Ben Granfelt – 22.09.2023 – Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertbericht

Zu seinem 60. Geburtstag im Sommer brachte Ben Granfelt sein aktuelles Album „Gratitude“ auf den Markt und im Rahmen der Tour spielt er erstmals im Dortmunder Musiktheater Piano. Leider ist der Saal mit knapp unter 100 Besuchern nur überschaubar gefüllt, was der Stimmung allerdings keinen Abbruch tat.

Das neue Album „Gratitude“ steht mit der Songauswahl auch im Mittelpunkt und mit „Techno Blues“, JB Reggae“, „I Got The Blues From You“, „Life Goes On“ und „Remember, Never Forget“ präsentiert er direkt zu Beginn nur neue Songs, die zeigen, dass Granfelt ein exzellenter Gitarrist ist.

Die Stücke des Albums hat er allen seinen musikalischen Vorbildern wie Jeff Beck, Robin Trower und Gary Moore gewidmet und er beweist eindrucksvoll, dass er ihnen stilistisch das Wasser reichen kann. Nicht nur die musikalische Qualität Granfelts begeistert die Zuschauer, auch die sympatische, positive und humorvolle Art des Finnen kommt gut an, der manches zur Entstehung einiger Songs erzählt. Nicht ohne Stolz berichtet er davon, dass er bei einer großen englischen Band, Wishbone Ash, spielen durfte, was für ihn wie ein Traum war. Was liegt da näher, als aus der Ära zwei Stücke zu spielen, die aus seiner Hand stammen.

Im melodiösen „Faith, Hope & Love“ ersetzt Keyboarder Miika Aukio die für Wishbone Ash prägende zweite Lead Gitarre mit seinen Keyboards und beim „Almighty Blues“ im zweiten Set lässt Granfelt seine Gitarre krachen. Mit „Wayward Child“ beendet er den ersten Teil des Konzertes nach etwa 50 Minuten, um nach einer kurzen Pause mit „Desire, The Sirens Call“ das Konzert mit einem Stück von „Gratitude“ fortzusetzen.

Nach „Hey Stranger“, dem rockigen „Check Up From The Neck Up“ und „My Soul To You“ mit einem tollen Gitarrenintro, das an die alten Dire Straits erinnerte, wird noch einmal tief durchgeatmet und Granfelt spielt mit „Breathe“ einen Pink Floyd-Klassiker, wo ihm zu Gute kommt, dass er diesmal einen Keyboarder dabei hat.

Der schon angesprochene „Almighty Blues“ läutet dann das Finale des Konzerts ein, dem das hymnische „Going Home“ als letzter Song des Sets folgt. Der tosende Applaus zum Ende des Stücks zeigt, dass die Fans noch keine Lust haben nach Hause zu gehen und der, wie er im Laufe des Konzertes sagte, der beste finnische Gitarrist im Piano kommt mit seiner Band noch einmal auf die Bühne um den Gig passend mit Jeff Becks „Cause We Ended As Lovers“ zu beenden.

Hier sei auch noch die Rhythmusfraktion mit Masa Maijanen am Bass und Jari Salminen an den Drums positiv hervorzuheben. Je nach Song passten sie ihre Spielweise an und hielten sich in ruhigen Passagen gefühlvoll zurück, um es dafür in den rockigen Stücken krachen zu lassen. An diesem Abend wird Granfelt, passend zum letzten Song, nicht nur Liebhaber seiner Musik dazugewonnen haben. Der Finne begab sich dann direkt zum Smalltalk an den Merchandisingstand und ließ auch in Sachen Fannähe  nichts anbrennen.

Line-up:
Ben Granfelt (lead vocals, electric guitar)
Masa Maijanen (bass)
Jari Salminen (drums)
Miika Aukio (keyboards)

Text und Bilder: Gernot Mangold

Ben Granfelt
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Musiktheater Piano
3dog-Entertainment
On Stage Group

Blug, Granfelt & Engelien – 18.08.2022, Kulturrampe, Krefeld – Konzertbericht

Die Zusammenarbeit in Martin Engeliens GoMusic-Projekt mit Ben Granfelt und Thomas Blug, führte schon im letzten Jahr zu dem Entschluss, als  ‚Blug, Granfelt & Engelien‘ in Trioform ein eigenes Bandprojekt ins Leben zu rufen. Nun war es soweit, dass sich die Band in dieser Formation präsentierte. An den Drums wurden sie unterstützt von Tommy Fischer.

Im Konzert in Krefeld spielte die Band neben Stücken von Granfelt und Blug, auch einige Songs vom Album, das Anfang nächsten Jahres veröffentlicht werden soll. Dass diese Tracks diesmal noch instrumental vorgetragen wurden, tat der Stimmung im Publikum der knapp zur Hälfte gefüllten Kulturrampe keinen Abbruch und zeigte, dass sie gut angenommen wurden.

Stark war, wie Blug und Granfelt sich twinguitarmäßig in den Songs die Noten zuschmissen und Engelien und Fischer für den nötigen dynamischen Rhythmus sorgten und beide min einem längeren Solopart ihre Spielkunst unter Beweis stellen konnten.

Besondere Höhepunkte in einem kurzweiligen Konzert, das mit einigen gekonnten Coverstücken gewürzt wurde, waren „My House Is Green“ von Blug und „Hey Stranger“ (ich meine gehört zu haben, wie Granfelt ein paar Noten von „Miss You“ in den Song spielte) von Granfelts letztem Album sowie „Faith, Hope & Love“ und „Allmighty Blues“, die  Granfelt mal für Wishbone Ash geschrieben hatte.

Man darf gespannt sein, wie die Setlist beim nächsten Mal aussehen wird, wenn die Band das Album im Umlauf ist.

Line-up:
Thomas Blug (electric guitar)
Ben Granfelt (lead vocals, electric guitars)
Martin Engelien (bass)
Tommy Fischer (drums, vocals)

Text und Bilder: Gernot Mangold

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Thomas Blug
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Martin Engelien
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Kulturrampe, Krefeld

Ben Granfelt – Live… Because We Can! – CD-Review

Review: Gernot Mangold

Der Titel des neuen Ben Granfelt Live-Albums „Live… Because We Can!“ kann in mehrerlei Hinsicht interpretiert werden. Das Konzert wurde 2019 in seiner Heimatstadt Helsinki kurz vor dem Corona-Lockdown gespielt, wo Liveshows noch ohne Einschränkungen möglich waren, jetzt zur Veröffentlichung sind Livekonzerte endlich wieder möglich sind (und haben es verdient besucht zu werden) oder einfach die Aussage, dass sie es einfach können, die Studiosongs und 1,5 Coversongs live auf die Bühne zu bringen.

Wie von Granfelt im Inlay beschrieben, handelt es sich  um ein authentisches Livealbum, nur mit den notwendigen Bearbeitungen im Krefelder A1 Studio, um den Mitschnitt stereokompatibel als CD und auch als Doppelvinyl in einer guten Aufnahmequalität zu präsentieren. Es ist bewusst darauf verzichtet worden, im Studio Passagen zusätzlich oder neu einzuspielen, was nicht allzu selten der Fall ist.

Der finnische Saitenhexer zeigt sich an dem Abend des Heimspiels in bester Spielfreude und offerierte einmal mehr, warum er einige Jahre ein wichtiges Bestandteil von Wishbone Ash war und auch am Songwriting seinen Anteil hatte, sodass  „Faith, Hope & Love“ streng genommen gar nicht als Coversong gesehen werden kann. Interessant ist, dass wie bei einigen anderen Songs Keyboarder Kasper Martenson den Part der zweiten Gitarre übernimmt, was den Stücken auch für Granfelt-Fans noch einmal etwas Besonderes gibt, da er sonst meist im Trio mit der auch hier mitwirkenden Rhythmussektion mit Masa Maijanen am Bass und Miri Miettinen an den Drums auf Tour ist.

Es fällt schwer, aus den 14 Songs, die einen Querschnitt aus seiner Solokarriere abbilden, einzelne Stücke hervorzuheben, da alle eine Berechtigung haben, in der Setliste zu stehen und als keine vermeintlichen Lückenfüller zu sehen sind, um die etwa 80 Minuten Spielzeit voll zu bekommen.

Was sich aber zum Ende des Konzertes, beginnend mit „Breathe“, hier auch mit tollem Zusammenspiel von Gitarre und Keyboards, abspielt ist schon beeindruckend. Beim „Almighty Blues“ zeigt die ganze Band die Urgewalt, welche im Blues stecken kann. Stark hier auch die Dynamik, mit welcher Masa Maijanen am Bass und Miri Miettinen an den Drums eine bombastische Grundlage für Granfelts Gitarrenarbeit legen.

Nach diesem Song kann als Abschluss eigentlich nur noch eins kommen. Das fast hymnische abschließende „Going Home“ ist ein Abschluss, welcher nicht nur Granfelt-Fans in Euphorie versetzt. Auf der CD folgt als „letzte Zugabe“ oder Bonustrack noch das Instrumental „Power Of Passion“ als passendes Outro.

„Live… Because We Can!“ ist mit seinem Abwechslungsreichtum vom Blues, über Balladen bis zu klassischem Rock mit psychedelischen Einflüssen ein Album, welches für Rockmusikfans allgemein interessant ist und einer Art Greatest Hits Live-Scheibe nahekommt. Das Album kann die Wartezeit zu anstehenden Granfelt-Konzerten verkürzen oder auch der Zucker sein, der Hörer dazu verleitet, sich Granfelt mit seiner Band live anzusehen. Es wird sich auf jedem Fall lohnen. Besucht Rockkonzerte, kein Rock`n`Roll ist auch keine Lösung!

Line-up:
Ben Granfelt: Guitars & Vocals
Masa Maijanen: Bass
Miri Miettinen: Drums
Kasper Martenson: Keyboards

Ben Granfelt-Livedaten Herbst 2021:
22.10 Blue Notez, Dortmund DE
23.10 Bierfabrik, Pockau DE
25.10 Kulturrampe, Krefeld DE
26.10 Kofferfabrik, Furth DE
28.10 Wunderbar Weite Welt, Eppstein DE
29.10 Ducsaal, Freudenburg DE
30.10 Bluesroute Festival, Helmond NL
31.10 Haus Eifgen, Wermelkirchen DE
01.11 B.L.U.E.S, Rhede DE

A1 Records, Broken Silence
Stil: Blues, Rock

Tracklist:
01. Mind Your Head And Watch Your Step
02. Open Road
03. Because We Can
04. Endless
05. My Soul To You
06. Check Up From The Neck Up
07. Faith, Hope & Love
08. Life, Living And You
09. Wayward Child
10. Soul Searching
11. Breathe
12. Almighty Blues
13. Going Home
14. Power Of Passion [Bonus Track auf CD]

Ben Granfelt
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A1 Records

12-4-2 – 26.08.2021, Schlachtgarten, Krefeld – Konzertbericht

Nach einigen erfolgreichen Konzerten im letzten Jahr ging das von Martin Engelien ins Leben gerufene Projekt 12-4-2 nun weiter. Die zwölf Gitarrenseiten wurden wie zuvor von Ben Granfelt und Thomas Blug bedient, der Viersaiter, wie gewohnt, vom Meister selbst, nur die zwei Drumsticks wechselten in die Hände von Mel Gaynor, der schon bei den Simple Minds aktiv war.

Pünktlich nachdem die Regenschauer sich weiter Richtung Süden verzogen hatten, kündigte Pille Peerlings die Band an und unter dem Applaus von etwa 90 Besuchern, die trotz der unsicheren Wetterlage den Weg zum Schlachtgarten gefunden hatten, betrat die Band im wieder schön illuminierten Gelände die Bühne.

Schon beim einleitenden Instrumental „One Earth“ zeigte die Band, welch exzellente Musiker auf der Bühne stehen. Granfelt und Blug schmissen sich ähnlich wie bei Wishbone Ash, wo Granfelt auch einige Jahre spielte, fast synchron twinguitarmäßig, die Melodien zu und die Rhythmusfraktion sorgte für eine volle, energiegeladene Grundlage und glänzte zuweilen auch mit starken Soloeinlagen. Es folgte eine bunte Mischung aus Songs, meist aus der Feder Granfelts und Blugs, welche mit einigen Coversongs gespickt waren, die es in sich hatten.

Nach dem Intro kündigte Granfelt mit einem Augenzwinkern den ersten eigenen Song an und es folgte eine starke Version des Gerry Rafferty Klassikers „Baker Street“ wo das Saxophon gar nicht vermisst wurde, da Granfelt und Blug an den Gitarren dies durch krachende Soli ersetzten.

Danach zeigte der von Granfelt als bester deutscher Gitarrist auf der Bühne vorgestellte Thomas Blug, bei „My House Is Green“, dass er ein genau so feines Händchen im Songwriting wie an den Gitarrensaiten hat. Dass der Song instrumental war, fiel gar nicht großartig auf, da man zuweilen das Gefühl hatte, die beiden Gitarristen würden ihr Instrumente singen lassen.

Beim folgenden „Breathe“ zeigte ein stimmlich bestens aufgelegter Granfelt, dass er mit Sicherheit zu der Topgarde der Gitarristen zählt, wobei er hier auch von Blug unterstützt wurde und die zweistimmigen Gitarren dem Song ein ganz neues Flair gaben. Nahtlos reihte sich das psychedelisch angehauchte Instrumental „Melodic Relief“ von Granfelts letzter Platte an, welches mit einigen jammenden Passagen aufwartete, wo alle Musiker ihr Können zeigen konnten.

Das verträumte „Faith, Hope & Love“ mag manchem als Wisbone Ash-Cover vorgekommen sein, es stammte aber aus Granfelts Zeit bei der Band und aus seiner Feder. Stark war hier, wie sich Granfelt und Blug perfekt ergänzten und für Begeisterung bei den Besuchern sorgte.

Zum Ende des Sets kam dann ein furioser Auftritt vom Drummer Mel Gaynor. Eine deftig rockende Version von „Superstition“, mit treibenden Drumbeats wurde von ihm passend dynamisch gesungen.

Nach einer kurzen Pause ging es dann mit „Freeway Jam“ und „Victorious“ weiter. Bei der Anmoderation seines Songs „Hey Stranger“ sorgte Ben Granfelt mit einer Freudschen Fehlleistung für Applaus. Er schilderte Situationen, wenn er auf Tourneen durch Städte geht, in Cafes sitzt, z. B. auch in Krefeld und man mit Fremden ins Gespräch kommt und sich vorstellt und er sich dann als Ben Krefeld benannte, was Engelien später bei der Vorstellung von ihm noch einmal unter dem Applaus der Besucher später aufnahm.

Das folgende „I Won’t Forget“ von Blug war eine passende Einleitung für „My Soul To You“ von der gleichnamigen Scheibe von Granfelt, wo er die Gitarre im Stile eines Mark Knopflers erklingen ließ. Zum Ende des zweiten Sets folgten Blugs „Whitching Hour“ und das fulminante „Almighty Blues“, angekündigt als ein Stück, das so 20 – 25 Minuten dauert. Warum die Zeitangabe von Bedeutung für Pille Peerlings und Kolja Amend von Bedeutung war, wusste zu diesem Zeitpunkt niemand.

Ein Solo der vier Musiker jagte das nächste und man hatte den Eindruck sie würden sich in einen regelrechten Rausch spielen, was für Standing Ovations sorgte. Unter lautstarken Zugabeforderungen verließ die Band die Bühne und wurde von Peerlings und Amend in Empfang genommen.

Was kaum einer bemerkt hatte, der Schlachtgarten bekam Besuch vom Ordnungsamt, das eine Beschwerde eines besorgten Krefelder Bürgers erhalten hatte, die zeigte, dass es neben Corona noch andere, vielleicht viel schlimmere und nachhaltigere Probleme für die Kultur unter freiem Himmel gibt: Nämlich Spaßbremsen, die um 22:30 Uhr nicht in der Lage sind, Musik von Außen zu ertragen.

Vielleicht hätte es ja auch gereicht, die Fenster zu schließen oder einfach die Glotze etwas lauter zu machen. Es gab auf jedem Fall die Auflage, dass das Konzert nach dem gerade begonnenen Song zu beenden sei. Dass danach weiter Züge über die direkt neben dem Gelände liegende Bahntrasse rumpelten, sei dabei nur am Rande erwähnt. Wegen der sehr stringenten Ansage des Ordnungsamtes machten sich die beiden Veranstalter Sorgen, da sie dachten, die 20 – 25 Minuten wären ein Scherz gewesen, aber schnell erkannten Sie, dass der Song für mehrere Jampassagen ausgelegt war.

Die Band kam dann noch einmal auf die Bühne, um sich zu verabschieden und es wurde erklärt, warum es keine weiteren Stücke gab. Trotz dieses abrupten Endes erlebten die Besucher ein ganz starkes Konzert, auch ohne das obligatorischen „Going Home“ bei Gigs mit Ben Granfelt und alle Anwesenden werden mit Sicherheit erneut dabei sein, wenn diese Musiker wieder zusammen auftreten. Dies wird dann aber vermutlich unter anderen Voraussetzungen stattfinden.

Bei den Konzerten im letzten Jahr stellten Granfelt und Blug fest, dass es richtig Spaß bereitet, gemeinsam was zu machen. Dies veranlasste Engelien zur Überlegung, Mel Gaynor an den Drums dazu zu holen und aus dem temporären Projekt eventuell eine eigenständige Band zu machen. In diesem Fall darf man sich schon jetzt auf eine absolut starke Liveband freuen.

Line-up:
Ben Granfelt (lead vocals, electric guitars)
Thomas Blug (electric guitar)
Martin Engelien (bass, bgv)
Mel Gaynor (drums, lead vocals)

Text und Bilder: Gernot Mangold

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Kulturrampe, Krefeld
Schlachtgarten, Krefeld

Go Music – 10.10.2020, Jazzkeller, Krefeld – Konzertbericht

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Das ausgefallene Konzert

Eigentlich wollte ich am 10.10. den Gig der Rumrods im Biergarten der Kantine in Köln besuchen. Es sollte das letzte diesjährige Konzert in der Reihe der Biergartenkonzerte sein. Dann kam aber leider am Vormittag die Information, dass das Konzert abgesagt sei.

Neben den in Köln stark ansteigenden Fällen von Coronainfizierten, was eventuell auch einen Einfluss auf die Hygienekonzepte hatte, gab es die Wettervorhersage, die starken Regen hervorsagte und die Durchführung auch im Hintergrund der nun herbstlichen Temperaturen fast unmöglich gemacht hätte. Es zeigt das nächste Problem der Veranstalter auf und ist unbeeinflussbar.

Der Herbst und Winter kommt, und die Openair-Saison, die mit guten Konzepten und entsprechenden lokalen Gegebenheiten einiges noch realisierte, geht nun dem Ende entgegen. Was Indoor noch möglich ist, hängt dann von Erlassen, bei zu erwartenden steigenden Fallzahlen und von Konzepten ab und wie diese von den Behörden anerkannt werden. Ob die dann gestattete Besucherzahlen überhaupt den Aufwand finanzieren, bleibt allerdings abzuwarten.

Fast parallel zur Absage von Köln erreichte mich ein Post des Jazzkellers Krefeld, dass die geplante Veranstaltung von Go Music wegen der hervorgesagten Regenfälle kurzfristig von 20:00 Uhr auf 18:00 Uhr vorverlegt wurde. Nach kurzem Überlegen entschloss ich mich anzufragen, ob noch Plätze frei sind und fuhr, um Veranstalter zu unterstützen, nach Krefeld. Nicht um ein Konzertbericht zu schreiben, der steht schon für eine Veranstaltung aus dem GREND in der letzten Woche im Magazin, sondern einfach um Live-Musik zu hören.

Überraschend viele Gäste füllten trotz der kurzfristigen Vorverlegung des Konzertes den Openair-Bereich in der Fußgängerzone unmittelbar vor dem Jazzkeller. Trotz kälterer Temperaturen und mehrfach einsetzenden Nieselregens, verweilten die Fans gut gelaunt bis zum Ende des Konzertes, um dann im Starkregen den Heimweg anzutreten.

Ich bin gespannt, wie der Jazzkeller sein Programm weiter durchzieht, da in den nächsten Tagen berichtet werden soll, wie das Konzept aussehen soll, in den Herbst- und Wintermonaten weitere Konzerte durchzuführen. Es ist auf jeden Fall ausgeschlossen, dass diese in den Gewölben des Jazzkellers stattfinden, wo maximal 20 Besucher Zutritt hätten.

Schon heute war es für die Musiker auf der, dem Wind ausgesetzten Bühne ziemlich frisch. Dazu zwei Sprüche von Granfelt: „Ich freue mich schon auf die finnische Sauna“ und zum Ende bei der Verabschiedung, wo er von einem Auftritt Engeliens und den zwei Hoodies sprach, wobei er selbst und Charly T. sich die Kapuzen der Hoodies unter den Jacken hochgezogen hatten.

Schaut mal auf der Seite des Jazzkellers in den nächsten Tagen/Wochen nach, was für Veranstaltungen angeboten werden, wie der dazu gehörige Rahmen aussieht und unterstützt weiter Konzerte von Veranstaltern, die mit entsprechenden Konzepten versuchen, Livemusik in das nächste Jahr retten, sodass wenigstens die wenigen zugelassenen Plätze in den Clubs halbwegs gefüllt sind.

Line-up:
Ben Granfelt (lead vocals, electric guitars)
Martin Engelien (bass, bgv)
Charlie T. (drums)

Text und Bilder: Gernot Mangold

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Jazzkeller, Krefeld

Go Music – 03.10.2020, GREND Kulturzentrum, Essen – Konzertbericht

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Ausverkauftes Haus beim ersten Indoor-Konzert im Kulturzentrum GREND seit dem Frühjahr. Immerhin durften 47 Musikfans auf festgelegten Sitzplätzen der Veranstaltung beiwohnen, wo bestuhlt, bis zu 80 Besucher möglich wären.

Mit dem nötigen Humor begrüßte Martin Engelien die Zuschauer dann auch zu dem, was heute ausverkauft heißt. Im Gegensatz zu den meisten Go Music-Konzerten, bei denen meist im Quartett gespielt wird, trat man diesmal im (Power-) Trio an. Neben dem finnischen Saitenhexer Ben Granfelt hatte Engelien am Bass, Charly T. an den Drums an Bord. Dieser gilt als einer der besten Drummer Deutschlands, was er unter anderem auch bei Marius Müller Westernhagen oder den Lords unter Beweis stellte.

Wie für Go Music-Konzerte üblich, startete das Konzert mit dem Instrumental „One Earth“, in dem jeder der Musiker schon mit Soloeinlagen Glanzlichter setzte. Danach standen aber Songs von Ben Granfelt im Mittelpunkt und es wurden einige Coversongs mit spezieller Note eingestreut.

Nach den beiden älteren Stücken „Bright Lights And Dreams“ und „Cant Wait Another Day“ machte Engelien Werbung für das gerade erschienene Granfelt-Album „True Colours“ und mit „Hey Stranger“ folgte passenderwiese die aktuelle ausgekoppelte Single mit jammenden Zwischenteil, in dem Charly T. mit einem furiosen Drumsolo begeistern konnte, während Engelien dabei das Publikum immer wieder anstachelte, ihn anzufeuern. Zum Ende sagte Ben Granfelt noch einmal, dass der Song natürlich auf dem neuen Album ist und legte mit einem Augenzwinkern nach, dort aber leider ohne das Drumsolo.

Zum folgenden „Faith, Hope And Love“ plauderte Ben kurz über seine Zeit bei Wishbone Ash, und wie das Stück den Weg auf ein Album der Band gefunden hatte und fester Bestandteil ihrer Setlisten wurde. Auch dieser Klassiker wurde mit einer ganz eigenen Note gespielt, in dem Engelien dann sein, wenn man Granfelts Worten Glauben schenkt, sein etwa 3867tes Bass-Solo gespielt hat. Beeindruckend war, wie sich Granfelt an der Gitarre und Engelien am Bass regelrecht die Bälle zuspielten und sich zuweilen in einen Rausch zu spielen schienen.

Nach einer kurzen Pause die zum Lüften des Raumes und den Verkauf von LPs/CDs genutzt wurde, betraten die drei wieder die Bühne, und Granfelt gab einiges zur Entstehung der neuen Platte preis, zum Beispiel, dass er drei Instrumentalsongs auch auf den Wunsch von Fans aufnahm und sogar froh darüber war. Nach einem Konzert in Schweden, er nannte es den Coronahotspot der Welt, merkte er, dass bei ihm etwas nicht stimmt und er danach richtig krank wurde.

Das ging so weit, dass es länger dauerte, bis seine Stimme wieder funktionierte. Da kam ihm die Aufnahme der Instrumentalsongs natürlich entgegen, von denen dann „Oriental Express“, ein psychedelisch angehauchter Track folgte.

Mit „Chevrolet“ dem Robben Ford-Klassiker, geschrieben von Memphis Minnie, Ed & Lonnie Young, wurde es wieder rockig, und das stilistisch an die guten alten Dire Straits-Zeiten erinnernde „My Soul To You“ zeigte einmal mehr die spielerischen Qualitäten des Finnen.

Dass Granfelt und seine Mitstreiter nicht nur Rockmusik können, bewies das Trio bei Robert Palmers „Bad Case Of Loving You“, der kurzerhand als Reggae-Version vorgetragen wurde. Schön war hier auch der passende Groove durch die Rythmusfraktion Charly T. und Martin Engelien, die dabei bewiesen, dass sie auch die langsamen Tonfolgen beherrschen.

„Breathe“ leitete er mit „Endless“, einer Homage an Jeff Beck, ein,  welcher ihn in seinem Gitarrenspiel inspiriert hatte ein. Vor dem Stück gab er schmunzelnd den Tipp, nicht mehr zu atmen, da man so kein Corona bekommen könne. Der Nachteil ist allerdings, dass man dies mit dem Leben bezahlen müsse. Dass Granfelt an dem Abend aber gut bei Atem war, bewies er durch den durchweg klaren Gesang, der auch passend abgestimmt war. Überhaupt muss gesagt werden, dass der Sound an dem Abend sehr gut ausgesteuert war, wodurch jedes Instrument differenziert zur Geltung kam.

Als letztes Lied des zweiten Sets folgte der JJ Cale-Evergreen „Cocaine“, dessen Ruhm durch Eric Clapton noch gesteigert wurde. Jetzt könnte natürlich gefragt werden, ob es sein müsse, solch einen Song zu covern, an dem sich viele eventuell totgehört haben. Ich habe „Cocaine“, eingeleitet mit einem Intro, welches auch von Stevie Ray Vaughan hätte sein können, selten so energiegeladen und dynamisch gehört. Es war in dem Fall nicht das Cover von Slowhand sondern von Fasthand!

Danach verließ die Band kurz den Saal, um nach lautstarken Zugabeforderungen noch einmal die Bühne zu betreten. Es folgte der für Granfelt-Konzerte obligatorische Rausschmeißer „Going Home“, einer der vielen Highlights eines tollen Konzertabends, der die Besucher zufrieden nach Hause gehen ließ.
Ein besonderer Dank geht an die Macher des GREND, die alles für einen gelungenen Konzertabend bereitet haben, aber auch an Martin Engelien, der mit seinem Projekt Go Music Corona trotzt und immer wieder Musiker zusammentrommelt, die dafür sorgen, dass Livemusik weiter präsent ist.

Interessant war dabei die Aussage von Charly T. in einem Gespräch nach dem Konzert, dass er die Songs von Granfelt erst zwei Tage vor der Show kennenlernte, was bei dem Konzert nicht erkennbar war und man eher das Gefühl hatte, da spielen drei zusammen, die sich schon länger kennen. Besonders hervorzuheben ist, dass Ben Granfelt sich auf die Minitour eingelassen hat, mit dem Wissen bei der Rückkehr nach Finnland erst mal in Quarantäne zu gehen. Wie sagt man so schön, das ist Rock’n’Roll.

Line-up:
Ben Granfelt (lead vocals, electric guitars)
Martin Engelien (bass, bgv)
Charlie T. (drums)

Text und Bilder: Gernot Mangold

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GREND Kulturzentrum, Essen

12-4-2 – 10.09.2020, Schwarzer Adler, Rheinberg – Konzertbericht

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Endlich wieder mal ein Gig für mich im Schwarzen Adler nach dem Lockdown! Ernst Barten und sein Team hatten alles Erdenkliche und Vorgeschriebene bewältigt, um die Kultlocation in Rheinberg-Vierbaum in der Corona-Zeit auch rockmusikalisch wieder in Gang zu bringen.

Mit dem Projekt 12-4-2 (12 Guitar Strings – 4 Bass Strings – 2 Drum Sticks), alias Ben Granfelt (Lenningrad Cowboys, Wishbone Ash, Guitar Slingers), Stratocaster-Ass Thomas Blug, Martin Engelien (Klaus Lage Band, Go Music) und Berni Bovens hatte er auf hochkarätige Musiker gesetzt.

Angesichts der tollen Besetzung war es nicht zu verstehen, dass sich gerade mal zwischen 30-40 Zuschauer an dem für 90 Leute ausgelegten Abend eingefunden hatten. Dementsprechend frustriert zeigte sich Ernst Barten vor Beginn des Gigs. Viele der üblichen Stammgäste waren vermutlich immer noch wegen des vermeintlichen Ansteckungsrisikos und einer gewissen Verunsicherung auf der heimischen Couch verharrt.

Die anwesenden Leute sollten ihr Kommen allerdings nicht bereuen. Profis wie Granfelt, Blug, Engelien und Bovens zeigten sich von der spärlichen Kulisse unbeeindruckt und performten, als wenn sie vor ausverkaufter Hütte spielen würden.

Während sich Blug und Bovens ganz auf ihr exzellentes spielerisches Können konzentrierten, führten die beiden charismatischen Persönlichkeiten Granfelt und Engelien mit Ansagen durch den Abend, wobei Engelien sich einige Male zur schwierigen kulturellen Situation ausließ, sich für das Vertrauen der Betreiber und Besucher bedankte, aber auch seine Freude zum Ausdruck brachte, dass endlich wieder erste Schritte gemacht werden, um die Szene langsam wieder in Gang zu bringen. Er appellierte angesichts der bevorstehenden kühleren Zeiten, Vertrauen in die Behörden und Clubs zu leisten, die alles dafür tun, um ein Ansteckungsrisiko nahezu gen Null zu minimieren.

Das Quartett begab sich dann samt diverser Instrumentalnummern (u. a. „One Earth“ aus Engeliens Corona-Hilfe-Album), einiger Cover-Stücke („Baker Street“, Breathe“) und Liedern aus Granfelts („My Soul To You“, „Melodic Relief“, „Faith, Hope & Love“, Wayward Child“, „Almighty Blues“, „Going Home“) und Blugs („My House Is Green“, „I Won’t Forget“, „The Witching Hour“) Solo-Fundi auf einen Streifzug durch die Rockmusik und umriss dabei fast alle Facetten von Blues-, klassischen, Prog-, Southern- bis hin zu Melodic Rock-Anleihen.

Hier standen natürlich die filigranen E-Gitarren-Künste der beiden Hexer Granfelt (Les Paul und Stratocaster) und Blug (Stratocaster) im Vordergrund, die unzählige quirlige Soli abließen, sich duellierten, aber sich dann auch durchgehend in der hohen Kunst des sich ‚blind‘ verstehenden Twinspiels zusammenfanden.

Engelien beweis mit seinem energiegeladenen, treibenden und anpassungsfähigen Pumpspiel und diverser Solo-Grooves, dass er noch lange nicht zum alten Eisen der Tieftöner-Szene zählt, und gab phasenweise auch den gut gelaunten Moderator zwischen Granfelt und Blug. Den Schmunzler des Abends hatte jedoch Drummer Berni Bovens auf seiner Seite, als er ein eher bedächtig-langsames, im Jazz verankertes Drum-Solo servierte und dann gegen Ende auf die Uhr schaute, nach dem Motto „ich bin jetzt fertig, wann steigt ihr endlich wieder ein, Jungs?“.

Mit dem schon vom Titel her prädestinierten Granfelt-Rausschmeißer „Going Home“ als Zugabe beendete der Vierer unter tosendem Applaus des Publikums zwei fulminante Stunden, bei denen absolute Spielfreude und filigranes Können im Vordergrund des Geschehens standen.

Trotz aller verständlicher Enttäuschung war Ernst Barten angesichts der tollen Vorstellung zum Schluss aber doch sichtlich erleichtert, endlich wieder echtes ‚Rockmusikleben‘ in den Adler gebracht zu haben. Man kann nur wünschen, dass er zum anstehenden Ana Popovic-Gig am 15. und 16. Oktober – Corona hin oder her – wieder mit der verdienten Resonanz belohnt wird.

Line-up:
Ben Granfelt (lead vocals, electric guitars)
Thomas Blug (electric guitar)
Martin Engelien (bass, bgv)
Berni Bovens (drums)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

Ben Granfelt
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Schwarzer Adler, Rheinberg

Jasmine Wynants-Granfelt – In My Mind – CD-Review

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Review: Gernot Mangold

Am 6. März veröffentlicht Jasmine Wynants-Granfelt, nachdem sie mit verschiedenen Bands schon einige Platten auf den Markt gebracht hat, ihr erstes Solo-Album “In My Mind”.

Die Ankündigung der neuen Platte auf ihrer Webseite beginnt mit einem mystischenText: „♥ I want to look into Your eyes for Eternity…swim in the Mystery of Your Soul…fall into the Pumping of Your Heart…climb onto the Wandering of Your Feet..lost in The Hole in the Universe ♥”

Passend zu diesem das vieldeutig interpretierbare psychedelisch angehauchte Plattencover, der in Belgien geborenen, in Singapur und den Niederlanden aufgewachsenen Wynants-Granfelt, die es wegen der Liebe zur finnischen Musikszene 2011 nach Helsinki zog. Ob das finnische Wetter, wie auf der Homepage beschrieben, auch eine Rolle spielte, sei dahingestellt.

Auf dem Tonträger erwarten einen 11 Songs, die mit einer Ausnahme, dem Cover „Wild Frontier“ von Gary Moore, alle von ihr selbst geschrieben sind. Produziert ist es von Magnus Axberg und Ben Granfelt, der auch alle Gitarren einspielte und dem Werk einen entsprechenden Charakter verleiht. Wer aber glaubt, dass es sich um ein Granfelt-Album mit seiner Frau als Vokalistin handelt, ist allerdings auf dem Holzweg.

Mit „The Gravedigger’s Wife“ beginnt die Scheibe direkt furios grunge-punk-rockend im Stile alter Billy Idol-Sachen, was durch Wynants-Granfelts leicht schnoddrigen Gesangsstil in diesem Song noch unterstützend wirkt

„Extraordinary Man“ ist eine Art Homage an den britischen Comedian Ricky Gervais, dem sie zu Beginn des Liedes fast eine Art Heiratsantrag macht (wie kann Ben Granfelt bei solch einem Text weiter ruhig seine Gitarre spielen?), dies aber zum Ende relativiert. „Don’t worry I am married, I’m not looking for a score“. Ben und Ricky können somit beide beruhigt sein, sie liebt nur die Art von Humor und gibt damit auch einen Einblick in ihre Seele.

„In My Mind“ beeindruckt zunächst mit einem orientalisch angehauchten Intro, dem Jasmine auch ihre facettenreiche Stimme entsprechend anpasst. Mit „Song For Him“ zeigt sie, dass sie auch radiotaugliche Songs der Kategorie Stevie Nicks kann, wobei sie allerdings stimmlich rauer und wilder, wie auch im folkigen „Trudyanne“, daherkommt.

Ihre Flexibilität im Songwriting wird spätestens in dem Moment klar, wo dem Grunge-umwehten „Bye Bye Babydoll“ das fast swingende „Pimp“ folgt. Einer der absoluten Highlights der Platte ist das rockige „For What It’s Worth“, in dem Ben Granfelts Gitarrenspiel herausragt.

Im weitesten Sinne erinnert es mich in einigen Passagen an einen meiner Favoriten der Guitar Slingers, „This Is Forever“. Diesem Topsong wird mit dem Gary Moore Cover „Wild Frontier“ in einer akustisch, folkig, keltisch interpretierten Version ein weiterer Höhepunkt nachgelegt, wobei Jasmine mit sanfter gefühlvoller Stimme fast träumerisch daherkommt.

Nach dem swingenden „Mr. Postman“ gibt Jasmine Wynants-Granfelt im letzten Song noch einmal einen Einblick in ihre Seele. Beim folkig-lastigen „Cigarettes“ bekennt sie, dass es wohl Momente gibt, in denen sie für eben solche sterben würde.

Als Fazit kann gesagt werden, dass Jasmine Wynants-Granfelt mit „In My Mind“ einen ganz starken und abwechslungsreichen Longplayer hingelegt hat. Trotz der vielen Stilelemente ist er in sich kompakt und demnach ohne Längen, da man immer wieder (positiv) überrascht wird.

Neben der facettenreichen Stimme Jasmins setzt natürlich auch das Gitarrenspiel Ben Granfelts, der nicht umsonst einige Jahre bei Wishbone Ash spielte, viele Glanzpunkte. Aus diesen Gründen absolute Kaufempfehlung, und die Hoffnung, dass Wynants-Granfelt diese Songs, am besten mit ihrem Gatten auch in den hiesigen Clubs zum Besten gibt.

Als Service gibt es auf der Webseite Wynants-Granfelts die Texte von allen Songs schon vor der Veröffentlichung des Albums.

Supersounds Music (2019)
Stil: Rock

01. The Gravediggers’s Wife
02 Extraordinary Man
03. In My Mind
04. Song For Him
05. Trudyanne
06. Bye Bye Babydoll
07. Pimp
08. For What It’s Worth
09 Wild Frontier
10. Mr. Postman
11. Cigarettes

Jasmine Wynants-Granfelt
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