vaughan auf seinem „Step Two“-Album mit einer Martyn-Akustik-Gitarre auf einem Bahngleis in einem Waldstück während des Indian Summer) wurden von ihm mit Selbstauslöser geschossen. Nach ausgiebigem Hören des Werkes und unter der Berücksichtigung aller genannten Dinge bleibt nur eine Schlussfolgerung: Schuffert befindet sich auf dem Höhepunkt seines kreativen Schaffens! Das Album ist ein wahrer Genuss! Feinster, eingängiger, knackiger, geradeaus gespielter Gitarren-Rootsrock mit viel Southern-, Blues- und Countryrock-Esprit, der einfach prächtig hängen bleibt.

Die dreizehn Stücke strotzen nur so vor Spielfreude, starker Melodik, Variabilität und einem Schuffert, der sichtlich Spaß an seinen Kompositionen hat. Los geht es gleich mit dem fetzigen Rocker „A Good Time All The Time“ (schöner Titel), der durch Daniecx’s Hintergrund-Gesang und Schuffert’s zündendes E-Gitarren-Spiel (vor allem das Skynyrd-ähnliche Solo) viel Southern Rock-Flair verbreitet. Ein rasanter Auftakt. Schön Roots-poppig geht’s mit dem viel positive Stimmung verströmenden „Old Love New“ weiter. „When Love Comes Around“ hat etwas swampiges, mit seinen klasse Akkordeon-artigen Keyboards in Kombination mit rockigem E-Gitarrenspiel. Erzeugt einen interessanten Sound zwischen Rock, Cajun und Heartland. Klasse!

Das mit Daniecx zusammengeschriebene „Runnin’ Away“ erfreut mit einem peppigen Mandolinen-/E-Gitarrenrhythmus (kurze Twin-Passage), ebefalls als fröhlicher Gute Laune-Song. Die folgenden zwei Stücke zeigen Schuffert als glänzenden Akustikgitarristen. Herrlich klar sein Spiel beim baumstarken Johnny Cash-Tribute „Johnny’s Going To Jail“. Exzellent wie Steve hier Cash’s Gesang und Spielweise mit seinen eigenen Ideen kombiniert und dabei einen großartigen Spannungsbogen zwischen Country und Rock aufbaut, inklusive eines feurigen Slide-Solos inmitten des ansonsten akustischen Rahmens. Sehr erdig und rootsig, einfach toll gemacht! „Back On The Road Again“, „That Ain’t Love“ und der fulminante Titeltrack „Destination Anywhere“ zeigen dann wieder den typischen Steve Schuffert, wie man ihn von seinen unzähligen Live-Auftritten her kennt: Herrlich treibender, riffender, dabei immer melodischer Blues Rock mit vielen filigranen und würzigen E-Gitarrenparts. „Destination Anwhere“ rockt wie die Hölle (ZZ Top-mäßiges E-Gitaren-Solo), die dreckigen Backs von Chris Daniecx sind eine Wucht.

Die danach „nötige Ruhepause“ gewährt das wieder sehr melodische, leicht Country-und Southern-infizierte „Caroline“, das einen leichten Touch von dem Outlaws-Hit „There Goes Another Love Song“ abbekommen zu haben scheint. Natürlich darf auch der beühmte Schuffert’sche Slow Blues nicht fehlen. „Riding On Rims“, der mit 5 ½ Minuten längste Track des Albums (fast alle anderen bewegen sich im kompakten 3 ½-Minuten-Bereich), bietet eine tolle Melodie, klaren Gesang und Steve’s filigrane, sich abwechselnde Akustik- und Strat-Arbeit in Perfektion. Ein weiterer Killersong! „Lost And Found“ bietet danach melodischen, entspannten Countryrock-Stoff. Nett hier die recht untypischen, aber den Song auflockernden Synthie-Tupfer im Refrain. Am Ende (passend zur Coveratmosphäre mit den Gleisen) hört man bei „Depature“ das typische Bimmeln zur Ankündigung eines Güterzuges, was man aus unzähligen Western kennt, kurz danach das Pfeifen der eintreffenden Dampflok, Schuffert greift kurz in Delta Blues-Manier zur Akusitikgitarre, der Zug pfeift erneut und rauscht dann leise davon.

Steve Schuffert hat mit „Destination Anywhere“ sein Meisterstück hingelegt. Dieses famose Werk aus Country-, Roots-, Pop-, Rock- Southern- und Blues Rock-Zutaten zeigt den Musiker eindeutig auf dem Gipfel seiner Kreativität und seines spielerischen Könnens. Die Entscheidung zu einem Soloalbum war ein absolut gelungener Schritt in die richtige Richtung! Zu wünschen wäre ihm dafür auch mal eine dementsprechende kommerzielle Würdigung. Unsere vollste Annerkennung ist ihm jedenfalls sicher. Gratulation Steve, zu dieser exzellenten Leistung!

Eigenproduktion (2010)
Stil: Blues Rock & More

01. A Good Time All The Time
02. Old Love New
03. When Love Comes Around
04. Runnin‘ Away
05. Straight Down The Line
06. Johnny’s Going To Jail
07. Back On The Road Again
8. That Ain’t Love
09. Destination Anywhere
10. Caroline
11. Riding On Rims
12. Lost And Found
13. Departure

Steve Schuffert
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Chris Anderson – Old Friend – CD-Review

Chris Anderson ist einer der vielen guten Musiker, die nie so richtig im Rampenlicht standen oder stehen, deren Dienste jedoch aufgrund ihrer Spielqualität immer wieder von renommierten Bands in Anspruch genommen werden. So war Anderson bereits Mitte bis Ende der achtziger Jahre Mitglied der Outlaws, zwischenzeitlich auch immer wieder gerne gesehener Gast im Umfeld der Allman Brothers bei deren Live-Auftritten, wurde dann von Henry Paul für sein Blackhawk-Projekt als Begleitmusiker verpflichtet und ist heute auch wieder im Line-up der aktuellen Outlaws-Besetzung fest etabliert.

Einmal trat er allerdings dann doch in den Mittelpunkt des Geschehens, nämlich als er 1995 ein von Kritikern hoch gelobtes Solo-Werk herausbrachte (die New York Times zählte es damals zu den zehn besten Alben, die man noch nie gehört hat), das jetzt als CDR von Anderson in Alleinregie neu veröffentlicht wurde und wieder käuflich zu erwerben ist. Die spielerische Klasse seiner Mitstreiter (Drummer Matt Abts von den gerade zum Leben erweckten Gov’t Mule, Basser Banner Thomas, Ex-Mitglied der legendären Molly Hatchet-Ursprungsband und der bis dato noch recht unbekannte Keyboarder Mike Kach, der aber später von Dickey Betts in seine Band für die Allman- und Leavell-Parts verpflichtet wurde – dazu kommt ein Gastauftritt von Warren Haynes als Slide-Gitarrist, der auch zwei Stücke mitkomponiert hat) erweckt teilweise den Eindruck, dass die Songs live von der Seele weg im Studio eingespielt worden sind.

Anderson outet sich auf seinem Solo-Projekt als bekennender Blues Rock-Fan, ohne dabei seine Southern-Roots zu verleugnen, die atmosphärisch immer wieder gekonnt in viele der Tracks eingebunden sind, was angesichts seiner Vita und der seiner Begleitmusiker auch im Prinzip keine Überraschung ist, sondern quasi als natürlicher Begleitumstand einzustufen ist. Sein Gesang versprüht nicht unbedingt großes Charisma, ist aber durchaus von der angenehmeren Sorte, sein filigranes Stratocaster-Gitarrenspiel offeriert er dafür umso erhabener.

Nach zwei Blues-Standards (ein flottes Albert King-Cover und ein von der Band selbst kreiertes, kräftiges Instrumental) folgt mit dem aus der Feder von ihm und Warren Haynes entsprungenen Titelstück „Old Friend“ ein erstes Highlight. Haynes, der hier mit vortrefflichem Slidespiel involviert ist, bringt in das relaxte Stück genau die Atmosphäre, die er in die Allman Brothers Band als persönliche Note mit hineintrug, ein klasse Song! Auch das melodische „One Step Ahead Of The Blues“ weiß mit seinem claptonesken Flair zu überzeugen.

Grandios die Slow Blues-Adaption „Life Is Hard“ von Nashville-Produzent/Komponist/Musiker Fred James, bei dem Anderson gitarrentechnisch brilliert und Kachs Pianogeklimper in Chuck Leavell-Manier weitere Akzente setzt. „Ain’t Giving Up On Love“ wird vermutlich der Stevie Ray Vaughan -Klientel Freudentränen in die Augen treiben. Der relaxte „Jake’s Song“ wäre für einen Gregg Allman geradezu prädestiniert, während die zweite Anderson-/Haynes-Komposition wieder diesen typischen Groove des Mule-Leaders beinhaltet, obwohl er hier nicht mitspielt. Erneut ein toller Song.

Chris Anderson ist mit „Old Friend“ ein Werk gelungen, das die Anhänger des (traditionellen) Blues Rocks und des klassischen Southern Rocks (der Allman-Schule) geschickt zusammenführt. Aus heutiger Sicht klingt die Platte fast so wie eine Art Bewerbungsschreiben für die Allman Brothers Band / Gregg Allman Band / Gov’t Mule, falls die Outlaws nicht mehr richtig zu Potte kommen sollten und in diesen Gefilden mal eine Gitarristenstelle vakant oder ergänzt werden sollte. Insgesamt eine fein gespielte Southern Blues Rock-Scheibe von ausnahmslos beteiligten Könnern ihres Handwerks.

Eigenproduktion (2010)
Stil:  Southern (Blues) Rock

01. You’re Gonna Need Me
02. Slow Burn
03. Old Friend
04. One Step Ahead Of The Blues
05. Crying For My Baby
06. Life Is Hard
07. Ain’t Giving Up On Love
08. Trust Me
09. Jake’s Song
10. When Will You Be Satisfied
11. One Good Woman
12. Driving Out Of The Blues

Chris Anderson
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Brandon Jenkins – Under The Sun – CD-Review

Kleines Jubileum für Brandon Jenkins. 10. Album des eigenwilligen Texaners – und ein ganz starkes. Nach seinem überragenden Vorläufer „Brothers Of The Dirt“, bei dem Jenkins ja von einem wahren „Heer“ an Red Dirt-Größen wie u. a. Randy Rogers, Cody Canada, Mike McClure, vor allem auch gesangstechnisch, unterstützt wurde, durfte man gespannt sein, wie er die Rückkehr in den „Normalität“, als wieder vornehmlich selbst im Mittelpunkt stehender Künstler bewältigen würde.

Wie es jedoch von einem Vollblutmusiker seines Kalibers nicht anders zu erwarten, löst er diese schwierige Aufgabe mit „Under The Sun“ (übrigens mit toll anzusehendem Coverbild, auf dem der von der Sonne angestrahlte, barbarisch anmutende Glatzenträger mit rotem Rauschebart seine volltätowierten Arme wie um Eingebung flehend gen Himmel streckt) voller Bravour. Prinzipiell muss man diese Musik als erdigen, Red Dirt-beeinflussten, großartigen, texanischen Rootsrock bezeichnen. Differenziert betrachtet präsentiert Jenkins diesmal jedoch eine ungemein gut harmonierende Mischung aus erstklassigem texanisch geprägtem Blues Rock, schnörkellosem Alternate Country und dezenten Southern-/Roots-Zutaten.

Auch auf dieser CD befinden sich natürlich wieder hervorragende Mitmusiker wie Jon Cearly, Dean Cote, David Perceful, Kim Deschamps, Brad Absher, Jared Tyler, Jenkins-Spezi Cody Canada und die tolle Background-Sängerin Amanda Brown (sehr stark involviert). Der eröffnende Titeltrack „Under The Sun“ entpuppt sich sofort als Granate. Hier bluesrockt, funkt und groovt es direkt, was das Zeug hält. Jenkins’ markantes Gibson E-Gitarrenspiel rifft herrlich lässig und cool mit seinem leicht spröden Gesang um die Wette, wobei David Percful immer wieder Gregg Allman-typische Hammond-Aufheuler dazwischen wirft. Auch Jenkins’ Gitarrensolo ist vom Feinsten. Ein toller Auftakt.

Die folgende Single des Albums „Too Big To Fall“, die sich schon seit einiger Zeit in den Texas-Music Charts tummelt, besticht dagegen durch ein lockeres, leicht Southern-infiziertes Countryambiente (Orgeltupfer, schöne Steel-Fills von Kim Deschamps, der sich auch auf einigen anderen Tracks recht prägnant einbringt), wie es die Marshall Tucker Band immer so glänzend praktizierte. In eine ähnliche Kerbe schlägt das entfernt an deren „Fire On The Mountain“ erinnernde „No Word From You“ (mit schöner dezenter Akkordeon-Untermalung). Jenkins präsentiert sich auf „Under The Sun“ auch durchaus experimentierfreudig. So feiern beim von ihm mit Stoney LaRue komponierten „Lookin’ Out For #1“, einem weiteren groovigen Blues Rocker, deftige Bläser-Einlagen ihre Premiere.

Eine wunderbare Mundharmonika auf „Crazy Moon“ (im Stile der großen 70er-Singer/Songwriter ala Neil Young) und Dobro-Zutaten bei „Heaven Sent“ (sehr ländlich anmutender Country) sind weitere Indizien für Brandons beeindruckende instrumentelle Vielseitigkeit. Garth Brooks „The Thunder Rolls“ könnte gar Pate für „No More“ gestanden haben. Klasse hier die im Hintergrund wimmernde Steelgitarre von Deschamps. Das Album lebt aber vor allem dann auf, wenn Jenkins sich auf seine rockigeren Wurzeln beruft. Klasse diesbezüglich zum Beispiel das witzig getextete, einer zankhaften Hündin gewidmete „Charlene (Runnin’ With The Devil)“ , das mit mechanisch kühl klingender E-Gitarre sehr variabel verschachtelte „Perfect Slave“ und das unter Assistenz von Cody Canada entstandene rhythmisch rockende „Drag“, das wie eine Mischung aus Atlanta Rhythm Section (mit deren typischem southern-mässigen, lässigen E-Gitarren-Spiel, inkl. baumstarkem Solo) und Cross Canadian Ragweed daherkommt (klasse Harmonies von Amanda Brown).

Mit dem kleinen feinen „Life Goes On“ (wieder mit Countrynote) lässt Jenkins sein neues Werk schließlich behutsam ausklingen. Angenehm wie auch schon oft zuvor, dass Jenkins auch hier wieder in diversen Texten seiner Stücke kein Blatt vor den Mund nimmt und in ihnen auch sozialkritische Botschaften transportiert. Mit seinem 10. Album „Under The Sun“ hat Brandon Jenkins die schwere Hürde des Vorgängers glänzend gemeistert und eine weitere, großartige Arbeit abgeliefert. Er ist so eine Art Künstler, deren Outputs man mit einer Art Qualitätsgarantie nahezu blind vertrauen kann. Mittlerweile eine echte Konstante in der texanischen Roots-Rock-/Red Dirt-Szene. Gratulation, Brandon zu diesem prächtigen Jubileumswerk!

Smith Entertainment (2011)
Stil:  Red Dirt

01. Under The Sun
02. Too Big To Fail
03. Looking Out For #1
04. Crazy Moon
05. Heaven Sent
06. Anymore
07. Charlene
08. No Word From You
09. Perfect Slave
10. No More
11. Drag
12. Life Goes On

Brandon Jenkins
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Bärchen Records

Brandon Jenkins – VII – CD-Review

Der aus Tulsa, Oklahoma stammende, aber mittlerweile in Austin, Texas lebende Brandon Jenkins wirkt mit seiner bulligen Statur, dem kahl geschorenem Schädel sowie seinen vielen Tattoos eher wie ein hartgesottener Vertreter der Wrestling- oder Heavy Metal-Szene. Weit gefehlt, denn in Wirklichkeit zählt der großartige Singer/Songwriter zu den ganz ambitionierten Vertretern des Texas/Oklahoma „Red Dirt“-/Roots-/Americana- und Progesssive-/Alternate Country-Movements.

Der Bursche genießt in seiner Heimat ein immens hohes Standing! Sein starkes neues, mittlerweile siebtes Album, im schönen Digi-Pack, mit allen Texten versehen, hat er schlicht „VII“ benannt. Was wir geboten bekommen ist erstklassiger, schön trocken, ursprünglich und völlig zwanglos gespielter „Red Dirt“-/Rootsrock voller Outlaw Countryrock-Tendenzen, bluesiger Momente, Heartland-Rock-Flair und kerniger Southern-Würze! Sämtliche zehn Stücke stammen aus Jenkins‘ eigener Feder, bei zweien assistierte ihm der auf der Scheibe immer wieder furios aufspielende Gitarrist (auch präsent an Dobro und Mandoline), der sich „SoupBone“ nennt (wer immer sich dahinter verbirgt). Produziert hat Brandon selbst!

Zumeist geht es auf dem Album recht rockig und „rough“ zu Werke, lediglich zum Schluß des Albums gibt’s drei ruhige, in einem wunderbaren semi-akustischen Gewand verpackte Nummern. Das gesamte Material bleibt prächtig hängen! Mit „Why Did We Ever Say Goodbye“ erleben wir direkt zum Einstieg einen herrlich melodischen, knackigen, flockig flotten Rootsrocker, der von einer entspannten Akustikgitarre und recht angenehm eingestreuten E-Gitarren dominiert wird. Akzente setzt hier Brandon’s Tour-Gitarrist Chris B. Ware, der in der Vergangenheit schon mit so bekannten Leuten wie Rob Thomas, Keith Urban, den Arc Angels oder auch Storyville zusammengearbeitet hat.

Pulsierende, nach vorn treibende Drums, raue, klasse E-Gitarren-Riffs, inklusive eines bärenstarken, glühenden Solos (da kommt einem gar The Marshall Tucker Band in den Sinn) bringen dann bei „Call Of The Road“ Red-Dirt-/Southern-Feeling pur. Ein ganz starker Song! Das Album enthält eine ganze Anzahl von Stücken, die sich, trotz des „angerockten“ Ambientes im Balladen-, bzw. Midtempo-Bereich bewegen (beispielsweise die prächtige Alternate Country-Ballade „All I Ever Wanted“, die mit ihrem exquisiten Gitarrensound gar ein wenig an Buddy Miller erinnert), wobei Jenkins‘ warme, angenehme Bariton-Stimme und sein ausgezeichnetes Akustikgitarrenspiel in echter Singer/Songwriter-Manier im Vordergrund stehen.

Durch die Zugabe der vielen, feurigen E-Gitarrenparts, aber auch mal eines Dobros, einer Mandoline oder sparsam gehaltener weiblichen Background Gesänge wirkt die Sache allerdings nie langweilig, zumal die Geschichte zwischendurch immer wieder mit temperamentvollen Hochkarätern wie „Saturday Night“ (herrlich rhythmischer Countryrocker, klasse Slide-Spiel) oder dem famosen, rauen Psychedelic-Blues-Roots-Gitarren-Rocker „Livin’ Down On The Line” (erinnert schon fast an “Stranglehold” von Ted Nugent – mächtig dreckige, satte Lead Gitarren-Läufe) aufgelockert wird.

Ein besonderes Highlight der CD ist darüber hinaus das exzellente, sehr entspannte, ruhige „Painted On Smile“, bei dem Jenkins‘ rootsiger Gesang fast sieben Minuten lang vom großartigen Wechselspiel seiner klaren Akustikgitarre und SoupBone’s filgiraner E-Gitarre (bewegt seine Finger fast in lockerer Toy Caldwell-Manier über die Saiten) begleitet wird. Das ist schon große Klasse! Angenehmer, ehrlicher und sehr authentischer Roots-/Americana-/Alternate Country-„Red Dirt“-Stoff eines großartigen Künstlers, der es wahrlich verdient hat, auch über die Grenzen Texas‘ und Oklahoma’s hinaus die Aufmerksamkeit zu erlangen, die ihm zusteht. Sein neues Album „VII“ ist dazu der ideale Einstieg! Stark!

Smith Entertainment (2006)
Stil:  Red Dirt

01. Saturday Night
02. Call Of The Road
03. Why Did We Ever Say Goodbye
04. All I Ever Wanted
05. When I Look In Your Eyes
06. Stay Here With Me
07. Livin Down On The Line
08. The Ghost
09. I Still Think Of You
10. Painted On Smile

Brandon Jenkins
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Bärchen Records

Eric Clapton & Friends – The Breeze – An Application Of JJ Cale – CD-Review

Ich bin mir sicher, dass es vermutlich kaum eine weitere Person so hart getroffen hat wie Eric Clapton, als er im letzten Jahr vom plötzlichen Herzinfarkt-Tod JJ Cales, einem seiner größten musikalischen Einflussgeber, erfahren hatte. Auch ich war natürlich traurig über den Verlust des eigenbrötlerischen Singer/Sonwriters aus Tulsa/Oklahoma, der in meiner Tonträger-Sammlung mit recht vielen Exemplaren vertreten ist.

Zumal mich auch ein besonderes Erlebnis mit ihm verbindet. Ich erinnere mich noch genau, wie ich am Tage meines 18. Geburtstages an einem regnerischen Montagmorgen (es war Rosenmontag) mit ca. 30 Bekannten/Schulkameraden im 16qm großen Raum meines kleinen Appartements im Haus meiner Eltern in einer Kombination aus Geburtstagsfeier und Frühschoppen bei belegten Brötchen und jeder Menge Bier in feucht-fröhlicher Stimmung zusammenhockte. Einer von diesen hatte mir Cales gerade herausgekommene LP „Shades“ geschenkt, die dann natürlich als Kontrast zum Karnevals-Gedudel auch auf den Plattenteller geworfen wurde. Später wurde dann in einer damals legendären Rheinberger Rockkneipe bis in die späten Abendstunden (sofern man noch konnte…) weitergefeiert.

Eric Clapton, der sich mit The Road To Escondido, in Form einer direkten Zusammenarbeit mit Cale, vor einigen Jahren einen großen Wunsch erfüllt hatte, hat jetzt nochmals einen illustren Kreis an Musikern (zum Teil auch aus dem Dunstkreis seiner Crossroads Guitar Festivals) zusammengetragen, um seinem langjährigen Weggefährten post mortem Tribut zu zollen.

Angesichts der unbestrittenen Qualität der mitwirkenden Leute ist letzten Endes auch ein sehr schönes Werk entstanden, das den eigenwilligen Spirit des introvertierten Troubadours schön widerspiegelt. Mr. Slowhand ist bei allen Stücken gitarrentechnisch, sowie in Sachen Lead- oder Backingvocals vertreten. Auf „I’ll Be There (If You Ever Want Me)“ zeigt er, dass er es auch auf der Dobro kann.

Clapton eröffnet dann auch den aus insgesamt 16 Tracks bestehenden Reigen mit einer schönen Version von „Call Me The Breeze“. An diesem Stück hatte sich ja bereits John Mayer auf seinem letzten Werk Paradise Valley ebenfalls sehr gekonnt versucht, der hier auch bei starken Stücken wie „Lies“, „Magnolia“ oder „Don’t Wait“ erheblich mit von der Partie ist.

Eine der großen Überraschungen ist für mich persönlich Tom Petty. Der entpuppt sich auf Songs wie „Rock And Roll Records“ und „I Got The Same Old Blues“ (auch wenn hier Skynyrds legendäre Coverversion unerreicht bleibt) als Meister der Imitation. Er singt hier Cale zum Verwechseln ähnlich, sodass man teilweise meint, JJ hätte selbst vor dem Mikro gestanden.

Ein weiteres Schwergewicht auf diesm Album ist zweifelsohne Mark Knopfler. Traumhaft sein typisches Fingerpicking auf dem herrlich entspannten „Someday“. Da hat man nicht nur Lust, sowohl Cales alte Scheiben rauszukramen, als auch Marks Sologeschichten wie „Road To Philadelphia“ oder „Shangrila“, genau wie die alten Dire Straits-Sachen mal wieder einzuwerfen. Klasse dann vor allem das direkte Zusammentreffen von ihm und Eric auf „Train To Nowhere“, wo beide dann auf ihren Lieblingsgeräten mal richtig zaubern (auf „Someday“ ist es eher eine Knopfler-Solo-Performance).

Einen eher unauffälligen und soliden Gesangs-Part erledigt der mir nicht bekannte Singer/Songwriter Don White („Sensitive Kind“, „I’ll BeThere“ und „Train To Nowhere“). Lediglich Willie Nelson – zwar aufgrund seiner ebenfalls kauzigen Art durchaus mit Cale seelenverwandt – wirkt auf dieser Compilation trotz eigenwilliger Leistung ein wenig wie ein Fremdkörper. Sein durchaus gelungenenes countrylastiges „Songbird“ (klasse Slide von David Lindley, schön quäkige Harp von Michael Raphael), und das wirklich furchtbar schräg dahin genöhlte „Starbound“ wirken im geballten Stratocaster-Aufkommen der restlichen Stücke wie Fremdkörper. Ein Vince Gill wäre hier vielleicht die bessere Alternative gewesen. Weitere markante Gäste sind noch Leute wie Albert Lee, Derek Trucks, Reggie Young, Doyle Bramhall II, Don Preston, sowie die Cale-Veteranen Jim Karstein und Jamie Oldaker.

Am Ende darf man sich dann zusammen mit Eric und JJs langjähriger Begleiterin und Ehefrau Christine Lakeland bei „Crying Eyes“ eine Gedächtnis-Träne für John Weldon Cale alias JJ Cale aus dem Auge drücken. Insgesamt ist Eric Clapton, der mittlerweile ein Großteil seiner Freizeit auf Antigua verbringt (würde mir auch gut zu Gesicht stehen…) mit „The Breeze – An Appreciation Of JJ Cale“ ein sehr feinfühliges Tribut an den Meister der Laid Back-Gesangs- und Gitarrenkunst gelungen. R.I.P. JJ Cale!

Polydor/Universal (2013)
Stil:  Blues Rock / Country Rock

01. Call Me The Breeze (Vocals Eric Clapton)
02. Rock And Roll Records (Vocals Eric Clapton & Tom Petty)
03. Someday (Vocals Mark Knopfler)
04. Lies (Vocals John Mayer & Eric Clapton)
05. Sensitive Kind (Vocals Don White)
06. Cajun Moon (Vocals Eric Clapton)
07. Magnolia (Vocals John Mayer)
08. I Got The Same Old Blues (Vocals Tom Petty & Eric Clapton)
09. Songbird (Vocals Willie Nelson & Eric Clapton)
10. Since You Said Goodbye (Vocals Eric Clapton)
11. I’ll Be There (If You Ever Want Me) (Vocals Don White & Eric Clapton)
12. The Old Man And Me (Vocals Tom Petty)
13. Train To Nowhere (Vocals Mark Knopfler, Don White & Eric Clapton)
14. Starbound (Vocals Willie Nelson)
15. Don’t Wait (Vocals Eric Clapton & John Mayer)
16. Crying Eyes (Vocals Eric Clapton & Christine Lakeland)

Eric Clapton
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J.J. Cale

Shannon Curfman – What You’re Getting Into – CD-Review

Die aus North Dakota stammende Amerikanerin Shannon Curfman ist eines dieser (meist schnell) gehandelten Wunderkinder der Blues Rock-Szene, obwohl man in diesem Genre schon in der Regel dazu zählt, wenn man sein Debüt unter 60 Jahren schafft, oder? Aber nein, im Ernst, ihr Erstwerk „Loud Guitars, Big Suspicions“ im Jahr 1999 mit gerade mal vierzehn Lenzen war schon wirklich beeindruckend, das Mädel hat mit ihrer kräftigen Stimme und ihrem virtuosen Gitarrenspiel enormes Talent in die Wiege gelegt bekommen und diese Gegebenheiten auch blendend genutzt.

Danach habe ich sie etwas aus dem Auge verloren und ihre EP von 2006 sowie das Nachfolgewerk von 2007 gar nicht so mitbekommen, die Kritiken waren allerdings wohl nicht so berauschend wie beim Erstling. Mit dem aktuellen Album „What You’re Getting Into“ knüpft sie wieder an ihre alte Form an. Aus der spindeldürren Fahrradspeiche von einst ist mittlerweile eine recht gutbeleibte Person geworden, was sich vor allem auf ihr ohnehin immenses Stimmvolumen noch positiver ausgewirkt hat.

Sieben Eigenkreationen stehen dabei drei Fremdkompositionen gegenüber. Die Curfman-Stücke bieten dynamischen, kräftigen Blues Rock mit all seinen Facetten (von straightem Rock über Delta Blues bis hin zu swampigen, psychedelischen und Fusion-Elementen) immer in Verbindung mit ihrer herrlich rotzigen Röhre, die teilweise auch einer Beth Hart ähnelt. Meine Favoriten sind hier das eröffnende Titelstück (Drumpoltern, starkes E-Solo, Harmoniegesänge) und das slidelastige „Curious“, mit der in Framptonscher Manier gebrachten Wah-Wah-Einlage. Mir fehlt eigentlich nur, dass sie, anders wie beim Debüt, mal Luft zum Atmen gewährt. Die schönen, melodischen Tracks im Stile einer Sheryl Crow von damals sucht man hier vergebens, es wird von vorne bis hinten Gas gegeben.

Bei den drei Covernummern nimmt Shannon es dann mit drei ganz Großen der Rockmusikgeschichte auf. Zum einen bringt sie im Duett mit Joe Bonamassa das
Eric Clapton-/Marcy Levy-Stück „The Core“ vom legendären „Slowhand“-Album (als erfrischendes Update, klasse Gitarrenspiel von beiden, vokaltechnisch gesehen singt Shannon den guten Joe natürlich locker an die Wand), zum zweiten eine klasse Version von Queens „Dragon Attack“, eine eher weniger im Rampenlicht stehende Brian May-Kreation von deren kommerziell äußerst erfolgreichen Scheibe „The Game“ (u.a. mit „Another One Bits The Dust“ und „Crazy Little Thing Called Love“) hier in einer recht rauen, dezent psychedelischen Präsentation und zu guter Letzt eine hervorragende, dynamische Neueinspielung des Fleetwood Mac-/Peter Green- Klassikers „Oh Well“ (herrlich feurige Gitarren und Soli).

Die Curfman-Version sollte sich Peter Green besser nicht anhören. Shannons brachiales, gesangliches Gekeife könnte erneut auf ihn eine ähnlich verstörende Wirkung haben, wie der damalige, ominöse LSD-Trip in der Landshuter Landkommune, von dem sich Green der Legende nach angeblich bis heute geistig nicht mehr richtig erholt hat. Ich vermute allerdings eher, dass die Gefahr des unerträglichen Anblicks vom kopulierfreudigen Rainer Langhans in nüchternem Zustand der wahre Grund gewesen ist, sich der Rückkehr in die ‚reale‘ Welt zu verweigern…

Alles in allem hat Shannon Curfman mit „What You’re Getting Into“ die Kurve wieder bekommen. Aus dem einstigen Wunderkind ist mittlerweile eine reife junge Dame und Musikerin geworden. Ähnlich wie Davy Knowles mit „Coming Up For Air“ hat sie ein kurzweiliges Werk geschaffen, das dem oftmals angestaubten Genre mit seiner Frische, Kraft und Dynamik mehr als gut tut. Die Produktion (Shannon mit Jason Miller) ist glasklar und fett, alle Song-Texte sind im Booklet enthalten. I gladly got into it!

Purdy Records (2010)
Stil:  Blues Rock

01. What You’re Getting Into
02. Free Your Mind
03. The Core
04. Heaven Is In Your Mind
05. All I Have
06. Curious
07. Oh Well
08. What Would Mama Say
09. Dragon Attack
10. Strange

Shannon Curfman
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