Little Caesar, 23.05.2018, Kulturrampe, Krefeld – Konzertbericht

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Nach den Delta Saints sorgte Little Caesar innerhalb von zehn Tagen wieder für eine frühzeitig ausverkaufte Kulturrampe. Die Band aus Los Angeles hat sich auf den letzten Touren durch Europa eine solide Fanbasis quer durch alle Altersgruppen erspielt. So freute sich Frontmann Ron Young, dass sehr viele Besucher an dem Abend mit Band-T-Shirt angereist waren.

Der jüngste Fan, der wohl gerade erst als Teenager durchgeht, wurde vom Bandleader standesgemäß mit der Ghetto-Faust begrüßt. Daneben konnten im Publikum sowohl mehrere jüngere Frauen als auch ältere Stammgäste der Rampe ausgemacht werden.

Aufgrund ihrer Auftritte in den vergangenen Jahren sind die Konzerte in Krefeld für Little Caesar fast schon Heimspiele. Mario Scholten kündigte die Band um 20.45 Uhr an und die legte dann richtig los. „Vegas“, „Rock-N-Roll State Of Mine“, „Hard Times“, „Sick And Tired” und „21 Again” wurden ohne Unterbrechung hintereinander weg gespielt. Die Rock-Kracher heizten unmittelbar die Stimmung auf und brachten die Leute in Wallung.

Nach dem rasanten Einstieg richtete Ron Young zur Einstimmung auf „In Your Arms“ einige Worte an den randvollen Saal. Die schöne Ballade wurde von einigen textsicheren Fans komplett mitgesungen. Das starke „Dirty Water“ folgte mit einem gehörigen Blues-Touch, den Youngs technisch verzerrte Stimme zum Einstieg in den Song verstärkte.

Danach ging es mit den von Chuck Berry und Johnny Thunders inspirierten Rock-N-Roll-Stücken „Stand Up“ und „Real Rock Drive“ druckvoll weiter. Dazwischen streute die Band ihren Klassiker „Down And Dirty“ ein. Young animierte die Besucher bei den Songs zum Klatschen und nicht wenige ließen ihre Haare kräftig fliegen oder legten sich mit der Luftgitarre ins Zeug.

Young zelebriert seine Bühnenauftritte und will gemeinsam mit dem Publikum einzigartige Momente erleben. Mit der Aufforderung, den Augenblick zu genießen, leitete der Bandleader die Ballade „Time Enough For That“ von der neuen Scheibe „Eight“ ein. Darauf folgte das obligatorische „Chain Of Fools“ mit mehrstimmigem Gesang. Mark Tremalgia steuerte hier ein ausgiebiges Gitarrensolo bei und wurde dafür frenetisch gefeiert.

Mit Country-Anleihen rockte anschließend „Mama Tried“ – mein Favorit des neuen Albums. Nach einem kurzen Exkurs über durchlebte Exzesse lieferten sich Loren Molinare und Mark Tremalgia ein mitreißendes Gitarrenduell bei „Rum And Coke“. Nach 75 Minuten endete mit „Drive It Home“ das Hauptset.

Der Applaus holte die Band für eine Viertelstunde zurück auf die Bühne. „Cajun Panther“, „Nobody Said“ und das Medley „Every Picture Tells A Story – Happy“ bildeten die Zugabe. Bei dem letztgenannten Titel übernahm Bassist Pharoah Barrett zeitweise die Lead Vocals. Der Hüne mit knallig rot gefärbtem Bart sorgte zusammen mit Tom Morris am Schlagzeugt für den Rhythmus. Mark Tremalgia glänzte bei einigen Gitarrensolos. Loren Molinare sorgte mit seinen Posen für Bewegung auf der Bühne.

Während Ron Young bei seinem letzten Besuch in Krefeld 2016 gesundheitlich angeschlagen war, präsentierte er sich nun wieder stimmlich in Topform und trug wie gewohnt Sonnenbrille und Schlägerkappe. Vielleicht erzählte Young während des Konzerts insgesamt weniger als bei den zuvor besuchten, aber er interagierte gewohnt charismatisch und mit seiner ihm eigenen Begeisterung packte er die Zuschauer auch diesmal.

Mit sieben Titeln ihres Debüt-Albums aus dem Jahr 1990 setzte Little Caesar auf bewährtes. Von dem aktuellen Longplayer wählte die Band die fünf richtigen Stücke aus. Lediglich „Good Times“ habe ich auf der Setlist vermisst. Live gespielt gefiel mir „Time Enough For That“ noch besser als auf der CD. Vielleicht lag das auch daran, dass die Ballade eine der Verschnaufpausen während des temporeichen und ziemlich lauten Auftritts darstellte.

Der gradlinige, ehrliche und erdige Rock-N-Roll von Little Caesar garantiert kurzweilige Konzerte. Teenage Head Music hat mit der Truppe eine klasse Band im Programm, die man mal auf der Bühne gesehen haben sollte.

Line-up:
Ron Young (lead vocals)
Mark Tremalgia (electric guitar, vocals)
Pharoah Barrett (bass, vocals)
Tom Morris Williams (drums)
Loren Moulinare (electric guitar, vocals)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Michael Segets

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Kulturrampe Krefeld

Timo Gross Band – 17.11.2016, Krefeld, Kulturrampe – Konzertprotokoll

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Berichterstatter + Bilder: Jörg Schneider

Folgendes Telegramm ging in der Sounds Of South-Zentrale von Außendienstmitarbeiter Jörg Schneider ein, mit dem er, im Stile und der Genauigkeit eines Protokolls einer Bauingenieurs-Planungsausschuss-Sitzung, folgende Nachrichten vom Timo Gross Band-Gig in der Krefelder Kulturrampe übermittelte:

– Beginn 20:30 Uhr, Band, aber erst etwas verspätet, unter Beifall auf der Bühne
– Kulturrampe anfangs gut gefüllt, nach der Pause aber deutlich leerer (wg. Uhrzeit ?)
– Stimmung insgesamt gut und ausgelassen
– Timo erweist sich während des Konzertes zwischendurch immer wieder als humorvoller Erzähler kleiner Begebenheiten („Small Town Blues“, „Why“, „I Thank You“)

– Gast: SoS-Freund Mario Scholten, E-Gitarre (hat sich gut in die Band eingefügt, starke Bühnenpräsenz)

Setlist:

01 Down To The Delta (2008 „Travelling“)
02 Love Sick (2008 „Travelling“)
03 Time Ain’t Tight (2016 „Heavy Soul“)
04 Small Town Blues (2011 „Fallen From Grace“ – Song mit launiger Ansage über   die Spießigkeit einer Kleinstadt, von Timo seinen neugierigen Nachbarn       gewidmet)
05 Caribou River (2016 „Heavy Soul“)
06 Driftin‘ Blues (2013 „Landmarks“ – schöner Slow Blues voller Weltschmerz)
07 You Don’t Love Me (2013 „Landmarks“ – mit ausgiebigem, sehr gutem Drum-Solo von Andreas Eichenhauer)
08 Slow Down (2011 „Fallen From Grace“ – mit sehr schönen Slide-Einlagen)

Pause

09 Bound To The Shadows (2014 „It’s All About Love“ – mit Mario Scholten, einem Freund von Timo aus Krefeld, genannt auch der ‚Gitarrenhexer von der Grotenburg‘)
10 Voodoo Priest (2008 „Desire“ – mit Mario Scholten)
11 Why (2016 „Heavy Soul“ – ein Song, den Timo einem seinem besten viel zu früh an Krebs verstorbenen Freund Meinolf gewidmet hat)
12 King Of Nothing (2014 „It’s All About Love“)
13 The Desert (2016 „Heavy Soul“ – markantes Gitarrenspiel)
14 Lots Of Fun (2014 „It’s All About Love“)
15 I Thank You (2011 „Fallen From Grace“ – Band verabschiedet sich mit diesem ZZ Top Klassiker, nachdem Timo mit einer kleinen Geschichte an die Zeiten ohne Internet und Youtube, aber mit Rockpalast-Sendungen, die damals noch in Mono auf kleinen Röhrenfernsehern angeschaut wurden, erinnerte)

– Ende Hauptteil

– Publikum singt den Refrain „I Thank You“ im Chor weiter, bis die Band nach ein paar Minuten wieder die Bühne betritt und gemeinsam noch eine Zugabe spielt:

16 Home Sick (2013 „Landmarks“)

– Zusätzlich gab’s dann noch eine Solo Zugabe von Timo an der Akustik-Gitarre

– Konzertende dann gegen 23:00 Uhr

PS: Vielen Dank an Jörg für den Aufwand mit den vielen detailgetreuen Infos, es war eigentlich nur eine schlichte Bildergalerie geplant.

Line-up:
Timo Gross (lead vocals, guitars)
Patrick Pilarski (bass)
Andreas Eichenhauer (drums)
Special guest: Mario Scholten (electric guitar)

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