Kaz Hawkins – My Life And I – CD-Review

Review: Jörg Schneider

Die hierzulande wahrscheinlich noch recht unbekannte, aus Nordirland stammende und in Frankreich lebende Blueserin Kaz Hawkins, die auch eine Show bei BBC Radio Ulster moderiert, hat nun nach vier Vorgängeralben mit ihrem neuesten Werk „My Life And I“ ihr persönliches Best-Of-Album herausgebracht. Die Scheibe mit insgesamt 17 Titeln ist am 8. April in die Läden gekommen.

Der entsprechende Vinyl-Longplayer wird aber erst im Mai verfügbar sein. Kaz Hawkins wurde bereits in ihrer Kindheit in den Bars von Belfast, in die sie ihr Vater häufig mitnahm, von Musik geprägt. Auf diese Art musikalisch sozialisiert, entdeckte sie später ihre Leidenschaft für den Saint-Louis-Blues von Etta James. Kaz Hawkins erinnert sich: „Ich konnte die Traurigkeit hören und mich damit identifizieren. Ich wollte wie sie singen, aber ohne sie zu imitieren“.

Und so wundert es auch nicht, dass sie zwei Songs von Etta James auf ihrem Album gecovert hat („At Last“ und „Something Got A Hold On Me“), aber auch einem Stück ihres Landsmannes Van Morrison („Full Force Gale“) haucht sie neues Leben ein. Die restlichen Songs hat sie bis auf „Feelin’ Good“ (von Anthony Newly / Leslie Bricusse) selbst komponiert und getextet.

Insgesamt überwiegen auf der Scheibe die ruhigen und bedächtigen Töne in Form von eher balladesken Songs („Lipstick and Cocaine“, „The River That Sings“ und das etwas schnellere „Believe With Me“) bzw. die Slowbluesnummern, „Feelin’ Good“, „Surviving“, sowie die drei sich recht ähnlich anhörenden Tracks „Don’t You Know“, „Don’t Slip Away“ und „Better Days“.

Viele von Kaz Hawkins’ Liedern werden hauptsächlich von ihrer emotionalen und kräftigen Stimme mit Pianobegleitung getragen, so z. B. das zärtliche „Because You Love Me“ und das leicht gospelige und kraftvoll vorgetragene „Hallelujah Happy People“. Es gibt aber auch vergleichsweise flotte Nummern auf dem Album zu hören. Der leicht energetische Shuffle „Drink With The Devil“ gehört dazu, aber auch der starke Gospel-Opener „Pray“ und das Midtempo-Stück „Don’t Make Mama Cry“.


Ihre Interpretation von Etta James’ Song „At Last“ hingegen kommt etwas schmalzig daher und weckt Erinnerungen an Filmmusik, wie sie aus den 40’er Jahren stammen könnte. Herausragend finde ich allerdings das soulige und von Bläsern begleitete „Full Force Gale“ und die zunächst slow startende, bereits erwähnte Etta James-Nummer „Something‘s Got A Hold On Me“, in die Kaz Hawkins solo singend einsteigt, den Song dann aber in eine sehr flotte Soulnummer verwandelt. Beiden Stücken steht der Rausschmeißer „Shake“ in nichts nach, zu Beginn ebenfalls stimmgewaltig und langsam startend, um dann in einem wilden Boogie zu enden.

„My Life And I“ ist keine typische Bluesscheibe. Dazu wirken die meisten der Songs nach meiner Ansicht zu balladesk, sind aber gerade deshalb für die besinnlichen Stunden des Lebens bestens geeignet. Diesen kann Kaz Hawkins, die, Etta James zu Ehren, deren Nachnamen angenommen hat, mit ihrer kraftvollen Stimme starke, emotionale Akzente verleihen.

Label: Dixiefrog Records
Stil: Blues

Tracks:
01. Pray
02. Because You Love Me
03. Feelin‘ Good
04. Hallelujah Happy People
05. Lipstick And Cocaine
06. Believe With Me
07. Drink With The Devil
08. Full Force Gale
09. Don‘t Make Mama Cry
10. The River That Sings
11. Surviving
12. At Last
13. Something‘s Got A Hold On Me
14. Don‘t You Know
15. Don‘t Slip Away
16. Better Days
17. Shake

Kaz Hawkins
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V2 Records

The WildRoots – WildRoots Sessions Volume 2 – CD-Review

Review: Michael Segets

Der zweite Streich von The WildRoots ist wieder ein Großprojekt geworden. Fast dreißig Musiker waren den aktuellen Sessions beteiligt. Den Kern der WildRoots bilden Stephen und Patricia Ann Dees sowie Victor Wainwright. Die fünfzehn Songs stammen allesamt von Stephen Dees, die er zum Teil zusammen mit einem anderen WildRoots oder mit Bryan Bassett geschrieben hat. Er hat das Album auch produziert und arrangiert, wobei ihm seine Frau Paricia Ann zur Seite stand.

Das Ehepaar singt „Put Your Hand In The Fire“ zusammen. Ansonsten überlässt das Mastermind der WildRoots das Mikro gerne anderen Sängern und Sängerinnen. Die beiden anderen WildRoots haben mehr Gesangsanteile, Patricia Ann Dees beispielsweise bei „Sweet Louise“ und Victor Wainwright bei „I Feel Fine“. Sehr gelungen ist der Opener „I.O.U.“ auf dem sie im Duett auftreten.

Die wechselnden Lead Vocals sind ein Markenzeichen der Band. The WildRoots bieten Blues und Bluesrock der alten Schule, oftmals mit Mundharmonika und gelegentlich mit Saxophon präsentiert. Gerade bei den langsameren, bluesigen Nummern wie „The Threads Of Time“ oder „Pile Of Blues“ übernehmen Gastsänger – hier Mark Hodgson und Robert Thomas – das Mikro. Stimmlich am auffälligsten ist Anthony Thompsons Beitrag auf „Lazy Little Daisy“. Die WildRoots zählen auf bewährte Kollegen, die bereits bei den „Sessions Volume 1“ mit von der Partie waren.

Unter den Titeln stechen diejenigen hervor, die einen Gospel-Einfluss nicht verleugnen können. „Long Way To Go“, „Good Word“ oder „Ready When The Day Is Done“ gehören zu meinen Favoriten des Longplayers. Einen schönen Retro-Charme entwickelt „That Man Of Mine“, das Patricia Ann Dees gemeinsam mit Beth McKee und Reba Russell singt. Victor Wainwright steuert hier die dominierende Begleitung durch das Klavier bei. Dass er flinkt auf den Tasten unterwegs ist, beweist er auf dem instrumentellen „WildRoot Boogie“. Seine Orgel treibt auch das von Billy Livesay gesungene „Working On My Car Blues“ an. Ebenfalls ein hohes Tempo geht „The Bad Seed“ mit Dyer Davis.

Die fünfzehn Tracks auf „WildRoots Sessions Volume 2“ fügen sich auf einem Longplayer zusammen, auf dem Blues und Bluesrock in traditioneller, aber abwechslungsreicher Weise vertreten ist. Durch die wechselnden Lead Vocals und die Vielzahl der Gastsängerinnen und Sänger wirkt die Scheibe eher als Compilation, statt als geschlossen konzipiertes Bandalbum. Die CD kann allerdings so durchlaufen, da kaum ein Stück abfällt. Höhepunkte stellen für mich die Titel dar, die am Gospel angelehnt sind.

WildRoots Records (2022)
Stil: Blues, Bluesrock

Tracks:
01. I.O.U.
02. Lazy Little Daisy
03. Long Way To Go
04. The Bad Seed
05. I Feel Fine
06. That Man Of Mine
07. The Threads Of Time
08. Sweet Louise
09. Working For My Car Blues
10. WildRoot Boogie
11. Put Your Hand In The Fire
12. Pile Of Blues
13. Good Word
14. I Say Amen
15. Ready When The Day Is Done

The WildRoots
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Larry McCray – Blues Without You – CD-Review

Bild

Review: Jörg Schneider

Der aus Magniola, Arkansas, stammende Blues-Sänger und Gitarrist Larry McCray, der seit den 90er Jahren zu einer festen Größe im Business gehört, veröffentlicht nach fast sieben Jahren Pause sein neuestes Werk „Blues Without You“. Das Material dazu hat er nach eigenem Bekunden in der durch die Coronapandemie verursachten Zwangspause zusammengestellt.

Produziert haben das Album keine geringeren als Joe Bonamassa und Josh Smith, weshalb es auch am 25. März auf Bonamassas Label „Keeping The Blues Alive Records“ erscheinen wird. Zusätzlich haben sich auf der Scheibe auch McCrays Lebensgefährtin Peggy Smith, sein Bruder Steve McCray, Warren Haynes, Joanna Connor und Reese Wynans und natürlich Joe Bonamassa himself sowie viele andere als Gastmusiker verewigt.

Insgesamt haben es zwölf Songs geschafft, auf der Platte eingespielt zu werden, darunter auch der Albert King- Klassiker „Roadhouse Blues“, wobei Larry McCray nicht nur als Blues-Musiker glänzt, sondern auch seine Leidenschaft für andere Musikrichtungen auslebt.

So sind einige der Tracks durchaus vom Rockjazz beeinflusst, wie ihn „Blood, Sweat & Tears“ gespielt haben. Deutlich wird dies z. B. in dem flotten Opener „Arkansas“, der McCrays Erinnerungen an seine ländliche Kindheit thematisiert oder auch in „Mr. Easy“ mit starken Bassintro und Joe Bonamassa als ‚Gastgitarrist‘, aber auch in „Good Die Young“ mit tollen Backgroundvocals.

Andere Songs sind eher dem klassischen Boogie-Woogie-Sound mit seinen typischen Pianorhythmen verhaftet („Without Love It Doesn‘t Matter“ und „Drinkin‘ Liquor And Chasin‘ Women“ mit der Blueserin Joanna Connor). Leichte Americana-Anleihen hingegen finden sich u. a. in dem melodiösen Akustik-Blues „Down To The Bottom“ mit Warren Haynes an der Gitarre und das soulig-funkige „Breaking News“ vermittelt ein dezentes 80‘er Jahre Feeling.

Ansonsten gibt es viel Blues, mal slow („Now More Crying“) oder mal fröhlich im Chicagostil mit Backgroundchor („Don‘t Put Your Dreams To Bed“). Das beste Stück des Album ist für mich allerdings der Rausschmeißer „I Play The Blues“, ein wunderschöner Song, nur McCrays emotionale Stimme und seine Akustikgitarre. Mehr braucht es nicht für einen Gänsehautblues.

Mit „Blues Without You“ ist Larry McCray, der auch schon zusammen mit BB King, Buddy Guy, Albert King, John Mayall, Johnny Winter, Keb‘ Mo‘ und den Allman Brothers, um nur einige zu nennen, auf der Bühne gestanden hat, eine sehr abwechslungsreiche Scheibe gelungen. Mit den von unterschiedlichen Musikstilen beeinflussten Songs des Albums stellt McCray eindrucksvoll unter Beweis mehr als „nur“ ein Bluesmusiker zu sein. Nicht umsonst bezeichnet ihn Joe Bonamassa als eine lebende Legende, die es nach der fast sieben jährigen Abstinenz vom Musikbusiness wieder zu entdecken gilt.

Label: Independent (2022)
Stil: Blues

Tracks:
01. Arkansas
02. Without Love It Doesn‘t Matter
03. Good Die Young
04. Down To The Bottom feat. Warren Haynes
05. Breaking News
06. Roadhouse Blues
07. Drinkin‘ Liquor And Chasin‘ Women feat. Joanna Connor
08. Blues Without You (for Paul)
09. Mr. Easy feat. Joe Bonamassa
10. No More Crying
11. Don‘t Put Your Dreams To Bed
12. I Play The Blues

Larry McCray
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Popa Chubby – Emotional Gangster – CD-Review

Review: Jörg Schneider

Der New Yorker Theodore Joseph Horowitz, der Bluesgemeinde sicherlich besser bekannt als Popa Chubby, gönnt sich zu seinem 62‘sten Geburtstag am 31. März ein neues Album mit dem Titel „Emotional Gangster“, welches am 25. März  in die Läden kommt. Und es ist nach „It’s A Mighty Hard Road“ (2020) und „Tinfoil Hat“ (2021) sein drittes Album innerhalb von knapp drei Jahren.

Natürlich sind auch die elf Electric-Blues-Tracks auf dem neuen Album für Popa Chubby typisch durch Hard Rock-Elemente á la Led Zeppelin und Black Sabbath beeinflusst. Der Meister spielt auf seinem Album zahlreiche Instrumente selbst und hat sic hauch nicht davor gescheut, die Songs eigenhändig aufzunehmen und abzumischen.

Herausgekommen sind lauter handwerklich perfekte und emotionale Electric-Bluesnummern. Zusätzlich erweist Popa Chubby den Altvorderen Bluesern wie Willie Dixon und Robert Johnson mit seinen modernen Interpretationen von Dixons „Hoochie Coochie Man“ und Johnsons „Dust My Broom“ seine Ehre.

Zum Einstieg in die kommenden rund 45 Minuten bietet „Tonight I‘m Gonna Be The Man“ einen fetzigen Rhythmus mit viel Gitarrengejaule und einem so hohem Spaßfaktor, dass es mächtig in den Beinen juckt, während sich der Folgesong „New Way Of Walking“ zwar weniger wild anhört, dafür aber bombastischer, stampfender und härter auftritt.

„Equal Opportunity“ ist eine unbeschwerte Einladung zum Mitsingen mit pianobedingter Boogie- Attitude und der gemütlich rollende, swingende Shuffle „Save The Best For Last“ bietet Ohrwurm-Qualitäten mit reichlich Mundharmonikapusten. Echte Highlights sind auch die englischen bzw. französischen Versionen von „Why You Wonna Make War“ sowie das mit einem spacigen Gitarrenintro startende und in eine melancholisch-nachdenkliche Bluesnummer übergehende „Fly Away“.

Headbangern hingegen dürfte wohl das hart pulsierende „I‘m The Dog“ gefallen und bei „Doing OK“ fällt der stakkatohafte Sprechgesang von Popa Chubby auf. Schließlich endet die Scheibe mit dem siebenminütigen Instrumental „Master Ip“, ein Track, der sich nach Improvisationen über quäkend-jaulende Gitarren mit Wah-Wah Effekten anhört.

Gitarrenafficinados des Electric-Blues dürften bei Anhören von Popa Chubbys neuer Scheibe sicherlich vor lauter Glück in Ohnmacht fallen, für sie ist die Platte ganz bestimmt ein „Must Have“. Eine glasklare 5 Sterne-Kaufempfehlung also! Und wer noch unentschlossen ist, hat zwischen dem 5. und 15. Mai Gelegenheit Popa Chubby in mehreren Orten auf Deutschlandtournee live zu erleben. Also, nichts wie hin Leute!

Label: Dixiefrog Records
Stil: Blues

Tracks:
01. Tonight I‘m Gonna Be The Man
02. New Way Of Walking
03. Equal Opportunity
04. Hoochie Coochie Man
05. Save The Best For Last
06. Why You Wonna Make War (English Version)
07. Dust My Broom
08. I‘m The Dog
09. Doing OK
10. Fly Away
11. Why You Wonna Make War (French Version)
12. Master Ip (Instrumental, Bonus Track)

Popa Chubby
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Hurricane Ruth – Live At 3rd And Lindsley – CD-Review & Gewinnspiel

Eigentlich bin ich kein Freund von Live-CDs. Irgendwie fangen sie in den seltensten Fällen die wahre Stimmung eines Konzerts ein, das visuelle Erlebnis fehlt dann doch in der Regel, vor allem, wenn man wie meine Person halt schon unzähligen Konzerten beigewohnt hat. Im heimischen Wohnzimmer  präferiere ich dann doch eher Studiowerke oder in heuten Zeiten zumindest das DVD-, bzw. BluRay-Erlebnis.

Im Fall von Hurricane Ruth, die im bürgerlichen Leben Ruth LaMaster heißt, verhält sich dies bei der Aufnahme ihres Gigs im 3rd and Lindsay in Nashville, Tennesse, jedoch etwas anders. Sie hat mit Leuten wie den beiden Top-Gitarristen Scott Holt und Nick Nguyen, Bassist Galvin Johnson, Keyboarder Lewis Stephens und last but not least Nashville- Omnisassa Tom Hambridge, der am Schlagzeug saß, diverse Tracks mitgeschrieben hatte und sich auch noch für die Produktion verantwortlich zeigt, so exzellente Leute an ihrer Seite, die auch live mit der Präzision eines Studiosessionmusikers zu Werke gingen.

Warum die gute Ruth als Hurrikan bezichtigt wird, weiß man von Beginn an – sie macht Dampf, gibt sich stimmlich voll aus, interagiert und bringt demnach ordentlich Zug in die Bude. Kolleginnen wie Janis Joplin, Tina Turner, Dale Krantz oder Kim Carnes der älteren Generation, Sass Jordan oder Beth Hart in der Gilde der neueren Vertreterinnen, lassen als Vokalbeispiele grüßen.

Die Musik bewegt sich im eher klassischen Bereich des Blues (Rocks) mit all seinen Spielarten, Tempi und Stimmungen, wartet aber allein schon wegen der brillanten Gitarristen auch mit sehr viel südstaatlichem Flair auf. Die Highlight-Viertelstunde bricht an, als Jimmy Hall bei „All The Years Go Passing By“ und „Make Love To Me“ mit Gastgesang und seinen unverwüstlichen Harpeinlagen, seine gefeierte Gastpräsenz erweist.

Und wenn Ruth und ihre Klasseleute am Ende zu Ehren ihrer Mutter bei „Dance Dance Norma Jean“ einen schwungvollen Texas-Boogie der Marke „La Grange“ intonieren, weiß man, dass man bei diesem starken Konzert gerne vor Ort dabei gewesen wäre. Tolle Liveplatte!

Sounds Of South verlost ein Exemplar dieser tollen Live-CD an eine(n) unserer treuen Leser/innen.

Folgende Frage muss dazu richtig beantwortet werden: Wie lautet der bürgerliche Name von Hurricane Ruth?

a) Ruth McFaster
b) Ruth DiSaster
c) Ruth LaMaster

Schicke wie immer eine E-Mail mit der richtigen Lösung an dan@sounds-of-south.de. Einsendeschluss ist der 20. März 2022.

Das Gewinnspiel ist beendet.

Die richtige Antwort hieß ‚Ruth LaMaster‘!

Über eine tolle CD von Hurricane Ruth darf sich

Lina Sternberg aus Mühlenbeck

freuen, der der Gewinn in den nächsten Tagen zugeht!

Sounds Of South wünscht viel Spaß damit!

Eigenproduktion (2022)
Stil: Blues (Rock)

Tracklist:
01. Roll Little Sister
02. Hard Rockin‘ Woman
03. What You Never Had
04. Dirty Blues
05. Faith In Me
06. Slow Burn
07. Cry Like A Rainy Day
08. Barrelhouse Joe’s
09. All The Years Go Passing By
10. Make Love To Me
11. I’ve Got To Use My Imagination
12. Like Wildfire
13. Far From The Cradle
14. Dance Dance Norma Jean

Hurricane Ruth
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Josh Hyde – Parish Blues – CD-Review

Mal eine Frage an die Interessenten unseres Magazins, beziehungsweise den Leser dieses Artikels: Kennst du Josh Hyde? Ehrlich gesagt, ich würde hier, bei der Beantwortung der Frage, mich eigeschlossen, auf eine nahezu 99-prozentige Verneinungsquote tippen.

Dieser Josh Hyde ist wieder mal ein Paradebeispiel dafür, aus was für einem Fundus an hochbegabten musikalischen Talenten die Amerikaner schöpfen können, da muss man fast schon ketzerisch sticheln, dass es schön wäre, wenn von dort aus auch in anderen Lebensbereichen, mal so viel Gutes kommen würde…

Josh Hyde stammt aus Baton Rouge, Louisiana und hat seine Jugendzeit sowohl dort als auch in New Orleans verbracht und schon mit elf Jahren mit dem Songwriting begonnen. Blues, Jazz und Zydeco zählten während dieser Zeit zu seinen überwiegenden musikalischen Einflüssen.

Seit 2013 stehen drei eigene Alben zu Buche, mit „Parish Blues“ geht jetzt sein viertes Werk an den Start. Hyde ist so ein typischer Interpret, den man schon nach dem starken, sehr atmosphärischen Opener „Where To Start“ (mit klasse E-Gitarren sowie hallender und gurgelnder Orgel) und besonders dem folgenden „Since You Left„, sofort in sein Herz geschlossen hat und wo man direkt weiß, dass einen hier im weiteren Verlauf eine klasse CD erwarten wird.

Dabei klingen die Songs allesamt recht unaufgeregt und sind nur mit fünf Mann eingespielt, der 6. im Bunde namens Rockin Jake plustert nur beim herrlich shuffelnden „Might Be A Tear“ plötzlich wie aus dem Nichts in der Schlussminute mit seiner Mundharmonika ein wenig dazwischen.

Die beiden auffälligsten Akteure sind der Protagonist selbst mit seinem variablen E-Gitarrenspiel und seiner sanft-angerauten Stimme, so eine Art ‚Gregg Allman light‘, und der Keyboarder Jimmy Wallace, der immer sehr ruhig und bedacht seine Orgel im Hintergrund auf diverse Arten hallen lässt, lediglich beim bereits erwähnten grandiosen „Might Be A Tear“ mal im HT-Klimperstil und beim E-Piano in die Tasten greift.

Hydes Songwriting-Art und auch sein Gesang ganz entfernt, erinnern mich an die von Monty Byrom mit seinen Big House, nur in einer mehr bluesigeren Variante. Die Southern Rock-Note bei vielen kurzweiligen E-Gitarren-Soli dürfte nicht nur vielen Anhängern aus dem Allman-Lager gefallen. Auch Sonny Landreth, der auf dem Vorgängerwerk mitgewirkt hatte, ist voll des Lobes und charakterisiert Hydes Musik als „funky, atmospheric and soulful“.

Am Ende dieser tollen, neun Songs umfassenden Scheibe ist man lediglich ein wenig traurig, dass nicht noch zwei, drei Lieder mehr drauf sind, aber ich weiß zumindest schon jetzt, dass ich eine der ganz großen (Überraschungs-) Perlen dieses Jahres bewundern durfte. Schön dich endlich kennengelernt zu haben, lieber Josh Hyde!

Eigenproduktion (2022)
Stil: Blues & More

Tracklist:
01. Where To Start
02. Since You Left
03. I Can’t Leave The Night
04. Might Be A Tear
05. Holding On To Dreams
06. Stuck In A Rut
07. So Long
08. All Alone Again
09. So Sweet

Josh Hyde
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John Mellencamp – Strictly A One-Eyed Jack – CD-Review

Review: Michael Segets

Wie die Zeit vergeht! Fünf Jahre liegt nun das letzte Studioalbum von John Mellencamp mit eigenen Songs zurück. Mit „Strictly A One-Eyed Jack“ setzt der Siebzigjährige seine musikalische Reise fort. Von den wilden Anfangsjahren als Rockstar hat sich Mellencamp nach seinem Herzinfarkt in den 1990ern verabschiedet. Bereits vorher verschob sich seine musikalische Orientierung vom Heartlandrock zum Folkrock.

Dabei verlief diese Entwicklung nicht kontinuierlich und auch für andere Musikstile zeigte er sich zwischenzeitlich offen. Seine Alben der letzten fünfzehn Jahre sind tendenziell ruhiger geworden. Die Songs auf „Strictly A One-Eyed Jack“ bewegen sich in Americana- sowie gemäßigten Folkrock-Gefilden und werden durch Blueseinflüsse ergänzt.

Mittlerweile hat sich die Klangfarbe seiner Stimme etwas geändert, sie liegt bei manchen Stücken irgendwo zwischen Tom Waits und Louis Armstrong. Geblieben ist die Vorliebe für die erdige Begleitung seiner Songs, bei denen eine Geige oftmals zum Zuge kommt.

So baut Mellencamp unter anderem beim akustisch gehaltenen „I Always Lie To Strangers“ eine stimmungsvolle Passage für das Instrument ein. Während der Opener auf ganzer Linie überzeugt, wirkt „Driving In The Rain“ etwas altbacken, nicht zuletzt durch den säuselnden Backgroundgesang am Ende des Stücks.

Die Melodie von dem kurzen „Streets Of Galilee“ wird von einem Klavier getragen, was bei Mellencamps früheren Veröffentlichungen sonst eher selten vorkommt. Das Piano steht ebenso beim bluesigen „Gone So Soon“ im Zentrum. Im Verlauf des Songs läuft eine Trompete ihm allerdings den Rang ab. Das Stück hat einen Retro-Charme, der ebenso von „Chasing Rainbows“ – eine runde, entspannte Nummer – mit seinem Chor versprüht wird. Dem leicht angejazzten Blues „I Am A Man That Worries“ kann man hingegen einen gewissen Drive nicht absprechen.

Eine elektrische Gitarre setzt bei „Sweet Honey Brown“ Akzente. Richtig folkrockig wird es aber erst mit „Simply A One-Eyed Jack” und besonders mit dem schnelleren „Lie To Me“. Ebenfalls rockige Töne schlägt „Did You Say Such A Thing“ an. Bruce Springsteen steuert hier die Background-Vocals bei. Springsteen wirkt auch auf „A Life Full Of Rain“ mit.

Höhepunkt der Kollaboration der beiden Altrocker stellt allerdings das Duett „Wasted Days“ dar. In den achtziger Jahren wurde in der Presse mehrfach eine Konkurrenz von Mellencamp und Springsteen kolportiert und durch ständige Vergleiche konstruiert. Umso schöner ist, dass die beiden nun – meines Wissens das erste Mal – gemeinsam ins Studio gegangen sind.

Mellencamp, der sich früher mehrmals politisch und sozial mit seiner Musik engagierte, bleibt diesmal bei persönlichen Themen. Wahrheit und Lüge sowie das Motiv des Regens finden sich mehrmals in Titeln und Texten. Etwas Nostalgie schwingt dabei mit, welche sich auch gelegentlich in der musikalischen Begleitung widerspiegelt.

John Mellencamp tritt bei „Strictly A One-Eyed Jack“ als gereifter Sänger und Songwriter auf. Bei seinem 25. Studioalbum behält er seinen Stil der letzten Veröffentlichungen bei, unternimmt allerdings einzelne Ausflüge zurück in Richtung Folkrock. Ein Highlight ist sicherlich das Duett mit Bruce Springsteen „Wasted Days“. Auch wenn nicht jeder Track einen Volltreffer darstellt, verschwendet man keinesfalls seine Zeit mit dem Werk.

Republic Records/Universal Music (2022)
Stil: Americana/Folkrock

Tracks:
01. I Always Lie To Strangers
02. Driving In The Rain
03. I Am A Man That Worries
04. Streets Of Galilee
05. Sweet Honey Brown
06. Did You Say Such A Thing (feat. Bruce Springsteen)
07. Gone So Soon
08. Wasted Days (feat. Bruce Springsteen)
09. Simply A One-Eyed Jack
10. Chasing Rainbows
11. Lie To Me
12. A Life Full Of Rain (feat. Bruce Springsteen)

John Mellencamp
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Republic Records

Sugaray Rayford – In Too Deep – CD-Review

Review: Jörg Schneider

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich den schwarzen Sänger Caron Nimoy „Sugaray“ Rayford aus Texas, dessen musikalische Ursprünge in der Gospel- und Soulmusik liegen, bisher noch nicht auf dem Radar hatte, obwohl er bereits fünf Alben veröffentlicht hat und dreifacher Blues Music Award-Gewinner ist. Sein letztes Album „Somebody Save Me“ wurde sogar für einen Grammy Award in der Kategorie „Bestes zeitgenössisches Blues Album“ nominiert.

Mit „In Too Deep“ kommt nun am 4. März sein neuestes Werk in die Läden. Es enthält 10 tolle Songs, alle geprägt von großartigen Soulmelodien, versetzt mit funkigen Akzenten (so z. B. die beiden ersten Songs des Albums „Invisible Soldier“ und „In Too Deep“) und einer gehörigen Portion Bluesfeeling („No Limit To My Love“ und „Golden Lady Of The Canyon“).

In „ Gonna Lift You Up“, einem fröhlich-flotten Tanzflächenkracher, blitzt dann auch noch etwas Rayfords Gospel-Prägung auf. Einzig und allein fällt „Please Take My Hand“ ein wenig aus dem Rahmen. Rhythmisches Klatschen und eine Basstrommel, sowie eine hier und da eingestreute Triangel begleiten Rayfords Sprechgesang. Mit „United We Stand“ endet die Scheibe schließlich so wie sie begonnen hat: äußerst schmissig und funky.

Die zündende Musik des Albums ist flott arrangiert und wirkt frisch und lebendig, was sicherlich zu einem großen Teil auch daran liegt, dass alle beteiligten Musiker, und das sind mit 14 Sängern, Sängerinnen und Instrumentalisten nicht gerade wenige, ihr Handwerk aufs Beste verstehen. Und natürlich muss auch die prägnante und einprägsame Stimme des Chefs erwähnt werden.

Trotz der teilweise nicht unbedingt einfachen Songthemen (posttraumatische Belastungsstörungen, Bürgerrechte, soziale Gerechtigkeit) bietet die Scheibe von Anfang bis Ende totalen Hörgenuss und verleitet dazu, das Tanzbein nachhaltig zu schwingen. Spaß und gute Laune sind also garantiert, nicht nur für Anhänger des Soul. Ich werde jedenfalls künftig versuchen, den mir bis dato unbekannten Texaner nicht aus den Augen zu verlieren.

Label: Forty Below Records
Stil: Soul, Blues

Tracks:
01. Invisible Soldier
02. In Too Deep
03. No Limit To My Love
04. Under The Crescent Moon
05. Miss Information
06. Please Take My Hand
07. One
08. Gonna Lift You Up
09. Golden Lady Of The Canyon
10. United We Stand

Sugaray Rayford
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Karl Stoll & The Danger Zone – The Workhouse – CD-Review

Review: Jörg Schneider

„The Workhouse“ ist der Titel des zweiten Albums der aus Washington DC stammenden Band „Karl Stoll and the Danger Zone“. Dabei steuert Karl Stoll die Gitarrentunes und den Gesang bei, John „Mojo“ Dickson pustet in die Mundharmonika, Brian Alpert verhaut das Schlagzeug und Dean Dalton komplettiert die Rhythmusfraktion am Bass.

Außerdem sind eine Reihe weiterer Gastmusiker mit von der Partie: Steve Wolf (Bass), Shep Williams (Keyboards), Joe Brotherton (Trompete), Megan Nortrup (Saxophon), David Sager (Posaune), Josh Howell (Schlagzeug), David Torkanowsky (Piano) und „The Too Much Sisters“ (Anita King und Caz Gardner, Gesang). Die Instrumentierung bzw. die Gastmusiker lassen also eine abwechslungsreiche Scheibe erwarten.

Der Longplayer umfasst zehn Eigenkompositionen von Karl Stoll, wurde von ihm zusammen mit Tommy Lepson produziert und selbst veröffentlicht (Dangerous Guitar Music). Die Scheibe erschien jetzt am 18. Februar auf CD und ist ebenfalls über die üblichen digitalen Plattformen erhältlich.

Gleich zu Beginn versetzt der sechs-minütige flott-wilde Shuffle „Meet Me In New Orleans“ mit viel Mundharmonika, Bläsern und Piano den Zuhörer in die richtige Stimmung. Überhaupt ziehen sich Mundharmonikaklänge, oft gepaart mit Bläsern, durch das gesamte Werk. So auch in der bluesig-gemütlichen Americana-Nummer „Sometimes“, die mit reichlich Harpeinlagen daherkommt.

Ebenso sind tolle Bluestunes auf dem Album vorhanden z. B. in Form eines verzweifelt klagenden und dreckigen Deltablues („The Workhouse“), in „Open Your Arms“, einem leicht schmalzigen Americana-Slowblues oder im eingängigen „Bad Girl“, ebenfalls ein Slowblues.

Karl Stoll und seine Mannen beherrschen aber auch die rockigen Seiten. Da sind „He Was My Dad“, eine schmissige Mischung aus Americana und Boogie mit Slidegitarre, die Karl Stoll zu Ehren seines Vaters geschrieben hat oder „Why Does It Feel So Good“ und die harten Rocker „Love Is A Two Way Street“ sowie das bedrohlich walzende und basslastige „Great Rain“. Zwischendurch taucht dann auch noch eine leichtfüßig dahinfließende Ballade namens „Fantasy Girl“ auf, bevor die Scheibe mit einer Reprise von „Sometimes“ ausklingt.

Karl Stoll und seine Gefahrenzone haben mit „The Workhouse“ ein respektables und nie langweiliges Album, gespickt mit breitgefächerten Versatzstücken unterschiedlicher Musikstile, vorgelegt. Die eingangs gehegte Vermutung, dass die Instrumentierung und die Gastmusiker ein abwechslungsreiches Werk erwarten lassen, hat sich für mich voll bestätigt. Die Scheibe hat mich absolut begeistert und vielen anderen Hörern dürfte es wohl genau so gehen. Eine klare Kaufempfehlung also!

Label: Dangerous Guitar Music (2022)
Stil: Blues

Tracks:
01. Meet Me In New Orleans
02. Sometimes
03. The Workhouse
04. He Was My Dad
05. Why Does It Feel So Good
06. Open Your Arms
07. Love Is A Two Way
08. Bad Girl
09. Fantasy Girl
10. Great Rain
11. Sometimes (Reprise)

Karl Stoll
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Jay Jesse Johnson – Man On A Mission – CD-Review

Review: Stephan Skolarski

Erinnerungen an seine Jugendzeit haben den US-Blues-Rock Gitarristen und Sänger Jay Jesse Johnson offenbar dazu bewogen, seine neue Scheibe „Man On A Mission“ im Vintage-Style der 70er Jahre einzuspielen. Als 18-jähriger war Johnson von Iowa nach New York gezogen, um in Clubs und Studio-Sessions seine Spielkunst anzubieten und professionell durchzustarten.

Beeinflusst von der British Blues Invasion und u.a. Jimi Hendrix, Cream und John Mayall finden sich nun derartige Stilmerkmale eingebettet im eigenen Guitar-Sound wieder und werden mit nordamerikanischen Blues, Boogie und Rockelementen gepaart. Schon der Einsteiger-Track „Got To Burn“ widmet sich nach dem vielversprechenden Intro ausgiebig einer Texas-bluesigen, an ZZ Top-orientierten Spielweise, die mit dem Titel-Song „Man On A Mission“ im feinen Straight-Boogie nochmals intensiv und ansprechend ein Southern-Rock Ausrufezeichen hinterlässt.

Nach fast 50 Jahren im Musik-Business hat JJJ mit seinem 7.Solo-Album 10 eigene Stücke aufgelegt, die den Six-String-Virtuosen in bester Spiellaune zeigen und in wechselnder Eleganz Road-Trip Tracks impulsiv und ausgewogen in Szene setzen. Der inzwischen 66-jährige kann dabei jederzeit auf seinen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen.

Dass die makellose Eigenproduktion (Johnson recorded, mixed and produced himself) im heimatlichen Cotton Run Studio, Hamilton, Ohio natürlich ein Heavy Guitar-Album geworden ist und die starke Präsenz des Protagonisten bei seinem musikalischen Werk keinen Zweifel aufkommen lässt, beweisen auch der weitere Southern Blues-Track „Good As Gone“ und die Slide-Intro geprägte Nummer „One Day At A Time“, die durchaus von Gary Moore intoniert sein könnten.

Diese Art der authentisch eigenen, jedoch artverwandten, geradlinigen Virtuosität ist bei „Rock The Blues“ als unverkennbare Deep Purple-Anspielung erinnerungswürdig instrumentiert und kommt mit „What Ever You Want“ (kein Status Quo Cover!) besonders stark zum Vorschein. Atmosphärisch leicht klingt hingegen der epische Slow-Blues „No Disguise“, der ähnlich, wie das abschließende Instrumental-Stück „Beyond The Horizon“ variantenreiche Solo Parts des Old-School-Guitar Maestros mehr als ausdrucksstark betont.

Für Blues Rock-Fans ist der neue Longplayer „Man On A Mission“ von Jay Jesse Johnson ein „Big Beat“-Album, das den Sound der klassisch-traditionellen Heavy-Rock Power-Jahre wieder einmal verdient zu Ehren kommen lässt.

Grooveyard Records (2022)
Stil: Blues Rock

Tracks:
01. Got To Burn
02. Livin’ On Rock N‘ Roll
03. Man On A Mission
04. Good As Gone
05. No Disguise
06. Whatever You Want
07. One Day At A Time
08. Tearin’ Down The Walls
09. Rock The Blues
10. Beyond The Horizon

Jay Jesse Johnson
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Sonic Mojo Media