Jane Lee Hooker – 03.06.2023 – Kulturrampe, Krefeld – Konzertnachlese

Jane Lee Hooker sorgen bei Ihrem ersten Auftritt in Krefeld für eine gut gefüllte Kulturrampe und zeigen von Beginn an, dass es sich bei ihrer Musik um eine explosive Mischung von Rock und Blues, gewürzt mit einer Prise von Southern Rock und Punk handelt.

Visuell steht Fronterin Dana Danger Athens mit gestenreichem Auftreten, rollenden Augen und kraftvollen Gesang im Vordergrund. Dabei war am Morgen noch gar nicht sicher, ob ihre Stimme es an diesem Abend mitmacht. Im Laufe der Show beschreibt Tracy Hightop, dass Tourmanager Dieter Heavy-d Bossarts Danas am Morgen noch angeschlagene Stimme mit Hausmitteln wieder auf Vordermann gebracht hat.

Neben Dana Danger spielen sich die beiden Gitarristinnen Tina T-Bone Gorin und Tracy Hightop auch posenreich immer wieder in den Vordergrund, wobei Tina eher für die gefühlvollen Soli verantwortlich ist, während Tracy es eher Hard Rock-mäßig krachen lässt.

Bassistin Hail Mary Zadroga und Lightnin` Ron Salvo am Schlagzeug sorgen für einen treibenden Rhythmus, der die Grundlage für 75 Minuten auf der Überholspur ist und für eine schweißtreibende Stimmung in der Rampe sorgt.

Es bleibt zu hoffen, dass die Band und natürlich auch andere, die auf der Farewell Tour 2023 der Kulturrampe auftreten, wieder in die kultige Rampe kommen werden, wenn sich ein Nachfolger für Pille gefunden hat, der den von ihm eingeschlagenen Weg weitergeht. In dem Sinne, „Lass uns gemeinsam `n bisschen laut sein“.

Line-up:
Dana ‚Danger‘ Athens (lead vocals, keys)
Tracy ‚High Top‘ (electric guitar)
Tina ‚TBone‘ Gorin (electric guitar)
‚Hail Mary‘ Zadroga (bass)
‚Lightnin‘ Ron Salvo (drums)

Text & Bilder: Gernot Mangold

Jane Lee Hooker
Jane Lee Hooker bei Facebook
Teenage Head Music
Kulturrampe, Krefeld

Jane Lee Hooker – 02.06.2022 – Zentrum Altenberg, Oberhausen – Konzertbericht

Als einzige Show in NRW machten Jane Lee Hooker Stop im Zentrum Altenberg in Oberhausen. Umso erstaunlicher war es, dass der Club im Zuschauerraum doch größere Lücken aufwies, wo die New Yorker Band doch vor Corona ähnliche Locations gut gefüllt hatte. So zeigte sich an diesem Abend für den Veranstalter, wie so oft in der jetzigen Zeit, dass es schwer ist, Musikfans zu aktivieren.

Kurz nach 20 Uhr betraten die fünf Musiker die Bühne und nach einer kurzen Begrüßung der Fans, die während des gesamten Konzertes gut Stimmung machten, legte die Band gleich los wie die Feuerwehr. Nahezu ohne Pausen jagte ein Song den anderen. In den Stücken wurden Fans des Hard Rocks, Southern Rocks aber auch des Blues Rocks bedient. Insgesamt kann man sagen, dass es knapp 100 Minuten Powerrock gab.

Fronterin Dana Danger Athens bewies neben ihren gesanglichen Fähigkeiten, und ihrem gestenreichen Auftreten (zuweilen mit rollenden Augen), dass sie auch das Keyboard beherrscht. Ihr gelang es schnell, das Publikum in ihren Bann zu ziehen, indem sie so machen spaßigen Flirt einging.

Die beiden Gitarristinnen Tina T-Bone Gorin und Tracy Hightop wechselten sich in der Rhythmus- und Soloarbeit ab und legten so manche feurigen Soli aufs Parkett und sparten dabei nicht mit dem dazu gehörenden Posen. Grundlage des Sounds war das rhythmische Treiben von Hail Mary Zadroga am Bass und vom Hahn im Korb Lightnin` Ron Salvo am Schlagzeug, die auch mit kurzen eingestreuten Soli glänzen konnten.

Herausragend bei den Songs waren „Mama Said“, der Kracher „Mean Town Blues“ von aktuellen Album „Rollin´“ mit dem der Hauptact abgeschlossen wurde und der dafür sorgte, dass lauthals Zugaben gefordert wurden. Nachdem  eine entfesselte Stimmung durch „Manish Boy“ und „Runaway Train“ dafür gesorgt hatte, dass die Band nochmals die Bühne betrat, hatte man den Eindruck hatte, dass überlegt wurde, was noch gespielt werden könne.

Drummer Ron Salvo, der erst seit dem letzten Album bei der Band ist, zuckte auf jedem Fall mit den Schultern (hatte er den anvisierten Song vielleicht noch nie gespielt?) und es folgte als Abschluss noch eine tolle Version von „Wade In The Water“.

Ohne große Umschweife begab sich die Band, nachdem das Licht im Saal angegangen war, an den Merchandising-Stand und stand für Klatsch und Tratsch, Fotosouveniers und das Signieren von Fanartikeln bereit. Ein toller Konzertabend mit einer sympathischen Band fand so einen harmonischen Abschluss, der mehr Besucher verdient gehabt hätte.

Line-up:
Dana ‚Danger‘ Athens (lead vocals, keys)
Tracy ‚High Top‘ (electric guitar)
Tina ‚TBone‘ Gorin (electric guitar)
‚Hail Mary‘ Zadroga (bass)
Lightnin` Ron Salvo (drums)

Text und Bilder: Gernot Mangold

Jane Lee Hooker
Jane Lee Hooker bei Facebook
SittichBooking
Zentrum Altenberg Oberhausen

Jane Lee Hooker – 29.03.2019, Schwarzer Adler, Rheinberg – Konzertbericht

JLH_Haupt

Jane Lee Hooker zum zweiten Male im Schwarzen Adler! Nachdem sie vor gut zwei Jahren von Ruf Records, zwecks Pushen ihres Namens, noch im Schlepptau von Layla Joe unter dem Slogan ‚Double Trouble‘ durch die hiesigen Lande reisten, gab es jetzt in Rheinbergs Kult-Blues-Club, das erste Stelldichein unter komplett eigener Regie.

Ein paar Monate später hatte das Quintett mit „Spiritus„, aufgrund des nicht unerheblichen Southern Rock-Anteils, eines der für mich überraschendsten Alben des Jahres 2017 als Nachfolger ihres Debüts „No B!“ hingelegt.

Die fünf Mädels erschienen am gestrigen Abend in unveränderter Besetzung. Auch diesmal präsentierten sich die New Yorkerinnen Dana ‚Danger‘ Athens, Tracy ‚High Top‘, Tina ‚TBone‘ Gorin, ‚Hail Mary‘ Zadroga und Melissa ‚Cool Whip‘ Houston als verschworene Gemeinschaft, für die es nur einen Plan zu geben scheint, ihr ganzes Glück auf die musikalische Karte zu setzen.

Und das taten Jane Lee Hooker von Beginn an voller Leidenschaft, Energie und unbändiger Spielfreude. Mein Gott, was ging da schon für ein Rambazamba bei den furiosen, punk-bluesigen „How About That“ (neuer Song?) und „How Ya Doin‘?“ als Opener auf der Bühne ab.

Die wibbelige, sich fast immer in Action befindliche Fronterin Dana Athens sang und schrie sich bei den weitestgehend uprockenden Tracks wie u. a. „Wade In The Water“, „Gimme That“, „Ends Meet“, „Be My Baby“, „Shake For Me“ oder „Mama Said“, die Seele aus dem Leib, zeigte aber bei etwas gemäßigteren Tracks wie „The Breeze“ oder „How Bright The Moon“ stimmlich und am Keyboard, weitere Facetten ihres Könnens.

Die Rhythumsfraktion mit der schlaksigen ‚Hail Mary‘ Zadroga und der sehr fokussierten Melissa ‚Cool Whip‘ Houston, gab mit kraftvoll pumpendem Tieftöner und polternden Drums heftig die Pace an (beide mit Soli bei „Shake For Me“), von der die beiden quirligen Gitarristinnen, zu vielen Riffs, Fills und Soli, getrieben wurden.

Nicht selten ließen sich, besonders zu unserer Freude, Tina ‚TBone‘ Gorin und Tracy ‚High Top‘ zu längeren, im Southern Rock verwurzelten Einlagen (sogar partiellen Twin-Intermezzi) hinreißen. Letztgenannte trug nicht umsonst ein Lynyrd Skynyrd-T-Shirt unter ihrem bordeaux-farbenden Sakko.

Als eine atemberaubende Version des „Mean Town Blues“ den launigen Hauptteil beendet hatte, wurden die fünf Musikerinnen vom begeisterten Adler-Publikum regelrecht auf die Bühne zurück geschrien. Dem in Sachen Energie, Dynamik und Spielfreude nicht zu toppenden „Didn’t It Rain“ folgte dann vor dem endgültigen Gang zum Merchandising-Stand, noch eine krachende Version von „Mannish Boy“, bei der der gute Muddy vermutlich in seinem geruhsamen Grabe richtig durchgerüttelt wurde.

Dort zeigten sich die Mädels absolut sympathisch und kommunikativ, unterzeichneten Plakate, Bilder sowie CDs und standen für das eine oder andere Foto (unter anderem auch für unsere VIP-Galerie) als auch Smalltalk zur Verfügung. Solche Bands bereiten einfach Spaß! Sollte es so etwas wie Gerechtigkeit im Leben geben, müsste der Plan A von Jane Lee Hooker bei soviel Engagement und Hingabe normalerweise aufgehen…

Ruf Records und dem Adler-Team um Ernst Barten übrigens ein Kompliment für den Mut, auch etwas unkonventioneller agierenden, aufstrebenden Bands, seitens des klassischen Blues Rocks, eine Plattform für ihr Können in seiner namhaften Location zu bieten.

Line-up:
Dana ‚Danger‘ Athens (lead vocals, keys)
Tracy ‚High Top‘ (electric guitar)
Tina ‚TBone‘ Gorin (electric guitar)
‚Hail Mary‘ Zadroga (bass)
Melissa ‚Cool Whip‘ Houston (drums)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

Jane Lee Hooker
Jane Lee Hooker bei Facebook
Ruf Records
Schwarzer Adler

Jane Lee Hooker – Spiritus – CD-Review

JLH_300

Eigentlich habe ich ja als Nashville-verwöhnter Rezensent, nichts dagegen, wenn in Sachen Studioproduktionen, bei der instrumentellen und gesanglichen Umsetzung, alle heutig möglichen Hilfsmittel eingesetzt werden, um ein klanglich und musikalisch optimales Ergebnis zu erzielen. Für mich ist da entscheidend, was am Ende aus den Boxen im Wohnzimmer herauskommt. Wenn ich es ungeschliffen haben möchte, geh ich dann halt, soweit möglich, auf Konzerte und höre mir die Interpreten live vor Ort an.

Das ist aber sicher eine Sache der Mentalität und Einstellung zur Musik. Die uns von ihrem Konzert im Adler bestens bekannten Mädels von Jane Lee Hooker wählten mit ihrem Produzenten Matt Chiaravalle auf ihrem zweiten Studiowerk „Spiritus“ einen genau gegenteiligen Ansatz. Da wurde auf den Aufnahmeknopf gedrückt, frei von der Seele weg, ohne Einsatz von Effekten, Pedale und Overdubs, live im Studio losgerockt.

Ich hatte zunächst irgendein punkig angehauchtes, Garagensound-mäßiges schepperndes Ergebnis im Blues Rock-Gewand befürchtet, bin aber letztendlich sehr angenehm überrascht. Das liegt zum einen am guten, selbst geschriebenen Songmaterial (alle Achtung!) und an der meist Southern Rock-beeinflussten Spielweise der beiden Gitarristinnen. Vieles erinnert mich an die einstigen Mädels aus dem Skynyrd-Dunstkreis, The Motherstation, mit der ehemaligen Backgroundsängerin Susan Marshall (sang auf dem „1991“er-Album im Hintergrund).

Der furiose Beginn mit der Uptemponummer „How Ya Doin?“ mit gleich drei satten E-Gitarrenpassagen erinnert fast schon an die guten alten Molly Hatchet-Tage.  Die stonesk angehauchten“Gimme That“ und „Be My Baby“ machen richtig Laune. „Mama Said“ besticht durch eine Mischung aus starker Melodik, engagiertem Gesang und schönen E-Gitarren.

Beim speedigen „Black Rat“ sind die fünf Mädels natürlich absolut in ihrem Element. Klingt ein wenig wie „It’s All Over Now“ in der einstigen Molly Hatchet-Variante. Das ruhige, Piano-bestückte „How Bright The Moon“ fällt etwas aus dem Rahmen, zeigt aber, dass Sängerin Dana ‚Danger‘ Athens es bei ihrem selbst-kreierten Song gesanglich auch durchaus gefühlvoll drauf hat.

Beim teils gospelig, ebenfalls mit Southern Rock-Flair (E-Gitarren) bedachten „Turn On Your Love Light“ geht wieder richtig die Post ab. Am Ende haut das Quintett mit „The Breeze“ dann noch glatt einen 9-minütigen Southern Blues-Schwofer mit langem E-Gitarrensolo-Zwischenteil (ABB/MTB-Stil) heraus. Klasse!

Die Band mit Dana Athens, Tracy Almazan, Tina Gorin, Melissa Houston und Hail Mary Zadroga zählt somit zu den ganz großen, positiven Überraschungen des Jahres. Also keine Angst vor dem southern-umwehten lodernden Blues Rock-Feuer der fünf New Yorker Damen. Jane Lee Hooker löschen mit „Spiritus“…!

Ruf Records (2017)
Stil: (Southern) Blues Rock

01. How Ya Doin?
02. Gimme That
03. Mama Said
04. Be My Baby
05. Later On
06. Black Rat
07. Ends Meet
08. How Bright The Moon
09. Turn On Your Love Light
10. The Breeze

Jane Lee Hooker
Jane Lee Hooker bei Facebook
Ruf Records

Jane Lee Hooker – 05.03.2017, Schwarzer Adler, Rheinberg – Konzertbericht

JLH_HT

Doppelkonzert im Schwarzen Adler mit Jane Lee Hooker und Layla Zoe. Das besonders in Blues Rock-Kreisen bekannte und beliebte Label Ruf Records hatte unter dem Titel ‚Double Trouble‘ gleich zwei Acts zusammen auf die Reise geschickt und u. a. auch in die schöne Rheinberger Kultkneipe beordert. Chef Thomas Ruf war beim, für einen Sonntag Abend stattfindenden, gut besuchten Doppel-Gig, höchst persönlich vor Ort.

Den Auftakt bestritt der New Yorker Power-Frauen-Fünfer mit dem markanten Bandnamen Jane Lee Hooker. Die Damen um ihre zierliche Fronterin Dana ‚Danger‘ Athens, eine tapezierte Fahrradspeiche mit einem Mordstemperament auf der Bühne, machten mächtig Alarm und bewiesen, dass sie ihr fast punkige Spielweise, durchaus harmonisch mit dem Blues Rock-Genre in Einklang zu bringen vermögen. Junge, Junge, es ging ganz schön brachial die Post ab, eher weniger was für Blues-Feingeister.

Gleich zum Start befreiten sie energisch, mit einer Herz-erfrischenden Version, den Blues-Klassiker „Manish Boy“ von all seinen angesammelten Spinnweben. Im weiteren Verlauf rockten sie mit Stücken wie u. a. „Black Rat“, dem dezent stonesken „Gimme That“ und Liedern aus ihrem aktuellen Album „No B!“ wie „Wade In The Water“, „Bumble Bee“ (der einzige etwas ruhigere Track), „Didn’t It Rain“ (mit starker Southern Rock-typischer Double Leads-Phase der beiden Gitarristinnen), sowie dem funkig angehauchten „Shake For Me“ (inkl. Soli und Vorstellung aller Beteiligten), den Saal und verabschiedeten sich mit dem großartigen „Mama’s Day“ (klasse Gesang von Athens) samt einer Zugabe, von ihrer begeisterten Audienz.

Jane Lee Hooker, die mich so ein wenig an Bands wie die früheren The Motherstation oder Antigone Rising erinnerten, wären mit ihrer erfrischenden, krawalligen Art eigentlich dafür prädestiniert, in der Blues Rock-Sparte Brücken zu einem jüngeren Publikum zu schlagen, haben aber da noch viel Überzeugungsarbeit vor sich, denn der Adler war auch an diesem Abend wieder fast ausnahmslos, fest in der Hand der Ü50-Generation, die sichtlich Spaß an dieser energiegeladenen Vorstellung hatte. Zurecht, es war eine tolle, dynamische und durchweg gelungene Performance der Mädels vom Big Apple.

Line-up:
Dana ‚Danger‘ Athens (lead vocals)
Tracy ‚High Top‘ (electric guitar)
Tina ‚TBone‘ Gorin (electric guitar)
‚Hail Mary‘ Zadroga (bass)
Melissa ‚Cool Whip‘ Houston (drums)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

Jane Lee Hooker
Jane Lee Hooker bei Facebook
Ruf Records
Schwarzer Adler