Ronnie Dunn – Peace Love And Country Music- CD-Review

Rar! Exklusive „Country Outfitter“-Veröffentlichung! Bärenstark! Was für ein großartiges Album! Abseits des ganz großen Spotlights, unabhängig von irgend einem Major Label oder großen Distributor, vollkommen in Eigenregie, fast unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit bringt Ronnie Dunn, die eine Hälfte des einst mega-erfolgreichen Duos Brooks & Dunn, sein zweites Solo-Album heraus – und was ist das für ein „Hammer“-Teil geworden. Fast alle Songs wurden von Ronnie mit arrivierten Songwritern wie Lori McKenna, Luke Laird, Billy Dean & Co. geschrieben. Mit „Grown Damn Man“ legt er zunächst einmal richtig lässig los.

Ein relaxt dahingroovender Country-Track mit zwei schönen E-Gitarren-/Steel-Solokombinationen. Gleich eine großartige Nummer.. Mit dem Heartland-trächtigen „Cadillac Bound“ (tolle, schwungvolle Drums in Verbindung mit herrlicher Lead Gitarre) und dem von einer wunderbaren Mandoline eingeleiteten „Cowgirl’s Rock N Roll“, das dann in einen fetten Southern Rocker mündet (furiose E-Gitarren von Adam Shoenveld, Kenny Greenberg, Troy Lancaster – tolle rotzige Harmonies von Vicki Hampton und Kim Keyes), gibt es dann sehr rockigen Stoff, wie man es auch vom früheren Duo kannte. Die von einer hinreissenden Steel (grandioses Solo) durchzogene, traumhafte Ballade „Heart Letting Go“ ist natürlich wie für Ronnies einzigartige Stimme geschaffen.

Bei diesem herrlichen „Schwofer“ lässt er gesanglich gar ein wenig Roy Orbinson-Flair einfließen. Ähnlich geht es auch bei „You Should See You Now“ zu, Steel- und Slide-Gitarre bilden hier die schönen Farbtupfer. Schroff im Stile von Jeffrey Steele (Sprechgesang in den Strophen) gibt es schließlich wieder einen getten Redneck-tauglichen Southern-Kracher, getragen von kernigen E-Gitarren (Kenny Greenberg, Adam Shoenveld), gurgelnder Orgel und herrlichen Lynyrd Skynyrd-mäßigen Backs der bereits zuvor angeführten Damen. Zum Erholen gibt es mit der aktuellen Single „I Wish I Still Smoke Cigarettes“ eine schöne, melancholische Hommage an die Unbekümmertheit der Jugend. Toller Gesang hier von Ronnie, klasse E-Gitarren-Soli von Greenberg.

„Let’s Get The Beer Joint Rockin’“ läutet die zweite Hälfte des Albums ein. Der Titel deutet bereits an, dass man einen zünftigen Roadhouse-tauglichen Countryrocker serviert bekommt (Klasse Retro E-Gitarren-Solo, starke Orgel). Das einzige Cover, schon oft von diversesten Künstlern performte „You Don’t Know Me“ (u. a. Ray Charles), verwandelt Dunn mit herzzerreißendem Gesang in einen klasse Country-Blues, wobei eine herrliche Retro-Note omnipräsent ist. Auch das folgende „Romeo And Juliet“ lässt erahnen, dass hier ruhigere Töne angesagt sind. Eine pfeifende Orgel, leiernde Steel und ein pathetisches E-Gitarren-Solo setzten diese tolle Ballade in Szene. Klasse das atmosphärische „Kiss You There“ mit seinem eingängigen Refrain, der von angesagten „Oohoohooh“-Gesängen eingerahmt ist.

Der wohl ungewöhnlichste Track des Werkes ist „Though Salt Not“, das ganz großartig in einer Art Psychedelic-Southern Rock Manier in Begleittung von reißender Slide-Gitarre ungemein rau, schwül, rootsig und Americana-mässig rockend aus den Lautsprechern „kriecht“. Dazu kommt noch ein richtig rohes E-Gitarren-Solo. Kocht ordentlich! Seine heimatlichen Wurzeln huldigt der aus Coleman, TX stammende, mittlerweile 61-Jährige Dunn (sieht man ihm wirlich nicht an) beim tradionell gehaltenen knackigen Country-Knaller „Country In Texas“. Hier dominieren natürlich Bariton-E-Gitarre (klasse Brent Mason), Steel-Gitarren und eine von Rob Hajacos bediente Fiddle (inkl. der üblichen Solokombination).

Zum Finale des Albums fordert Ronnie fordert in Form des Titelstücks schließlich „Frieden, Liebe und Country Music“. Eine herrlich melodische Countryhymne mit einer schönen Botschaft, traditionell und gleichzeitig sehr zeitgemäss in Szene gesetzt. Ein überaus stimmungsvolles, letztes Stück, eine richtige Wonne! Ronnie Dunn liefert mit seinem zweite Solo-Album 14 fantastische, überaus abwechslungsreiche Songs ab, ohne jede Schwachstelle zwischen New Country und Countryrock, die so wunderbar frisch und losgelöst von jedem Druck kommen, dass es die helle Freude ist. Ronnie Dunn spielt das, worauf er Lust hat. Das klingt einerseits wie eine logische Weiterentwicklung von Brooks & Dunn, andererseits aber auch erfrischend neu. Begeisternd! Ein ganz großer Wurf von Mr. Dunn!

Little Will-E Records (2014)
Stil:  New Country

01. Grown Damn Man
02. Cadillac Bound
03. Cowgirls Rock N Roll
04. Heart Letting Go
05. You Should See You Now
06. Country This
07. I Wish I Still Smoked Cigarettes
08. Let’s Get the Beer Joint Rockin‘
09. You Don’t Know Me
10. Romeo And Juliet
11. Kiss You There
12. Thou Shalt Not
13. Country Music In Texas
14. Peace, Love and Country Music

Ronnie Dunn
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Bärchen Records

Ronnie Dunn – Same – CD-Review

Nach dem Ende von Brooks & Dunn nun das erste Solo-Album von Ronnie Dunn, der markanten Stimme von Brooks & Dunn. Ein tolles Werk, das nahtlos an die Musik von Brooks & Dunn anknüpft, gleichzeitig aber wie ein erfrischender Neustart wirkt. Nach fast zwanzig-jährigem Bestehen, 30 Millionen verkauften Tonträgern, 26 Nummer-Eins-Hits und mehr Awards (CMA und ACM) als jeder andere Country-Act dieses Universums, hatten Brooks & Dunn 2009 beschlossen, ihre gemeinsame Karriere zu beenden und fortan getrennte Wege zu gehen.

Während es um Kix Brooks bisher recht still geblieben ist, hat der in Coleman, Texas geborene (natürlich aber schon lange mit seiner Familie in Nashville lebende) Ronnie Dunn bereits seit geraumer Zeit am Start einer erfolgreichen Solo-Karriere gearbeitet. Nun endlich liegt das Produkt monatelanger, akribischer Arbeit in Form eines zwölf Stücke umfassenden, von ihm selbst produzierten, ersten Albums vor. Ronnie Dunn hat sich hervorragend auf die neue Situation vorbereitet, natürlich nichts dem Zufall überlassen, ja lt. eigener Aussage, wie ein Besessener an den neuen Songs nuanciell immer wieder herumgefeilt, bis er teilweise von seiner Gattin Janine regelrecht aus dem hauseigenen Studio gezerrt werden musste.

Der Aufwand hat sich letztendlich gelohnt, Ronnie Dunn legt mit seinem nach sich selbst betitelten Silberling ein tolles Debüt hin. Die CD beginnt direkt mit einem furiosen, zusammen mit Hitschreiber Craig Wiseman komponierten, fulminant abgehenden Countryrock-Kracher. „Singer In A Cowboy Band“ heisst die Nummer, und niemand anderes weiss wohl besser, wovon er da singt, als dieser Ronnie Dunn. Ein klasse, etwas an John Fogerty zu seiner erfolgreichen Creedence Clearwater Revival-Zeit erinnerndes E-Gitarren-Führungsriff, jede Menge Dampf, schönes Orgelwummern, furios Gas gebende Drums und fette E-Gitarrenarbeit, inklusiv zweier Soli, machen mächtig Alarm. Wow, das geht ja gut los.

Nach soviel Elan zu Anfang, tritt Dunn zunächst das Bremspedal in Form zweier schöner, balladesker Nummern („I Don’t Dance“ und „Your Kind Of Love“), die seine außergewöhnlichen Stimme in den Brennpunkt des Geschehens stellen. Wunderbar passend dazu die teilweise bluesige E-Gitarrenarbeit (herrliche Soli) der Gitarristen und die zu Ronnie hervorragend harmonierenden weiblichen „Backs“ von solch starken Sängerinnen wie Kim Keyes und Melodie Crittenden. Überhaupt wurde bei diesem Album an nichts gespart.

Prominente Gastschreiber neben dem bereits genannten Craig Wiseman wie David Lee Murphy, Terry McBride (McBride & The Ride), Dallas Davidson, Bobby Pinson an Ronnies Seite und ein Riesen-Sammelsurium an Ausnahme-Musikern (alle vertretenen Instrumente teilweise drei- bis vierfach besetzt, mit dabei u.a. Bryan Sutton, John Willis, Michael Rhodes, Jimmy Lee Sloas, Mike Brignardello, Glenn Worf, Chad Chromwell, Shannon Forrest, Kenny Greenberg, Troy Lancaster, J.T. Corenflos, Eric Darken, Jim Brown, Chalie Judge, Joe Hardy, Reese Wynans, Paul Franklin und, und, und…) lassen keinen Zweifel aufkommen, dass Dunn auch als Solokünstler sofort in gewohnter Manier durchstarten wird.

Für die Retro-Momente des Longplayers stehen das launig rockende, in toller, mexikanischer Mariachi-Tradition gebrachte „How Far To Waco“ (da sieht man sich innerlich beim Genuss des einen oder anderen Tequillas und leckerer, scharfer Tortillas in einer Bar hocken und dazu die mit ihren Sombreros bestückten mexikanischen Gringos auf ihre unnachahmliche Art in ihre Blasinstrumente tröten), sowie das ein wenig Roy Orbinson-Espirit verströmende, sehr eingängige „I Just Get Lonely“.

Auffällig, dass Dunn bei vielen Stücken durch das teilweise Weglassen des Schlagzeugs in den Erst-Strophen oder auch komplett (wie bei „Cost Of Livin’“ oder dem piano-trächtigen Finalstück „Love Owes Me“) seine Stimme recht markant und wohl auch bewusst in den Mittelpunkt rückt (und wer kann es ihm bei so einem tollen Organ auch verdenken). Der Mann, wie auch sein Album strotzen regelrecht vor Selbstbewusstsein!

Die wunderschöne, wieder vornehmlich piano-betonte Ballade und erste Single „Bleed Red“ (bereits unter den Top-Ten der Billboard Country Sinles-Charts mit steigender Tendenz), inklusive ihrer durchaus emotional gebrachten, aber ohne übertriebenes Pathos auskommenden „Alle Menschen sind gleich“-Botschaft, das flotte „Once“ (schöner, flockiger E-Gitarren-Rhythmus, Orgeltupfer, Steelfills, poppiger Refrain, Slide-Solo) und der stramme, groovige Southern-Rocker „Let The Cowboy Rock“ (gerne Ronnie! – weibliche Harmonies, Skynyrd-Flair, heulende E-Gitarren plus Solo) runden ein kurzweiliges, sehr abwechslungsreiches Gesamtwerk ab, mit dem Ronnie Dunn seine Avancen als einer der potentiellen Platzhirsche Nashvilles eindrucksvoll anmeldet.

Ein tadelloses, perfekt konstruiertes und auf Top-Major-Niveau umgesetztes, beeindruckendes New-Country-Album, das ohne jeden Zweifel an die erfolgreiche Brooks & Dunn-Ära anknüpft. Well done, Ronnie Dunn!

Sony Nashville (2011)
Stil:  New Country

01. Singer In A Cowboy Band
02. I Don’t Dance
03. Your Kind Of Love
04. How Far To Waco
05. Once
06. Cost Of Livin‘
07. Bleed Red
08. Last Love I’m Tryin‘
09. Let the Cowboy Rock
10. I Can’t Help Myself
11. I Just Get Lonely
12. Love Owes Me One

Ronnie Dunn
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Robin English – Same – CD-Review

Zu ihren Fürsprechern zählen viele prominente Musiker (Willie Nelson, Jeffrey Steele) und Produzenten (Paul Worley, Kyle Lehning). Hal Ketchum beispielsweise sagte einmal über sie. „Robin English is a pure artist who needs to be heard… the sooner the better“. Die Gelegenheit dazu bietet sich ab jetzt, denn ihr gerade erschienenes Debütalbum ist ab sofort lieferbar. Wie so viele Künstler im Country-Bereich, stammt die geborene Texanerin aus einer musikbegeisterten Familie.

Irgendwann entschloss sie sich nach Nashville zu gehen und versuchte zunächst in der dortigen Clubszene Fuß zu fassen. Sie spielte und sang in einer Band namens „Young Riders“, zu denen auch Leute wie Blake Shelton, Rachel Proctor und Ryan Murphey zählten. Im Jahre 2000 hatte Robin bereits einen Plattenvertrag, nahm eine recht erfolgreiche Single auf, fiel aber letztendlich Umstrukturierungen bei Sony zum Opfer. Sie arbeite jedoch weiter hartnäckig an ihrem Erfolg, schrieb fleißig Songs und schaffte es als Support von vielen namhaften Künstlern wie Clint Black, Brad Paisley, Joe Diffee, Mark Chesnutt und Willie Nelson bei Live-Gigs auf sich aufmerksam zu machen.

Das Independant-Label Aspirion/Brass Ring Records schlug nun zu und offerierte ihr den längst fälligen Platten-Deal. Was Robin auf ihrem ersten Album bietet, ist beste New Country-Unterhaltung mit wohl dosierten und geschickt eingesetzten, sowohl poppigen, als auch bluesigen, rootsigen und sehr traditionellen Momenten. „I’m The One“, die erste Single, eröffnet die Scheibe sehr entspannt und melodiös! Eine wunderschöne Ballade mit glasklarer Akustikgitarrenuntermalung, wunderbaren Mandolineneinlagen, relaxter E-Gitarre und dezenten Harmoniegesängen. Der Vergleich zu Chely Wright kommt hier, auch aufgrund einer gewissen äußerlichen Ähnlichkeit, nich von ungefähr.

Einen oben drauf setzt dann noch das folgende Stück „Baby, You’re The Man“, mit seinen satten Drums-/Akustik-/E-Gitarren-Rhythmen, der klasse Orgel, den dezenten Mandolinen-Tupfern und starken Background-Vocals. Robins dezent „rauchige“ Stimme im Strophenbereich, bis zur Variation in helleres Shania Twain-mäßiges „Ziehen“ der Zeilenend-Silben und ein unaufdringliches E-Gitarren-Solo machen den Song zum Highlight. Hervorragend! Im weiteren Verlauf wechseln flottere Midtempo-Nummern und balladeskere Stücke in einem recht gut gewähltem Verhältnis. Bei ihren Mixturen aus Blues, Roadhouse Rock und astreinem Country („Yello Rose In Me“ und „Cotton Field Girl“, – eine textlich und musikalisch tolle Hommage an ihre Großmutter), kommen einem gar Vergleiche zu Eve Selis in den Sinn. Hier beweist Mrs. English auch zum Teil ihr herausragendes Können an der Mundharmonika.

Natürlich wird auch der Nashville-Mainstream bedient, die Übergänge sind aber trotzdem recht fließend. Gerade bei den poppig angehauchten Sachen bleiben die Vergleiche mit den bereits erwähnten Chely Wright (bei ruhigeren Stücken wie „Hello Me“, „Least I Can Do“) und Shania Twain (besonders beim herrlich flotten „Enjoy The Ride“, mit exzellentem E-Gitarren-Solo von Jeff King) nicht aus. Enthält noch zwei Bonustracks mit „Child In Me“, einem recht „kitschigen“ Weihnachtslied, sowie einer klasse, im Text leicht veränderte Coverversion des alten Ed Bruce-Standards „Mama’s Don’t Let Your Cowboys Grow Up To Be Babies“ (man beachte schon die lustige Veränderung im Titel), im typischen Honky Tonk-/Outlaw-Flair, wo dann auch die obligatorische Steelguitar zum Einsatz kommt.

Ein prima Album mit vielen starken Musikern und einer Robin English, die in Sachen Songwriting (alle Stücke aus eigener Feder), Gesang (sehr variabel), instrumentalem Können (klasse Harmonikaspiel) und auch bei der Produktion Akzente zu setzen weiß. Ein umfangreiches Booklett mit allen Texten ist natürlich auch dabei. Rundum ein klasse Debüt. Diese Dame sollten die Majors im Auge behalten!

Eigenproduktion (2006)
Stil:  New Country

01. I’m The One
02. Baby You’re The Man
03. Lion And The Lamb
04. Hello Me
05. Yellow Rose In Me
06. Mission Of Mercy
07. Cotton Field Girl
08. Least I Can Do
09. Wake Up Loving You
10. I’m Yours
11. Enjoy The Ride
12. Child In Me (A Christmas Song)
13. Mama Don’t Let Your Cowboys Grow Up To Be Babies

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Jace Everett – Same – CD-Review

„I can definitely say this is an honest record from top to the bottom“, so lautet der Kommentar von Jace Everett selbst zu seinem Debütalbum. Und wenn man sich mit seinem Background beschäftigt, die zehn auf der CD befindlichen Songs gehört und seine Texte aufgenommen hat, bleibt einem nur die profane Feststellung. Der Bursche hat recht! Das Teil ist nicht mehr und nicht weniger als ein ungemein knackiges, überwiegend mit satten Gitarren garniertes, dynamisches, voller herrlicher, melodischer Songs steckendes, zündendes Country-/New Country-Prachtwerk ohne jede Schwachstelle, das in Nashville und bei den Fans für ordentlich Furore sorgen sollte!

Jace Everett wurde in Evansville/Indiana geboren, zog aber mit seinen Eltern nach Texas, als er gerade sechs Jahre alt war. Musikalisch dominierten im Hause Everett Countryklänge und auch ein wenig Elvis. Jace begann früh in Kirchenbands zu singen und Bass zu spielen. Für sein Studium ging er nach Nashville, brach es aber ab, als er die Gelegenheit bekam, mit einem Freund ein mehrmonatiges Arrangement in einer Coverband in Europa anzunehmen. In Monaco lernte er seine Frau kennen, mit der er einen Sohn hat.

Man zog zusammen zurück nach Texas, Jace beendete sein musikalisches Wirken vorerst und arbeitete als Konstrukteur. Seine Ehe scheiterte jedoch (möglicherweise unter anderem weil, wie es auch so mancher Songtext vermittelt, der blendend aussehende James Dean-Typ den weiblichen Reizen nicht abgeneigt schien…), Frau und Kind gingen zurück nach Monaco und Jace zog es wieder nach Nashville, wo er sich mit diversen Jobs mehr schlecht als recht durchschlug. Er begann wieder für aufstrebende Musiker Bass zu spielen und erhielt schon nach kurzer Zeit einen eigenen Major-Deal, der aber nach personellen Veränderungen in der Führungsebene des Labels gekänzelt wurde.

Trotzdem, sein großes Songwriter- und Gesangstalent (Everett hat eine kräftige, ganz großartige, sehr angenehme Stimme) blieb den entscheidenden Leuten in Music City keineswegs verborgen, ergatterte er relativ schnell danach erneut einen Vertrag mit Sony Nashville. Ergebnis ist dieses exzellente Debut! Everett liefert ein ziemlich kompaktes, sich neben seiner eigenen individuellen Klasse auch dank der vielen brillanten Studiomusiker (u. a. James B. Lowry, JT Corenflos, Mike Brignardello, dem überragenden Russ Pahl, Tony Harrel, Eric Darken, Shannon Forrest) auf höchstem musikalischem Level bewegendes Werk ab, das zusätzlich mit klasse Texten glänzt, mal amüsant, mal selbstkririsch und oft sehr autobiographisch.

In Bezug auf die knackige, teils durchaus rockige und kraftvolle musikalische Umsetzung brachte es letztlich ein amerikanischer Kritiker mit den Worten „It’s a musical biography of hell-raising rockers and soul-baring ballads“ bestens auf den Punkt, wobei die dynamischen Uptempo-Nummern klar im Vordergrund stehen! Er selbst ist an sechs Stücken beim Songwriting beteiligt, dazu kommen viele namhafte Komponisten der Szene (Casey Beathard, Chris Stapelton, Stephany Delray, Bob DiPiero, James Leblanc). Produziert haben keine geringeren als Mark Wright und Greg Droman.

Die tollen Opener „Everything I Want“ (starkes Banjo, fette E-Gitarren-Licks) und „That’s The Kind Of Love I’m In“ (herrlich flockig und dynamisch) bestechen durch Jace’s coolen Gesang und ihre countryrockig-typische Art voller unterschwelligen Power. Großartig dabei das unaufdringliche und sehr harmonische Zusammenwirken vom Akustik-, E-Gitarren und Orgel mit den knackigen Drum- und Basstönen. Das lüsterne „Bad Things“, von Everett allein komponiert, brilliert mit einem tollen, mystischen, leicht psychedelischen Chris Isaak-Flair und einem dezenten Rockabilly-Ansatz. Herrlich das integrierte E-Gitarren-Solo. Southern-bluesig mit dreckiger Harmonica, Honkytonk-Piano und starken Slideriffs wird es bei dem fetten, Boogie-mäßigen „I Gotta Have It“. Texas-Recke Radney Foster und Bobby Houck, der großartige Frontmann von South Carolinas Vorzeige Rootsrockern, den Blue Dogs (man beachte auch deren grandiose Originalversion auf ihrer 2004er Scheibe „Halos and good buys“) haben die traumhaft melodische Midtemponummer „Half Of My Mistakes“ komponiert; die Jace nun wunderbar covert.

Eine herrlich warme, schön entspannte Texas-Atmosphäre dominiert dieses tolle Stück. Das Steel-lastige, richtig locker, flockig und fröhlich dahinschwingende „The Other Kind“ (kleines Duell zwischen Steel- und E-Gitarre), gefolgt vom überragenden Honkytonk-Southern-Rocker Marke Skynyrd/Warren Brothers „A Little Less Lonely“ (klasse Piano; Everett röhrt am Ende wie Johnny Van Zant) und der in Montgomery Gentry-Manier gebrachte Mitgröler „Gold“ sind die nächsten „Earcatcher“ der CD. Die beiden autobiographischen „Nowhere In The Neighbourhood“ (erinnert im Refrain von der Melodie her entfernt an Cat Stevens’ „Father And Son“) und „Between A Father And A Son“ spielen noch einmal auf Everett’s bewegte Vergangenheit an und sind von daher recht emotional, aber immer noch schön knackig, in Szene gesetzt – wie immer, mit tollen Melodien und feinen instrumentellen Finessen der Nashville-Studioartisten, die auf diesem Werk augenscheinlich ihr bestes geben (Everetts O-Ton. „Weltklassemusiker“).

Jace Everett ist ein sehr starkes, modernes, frisches und kurzweiliges Album gelungen, auf dem man, wir erwähnten es bereits, Schwächen vergebens sucht. Herlicher Stoff für Freunde junger, wilder und unverbrauchter Interpreten wie Brian McComas, The Warren Brothers, Drew Womack, Steve Azar, Dean Miller, Jason Aldean, Bobby Pinson & Co!. Bitte mehr davon…

Sony Music Nashville (2006)
Stil:  New Country

01. Everything I Want
02. That’s The Kind Of Love I’m In
03. Bad Things
04. I Gotta Have It
05. Half Of My Mistakes
06. The Other Kind
07. A Little Less Lonely
08. Gold
09. Nowheere In The Neighborhood
10. Between A Father And A Son

Jace Everett
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Sara Evans – Stronger – CD-Review

Sara Evans is back! Nach fast sechsjähriger Abstinenz kehrt eine der großen, mit unzähligen CD-Verkäufen und zig Auszeichnungen prämierten Sängerinnen der New Country-Szene mit einem neuen Studioalbum zurück. Obwohl sie nicht völlig untätig war (es gab neben Fernsehaktivitäten auch das eine oder andere schöne Duett mit Leuten wie Pat Green oder Brad Paisley) hatte es in der Zwischenzeit lediglich zu einer Greatest Hits-Kompilation gereicht, Schlagzeilen hatte sie aber eher durch den öffentlich ausgetragenen Scheidungskrieg mit ihrem Ex-Ehemann Craig Schelske gemacht. Seit sie mit dem früheren Quaterbeck der Alabamy University Jay Barker verheiratet ist, haben sich die Wogen jedoch wieder geglättet und damit scheint Sara auch wieder den Kopf für ihre eigentliche Passion frei bekommen zu haben.

Der Titel des neuen Werks „Stronger“ ist jedenfalls äußerst passend gewählt. Man erlebt eine Sara Evans so stark wie lange nicht. Ja, ihre Musik wirkt spürbar befreit. Fünf der zehn durchgehend starken Kompositionen hat sie dabei als Co-Autorin mitgestaltet. Das Album wird durch „Desperately“ eröffnet, ein Song, der mit einem swampigen Banjo-Intro startet, aber dann durch ein poppiges Ambiente, mit einem sehr fluffigen Refrain Marke Sugarland abgelöst wird. Geschrieben übrigens mit ihrem Langzeit-Mitkomponisten Marcus Hummon, der auf allen ihrer bisherigen Werken vertreten ist. Klasse!

Ganz großes New Country-„Kino“ bietet dann der Titelsong „A Little Bit Stronger“, der ihr von Lady Antebellum-Sängerin Hillary Scott (und Luke Laird sowie Hillary Lindsey als Co-Autoren) beigesteuert wurde. Tolle E-Gitarrenarbeit, zunächst entspannter Gesang, der dann von einem Powerrefrain abgelöst wird, Steelguitar-Fills, Mandolinengezirpe, voluminöse Gitarrenläufe, klasse Solo am Ende, alles was, eine mitreißende Powerballade des Genres auszeichnet. Das Lied ist auch Bestandteil des Soundtracks zum Film „Country Strong“ mit Gwyneth Paltrow und Tim McGraw als beteiligte Schauspieler. Der alte Rod Stewart-Song „My Heart Can’t Tell No“ wurde mit einem Hauch von Melancholie in eine schöne, typische Countryballade (mit heulenden Steel-Fills) umgewandelt. „Anywhere“ kommt wie ein Beweis für die Rückkehr zu Saras neu gewonner Fröhlichkeit daher. Ein rhythmischer, mit Banjo, E-Gitarren und Orgel-Pfeifen durchzogener Track mit euphorischem Refrain, der einfach nur gute Laune verbreitet.

Eine emotionale Ballade im Stile der ‚Grand Dames’ der Szene ist „Alone“. Eine traurige Fiddle und filligranes Dobrospiel dominieren dieses unter die Haut gehende Lied. Grandiose, quirlig gespielte Akustikgitarrenarbeit zieht sich wie ein roter Faden durch „Ticket To Ride“ (hierbei handelt es sich aber nicht um eine Coverversion des Beatles-Klassikers). Die dazu kommende E-Gitarre ähnelt ein wenig Keith Urban zu seiner The Ranch-Zeit. Am Ende des Stückes brilliert Sara mit der ganzen Kraft ihrer Stimme und wird dann von einer tollen Instrumentalpassage abgelöst. Stark! Peppigen New Country-Stoff bietet dann „Life Without Losing“, der Refrain hat ein wenig Stevie Nicks-Flair. „Frau verliert ihren betrunken fahrenden Ehemann bei einem Verkehrsunfall“ lautet die Thematik von „What That Drink Cost Me“, verpackt in eine weitere typische emotional besungene Countryballade, durchtränkt mit Steel, Fiddle und Mandoline.

„Wildfire“ erinnert mit seiner leicht blumigen Retro-Note an Sachen von Little Big Town. Den zweiten ganz großen Höhepunkt der CD (neben dem Titelsong) hat sich Sara für’s Ende aufgespart. Und zwar eine Bluegrass-Version ihres wohl größten Hits „Born To Fly“ (damals „Video of the year“). Herrlich, da sieht man sie vorm geistigen Auge auf der Veranda einer schönen Villa sitzen und singen, umkreist von den ganzen Klassemusikern, die ihre Finger über die ganzen verwendeten Saiteninstrumente (Banjo, Dobro, Akustikgitarre) fliegen lassen und dazu einen grandiosen, stampfenden (Percussion) Groove erzeugen. Einfach phänomenal gespielt und ein großartiger Abschluss zugleich! Mit „Stronger“ ist Sara Evans ein tolles Comeback gelungen.

Ein echtes Major-Album, mit erstklassigen Songschreibern, tollen Musikern (das bekannte Who-Is-Who der Nashville- Studiomusikergilde, das sich hier wohl ganz besonders ins Zeug gelegt hat) und einer augenscheinlich wieder erstarkten Protagonistin. Im Klappbooklet sind dazu schöne Fotos einer strahlenden Künstlerin und alle Texte abgebildet. Produziert haben der junge, ehrgeizige Nathan Chapman, Urgestein Tony Brown und Marti Frederiksen. Sara Evans’ Rückkehr mit „Stronger“ unter die großen weiblichen New Country-Interpretinnen Nashvilles ist überaus eindrucksvoll gelungen! Bestnote dafür von uns!

Mercury Records (2011)
Stil:  New Country

01. Desperately
02. A Little Bit Stronger
03. My Heart Can’t Tell You No
04. Anywhere
05. Alone
06. Ticket To Ride
07. Life Without Losing
08. What That Drink Cost Me
09. Wildfire
10. Born To Fly (Bluegrass Version)

Sara Evans
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Sara Evans – Slow Me Down – CD-Review

Wenn man die bildhübsche, immerhin schon 43-jährige Sängerin auf dem Coverbild ihres neuen Werkes „Slow Me Down“ in High Heels und knappen Hot Pants vor einer großen Uhr posieren sieht, dürfte so manches der beliebig auswechselbaren Jungmodels von heute wohl vor Neid erblassen. Aber auch unter ihren Gesangskolleginnen der Szene dürfte ihre blendende Gesangsleistung, mit der sich Sara Evans, eine von Nashvilles erfolgreichsten Künstlerinnen, 3 Jahre nach „Stronger“ zurückmeldet, bleibenden Eindruck hinterlassen.

Ihr gelingt eine ausgewogene Balance zwischen poppigen, modernen Stücken und ein paar sehr traditionell fundamentierten, klassischen Country-/New Country-Titeln. Ein Major-Album par exellence! Produziert hat Mark Bright, der schon bei Evans Platinalbum „Real Fine Place“ aus dem Jahre 2005 an den Reglern saß. Der Opener und Titelsong zugleich, „Slow Me Down“, eine mit E-Gitarren- und Synthie-Spielereien (Streicherimitationen) verzierte Powerballade, ist gerade mit steigender Tendenz dabei, die Top-20 der Billbord Country Single-Charts zu erobern.

Die Scheibe enthält drei sehr interessante Kollaborationen. Zum einen, mit dem in letzter Zeit erheblich an Popularität zulegenden Singer Gavin DeGraw bei seinem auch selbst performten und aus der eigenen Feder stammenden, Piano-dominierten „Not Over You“ (in Richtung Lady Antebellum, Thompson Square), zum anderen dem Blockbuster-tauglichen Duett mit The Frays-Frontmann Isaac Slade bei „Can’t Stop Loving You“ und letztendlich dem herrlich in traditionellem Flair gehaltenen „Better Off“ (mit sägender Fiddle, gespielt durch Aubrey Haynie) in Kombination mit Vince Gills unnachahmlichen Harmoniegesängen.

Bei drei der insgesamt elf Tracks ist Sara auch kompositorisch involviert gewesen. „You Knever Know“ in Zusammenarbeit mit Shane McAnnally und Josh Osborne besticht durch eine tolle Atmosphäre, klasse hier besonders das E-Gitarren Slide-Solo. Sowohl das mit kräftigem Refrain ausgestattete „If I Run“, als auch das gute Laune versprühende „Sweet Spot“ (beide geschrieben mit Karyn Rochelle und Shane Stevens), dürften es in die engere Auswahl als Kandidaten für die nächste Hit-verdächtige Single schaffen. Gerade Letztgenanntes müsste mit seinem am Synthesizer simulierten, fröhlichem Pfeifen (man ertappt sich sofort dabei, Mitpfeifen zu wollen und tut es irgendwann dann auch) und dem die Fußwippe anregenden Rhythmus (aufgrund der damit verbundenen positiven Aura) besonders viele Menschen ansprechen.

Einfach nur genial ist die markante Dobroführungslinie in „Good Love Is Hard To Find“, die genau wie Saras ausdrucksstarker Gesang hier die Hauptakzente setzt. Verantwortlich ist hier der vielbeschäftigte Saitenartist Ilya Toshinsky, der auch bei der finalen, furios-poppigen Version (Mann hat der Song Power und Wucht!) von Radney Fosters einst typisch knarzigem Titelsong seines letzten „richtigen“ Albums „Revival“, mit seiner filigranen Banjospielerei die Ausrufezeichen setzt. Wie Toshinsky im zweiten Teil des Liedes die Finger über sein Arbeitsgerät fliegen lässt, ist schon mehr als erwähnenswert. Ein großartiger Abschluss eines durchgehend mit Hit-Potential ausgestatteten Werkes.

Sara Evans meldet sich mit „Slow Me Down“ in blendenster Verfassung zurück! Sie füllt im Moment zur Zeit mit ihrem leicht Twang-verziertem Gesang so ein wenig die Lücke in Nashville aus, die Sugarland hinterlassen hat, seit Jennifer Nettles sich auf ihren Solopfaden, in die Singer/Songwriter-Ecke begeben hat. Tolle Musik von einer der arrivierten (immerhin schon seit 17 Jahren mit oben dabei), großen Sängerinnen der New Country-Sparte – Faltbooklet mit allen Texten und Infos sowie weiteren sehr nett anzusehenden Bildern der Protagonistin inbegriffen. Großes Kompliment in allen Belangen, Sara Evans!

Mercury Nashville (2014)
Stil:  New Country

01. Slow Me Down
02. Not Over You (featuring Gavin DeGraw)
03. Put My Heart Down
04. Can’t Stop Loving You (Duet with Isaac Slade)
05. You Never Know
06. If I Run
07. Sweet Spot
08. Good Love Is Hard To Find
09. Better Off (featuring Vince Gill)
10. Gotta Have You
11. Revival

Sara Evans
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Shelly Fairchild – Ride – CD-Review

Nashvilles Mädels sind wieder eine Macht! Schon lange nicht mehr war weiblicher Country so präsent wie in diesen Tagen! Gut so! Noch bedeutender ist jedoch die Tatsache, daß sich die „neue“ Damenbewegung wieder klipp und klar zum Country bekennt, statt sich mit überzogenen, oft allzu bombastischen Pop-Strömungen zu beschäftigen. „Back to the roots“ und dennoch modern, heißt die Devise!

Neuestes Paradebeispiel dynamischer Nashville-Frauenpower ist die äußerst attraktive Shelly Fairchild mit ihrem überragenden Debut „Ride“! Fantastische, sehr frische, gleichzeitig duckvolle, von der Southern-Schwüle des Mississippi Deltas durchsetzte, wunderbar melodische New Country-/Countrymusic mit durchaus traditioneller Basis, immer leicht angerockt und mit einem dezent rootsigen Touch versehen. Herzhafte E-Gitarren vereinen sich mit herrlichen Acoustic Gitarren, Dobros, Mandolinen, Fiddles, Steelguitars und einer immer knackigen Rhythmussektion. Das hat richtig Würze!

Dazu besitzt Shelly eine ganz wunderbare, ungemein kraftvolle, voller Energie steckende, klare Stimme, fast wie eine powernde Kombination von Trisha Yearwood, Pam Tillis und Patty Loveless, aber mit dem Feuer ihres „Mississippi-Delta“-Blutes. Das Shelly Fairchild sich selbst voller Bescheidenheit als ein „simple, small-town Misssissippi girl“ charakterisiert, spricht für ihren Charme. Immerhin hat sie es sofort geschafft, ist aber auch kein Wunder bei ihrer Klasse, direkt für ihre erste CD einen Major-Label-Deal zu ergattern, von den etablierten Songwritern der Szene sofort mit vollstem Vertrauen und dementsprechend gutem Songmaterial bedacht zu werden, ganz zu schweigen von den vielen in das Werk involvierten erstklassigen Musikern.

Diese Entwicklung kommt allerdings auch nicht ganz zufällig. Shelly stammt aus einer musikbegeisterten Familie. Bereits in der High School sammelte sie erste Bühnenerfahrungen, gefolgt von Anstellungen im Theater, sowie in großen Musicals, was letztendlich in einer fundierten Ausbildung ihrer Stimme mündete. Auch großes kompositorisches Talent darf man Mrs. Fairchild attestieren, was sie bei vier der insgesamt elf Songs dieses Silberlings eindrucksvoll beweist. Durchaus interessant vielleicht auch, daß die berühmte Motorrad-Marke Harley Davidson sie mittlerweile als Werbeträgerin an sich gebunden hat, was absolut nachbollziehbar ist.

Mit ein wenig Verzögerung ist ihr großartiger Erstling (die Veröffentlichung wurde mehrere Male verschoben) mit dem zum gerade geschilderten Sachverhalt passenden Titel „Ride“ nun endlich erhältlich. Schon ab der ersten Note des mit einer sexy-bluesigen Stimme vorgetragenen Openers „Kiss Me“ spürt man förmlich, wie es in diesem feurigen schwarzhaarigen Vulkan brodeln muß, bis er letztendlich seine heiße Song-Lava eruptionsartig in die musikalische New-Country-Landschaft ablassen kann.

Eine glühende, voller Southern Soul steckende, unter die Haut gehende, angerockte Ballade mit tollem Banjo- und Dobro-Picking, aber auch schön satten E-Gitarren und einer wunderbaren Melodie. Ein klasse Sound! Ihre Produzenten, Country-Veteran Buddy Cannon (Kenny Chesney, Reba McEntire, George Jones) sowie Kenny Greenberg (Edwin McCain, Allison Moorer, The Mavericks), im übrigen einer der gefragtesten Studio-Gitarristen der Szene und hier natürlich mit an Bord, haben ein sehr atmosphärisches, lockeres, und doch ungemein knackig abgemischtes Gesamtwerk hinbekommen.

Man spürt oft die heiße, schwüle Luft des Mississippi-Deltas durch die Songs strömen. Sehr stark sind beispielsweise die temporeichen Stücke wie „Ready To Fall“ (ein klasse New Country-Rocker) oder ihre erste Single „You Don’t Lie Here Anymore“ (voller Biker-Flair steckender Counmtryrock mit frischer Mandoline und herzhaften E-Gitarren), wo Shelly mit einer rotzfrechen „Röhre“, sehr angenehm eine Art zurückhaltende Aggressivität versprüht. Toll!

Herausragend auch ihr „dreckiger“ Vortrag bei „Down Into The Muddy Water“ mit glühender Slide, rockigen Rhythmusgitarren, Honkytonk-Piano, fetzigen Drums und fetten, aber nie nervenden Bläsereinsätzen, sowie einem filigranen Greenberg-E-Gitarren-Solo. Genial auch dieser locker, flockige Southern-Honkytonk-Blues „I’m Goin’ Back“, ein rhythmischer Footstomper mit herrlichen Harmonika-Fills.

Das sie es auch etwas ruhiger beherrscht, zeigen solch brillante Stücke wie die zweite Single „Tiny Town“ (wunderbar melodischer, sehr satt instrumentierter New Country mit toller Steel, Fiddle, fetter E-Gitarre und kraftvollem Rhythmus), „Eight Crazy Hours“ oder „Fear Of Flying“ (herrlich frische, kraftvolle Country-Ballade im 3/4-Takt), wobei ihre innere Power dennoch stets gewahrt bleibt. Ein Vulkan eben! An den sinnbildlichen Vergleich anknüpfend, kann man nur auf viele weitere musikalische Nachbeben dieses Niveaus hoffen! Dafür. Good luck, Shelly! Dein Debut jedenfalls ist ein Knüller!

Sony Nashville (2005)
Stil:  New Country

01. Kiss Me
02. Ready To Fall
03. Tiny Town
04. You Don’t Lie Here Anymore
05. I Want To Love You
06. Eight Crazy Hours (In The Story Of Love)
07. Down Into Muddy Water
08. Ride
09. Time Machine
10. I’m Goin‘ Back
11. Fear Of Flying
12. There You Go Again

Shelly Fairchild
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Forty5South – We’re Country So We Can – CD-Review

Bereits das zweite, tolle New Country-/Country-/Countryrock-Independent-Album einer Band von fünf jungen Burschen, die sich nach dem Highway benannt haben, der mitten durch ihre Heimatstadt Jackson, Tennessee verläuft, diesmal produziert von einem der schillerndsten Rocksänger der 80er Jahre, Bret Michaels, Frontmann von Poison, deren Hits wie „Every Rose Has Ist Thorn“ oder „Somethin’ To Believe In“ sicher noch vielen geläufig sein dürften!

„Unser größter Fan von Anfang an, war die Polizei“ konstatieren die Jungs um Ashley Bowers, Sänger und Komponist fast aller Lieder. „Wir probten anfangs im Wohnzimmer  meiner Junggesellenbude 6-7 Nächte in der Woche durch, so dass wir nach einer gewissen Zeit mit allen Gesetzeshütern per Du waren“. Der Grund, warum man sich für Countrymusic entschieden hatte, ist relativ einfach. In Jackson gab es keine Band, die sich diesem Genre verschrieben hatte. Ihre musikalischen Einflüsse umreißen Forty5South aber eher weitläufig, von B. B. King, Kenny Chesney bis zu Guns’N’Roses.

Dank ihrer packenden Live-Shows haben sie sich sehr schnell einen Namen gemacht, und so wurden sie beispielsweise bereits 2003 vom „Armed Forces Entertainment“ für 28 Gigs, innerhalb von 40 Tagen, als Performer für die amerikanischen Übersee-Truppen quer durch Asien gebucht. Ein regelrechter „On-The Road-Crash-Kurs“ für eine so relativ junge Combo. Aber die Jungs stecken voller Energie und meisterten die Aufgabe mit Bravour. Auch bei ihrem aktuellen Werk „We’re Country So We Can“ gelang es, sicher auch ein Verdienst von Bret Michaels, diese Energie mit ins Studio zu übertragen, denn Michaels sorgte für einen wirklich dynamischen, frischen und modernen Sound, hauptsächlich basierend auf knackigen Drumlinien und präzise gespielten Gitarrenläufen.

Allerdings wurden jede Menge country-typische Elemente wie Banjo, Fiddle, Steel oder Mandoline in die relativ kurz gehaltenen Songs (nur einer überschreitet vier Minuten) sehr feinfühlig und filigran integriert, wobei einige bekannte Gastmusiker wie Larry Franklin, Glen Duncan oder Dan Dugmore Glanzlichter setzen. Alle Songs sind überaus melodisch und haben dank ihres hohen Wiedererkennungswertes durchweg Single-Charakter, so dass es ungemein schwer fällt überhaupt einen explizit herauszuheben. Plattenfirma und Band entschieden sich bezüglich der ersten Single jedenfalls für das abschließende, gleichnamige Titelstück, einen leicht southern-infizierten Countrysong mit kratzigen E-Gitarren, tollen Dobro-Fills und einem herrlichen Telecaster-Solo, dazu ein dezent Hip-Hop-verdächtiges, kurzes Sprechgesangsbreak, das aber überhaupt nicht stört, und „Mr. Poison“ sogar zum Gastauftritt im dazu produzierten Video animierte.

Herrlich auch die Honkytonk-Nummer „Li’l Red Riding Hood“, mit viel Banjo, Steel und Fiddle, die aber diesmal ohne das ansonsten typische Piano-Geklimper auskommt. Der Kracher des Albums aber ohne Zweifel „Smoke If You Got Them“ eine Southern-infizierte Nummer mit einem stampfenden, genretypischen Gitarrenriff, heulender Orgel und klimperndem Klavier. Erinnert ein wenig an Chris Cagles „The Chicks Dig It“, am Ende mit einem atmosphärischen Orgel/Piano-Finish.

Die restlichen Uptemponummern und die zwei, drei eingepassten, knackigen Balladen gehen runter wie Öl. Man sieht mit dem geistigen Auge die Jungs an einem sonnigen Abend mit einem riesigen, offenen Oldtimer-Cabrio an einer Eisdiele in Jackson vorfahren, die Mädels einladen, danach den 45-South runterbrettern, um dann mit ihren Songs und diversen Six-Packs irgendwo an einem abgelegenen Seeufer Party zu machen. Peppige Musik mit hohem Spaßfaktor für Freunde von den jungen New Country-Acts der Marke Warren Brothers, Hilljack, Rascal Flatts, Blue County, Emerson Drive oder aber auch zum Teil vom bereits erwähnten Chris Cagle!

Tilo Entertainment (2005)
Stil:  New Country

01. I’m Gonna Move On
02. The Stuff I Grew Up On
03. Heaven Only Knows
04. I’ve Been There Too
05. Li’l Red Riding Hood
06. A Mile Away
07. My Way
08. Second Hand Life
09. Taste Of Class
10. Smoke If You Got ‘Em
11. Seems Like Yesterday
12. We’re Country So We Can

Bärchen Records

Kevin Fowler – How Country Are Ya? – CD-Review

Der Albumtitel „How Country Are Ya?“ verrät es schon. Hier geht’s um echte Countrymusic – authentisch, ehrlich, knackig, jung, ungemein frisch, vollgepackt mit herausragendem Songmaterial! Kevin Fowlers 7. Studioalbum serviert eine richtig „pfiffige“, jede Menge blendende Laune verbreitende, von tollen Musikern in Szene gesetzte Texas Traditional Country-Show vom Feinsten.

Auf den Punkt bringt es direkt das Alter-Ego von Texas Musik-Kumpel Granger Smith, Earl Dibbles jr., beim Intro. “This ain’t some old tard sitting on the front porch with your grandpa drinking unsweetened sweet tea kinda music. It’s Kevin Fowler, Y’ALL! It’s country that’s rockin’. The kinda music that makes you crack a cold one and put a good dip in. You see, it’s beer drinkin’, hell raisin’, even lovin’ up on country girl kinda music. Yup, he’s got it all.”

Es folgt auf dem Fuße der launige, großartige Titelsong des Albums (rockiger, purer Country-Rhythmus, wiehernde Fiddle, Mandolinen-Tupfer, tolles E-Gitarren-Picking), der Ende letzten Jahres prompt auch Platz 1 der Texas Music Charts eroberte. Das folgende „Guns And Guitars“ lässt kein Zweifel daran, wie in Texas die Uhren ticken. Tolle, knackige Uptempo Country-Nummer, die Fowler zusammen mit seinem Freund Cody Johnson komponiert hat, der nicht nur bei diesem Song mit von der Partie ist, sondern auch als Solist gerade in Texas, im übrigen völlig zu Recht (macht tollen Country), mächtig für Furore sorgt.

Der erste etwas mainstreamigere, Steelguitar-durchtränkte Track „Before Somebody Gets Hurt“ besticht durch seine schöne Melodie und die bezaubernden Co-Vocals von Amy Rankin (von den Rankin Twins). Ganz starken, gitarrenbetonten Red Dirt-Countryrock bietet „The Weekend“. Mit John Carroll und David Grissom hat Kevin Fowler zwei absolute Paradegitarristen dafür mit an Bord. Songs wie „If I Could Make A Livin’ Drinkin’“, „Love Song“ oder „Beer Me“ verbreiten mit ihren humorvollen Texten, dem tanzbaren musikalischen Honky Tonk-Drive (zuweilen sogar mit einem Hauch von Bakersfield-Anleihen) einfach nur gute Laune und dürften in entsprechender Trinkatmosphäre für reichlich Stimmung bei Fowlers Konzerten sorgen.

Die ruhigere Schiene bedient Kevin dann mit dem autobiografischen „Panhandle Poorboy“, der Marshall Tucker-umwehten (mit reichlich Steel) Countryballade „Habit I Can’t Break“ oder „Whiskey And I“ (Fiddle, Steel, dezente Mandoline). Dass Fowler seine Songs auch immer mit einem kleinen Augenzwinkern sowie einer gewisser Selbstironie kreiert, beweist das verrückte Tex-Mex-Lied „Borracho Grande“ (Übersetzung. Großer Trunkenbold), das dank der Gastmusiker Maz Baca und den Los Texmaniacs samt Mariachi-Trompeten und Akkordeon den passenden Rahmen verliehen bekommt. Ein herrlich durchgeknallter Track!

Eine kleine Kostprobe ihres Könnens dürfen dann seine Tourbegleitmusiker in Form des Instrumentals „Mousturdonus“ abliefern. Hier geben sich die country-typischen Instrumente mit aufeinanderfolgenden Soli die Klinke in die Hand. So launig wie schon der Beginn endet das Album mit dem lustigen „Chicken Wing“, wo sich Kevin und Davin James zu Akustkslide-Klängen textlich die Bälle zuspielen und sich gegenseitig aufs Korn nehmen. Bei allem Klamauk hier, trotzdem ein klasse gespielter und von beiden toll gesprochen und gesungenes Lied.

Insgesamt ein prall gefülltes Album und einer Spielwiese vor allem für Leute, die es gerne zwar knackig mögen, dabei aber auf absolut trditionelle Wurzeln stehen. Herrlich dazu auch die passende, ländliche und klischeebehaftete Covergestaltung der Dodd-Sisters. Kevin Fowler mit einer absoluten Bravourleistung! Der Mann aus Amarillo/Texas zeigt eindrucksvoll, wie man zündenden Texas-Country, New Country und Honky Tonk heute spielt. Macht das Laune! Bärenstarke Vorstellung! Jetzt heißt es nur noch. Wie viel Country steckt in Euch?

Kevin Fowler Records (2014)
Stil: Country

01. Intro
02. How Country Are Ya?
03. Guitars And Guns
04. Before Somebody Gets Hurt
05. The Weekend
06. If I Could Make A Livin‘ Drinkin‘
07. Panhandle Poorboy
08. Borracho Grande
09. Love Song
10. Habit I Can’t Break
11. The Girls I Go With
12. Beer Me
13. Mousturdonus
14. Whiskey And I
15. Chicken Wing

Kevin Fowler
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Tommy Gallagher Band – Always Something – CD-Review

Flockiger, lockerer, herrlich melodiöser, erfrischender, Red Dirt -Countryrock vom Allerfeinsten! Die Tommy Gallagher Band, oder kurz TGB genannt, stammt aus Amarillo/Texas und wurde 2004 gegründet. Ihr Band-Leader Tommy Gallagher ist ein Enkel der Honky Tonk-Legende Tommy Allan und somit musikalisch einmal mehr vorgeprägt (er fuhr bereits als kleiner Junge mit im Tourbus des Opas). Das sich allseits größter Beliebtheit erfreuende und hoch geschätzte Smith Entertainment Label nahm den hochtalentierten Gallagher in weiser Voraussicht unter seine Fittiche und veröffentlichte jetzt sein neue Album „Always Something“.

Schlichtweg eine tolle CD! Ähnlich wie bei Gallaghers Kollegen Bo Cox wurden auch hier fast die gleichen, exzellenten Rahmenbedingungen (Mike McClure – Produzent; Travis Linville – Engineering. Joe Hardy – Mastering; dazu noch Lloyd Maines mit seinem fantastischen Pedal Steel-Spiel und Jeremy Watkins an der Fiddle als Gastmusiker) für das zehn erstklassige Songs umfassende Album geschaffen, die alle von Tommy komponiert wurden. Das eröffnende flockige, sehr melodische Titelstück „Always Something“ (lockerer Akustik-/E-Gitarrenrhythmus, dezente „beatlesque“ Note, schönes E-Gitarren-Solo) schickt sich bereits an, die texanischen Music Charts im Sturm zu erobern.

Beim folgenden, ebenfalls vom einem herrlich locker leichten Groove durchzogenen „Smile“ setzt „Steel-Ikone“ Lloyd Maines an seinem Parade-Instrument mit wunderbaren Melodienlinien erste Akzente, wobei auch der vortrefflich agierende Lead Gitarrist Dustin Garrett bei einem kurzen Schlagabtausch durchaus Paroli zu bieten weiß. Das ist zeitloser, traumhafter Countryrock auf ganz hohem Niveau, der unweigerlich ein Lächeln ins Gesicht eines jeden Genre-Liebhabers zaubern wird. Auch bei den sich anschließenden, prächtigen „What Goes Around“ (flott gespielt, lässig, klasse Baritone Gitarre, basierend auf einem stark an die goldenen Tage der Eagles erinnernden, lockeren „Take it easy“-Groove) und dem eingängigen „Here Tonight“ (feine Twin-Gitarren, klasse E-Gitarren-Solo) kommen einem unweigerlich Vergleichsgrößen wie die Eli Young Band, No Justice, The Great Divide, The Mike McClure Band oder die Cody Gill Band in den Sinn, wobei es bei der TGB vielleicht ein klein wenig countrylastiger zur Sache geht.

Klasse Überraschungsmomente, bzw. „Farbtupfer“ des Albums bieten „Got It Made“ und das hoch interessante „Have A Ball“. Erstgenannter Song weiß mit furios abgehendem, sich fast in Rockabilly-Sphären bewegendem Retro-Uptempo-Rock zu überzeugen, während die zweitgenannte Nummer im Gesangsteil gar etwas rotzig punkige Züge aufweist (trotzdem sehr melodiebewusst), durch eine glänzend eingefügte, sehr bluesig rockende Phase mit lang gezogen gespielten E-Gitarrenlinien dann jäh unterbrochen wird, um letztendlich im Stile des Beginns wieder „weiterzupoltern“. Hört sich „abgefahren“, aber sehr stark an an und passt trotzdem ganz hervorragend in das Gesamtkonzept des Werkes. Ein klares Highlight dieses durchgehend hervorragenden Silberlings.

Nach diesen zwei im Gesamtkontext recht ungewöhnlichen Ausflügen, kehren Gallagher und seine Mannen wieder zu ihrer Synthese aus flockigem Red Dirt und melodiebewusstem Countryrock zurück und reihen bis zum Ende einen Ohrwurm an den anderen. In dieser Phase bringen sich Lloyd Maines und vor allem Fiddler Jeremy Watkins immer wieder bestens ein, so dass auch Freunde der Randy Rogers Band großen Gefallen an Gallaghers toller Musik finden werden. „Dream“ (ein klasse Countryschwofer mit viel Steel- und E-Gitarre, „Without You“ (wohl mit eine der am schönsten gesungenen Liebeserklärungen, die die Red Dirt-Szene bisher erlebt hat – wunderbar „schmalzig“, trotzdem mit zwei starken, würzigen E-Gitarren-Soli), „Your Gone“ (flockiger Red Dirt mit sägender Fiddle) und „Lovin‘ What I Do“ (an der Schnittstelle zum New Country Marke Blake Shelton, mit trauriger Fiddle), beweisen allesamt Gallaghers Talent, äußerst melodische Songstrukturen außergewöhnlich instrumentiert darzubieten.

Seine angenehme Stimme (Pat Green-Flair) passt sich dem Charakter seiner Songs auf wohlwollende Weise an. Aufgrund der eingängigen Melodien und einer bereits jetzt schon vorhandenen „Nashville-Kompatibilität“ (und dies ist ganz und gar nicht abwertend gemeint) dürften Tommy Gallagher und seine Band mit „Always Something“ vielleicht bereits jetzt schon den Grundstein dafür gelegt haben, Interpreten wie der Eli Young Band, Randy Rogers Band, Wade Bowen oder Pat Green irgendwann in naher Zukunft in den Major-Sektor zu folgen. Wer weiß, zu gönnen wäre es ihnen. Aber egal, das wichtigste ist, sie bleiben sich selbst treu, lassen sich nicht verbiegen und machen weiterhin solch wunderbare Musik. „Always something“ jedenfalls beinhaltet hochkarätigen, leichtfüßigen, radiotauglichen, zeitlos schönen, exzellent umgesetzten Red Dirt-Countryrock ohne Fehl und Tadel. Einfach toll vom ersten bis zum letzten Stück!

Smith Entertainment (2009)
Stil:  Red Dirt

01. Always Something
02. Smile
03. What Goes Around
04. Here Tonight
05. Got It Made
06. Have A Ball
07. Dream
08. Without You
09. You’re Gone
10. Lovin What I Do

Tommy Gallagher Band
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