El Colosso – 15.06.2018, Krefeld, Kulturrampe – Konzertbericht

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Premiere für El Colosso in der Kulturrampe. Der Vierer aus Melbourne präsentierte dabei seine erste LP. Ja, man kann wirklich von einer Langspielplatte sprechen, da die Besucher nach dem Konzert die Möglichkeit hatten, eine limitierte Auflage in rotem Vinyl zu erwerben. Trotz der für einen Erstauftritt eher erschwerenden Faktoren wie die Fußball-WM und Biergartenwetter, fanden sich genügend Rockbegeisterte, um die Rampe relativ gut zu füllen.

Relativ pünktlich gegen 20:15 Uhr, nach der obligatorischen Ansage vom Rampenmacher Pille Peerlings, begann ein furioser Ritt von El Colosso, der die Anwesenden durchweg begeisterte, was sich besonders an den Ovationen zwischen den Songs erkennbar war.

Die Jungs aus Down Under, welche vielfach dem Stoner Rock zugeordnet werden, eröffneten mit den Gig mit „Leather Head“, vom bisher einzigen Album „Pathways“. Schon hier traten die Einflüsse der Band zu Tage, von denen an dieser Stelle nur Led Zeppelin, Black Sabbath, Monster Magnet, Thin Lizzy oder Queens of the Stoneage genannt seien.

Im Vordergrund, nicht nur räumlich, standen Sänger Matt Cooper, der teils schreiend aber auch harmonisch singend, oft auf gesangliche Stilelemente des Heavy Metals zurückgriff und Gitarrist Benny James, ein Hüne von Mann, dessen Mikrofonständer so hoch war, dass Pille für seine Ansage eine leere Bierkiste als Hilfsmittel benötigte, um überhaupt ans Mikro zu gelangen.

James konnte in jedem Song mit mindestens einem zum Teil ausladenden Solo sein Können als Hard Rock-Gitarrist beweisen und lieferte dem Publikum auch die visuell dazugehörigen Posen. Craig Fryers am Bass, der sich meist im Hintergrund aufhielt, lieferte sich mit Peter Hayden, einem ‚Tier‘ an den Drums, der sichtbar bestens gelaunt, meist mit einem verschmitzten Lächeln energievoll sein Arbeitsgerät ‚beackerte‘, die rhythmische Basis für die Songs.

Besonders hevorzuheben waren das mit schweren Bässen tragend daherkommende „Limbo“, das stilistisch in die Ära der alten Black Sabbath-Klassiker mit einer Prise Monster Magnet einzuordnen ist, eine ausladende Version von „Moving Mountains, mit psychedelischen Gitarrensoli und die erste Zugabe „Doom Boogie“, ein krachender Heavy-Song.

Neben allen Tracks des aktuellen Albums bekamen die Besucher auch „Strung Out“ und „Cannon Ball“ von der ersten EP geboten. „Cannon Ball“, das letzte Lied des Abends, bildete mit harten Bassläufen, kraftvollen Drums, Hard/Heavy- Gitarensoli und einem sich voll verausgabenden Sänger Matt Cooper, noch einen Höhepunkt, der zeigte, dass El Colosso ein wirklich guter Liveact in der Szene ist.

Angenehm war nach dem Konzert der Umgang mit den Fans, wo sich alle vier Musiker direkt in der Kneipe der Rampe einfanden und Platten signierten, wobei sie sich die Mühe machten, die Namen der Fans herauszubekommen um so eine persönliche Widmung zu hinterlassen. Auch für einen längeren oder kürzeren Smalltalk nahmen sich die Vier aus Down Under genügend Zeit.

Als Fazit kann gesagt werden, dass es sich um einen gelungenen Abend für Fans der härteren Musik gehandelt hat und dass es Teenage Head Music mal wieder gelungen ist, eine starke, hier eher noch unbekannte Band nach Europa zu bringen. Ein Dank auch an Pille und sein Team, für die wie gewohnt gute Arbeit, die für einen tollen Konzertabend wie diesen unabdingbar ist.

Hervorzuheben ist auch, dass kleine Clubs, wie die Rampe, immer wieder das Risiko eingehen, hier noch nicht bekannten Musikern die Chance zu ermöglichen, sich hier zu präsentieren. Ohne solche Locations würde es viele heute berühmte Bands nicht geben. Deshalb an dieser Stelle noch einmal der Appell, insbesondere Clubs dieser Art zu besuchen, die für handgemachte Livemusik stehen!

Line-up:
Matt Cooper (lead vocals)
Benny James (electric guitar, vocals)
Craig Fryers (bass, vocals)
Peter Hayden (drums, vocals)

Text und Bilder: Gernot Mangold

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Dirt River Radio, 02.09.2016, Blue Notez Club, Dortmund – Konzertbilder

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Die Sounds Of South-Filiale Westfalen, alias Peter Schepers, war bei den Pub Country Rockern Dirt River Radio erneut vor Ort und liefert schöne Bilder des Gigs im Dortmunder Blue Notez Club, der übrigens gerade sein fünf-jähriges Bestehen gefeiert hat. Sounds Of South gratuliert hiermit nochmal herzlichst.

Bilder: Peter Schepers

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Blue Notez Club, Dortmund

Dirt River Radio – 26.08.2016, Krefeld, Kulturrampe – Konzertbericht

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So ein wenig ähnlich wie ‚Kulturrampenmacher‘ Markus Peerlings, ist es sowohl Jörg Schneider, der als Fotograf sein Debüt für Sounds Of South feierte, als auch mir gegangen. ‚Pille‘ hatte in seiner Startansage zum Auftakt der von Teenage Head Music präsentierten „Postcards From The Road“-Europa-Tournee der Aussie-Pub-Countryrocker Dirt River Radio betont, wie ihm in der Sommerpause doch die Leute und die tolle Live-Atmosphäre in ’seinem‘ Club gefehlt haben und er an diesem Abend richtig heiß auf geile Mucke war.

Heiß war auch die Temperatur an diesem Abend, dass selbst die Hitze-erprobten DRR-Burschen aus St. Kilda, Melbourne, ordentlich ins Schwitzen gerieten, was natürlich zum Teil auch der energiegeladenen Performance beim Spielen ihrer Stücke geschuldet war. Die beiden Bandleader Alex Raunjak und Heath Brady, jeweils mit einer korpulenten weißen wie schwarzen Gretsch-E-Gitarre ‚bewaffnet‘ und ihre Rhythmus-Sektion, bestehend aus Anthony Casey (Bass) und Matt Bray (Drums) rockten von der ersten Minute an mit dem herrlich schrammligen Opener „Chase The Sun“ (mit schönen Harp-Einlagen) forsch und unbekümmert los.

Natürlich standen bei ihrem eindreiviertel-stündigen Auftritt (inklusiv vier Zugaben) Stücke aus ihrem neuen, in den Starlöchern stehenden Album „Sun City White“, als auch den beiden Vorgängern „Come Back Romance, All Is Forgiven“ sowie „Rock’n’Roll Is My Girlfriend“ im Fokus. Das rhythmisch country-rockige „The Ballad Of Jackie Favour“ (schön heulendes E-Solo) steigerte direkt die Vorfreude auf ihr neues Werk, das mit den beiden Tracks „Cocksucking Blues“ und „Postcards From The Road“ in Form einer Kurz-EP ja bereits im Vorfeld auch bei uns beworben worden war. Beide Stücke wurden später natürlich auch gespielt, wobei der „Cocksucking Blues“ mit seinem starken E-Gitarren-Intro einen der Höhepunkte des Abends darstellte.

„Die schön melancholisch vorgetragene Ballade „Broken English Baby“, das Tex-Mex-umwehte „Black-Eyed Mondays“ und das ruhige „American Beer“ veranlassten den gehörig ins Schwitzen geratenen Alex Raunjak, sich seines Teenage Head T-Shirts zu entledigen und, zur Freude der anwesenden Ladies, fortan mit freiem Oberkörper zu performen.

Das bluesige „New York City“ (wieder mit Harp) und das humorvolle „Lady Motherfucker“ (Song über eine verflossene Dame von Alex mit integriertem Acapella Bridge) brachte der Band weitere Sympathien des Publikums ein. Beim keltisch-umwehten „The Boys In The Public Bar“ und dem folgenden, in Stones-Manier gebrachten „Hard Road“ bewies dann auch der kauzige Zweitgitarrist Heath Brady sein vokales Können. So hatte Fronter Alex Raunjak ein wenig Zeit, sich auf seine emotionale, im Alleingang gebrachte Hommage an seinen Vater („Sun City White“) innerlich vorzubereiten.

Das rhythm’n’bluesige „I’ll Be The One“ (wieder Gesang Brady), das schön balladeske „All My Friends“ und das den Hauptteil abschließende „Fuck You – I Miss You“ (mit kurzem Drum-Solo von Bray) bildeten die letzten Stationen. Die stürmisch geforderten Zugaben ließen nicht lange auf sich warten, wobei die beiden atmosphärischen „Song For You“ und „The River“ nochmal klangvolle Akzente setzten.

Dirt River Radio spielten sich mit einem launigen, aber auch sehr sympathisch, emotional und intensiv vollzogenen Debüt-Gig in Europa in die Herzen der anwesenden Kulturrampen-Besucher. Eine gelungene Einstimmung in die zweite Konzerthälfte des Jahres! Die Jungs ziehen jetzt weiter zu einem Festival in Belgien und haben mit weiteren Auftritten hierzulande, in Holland, Frankreich, der Schweiz und Spanien noch ein ordentliches Programm zu absolvieren. Möge ihnen viel Zuschauer beschert sein, ein Besuch dieser Aussie-Boys lohnt sich garantiert!

Großer Dank an Pille, Manny von Teenage Head Music und Jörg Schneider für die starken und lebhaften Bildeindrücke!

Bilder: Jörg Schneider
Text: Daniel Daus

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Dirt River Radio – The Cocksucking Blues / Postcards From The Road – Song-Review

Die seit 2007 ihr musikalisches Unwesen treibende Aussie-Band, Dirt River Radio, schickt jetzt im Vorfeld ihres geplanten dritten Albums „Sun City White“, schon mal zwei Songs auf einer CD/EP als Appetizer ins Rennen.

Meine beiden früheren, geschätzten Kollegen Jochen v. Arnim und Steve Braun, hatten ihre Vorgängerwerke „Come Back Romance, All Is Forgiven“ und „Rock’n’Roll Is My Girlfriend“ an anderer Stelle ziemlich positiv begutachtet.

In der aktuellen Besetzung, bestehend aus Heath Brady, Danger Alexander, Ross Hetherington, Mark Down Prices, Sarah Fagan und Kellie Fernando-Bird, setzt die aus St. Kilda, Melbourne, stammende Formation, ihren beschrittenen musikalischen Weg, mittels launigem, Pub-tauglichen Countryrock, bedingungslos fort.

Produziert hat Richard Stolz, der für seine Arbeit mit recht ‚krawalligen‘ Acts aus gleicher Region wie After The Fall, Bodyjar und Behind Crimson Eys bekannt ist.

Der Opener „The Cocksucking Blues“ startet mit einem, fast zwei Minuten währenden, starken E-Gitarren-basierten Instrumental-Intro (dazu Becken-Drum-Rhythmus), bevor dann der Gesang einsetzt. Ein knarziger, recht heavy shuffelnder Rocker, der dazu noch im Mittelteil mit einer E-Gitarrenpassage als Vorbereitung fürs eigentliche Solo (inkl. kurzer Twin-Parts) glänzt. Ein toller Song, ein wenig an Sachen von Zak Daniels & The One-Eyed Snakes erinnernd. Klasse!

Der zweite Track „Postcards From The Road“ entpuppt sich als Kneipen-tauglicher und mitgrölbarer, von Akustikgitarre, Banjo und Bariton-E-Gitarre geführter, stampfender Countryrock, ergänzt durch weibliche Harmoniegesänge und ein quirliges Akustikgitarren-Solo.  Am Ende wird noch in ‚Cryin‘ in my beer‘-Tradition lauthals „I miss you, there’s nothing I can do“ intoniert. Ein Song, der vermutlich am besten seine Wirkung in biergeschwängerter Live-Atmosphäre entwickelt, was im kommenden August/September überprüft werden kann, wenn die Band unter Teenage Head Music-Regie in Europa touren soll.

Fazit: Als Appetizer zwar ganz schön, aber ein bisschen viel Aufwand für lediglich zwei Stücke, einer doch nicht gerade weltberühmten Band. Ein starker Song, der andere eher gut-gemeinte Durchschnittsware. Da fällt mir spontan ein Titel eines hiesigen Bochumer Barden ein: Was soll das?

Label bisher nicht bekannt (2016)
Stil: Pub Country Rock

01. The Cocksucking Blues
02. Postcards From The Road

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