Danny Bryant – The Rage To Survive – CD-Review

Review: Jörg Schneider

Seit dem 29. Oktober liegt nun Danny Bryants zwölftes Album in den Läden und wartet auf hoffentlich zahlreiche Käufer aus der Blues Rock-Fraktion. Es trägt den Namen „The Rage To Survive“ und kann nach seinem 2019‘er Vor-Corona-Album „Means Of Escape“ durchaus als eine Aufarbeitung der bei Bryant durch die Pandemie hervorgerufenen Emotionen und Erfahrungen verstanden werden, die der Brite in gefühlvollen und nachdenklich stimmenden Texten verarbeitet und zu Gehör bringt. Und selbstverständlich stammen auch alle Melodien und Arrangements aus seiner Feder.

Zudem wurde die Scheibe in den bekannten Chapellier-Studios in Lincolnshire, GB, aufgenommen, wobei es Bryant ein besonderes Anliegen war, die Platte live einzuspielen, um all die in der Corona-Zwangspause aufgestaute Energie zusammen mit seinen Mitstreitern rauszulassen und rüberzubringen. Was den Jungs nach meiner Ansicht auch prima gelungen ist, das Album deckt die gesamte Gefühlsbreite von hoch emotional bis rockig-hart ab.

Der kraftvoll-raue Titeltrack „The Rage To Survive“ mit seinen teilweise sägenden Gitarrenriffs macht sofort unmissverständlich klar, wohin die musikalische Reise dieser CD in weiten Teilen führt. „Trouble With Love“ stampft zwar etwas weniger rockig, besticht aber durch eine harte Basslinie.

Das folgende „Invisible Me“ (6:30 Minuten Spielzeit !) ist ein sehr gefühlvoller, aber tiefschwarzer Blues mit einem feinen Trompetenintro, gefolgt von Pianoklängen und Bryants leicht verhalltem Gesang, an das sich das von Keyboarduntermalung beherrschte Midtempo-Stück „Rescue Me“ anschließt.

Zur Halbzeit nimmt „Falling Tears“ im Vergleich zu den vorherigen Songs eine Sonderstellung ein, handelt es sich doch um einen rein akustisch gespielten, sehr schönen Blues. Mit „Make Me Pay“ gibt‘s dann einen ordentlichen Oldschool-Blues Rock mit wabernden Keys und dezentem Pianogeklimper im Back auf die Ohren, danach lädt „Rain Stopped Play“ zum Relaxen und Träumen ein und das flotte Instrumentalstück „Looking Good“ kommt mit seinen Bläsersätzen leicht jazzig daher. Ein treibender, in die Beine gehender, Rock’n’Roll-Knaller ist dann noch einmal „Till The Bottle Runs Dry“ bevor die Scheibe mit der ruhigen Ballade „Westport“ zu Ende geht.

Mit „The Rage To Survive“ legt Danny Bryant sein wohl persönlichstes und ausdrucksstärkstes Album vor und zeigt einmal mehr seine großen Qualitäten als Gitarrist, aber auch als feinfühliger Texter und Songwriter. Seine raue und teilweise etwas kehlig klingende Stimme passt wunderbar zu seinen ehrlichen Songs und geben ihnen den letzten Schliff. Und letztendlich kommt es ja auch nur auf die Emotionen an.

Wer nun neugierig geworden ist, hat dieses Jahr im November/ Dezember reichlich Gelegenheit Danny Bryant live zu erleben (siehe dazu auch unsere Konzerttipps). 

Jazzhaus Records (2021)
Stil: Rock / Blues

Tracks:
01. The Rage To Survive
02. Trouble With Love
03. Invisible Me
04. Rescue Me
05. Falling Tears
06. Make Me Pay
07. Rain Stopped Play
08. Looking Good
09. Till The Bottle Runs Dry
10. Westport

Danny Bryant
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