Elles Bailey – Road I Call Home – CD-Review

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Der Wust der Musikveröffentlichungen heutzutage birgt natürlich auch die Gefahr, dass so manches Gute untergeht. Man kann die Augen und Ohren einfach nicht überall haben.

Wurde der Vorgänger „Wildfire“ von Elles Bailey uns noch über den Promotion-Weg quasi direkt serviert, wäre ihr Nachfolger doch glatt ‚durchgeflutscht‘. Aber Gottseidank benennt die junge Britin ja die Straße als ihre Heimat und die führt sie und ihre Band auch immer wieder ins Leverkusner topos, wo sie vor kurzem erneut ein begeisterndes Konzert ablieferte.

Bei dieser Gelegenheit reichte mir die sympathische Musikerin dann den aktuellen Silberling „Road I Call Home“ persönlich und handsigniert natürlich. So hatte ich schon vor dem Hören im Player das Vergnügen, fast sämtliche Tracks, vorab auch in ihrer Live-Wirkung begutachten zu können.

Das Album bestätigt dann im Nachhinein auch die damit verbundene Erwartungshaltung nahezu 100-prozentig. Es ist Musik, die wie für mich persönlich geschaffen ist: Herrliche Stimme, authentisches Songwriting, tolle Instrumentierung, schöne Melodien, abwechslungsreiche Darbietung und saubere Produktion, dazu eine gehörige Portion Blues- und Southern Rock-Flair.

Was sie vermutlich zudem mit mir teilt, ist die Vorliebe für Nashville-inspiriertes Liedgut. Wie schon bei „Wildfire“ hat sich Elles wieder in die dortige Musikmetropole samt ihrer prominenten Aufnahme-Locations begeben und mit namhaften Co-Schreibern wie u.a. Ashton Tucker, Daryl Burgess, Bobby Wood oder Jeff Cohen ihre neuen Kreationen entwickelt.

Die Musik wurde in dortigen Studios neben ihren etatmäßigen Bandmates wie Joe Wilkins & Co. von den Stars der dortigen Studioszene wie Chris Leuzinger, Pat Buchanan, Mike Brignardello, Steve Mackey, Wes Little, Jimmy Nichols, Jony Henderson, Kim Keys und Chris Rodriguez veredelt. Das Ganze perfekt soundtechnisch eingefangen und abgemischt haben Brad Nowell und Steve Blackmon.

Schon der swampige Opener „Hell Or High Water“ mit seinem reißenden Slide ist nahezu perfekter Stoff für dieses Magazin. Southern Rock pur. Im weiteren Verlauf der Stücke glänzt Bailey mit schönen Tempo- und Stimmungsvariationen, die sie in ihrer vokalen Performance (wen wundert es bei dieser Stimme) blendend meistert.

Im southern-souligen „Deeper“ (mit plusternden Bläsereinsätzen) sehnt sie sich nach Liebe, die nicht nur an der Oberfläche kratzt, während sie sich beim emotionalen Slowblues in Beth Hart-Manier (famoser Gesang), über die Wandlung des Partners sinniert.

Der „Medicine Man“ bedient erneut mit starker E-Gitarrenarbeit die Southern Rock-Klientel. „Road I Call Home“, der Titelsong, befindet sich genau in der Mitte, ein schöner kompromissloser Uptemporocker.

Die Piano-trächtigen „Foolish Hearts“ (dezent bluesig) und „Light In The Distance“ (emotionale reduzierte Abschlussballade) könnten, wenn es nicht anders wäre, fast aus der Songschmiede von Elton John und Bernie Taupin stammen, ein Beweis für die Qualität ihres eigentlich für Höheres bestimmten Songwritings.

Meine beiden Lieblingsstücke „Help Somebody“ und „Miss Me When I’m Gone“ treffen mit ihrer flockig-launig melodischen Art, samt starker (Slide-) E-Gitarren wieder ordentlich ins Southern-Herz.

Fazit: Elles Bailey hält mit „Road I Call Home“ ganz locker das hohe Niveau, dass der starke Vorgänger „Wildfire“ als Messlatte aufgelegt hatte. Hier greift von der Stimme bis zur Umsetzung wieder (auch Nashville sei Dank) ein musikalisches Rädchen perfekt ins andere.

Wer die Britin aus unseren Kreisen noch nicht kennt, sollte sich sputen, ihre Tonträger mal anzutesten und natürlich die potentiell kommenden Konzerte bei uns im Auge zu behalten.

Es wäre wirklich schade, diese talentierte Künstlerin, unbemerkt an sich vorbei ziehen zu lassen. Elles Bailey hat ganz viel Southern Rock im Blut. Sie ist eine von uns! Dafür lege ich meine Hand ins Feuer!

Outlaw Music – (2019)
Stil: Blues/Rock/Country

01. Hell Or High Water
02. Wild Wild West
03. Deeper
04. What’s The Matter With You
05. Medicine Man
06. Road I Call Home
07. Foolish Hearts
08. Help Somebody
09. Little Piece Of Heaven
10. Miss Me When I’m Gone
11. Light In The Distance

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Elles Bailey – 26.04.2019, topos, Leverkusen – Konzertbericht

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Herrlicher Abend gestern im urigen Leverkusener topos. Elles Bailey war in der einzigartigen Mini-Location mit ihrem neuen Longplayer „Road I Call Home“ (Review demnächst hier im Magazin) vorstellig und bot erneut eine Leistung der Extraklasse.

Dennoch erfüllte mich kurzzeitig etwas Wehmut. Sowohl der langjährige Betreiber ‚Mister Jazz‘ Wolfgang Orth, als auch der Macher des Rockpalast, Peter Rüchel, der bei unserem letzten Bailey-Besuch noch zugegen war und der Britin aufmerksam gelauscht hatte, weilen mittlerweile leider nicht mehr unter uns und werden der hiesigen Musikszene fehlen.

Aber auch zwei weit angereiste Besucher aus dem Südwesten unserer Republik, die ihren Bezug zu Elles Bailey dadurch erhielten, dass sie mal in ihrem Andalusien-Urlaub, per Zufall bei einer Wanderung, in einen Videodreh der Protagonistin in einer alten abgelegenen Zuckerfabrik ‚hineingeschneit‘ waren, saßen uns wieder gegenüber. Einer von ihnen hatte Gernot vor zwei Jahren, bei den beengten Umständen, der anderen Perspektive wegen, kurz beim Fotografieren assistiert, und wurde diesmal natürlich auch wieder kurz eingespannt. Beide wurden in der Pause des Gigs von Elles mit VIP-Pässen belohnt. Kleine schöne Randgeschichte, wie ich finde.

Das Quartett, diesmal mit dem, rein äußerlich, ein wenig Jim Morrison-Espirit versprühenden Matthew Waer am Tieftöner als Neubesetzung, in einem ansonsten unveränderten Team, stieg mit dem Titelsong des Vorgängers „Wildfire“ ein, bei dem der wieder überaus stark agierende Gitarrist Joe Wilkins direkt seine Slide-Künste offenbaren konnte.

Die junge Fronterin, mit einem großartigen Songwriting-Talent für melodische Tracks zwischen Country-, Southern- und Blues Rock, punktete erneut mit ihrer rauchigen Stimme, ihrem dezent an Elton John erinnernden Piano-Spiel, aber auch durch ihre sympathisch-kommunikativ mitnehmende Art vor den Stücken, wie auch nach dem Gig. Das kam bei anwesenden Besuchern im gut gefüllten topos naturgemäß bestens an und trug zu einer prächtigen Stimmung bei.

Bis zur Pause servierten die vier Musiker mit Tracks wie dem stampfig-bluesigen „Same Flame“, dem southern-souligen „Miss Me When I’m Gone“, „Wild Wild West“ (schön retro-umweht), „When I Go Away“ (Blues-Schleicher), „Piece Of Heaven“ und „Woman Like Me“ (klasse Slide-Solo Joe), einen ersten schwerpunktmäßigen Einblick ins neue Album.

Zu Beginn des zweiten Teils gönnte Elles ihren Mitstreitern noch eine etwas verlängerte Bierpause und performte zunächst die Stücke „Light In The Distance“ und „What If I“ (laut ihrem O-Ton in der Jazz-Variante) alleine am alt-ehrwürdigen Piano des topos. Hier kam ihre erstklassige Stimme natürlich besonders zur Geltung.

Williams, Waer und Jones stiegen dann beim swampigen „Hell Or High Water“ (Highlight!) wieder ein. Das Stück hatten wir auch schon beim akribischen Soundcheck begutachten dürfen, Kompliment übrigens an den Mischer, der einen guten Job ablieferte und für einen ausgewogenen und transparenten Klang in der kleinen Kneipe sorgte.

Mit ihrem persönlichen Lieblingslied, dem Muscle Shoals gewidmeten „Perfect Storm“,  dem auf Wunsch eines Besuchers gespielten John Prine-Stück „Angel From Montgomery“, „Medicine Man“ (zwei furiose bärenstarke surrende Slide-Soli von Joe),  „Help Somebody“ (toller Groove, Wilkins mit unterschwelligen Knopfler-Rhythmusspiel), dem energiegeladenen Titellied des neuen Werkes „Road I Call Home“ (quirliges E-Solo), sowie dem Stones-trächtigen „Shackles Of Love“ ging es schon auf den launigen Abschluss des Hauptteils, „Howlin‘ Wolf‘ zu, bei der es unter Heul-Gesangs-Einbindung des Publikums quasi zur ‚Rudelbildung‘ kam.

Im stürmisch erforderten Zugabenteil  betrieben Bailey & Co., trotz immenser Hitze auf der kleinen Bühne, mit der grandiosen, unter die Haut gehenden, fantastischen Janis Joplin-Hommage „Girl Who Owned The Blues“ und dem atmosphärischen „Deeper“ beste ‚Kundenbindung‘. Eines der Top-Konzerte in diesem Jahr, da freut man sich schon jetzt auf das nächste Wiedersehen. Bestnote für Elles Bailey und Band!

Line-up:
Elles Bailey – lead vocals, piano
Joe Wilkins – electric guitar, slide guitar, vocals
Matthew Waer – bass, vocals
Matthew Jones – drums, percussion, vocals

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus
Facebook-Videos: Klemens Kübber

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topos Leverkusen

Elles Bailey – 13.04.2018, topos, Leverkusen – Konzertbericht

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Das sind so die Abende, bei denen einem die langjährige Musikerfahrung, schon im Vorfeld intuitiv suggeriert, mit einem schönen Erlebnis belohnt zu werden. Die aktuelle Debüt-CD „Wildfire“ von ‚Blues Princess‘ Elles Bailey ist zwar vom Kollegen Michael Segets reviewt worden, aber seiner Zeit natürlich auch bei mir, in erster Linie mittels USB-Stick im Auto, rauf und runter gelaufen.

Musik, wie ich sie einfach sehr gerne mag. Melodisch variabler Blues Rock mit dezentem Southern-Teint, von toller, ausdrucksstarker Stimme und guten Instrumentalisten vorgetragen.  Die junge Britin, die aus meiner Sicht schon jetzt keine Vergleiche mit einer Beth Hart zu scheuen braucht, überzeugte demnach mit ihren Mitstreitern Joe Wilkins, Zak Ranyard und Matthew Jones auf ganzer Linie, dass selbst dem anwesenden ‚Grandseigneur‘ der Rockmusikhistorie hierzulande, Peter Rüchel, der Spaß am Geschehen, augenscheinlich anzumerken war.

Elles und ihre Burschen stiegen mit „Let Me Hear You Scream“ in den zweigeteilten Gig ein, ein idealer Song, um die größtenteils bereits durch Biergenuss eingeölten Stimmen der vertretenden Audienz sofort unterhaltsam mit einzubinden, wie auch auf Betriebstemperatur zu bringen.

Der Southern-umwehte Stampfer „Same Flame“ (schönes Telecaster-Solo), der Bariton-Gitarre-dominierte Schwofer „Barrell Of Your Gun“, die tolle Ballade „What If I“ (Elles mittlerweile am Piano) und der Barroom-Schwofer „Believed In You“, leiteten stimmungsvoll  in den Akustik-Part zum Ende des ersten Abschnitts über.

Der bestand aus dem Heartbreak-Song „Time’s A Healer“ (allmaneskes Spiel von Wilkins), dem 70ies-trächtigen „Waiting Game“, dem, einer weiblichen Bekanntschaft in Nashville geschuldeten „Leapers Fork“  sowie dem John Prine-Klassiker „Angel From Montgomery“ (mit herrlichem Akustik-Slide). Das begeisterte Publikum im immer wieder urigen und engen topos applaudierte lautstark in die Pause.

Auch Part Zwei büßte nichts in Sachen Intensität und Klasse ein, ganz im Gegenteil, die Stimmung steigerte sich mehr und mehr. Nicht zuletzt auch ein Verdienst der Protagonistin, die mit ihrer kommunikativen sympathischen Art, erheblich zu einem lockeren Ambiente beitrug.

Mit dem swampigen „Medicine Man“ (wieder schön Slide bestückt), dem atmosphärisch groovenden „Devil Comes Knocking“, „What’s The Matter With You?“ (Barroom Blues – siehe hierzu beigefügten Videoclip) und dem, mit einem Plädoyer für Gleichberechtigung und Toleranz vorausgeschickten „Perfect Storm“ (siehe Videoclip), gelang direkt ein nahtloser Übergang.

Nach dem, als  Blues-Schleicher beginnenden, aber als furiose Uptemponummer endenden „Big Idea“, ließ Elles das im topos versammelte Wolfsrudel zu „Howlin‘ Wolf“ mitheulen, u. a. ein launiges  Stimmungshighlight des Abends, um mit dem Stones-mäßigen „Shackles Of Love“ die teilweise, unter den beengten Verhältnissen beanspruchten und leidenden Körperteile der größtenteils anwesenden Ü-50 Generation aufzulockern und durchzuschütteln.

Mit dem Janis Joplin gewidmeten, southern-souligen „“Girl Who Owned The Blues“ ließ die junge Protagonistin ein weiteres Mal, ihre beeindruckenden vokalen Qualitäten (in allen Tempi und Stimmungen) zum Abschluss des Hauptteils aufblitzen. Grandios auch das famos, im Stile der Allman Brothers/Marshall Tucker Band gespielte, energiegeladene E-Gitarrensolo von Joe am Ende des Liedes. Klasse!

Dass das Quartett Überstunden schieben musste, war damit natürlich vorprogrammiert. Die euphorisierten Leute bekamen dann auch mit dem traurigen, sehr emotional, solo am Piano performten „Light In The Distance“ (für einen verstorbenen Freund, Elles bei der Ansage den Tränen nah), dem southern-psychedelischen Titelstück der CD, „Wildfire“ (Wilkins wieder mit furiosem Slide-Solo auf einer Fender Jaguar) und dem erneut southern-souligen Willie & The Bandits-Cover „Still Go Marching In“ (wieder mit integrierter Publikums-Mitsing-Interaktion), nochmals einen ausgiebigen Dreier-Pack geboten. An diesem Abend stimmte einfach so gut wie alles.

Nach dem Gig wurde Elles natürlich in Sachen Tonträger-Verkäufe und Autogramme belagert. Sie und ihre Mitstreiter hatten dann auch noch die Zeit, sich mit unserem Logo für unsere VIP-Galerie ablichten zu lassen. Insgesamt ein wunderbarer Abend mit einer hochtalentierten, alles gebenden Elles Bailey samt Kollegen, die eigentlich in Zukunft  für Höheres berufen zu sein scheinen. Liebe Major-Labels, bitte Aufwachen…!

Herzlichen Dank an Klemens Kübber für die vorbildliche Organisation im Vorfeld!

Line-up:
Elles Bailey – lead vocals, piano
Joe Wilkins – electric guitar, acoustic guitar, vocals
Zak Ranyard – bass
Matthew Jones – drums, percussion, vocals

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus
Videos: Klemens Kübber

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Elles Bailey – Wildfire – CD-Review

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Review: Michael Segets

Die aus Bristol stammende Elles Bailey zeigt auf ihrem Debütalbum eine große musikalische Bandbreite, die vom Blues über Country bis zum Rock reicht. In den letzten beiden Jahren veröffentlichte sie bereits zwei EPs: „Who Am I To Me“ und „The Elberton Sessions“, auf denen sechs Stücke vertreten sind, die zumeist in leicht veränderten Versionen, den Weg auf das Album gefunden haben. Dass sie nun ihren ersten Longplayer „Wildfire“ vorlegt, ist wohl glücklichen Umständen geschuldet. Eigentlich wollte Elles auf einer Familienreise durch den Süden der USA lediglich einen Demo-Song in den Blackbird Studios, Nashville, aufnehmen.

Schnell gewann sie den Produzenten Brad Nowell und eine beeindruckende Zahl an Musikern für sich, mit denen sie den Grundstein für die zwölf Songs der CD legte. Brent Mason und Chris Leuzinger (Garth Brooks) spielen Gitarre, Bobby Wood Klavier. Am Bass fand sich Mike Brignardello (Lynyrd Skynyrd, Amy Grant), am Schlagzeug Wes Little (Stevie Wonder, Melissa Etheridge) ein. Zurück in England sorgten Jonny Henderson (Robyn Ford, Matt Schofield) an der Hammond Orgel und Joe Wilkins mit seiner Gitarre für den letzten Schliff. Wenn man die kräftige und an den richtigen Stellen rauchige Stimme von Elles Bailey hört, versteht man sofort, warum es ihr nicht schwerfiel, Mitstreiter für ihr Projekt zu begeistern.

Der Titeltrack „Wildfire“ baut mit einem Gitarren-Intro langsam Spannung auf. Wenn Ellis wuchtige Stimme zusammen mit der Rhythmus-Section einsetzt, steigert sich die Intensität, um dann nach einem kreischenden Gitarrensolo richtig loszulegen. Das als Single ausgekoppelte „Same Flame“ überzeugt mit dem kraftvoll gesungenen und eingängigem Refrain als gradlinig gespielte Rocknummer.

Nach dem rockigen Einstieg wird das Album etwas ruhiger. Das spannungsgeladene „What If I“ thematisiert getroffene Entscheidungen und das, was hätte sein können, wenn man anders gehandelt hätte. „Barrel Of Your Gun“ lässt sich als Blues bezeichnen, der durch den Slide im Gitarrenspiel einen Country-Einschlag bekommt. Dieser wird bei „Perfect Storm“ noch deutlicher. Hier zeigt sich, dass Nashville ihre zweite Heimat sein könnte.
In der Mitte des Albums wird mit „Let Me Hear You Scream“ zum richtigen Zeitpunkt nochmal ein kraftvoller Akzent gesetzt. Das Songwriting und die Performance erinnern an die frühe Melissa Etheridge.

Aus dem schrillen und poppigen „Shake It Off“ von Taylor Swift macht Elles Bailey eine entspannte Blues-Nummer. Die Eigenständigkeit der Interpretation lässt das Original kaum mehr erkennen, was durchaus für deren Qualität spricht. Dass Elles Bailey auch locker drauflos rocken kann, beweist sie beim anschließenden „Shakles Of Love“. Der Midtempo-Blues „Believed In You“ lebt von ihrer außerordentlichen Stimme und einem kurzem, aber gelungenen Gitarrensolo. Der stampfende Rhythmus von „Howlin´ Wolf“ nimmt einen direkt mit und der Refrain lädt zum Mitheulen ein.

Die beiden gefühlvollen Balladen „Girl Who Owned The Blues“ und das akustisch gehaltene „Time’s A Healer“ bilden den Abschluss des Albums. Auf ihrem Longplayer „Wildfire“ verdeutlicht Elles Bailey, dass sie nicht nur stimmlich, sondern auch hinsichtlich ihres Songwriting einiges zu bieten hat. Sie bewegt sich souverän zwischen Blues, Rock und Country, wobei vor allem die Nummern einprägsam sind, in den sie den kratzigen und raueren Tönen freien Lauf lässt. Das Album macht neugierig auf ihre Tour, die sie im kommenden Frühjahr auch nach Deutschland führt.

Outlaw Music – (2017)
Stil: Blues/Rock/Country

01. Wildfire
02. Same Flame
03. What If I
04. Barrel Of Your Gun
05. Perfect Storm
06. Let Me Hear You Scream
07. Shake It Off
08. Shakles Of Love
09. Believed In You
10. Howlin‘ Wolf
11. Girl Who Owned The Blues
12. Time’s A Healer (Bonus track)

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